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Vollständige Version anzeigen : So funktioniert SPIEGEL-"Qualitätsjournalismus"



Geronimo
24.04.2015, 04:34
Ich spare mir jetzt mal weitere Erläuterungen und verweise nur auf den Link:

https://blog.seibert-media.net/blog/2015/04/22/wie-wir-dem-investigativen-qualitaetsjournalismus-des-spiegel-auf-den-leim-gingen/

Kein Wunder das Journalisten in Deutschland inzwischen bei der Vertrauenswürdigkeit im Ranking hinter Hütchenspielern, Politikern und Pfaffen zurück gefallen sind.

Lügenpresse eben.

wtf
24.04.2015, 04:50
Das wundert mich nun überhaupt nicht. Hauptsache Schmutz.

Geronimo
24.04.2015, 05:09
Das wundert mich nun überhaupt nicht. Hauptsache Schmutz.

Sicher. Dumm nur, das sich die SPIEGEL-Tussi da mit `nem intelligenten Gegner angelegt hat. Das gibt hoffentlich noch ordentlich auf die dumme Fresse. Tragisch, wenn es hilflosere Opfer trifft. Ich hasse diese Schreiberlinge inzwischen wie die Pest. Genau so wie Rechtsanwälte. Diese beiden Berufsgruppen scheinen den niederträchtigsten Abschaum anzuziehen. Einfach ekelhaft.

Musste ich leider selbst empirisch erleiden.

FranzKonz
24.04.2015, 08:23
Ich spare mir jetzt mal weitere Erläuterungen und verweise nur auf den Link:

https://blog.seibert-media.net/blog/2015/04/22/wie-wir-dem-investigativen-qualitaetsjournalismus-des-spiegel-auf-den-leim-gingen/

Kein Wunder das Journalisten in Deutschland inzwischen bei der Vertrauenswürdigkeit im Ranking hinter Hütchenspielern, Politikern und Pfaffen zurück gefallen sind.

Lügenpresse eben.

Virales Marketing? Man lasse sich von der Lügenpresse anscheißen und profitiere vom anschließenden Gezänk?

Vielleicht profitiert Seibert letztendlich von dem Artikel. Aber sei es, wie es mag: Die Methodik, die Seibert im Blog beschreibt, ist schon bei Wallraff nachzulesen: "Der Mann, der bei Bild Hans Esser war". Auch wer Wallraff nicht mag, kann alleine durch den Vergleich der ersten Ausgabe mit der späteren zensierten Version einiges über die Presse und ihre Methoden lernen. Bild mag diese Methoden drastischer anwenden als andere Blätter, angewandt werden sie überall.

Leseratte
24.04.2015, 08:49
Es stand selbst in der Lizenz-Presse. Niemand kann sagen, er hätte es nicht wissen können.



In zwei von drei international besprochenen deutschen Tageszeitungen schied er aus, als Person gratus, aber wegen politischer Unvereinbarkeiten. In einem „Eingesandt“ schrieb er 1965: „Pressefreiheit ist die Freiheit von 200 reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten.“ Und: „Frei ist, wer reich ist. Das ist nicht von Karl Marx (http://www.zeit.de/schlagworte/personen/karl-marx) sondern von Paul Sethe.“



http://www.zeit.de/1967/26/abschied-von-paul-sethe/seite-2


Bis heute ist es noch schlimmer geworden.




“Wie konnten Sie Ihre Unabhängigkeit bewahren in all den Jahren?

Das ist wirklich erstaunlich. Ich habe in meinem Leben niemals Zensur erlebt. Ich habe einmal einen Versuch erlebt, als der amerikanische Vietnamkrieg begann. Und da hatte ich aus meiner Erfahrung des französischen Indochinakrieges, die ja sehr intensiv waren gesagt, das Ding kann schief gehen und wird auch schief gehen. Und da hat der deutsche Außenminister, der damals auch Gerhard Schröder hieß, dann beim Westdeutschen Rundfunk, das war mein Sender, interveniert und gesagt, der Scholl-Latour in allen Ehren, aber der verdirbt uns die Beziehungen zu Amerika.

Und dann hat mich mein Intendant gesagt, einbestellt, das war ein Eichenlaubträger an der Ostfront, und hat mich zwei Stunden lang befragt und hat dann kurz und preußisch gesagt: „Machen sie weiter“. Das würde heute nicht mehr stattfinden.

Und damals, im ZDF, hat ja der Intendant Herr Stolte mich völlig gegen jede Kritik von außen und insofern war ich in meiner Fernsehtätigkeit frei. Als dann die Bücher kamen, war es auch kein Thema: die Verlage schauen auf die Auflage.

Heute ist das nicht mehr der Fall. Das ist ja keine neue Erkenntnis, Paul Sethe, der ja ein ungemein konservativer Leitartikler war, und für die Welt und für die FAZ schrieb, hat mal vor vielen Jahren geschrieben: „Die Freiheit der Presse im Westen ist die Freiheit von 200 Reichen Leuten, ihre Meinung zu publizieren“, inzwischen sind es keine 200 mehr, inzwischen sind es nur noch 4 oder 5 Leute.”




https://propagandaschau.wordpress.com/2014/07/05/peter-scholl-latour-uber-russische-und-westliche-propaganda/

Gärtner
24.04.2015, 11:51
Virales Marketing? Man lasse sich von der Lügenpresse anscheißen und profitiere vom anschließenden Gezänk?

Vielleicht profitiert Seibert letztendlich von dem Artikel. Aber sei es, wie es mag: Die Methodik, die Seibert im Blog beschreibt, ist schon bei Wallraff nachzulesen: "Der Mann, der bei Bild Hans Esser war". Auch wer Wallraff nicht mag, kann alleine durch den Vergleich der ersten Ausgabe mit der späteren zensierten Version einiges über die Presse und ihre Methoden lernen. Bild mag diese Methoden drastischer anwenden als andere Blätter, angewandt werden sie überall.

Das ist leider eine alte Unart bei Journalisten, daß sie gern mit "Spin" schreiben und nicht dazu passende Fakten ignoriert bzw. zurechtgebogen werden. Im vorliegenden Fall ist das doppelt ärgerlich, denn die Spiegel-Redakteuse hat die erwähnten Verkürzungen ohne Not vorgenommen, dabei gäbe es für ihre These sicherlich genügend tatsächliche Beispiele.


Daß im Seibert-Blog nicht der Firmenchef Stellung nimmt, sondern irgendein subalterner Marketing-Fuzzi ziemlich viel süßliche Selbstbeweihraucherung ("unsere agile Arbeitswelt") verbreitet, nimmt der Empörung allerdings einiges von ihrem Schwung.

FranzKonz
24.04.2015, 12:54
Das ist leider eine alte Unart bei Journalisten, daß sie gern mit "Spin" schreiben ...

Genau genommen sind die meisten Journalisten heute arme Schweine. Entweder sie lassen sich in die Verlagsrichtung pressen, oder sie stehen auf der Straße. Die Einnahmen der Verlage schrumpfen und Agenturmeldungen kann der Schriftleiter auswählen. Wahren Journalismus kann heute nur noch ein reicher Mann zum eigenen Vergnügen betreiben. Wenn er wirklich gut ist, kann er auf diese Weise seine Meinung verbreiten. Dass er seinen Lebensunterhalt und aufwendige Recherchen aus daraus generierten Einnahmen bestreiten kann, bezweifle ich.

romeo1
24.04.2015, 19:58
Ich denke, das Gros der Journalisten kann man heutzutage als Medienprostituierte bezeichnen. Kenne ähnlich diffamierende und entstellende Artikel, z.B. als die Speicheljournaille mal vor Jahren auf der Suche nach den allgegenwärtigen Nazis in meine Heimatstadt einfiel.

tommy3333
24.04.2015, 21:11
Es stand selbst in der Lizenz-Presse. Niemand kann sagen, er hätte es nicht wissen können.


(Zitate)
Die Zitate von Sethe sind zwar schön und gut. Bezogen auf den Spiegel-Artikel, um dem es im Link von Startbeitrag ging, glaube ich jedoch nicht, dass dieses selten dämliche Geschreibsel im Spiegel, von dem der Blogbeitrag zieitert und mit dem er sich auseinandersetzt, die Meinung der 200 "Reichsten" in D widerspiegelt. So dämlich können diese "Reichen" nicht sein.

tommy3333
24.04.2015, 21:29
Daß im Seibert-Blog nicht der Firmenchef Stellung nimmt, sondern irgendein subalterner Marketing-Fuzzi ziemlich viel süßliche Selbstbeweihraucherung ("unsere agile Arbeitswelt") verbreitet, nimmt der Empörung allerdings einiges von ihrem Schwung.
Sehe ich nicht so. Im Blog-Beitrag wird doch sehr deutlich, dass bei Seibert offenbar nicht in klassischen Unternehmenshierarchien gearbeitet wird, sondern autonom (Zitat: "Unsere Teams arbeiten nicht weisungsgebunden, sondern selbstorganisiert."). Da ist es doch konsequent, wenn sich jemand aus einer Fachabteilung damit auseinandersetzt und der Firmenchef sich zurück hält.

kotzfisch
24.04.2015, 21:43
Wie auch immer.Hier wird unseriös gearbeitet. Punkt.
Und zwar von Seiten des Spiegel.

Don
24.04.2015, 21:57
Das wundert mich nun überhaupt nicht. Hauptsache Schmutz.

Kenne ich. Die Firma in der ich früher mal fast 15 Jahre arbeitete war mit einem Bereich der drittgrößte Backmischugshersteller Deutschlands. Nicht die Oetker Päckchen, sondern 25kg Säcke oder Tankwagen für Bäckereien.
Das hatte lange Tradition, die Firma wurde um 1900 gegründet mit der Herstellung von Backverbesserern auf Malzbasis, zu ihrer Hochzeit vor dem WKII besaß sie 36 Werke weltweit.
Ohne jetzt mit den Nölern über Lidl Semmeln streiten zu wollen, denn damit hatte das nichts zu tun, wir bekamen damals die Anfrage des STERN eine Reportage darüber zu machen.
Mir ist nur ein Detail in Erinnerung:
Das STERN Team wurde offenst informiert, die durften in jeden Winkel gucken und wurden schon richtiggehend naiv über Rezepturen und Verfahren etc. pp aufgeklärt.
Eine andere Abteilung des Werks war die Pharma. Die produzierten Grundstoffe hier wiederum der größte Hersteller für Acetylcystein. Nimmt jeder gern als ACC600 wenn der Hals kratzt. Wird bevorzugt aus Menschenhaaren hergestellt.
Schweinebosten gehen auch, Geflügelfedern sind noch besser, sind aber technisch absolut beschissen zu handhaben.
Egal, wir hatten eine ziemlich große Lagerhalle mit Haarballen aus China, und eine unübersehbare Galerie an Kochkesseln und Hydrolisiertanks.
Das ist deshalb interessant, weil die Backabteilung dieses Acetylcystein auch einsetzte, und zwar für Brötchenbackmischugen.
Mit Nullkommanullirgendwas Prozent, das gibt den Semmeln eine schöne resche Kruste. (Auf Laugenstangen und Brez'n schmiert man auch Natronlauge, also was soll's)
Nein, es ist ein zugelassener Zusatztoff mit E Nummer und allem Pipapo.
Der Stern machte daraus den Aufmacher: Menschenhaare im Frühstücksbrötchen!
Wußten wir erst als das Schmierenblatt rauskam, wir kriegten nichtmal ein Vorabexemplar.

Dieser Vorfall begründete meine Einstellung zur Presse im Allgemeinen, um 1994 herum, und sie bestätigt sich jeden Tag auf's Neue. Journalisten sind Schmeißfliegen, sie fühlen sich nur in Scheiße wohl, und wenn sie sie selbst produzieren müssen.

wtf
25.04.2015, 05:34
Dieser Vorfall begründete meine Einstellung zur Presse im Allgemeinen, um 1994 herum, und sie bestätigt sich jeden Tag auf's Neue. Journalisten sind Schmeißfliegen, sie fühlen sich nur in Scheiße wohl, und wenn sie sie selbst produzieren müssen.

Schöne Geschichte, und Deine Beurteilung trifft sicher auf 90% derJournalisten zu. Bei denen gilt Bad News is Good News. Wer wollte denn die Geschichte von dem netten Backmittelhersteller auch lesen? Wer arbeitet sich durch tiefsinnige politische Analysen eines FAZ-Bannas? Der gemeine Blödmann will doch von Menschenhaaren (erinnert ein bißchen an NS-Kissenfüllungen) in Brötchen, Erdbeergeschmack aus Holzstückchen oder Laugenbrötchen, die in Gift schwimmen, lesen.

Insoweit ist die Journaille ein Abbild der ***räusper*** Gesellschaft.

49317

Leseratte
25.04.2015, 07:51
Die Zitate von Sethe sind zwar schön und gut. Bezogen auf den Spiegel-Artikel, um dem es im Link von Startbeitrag ging, glaube ich jedoch nicht, dass dieses selten dämliche Geschreibsel im Spiegel, von dem der Blogbeitrag zieitert und mit dem er sich auseinandersetzt, die Meinung der 200 "Reichsten" in D widerspiegelt. So dämlich können diese "Reichen" nicht sein.

Wenn Jörges den Kapitalismus verteidigt, dann weil er selbst von ihm abhängig ist. Diese Firma kannte ich nicht. Die Lügen-Presse muß von Zeit zu Zeit soziale Mißstände aufdecken, sich für Arbeitnehmer-Rechte einsetzen zumindest scheinbar. Aber sind das wirklich die Mißstände die man anprangern müßte? Sollte man nicht eher untersuchen was die 200 Reichsten so treiben? War Rothschild schon mal auf einer Titelseite des Spiegel zu sehen? Oder die Bilderberger?

Wenn Adenauer und Strauß ihm nicht Landesverrat vorgeworfen und Augstein einbuchten hätten lassen, wäre der Spiegel nie so groß rausgekommen. Eigentlich müßte er den beiden sogar dankbar dafür sein.

Silencer
25.04.2015, 09:08
.................................

Eine andere Abteilung des Werks war die Pharma. Die produzierten Grundstoffe hier wiederum der größte Hersteller für Acetylcystein. Nimmt jeder gern als ACC600 wenn der Hals kratzt. Wird bevorzugt aus Menschenhaaren hergestellt.
Schweinebosten gehen auch, Geflügelfedern sind noch besser, sind aber technisch absolut beschissen zu handhaben.
Egal, wir hatten eine ziemlich große Lagerhalle mit Haarballen aus China, und eine unübersehbare Galerie an Kochkesseln und Hydrolisiertanks.
Das ist deshalb interessant, weil die Backabteilung dieses Acetylcystein auch einsetzte, und zwar für Brötchenbackmischugen.
Mit Nullkommanullirgendwas Prozent, das gibt den Semmeln eine schöne resche Kruste. (Auf Laugenstangen und Brez'n schmiert man auch Natronlauge, also was soll's)
Nein, es ist ein zugelassener Zusatztoff mit E Nummer und allem Pipapo.....................


Jetzt hast du mir 2 Produkte auf ein mal madig gemacht.
Wieso muss in die Brötchenmasse irgend ein Zeug rein der aus Menschenhaaren gewonnen wird? Da ist
mir schon die Natronlauge lieber.

Menetekel
25.04.2015, 11:31
Hier noch ein Beispiel für die gepriesenen Schmierfinken der Presseerzeuger.



Verfassungsschutz und taz

Was muss man sich eigentlich alles von der „Lügenpresse“ gefallen lassen? Im Sommer 2013 schrieb die taz über den konservativen Publizisten Felix Menzel (Foto), er sei führendes Mitglied einer Schülerburschenschaft gewesen, die „im sächsischen Verfassungsschutzbericht erwähnt war – wegen ‚rechtsextremistischer Bestrebungen‘“. Eine glatte Lüge! Menzel klagte, doch das Urteil in dem Prozeß ist nur ein „unbefriedigender Teilerfolg“, so der Publizist.

Die taz darf nicht mehr von einer Erwähnung im Verfassungsschutzbericht sprechen. Das Landgericht Berlin hatte der taz darüber hinaus im Juni 2014 verboten, Menzel bzw. seiner Burschenschaft „rechtsextremistische Bestrebungen“ zu unterstellen. Die Berufung der taz gegen dieses Urteil in erster Instanz hatte jedoch Erfolg. Das Kammergericht Berlin war der Meinung, die linke Tageszeitung habe niemals behauptet, dass der Verfassungsschutz der Burschenschaft „rechtsextremistische Bestrebungen“ attestierte. Aber wie sonst soll dann die Äußerung der Zeitung verstanden werden?

Weiterlesen, vor allem wieder die Leserkommentare

http://www.pi-news.net/2015/04/verfassungsschutz-und-taz/#more-457766

tommy3333
25.04.2015, 11:49
Wenn Jörges den Kapitalismus verteidigt, dann weil er selbst von ihm abhängig ist. Diese Firma kannte ich nicht. Die Lügen-Presse muß von Zeit zu Zeit soziale Mißstände aufdecken, sich für Arbeitnehmer-Rechte einsetzen zumindest scheinbar. Aber sind das wirklich die Mißstände die man anprangern müßte? Sollte man nicht eher untersuchen was die 200 Reichsten so treiben? War Rothschild schon mal auf einer Titelseite des Spiegel zu sehen? Oder die Bilderberger?

Wenn Adenauer und Strauß ihm nicht Landesverrat vorgeworfen und Augstein einbuchten hätten lassen, wäre der Spiegel nie so groß rausgekommen. Eigentlich müßte er den beiden sogar dankbar dafür sein.
Mal abgesehen davon, dass Jörges nicht für den Spiegel, sondern für den Stern arbeitet, liest sich der Spiegel Artikel gemessen an den Zitaten im Blogbeitrag eben nicht so, dass er den Kapitalismus verteidigte, sondern eher wie ein Hetzarteikel aus dem "Neuen Deutschland" (dem früheren SED-Kampfblatt). Mit einer Seriösität, die TV-Trashformaten wie "Frauentausch", "Supernanny" o.ä. gleichkommt.

In dem Spiegel-Artikel werden auch keine "sozialen Misssände" angeprangert, sondern herbeigelogen. Ich arbeite selbst jahrelang in Softwareprojekten und kann einiges aus dem Blog, vor allem die autonome Arbeit der Mitarbeiter im Team, bestätigen. Selbst bei meinem AG gibt es sehr flache Hierarchien (mein Vorgesetzter ist der Entwicklungsleiter und seiner ist schon der Geschäftsführer), allerdings haben diese Hierarchien nur rein formalen Charakter. Ich arbeite selbständig, niemand redet mir rein, ich kann auch von zu Hause aus arbeiten, wenn ich will, und ich erfasse meine Arbeitszeiten selbst - genauso wie es auch im Blogbeitrag von Seibert beschrieben steht. Diese Arbeitsweise kann ich bestätigen. Seibert geht offenbar dabei nur noch einen Schritt weiter als mein AG, und verzichtet auf diese Hierarchien ganz. Wenn sie wie bei uns ohnehin nur noch formalen Charakter hat, dann benötigt man sie auch nicht wirklich - außer vielleicht in vereinzelten Eskalationsfällen, wenn der Geschäftsführer gefordert ist. Wenn ich meinen Urlaub beantrage, dann auch nur an meinen Entwicklungsleiter - nicht bei unserem Personalmanager o.a. - wobei das auch nur wieder ein reiner Verwaltungsakt ist, den man sich dann eigentlich auch sparen könnte. Da ist Seibert auch wieder nur einen Schritt weiter und konsequenter als wir (lediglich die Beteiligten des gleichen Projektteams müssen bei Seibert darüber informiert sein, damit ein anderer ggf. die Arbeit während des Urlaubs übernehmen kann). Wenn bei uns Mitarbeiter gehen, dann gehen sie aus eigenem Wunsch - sei es, weil sie anderswo mehr Gehalt oder mehr Verantwortung bekommen, oder von Headhuntern abgeworben werden, oder zu dem einen oder anderen Kunden von uns wechseln. Einige von ihnen sind sogar wenige Jahre später zu uns zurückgekehrt (gegen Gehaltsaufstockung versteht sich - in unserer Branche haben AN, die etwas drauf haben, auch eine bessere Vehandlungsposition ggü. dem AG im Vgl. zu anderen Branchen). Bei uns wechseln sogar fast die Geschäftsführer noch häufiger als die Mitarbeiter. Ich habe da in meiner Dienstzeit schon mehrere "überlebt". Mitarbeiter werden auch bei uns immer noch gesucht, und auch mein AG setzt vereinzelt sogar die Dienste eines Headhunters ein. Allerdings passt eben auch nicht jeder zu uns.

Mit "voller Kontrolle" o.ä., wovon der Spiegel dummschwätzt, oder Entlassungen, die der Spiegel suggeriert, hat das alles nichts zu tun. Es gibt sie einfach nicht. Vielleicht gibt es sie anderswo, aber nicht in meiner Branche, wo man überwiegend mit Softwareprojekten zu tun hat. Es ist aber eine Eigenschaft des dt. Kampagnenjournalismus, über Dinge zu phantasieren, wovon die rotlichtbetrahlten Schmierfinken der Lügenpresse keine Ahnung haben oder auch keine Ahnung haben wollen. Das haben wir in der DDR alles schon mal erlebt und sind wieder auf dem besten Wege dorthin. Nur sind dann Unternehmen wie Seibert ein Hindernis auf dem Weg dorthin und deswegen ein Feindbild linker Dummschwätzer und Sozialismusträumer. Was bspw. mit "voller Kontrolle" wirklich gemeint ist, ist nicht die Kontrolle der Mitarbeiter durch die Chefs (was Spiegel suggeriert), sondern die Kontrolle des Bearbeitungsstandes des Projektfortschritts durch den Kunden - und diese Kontrolle ist eine vollkommen normale Sache. Vor allem wenn sich Projekte viel Aufwand erfordern und sich über längere Zeit hinziehen können. Der Kunde muss sie ja auch bezahlen. Wenn Du ein Haus baust, willst Du schließlich ebenfalls stets über den Baufortschritt informiert sein und dafür auch Zutritt auf Deiner Baustelle haben.

Leseratte
25.04.2015, 13:32
Mal abgesehen davon, dass Jörges nicht für den Spiegel, sondern für den Stern arbeitet, liest sich der Spiegel Artikel gemessen an den Zitaten im Blogbeitrag eben nicht so, dass er den Kapitalismus verteidigte, sondern eher wie ein Hetzarteikel aus dem "Neuen Deutschland" (dem früheren SED-Kampfblatt). Mit einer Seriösität, die TV-Trashformaten wie "Frauentausch", "Supernanny" o.ä. gleichkommt.

In dem Spiegel-Artikel werden auch keine "sozialen Misssände" angeprangert, sondern herbeigelogen. Ich arbeite selbst jahrelang in Softwareprojekten und kann einiges aus dem Blog, vor allem die autonome Arbeit der Mitarbeiter im Team, bestätigen. Selbst bei meinem AG gibt es sehr flache Hierarchien (mein Vorgesetzter ist der Entwicklungsleiter und seiner ist schon der Geschäftsführer), allerdings haben diese Hierarchien nur rein formalen Charakter. Ich arbeite selbständig, niemand redet mir rein, ich kann auch von zu Hause aus arbeiten, wenn ich will, und ich erfasse meine Arbeitszeiten selbst - genauso wie es auch im Blogbeitrag von Seibert beschrieben steht. Diese Arbeitsweise kann ich bestätigen. Seibert geht offenbar dabei nur noch einen Schritt weiter als mein AG, und verzichtet auf diese Hierarchien ganz. Wenn sie wie bei uns ohnehin nur noch formalen Charakter hat, dann benötigt man sie auch nicht wirklich - außer vielleicht in vereinzelten Eskalationsfällen, wenn der Geschäftsführer gefordert ist. Wenn ich meinen Urlaub beantrage, dann auch nur an meinen Entwicklungsleiter - nicht bei unserem Personalmanager o.a. - wobei das auch nur wieder ein reiner Verwaltungsakt ist, den man sich dann eigentlich auch sparen könnte. Da ist Seibert auch wieder nur einen Schritt weiter und konsequenter als wir (lediglich die Beteiligten des gleichen Projektteams müssen bei Seibert darüber informiert sein, damit ein anderer ggf. die Arbeit während des Urlaubs übernehmen kann). Wenn bei uns Mitarbeiter gehen, dann gehen sie aus eigenem Wunsch - sei es, weil sie anderswo mehr Gehalt oder mehr Verantwortung bekommen, oder von Headhuntern abgeworben werden, oder zu dem einen oder anderen Kunden von uns wechseln. Einige von ihnen sind sogar wenige Jahre später zu uns zurückgekehrt (gegen Gehaltsaufstockung versteht sich - in unserer Branche haben AN, die etwas drauf haben, auch eine bessere Vehandlungsposition ggü. dem AG im Vgl. zu anderen Branchen). Bei uns wechseln sogar fast die Geschäftsführer noch häufiger als die Mitarbeiter. Ich habe da in meiner Dienstzeit schon mehrere "überlebt". Mitarbeiter werden auch bei uns immer noch gesucht, und auch mein AG setzt vereinzelt sogar die Dienste eines Headhunters ein. Allerdings passt eben auch nicht jeder zu uns.

Mit "voller Kontrolle" o.ä., wovon der Spiegel dummschwätzt, oder Entlassungen, die der Spiegel suggeriert, hat das alles nichts zu tun. Es gibt sie einfach nicht. Vielleicht gibt es sie anderswo, aber nicht in meiner Branche, wo man überwiegend mit Softwareprojekten zu tun hat. Es ist aber eine Eigenschaft des dt. Kampagnenjournalismus, über Dinge zu phantasieren, wovon die rotlichtbetrahlten Schmierfinken der Lügenpresse keine Ahnung haben oder auch keine Ahnung haben wollen. Das haben wir in der DDR alles schon mal erlebt und sind wieder auf dem besten Wege dorthin. Nur sind dann Unternehmen wie Seibert ein Hindernis auf dem Weg dorthin und deswegen ein Feindbild linker Dummschwätzer und Sozialismusträumer. Was bspw. mit "voller Kontrolle" wirklich gemeint ist, ist nicht die Kontrolle der Mitarbeiter durch die Chefs (was Spiegel suggeriert), sondern die Kontrolle des Bearbeitungsstandes des Projektfortschritts durch den Kunden - und diese Kontrolle ist eine vollkommen normale Sache. Vor allem wenn sich Projekte viel Aufwand erfordern und sich über längere Zeit hinziehen können. Der Kunde muss sie ja auch bezahlen. Wenn Du ein Haus baust, willst Du schließlich ebenfalls stets über den Baufortschritt informiert sein und dafür auch Zutritt auf Deiner Baustelle haben.


Dann bringt der Spiegel also eine gute Firma in Mißkredit. Er macht aus Problemen die keine sind Probleme. Er beschäftigt sich mit Nichtigkeiten. Man könnte auch sagen, die Lügen-Presse vertritt die Interessen der 200 Super-Reichen. Die sind daran interessiert, daß über alles geredet wird, nur nicht über die wahren Probleme. Von den wahren Problemen soll abgelenkt werden. Außerdem wird heute doch sogar in Kauf genommen, daß ein Traditions-Unternehmen draufgeht. Siehe das Treiben des Verteidigungsministeriums. Die sind doch alle austauschbar, er könnte doch genausogut auch für den Spiegel arbeiten.