PDA

Vollständige Version anzeigen : Journalismus



romeo1
18.04.2015, 07:13
Gerade las in einen Artikel bei faz-online, in dem berichtet wurde, daß verschiedene Zeitungen und Nachrichtenagenturen dazu übergehen, Nachrichten z.B. aus dem Bereich der Börse und Unternehmensnachrichten, dem Sport von Nachrichtenrobotern mit neuartigen Algorithmen anfertigen zu lassen. Wenn ich mir da den Zustand des deutschen Journalismus ansehe, mit seiner unsäglichen linksgrün versifften PC, dann bekommt man den Eindruck, daß dies bei uns seit vielen Jahren schon der Fall ist. Inzw. ist doch jede Straßenprostituierte eine vertrauenswürdigere Person als so ein selbsternannter Qualitätsschmierfink.

Hier ein Auszug:

Roboter sind auf dem Vormarsch. In Amazons Lagerhallen sortieren sie schon Waren. In japanischen Krankenhäusern ersetzen Roboter Krankenschwestern. Und bald werden Roboterautos im Straßenverkehr unterwegs sein. Seit geraumer Zeit schreiben Roboter sogar Artikel. Als am 17.März 2014 in Los Angeles die Erde bebte, dauerte es nur drei Minuten, bis die „Los Angeles Times“ die erste Meldung publizierte. Geschrieben wurde sie von einem Programm namens Quakebot. Die Software ist so programmiert, dass er auf einen Alarm des U.S. Geological Survey reagiert, der auf ein Erdbeben ab einer bestimmten Stärke folgt. Quakebot extrahiert die Informationen und fügt sie in den vorgefertigten Text ein. Die Tatsache, dass ein Computer einen Text schrieb, sorgte für deutlich mehr Aufsehen als die Meldung selbst. „Algorithmus macht Journalismus“, jubelte „Zeit Online“. „Die Roboterjournalisten sind schon unter uns“, schrieb die „Welt“.

Quelle: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/automatisierter-journalismus-nehmen-roboter-allen-journalisten-den-job-weg-13542074.html

mick31
18.04.2015, 08:07
:haha::haha:

also ich gönne Hartz IV jedem linksgrünen Journalistenarschloch der bis heute meint er darf dem Volk vorschreiben was es zu denken hat.

wtf
18.04.2015, 09:04
also ich gönne Hartz IV jedem linksgrünen Journalistenarschloch der bis heute meint er darf dem Volk vorschreiben was es zu denken hat.

Ich stimme zu. So sehr unterscheidet sich der augenblickliche Zustand der Presse nicht: Agenturmeldungen werden brav wiedergekäut, Recherche und Infragestellen kennen die Schmierfinken nicht, und heraus kommt ein gefälliger Einheitsartikel, der in jede der stramm linientreuen Publikationen paßt und der tumben Leserschaft nicht wehtut. Das können Computer besser und billiger.

Souvenir
08.05.2018, 09:43
Geprügelte Hunde beißen um sich. Der Kampf um die Deutungshoheit türmt sich längst zur Schlacht auf, nicht nur in den „Altparteien“ (längst inklusive Grüne), auch in den Medien rüstet man sich zum Endkampf gegen das Böse – von der AfD bis zu einer oftmals lediglich herbeifabulierten „Neuen Rechten“. Angst macht bissig.[.]

Zu 73 % haben Politikjournalisten ein Studium absolviert. Die meisten Journalisten leben in der Stadt und kommen aus einer ähnlichen sozialen Schicht. Diese urbane Elite steht vor allem Grün oder Rot nahe. 46 % aller Journalisten, die eine Parteipräferenz haben, bevorzugen die Grünen, 32 Prozent die SPD.

Sind sie deshalb auf Parteilinie? Nicht notgedrungen. Doch es ist bezeichnend, dass sie zwei politische Strömungen präferieren, die dezidiert missionarisch sind.

Gruß aus der Filterblase der urbanen Elite - Wie der Journalismus sich abschafft (https://www.tichyseinblick.de/gastbeitrag/wie-der-journalismus-sich-abschafft/)

Coriolanus
05.10.2022, 20:22
Journalismus ist, dem Leser zu zeigen, was, wann, wo, wie geschah und wer beteiligt war. Ohne zu übertreiben (*schwere Verwüstung*) und ohne zu verharmlosen (*kleiner Motorschaden*). Deswegen hasste z. B. Clemenceau die Adjektive so und er wies seine Journalisten an, vor einer Verwendung zu ihm zu kommen und zu klären, ob sie nötig sind.

Coriolanus
05.10.2022, 20:58
*Die Wahrscheinlichkeit, auf Menschen jenseits von Gut und Böse zu stoßen, drastischer gesagt: auf Charakterschweine, ist in keiner Menschengruppe so hoch wie bei den Großen der Weltgeschichte.*

Von wem stammt die Behauptung?

Coriolanus
05.10.2022, 21:38
Die Wahrscheinlichkeit, auf Menschen jenseits von Gut und Böse, drastischer gesagt: auf Charakterschweine zu stoßen, ist in keiner Menschengruppe so hoch wie bei den Großen der Weltgeschichte.

Journalismus ist, darüber nachzudenken, wo das Stoßen besser hinpasst, hinter Gut und Böse oder hinter Charakterschweine?

Reiner Zufall
05.10.2022, 23:09
Keiner ist verpflichtet, diese Hetz- und Lügenblätter zu kaufen!

Das ist kein
Reiner Zufall!

Coriolanus
06.10.2022, 00:49
*Walther von La Roche, einer der Godfather der deutschen Journalismus-Lehre, hat die Aufgaben von Journalisten mal so definiert: Recherchieren und Dokumentieren. Formulieren und Redigieren. Präsentieren. Organisieren und Planen. Das fasst gut zusammen, was Journalisten den ganzen Tag machen.*

Was ist Journalismus? | MDR.DE https://www.mdr.de/medien360g/medienwissen/was-ist-journalismus-100.html

In keinem Lehrbuch der Welt, wird einem Journalisten beigebracht, zu *dramatisieren* oder zu *emotionalisieren*, wie von @Flaschengeist behauptet. Nennt mich ruhig irre, aber wenn ein Schreiber dennoch übertrieben schreibt, ist das doch kein Journalismus mehr?

Theorie und Praxis. Auch in der Praxis muss ein Journalist sich nicht verkaufen und wir stünden wohl alle recht blöd da, ohne Schreiber, die wahre Informationen verbreiten.

Wir sehen uns doch alle bestens informiert? Also muss es so oder so auch gute Journalisten geben, die Wahrheit berichten.

Flaschengeist
12.10.2022, 19:12
*Walther von La Roche, einer der Godfather der deutschen Journalismus-Lehre, hat die Aufgaben von Journalisten mal so definiert: Recherchieren und Dokumentieren. Formulieren und Redigieren. Präsentieren. Organisieren und Planen. Das fasst gut zusammen, was Journalisten den ganzen Tag machen.*

Was ist Journalismus? | MDR.DE https://www.mdr.de/medien360g/medienwissen/was-ist-journalismus-100.html

In keinem Lehrbuch der Welt, wird einem Journalisten beigebracht, zu *dramatisieren* oder zu *emotionalisieren*, wie von @Flaschengeist behauptet. Nennt mich ruhig irre, aber wenn ein Schreiber dennoch übertrieben schreibt, ist das doch kein Journalismus mehr?

Theorie und Praxis. Auch in der Praxis muss ein Journalist sich nicht verkaufen und wir stünden wohl alle recht blöd da, ohne Schreiber, die wahre Informationen verbreiten.

Wir sehen uns doch alle bestens informiert? Also muss es so oder so auch gute Journalisten geben, die Wahrheit berichten.

Ich hab mir nochmal Gedanken gemacht. Es gibt tatsächlich einige wenige aufrechte Journalisten, die offensichtlich dem Ideal folgen.

Coriolanus
13.10.2022, 22:07
*Heute gibt es viele Neuigkeiten aus Paris. Französische Waffenlieferungen an das Kiewer Regime, Vorwürfe, Russland würde "die Lage im Kaukasus destabilisieren"...

Während eine offizielle Stellungnahme nach der anderen vorbereitet wurde, kam mir ein französischer Klassiker in den Sinn. Guy de Maupassant veröffentlichte 1883 unter dem Pseudonym Maufrignez eine Sammlung von Kurzgeschichten im Gilles Blas: "... wir alle in Frankreich sind männliche Prostituierte: wankelmütig, kapriziös, unbewusst verräterisch, widersprüchlich in unseren Überzeugungen und Bestrebungen, ungestüm und schwach, wie Frauen."

"Aber von allen männlichen Prostituierten ist natürlich der Pariser und der Boulevard-Stammgast am empörendsten, der den äußeren Glanz der Intellektualität mehr betont und in dem alle Reize und alle Fehler der charmanten Dirnen, verstärkt durch das männliche Temperament, vereinigt sind."

"Unsere Abgeordnetenkammer ist überschwemmt mit männlichen Prostituierten. Sie bilden hier eine große Gruppe von charmanten Opportunisten, die man als "Sirenen" bezeichnen könnte. Das sind diejenigen, die mit süßen Worten und falschen Versprechungen herrschen, die es verstehen, die Hände zu schütteln, um die Herzen an sich zu binden, die es verstehen, zu halbbekannten Menschen in einem besonderen, herzlichen Ton zu sagen: "Lieber Freund" - die ihre Meinung ändern, ohne es zu merken, die sich von jeder neuen Idee anstecken lassen, die aufrichtig in ihren Überzeugungen sind - wetterwendische Überzeugungen, die sich selbst ebenso wie andere betrügen und am nächsten Tag alles vergessen, was sie am Tag zuvor behauptet haben. +"

"Die Zeitungen sind voll von männlichen Prostituierten. Vielleicht haben sie am meisten, aber sie werden auch am meisten gebraucht. Es gibt jedoch einige wenige Zeitungen, die eine Ausnahme bilden, wie Deba und die Gazette de France."

"Es stimmt, ein guter Journalist muss ein wenig prostituiert sein, d.h. er muss flexibel genug sein, um unbewusst allen Schattierungen von Meinungen zu folgen, ausweichend und vielfältig, skeptisch und gutgläubig, boshaft und selbstverleugnend, Spaßvogel und Herr Prudhomme, scharfsinnig und spöttisch, immer überzeugt, ohne an etwas zu glauben."

Die Ausländer, unsere Gegenspieler, um den Ausdruck von Frau Abel zu gebrauchen, die aufdringlichen Engländer und die schwerfälligen Deutschen, betrachten uns und werden uns bis zum Ende der Zeit mit einem gewissen Erstaunen, aber auch mit Verachtung betrachten. Sie halten uns für leichtsinnig. Aber das ist es nicht: Wir sind Prostituierte".

Guy de Maupassant ist nicht einer Kultur der Abschaffung unterworfen worden? Nicht verboten? Seine Bücher stehen noch immer in den Regalen der Bibliotheken, und seine Romane werden weiterhin verfilmt und als Theaterstücke aufgeführt? Nach westlichen Maßstäben also ein guter Schriftsteller.*

Maria Sacharowa via Telegram. Hervorhebung von mir.

BrüggeGent
18.10.2022, 14:40
Ich hab mir nochmal Gedanken gemacht. Es gibt tatsächlich einige wenige aufrechte Journalisten, die offensichtlich dem Ideal folgen.

Genau...die schreiben für die http://jungefreiheit.de oder die http://jungewelt.de :cool: