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Vollständige Version anzeigen : Wirtschaft klagt über "Bachelor"-Absolventen!



Feldmann
23.04.2015, 12:54
Bevor das Diplom abgeschafft wurde, hat sich die Wirtschaft über die zu langen Studienzeiten der Diplom-Absolventen beschwert.

Jetzt beschwert genau die gleiche Wirtschaft nach einer aktuellen Umfrage des DIHK über die fehlende Praxisorientierung der "Bachelor"-Absolventen.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/dihk-umfrage-wirtschaft-mit-bachelor-absolventen-unzufrieden-13554431.html


Wie man’s macht, macht man’s verkehrt. Anscheinend war es unnötig das ganze deutsche Studiensystem über den Haufen zu werfen, um es der Wirtschaft recht zu machen.

-jmw-
23.04.2015, 13:32
Man sollte die "wirtschaftsrelevanten" Studienbereiche der Betriebswirtschaft, Informatik, Mathematik, NTW, Ingenieurskunde usw. der Wirtschaft "vor die Füsse werfen" und sagen: Macht es ab jetzt allein!

Der Staat beschränkt sich dann auf Lehrerbildung und den Forschungsnachwuchs.

Para ou rien
23.04.2015, 13:39
Man sollte die "wirtschaftsrelevanten" Studienbereiche der Betriebswirtschaft, Informatik, Mathematik, NTW, Ingenieurskunde usw. der Wirtschaft "vor die Füsse werfen" und sagen: Macht es ab jetzt allein!

Der Staat beschränkt sich dann auf Lehrerbildung und den Forschungsnachwuchs.

Im Grunde hast du nicht unrecht.

konfutse
23.04.2015, 13:48
Der Bachelor war ja wegen des angeblich erforderlichen internationalen Austausches von Studenten und der Vergleichbarkeit der Abschlüsse soo wichtig. Also hat man das in Schland bewährte 4jährige FH-Studium mit Praxisorientierung abgeschafft und in ein internationales 3jähriges Bachelor-Studium mit verstärktem Frontalunterricht gepresst, was eine 30-prozentige Abbrecherquote zur Folge hatte. Die Wirtschaft hat anfangs gejubelt ob der schnelleren Verheizbarkeit von Absolventenfrischfleisch, aber der Jubel hat sich in Jammern gewandelt ob der auf der Strecke gebliebenen Fähigkeiten und Kompetenzen. Sollen die sich doch bei den Politikern beschweren, die von Wirtschaft und Ausbildung keine Ahnung haben, dafür umso mehr in Selbstdarstellung und Poserei.

Feldmann
23.04.2015, 13:54
Man sollte die "wirtschaftsrelevanten" Studienbereiche der Betriebswirtschaft, Informatik, Mathematik, NTW, Ingenieurskunde usw. der Wirtschaft "vor die Füsse werfen" und sagen: Macht es ab jetzt allein!

Der Staat beschränkt sich dann auf Lehrerbildung und den Forschungsnachwuchs.

Wie wäre es mit weniger Studien- und mehr Ausbildungsplätzen?



Sollen die sich doch bei den Politikern beschweren, die von Wirtschaft und Ausbildung keine Ahnung haben, dafür umso mehr in Selbstdarstellung und Poserei.

Man kann der Politik vorwerfen, auf die Lobbyisten eingegangen zu sein.

umananda
23.04.2015, 14:02
Wie wäre es mit weniger Studien- und mehr Ausbildungsplätzen?

(...) .

Der Bedarf an Handwerkern und anderen Lehrberufen sinkt stetig ... die Produkte werden immer häufiger ohne Menschenhand hergestellt. Tendenz steigend. Bis auf wenige Ausnahmen wird sich langfristig die Arbeitswelt völlig verändern. Schaffnerlos werden wir von Leitsystemen vorwärtsbewegt und wir werden uns Lebensmittel und Kleider kaufen, die wir zum ersten Mal menschlich berühren werden, da sie ohne menschliche Berührung zu uns gelangen.

Servus umananda

Untersberger
23.04.2015, 14:05
Bevor das Diplom abgeschafft wurde, hat sich die Wirtschaft über die zu langen Studienzeiten der Diplom-Absolventen beschwert.

Jetzt beschwert genau die gleiche Wirtschaft nach einer aktuellen Umfrage des DIHK über die fehlende Praxisorientierung der "Bachelor"-Absolventen.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/dihk-umfrage-wirtschaft-mit-bachelor-absolventen-unzufrieden-13554431.html


Wie man’s macht, macht man’s verkehrt. Anscheinend war es unnötig das ganze deutsche Studiensystem über den Haufen zu werfen, um es der Wirtschaft recht zu machen.

Jaja, die arme Wirtschaft.

Da verdienen sie sich schon dumm und dämlich durch das Heer an Billiglöhnern, Praktikanten, Zeitsklaven und Einjahresvertragsnegern, und trotzdem ist das nicht recht.

Feldmann
23.04.2015, 14:09
Der Bedarf an Handwerker und anderen Lehrberufen sinkt stetig ...

Das liegt auch an dem schlechteren Ansehen, dass solche Berufe haben.

Meiner Meinung nach muss nicht jeder Sachbearbeiter bei einer Bank oder einer Versicherung BWL studiert haben.



die Produkte werden immer häufiger ohne Menschenhand hergestellt. Tendenz steigend. Bis auf wenige Ausnahmen wird sich langfristig die Arbeitswelt völlig verändern. Schaffnerlos werden wir von Leitsystemen vorwärtsbewegt und wir werden uns Lebensmittel und Kleider kaufen, die wir zum ersten Mal menschlich berühren werden, da sie ohne menschliche Berührung zu uns gelangen.

Das hört sich sehr nach dem "papierlosen Büro" an.

umananda
23.04.2015, 14:11
Das liegt auch an dem schlechteren Ansehen, dass solche Berufe haben.

Meiner Meinung nach muss nicht jeder Sachbearbeiter bei einer Bank oder einer Versicherung BWL studiert haben.




Das hört sich sehr nach dem "papierlosen Büro" an.

Ich weiß nicht wie es sich anhört, aber es ist die vorherrschende Tendenz, und diese Entwicklung steckt ja sozusagen erst in ihren Kinderschuhen.

Servus umananda

Textor
23.04.2015, 14:12
Die Abschaffung der deutschen Studiengänge wegen der Vergleichbarkeit der Abschlüsse war eine ebenso intelligente und völlig unnötige Maßnahme wie die Einführung der angelsächsichen Iso 9000 zur Qualitätssicherung. Beides führte zum sinn- und zwecklosen Verbrennen von Geld, zum verschleudern von Zeit und Resources mit gleichem Ergebnis - die ehemals hohen deutschen Werte und Niveaus wurden schnell und umfassend auf angelsächsisches Mittelmaß gebracht.
Aber das hatte sich logischerweise niemand denken können - komisch das die alle immer erst aufwachen wenn es zu spät ist. Das nennt man dann Management by Error...:D

Feldmann
23.04.2015, 14:12
Ich weiß nicht wie es sich anhört, aber es ist die vorherrschende Tendenz, und diese Entwicklung steckt ja sozusagen erst in ihren Kinderschuhen.

Deshalb sollte man erst mal abwarten, was am Ende dabei wirklich rauskommt.

umananda
23.04.2015, 14:17
Deshalb sollte man erst mal abwarten, was am Ende dabei wirklich rauskommt.

Naja, der Bachelor ist wohl eher ein Rohrkrepierer gewesen. Aber man gewöhnt sich an alles ...

Servus umananda

Textor
23.04.2015, 14:20
Deshalb sollte man erst mal abwarten, was am Ende dabei wirklich rauskommt.

Das gleiche wie im übrigen Bildungssystem - durch Absenken der Anforderungen eine Abflachung des Bildungsstandes und des Allgemeinwissens. Genau das was gewünscht wird - immer dümmere und uneinsetzbarere Absolventen die dann durch ausländische "Fachkräfte" ersetzt/ergänzt werden müssen. Da braucht man nicht abwarten, das ist schon alles voll im laufen...

Ajax
23.04.2015, 14:29
Der Bedarf an Handwerkern und anderen Lehrberufen sinkt stetig ... die Produkte werden immer häufiger ohne Menschenhand hergestellt. Tendenz steigend. Bis auf wenige Ausnahmen wird sich langfristig die Arbeitswelt völlig verändern. Schaffnerlos werden wir von Leitsystemen vorwärtsbewegt und wir werden uns Lebensmittel und Kleider kaufen, die wir zum ersten Mal menschlich berühren werden, da sie ohne menschliche Berührung zu uns gelangen.

Servus umananda

Gerad das Handwerk klagt über zu wenig Nachwuchs. Dieses Jahr sind wieder mehrere zehntausend Lehrstellen offen, weil sich niemand findet. All die Gymnasiasten, denen das Abi hinterher geworfen wird, wollen lieber studieren oder im Büro sitzen. BWL-Studenten gibt's mittlerweile wie Sand am Meer, sodass der Bedarf längst gedeckt ist.

Früher konnte man bspw. mit einem Realschulabschluss Bankkaufmann werden. Heute ist es so, dass fast ausschließlich das Abitur verlangt wird, weil die Wirtschaft um das stetig sinkende Niveau der Schulen weiß. Dieses muss wieder angehoben werden, sodass auch Haupt- und Realschulabschlüsse wieder mehr wert sind. Weniger Jugendliche würden Abitur machen und folglich weniger studieren. Keine Abbrecherquoten von 30% mehr. Die Probleme sind hausgemacht und beginnen schon mit dem Schulsystem.

umananda
23.04.2015, 14:36
Gerad das Handwerk klagt über zu wenig Nachwuchs. Dieses Jahr sind wieder mehrere zehntausend Lehrstellen offen, weil sich niemand findet. All die Gymnasiasten, denen das Abi hinterher geworfen wird, wollen lieber studieren oder im Büro sitzen. BWL-Studenten gibt's mittlerweile wie Sand am Meer, sodass der Bedarf längst gedeckt ist.

Früher konnte man bspw. mit einem Realschulabschluss Bankkaufmann werden. Heute ist es so, dass fast ausschließlich das Abitur verlangt wird, weil die Wirtschaft um das stetig sinkende Niveau der Schulen weiß. Dieses muss wieder angehoben werden, sodass auch Haupt- und Realschulabschlüsse wieder mehr wert sind. Weniger Jugendliche würden Abitur machen und folglich weniger studieren. Keine Abbrecherquoten von 30% mehr. Die Probleme sind hausgemacht und beginnen schon mit dem Schulsystem.

Mag sein ... es war anscheinend früher alles anders, aber wir haben nun einmal die Tendenz zu höheren Schulabschlüssen. Über die Wertigkeit gewisser Abschlüsse kann man unterschiedlicher Meinung sein, aber jeder legt seine eigenen Maßstäbe. Es besagt heute wenig, ob man auch einen Beruf ausübt, der mit dem Magister im direkten Zusammenhang steht. Mein Bruder machte in Philosophie und Mathematik seinen Abschluss und arbeitet nun etwas völlig anderes.

Servus umananda

Textor
23.04.2015, 14:38
Gerad das Handwerk klagt über zu wenig Nachwuchs. Dieses Jahr sind wieder mehrere zehntausend Lehrstellen offen, weil sich niemand findet. All die Gymnasiasten, denen das Abi hinterher geworfen wird, wollen lieber studieren oder im Büro sitzen. BWL-Studenten gibt's mittlerweile wie Sand am Meer, sodass der Bedarf längst gedeckt ist.

Früher konnte man bspw. mit einem Realschulabschluss Bankkaufmann werden. Heute ist es so, dass fast ausschließlich das Abitur verlangt wird, weil die Wirtschaft um das stetig sinkende Niveau der Schulen weiß. Dieses muss wieder angehoben werden, sodass auch Haupt- und Realschulabschlüsse wieder mehr wert sind. Weniger Jugendliche würden Abitur machen und folglich weniger studieren. Keine Abbrecherquoten von 30% mehr. Die Probleme sind hausgemacht und beginnen schon mit dem Schulsystem.

Genau das ist das Knackpunkt - unser Schulsystem ist inzwischen auf einem bedenklich niedrigen Niveau angekommen.

Textor
23.04.2015, 14:48
Mag sein ... es war anscheinend früher alles anders, aber wir haben nun einmal die Tendenz zu höheren Schulabschlüssen.

Die Frage stellt sich doch warum es so ist. Warum muß das Abitur heute so sehr im Niveau gedrückt werden? Warum muß jeder Abitur machen können? Warum müssen Abschlüsse permanent neu benannt werden damit sie besser und hochwertiger klingen (der "Bürokaufmann" ist inzwischen der "Kaufmann für Büromanagement"). Nur leider ist das neue Berufsbild flacher als das alte. Warum müssen alle Anforderungen nach unten gehen? Das ist eine Entwicklung die auf Dauer riesige Probleme machen wird.

umananda
23.04.2015, 16:41
Die Frage stellt sich doch warum es so ist. Warum muß das Abitur heute so sehr im Niveau gedrückt werden? Warum muß jeder Abitur machen können? Warum müssen Abschlüsse permanent neu benannt werden damit sie besser und hochwertiger klingen (der "Bürokaufmann" ist inzwischen der "Kaufmann für Büromanagement"). Nur leider ist das neue Berufsbild flacher als das alte. Warum müssen alle Anforderungen nach unten gehen? Das ist eine Entwicklung die auf Dauer riesige Probleme machen wird.

Warum, weshalb ... letztendlich macht man den Abschluss und dann beginnt der Job. Ob meine Matura weniger Anforderungen stellte als die Matura meiner Mama oder Papa oder gar Großmama kann ich nicht beurteilen ... sie behaupten eher das Gegenteil. Aber es ist auch nicht allzu wichtig ... und ob die Berufsbilder "flacher" geworden sind, ist im Grunde auch nur irgendeine Meinung. Ich sehe eher eine andere Form der Spezialisierung sowie eine übergreifende Anforderung, aufgrund der zahllosen technischen Hilfsmittel, die fast überall die Arbeit im rasanten Eiltempo verändert. Es kommt schon oft vor, dass ältere Semester überfordert sind mit Veränderungen in Arbeitsabläufen. Irgendetwas muss in ihrer Ausbildung auch nicht so hundertprozentig funktioniert haben.

Servus umananda

grybbl
23.04.2015, 20:52
Der Bedarf an Handwerkern und anderen Lehrberufen sinkt stetig ... die Produkte werden immer häufiger ohne Menschenhand hergestellt. Tendenz steigend. Bis auf wenige Ausnahmen wird sich langfristig die Arbeitswelt völlig verändern. Schaffnerlos werden wir von Leitsystemen vorwärtsbewegt und wir werden uns Lebensmittel und Kleider kaufen, die wir zum ersten Mal menschlich berühren werden, da sie ohne menschliche Berührung zu uns gelangen.

Servus umananda

Beseitige die Verstopfung in deinem Scheißhaus künftig selber, realisiere die Elektroinstallation selber, repariere deine Waschmaschine selber...
Merkst Du was?
Dienstleistung geht nur wenn jemand Dienst leistet.
Überwiegend Handwerker (Arbeiter der Faust)

umananda
24.04.2015, 09:30
Beseitige die Verstopfung in deinem Scheißhaus künftig selber, realisiere die Elektroinstallation selber, repariere deine Waschmaschine selber...
Merkst Du was?
Dienstleistung geht nur wenn jemand Dienst leistet.
Überwiegend Handwerker (Arbeiter der Faust)

Ich schrieb ja auch unübersehbar "bis auf wenige Ausnahmen" ... man sollte schon genauer lesen, wenn man eine Erwiderung postet.

Servus umananda

Murmillo
24.04.2015, 09:53
...
Überwiegend Handwerker (Arbeiter der Faust)

Das ist jetzt aber doppeldeutig !

Schaschlik
24.04.2015, 10:38
Gerad das Handwerk klagt über zu wenig Nachwuchs. Dieses Jahr sind wieder mehrere zehntausend Lehrstellen offen, weil sich niemand findet. All die Gymnasiasten, denen das Abi hinterher geworfen wird, wollen lieber studieren oder im Büro sitzen. BWL-Studenten gibt's mittlerweile wie Sand am Meer, sodass der Bedarf längst gedeckt ist.

Das Handwerk bezahlt aber auch richtig mies und die Arbeitsbedingungen sind z.T. eine Katastrophe. Vor allem hier im Osten! Wer sich das antut, kommt wohl nicht von Mutti weg. Ganz ehrlich, wie will man junge Leute motivieren, wenn sie bei den eigenen Eltern sehen können: solide Ausbildung, jahrzentelange Berufserfahrung, 8.50 Stundenlohn, 24 Tage Urlaub, 24/7 Abrufbarkeit der Leistung, keine Mitsprache bei irgendwas (vor allem Urlaubsplanung oder Ausgleichstagen), jeden Samstag arbeiten, morgens 30 Minuten früher kommen, abends 30 Minuten später gehen (das sind 12,5% unbezahlte Überstunden bei 40Std Woche!) usw. usf. Bei jedem Arbeitgeber das Gleiche, über unbefristete Arbeitsverträge freut man sich auch schon nicht mehr, da meistens im letzten Monat der Probezeit die Kündigung kommt. Man darf dann auch seinen Urlaub nehmen um sich einen neuen Job zu suchen. Wenn der Chef beim Urlaub "schiebt", dann weiß man schon, dass nach 5 Monaten Arbeit ohne Urlaub die Kündigung und 2 Wochen Zwangs"urlaub" anstehen. Dabei hat man schon vor dem Beginn des Vertrages manchmal mehrere Wochen unentgeltlich "Probe" gearbeitet, m.E. sind dann 6 Monate PZ gar nicht mehr statthaft.

Ich sehe meine Frau jeden Tag leiden. Sie hat einen ehrbaren Beruf gelernt, ist immer voll bei der Sache, selten krank und stellt wenig Ansrpüche. Warum wird man dann so verheizt? Und die wirtschaftliche Situation ihres aktuellen Arbeitgebers ist ausgezeichnet, meine Frau macht nämlich auch die Abrechnungen und z.T. die Bücher! Wo ist da die Beteiligung am Erfolg des Unternehmens? Die Chefin wohnt in der Villa und fährt Porsche, lässt sich nur an 3 Tagen in der Woche blicken, die Bediensteten beantragen Wohngeld und haben nur Sonntags für die Kinder Zeit. Und solche Arbeitgeber sind heute die Regel, nicht die Ausnahme, vor allem auch im Handwerk! Alle wollen schnell reich werden, der Bäcker doch genauso wie der Banker.




Früher konnte man bspw. mit einem Realschulabschluss Bankkaufmann werden. Heute ist es so, dass fast ausschließlich das Abitur verlangt wird, weil die Wirtschaft um das stetig sinkende Niveau der Schulen weiß. Dieses muss wieder angehoben werden, sodass auch Haupt- und Realschulabschlüsse wieder mehr wert sind. Weniger Jugendliche würden Abitur machen und folglich weniger studieren. Keine Abbrecherquoten von 30% mehr. Die Probleme sind hausgemacht und beginnen schon mit dem Schulsystem.

Ich denke, die Wirtschaft nimmt sich, was sie kriegen kann und das sind heute nunmal bedeutend mehr Abiturienten als früher. Ich habe selbst einen technischen Ausbildungsberuf mit Abitur gemacht, obwohl es locker zum Studium gereicht hätte. Zu dem Zeitpunkt wurden die Studiengänge aber massiv entwertet (u.A. durch Bachelor) und die Berufsaussichten waren eher schlecht. Ich arbeite heute aber in einer Position die Studium erfordern würde (Berufserfahrung zählt eben auch was).

"Die Wirtschaft" hat sich vor allem jahrzehntelang auf ihren Erfolgen ausgeruht und die Ausbildung lieber der öffentlichen Hand überlassen. Alles sollte der Staat übernehmen und die Krönung war dann die teilweise Übernahme der Gehälter durch das Aufstockersystem. Der Staat wiederum sollte sich möglichst nur aus den Gehältern und den Konsumsteuern finanzieren bei gleichzeitig staatl. forcierter "Lohnzurückhaltung". Ein kapitalistisches Perpetuum Mobile sozusagen. Besteuerung von Unternehmen und Kapital war tabu. Das war und ist Staatsdoktrin! Ist auch nicht so, dass die meisten Rechten damit ein Problem gehabt hätten...

konfutse
24.04.2015, 12:03
Das Handwerk bezahlt aber auch richtig mies und die Arbeitsbedingungen sind z.T. eine Katastrophe. Vor allem hier im Osten! Wer sich das antut, kommt wohl nicht von Mutti weg. Ganz ehrlich, wie will man junge Leute motivieren, wenn sie bei den eigenen Eltern sehen können: solide Ausbildung, jahrzentelange Berufserfahrung, 8.50 Stundenlohn, 24 Tage Urlaub, 24/7 Abrufbarkeit der Leistung, keine Mitsprache bei irgendwas (vor allem Urlaubsplanung oder Ausgleichstagen), jeden Samstag arbeiten, morgens 30 Minuten früher kommen, abends 30 Minuten später gehen (das sind 12,5% unbezahlte Überstunden bei 40Std Woche!) usw. usf. Bei jedem Arbeitgeber das Gleiche, über unbefristete Arbeitsverträge freut man sich auch schon nicht mehr, da meistens im letzten Monat der Probezeit die Kündigung kommt. Man darf dann auch seinen Urlaub nehmen um sich einen neuen Job zu suchen. Wenn der Chef beim Urlaub "schiebt", dann weiß man schon, dass nach 5 Monaten Arbeit ohne Urlaub die Kündigung und 2 Wochen Zwangs"urlaub" anstehen. Dabei hat man schon vor dem Beginn des Vertrages manchmal mehrere Wochen unentgeltlich "Probe" gearbeitet, m.E. sind dann 6 Monate PZ gar nicht mehr statthaft.

Ich sehe meine Frau jeden Tag leiden. Sie hat einen ehrbaren Beruf gelernt, ist immer voll bei der Sache, selten krank und stellt wenig Ansrpüche. Warum wird man dann so verheizt? Und die wirtschaftliche Situation ihres aktuellen Arbeitgebers ist ausgezeichnet, meine Frau macht nämlich auch die Abrechnungen und z.T. die Bücher! Wo ist da die Beteiligung am Erfolg des Unternehmens? Die Chefin wohnt in der Villa und fährt Porsche, lässt sich nur an 3 Tagen in der Woche blicken, die Bediensteten beantragen Wohngeld und haben nur Sonntags für die Kinder Zeit. Und solche Arbeitgeber sind heute die Regel, nicht die Ausnahme, vor allem auch im Handwerk! Alle wollen schnell reich werden, der Bäcker doch genauso wie der Banker.




Ich denke, die Wirtschaft nimmt sich, was sie kriegen kann und das sind heute nunmal bedeutend mehr Abiturienten als früher. Ich habe selbst einen technischen Ausbildungsberuf mit Abitur gemacht, obwohl es locker zum Studium gereicht hätte. Zu dem Zeitpunkt wurden die Studiengänge aber massiv entwertet (u.A. durch Bachelor) und die Berufsaussichten waren eher schlecht. Ich arbeite heute aber in einer Position die Studium erfordern würde (Berufserfahrung zählt eben auch was).

"Die Wirtschaft" hat sich vor allem jahrzehntelang auf ihren Erfolgen ausgeruht und die Ausbildung lieber der öffentlichen Hand überlassen. Alles sollte der Staat übernehmen und die Krönung war dann die teilweise Übernahme der Gehälter durch das Aufstockersystem. Der Staat wiederum sollte sich möglichst nur aus den Gehältern und den Konsumsteuern finanzieren bei gleichzeitig staatl. forcierter "Lohnzurückhaltung". Ein kapitalistisches Perpetuum Mobile sozusagen. Besteuerung von Unternehmen und Kapital war tabu. Das war und ist Staatsdoktrin! Ist auch nicht so, dass die meisten Rechten damit ein Problem gehabt hätten...
Vollumfängliche Zustimmung!

Brotzeit
24.04.2015, 12:58
Bevor das Diplom abgeschafft wurde, hat sich die Wirtschaft über die zu langen Studienzeiten der Diplom-Absolventen beschwert.

Jetzt beschwert genau die gleiche Wirtschaft nach einer aktuellen Umfrage des DIHK über die fehlende Praxisorientierung der "Bachelor"-Absolventen.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/dihk-umfrage-wirtschaft-mit-bachelor-absolventen-unzufrieden-13554431.html


Wie man’s macht, macht man’s verkehrt. Anscheinend war es unnötig das ganze deutsche Studiensystem über den Haufen zu werfen, um es der Wirtschaft recht zu machen.


Bildung ist das wa sim Leben lernt.
Aufgrunddessen , daß die "Wirtschaft" sich auch über die Bachelorabsolventen und derne fehlende Praxisorientierung beschwert sieht man , daß Orden heute so wichtig sind!

Hast Du Nix und keine Praxis im Hirn , rettet dich der Stempel auf der Stirn!

Thomas1734
24.04.2015, 13:03
Im vergangenen Jahr war in einer Tageszeitung diesbezüglich folgendes zu lesen.....


Eine junge Bürokauffrau bewarb sich bei einem Unternehmen, bekam diesen Job auch und wurde systematisch
über mehrere Jahre nicht nur unterbezahlt, sondern die letzten Wochen - als bereits ihre Kündigung lief kam
auch noch Mobbing dazu.

Dann fing sie im Unternehmen des Vaters an und hatte fortan die Aufgabe Umweltschäden ausfindig zu machen,
bzw. Verstöße nach Recht und Gesetz zu bearbeiten, zur Anzeige zu bringen und Maßnahmen einleiten, die eine
weitere Gefährdungen für Leben und Gesundheit ausschließt.

Gut eingearbeitet und alle Unterweisungen wie Schulungen bestens absolviert, war ihr erster Weg zu ihrem
letzten Arbeitgeber. Da sie ja genau wusste wo nach, wie und was sie wo sie suchen musste, lies sie sich im
Namen der Firma einen vor Ort Termin geben, als ihr ehem. Chef gerade abwesend in Urlaub war.

Nur wenige Wochen nach diesen ersten Termin stand ihr ehem. Arbeitgeber vor Gericht, wurde förmlich mit
Auflagen zugeschüttet. Dieser wurde nicht nur zu einer recht hohen Geldsumme verurteilt, sondern erhielt
sogar noch eine 1-jährige Bewehrung ausgesprochen. Als Vorbestrafter musste dieser nun auch noch seine
Gewerbeerlaubnis aufkündigen für diese Branche die mit vielerlei Gefahren-/Chmiestoffen arbeitet.

Als dieser dann nun noch später als Arbeitsloser mehrere Termine bei der JobAgentur nicht wahrnahm, ging
es richtig bergab. Auch hier wurden über Monate soz. Zuwendungen bis auf NULL gekürzt.

Da dieser sich nun erdreiste und die junge Frau auch noch drohte, erhielt dieser nun eine knallharte
Bewehrungsauflage was die Annäherung und Kontaktierung betrifft.

Als das JobCenter nun ihren ehem. Chef eine Putzstelle anbot, ließ ihr Vater diesen auf Probe in einer
anderen Niederlassung arbeiten mit dem Ergebnis - nicht tauglich für diese Arbeitstelle.

Es war sehr amüsant diesen Beitrag zu lesen im Wartezimmer, bis zur Sprechstunde.

Thomas

KatII
24.04.2015, 13:54
Die Nullnummer Schavan hat den Hochschulabsolventen Bachelor auf die gleiche Stufe (6) gestellt wie den Techniker. Dann hat sie ihren Dr. verloren und ist jetzt auf Stufe 0 ihres eingenen Blödsinns.




Niveau
Qualifikationen


1


Berufsausbildungsvorbereitung

Maßnahmen der Arbeitsagentur (BvB)
Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)






2


Berufsausbildungsvorbereitung

Maßnahmen der Arbeitsagentur (BvB)
Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)
Einstiegsqualifizierung (EQ)


Berufsfachschule (Berufliche Grundbildung)




3


Duale Berufsausbildung (2-jährige Ausbildungen)
Berufsfachschule (Mittlerer Schulabschluss)




4


Duale Berufsausbildung (3- und 3½-jährige Ausbildungen)
Berufsfachschule (Assistentenberufe)
Berufsfachschule (vollqualifizierende Berufsausbildung)




5


IT-Spezialist (Zertifizierter)†
Servicetechniker (Geprüfter)†




6



Bachelor

Fachkaufmann (Geprüfter)†
Fachschule (Staatlich geprüfter Techniker / Betriebswirt / Gestalter)
Fachwirt (Geprüfter)†
Meister (Geprüfter)†
Operativer Professional (IT) (Geprüfter)†




7


Master
Strategischer Professional (IT) (Geprüfter)†




8


Promotion





http://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Qualifikationsrahmen

Das Deutsche Bildungssystem gehört grundlegend reformiert:
- KiGa Plätze für alle und Pflicht, keine Herdprämie
- Bildung weg von Ländern hin zum Bund, einheitliches System Bundesweit, evtl. eins von drei abschaffen (Haupt, Real, Gym)
- Studiengebühren für Deutsche abschaffen
- DQR/EQR überarbeiten.

Leseratte
24.04.2015, 15:48
Schavan ist doch Botschafterin beim Vatikan geworden.

-jmw-
24.04.2015, 17:14
Sehe ich auch so! ;)


Im Grunde hast du nicht unrecht.

-jmw-
24.04.2015, 17:17
Wie wäre es mit weniger Studien- und mehr Ausbildungsplätzen?
Wie wäre es mit einer stärkeren Verschränkung von Ausbildung und Studium über die vorhandenen Berufsakademien und Fachhochschulen?
2,5 bis 3,5 Jahre Ausbildung, integriert in ein 5-Jahre-Studium, welches dann auch wieder mit einem ordentlichen Diplom abschliessen kann.
Ungefähr in die Richtung jedenfalls.

-jmw-
24.04.2015, 17:24
Die Nullnummer Schavan hat den Hochschulabsolventen Bachelor auf die gleiche Stufe (6) gestellt wie den Techniker. Dann hat sie ihren Dr. verloren und ist jetzt auf Stufe 0 ihres eingenen Blödsinns.
Wer glaubt, ein Bachelor hätte das Niveau eines Technikers, hat noch nie mit einem der beiden geredet/gearbeitet.


Das Deutsche Bildungssystem gehört grundlegend reformiert:
- KiGa Plätze für alle und Pflicht, keine Herdprämie
Wie bringste das zusammen mit 6.II GG?


- Bildung weg von Ländern hin zum Bund, einheitliches System Bundesweit, evtl. eins von drei abschaffen (Haupt, Real, Gym)
Damit die nächste schlechte Idee allen aufgezwungen werden kann?

Feldmann
24.04.2015, 18:12
Wie wäre es mit einer stärkeren Verschränkung von Ausbildung und Studium über die vorhandenen Berufsakademien und Fachhochschulen?
2,5 bis 3,5 Jahre Ausbildung, integriert in ein 5-Jahre-Studium, welches dann auch wieder mit einem ordentlichen Diplom abschliessen kann.
Ungefähr in die Richtung jedenfalls.

Das fällt unter den Bereich "mehr Ausbildungsplätze".



Wie bringste das zusammen mit 6.II GG?

Z.B. mit Art. 6 IV GG



Damit die nächste schlechte Idee allen aufgezwungen werden kann?

Wenn man die Schulabschlüsse deutschlandweit vergleichen könnte, wäre das schon mal ein Fortschritt.

-jmw-
24.04.2015, 18:19
Das fällt unter den Bereich "mehr Ausbildungsplätze".
O.k., dann sind wir uns da ja einig.


Z.B. mit Art. 6 IV GG
Schutz und Fürsorge für Mütter?


Wenn man die Schulabschlüsse deutschlandweit vergleichen könnte, wäre das schon mal ein Fortschritt.
Das stimmt, geht aber nicht zwingend einher mit einer "Gleichschaltung" von Schulen und Hochschulen, sondern es reichte eine Vergleichbarkeit konkreter Inhalts"module" zu schaffen. Dann wär "Genetik 101" in Bremen und Bayern identisch und damit indirekt auch der Abschluss, insoweit er inhaltlich denn übereinstimmt.

(Besser noch wäre eine Entstaatlichung des Schulwesens. Davon allerdings sind wir noch weit entfernt.)

Feldmann
24.04.2015, 18:38
Schutz und Fürsorge für Mütter?

Durch die Gemeinschaft in Form von kostenlosen Kita-Plätzen.



Das stimmt, geht aber nicht zwingend einher mit einer "Gleichschaltung" von Schulen und Hochschulen, sondern es reichte eine Vergleichbarkeit konkreter Inhalts"module" zu schaffen. Dann wär "Genetik 101" in Bremen und Bayern identisch und damit indirekt auch der Abschluss, insoweit er inhaltlich denn übereinstimmt.

Und wie soll das gehen, wenn jedes Land sein eigenes bildungspolitisches Süppchen kocht?



(Besser noch wäre eine Entstaatlichung des Schulwesens. Davon allerdings sind wir noch weit entfernt.)

Bildung also nur noch für die, die es sich leisten können.

Besser wäre es das Schulwesen über Art. 5 III GG ideologiefrei zu halten.

Leberecht
24.04.2015, 19:04
Genau das ist das Knackpunkt - unser Schulsystem ist inzwischen auf einem bedenklich niedrigen Niveau angekommen.
Nicht nur unser Schulsystem. Es geht Alles planmäßig seinen sozialisten Gang made in DDR, von wenig Ausnahmen abgesehen. Auch die Kaufkraft des Euro ist nominell mittlerweile bei der damaligen Mark der DDR angelangt.

-jmw-
24.04.2015, 19:11
Durch die Gemeinschaft in Form von kostenlosen Kita-Plätzen.
Mein Bedenken galt dem Begriff der "Pflicht".


Und wie soll das gehen, wenn jedes Land sein eigenes bildungspolitisches Süppchen kocht?
k.A.


Bildung also nur noch für die, die es sich leisten können.
Die restlichen 0,5 Prozent hätten halt Pech gehabt. Dafür bekämen die anderen bessere Bildung - oder wenigstens keine immer schlechter werdende.


Besser wäre es das Schulwesen über Art. 5 III GG ideologiefrei zu halten.
Es gibt keine ideologiefreie Bildungs- oder sonstwelche Politik. Denn ob etwas "gut" läuft, hängt von den Werten ab, die "gut" bestimmen.

Affenpriester
24.04.2015, 19:14
Der Bedarf an Handwerkern und anderen Lehrberufen sinkt stetig ... die Produkte werden immer häufiger ohne Menschenhand hergestellt. Tendenz steigend. Bis auf wenige Ausnahmen wird sich langfristig die Arbeitswelt völlig verändern. Schaffnerlos werden wir von Leitsystemen vorwärtsbewegt und wir werden uns Lebensmittel und Kleider kaufen, die wir zum ersten Mal menschlich berühren werden, da sie ohne menschliche Berührung zu uns gelangen.

Servus umananda

Mich berührt das alles nicht mehr ... also menschlich.

grybbl
24.04.2015, 20:05
Ich schrieb ja auch unübersehbar "bis auf wenige Ausnahmen" ... man sollte schon genauer lesen, wenn man eine Erwiderung postet.

Servus umananda

Komme nicht drauf was Rabulistik bedeutet.
Bachelores der Schwafologie werden es sicher zu deuten wissen.

KatII
24.04.2015, 20:16
Wie bringste das zusammen mit 6.II GG?
Gibts da ein Widerspruch? Ich glaube nicht.


Damit die nächste schlechte Idee allen aufgezwungen werden kann?
Nein, nur gute Ideen.

Feldmann
24.04.2015, 20:36
Mein Bedenken galt dem Begriff der "Pflicht".

"Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser."



Die restlichen 0,5 Prozent hätten halt Pech gehabt. Dafür bekämen die anderen bessere Bildung - oder wenigstens keine immer schlechter werdende.

Eher bekämen 5% eine ausgezeichnete Bildung und 95% eine schlechte bzw. gar keine.



Es gibt keine ideologiefreie Bildungs- oder sonstwelche Politik. Denn ob etwas "gut" läuft, hängt von den Werten ab, die "gut" bestimmen.

Nennen wir es lieber ideologisch einseitig ausgerichtete Bildungspolitik.

-jmw-
25.04.2015, 09:30
Gibts da ein Widerspruch? Ich glaube nicht.
Zwischen der Pflicht, einen erheblichen Teil des Tages im Kindergarten zu verbringen und dem Recht der Eltern, über die Erziehung zu bestimmen, besteht da nicht ganz offensichtlich eine gewisse Spannung?


Nein, nur gute Ideen.
"Gute Ideen" sind die, die der gut findet, der sie hat. Also z.B. eine Bundesbildungsministerin von den Grünen.

-jmw-
25.04.2015, 09:36
"Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser."
Mir ist es lieber, mein Feind oder Gegner vertraut mir - und ich nutze das zu meinem Vorteil -, als dass er mich kontrolliert.


Eher bekämen 5% eine ausgezeichnete Bildung und 95% eine schlechte bzw. gar keine.
Du meinst, 95 Prozent der Bevölkerung könnten höchstens 1000 oder 2000 Euro pro Jahr für Schulbildung ausgeben?
Nein, ich glaube nicht, dass Du das meinst.
Was aber dann?


Nennen wir es lieber ideologisch einseitig ausgerichtete Bildungspolitik.
Eine ideologisch nicht "einseitig" ausgerichtete Bildungspolitik nähme ich nicht ernst, hiesse sie doch, dass zwar die Politiker eine Meinung hätten zu "richtig" oder "falsch", diese aber nicht politisch umsetzen.

Feldmann
27.04.2015, 20:59
Was aber dann?

Ich gehe davon aus, dass sich nicht jeder ca. 38.000 € pro Jahr, wie für das elitäre "Eton College", leisten kann.



Eine ideologisch nicht "einseitig" ausgerichtete Bildungspolitik nähme ich nicht ernst, hiesse sie doch, dass zwar die Politiker eine Meinung hätten zu "richtig" oder "falsch", diese aber nicht politisch umsetzen.

Es geht um die Ausgestaltung von Lehrplänen. Diese sollte möglichst weltanschaulich neutral erfolgen.

Klopperhorst
27.04.2015, 21:02
Der Bedarf an Handwerkern und anderen Lehrberufen sinkt stetig ...

Quatsch.
Es gibt keine Roboter, die fachmännisch ein Dach decken oder einen Einbauschrank zimmern können.

---

Frank
27.04.2015, 21:07
Quatsch.
Es gibt keine Roboter, die fachmännisch ein Dach decken oder einen Einbauschrank zimmern können.

---

Mag sein. Die erste Welle der Computerisierung von Arbeitsabläufen hat nicht zu einer Reduzierung von Arbeitsplätzen geführt. Die zu erwartende künstliche Intelligenz wird das jedoch drastisch ändern.

Klopperhorst
27.04.2015, 21:11
Mag sein. Die erste Welle der Computerisierung von Arbeitsabläufen hat nicht zu einer Reduzierung von Arbeitsplätzen geführt. Die zu erwartende künstliche Intelligenz wird das jedoch drastisch ändern.

Die beste KI ist ein Mensch, der was kann. Warum aufwendig einen neu programmieren?
Erstens scheitert das an der Technik, die anorganisch und binär arbeitet. Zweitens ist die Ersetzung menschlicher Arbeitskraft langfristig ein Minusgeschäft.
Wer soll dann noch was kaufen, wenn niemand mehr arbeitet.
Das ganze Gefüge von Lohn und Bezahlung gerät aus den Fugen.

Der Mensch muss was machen, er kann nicht im luftleeren Raum existieren.
Ich glaube vor der Nanogesellschaft sinkt unsere Zivilisation auf Steinzeitniveau ab.

---

Rumpelstilz
28.04.2015, 00:06
Die beste KI ist ein Mensch, der was kann. Warum aufwendig einen neu programmieren?
Erstens scheitert das an der Technik, die anorganisch und binär arbeitet. Zweitens ist die Ersetzung menschlicher Arbeitskraft langfristig ein Minusgeschäft.
Wer soll dann noch was kaufen, wenn niemand mehr arbeitet.
Das ganze Gefüge von Lohn und Bezahlung gerät aus den Fugen.

Der Mensch muss was machen, er kann nicht im luftleeren Raum existieren.
Ich glaube vor der Nanogesellschaft sinkt unsere Zivilisation auf Steinzeitniveau ab.

---
1.)
Schon seit Jahrzehnten wird angekuendigt, dass die kuenstliche Intelligenz kurz vor dem Durchbruch steht.

2.)
Wer sich etwas naeher mit kuenstlicher Intelligenz beschaeftigt hat, weiss, wie schwer es ist, ungeheure Datenmengen in kurzer Zeit miteinander zu verknuepfen.

3.)
Sehr wichtig:

Was koennen die Eliten denn, was ist ihr Metier? "Menschen fuehren", d.h. Menschen verarschen. Das tun sie seit Jahrtausenden. Von Technik haben sie eher nicht so viel Ahnung. Sollten sie in der Hauptsache Roboter um sich haben, ist ihre "Menschenkenntnis" nicht mehr so wichtig. Sie muessten Techniker werden oder sich von einer Schicht von Technikern abhaengig machen muessen.

Allein deswegen werden Roboter immer in der Minderheit bleiben oder nur einfache Aufgaben verrichten.

Steinpilz
28.04.2015, 01:15
Bevor das Diplom abgeschafft wurde, hat sich die Wirtschaft über die zu langen Studienzeiten der Diplom-Absolventen beschwert.

Jetzt beschwert genau die gleiche Wirtschaft nach einer aktuellen Umfrage des DIHK über die fehlende Praxisorientierung der "Bachelor"-Absolventen.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/dihk-umfrage-wirtschaft-mit-bachelor-absolventen-unzufrieden-13554431.html


Wie man’s macht, macht man’s verkehrt. Anscheinend war es unnötig das ganze deutsche Studiensystem über den Haufen zu werfen, um es der Wirtschaft recht zu machen.

Na ja, man hätte das Studium ja auch verkürzen können, OHNE ständig das Niveau abzusenken und auf Praxis-Bezug zu verzichten. Deutsche Studenten sind den ganzen Tag nur am Gammeln. Den notwendigen Praxis-Bezug könnte man daher problemlos zusätzliche zum jetzigen Studium einführen, ohne die Zeitspanne des Studiums zu verlängern. Und man könnte auch das Leistungs-Niveau deutlich anheben, ohne diese Zeitspanne zu verlängern. Dann würden die Universitäten auch wieder leerer. Denn wie es in dem FAZ-Artikel zutreffend heißt:


„Wir leiden an einer Überakademisierung“, sagte Schweitzer.

Ach ne, is ja ganz 'was Neues...

Chelsea
28.04.2015, 09:30
Der Bachelor war ja wegen des angeblich erforderlichen internationalen Austausches von Studenten und der Vergleichbarkeit der Abschlüsse soo wichtig. Also hat man das in Schland bewährte 4jährige FH-Studium mit Praxisorientierung abgeschafft und in ein internationales 3jähriges Bachelor-Studium mit verstärktem Frontalunterricht gepresst, was eine 30-prozentige Abbrecherquote zur Folge hatte. Die Wirtschaft hat anfangs gejubelt ob der schnelleren Verheizbarkeit von Absolventenfrischfleisch, aber der Jubel hat sich in Jammern gewandelt ob der auf der Strecke gebliebenen Fähigkeiten und Kompetenzen. Sollen die sich doch bei den Politikern beschweren, die von Wirtschaft und Ausbildung keine Ahnung haben, dafür umso mehr in Selbstdarstellung und Poserei.

Da hast Du leider Recht.

Feldmann
28.04.2015, 12:25
Na ja, man hätte das Studium ja auch verkürzen können, OHNE ständig das Niveau abzusenken und auf Praxis-Bezug zu verzichten.

Das hört sich nach der Quadratur des Kreises an.



Deutsche Studenten sind den ganzen Tag nur am Gammeln.

Kannst du das belegen?



Und man könnte auch das Leistungs-Niveau deutlich anheben, ohne diese Zeitspanne zu verlängern.

Könnte man, muss man aber nicht. Geschwindigkeit ist kein Wert an sich und "Turbo-Absolventen" haben wir genug.

Steinpilz
28.04.2015, 13:21
Kannst du das belegen?

Jawoll:
http://www.spiegel.de/spiegel/a-718885.html

Wobei man sicherlich zwischen den Fächern unterscheiden muß, man kann das wahrscheinlich nicht pauschal sagen. Am Meisten gepennert wird nachweislich in den geisteswissenschaftlichen "Laberfächern":
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/so-viel-arbeiten-studenten-pro-woche-fuer-ihr-studium-a-999109.html


Könnte man, muss man aber nicht. Geschwindigkeit ist kein Wert an sich und "Turbo-Absolventen" haben wir genug.

Das stimmt, aber das ewige Studieren kostet dem Staat eine ganze Menge Kohle, die Deutschland nicht hat.

Muninn
28.04.2015, 13:37
Bevor das Diplom abgeschafft wurde, hat sich die Wirtschaft über die zu langen Studienzeiten der Diplom-Absolventen beschwert.

Jetzt beschwert genau die gleiche Wirtschaft nach einer aktuellen Umfrage des DIHK über die fehlende Praxisorientierung der "Bachelor"-Absolventen.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/dihk-umfrage-wirtschaft-mit-bachelor-absolventen-unzufrieden-13554431.html


Wie man’s macht, macht man’s verkehrt. Anscheinend war es unnötig das ganze deutsche Studiensystem über den Haufen zu werfen, um es der Wirtschaft recht zu machen.


Wir dürfen nicht vergessen, dass die EU ein gewaltiges Versailles 2.0 ist. Es wird Krieg gegen Deutschland geführt.

Die EU und alles was damit zusammenhängt ist gegen Deutschland gerichtet! Der Deutsche Dipl. Ing. war in der ganzen Welt geachtet... Kein Wunder das so etwas in Brüssel nicht gerne gesehen wird.


Und zur Wirtschaft, reicht mit die Weisheit... Jammern ist der Gruß des Kaufmanns.

Klopperhorst
28.04.2015, 14:42
1.)
Schon seit Jahrzehnten wird angekuendigt, dass die kuenstliche Intelligenz kurz vor dem Durchbruch steht.
...

Ja, ein großer Hype.
Noch immer gibt es kein intelligentes Übersetzungsprogramm, und das ist im Zuge dessen, was notwenig wäre um vollautonome Roboter zu entwickeln, ein Witz.
Man sollte sich nicht von Spezialbereichen wie Bilderkennung oder auch im Bereich der Militärtechnik blenden lassen.

Das Gehirn funktioniert wahrscheinlich nicht so, wie in den Grundlagen der Neuroinformatik immer dargelegt.
Wahrscheinlich arbeitet es quantenmechanisch und speichert in überlagerten Hologrammwellen die Informationen, woraus es auch die schöpferischen Prozesse bezieht.

Das mit Binärrechnern nachzubilden, ist unmöglich.

---

LOL
28.04.2015, 14:51
Wir dürfen nicht vergessen, dass die EU ein gewaltiges Versailles 2.0 ist. Es wird Krieg gegen Deutschland geführt.
Die EU und alles was damit zusammenhängt ist gegen Deutschland gerichtet! Der Deutsche Dipl. Ing. war in der ganzen Welt geachtet... Kein Wunder das so etwas in Brüssel nicht gerne gesehen wird.
[...]Aber sonst gehts dir noch gut, was??? Die EU ist eine geniale Antwort auf den schwindenden Einfluss Europas in der Welt gewesen - Denn u.a. Dank WK II ging Europa darin den Bach runter.

Das Deutschland angeblich davon nicht profitiert, hat schon die Qualität von allerdeppigsten Dolchstosslegendengesülze.
Denn Deutschland ist letztlich der ganz grosse Gewinner der EU. Ich glaube zB. kaum dass ohne EU-Einbindung die Wiedervereinigung üerhaupt ermöglich worden wäre...

Muninn
28.04.2015, 15:02
Aber sonst gehts dir noch gut, was??? Die EU ist eine geniale Antwort auf den schwindenden Einfluss Europas in der Welt gewesen - Denn u.a. Dank WK II ging Europa darin den Bach runter.

Das Deutschland angeblich davon nicht profitiert, hat schon die Qualität von allerdeppigsten Dolchstosslegendengesülze.
Denn Deutschland ist letztlich der ganz grosse Gewinner der EU. Ich glaube zB. kaum dass ohne EU-Einbindung die Wiedervereinigung üerhaupt ermöglich worden wäre...


Warum soll eine Wiedervereinigung ohne EU nicht möglich gewesen sein?

Zwei „souveräne“ Staaten wollen sich vereinigen. Wenn sollen Sie denn da um Erlaubnis fragen müssen???


Wie begründen Sie die Behauptung Deutschland hätte von der EU Junta profitiert?

LOL
28.04.2015, 15:14
Warum soll eine Wiedervereinigung ohne EU nicht möglich gewesen sein?Weil Deutschland schon viel zu viel Mist gebaut hat, als das man es einfach mal so zugelassen hätte.

Zwei „souveräne“ Staaten wollen sich vereinigen. Wenn sollen Sie denn da um Erlaubnis fragen müssen???Na, jenen mit welchen sie den Friedensvertrag zu unterzeichnen hätten...

Wie begründen Sie die Behauptung Deutschland hätte von der EU Junta profitiert?Ich kenne keine EU-Junta. Ansonsten siehe oben.

Muninn
28.04.2015, 15:24
Weil Deutschland schon viel zu viel Mist gebaut hat, als das man es einfach mal so zugelassen hätte.
Na, jenen mit welchen sie den Friedensvertrag zu unterzeichnen hätten...
Ich kenne keine EU-Junta. Ansonsten siehe oben.

Wer bitte hätte das denn verhindern können?

LOL
28.04.2015, 15:26
Wer bitte hätte das denn verhindern können?Na, jene welche es dann zugelassen haben.

Muninn
28.04.2015, 15:39
Na, jene welche es dann zugelassen haben.

Zugelassen???

Zwei Staaten und ein Volk wollen einen Staat bilden. Wen sollen Sie um Erlaubnis bitten?

Das Selbstbestimmungsrecht scheint für Deutsche nicht zu gelten!

Deshalb raus aus dem Völkerkerker EU.!!!

KatII
28.04.2015, 15:58
Aber sonst gehts dir noch gut, was??? Die EU ist eine geniale Antwort auf den schwindenden Einfluss Europas in der Welt gewesen - Denn u.a. Dank WK II ging Europa darin den Bach runter.

Das Deutschland angeblich davon nicht profitiert, hat schon die Qualität von allerdeppigsten Dolchstosslegendengesülze.
Denn Deutschland ist letztlich der ganz grosse Gewinner der EU. Ich glaube zB. kaum dass ohne EU-Einbindung die Wiedervereinigung üerhaupt ermöglich worden wäre...
Sehe ich ähnlich. Die EU ist das mit Zustimmung der Franzosen und Briten friedlich errungene Großdeutsche Reich.

LOL
28.04.2015, 15:58
Zugelassen???
Zwei Staaten und ein Volk wollen einen Staat bilden. Wen sollen Sie um Erlaubnis bitten?
Das Selbstbestimmungsrecht scheint für Deutsche nicht zu gelten!Egal wieviele Staaten, ohne den erforderlichen Friedensvertrag, können sie nunmal nicht machen was sie wollen....


Deshalb raus aus dem Völkerkerker EU.!!!Wenns dir nicht passt...keiner hält dich davon ab zu gehen - Die EU ist ja keine DDR.

LOL
28.04.2015, 16:01
Sehe ich ähnlich. Die EU ist das mit Zustimmung der Franzosen und Briten friedlich errungene Großdeutsche Reich.Manchmal könnte man das glatt meinen, ja...
Und Mutti benimmt sich schon wie die EU-Mutti.

Allerdings gibt es da noch einen kleinen griechischen Staat, der leistet dagegen Widerstand...:D




PS. OK. auch die Ungarn lassen sich nicht so leicht unterkriegen.

El Lute
28.04.2015, 20:27
Die Privatfirmen wollten auf Teufel komm raus Bachelorstudiengänge in Deutschland, weil sie nicht mehr ausbilden wollen. Azubis kosten Geld, gehören zum Betrieb und ihre Betreuung unterliegt einer gewissen Aufsicht. Studenten kosten so gut wie nichts, können jederzeit rausgeschmissen werden und sind für ihre Ausbildung ganz alleine verantwortlich. Dass diese Rechnung auch für die Firmen Nachteile mit sich bringt, das hat man wohl nicht einkalkuliert.

Don
28.04.2015, 20:36
Der Bedarf an Handwerkern und anderen Lehrberufen sinkt stetig ... die Produkte werden immer häufiger ohne Menschenhand hergestellt. Tendenz steigend.

Das mag im Kunstgewerbe so sein. Vielleicht auch besser so.

tabasco
28.04.2015, 20:41
Der Bedarf an Handwerkern und anderen Lehrberufen sinkt stetig ...(...)

Sehe ich nicht unbedingt so. Die Lehrberufe und Handwerk wandelt sich, ja, aber der Bedarf ist immer noch da...

ABAS
28.04.2015, 20:52
Sehe ich nicht unbedingt so. Die Lehrberufe und Handwerk wandelt sich, ja, aber der Bedarf ist immer noch da...

Handwerksbetriebe die sich Marktnischen suchen verdienen sich
immer noch eine " goldene Nase"! Gas, Wasser, Scheisse und
die Dachdeckerei. (z.B. Baeder, Kuechen und Schieferdaecher)

Selbst Baecker und Fleischer koennen sich neben der industriellen
Konkurrenz lukrative Marksegmente suchen.

hamburger
28.04.2015, 21:10
Handwerksbetriebe die sich Marktnischen suchen verdienen sich
immer noch eine " goldene Nase"! Gas, Wasser, Scheisse und
die Dachdeckerei. (z.B. Baeder, Kuechen und Schieferdaecher)

Selbst Baecker und Fleischer koennen sich neben der industriellen
Konkurrenz lukrative Marksegmente suchen.

Wovon träumst du eigentlich Nachts? Geh arbeiten und versuche mal eine goldene Nase zu bekommen.

Feldmann
28.04.2015, 23:27
Jawoll:http://www.spiegel.de/spiegel/a-718885.html

Die Ursache des Problems:


Der typische Wochenplan eines Bachelor-Studenten ist scheckig wie ein Flickenteppich: Bunt über die Woche verstreut finden sich da Seminare und Vorlesungen zu zehn oder zwölf verschiedenen Themen. Jede Veranstaltung verlangt eigentlich ein gewisses Pensum des Vor- und Nachbereitens, aber die leere Zeit zwischen den Terminen ist nur schwer sinnvoll zu nutzen - zu kurz sind meist die Lücken. Für anderthalb Stunden in die Bibliothek? Dann lieber ein Weilchen bei Facebook herumklicken.



Wobei man sicherlich zwischen den Fächern unterscheiden muß, man kann das wahrscheinlich nicht pauschal sagen. Am Meisten gepennert wird nachweislich in den geisteswissenschaftlichen "Laberfächern":
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/so-viel-arbeiten-studenten-pro-woche-fuer-ihr-studium-a-999109.html


Es gibt keine "Laberfächer". Die Verwendung von Zahlen und Gleichungen ist nicht automatisch wissenschaftlich.
Soziologie ist keine Geisteswissenschaft.
Nach der Tabelle erfordern Maschinenbau und Anglistik den gleichen Zeitaufwand. Das widerspricht anscheinend deiner Behauptung.
Den höchsten Arbeitsaufwand erfordern anscheinend Medizinstudiengänge, die bekanntermaßen stark verschult sind.




Das stimmt, aber das ewige Studieren kostet dem Staat eine ganze Menge Kohle, die Deutschland nicht hat.

Der deutsche Staat hat genug "Kohle", gibt sie aber nicht vernünftig aus.

Brotzeit
28.04.2015, 23:53
"Bädschelor" ....... Grosse Fr...e ; nie richtig gelernt zu arbeiten und keine Ahnung was Arbeit ist! Aber Anderen sagen wie sie zu arbeiten haben ............

-jmw-
29.04.2015, 10:58
Ich gehe davon aus, dass sich nicht jeder ca. 38.000 € pro Jahr, wie für das elitäre "Eton College", leisten kann.
Dann gehen eben 95 Prozent nicht nach Eton oder Yale oder Oxbridge oder Harvard.
So wie heute.

Der Markt wird sich anpassen. Die Unternehmen können auf Fachkräfte nicht verzichten, die Leute können auf eine gute Ausbildung nicht verzichten.
Beides wird irgendwie zusammenfinden, wenn nicht über das traditionelle Modell "Uni", dann auf anderen Wegen.


Es geht um die Ausgestaltung von Lehrplänen. Diese sollte möglichst weltanschaulich neutral erfolgen.
In dem Sinne, dass z.B. politische Parteien ihre Griffel heraushalten sollen, o.k., soweit stimme ich dem zu.

Feldmann
29.04.2015, 18:22
Dann gehen eben 95 Prozent nicht nach Eton oder Yale oder Oxbridge oder Harvard.
So wie heute.

Mit dem Unterschied, dass es dann nichts anderes mehr gibt, da heute der Staat in diese Lücke springt.



Der Markt wird sich anpassen. Die Unternehmen können auf Fachkräfte nicht verzichten, die Leute können auf eine gute Ausbildung nicht verzichten.
Beides wird irgendwie zusammenfinden, wenn nicht über das traditionelle Modell "Uni", dann auf anderen Wegen.

Die "unsichtbare Hand" wird es schon richten.



In dem Sinne, dass z.B. politische Parteien ihre Griffel heraushalten sollen, o.k., soweit stimme ich dem zu.

Na also!

Leseratte
29.04.2015, 18:45
In Meck-Pom gibt es das Diplom wieder.




Der Diplom-Ingenieur kehrt zurück

Die Vernunfttat von Schwerin

Bologna ist nicht der Endbahnhof von Europas Bildungsreise: Mecklenburg-Vorpommern macht mit der Autonomie der Hochschulen ernst und führt den Abschluss eines Diplom-Ingenieurs wieder ein. Und nicht nur das.





http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/forschung-und-lehre/der-diplom-ingenieur-kehrt-zurueck-die-vernunfttat-von-schwerin-11084664.html

-jmw-
29.04.2015, 19:32
Mit dem Unterschied, dass es dann nichts anderes mehr gibt, da heute der Staat in diese Lücke springt.
Für Unterhosen, Nudeln oder Luxusyachten scheint das nicht zu gelten.
Woran liegt's?
Warum finden sich hier Kapitalisten, die das Angebot befriedigen, bei der Bildung jedoch nicht?
Zumal dann, wenn dank moderner Technik man für seinen Unterricht potentiell zig Millionen Menschen weltweit bezahlen lassen könnte?


Die "unsichtbare Hand" wird es schon richten.
Der Wille von irgendwem, an das Geld anderer Leute zu kommen, wird es richten.


Na also!
"Ideologisch" ist ein weiter Begriff. Auch ein parteipolitisch neutrales Schulwesen wäre immernoch "ideologisch", d.h. bestimmten Anschauungen zu Gott, Staat, Gesellschaft, Wirtschaft, Recht udgl. verpflichtet.

KatII
29.04.2015, 20:00
Der Bachelor,
ist der gemeine Bachlurch. Anfangs schwimmt er mit dem Strom, bis er den Bach runter geht.
Stupidedia

blubba
29.04.2015, 20:46
Weil Deutschland schon viel zu viel Mist gebaut hat, als das man es einfach mal so zugelassen hätte.
Na, jenen mit welchen sie den Friedensvertrag zu unterzeichnen hätten...
Ich kenne keine EU-Junta. Ansonsten siehe oben.
DIR empfehle ich mal dieses Buch:
http://www.amazon.de/Wiederkehr-Hasardeure-Schattenstrategen-Kriegstreiber-Profiteure/dp/3943007073

Feldmann
29.04.2015, 21:16
Für Unterhosen, Nudeln oder Luxusyachten scheint das nicht zu gelten.
Woran liegt's?

Weil das "private Güter" sind.



Zumal dann, wenn dank moderner Technik man für seinen Unterricht potentiell zig Millionen Menschen weltweit bezahlen lassen könnte?

Man kann vieles, ob es am Ende auch funktioniert, ist eine andere Frage.



Der Wille von irgendwem, an das Geld anderer Leute zu kommen, wird es richten.

Bildung lässt sich schwer mit Geld messen.



"Ideologisch" ist ein weiter Begriff.

Deshalb kommt es auf die genaue Definition an.

Muninn
30.04.2015, 06:12
Der Bedarf an Handwerkern und anderen Lehrberufen sinkt stetig ... die Produkte werden immer häufiger ohne Menschenhand hergestellt. Tendenz steigend. Bis auf wenige Ausnahmen wird sich langfristig die Arbeitswelt völlig verändern. Schaffnerlos werden wir von Leitsystemen vorwärtsbewegt und wir werden uns Lebensmittel und Kleider kaufen, die wir zum ersten Mal menschlich berühren werden, da sie ohne menschliche Berührung zu uns gelangen.

Servus umananda


Brüssel will deutschen Meisterbrief abschaffen
http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2014/02/59385/


Können Sie belegen, daß der Bedarf an Handwerkerleistungen sinkt? Häuser usw. bauen sich nicht von alleine.

Aber auch hier zeigt sich der Hass der EU auf Deutschland. Erst haben sie uns den Dipl. Ing. verboten, jetzt ist der Meistertitel dran.

Mal schauen was den Politkommissaren in Brüssel als nächstes einfällt.

-jmw-
30.04.2015, 14:23
Weil das "private Güter" sind.
Bildung ebenfalls, ökonomisch besehen, da es recht simpel ist, jemanden vom Genuss der primären Effekte von Bildung auszuschliessen.


Man kann vieles, ob es am Ende auch funktioniert, ist eine andere Frage.
Ich wüsste nicht, wie "nicht funktionieren" aussehen sollte.
Für eine Welt, in der 95 Prozent der Leute dumm wie Brot bleiben, weil keiner Bildung nachfragt, fehlt mir die Phantasie.


Bildung lässt sich schwer mit Geld messen.
Gehalt der Lehrkraft plus Kosten für Arbeitsmaterial und Räume plus Rücklagen plus eventuell Versicherungen, Steuern, Sozialabgaben.


Deshalb kommt es auf die genaue Definition an.
Wie immer. :)

Neu
30.04.2015, 14:35
Der Bedarf an Handwerkern und anderen Lehrberufen sinkt stetig ... die Produkte werden immer häufiger ohne Menschenhand hergestellt. Tendenz steigend. Bis auf wenige Ausnahmen wird sich langfristig die Arbeitswelt völlig verändern. Schaffnerlos werden wir von Leitsystemen vorwärtsbewegt und wir werden uns Lebensmittel und Kleider kaufen, die wir zum ersten Mal menschlich berühren werden, da sie ohne menschliche Berührung zu uns gelangen.

Servus umananda

Ohne Menschenhand wird garnichts hergestellt. Die Hände arbeiten schon, aber nicht in Deutschland. Da muss man eben dahin gehen, wo noch was produziert wird. Ich bin der Arbeit bis nach Bulgarien und Tunesien nachgelaufen, habe in Deutschland bis 1000 Kilometer pro Tag abgespult, um Wartungen zu machen, arbeite auch jetzt noch für Tunesien, aber meist in Deutschland. Da haben so kleine Hemdenfabriken 3500 Mitarbeiter, die gabs früher hierzulande auch. Erzähle also nichts von vollautomatischer Produktion, die existiert nur in deiner Phantasie.

Wer arbeiten will, lernt hier was, und geht dann ins Ausland. Nur kann man hierzulande von vielen Berufen nichts mehr lernen. Färber, Textiltechniker, Stricker, ... gibts nicht mehr.

Oder man geht zum Staat. Da kann man lernen, Papier zu verwalten, das geht immer.

Edit: Eine Färberei kenne ich noch, da komme ich öfters mal hin: http://www.jackl.eu/

Neu
30.04.2015, 14:42
Mag sein. Die erste Welle der Computerisierung von Arbeitsabläufen hat nicht zu einer Reduzierung von Arbeitsplätzen geführt. Die zu erwartende künstliche Intelligenz wird das jedoch drastisch ändern.

Absolut falsch. Rationalisierungen haben schon IMMER zu einem Produktionsanstieg und insgesamt zum Anstieg von Arbeitsplätzen geführt. Davor braucht keiner Angst zu haben. Die Computermaschinen werden aber im billigeren Ausland eingesetzt. Ich weiß, wovon ich rede.

Neu
30.04.2015, 14:50
1.)
Schon seit Jahrzehnten wird angekuendigt, dass die kuenstliche Intelligenz kurz vor dem Durchbruch steht.

2.)
Wer sich etwas naeher mit kuenstlicher Intelligenz beschaeftigt hat, weiss, wie schwer es ist, ungeheure Datenmengen in kurzer Zeit miteinander zu verknuepfen.

3.)
Sehr wichtig:

Was koennen die Eliten denn, was ist ihr Metier? "Menschen fuehren", d.h. Menschen verarschen. Das tun sie seit Jahrtausenden. Von Technik haben sie eher nicht so viel Ahnung. Sollten sie in der Hauptsache Roboter um sich haben, ist ihre "Menschenkenntnis" nicht mehr so wichtig. Sie muessten Techniker werden oder sich von einer Schicht von Technikern abhaengig machen muessen.

Allein deswegen werden Roboter immer in der Minderheit bleiben oder nur einfache Aufgaben verrichten.

Zumal räumliche Gebilde schwer zu erfassen sind und nur bei "hartem" Material vorbestimmt in eine definierte Lage zu bringen ist. Die vollautomatische Hemdenproduktionsanlage von Pfaff kam nie zum laufen. Aber Van Laak beschäftigt immer noch 3500 Leute, um sie herzustellen. Aber nicht mehr in Europa.
An Nähmaschinen (mein Fachgebiet) sind zwar Antriebe mit Elektronik ausgerüstet worden, und die Riegelmaschinen haben Stellmotore für die XY - Achse. Der Rechner ist unter der Tischplatte, und Programme dafür schreibe auch ich. Aber vor der Maschine sitzt immer noch eine Bedienperson. Und die meisten Nähmaschinen nähen ganz konventionell, so wie vor 100 Jahren, nur mit schnelleren Maschinen.

Neu
30.04.2015, 14:55
http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2014/02/59385/
Können Sie belegen, daß der Bedarf an Handwerkerleistungen sinkt? Häuser usw. bauen sich nicht von alleine.



Wo kommen die Rollädenkästen, die Lichtschalter, Umwälzpumpen, Ziegel, Fliesen ... denn her? Wird fast alles importiert. Nur der Kies kommt vom benachbarten Abbaugebet. Man braucht drei Mann für einen Hausbau: Den Kranführer und den Arbeiter. Dann noch den Polier und den Plan.

Feldmann
01.05.2015, 20:15
Bildung ebenfalls, ökonomisch besehen, da es recht simpel ist, jemanden vom Genuss der primären Effekte von Bildung auszuschliessen.

Angenommen du hast recht, dann wäre Bildung aber ein "meritorisches Gut".



Ich wüsste nicht, wie "nicht funktionieren" aussehen sollte.
Für eine Welt, in der 95 Prozent der Leute dumm wie Brot bleiben, weil keiner Bildung nachfragt, fehlt mir die Phantasie.

Das ist gar nicht so unrealistisch. Für das Spätmittelalter wird die Alphabetisierungsrate auf 4% geschätzt.



Gehalt der Lehrkraft plus Kosten für Arbeitsmaterial und Räume plus Rücklagen plus eventuell Versicherungen, Steuern, Sozialabgaben.

Das sind die Kosten, die für die "Herstellung" von Bildung anfallen, aber nicht der persönliche Wert den Bildung hat.

-jmw-
02.05.2015, 09:30
Angenommen du hast recht, dann wäre Bildung aber ein "meritorisches Gut".
Aber kein "öffentliches" als Gegensatz zu einem "privaten".


Das ist gar nicht so unrealistisch. Für das Spätmittelalter wird die Alphabetisierungsrate auf 4% geschätzt.
Die Alphabetisierungsrate ist für das MA ein falscher Indikator. Fragen wir uns lieber, wie viele Menschen damals keine "Ausbildung" in der Landwirtschaft, einem Handwerk odgl. hatten. Denn das war's ja, was man können musste, nicht das Lesen und das Schreiben.


Das sind die Kosten, die für die "Herstellung" von Bildung anfallen, aber nicht der persönliche Wert den Bildung hat.
Das stimmt, aber der persönliche Wert ist ja auch ein subjektives Privatvergnügen.

Leseratte
02.05.2015, 09:37
Die Generation Praktikum ist unzufrieden. Bei Illner klagte eine junge Journalistin, die sich zur Nicht-Wahl bekannte, über das niedrige Zeilengeld das es geben würde.

Feldmann
03.05.2015, 20:21
Aber kein "öffentliches" als Gegensatz zu einem "privaten".

Praktisch macht es keinen Unterschied, da "meritorische Güter" ebenfalls durch Staat bereitgestellt werden.



Die Alphabetisierungsrate ist für das MA ein falscher Indikator. Fragen wir uns lieber, wie viele Menschen damals keine "Ausbildung" in der Landwirtschaft, einem Handwerk odgl. hatten. Denn das war's ja, was man können musste, nicht das Lesen und das Schreiben.

Da man unter Bildung hauptsächlich schulische Bildung versteht, glaube ich schon, dass die Alphabetisierungsrate ein guter Indikator ist, weil Lesen und Schreiben zum Erwerb dieser Art von Bildung notwendig sind.

-jmw-
04.05.2015, 11:41
Praktisch macht es keinen Unterschied, da "meritorische Güter" ebenfalls durch Staat bereitgestellt werden.
Der Unterschied liegt in der Freiheit der Wahl von Finanzierung und Anbieter.


Da man unter Bildung hauptsächlich schulische Bildung versteht, glaube ich schon, dass die Alphabetisierungsrate ein guter Indikator ist, weil Lesen und Schreiben zum Erwerb dieser Art von Bildung notwendig sind.
Im Mittelalter war aber für die meisten Tätigkeiten Lese- und Schreibkundigkeit nicht weiter wichtig. Warum Kindern und Jugendlichen etwas beibringen, was sie nicht brauchen? Vor zwei Generationen war Computerbildung für viele Tätigkeiten nicht wichtig. Entsprechend gab es keinen Unterricht in EDV, Informatik odgl. in Schulen. Macht das die damaligen Schüler "ungebildet"?
Die Indikatoren ergeben sich aus dem Kontext. Darum ist für die Frage nach privater Bildung das MA wenig hilfreich.

sibilla
04.05.2015, 17:38
Der Bachelor,
ist der gemeine Bachlurch. Anfangs schwimmt er mit dem Strom, bis er den Bach runter geht.
Stupidedia

und dann kommt der bätscheler im tv, von weibern umgarnt und wird dann ein "star" mit erster schlagzeile in den print- und onlinemedien :bäh:

dem würde ich ganz gerne mal eine oder zwei bätschen.

ich habe den scheiß noch nie gesehen aber du kommst dem quark einfach nicht aus.

grüßle s.

Feldmann
04.05.2015, 19:43
Im Mittelalter war aber für die meisten Tätigkeiten Lese- und Schreibkundigkeit nicht weiter wichtig. Warum Kindern und Jugendlichen etwas beibringen, was sie nicht brauchen?

Mit dieser Einstellung würden wir immer noch im Mittelalter leben. Ein Glück, dass die (protestantischen) Fürsten im 16. und 17. Jahrhundert ein wenig weitsichtiger waren.



Vor zwei Generationen war Computerbildung für viele Tätigkeiten nicht wichtig. Entsprechend gab es keinen Unterricht in EDV, Informatik odgl. in Schulen. Macht das die damaligen Schüler "ungebildet"?

Vor zwei Generationen gab es auch keine bzw. kaum Computer.



Die Indikatoren ergeben sich aus dem Kontext. Darum ist für die Frage nach privater Bildung das MA wenig hilfreich.

Hast du denn einen besseren Indikator?

-jmw-
04.05.2015, 19:52
Mit dieser Einstellung würden wir immer noch im Mittelalter leben. Ein Glück, dass die (protestantischen) Fürsten im 16. und 17. Jahrhundert ein wenig weitsichtiger waren.
Ich hoffe, Du bist kein Demokrat. Bei Deiner Haltung zum (Un-)Vermögen von Menschen, sich selbst aus der Scheisse zu ziehen, kannste Dir das nämlich nicht leisten. :)


Vor zwei Generationen gab es auch keine bzw. kaum Computer.
Eben! Also war Computerbildung im damaligen Kontext nicht wichtig. So wenig wichtig, wie es das Lesen und Schreiben für weite Schichten im MA war.


Hast du denn einen besseren Indikator?
Ich sehe gar nicht, dass ich für die Frage nach der Privatisierbarkeit von Bildung einen Indikator zur Bildungsmessung für das Mittelalter bräuchte. M.E. ist alles vor der Industriellen einigermassen irrelevant für die Frage. Und möglicherweise sogar alles vor der Digitalen solchen.

Feldmann
04.05.2015, 20:10
Ich hoffe, Du bist kein Demokrat. Bei Deiner Haltung zum (Un-)Vermögen von Menschen, sich selbst aus der Scheisse zu ziehen, kannste Dir das nämlich nicht leisten. :)

Demokratie ist keine Anarchie.



Eben! Also war Computerbildung im damaligen Kontext nicht wichtig. So wenig wichtig, wie es das Lesen und Schreiben für weite Schichten im MA war.

Deshalb musste der Staat diese Aufgabe übernehmen, da Schulbildung nach dem "gesunden Menschenverstand" nicht als eine lohnenswerte Investition erschien.



Ich sehe gar nicht, dass ich für die Frage nach der Privatisierbarkeit von Bildung einen Indikator zur Bildungsmessung für das Mittelalter bräuchte. M.E. ist alles vor der Industriellen einigermassen irrelevant für die Frage. Und möglicherweise sogar alles vor der Digitalen solchen.

Meiner Meinung nicht, da sowohl die "industrielle Revolution" als auch die "digitale Revolution" nicht einfach passiert sind, sondern jeweils eine längere Vorgeschichte haben.

-jmw-
04.05.2015, 20:25
Demokratie ist keine Anarchie.
Stimmt. Anarchie ist tatsächlich eine bessere Regierungsform. LOL


Deshalb musste der Staat diese Aufgabe übernehmen, da Schulbildung nach dem "gesunden Menschenverstand" nicht als eine lohnenswerte Investition erschien.
Woher will "der Staat" es besser wissen?


Meiner Meinung nicht, da sowohl die "industrielle Revolution" als auch die "digitale Revolution" nicht einfach passiert sind, sondern jeweils eine längere Vorgeschichte haben.
Schon, aber die hat ja mit Privatschulen erstmal nix zu tun. Die Frage bleibt ja, wie es mit denen im gegenwärtigen Kontext ausschaue.

Feldmann
04.05.2015, 20:48
Stimmt. Anarchie ist tatsächlich eine bessere Regierungsform. LOL

In deiner Welt vielleicht.



Woher will "der Staat" es besser wissen?

Ein Staat weiß nichts "besser", aber er hat eine andere Perspektive.

Was individuell vernünftig ist, muss im Großen und Ganzen nicht automatisch sinnvoll sein.



Schon, aber die hat ja mit Privatschulen erstmal nix zu tun. Die Frage bleibt ja, wie es mit denen im gegenwärtigen Kontext ausschaue.

Im gegenwärtigen Kontext schaut es so aus, dass richtige Privatschulen sich selbst finanzieren müssen und in der Regel erfolgt dies, sofern es keinen Mäzen gibt, über die Schulgebühren, welche entsprechend hoch sein müssen.

-jmw-
05.05.2015, 17:49
In deiner Welt vielleicht.
Es gibt nur die eine.


Ein Staat weiß nichts "besser", aber er hat eine andere Perspektive.
Was individuell vernünftig ist, muss im Großen und Ganzen nicht automatisch sinnvoll sein.
Für die, die "Staat machen", ist der Weg individueller Vernunft hinreichend gleich mit dem einer Perspektive auf das "grosse Ganze"?


Im gegenwärtigen Kontext schaut es so aus, dass richtige Privatschulen sich selbst finanzieren müssen und in der Regel erfolgt dies, sofern es keinen Mäzen gibt, über die Schulgebühren, welche entsprechend hoch sein müssen.
Güter und Leistungen, die nur von wenigen nachgefragt werden, sind häufig teuer. Massenproduktion täte sie günstiger machen. Die bekommen wir aber nicht, solange ein "scheinkostenloses" öffentliches Angebot besteht.

Feldmann
05.05.2015, 22:08
Für die, die "Staat machen", ist der Weg individueller Vernunft hinreichend gleich mit dem einer Perspektive auf das "grosse Ganze"?

Sie sind zu einer solchen Sichtweise zumindest eher in der Lage.



Güter und Leistungen, die nur von wenigen nachgefragt werden, sind häufig teuer. Massenproduktion täte sie günstiger machen. Die bekommen wir aber nicht, solange ein "scheinkostenloses" öffentliches Angebot besteht.

Deiner Meinung nach sollte Bildung also "massenproduziert" werden, d.h. doch aber, dass die Qualität der Bildung sinkt.

-jmw-
06.05.2015, 08:00
Sie sind zu einer solchen Sichtweise zumindest eher in der Lage.[/img]
Das mag sogar stimmen. Doch sind sie willens? Warum sollten sie? Gerade in einem demokratischen Staate geht es doch nicht darum, eine objektiv gute Leistung zu bringen, sondern darum, gewählt zu werden. Wir sehen ja an unserem bundesdeutschen Schulwesen, wo die Prioritäten liegen.

[quote]Deiner Meinung nach sollte Bildung also "massenproduziert" werden, d.h. doch aber, dass die Qualität der Bildung sinkt.
Für die Masse der Schüler täte sie im Vergleich zu nicht-seriell produzierter Bildung qualitativ schlechter abschneiden, ja, sicher.
Das ist ein Argument der sog. Chancengleichheit. Es gibt jedoch auch andere, z.B. dasjenige des konkreten Niveaus: Ist - frei nach Rawls - Ungleichheit in der Bildung gut, wenn gleichzeitig das Niveau aller oder der meisten dadurch steigt?
Wäre dieses bei privater Massenproduktion höher oder niedriger, als es heute bei öffentlicher Massenproduktion - denn die haben wir ja jetzt - ist?

Feldmann
07.05.2015, 17:00
Das mag sogar stimmen. Doch sind sie willens? Warum sollten sie? Gerade in einem demokratischen Staate geht es doch nicht darum, eine objektiv gute Leistung zu bringen, sondern darum, gewählt zu werden. Wir sehen ja an unserem bundesdeutschen Schulwesen, wo die Prioritäten liegen.

Die Verhältnisse in Deutschland sind nicht der alleinige Maßstab. Darüber hinaus unterscheiden sie sich auch von Bundesland zu Bundesland.

Da so gut wie alle OECD-Staaten ein staatliches Schulsystem haben, scheint es nicht ein völliger Irrweg zu sein.



Ist - frei nach Rawls - Ungleichheit in der Bildung gut, wenn gleichzeitig das Niveau aller oder der meisten dadurch steigt?

Und wie soll das gehen?



Wäre dieses bei privater Massenproduktion höher oder niedriger, als es heute bei öffentlicher Massenproduktion - denn die haben wir ja jetzt - ist?

Niedriger, denn die Kosten müssten ja vollständig gedeckt werden.

-jmw-
08.05.2015, 18:32
Die Verhältnisse in Deutschland sind nicht der alleinige Maßstab. Darüber hinaus unterscheiden sie sich auch von Bundesland zu Bundesland.

Da so gut wie alle OECD-Staaten ein staatliches Schulsystem haben, scheint es nicht ein völliger Irrweg zu sein.
Organisatorisch? Ökonomisch? Nein, da funktioniert es. Hinreichend jedenfalls.
Ob es anders besser ginge?
Und ob es andere Maßstäbe gibt als den des Organisatorischen und des Ökonomischen?


Und wie soll das gehen?
Was? Der Niveauanstieg? Dadurch, dass die Kunden - im Gegensatz zu heute - für ihr Geld eine Leistung verlangen können. Und wechseln, gefällt sie nicht.


Niedriger, denn die Kosten müssten ja vollständig gedeckt werden.
Müssen sie heute auch. Das Geld läuft nur andere Wege.
Laut Statistischem Bundesamt von letztem Monat gaben die öffentlichen Haushalte im Jahr 2012 durchschnittlich um und bei 6.300 Euro für jeden Schüler aus.
D.h. knapp 500 pro Monat bzw. 50.000 für acht Jahre bzw. a bissel über 60.000 für zehn.
Das sollte machbar sein für die meisten Eltern. Für den Rest fänden sich schon Lösungen. (Und seien es Bildungsgutscheine vom Sozialamt.)

Feldmann
09.05.2015, 00:42
Organisatorisch? Ökonomisch? Nein, da funktioniert es. Hinreichend jedenfalls.
Ob es anders besser ginge?

Vermutlich nicht, weil es sonst wohl schon mal jemand versucht hätte.



Und ob es andere Maßstäbe gibt als den des Organisatorischen und des Ökonomischen?

Die da wären?



Was? Der Niveauanstieg? Dadurch, dass die Kunden - im Gegensatz zu heute - für ihr Geld eine Leistung verlangen können.

Dann kann man sich in Zukunft Schulabschlüsse endlich kaufen. Eine endeutige Verbesserung zur heutigen Situation.



Und wechseln, gefällt sie nicht.

Das wird praktisch ziemlich schwierig werden.



Müssen sie heute auch. Das Geld läuft nur andere Wege.
Laut Statistischem Bundesamt von letztem Monat gaben die öffentlichen Haushalte im Jahr 2012 durchschnittlich um und bei 6.300 Euro für jeden Schüler aus.
D.h. knapp 500 pro Monat bzw. 50.000 für acht Jahre bzw. a bissel über 60.000 für zehn.
Das sollte machbar sein für die meisten Eltern. Für den Rest fänden sich schon Lösungen. (Und seien es Bildungsgutscheine vom Sozialamt.)

Letztendlich läuft es auf ein weiteres Bildungsexperiment hinaus.

Die Erfahrung der letzten Jahre hat jedoch gezeigt, dass man an einem funktionierenden Bildungssystem lieber nicht zu viel rumdoktern sollte.

-jmw-
09.05.2015, 08:53
Vermutlich nicht, weil es sonst wohl schon mal jemand versucht hätte.
Diess Argument will mir nicht einleuchten! Ziemlich alles war irgendwann einmal "noch nicht versucht" - einschliesslich z.B. des öffentlichen Schulwesens. Hätten wir es demnach nie einführen sollen?


Die da wären?
Ethische z.B.
Politische.
Rechtsphilosophische.
Persönliche.


Dann kann man sich in Zukunft Schulabschlüsse endlich kaufen. Eine endeutige Verbesserung zur heutigen Situation.
Wenn Du Deine Kinder auf eine Einrichtung schickst, die im Verdacht steht, korrupt zu sein, ist das deren Problem und Dein Versäumnis. Im schlechteren Falle fliegt der Schmu auf und sie stehen faktisch ohne Abschluss da.


Das wird praktisch ziemlich schwierig werden.
Mnö, wieso denn?
Es gibt heute Fort- und Weiterbildungsträger en masse, da wir dafür einen Markt haben. Warum sollte es nicht Bildungsträger en masse geben, wenn erstmal ein Markt gestattet wird?


Letztendlich läuft es auf ein weiteres Bildungsexperiment hinaus.

Die Erfahrung der letzten Jahre hat jedoch gezeigt, dass man an einem funktionierenden Bildungssystem lieber nicht zu viel rumdoktern sollte.
Ich habe nicht vor, am System rumzudoktern. Ich bin nicht die CDU oder die Grünen.
Ich wünsche das jetzige Bildungswesen durch ein neues zu ersetzen. Ziel ist dabei nicht, dass es eine effizientere oder effektivere oder besser funktionierende Version des heutigen ist.

Feldmann
10.05.2015, 12:53
Diess Argument will mir nicht einleuchten! Ziemlich alles war irgendwann einmal "noch nicht versucht" - einschliesslich z.B. des öffentlichen Schulwesens. Hätten wir es demnach nie einführen sollen?

Strengenommen trifft das in diesem Fall nicht zu, da das Schulwesen vorher in kirchlicher Hand lag, also privat organisiert war.



Ethische z.B.
Politische.
Rechtsphilosophische.
Persönliche.

Und in einer privaten Schule ist dafür mehr Platz?



Wenn Du Deine Kinder auf eine Einrichtung schickst, die im Verdacht steht, korrupt zu sein, ist das deren Problem und Dein Versäumnis.

Das weiß man natürlich alles vorher. :auro:



Mnö, wieso denn?

Eine Schule zu wechseln ist etwas anderes als seine Socken.

Hast du das eigentlich schon mal versucht?



Es gibt heute Fort- und Weiterbildungsträger en masse, da wir dafür einen Markt haben. Warum sollte es nicht Bildungsträger en masse geben, wenn erstmal ein Markt gestattet wird?

Weil Märkte nicht automatisch besser sind.



Ich habe nicht vor, am System rumzudoktern. Ich bin nicht die CDU oder die Grünen.
Ich wünsche das jetzige Bildungswesen durch ein neues zu ersetzen. Ziel ist dabei nicht, dass es eine effizientere oder effektivere oder besser funktionierende Version des heutigen ist.

Stimmt, du willst es gleich ganz abschaffen.

Woher nimmst du eigentlich die felsenfeste Gewissheit, dass dein System besser ist?