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Vollständige Version anzeigen : Was haltet Ihr von Bismarck?



Alfred Tetzlaff
23.04.2015, 23:10
Gegen den Widerstand der Roten und Grünen wird morgen ein neues Denlmal zu Ehren des Kanzlers Otto von Bismarck in unsere Stadt am Bismarckplatz enthüllt. Früher stand dort schon einmal ein Denkmal von ihm, dass leider den Bombenangriffen im WWII zum Opfer fiel. Das Geld wurde duch Spenden aufgebracht. Ich selbst habe auch meinen Beitrag dazu geleistet.

Feldmann
23.04.2015, 23:36
Gegen den Widerstand der Roten und Grünen wird morgen ein neues Denlmal zu Ehren des Kanzlers Otto von Bismarck in unsere Stadt am Bismarckplatz enthüllt. Früher stand dort schon einmal ein Denkmal von ihm, dass leider den Bombenangriffen im WWII zum Opfer fiel. Das Geld wurde duch Spenden aufgebracht. Ich selbst habe auch meinen Beitrag dazu geleistet.

Wie sieht das Denkmal denn aus?

Vielleicht so:

http://salzburgfoundation.at/wp-content/uploads/luepertz_1.jpg

Krabat
23.04.2015, 23:50
Schon wieder so ein dämlicher Bismarckstrang. Zum Ausrasten. Habe noch nie verstanden warum dieser kleindeutsche Idiot und innerdeutsche Kriegstreiber so verehrt wird.

Shahirrim
23.04.2015, 23:50
Schon wieder so ein dämlicher Bismarckstrang. Zum Ausrasten. Habe noch nie verstanden warum dieser kleindeutsche Idiot und innerdeutsche Kriegstreiber so verehrt wird.

:isgut:

FranzKonz
23.04.2015, 23:54
Schon wieder so ein dämlicher Bismarckstrang. Zum Ausrasten. Habe noch nie verstanden warum dieser kleindeutsche Idiot und innerdeutsche Kriegstreiber so verehrt wird.

Wundert mich nicht. Langjähriger Weihrauchmißbrauch macht dumm.

Geronimo
24.04.2015, 01:14
Großer Kanzler steig hernieder
und regiere Deutschland wieder.

Hilf mit deiner starken Hand
unserem armen Vaterland.

Rikimer
24.04.2015, 03:00
Gegen den Widerstand der Roten und Grünen wird morgen ein neues Denlmal zu Ehren des Kanzlers Otto von Bismarck in unsere Stadt am Bismarckplatz enthüllt. Früher stand dort schon einmal ein Denkmal von ihm, dass leider den Bombenangriffen im WWII zum Opfer fiel. Das Geld wurde duch Spenden aufgebracht. Ich selbst habe auch meinen Beitrag dazu geleistet.
Was heute auf Deutschlands Landen sich Elite und Politiker schimpft ist eine Schande und kann Bismarck selbstverstaendlich nicht das Wasser reichen.

mabac
24.04.2015, 03:37
Schon wieder so ein dämlicher Bismarckstrang. Zum Ausrasten. Habe noch nie verstanden warum dieser kleindeutsche Idiot und innerdeutsche Kriegstreiber so verehrt wird.

Schon deshalb wird er verehrt:




Während des Kulturkampfes ging die Reichsleitung des Kaiserreichs unter Führung Otto von Bismarcks gegen Geistliche vor, die in Reden politische Ereignisse kommentierten. Dieser so genannte „Kanzelmissbrauch“ wurde in einem neuen § 130a untersagt, der am 10. Dezember 1871 in das Strafgesetzbuch eingefügt wurde:

„Ein Geistlicher oder anderer Religionsdiener, welcher in Ausübung oder in Veranlassung der Ausübung seines Berufes öffentlich vor einer Menschenmenge; oder welcher in einer Kirche oder an einem anderen zu religiösen Versammlungen bestimmten Orte vor Mehreren Angelegenheiten des Staates in einer den öffentlichen Frieden gefährdenden Weise zum Gegenstande einer Verkündigung oder Erörterung macht, wird mit Gefängniß oder Festungshaft bis zu zwei Jahren bestraft.“

Eine Ergänzung vom 26. Februar 1876 weitete die Vorschrift auf die Verbreitung von Schriften aus:

„Gleiche Strafe trifft denjenigen Geistlichen oder anderen Religionsdiener, welcher in Ausübung oder in Veranlassung der Ausübung seines Berufes Schriftstücke ausgibt oder verbreitet, in welchen Angelegenheiten des Staats in einer den öffentlichen Frieden gefährdenden Weise zum Gegenstand einer Verkündigung oder Erörterung gemacht sind.“

http://de.wikipedia.org/wiki/Kanzelparagraph

Heute darf jeder Pope, Pastor, Mullah, Rabbi etc. straffrei gegen Staat und Volk hetzen.

wtf
24.04.2015, 04:53
Bismarcks Sozialistengesetz von 1878 war zukunftsweisend. Wäre es heute inkraft, würde Deutschland viel Leid und wirtschaftlicher Schaden erspart.

Marlen
24.04.2015, 05:05
Als Hering in der Dose .... wer es mag!

Leseratte
24.04.2015, 07:20
Sehr viel.

Den Zweibund hätte er 1879 aber mit Rußland abschließen sollen, statt mit Österreich. Hier hätte sich der König, der das wegen der Familienbande zwischen den Hohenzollern und den Romanows tun wollte, einmal gegen ihn durchsetzen dürfen.

Wilhelm II. entließ ihn 1890, weil Bismarck wieder kämpfen wollte, wie einst gegen die liberale Mehrheit des Landtages. Gegen die er die Heeresreform durchsetzte. Außerdem verhinderte Bismarck die Parlamentsherrschaft, wie es sie in England gibt, in Preußen. Die wollten die Liberalen damals vor allem durchsetzen. Also ihre eigene Herrschaft. Der Streit um die Heeresreform war nur der Vorwand dazu.

Er wäre auch in der Lage gewesen Österreich-Ungarn zur Vernunft zu bringen 1914, notfalls damit, daß Deutschland es doch noch mit seinen Nachbarn zusammen aufteilen hätte können. Er war der Mann dazu.

Feldmann
24.04.2015, 18:28
Habe noch nie verstanden warum dieser kleindeutsche Idiot und innerdeutsche Kriegstreiber so verehrt wird.

Er hat die meisten deutschen Länder in einem Staat vereinigt und dadurch die Vorherrschaft Frankreichs beendet.

In der Folge wurde das Deutsche Reich bis 1914 zur fortschrittlichsten Nation in Europa.



Er wäre auch in der Lage gewesen Österreich-Ungarn zur Vernunft zu bringen 1914, notfalls damit, daß Deutschland es doch noch mit seinen Nachbarn zusammen aufteilen hätte können. Er war der Mann dazu.

1914 wäre Bismarck 99 Jahre alt gewesen!

Es war ein Fehler von ihm rechtzeitig keinen geeigneten Nachfolger aufgebaut zu haben.

Frumpel
24.04.2015, 18:32
Bismarck ist mit Abstand der beste deutsche Politiker der letzten 200 Jahre.

Leseratte
24.04.2015, 18:32
1914 wäre Bismarck 99 Jahre alt gewesen!

Es war ein Fehler von ihm rechtzeitig keinen geeigneten Nachfolger aufgebaut zu haben.

Das hätte nichts genützt, der Kaiser wollte sein eigener Kanzler sein. Später wollte er Bülow zu seinem Bismarck machen. Ich meinte einen Mann wie ihn hätten wir 1914 gebraucht, der das hätte machen können. Ernst zu Reventlow als Reichskanzler wäre dazu in der Lage gewesen. Aber ein Alldeutscher wurde eben nicht berufen. Ein Bismarck hätte gar nicht mehr Zugang zum Hofe bekommen.

-jmw-
24.04.2015, 18:37
Ich glaube nicht, dass ich selbst bei intensivster Suche am Herrn Bismarck und seiner Politik so viele Fehler fände, dass ich ihn nicht stehendes Fusses wieder zum Kanzler wünschte.

Ajax
24.04.2015, 19:34
Bester Mann.

Rolf1973
24.04.2015, 19:39
Ich hätte nichts gegen Bismarck im Kanzleramt-und auch nichts gegen Merkel in Friedrichsruh........!

Wurstsemmel
24.04.2015, 20:56
Ein kleiner Bismarck würde uns wohl ganz gut tun.

Für mich zusammen mit dem alten Fritz der vielleicht grösste deutsche Staatsmann der Geschichte.

Schlummifix
24.04.2015, 21:01
Ein kleiner Bismarck würde uns wohl ganz gut tun.

Für mich zusammen mit dem alten Fritz der vielleicht grösste deutsche Staatsmann der Geschichte.

Sehe ich auch so. Bismarck war der letzte, gute Regierungschef.
Zum Glück muss er das alles hier nicht mehr erleben. Schon traurig, die deutsche Entwicklung.

Mütterchen
24.04.2015, 21:02
Gegen den Widerstand der Roten und Grünen wird morgen ein neues Denlmal zu Ehren des Kanzlers Otto von Bismarck in unsere Stadt am Bismarckplatz enthüllt. Früher stand dort schon einmal ein Denkmal von ihm, dass leider den Bombenangriffen im WWII zum Opfer fiel. Das Geld wurde duch Spenden aufgebracht. Ich selbst habe auch meinen Beitrag dazu geleistet.

Nur so als Info für dich, vielleicht interessiert es dich, nicht in meinem Wohnort, aber ganz wenige Kilometer davon entfernt, in Zweibrücken/Rheinland-Pfalz, steht auch ein Bismarck-Denkmal. Natürlich ist es kein neues, es ist von 1894.
http://fs2.directupload.net/images/150424/temp/4qdghjvz.jpg (http://www.directupload.net/file/d/3967/4qdghjvz_jpg.htm)

Feldmann
24.04.2015, 21:08
Da Tetzlaff meine Frage nicht beantwortet hat, mache ich das kurzerhand selbst.


Das neue Bismarck-Denkmal von Wilhelmshaven:

https://www.kreiszeitung.de/bilder/2015/04/24/4940431/1673604054-bismark-1bjhb7xef.jpg


Ich hatte Schlimmeres erwartet.

Ajax
24.04.2015, 21:10
Da Tetzlaff meine Frage nicht beantwortet hat, mache ich das kurzerhand selbst.

Das neue Bismarck-Denkmal von Wilhelmshaven:

https://www.kreiszeitung.de/bilder/2015/04/24/4940431/1673604054-bismark-1bjhb7xef.jpg

Die Plakate im Hintergrund sind der Hammer. :auro:

Für diese Deutschen hat Bismarck das Reich geschmiedet. Armer Mann, wenn der wüsste...

Mütterchen
24.04.2015, 21:10
Da Tetzlaff meine Frage nicht beantwortet hat, mache ich das kurzerhand selbst.

Das neue Bismarck-Denkmal von Wilhelmshaven:....
(Bild von mir entfernt)
Sieht gut aus. Nicht gerade ein Riesending. Und die Menge der empörten Protestler scheint mir noch bescheidener.

Stopblitz
24.04.2015, 21:14
Die Plakate im Hintergrund sind der Hammer. :auro:

Für diese Deutschen hat Bismarck das Reich geschmiedet. Armer Mann, wenn der wüsste...

Bismarck hätte diese Penner in den nächsten Knast werfen lassen.

Feldmann
24.04.2015, 21:16
Die Plakate im Hintergrund sind der Hammer. :auro:

Das sollen anscheinend Bismarckheringe sein. :langw:



Für diese Deutschen hat Bismarck das Reich geschmiedet. Armer Mann, wenn der wüsste...

"Undank ist der Welten Lohn."



Sieht gut aus. Nicht gerade ein Riesending. Und die Menge der empörten Protestler scheint mir noch bescheidener.

Ich vermute mal, dass die Zeitung absichtlich dieses Bild gewählt hat.

Rolf1973
24.04.2015, 21:22
Die Plakate im Hintergrund sind der Hammer. :auro:

Für diese Deutschen hat Bismarck das Reich geschmiedet. Armer Mann, wenn der wüsste...


Das Deutsche Reich erlebte unter ihm als Kanzler seine wohl besten Zeiten. Und den "Sozialistenverfolger" kann ich ihm nach 16,5 Jahren DDR (bis zur Wende) ebensowenig verübeln
wie den "Antidemokraten" nach fast einem Vierteljahrhundert BRD. Dann doch lieber einen Regenten, der seine Pflichten dem Volk gegenüber kennt und dessen Rechte achtet.

RmdP
25.04.2015, 10:49
49320

War schon ein Tolles Schiff :)

Leseratte
25.04.2015, 13:48
Das hätte ihn nicht überrascht.




Die Neigung, sich für fremde Nationalitäten und Nationalbestrebungen zu begeistern, auch dann, wenn dieselben nur auf Kosten des eigenen Vaterlandes verwirklicht werden können, ist eine politische Krankheitsform, deren georaphische Verbreitung sich leider auf Deutschand beschränkt.
Otto von Bismarck (1815-1898), im Abgeordnetenhaus des Preuß. Landtags, 26.2. 1863








Bei uns kann nur parteilos regiert werden.
Otto von Bismarck (1815-1898), im Reichstage, 12. 6. 1882









Außerdem ist das Unglück, dass die Parteiführer zum großen Teil ihre persönlichen Ziele zum Zweck haben, die Fraktionen fast absoluter beherrschen als ein absoluter Monarch seine Untertanen.
Otto von Bismarck (1815-1898), Rede zu Jena, am 20. Juli 1892






http://www.operone.de/spruch/bisma.php

Krabat
25.04.2015, 15:05
Er hat die meisten deutschen Länder in einem Staat vereinigt und dadurch die Vorherrschaft Frankreichs beendet.

In der Folge wurde das Deutsche Reich bis 1914 zur fortschrittlichsten Nation in Europa.


...

Er hat Deutschland gespalten. Erst Hitler ist es wieder gelungen die Reichseinheit herzustellen und den preußischen Sonderweg zu beenden.

Herr B.
25.04.2015, 15:09
Er hat Deutschland gespalten. Erst Hitler ist es wieder gelungen die Reichseinheit herzustellen und den preußischen Sonderweg zu beenden.
Ja, Hitler - dein grosser katholischer Held eben... :vogel:
Reichseinheit gewonnen, und eben so schnell wieder verprasst.

Krabat
25.04.2015, 15:20
Ja, Hitler - dein grosser katholischer Held eben... :vogel:
Reichseinheit gewonnen, und eben so schnell wieder verprasst.

Bismarck gegen deutsche Menschen Krieg geführt, gegen Sachsen, Bayern, Österreich, Hessen, Baden und andere mehr.

Das hat Hitler nie getan.

Herr B.
25.04.2015, 16:15
Bismarck gegen deutsche Menschen Krieg geführt, gegen Sachsen, Bayern, Österreich, Hessen, Baden und andere mehr.

Das hat Hitler nie getan.
Hitler hat auch gegen deutsche Menschen Krieg geführt, und zwar sehr viel intensiver als Bismarck!
Kommt nur auf die Perspektive an. Für mich ist die Terrorisierung und die Verhaftung Oppositioneller jedenfalls
eine Art von Kriegführung.
Interessant dass du mich stets als Nazi Sympathisant hinzustellen versuchtest und jetzt hier offen Hitler befürwortest.
Es handelt sich hier offensichtlich ganz klar um die typische katholische Verdrehtheit, was?

Alfred Tetzlaff
25.04.2015, 17:54
Nur so als Info für dich, vielleicht interessiert es dich, nicht in meinem Wohnort, aber ganz wenige Kilometer davon entfernt, in Zweibrücken/Rheinland-Pfalz, steht auch ein Bismarck-Denkmal. Natürlich ist es kein neues, es ist von 1894.
http://fs2.directupload.net/images/150424/temp/4qdghjvz.jpg (http://www.directupload.net/file/d/3967/4qdghjvz_jpg.htm)

In Deutschland stehen jetzt noch 147 Bismarckdenkmäler.
Ich habe mich mit Bismarcks Politik früher oft und heute noch einmal intensiv befasst. Dieser große Staatsmann hat die Denkmäler verdient. Bismarck wollte nichts anderes als die Einheit aller deutscher Staaten. Die Kriege bei Düppel, Königsgrätz und 70/71 Sedan waren nicht sein Verschulden, sondern das der anderen Großmächte, die ein vereintes deutsches Reich fürchteten. Ich bitte alle Kritiker mal etwas Geschichte zu lesen.

Shahirrim
25.04.2015, 17:54
Wie sieht das Denkmal denn aus?

Vielleicht so:

http://salzburgfoundation.at/wp-content/uploads/luepertz_1.jpg

Nö, ganz anständig sieht es aus:

http://www.wzonline.de/typo3temp/pics/2d22f6c51b.jpg

http://www.wzonline.de/nachrichten/newsdetails-top-thema/artikel/bismarckdenkmal-enthuellt.html?no_cache=1

Efna
25.04.2015, 17:59
In Deutschland stehen jetzt noch 147 Bismarckdenkmäler.
Ich habe mich mit Bismarcks Politik früher oft und heute noch einmal intensiv befasst. Dieser große Staatsmann hat die Denkmäler verdient. Bismarck wollte nichts anderes als die Einheit aller deutscher Staaten. Die Kriege bei Düppel, Königsgrätz und 70/71 Sedan waren nicht sein Verschulden, sondern das der anderen Großmächte, die ein vereintes deutsches Reich fürchteten. Ich bitte alle Kritiker mal etwas Geschichte zu lesen.

Er wollte nicht schon immer das Deutsche Reich, im Gegenteil lange Zeit war er ein erbitterter Gegner einer Deutschen Einheit, erst als er merkte das er dadurch profitieren konnte. Bismarck war Patriot aus Pragmatischen Gründen, nicht aus Idealistischen Gründen....

Makkabäus
25.04.2015, 20:51
Er hat den Feinden der deutschen Einigung die Leviten gelesen.

detti
25.04.2015, 20:54
Gegen den Widerstand der Roten und Grünen wird morgen ein neues Denlmal zu Ehren des Kanzlers Otto von Bismarck in unsere Stadt am Bismarckplatz enthüllt. Früher stand dort schon einmal ein Denkmal von ihm, dass leider den Bombenangriffen im WWII zum Opfer fiel. Das Geld wurde duch Spenden aufgebracht. Ich selbst habe auch meinen Beitrag dazu geleistet.

Bismarck war der größte deutsche Staatsmann

tabasco
25.04.2015, 20:56
Also das wasser

http://www.bohnhoff-getraenke.de/sites/default/files/bismarck_logo_bohnhoff_01.jpg

ist trinkbar...

detti
25.04.2015, 21:08
Er wollte nicht schon immer das Deutsche Reich, im Gegenteil lange Zeit war er ein erbitterter Gegner einer Deutschen Einheit, erst als er merkte das er dadurch profitieren konnte. Bismarck war Patriot aus Pragmatischen Gründen, nicht aus Idealistischen Gründen....

Du solltest mal dein Lesestoff ändern und statt Schmierblätter der kriminellen Antifa
solltest du mal etwas für deine geschichtliche Bildung tun--
Ich empfehle dir als Einstieg "Bismarck-Gedanken und Erinnerungen"

49328

Stopblitz
25.04.2015, 21:45
Er hat den Feinden der deutschen Einigung die Leviten gelesen.

Leider hat er die Briten ausgespart. Wenn denen so um 1875/76 eine kleine Abreibung zuteil geworden wäre, hätte es vermutlich keinen 1. Weltkrieg gegeben.

Alfred Tetzlaff
25.04.2015, 23:16
Leider hat er die Briten ausgespart. Wenn denen so um 1875/76 eine kleine Abreibung zuteil geworden wäre, hätte es vermutlich keinen 1. Weltkrieg gegeben.

Mit Bismarck hätte es keinen 1. Weltkrieg, folglich auch kein drittes Reich mit mit HC und zweiten Weltkrieg gegeben. Bismarck war sogar gegen die Gründung von Kolonien. Nur Wilhelms 2 Großmachtpolitik haben wir das Ende von Großdeutschland zu verdanken. Warum wohl ging der Lotse von Bord?

http://www.preussenweb.de/preussen/lotse.jpg

Herr B.
26.04.2015, 01:18
Mit Bismarck hätte es keinen 1. Weltkrieg, folglich auch kein drittes Reich mit mit HC und zweiten Weltkrieg gegeben. Bismarck war sogar gegen die Gründung von Kolonien. Nur Wilhelms 2 Großmachtpolitik haben wir das Ende von Großdeutschland zu verdanken. Warum wohl ging der Lotse von Bord?

http://www.preussenweb.de/preussen/lotse.jpg
Weil ihm gekündigt wurde. Willie II wollte die Politik doch selbst in die Hand nehmen.

Leseratte
26.04.2015, 09:02
Er hätte den Zweibund mit Rußland abschließen und mit Rußland Österreich aufteilen sollen. Wenn er den Russen Konstantinopel überlassen hätte, dann hätten die Russen das noch gegen die Engländer durchsetzen müssen.

Krabat
26.04.2015, 12:30
Er hätte den Zweibund mit Rußland abschließen und mit Rußland Österreich aufteilen sollen. Wenn er den Russen Konstantinopel überlassen hätte, dann hätten die Russen das noch gegen die Engländer durchsetzen müssen.

Was für Volksverräter hier zugange sind. Der Clown hier fordert Deutschland hätte an der Seite Rußlands Österreich zerschlagen und aufteilen sollen.

Ajax
26.04.2015, 12:31
Mit Bismarck hätte es keinen 1. Weltkrieg, [...]gegeben.[...]



Das ist Spekulation. Mit ziemlicher Sicherheit wäre unsere Ausgangslage jedoch eine erheblich bessere gewesen. Da Bismarck allerdings schon 1898 verstarb, hätte er ohnehin keinen Einfluss mehr ausüben können.

Leseratte
26.04.2015, 12:44
Bismarck machte seinen Sohn Herbert zum Staatssekretär des Äußeren. Also praktisch zum Außenminister des Reiches. Wilhelm II. wurde eingeredet, daß Bismarck das Haus Hohenzollern durch das Haus Bismarck ersetzen wollte. Sein Sohn trat auch zurück als sein Vater ging. Wilhelm II. wollte eigentlich, daß er bleibt. Sein Sohn starb aber schon 1905 glaube ich.

Wir hätten einen Mann gebraucht, der keine Angst davor hat, daß wir Österreich-Ungarn als letzten Verbündeten auch noch verlieren. Aus Angst davor kam die Nibelungentreue auf. 1908 verschaffte das Reich Österreich-Ungarn Bosnien-Herzegowina. Rußland bekam keinen Ausgleich dafür und war mehr als verstimmt. Vom Krieg unter den Teilungsmächten Polens profitierte am Ende auch nur Polen. Alles hing von Rußland ab. Allein wäre Frankreich nicht marschiert. Wenn Rußland marschiert wäre Frankreich aber immer dabei gewesen.



https://www.youtube.com/watch?v=lyjJeeB16S4

Leseratte
26.04.2015, 12:48
Er hinterließ uns seine Gedanken und Erinnerungen. Darin steht, daß Galizien (Im Westen Polen mit Krakau als wichtigster Stadt, im Osten dieses österreichischen Kronlandes Lemberg und Ukrainer.) nur an Österreich drangeklebt war und daß es darauf auch hätte verzichten können, wenn es dafür einen Ausgleich auf dem Balkan bekommt.

Die Lösung wäre also gewesen, den Russen Galizien zu geben und den Österreichern Bosnien-Herzegowina.

Nationalix
26.04.2015, 12:48
Bismarck hätte diese Penner in den nächsten Knast werfen lassen.

Ich hätte diese Penner zusammenknüppeln lassen.

Chronos
26.04.2015, 13:49
Mit Bismarck hätte es keinen 1. Weltkrieg, folglich auch kein drittes Reich mit mit HC und zweiten Weltkrieg gegeben. Bismarck war sogar gegen die Gründung von Kolonien. Nur Wilhelms 2 Großmachtpolitik haben wir das Ende von Großdeutschland zu verdanken. Warum wohl ging der Lotse von Bord?

http://www.preussenweb.de/preussen/lotse.jpg
Wie kann man nur so einen Unsinn zusammenspekulieren?

Es ist doch völlig sinnlos, heute im Konjunktiv darüber zu fabulieren, "was wäre gewesen, wenn".

Wir wissen nicht, wie sich die europäische politische Großwetterlage entwickelt hätte und wie die Engländer und Franzosen auf die immer stärker wachsende industrielle Dominanz Deutschlands reagiert hätten.

Die Engländer haben sich mit ihrem Zwangs-"Made in Germany" selbst ins Knie geschossen und hätten sicher nicht tatenlose zugesehen, wie Deutschland sämtliche anderen europäischen Länder wirtschaftlich abhängt und übertrumpft.

Die Geschichte lehrt uns, dass immer wieder mal die Zeit für einen Krieg reif ist und es dann auch knallt - unter welchen Vorzeichen und mit welchen Protagonisten ist dabei zweitrangig.

Leseratte
26.04.2015, 16:29
Wenn Deutschland und Rußland verbündet gewesen wären, dann hätten die Engländer gar nichts machen können.

Die brauchten damals schon nicht einen, sondern gleich mehrere Festlands-Degen gegen uns. Rußland hätte in der Entente eine ganz andere Rolle spielen können, wenn es sich klar gemacht hätte, daß alles davon abhängt, daß es marschiert oder eben nicht. Es wurde mit Konstantinopel gelockt. Aber so wie es ausging, mußte England das Versprechen nicht halten.

Deutschland hätte sich auch seine Rolle gegenüber Österreich-Ungarn klar machen müssen. Nämlich, daß wir immer noch, jederzeit, Verbündete zur Aufteilung dieses Staates gefunden hätten, wenn wir nach ihnen gesucht hätten.

Wilhelm II. soll Karl dem Letzten tatsächlich angedroht haben, in Österreich einzumarschieren, um ihn bei der Stange zu halten. Das war auch nicht einfach irgend ein Krieg. Es war ein Krieg in dem die ganze Welt gegen Deutschland anstürmte und es vier Jahre lang standhielt. Dann kam Wilson mit seinen 14 Punkten und erweckte den Eindruck, daß wir einen akzeptablen Frieden bekommen, wenn wir den Kaiser in die Wüste schicken.

Wir bekamen dann aber das Versailler Diktat und wurden wie eine Kolonie behandelt, obwohl die Weimarer Republik absolut demokratisch war.

Sander
27.04.2015, 03:04
Bismarck ist eine der größten deutschen Figuren überhaupt, auch wenn ich es ablehne einen deutschen Staat ohne Österreich gegründet zu haben, aber was solls.
In dem Land, welches er maßgeblich geschaffen hat eine Gedenkstatue seiner Person zu errichten halte ich für absolut in Ordnung.

Herr B.
27.04.2015, 03:08
Bismarck ist eine der größten deutschen Figuren überhaupt, auch wenn ich es ablehne einen deutschen Staat ohne Österreich gegründet zu haben, aber was solls.
In dem Land, welches er maßgeblich geschaffen hat eine Gedenkstatue seiner Person zu errichten halte ich für absolut in Ordnung.
Kohl wird wohl auch eine kriegen.

Lichtblau
27.04.2015, 14:59
Gegen den Widerstand der Roten und Grünen wird morgen ein neues Denlmal zu Ehren des Kanzlers Otto von Bismarck in unsere Stadt am Bismarckplatz enthüllt. Früher stand dort schon einmal ein Denkmal von ihm, dass leider den Bombenangriffen im WWII zum Opfer fiel. Das Geld wurde duch Spenden aufgebracht. Ich selbst habe auch meinen Beitrag dazu geleistet.

toll, jetzt habe ich appetit auf bismarck-hering :sonicht:

Feldmann
27.04.2015, 20:33
Nö, ganz anständig sieht es aus:

http://www.wzonline.de/typo3temp/pics/2d22f6c51b.jpg

http://www.wzonline.de/nachrichten/newsdetails-top-thema/artikel/bismarckdenkmal-enthuellt.html?no_cache=1

So ein Ergebnis hätte ich nicht erwartet.



Ich empfehle dir als Einstieg "Bismarck-Gedanken und Erinnerungen"

Die Selbstdarstellung von Politikern ist als objektive Quelle nur eigeschränkt zu empfehlen.



Leider hat er die Briten ausgespart.

Das hat er intelligenterweise nicht gemacht.

Alfred Tetzlaff
27.04.2015, 21:46
toll, jetzt habe ich appetit auf bismarck-hering :sonicht:

Die hatten die Roten und Grünen als Opposition als Fischbrötchen verteilt, nach dem Motto: "Lieber Bismarckhering als Bismarkdenkmal".

In 50 Minuten läuft im ARD eine Doku über Bismarck. Unbedingt ansehen.

Stopblitz
27.04.2015, 22:11
Das hat er intelligenterweise nicht gemacht.

Nachdem was nach 1871 an Giftpfeilen aus GB auf Deutschland abgeschossen wurde war es töricht.

Feldmann
27.04.2015, 22:17
Nachdem was nach 1871 an Giftpfeilen aus GB auf Deutschland abgeschossen wurde war es töricht.

Einen Krieg zu riskieren den man nicht gewinnen kann, ist töricht.

Stopblitz
27.04.2015, 22:24
Einen Krieg zu riskieren den man nicht gewinnen kann, ist töricht.

Wer wäre denn, sagen wir um 1890 herum in der Lage gewesen Deutschland zu besiegen? Die Briten bestimmt nicht.

Feldmann
27.04.2015, 22:27
Wer wäre denn, sagen wir um 1890 herum in der Lage gewesen Deutschland zu besiegen? Die Briten bestimmt nicht.

Du vergisst, dass England auf einer Insel liegt und gleichzeitig die mit weitem Abstand stärkste Flotte der damaligen Zeit hatte.

Stopblitz
27.04.2015, 22:33
Du vergisst, dass England auf einer Insel liegt und gleichzeitig die mit weitem Abstand stärkste Flotte der damaligen Zeit hatte.

Man hätte England zu einem Angriff auf Deutschland provozieren müssen. Das hätte Bismarck spielend geschafft. Wie sehr sich die Inselaffen im Bezug auf die Deutschen verkalkuliert haben zeigt ihr bis heute andauerndes Gejaule über ihre Verluste im 1. Weltkrieg.

Alfred Tetzlaff
27.04.2015, 22:35
Wenn es nach Bismarck gegangen wäre, dann hätte das deutsche Reich keine Kolonien erobert und mit den Briten auch keinen Konflikt gehabt. Er war damals schon weitsichtig genug und den Blick nach Osten richtete. Damals wie heute - eine Liaison mit Russland war und ist immer besser für beide Staaten.

Stopblitz
27.04.2015, 22:42
Wenn es nach Bismarck gegangen wäre, dann hätte das deutsche Reich keine Kolonien erobert und mit den Briten auch keinen Konflikt gehabt. Er war damals schon weitsichtig genug und den Blick nach Osten richtete. Damals wie heute - eine Liaison mit Russland war und ist immer besser für beide Staaten.

Du übersiehst nur, dass Deutschland in London bereits nach dem Sieg über Frankreich 1871 als Bedrohung wahrgenommen wurde und das ganz ohne Kolonien.

Alfred Tetzlaff
27.04.2015, 22:59
Du übersiehst nur, dass Deutschland in London bereits nach dem Sieg über Frankreich 1871 als Bedrohung wahrgenommen wurde und das ganz ohne Kolonien.

Das beweist auch, dass Deutschland den 1. Weltkrieg nicht begonnen hatte, aber die Geschichte schreiben immer die Sieger. GN @ Alle

Tutsi
28.04.2015, 01:19
Wie man sehen kann:

http://www.kinderzeitmaschine.de/neuzeit/lucys-wissensbox/kategorie/nation-von-oben-von-einem-reichskanzler-und-einem-anderen-koenig-der-dann-doch-kaiser-wurde/frage/was-war-das-sozialistengesetz.html?no_cache=1&ht=6&ut1=120


Bismarcks Sozialgesetze

In engem Zusammenhang mit dem Verbot der Sozialisten standen die Sozialgesetze, die auf Initiative Bismarcks hin eingeführt wurden. Bismarck plante, mittels dieser Gesetze, die Situation der Arbeiter zu verbessern. Diese sollten sich in der Folge von sozialistischen Ideen und Organisationen abwenden und dem neu gegründeten Staat vertrauen.

So führte Bismarck zwei Versicherungen ein, die völlig neu waren: die Kranken- versicherung im Jahr 1883 und die Unfallversicherung im Jahr 1884. Obwohl beide Gesetze tatsächlich dem Wohl der Arbeiter dienten, ließen sich diese nicht überzeugen, sich von der Sozialdemokratie abzuwenden. Im Jahr 1889 folgte dann auch noch die staatliche Rentenversicherung. Doch viele sahen in Bismarcks Bemühen nichts anderes als ein Täuschungsmanöver.

Trotz aller Mängel waren die Sozialgesetze Bismarcks für weitere Gesetze die Grundlage und bereiteten ein Stück weit den Weg in einen modernen Sozialstaat vor. Viele Historiker (http://www.kinderzeitmaschine.de/) sehen vor allem darin, eine wichtige innenpolitische Leistung des Reichskanzlers.


kann es ja nicht soo schlecht gewesen sein.

http://de.wikipedia.org/wiki/Sozialistengesetz

Leseratte
28.04.2015, 06:15
Disraeli warf Gladstone 1871 vor, daß er die deutsche Revolution zugelassen hat und daß diese schwerwiegenderere Auswirkungen haben wird, als seinerzeit die französische von 1789.

Bismarck als Erzieher

https://archive.org/details/bismarckalserzi00dehngoog


Bismarck hatte auch Kritiker.




Geldmacht u. Sozialismus, 1874; Der sittl. Boden im Staatsleben, 1876; Entgegnungen auf d. Angriffe d. Herren Lasker, v. Bennigsen u. a., 1876; Drei Monate Gefängnis, Bern 1878; Bismarck u. Bleichröder, 1897; Berichtigung v. Unwahrheiten etc. in d. Erinnerungen d. Fürsten Bismarck u. d. dt. Rechtsbewußtsein, Zürich 1899.



http://www.deutsche-biographie.de/sfz11207.html

Ausonius
28.04.2015, 07:05
Bismarck wollte nichts anderes als die Einheit aller deutscher Staaten.

Das wollte er explizit nicht. Er war schon ein "Kleindeutscher". Der Deutsche Krieg 1866 war übrigens quasi ein Bürgerkrieg, die anderen Großmächte waren darin nicht involviert. Der deutsch-dänische Krieg war das Ergebnis einer so genannten Bundesexekution. Hieran hatte Bismarck nur bedingt Anteil.

Leberecht
28.04.2015, 09:01
Gegen den Widerstand der Roten und Grünen wird morgen ein neues Denlmal zu Ehren des Kanzlers Otto von Bismarck in unsere Stadt am Bismarckplatz enthüllt.
Logischer Schluß: Wenn Rote und Grüne Bismarck anfeinden, muß er ein guter Politiker gewesen sein.

Bote Asgards
01.05.2015, 11:15
Bismarck gelang etwas, wozu unsere heutigen Politiker nicht in der Lage zu sein scheinen: Er schaffte die historische Leistung, daß Griechenland Schulden begleicht.

Bismarck brachte Griechen zum Zahlen


(http://www.n-tv.de/wirtschaft/Bismarck-brachte-Griechen-zum-Zahlen-article15014186.html)

Feldmann
04.05.2015, 21:04
Bismarck gelang etwas, wozu unsere heutigen Politiker nicht in der Lage zu sein scheinen: Er schaffte die historische Leistung, daß Griechenland Schulden begleicht.

Bismarck brachte Griechen zum Zahlen
(http://www.n-tv.de/wirtschaft/Bismarck-brachte-Griechen-zum-Zahlen-article15014186.html)


Was lässt sich aus dieser Geschichte lernen? Wer sich mit Griechenland um Geld streitet, braucht einen langen Atem. Athen verhandelt nur mit denen, vor denen es Respekt hat.

Kein Wunder, dass das nichts wird.

Demokrat
04.05.2015, 21:21
Wie man sehen kann:

http://www.kinderzeitmaschine.de/neuzeit/lucys-wissensbox/kategorie/nation-von-oben-von-einem-reichskanzler-und-einem-anderen-koenig-der-dann-doch-kaiser-wurde/frage/was-war-das-sozialistengesetz.html?no_cache=1&ht=6&ut1=120



kann es ja nicht soo schlecht gewesen sein.

http://de.wikipedia.org/wiki/Sozialistengesetz
Sozial- und Krankenversicherung führte Bismarck aber nur ein, um die Arbeiter auf seine Seite zu ziehen, und nicht, weil er ein guter Mensch war. Zeitgleich führte er den Kulturkampf gegen die Katholiken, hielt die Linken mit den Sozialistengesetzen in Schach und legte sich mit den Liberalen an. Bismarck bekämpfte zeitlebens jede politische Meinung, die nicht seiner monarchistisch-konservativen Denkweise entsprach.

Tutsi
04.05.2015, 23:22
Sozial- und Krankenversicherung führte Bismarck aber nur ein, um die Arbeiter auf seine Seite zu ziehen, und nicht, weil er ein guter Mensch war. Zeitgleich führte er den Kulturkampf gegen die Katholiken, hielt die Linken mit den Sozialistengesetzen in Schach und legte sich mit den Liberalen an. Bismarck bekämpfte zeitlebens jede politische Meinung, die nicht seiner monarchistisch-konservativen Denkweise entsprach.

Er war ein "Kind" seiner Zeit und in gewisser Stellung.
Damals war die Arbeiterklasse noch eine Kraft - Marx: wenn dein starker Arm es will...." - heute ist alles zerschreddert und die vielen Gewerkschaften machen ihr eigenes Ding - außerdem sind viele Arbeitslose in die Selbständigkeit gegangen - und die Technik kann so viele Arbeiter auf einen Haufen nicht mehr gebrauchen.

Ich nenne es den "Zahn der Zeit" und wie aller Wandel in der Welt, bleibt auch hier nicht alles, wie es war.

Leseratte
05.05.2015, 07:25
Als märkischer Junker hat er sich um seine Leute auch gekümmert. Er war ein Patriarch, aber er hätte sie auch mißhandeln können. Er wollte eine Revolution verhindern. In dem er die berechtigten Forderungen der Arbeiter erfüllte, nahm er den Revolutionären den Wind aus den Segeln.

In den Kulturkampf wurde er durch die polnische Frage hineingezogen. Die Polen polonisierten in Westpreußen und Posen unter dem Deckmantel freier Religionsausübung. Eine Kirche ohne Anspruch auf weltliche Macht, nur der Seelsorge verpflichtet, hätte bestimmt keinen Streit mit ihm gehabt.

Er war aber auch ein Revolutionär. Er enthronte Monarchen. Deshalb brachen die Gebrüder Gerlach mit ihm, die ihn bis dahin immer gefördert hatten. Auch den Liberalen nahm er den Wind aus den Segeln, in dem er ihre Forderung nach nationaler Einheit erfüllte. Wenn dabei auch nur ein Kleindeutschland bei rum kam.

Parlamentsherrschaft hätte bedeutet, daß die Liberalen herrschen in Preußen. Der König hätte wie ihn England nichts mehr zu sagen gehabt.

Xarrion
05.05.2015, 07:31
Sozial- und Krankenversicherung führte Bismarck aber nur ein, um die Arbeiter auf seine Seite zu ziehen, und nicht, weil er ein guter Mensch war. Zeitgleich führte er den Kulturkampf gegen die Katholiken, hielt die Linken mit den Sozialistengesetzen in Schach und legte sich mit den Liberalen an. Bismarck bekämpfte zeitlebens jede politische Meinung, die nicht seiner monarchistisch-konservativen Denkweise entsprach.

Allein dafür gebührt ihm höchste Anerkennung.

Alwin
05.05.2015, 21:09
Ich halte Bismarck nicht für einen guten deutschen Politiker.

1.Bismarck hat Deutschland geteilt, in dem er Österreich aus Deutschland ausgeschlossen hat.

2.Auf dem Berliner Kongreß 1878 hat sich Bismarck gegen Russland gestellt und damit das deutsch-russische Verhältnis
schwer geschädigt.

3.Bismarck hat dauernd eine Schaukelpolitik betrieben, die Kaiser Wilhelm der 2. dann fortgesetzt hat.

Towarish
05.05.2015, 21:21
Ich halte Bismarck nicht für einen guten deutschen Politiker.

1.Bismarck hat Deutschland geteilt, in dem er Österreich aus Deutschland ausgeschlossen hat.

2.Auf dem Berliner Kongreß 1878 hat sich Bismarck gegen Russland gestellt und damit das deutsch-russische Verhältnis
schwer geschädigt.

3.Bismarck hat dauernd eine Schaukelpolitik betrieben, die Kaiser Wilhelm der 2. dann fortgesetzt hat.

Bismarck hat ganz anders gehandelt, als Kaiser Wilhelm II. Bismarcks Fehler war zu glauben, dass Deutschland vor dem britischen Machtstreben sicher wäre.
Aus seiner Sicht war es eine Art Gleichgewicht Russland im Schwarzen Meer zu halten, aber einige Forderungen der Russen zu akzeptieren.

Hier hat sich der gute Bismarck völlig verkalkuliert! Für Deutschland wäre es besser gewesen, wenn GB sich von Russland bedrängt gefühlt hätte. Was ja eigentlich schon der Fall gewesen ist, aber eher gering. So wäre Russland niemals im Bündnis mit den Briten gelandet und den Rest kann man sich denken.

Wilhelm II. war ein Elefant im Prozellanladen!

Feldmann
05.05.2015, 22:41
1.Bismarck hat Deutschland geteilt, in dem er Österreich aus Deutschland ausgeschlossen hat.

Gab es denn eine realistische Alternative?



2.Auf dem Berliner Kongreß 1878 hat sich Bismarck gegen Russland gestellt und damit das deutsch-russische Verhältnis
schwer geschädigt.

So schlecht kann es nicht gewesen sein, da er 1887 den Rückversicherungsvertrag mit Russland geschlossen hat, der aber nach seiner Entlassung nicht verlängert wurde.



3.Bismarck hat dauernd eine Schaukelpolitik betrieben, die Kaiser Wilhelm der 2. dann fortgesetzt hat.

Hätten Wilhelm II. und seine Regierungen diese Politik tatsächlich fortgeführt, wäre das Deutsche Reich zu Beginn des 1. WK vermutlich in einer besseren Ausgangsposition gewesen.

Leseratte
06.05.2015, 07:01
Der Krieg von 1866 war notwendig um in Deutschland klare Verhältnisse zu schaffen. Das haben selbst die Österreicher später eingesehen. 1871 sorgte Bismarck dafür, daß Rußland wieder Zugang zum Schwarzen Meer erhielt. Die Bestimmung des Pariser Friedens von 1856, der den Krim-Krieg beendete, wurde aufgehoben.

1878 verärgerte er Rußland tatsächlich. Es gab da noch eine Regelung mit Österreich aus der Zeit als beide Schleswig, Holstein und Lauenburg von Dänemark eroberten 1864. Die besagte, daß die Dänen in den Herzogtümern auch für Dänemark optieren konnten. Bismarck erlangte von Österreich die Zustimmung dazu, daß diese Bestimmung aufgehoben werden konnte.

Das war die Entfremdung mit Rußland aber wohl nicht wert.

Der Friede von San Stefano, den die Russen den Türken auferlegt hatten, hätte wohl in einen Englisch-Russischen Krieg geführt, ohne den Berliner Kongreß. Später soll Bismarck seine Politik bereut haben. Er hätte demnach Politik wie ein Stadtverordneter gemacht.

1879 hätte er den Zweibund mit Rußland abschließen sollen. Österreich hätte er mit Rußland zusammen aufteilen sollen. Die Russen bekommen Galizien (Krakau und Lemberg) und dann später noch Konstantinopel, Damaskus und Jerusalem. Wir Deutsch-Österreich, die Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg, Belgien, Holland, Dänemark und Schweden, zu dem damals noch Norwegen dazu gehörte. Das wäre große Politik gewesen.

Demokrat
06.05.2015, 12:19
Der Krieg von 1866 war notwendig um in Deutschland klare Verhältnisse zu schaffen. Das haben selbst die Österreicher später eingesehen.
Es ging ja auch um mögliche Führungsansprüche in einem vereinten Deutschland. Die Habsburger hatten die römisch-deutsche Krone zwar 1812 niedergelegt, aber würden sie ein Deutsches Reich unter preußischer Hegemonie, so wie Bismarck es wollte, akzeptieren?

Alwin
06.05.2015, 21:15
Gab es denn eine realistische Alternative?

Das ist eben die Frage. Bismarck hat eben nicht deutsch gedacht, sondern preussisch.
Sein Ziel war ein kleindeutsches Grosspreussen.
Eine realistische Alternative hätte es nur geben können, wenn Preussen bereit gewesen wäre, gesamtdeutsch
zu handeln.





So schlecht kann es nicht gewesen sein, da er 1887 den Rückversicherungsvertrag mit Russland geschlossen hat, der aber nach seiner Entlassung nicht verlängert wurde.
Das Deutsch-Russische Verhältnis war schon zu Bismarcks Zeiten brüchig. Der Rückversicherungsvertrag hat daran nur wenig geändert.




Hätten Wilhelm II. und seine Regierungen diese Politik tatsächlich fortgeführt, wäre das Deutsche Reich zu Beginn des 1. WK vermutlich in einer besseren Ausgangsposition gewesen.
Was hat Bismarck denn so viel besser gemacht als Wilhelm der 2. ?

Alwin
06.05.2015, 21:22
Bismarck hat ganz anders gehandelt, als Kaiser Wilhelm II. Bismarcks Fehler war zu glauben, dass Deutschland vor dem britischen Machtstreben sicher wäre.
Aus seiner Sicht war es eine Art Gleichgewicht Russland im Schwarzen Meer zu halten, aber einige Forderungen der Russen zu akzeptieren.

Darum hätte Bismarck auf dem Berliner Kongress 1878 Großbritannien nicht unterstützen sollen.
Hier hat Bismarck einen schweren Fehler gemacht.

Ajax
06.05.2015, 21:29
Darum hätte Bismarck auf dem Berliner Kongress 1878 Großbritannien nicht unterstützen sollen.
Hier hat Bismarck einen schweren Fehler gemacht.

Bismarck hat seinerzeit auf dem Berliner Kongress das bestmögliche herausgeholt. Als neuerstandene Macht in einer geopolitisch ungünstigen Lage, konnte er es sich nicht erlauben, irgendeine Großmacht zu verprellen oder sich gar direkt auf Konfrontationskurs zu begeben.

Demokrat
06.05.2015, 21:40
Bismarck hat seinerzeit auf dem Berliner Kongress das bestmögliche herausgeholt. Als neuerstandene Macht in einer geopolitisch ungünstigen Lage, konnte er es sich nicht erlauben, irgendeine Großmacht zu verprellen oder sich gar direkt auf Konfrontationskurs zu begeben.
Das trifft den Sachverhalt wohl am besten. Bismarck ging es stets darum, dass keine der älteren Großmächte das neue Deutsche Reich als Bedrohung empfand. Deutschland sollte derweil in Ruhe wirtschaftlich prosperieren.

Towarish
06.05.2015, 21:46
Darum hätte Bismarck auf dem Berliner Kongress 1878 Großbritannien nicht unterstützen sollen.
Hier hat Bismarck einen schweren Fehler gemacht.

Exakt, aber...(Weiter unten)


Bismarck hat seinerzeit auf dem Berliner Kongress das bestmögliche herausgeholt. Als neuerstandene Macht in einer geopolitisch ungünstigen Lage, konnte er es sich nicht erlauben, irgendeine Großmacht zu verprellen oder sich gar direkt auf Konfrontationskurs zu begeben.

Aus seiner Sicht hat er 1978 richtig gehandelt, weil jegliche weitere Landnahme unnötig war, daher spielte er auch den "ehrlichen Makler". Schließlich war das Reich "saturiert".
Damit hat er Deutschland für seine spätere Kolonialpolitik ins Knie geschossen, weil er so GB unterstützt hat, welches neben FR der größte Konkurrent Deutschlands war.

Russland war schließlich im Balkan und in Asien aktiv.

Leseratte
07.05.2015, 06:56
Deutschland war nicht saturiert. Es gab noch kein Großdeutschland. Rußland war offen expansiv eingestellt. Eine weitere Ausdehnung Deutschlands bzw. Wiedererlangung von Gebieten die einst zum alten Deutschen Reich gehörten, wäre nur zusammen mit Rußland möglich gewesen.

Daran, daß Frankreich und England und Rußland und England ihre Gegensätze überwinden konnten, glaubte in Berlin niemand. Das geschah aber. 1898 unterwarf sich Frankreich England im Faschoda-Konflikt. Es fragte nicht in Berlin an, ob es Unterstützung bekommen kann. Deutschland verprellte Japan. Der Kaiser fürchtete die gelbe Gefahr. England verbündete sich mit Japan und ließ es auf Rußland los. Das hatte sich bis dahin in Asien ausgedehnt. Danach war das aber nicht mehr möglich. Danach richtete es sich gegen Deutschland. Was zweifelsohne die Engländer gewollt haben.

Alwin
07.05.2015, 22:02
Bismarck hat seinerzeit auf dem Berliner Kongress das bestmögliche herausgeholt. Als neuerstandene Macht in einer geopolitisch ungünstigen Lage, konnte er es sich nicht erlauben, irgendeine Großmacht zu verprellen oder sich gar direkt auf Konfrontationskurs zu begeben.

Bismarck hat damit jedoch Russland gegen sich aufgebracht.

Alwin
07.05.2015, 22:08
Aus seiner Sicht hat er 1978 richtig gehandelt, weil jegliche weitere Landnahme unnötig war, daher spielte er auch den "ehrlichen Makler".


Bismarck selbst hat später den Berliner Kongress als einen grossen Fehler bezeichnet.

Feldmann
07.05.2015, 22:22
Das ist eben die Frage. Bismarck hat eben nicht deutsch gedacht, sondern preussisch.
Sein Ziel war ein kleindeutsches Grosspreussen.
Eine realistische Alternative hätte es nur geben können, wenn Preussen bereit gewesen wäre, gesamtdeutsch
zu handeln.

Das hätte einen europäischen Krieg zur Folge gehabt den Preußen mit Sicherheit verloren hätte.



Das Deutsch-Russische Verhältnis war schon zu Bismarcks Zeiten brüchig. Der Rückversicherungsvertrag hat daran nur wenig geändert.

Und warum wollte Russland 1890 den Rückversicherungsvertrag dann verlängern?



Was hat Bismarck denn so viel besser gemacht als Wilhelm der 2. ?

Er hatte eindeutig mehr außenpolitisches Geschick.

Towarish
07.05.2015, 22:33
Bismarck selbst hat später den Berliner Kongress als einen grossen Fehler bezeichnet.

Später vielleicht.

Leseratte
08.05.2015, 06:00
Nach Ludwig Reiners hätte Bismarck den Krieg mit Frankreich schon 1867 haben können, wenn er gewollt hätte. Während der Luxemburg-Krise.

Der Deutsche Bund wurde 1866 aufgelöst, aber Preußen unterhielt in dessen Namen noch eine Festung in Luxemburg. Die Franzosen sind durch den Sieg von Königgrätz, was ihren Ruhm angeht, von Preußen in den Schatten gestellt worden. Sie forderten Rache dafür und benutzten das tschechische Wort für Königgrätz um das deutlich zu machen. Sie forderten also Rache für Sadowa.

Sie kämpften dort aber gar nicht mit und wurden dort selbst gar nicht besiegt. Ihr Spürsinn sagte ihnen aber, daß sie dort eben doch besiegt wurden. Napoleon III. wollte wenigstens einen Erfolg vorweisen können und Frankreich Luxemburg einverleiben. Er ging dabei aber so ungeschickt vor, daß das raus kam und Kriegsgefahr entstand. Wenn Bismarck gewollt hätte, hätte er die nationale Leidenschaft in Deutschland voll entfachen können und den Krieg gegen Frankreich damals schon führen können. Er vermied das aber.

In Preußen lebten auch Nicht-Deutsche, vor allem Polen, aber im Vergleich zu Österreich war es ein deutscher Staat und kein Viel-Völker-Staat. Die Interessen Preußens und die von Kleindeutschland waren nahezu identisch.

Eine weitere Ausdehnung Deutschlands nach 1871, wäre nur im Bündnis mit Rußland möglich gewesen. Das wollte sich nämlich auch ausdehnen und machte daraus eigentlich auch keinen Hehl. Die Stellung Österreichs war eigentlich unmöglich geworden. Ausdehnen konnte es sich nur noch in nicht-deutschen Gebieten. Noch mehr Nicht-Deutsche konnte es aber eigentlich nicht mehr vertragen.

Kaiser Franz-Josef hätte die ungarische Reichshälfte auch nicht unabhängig, Galizien an die Russen abtreten und Deutsch-Österreich in das Deutsche Reich überführen können. Soviel Selbstlosigkeit konnte man von ihm wirklich nicht erwarten. Selbst dann hätten wir aber noch alle Tschechen, alle Slowenen, viele Kroaten und einige Italiener und Ungarn ins Reich aufnehmen müssen. Das Herzogtum Krain und Dalmatien hätten aber auch den Ungarn übergeben werden können.

Schönerer wollte den Ungarn eigentlich auch Galizien überlassen und dieses Deutsch-Österreich dann ins Reich überführen.

Brotzeit
08.05.2015, 12:41
Was haltet Ihr von Bismarck?
Was ich von Bismark halte ?
Als Hering sehr wenig ........... "Würg"

Alwin
08.05.2015, 17:52
Das hätte einen europäischen Krieg zur Folge gehabt den Preußen mit Sicherheit verloren hätte.

Wenn Bismarck Österreich nicht aus Deutschland hinausgeworfen hätte, dann hätte dies einen europäischen Krieg zur Folge gehabt?





Und warum wollte Russland 1890 den Rückversicherungsvertrag dann verlängern?

Der Rückversicherungsvertrag war kein Bündnis.
Er hat schon vorher die Annäherung zwischen Russland und Frankreich nicht verhindert.





Er hatte eindeutig mehr außenpolitisches Geschick.

Wilhelm der 2. hat Bismarcks Schaukelpolitik weitergeführt.
Bismarck hat schwere außenpolitische Fehler gemacht, wie den Berliner Kongress 1878.

Alwin
08.05.2015, 18:00
Ein kleiner Bismarck würde uns wohl ganz gut tun.

Für mich zusammen mit dem alten Fritz der vielleicht grösste deutsche Staatsmann der Geschichte.

Friedrich der Große und Bismarck hatten manches gemeinsam.

1.Beide haben Deutschland gespalten

2.Beide waren nützliche Idioten für Großbritannien.

Leseratte
08.05.2015, 18:47
Wer trägt denn die Verantwortung dafür, daß die Macht des alten Reiches verfiel. Auch Preußen? Die Habsburger regierten Jahrhunderte lang Deutschland und konnten keine starke Zentralgewalt schaffen. Josef II. versuchte es in Österreich, er scheiterte bestimmt nicht an Preußen, sondern an den Widerständen in Österreich selbst.

Österreich war nun mal ein Vielvölkerstaat und kein rein deutscher Staat. Bismarck verbündete Deutschland mit Österreich-Ungarn, meinte aber, uns mit einem Geheimvertrag mit Rußland, hinter dem Rücken Österreichs, zusätzlich absichern zu müssen. Wilhelm II. meinte darauf auch verzichten zu können.

Wir verfeindeten uns damit mit allen Staaten, die Österreich-Ungarn aufteilen wollten. Der Dreibund mit Italien war wertlos, weil Italien immer der Gegner Österreichs sein mußte und damit auch unserer, wenn es an Österreichs Aufteilung mitwirken konnte. Wir lehnten es ab selbst daran mitzuwirken und uns unseren Teil zu sichern. Wir wurden damit zum Hindernis für diese Staaten und deren Feind. Die Nibelungentreue zu Österreich war bei uns aber höchst populär. Frankreich wollte ohnehin Revanche und Elsaß-Lothringen wieder erobern. Es wäre immer der Verbündete jedes Landes geworden, das mit uns Krieg führt.

Feldmann
09.05.2015, 00:33
Wenn Bismarck Österreich nicht aus Deutschland hinausgeworfen hätte, dann hätte dies einen europäischen Krieg zur Folge gehabt?

Eine Zerschlagung Österreichs hätte eine starke Verschiebung der europäischen Machtverhältnisse zur Folge gehabt, da Österreich immerhin noch eine Großmacht war.

1866 konnte Bismarck gegen den Willen König Wilhelms den Krieg mit Österreich schnell beenden und hat so eine Ausweitung des Konflikts verhindert.



Der Rückversicherungsvertrag war kein Bündnis.
Er hat schon vorher die Annäherung zwischen Russland und Frankreich nicht verhindert.

Russland hat sich mit Frankreich erst verbündet, nachdem der Rückversicherungsvertrag von deutscher Seite nicht verlängert wurde.



Wilhelm der 2. hat Bismarcks Schaukelpolitik weitergeführt.

Ohne sein Geschick zu besitzen.



Bismarck hat schwere außenpolitische Fehler gemacht, wie den Berliner Kongress 1878.

Wenn die Verhinderung eines europäischen Krieges ein Fehler gewesen sein soll, dann war er in der Tat ein außenpolitischer Totalversager.

Leseratte
09.05.2015, 08:50
1866 war es richtig Österreich und die süddeutschen Staaten zu schonen. Was er eigentlich mit der Hohenzollern-Kandidatur für den spanischen Thron bezweckte, ist mir allerdings immer noch nicht ganz klar. Wenn er die Franzosen vor vollendete Tatsachen stellen wollte, dann hat das eindeutig nicht geklappt. Später wäre eine Aufteilung Österreichs aber wohl besser gewesen.

Er versuchte einen Spagat durchzuführen. Nämlich uns mit Rußland und Österreich gleichzeitig zu verbünden. Der Dreikaiserbund konnte aber wegen dem Gegensatz zwischen Rußland und Österreich nicht mehr verlängert werden. Grundsätzlich sah Bismarck das aber richtig. Der Krieg zwischen den Kaisermächten führte zur Niederlage aller drei Mächte. Polen entstand wieder. Österreich-Ungarn wurde vollständig aufgelöst. Das Selbstbestimmungs-Recht der Deutschen mit Füßen getreten. Die Deutschen in Österreich, wurden aber wenigstens keinem anderen Volk zu geschlagen, wie die Sudeten-Deutschen.

Er soll es nachträglich bereut haben keinen Englisch-Russischen Krieg zugelassen zu haben, nach dem Deutschland der Schiedsrichter hätte sein können. Er verhinderte zwei Kriege, diesen und den Russisch-Österreichischen Krieg den der Zar 1885 andachte. 1867 hätte er schon den Krieg mit Frankreich haben können, wenn er die Luxemburg-Krise dazu ausgenutzt hätte. Dadurch, daß er das nicht tat, verschlechterte er eigentlich unsere Lage. Es beweist aber, daß er eben kein mutwilliger Kriegstreiber war.

Außerdem schloß er einen für beide Seiten akzeptablen Frieden, wenn er glaubte, daß alle notwendigen Ziele erreicht waren. Dabei stritt er selbst mit seinem König und riskierte sein Amt. Der hätte ihn jederzeit entlassen können. Sein Leben wäre dadurch sehr viel einfacher geworden. Die Königin hatte nämlich Angst auf dem Schafott zu landen, wegen dem Streit mit dem Landtag und lag ihm damit in den Ohren. In dem Doku-Spiel Preußen über alles, aus dem Jahr 1971 wird das dargestellt.

In den Gedanken und Erinnerungen schreibt Bismarck, daß der König kein Problem damit hatte, einen dermaßen angesehenen Minister zu haben, der ihn, den König, sogar in den Schatten stellte. Wilhelm I. stand da drüber.

lenco
12.05.2015, 21:04
Bismarcks Sozialistengesetz von 1878 war zukunftsweisend. Wäre es heute inkraft, würde Deutschland viel Leid und wirtschaftlicher Schaden erspart.


Ja, das Sozialistengesetz. Bismarck war kein Freund dieses Gesetzes. Er stand nur deswegen hinter dem Gesetz, um die arbeitenden Klassen nicht in die Hände der SPD fallen zu lassen.



„Mein Gedanke war, die arbeitenden Klassen zu gewinnen, oder soll ich sagen zu bestechen, den Staat als soziale Einrichtung anzusehen, die ihretwegen besteht und für ihr Wohl sorgen möchte“

– Otto von Bismarck: Gesammelte Werke (Friedrichsruher Ausgabe) 1924/1935, Band 9, S. 195/196



Man sollte die Menschen nicht allzu sehr verwöhnen mit staatlichen Wohltaten. Denn dann werden die Leute entwöhnt für sich selbst Verantwortung zu tragen. Sie werden träge, lasch und lassen sich gehen. Sie fragen sich nicht mehr, was kann ich für mein Gemeinwesen tun, sondern, was kann mein Gemeinwesen für mich tun. Wenn immer mehr Menschen aus dem Sozialtopf etwas herausholen, als hinein kommt ist das Gemeinwesen früher oder später zum Untergang verurteilt.

Schon Bismarck hat dies 1878 erkannt als er in einer Rede zum Sozialistengesetz im Reichstag die prophetischen Worte sagte;

" Wenn sie den Leuten glänzende Versprechungen machen, mit Hohn und Spott alles, was Ihnen bisher heilig gewesen, als eine Lüge darstellen, den Glauben an Gott, den Glauben an unser Königtum, Die Anhänglichkeit an das Vaterland, an Familie, Besitz, Vererbung alles dessen, was sie erwerben, wenn sie ihnen alles das nehmen, so ist es doch nicht allzu schwer, einen Menschen vom geringeren Bildungsgrad dahin zu führen, daß er schließlich mit Faust spricht: "Fluch sei der Hoffnung, Fluch dem Glauben und Fluch vor allem der Geduld!". Was bleibt denn einem solchen Menschen übrig als die wilde Jagd nach sinnlichen Genüssen, die ihn allein noch mit dem Leben versöhnen kann.......
Wenn wir unter der Tyrannei einer Gesellschaft von Banditen existieren wollen, dann verliert jede Gesellschaft ihren Wert!".


Bismarck sagte mal “Dies Volk kann nicht reiten … Ich sehe sehr schwarz für Deutschlands Zukunft.” Alles werde, so Bismarck, unter seinen Nachfolgern wieder auseinanderfallen: “Sie sind alle kleinlich und enge, keiner wirkt für das Ganze, jeder stopft nur an seiner Fraktionsmatratze.”

Ob sein Urteil heute anders ausgefallen wäre?

Zinsendorf
14.05.2015, 19:49
Ja, ich kann mich erinnern, dass wir in der Schule (DDR) durchaus recht Positives über Otto von Bismarck gelernt haben, alte preussische Tradition eben...

Sogar ein Bild von ihm habe ich noch gefunden... (~ 30 €). Doch Platzmangel... also was haltet ihr von (diesem) Bismarck?

49570
(Druck ~ 1901 nach Franz von Lenbach, Original im Besitze von Dr. Georg Hürth, München)

Leseratte
15.05.2015, 06:56
Durch das Sozialistengesetz wurde die SPD als Partei zwar verboten. Aber ein Sozi konnte immer noch in einem Wahlkreis, damals gab es nur Wahlkreise keine Landeslisten, gewählt werden. Dadurch saßen sie dann doch im Parlament. Das Parlament wurde immer wichtiger für die Gesetzgebung. Das Militärbudget mußte vom Parlament gebilligt werden oder ein Minister mußte gegen die Parlamentsmehrheit kämpfen, um eine ausreichende Rüstung durchzusetzen, wie Bismarck das tat.

Er hier hält die Emser Depesche für das größte Bubenstück des 19. Jahrhunderts. Napoleon III. wollte die deutsche Einigung bis zu einem gewissen Grad fördern, so wie die italienische Einigung. Die Italiener mußten dafür Nizza und Savoyen als Preis zahlen. Deutschland gewann dagegen Elsaß-Lothringen wieder. Nach Sedan konnten sich die Italiener den Kirchen-Staat einverleiben, weil Napoleon III. ihn nicht mehr beschützen konnte.


https://www.youtube.com/watch?v=IN7mXITsQIY