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Vollständige Version anzeigen : Kleiner Erfahrungsbericht aus dem "bunten" Berlin...



Losti
15.04.2015, 10:38
Ich hatte heute einen Termin beim Bürgeramt Tiergarten, um meinen Ausweis erneuern zu lassen (mit 1,5 Monaten Vorlaufzeit wohlgemerkt)...

Direkt beim Betreten des Amtes ein toller Anblick: fünf Meter neben der Eingangstür campierten ca. 15 Personen mit Rollkoffern und Einkaufstüten, die phänotypisch und auch von dem was sie von sich gaben, eher nicht deutsch zu sein schienen. Hätte ich es nicht besser gewusst, hätte man an Touristen denken können, die vor der Hotel-Rezeption auf ihre Zimmerschlüssel warten. Wobei: So weit entfernt von einem Hotel ist Deutschland ja mittlerweile auch nicht mehr...

Weiter ging es ins Wartezimmer... Ein erster Blick auf das Display der Wartenummern machte mir klar, dass die eigene Wartenummer daheim vergessen wurde. Also kehrt gemacht und auf zur Info... Dort waren vor mir drei "südländische" Herren an der Reihe, die wild gestikulierend auf die hilflose Dame am Empfang einflöteten. Dass die Frau trotzdem so ruhig blieb, lässt auf dickes Fell oder schlicht Konditionierung schließen. Vielleicht auch beides... Das Ende vom Lied: Einer der drei Gesellen erhob den Arm, ballte seine rechte Hand zur Faust, woraufhin alle drei erbost den Raum verließen...
In stoischer Gelassenheit rief die Dame mich dann zu sich und ich trug mein Anliegen vor. Die Frau schien regelrecht erleichtert, mal wieder auf deutsch kommunizieren zu können und suchte mir zügig meine Wartenummer heraus, die ich dann sogar ausgedruckt bekam.
Zurück im Wartezimmer und mit erneutem Blick auf die Wartenummern stellte ich fest: Ich bin noch lange nicht dran. :/
Zeit also, die Umgebung zu sondieren, zumal ohnehin süß-fauliger Duft einen Anschlag auf meine Geruchsnerven verübte.
Ein Blick durch das Zimmer verriet mir auch sofort warum. Körperhygiene schien für die meisten Anwesenden eher nicht zum Alltag zu gehören. Der Geruch im Zusammenspiel mit dem was ich sah und hörte, vernebelte offenbar meine Gedanken und mir war nicht mehr klar, ob ich mich in Berlin oder Islamabad befand. Die Einheimischen waren jedenfalls eine deutliche Minderheit, in diesem Mini-Kalifat. Ich habe zwei Rentnerinnen, ein Rentner-Ehepaar und einen Studenten(mich) gezählt. Der Rest der ca. 20 Anwesenden gehörte zur Fraktion "Mustafa & Söhne". Einer dieser Prachtkerle meinte auch sein IPhone zur Unterhaltung aller Wartenden aufdrehen zu müssen. Geschenkt, in Berlins öffentlichen Verkehrsmitteln ist das sowieso die Regel..
Außerhalb des Wartezimmers war weiterhin emsiges Treiben der vorher beschriebenen "Camper" zu vernehmen..

Irgendwann war es dann soweit und ich durfte zur Sachbearbeiterin. Beim Verlassen des Raumes verspürte ich ein dringendes Verlangen nach einer Dusche...
Im Warteraum wurde ich nach meinem "Guten Tag, ich würde gerne meinen Ausweis erneuern lassen." erneut wärmstens empfangen. Es haben nur noch Kekse und ein roter Teppich gefehlt. Komisch, noch vor 10 Jahren kamen mir Sachbearbeiter im öffentlichen Dienst stets wie Drachen in Person vor, denen man ihren Goldschatz stehlen möchte.
Es entwickelte sich ein kleiner Smalltalk, in dessen Mitte ich die Begegnung der Kollegin mit den drei Herren weiter oben anfragte. Ich wollte wissen, ob dies öfter vorkommen würde.
Zu meiner "großen Überraschung" bejahte die Dame meine Frage und fügte hinzu, dass viele Kollegen die Freude am Arbeiten aufgrund solcher Vorfälle längst verloren hätten. Dementsprechend groß sei auch der Krankenstand und die Überlastung der arbeitenden Kollegen. Etwas unvermittelt fragte ich daraufhin, welche Partei sie zuletzt zur Bundestagswahl gewählt hätte. Die Frau reagierte, zugegebenermaßen verständlich, etwas überrascht und ich rechnete schon gar nicht mehr mit einer Antwort. Allerdings brachte sie dann doch ein leicht pikiertes "SPD" hervor.. Ich enthielt mich meines Kommentars, zumal ich anhand ihres Gesichtsausdrucks den Eindruck hatte, als wüsste sie genau, worauf ich hinaus will. Die Verabschiedung erfolgte dann relativ neutral, aber hey: Dieses Opfer bringe ich gerne, um Leuten zu vergegenwärtigen, dass sie ihren Schlächter selbst gewählt haben.
Auf dem Weg zur Arbeit durfte ich schließlich in der U-Bahn beobachten, wie sich ein Schwarzer mit einer zotteligen Rastafrisur ziemlich aufdringlich an alles heranmachte, was zwei Brüste hatte und jünger als 30 war. Er sprach sie nicht an oder berührte sie, sondern stellte sich ihnen in unmittelbarer Nähe gegenüber. Stieß er auf Ablehnung, weil die Frauen den Platz wechselten(also immer), suchte er sich die nächste und stieg irgendwann genervt aus der Bahn (und ja, ich hätte natürlich eingegriffen, wenn dieser Typ irgendwas anderes versucht hätte). Vorstellbar, dass so ein testosterongeschwängerter Affe irgendwann auch mal aktiv wird. Aber dann war es, wie immer, ein Einzelfall mit schwerer Kindheit und kultureller Besonderheit.

Hiermit endet mein kleiner Bericht (mit dem Smartphone verfasst, also verzeiht mir etwaige Fehler). Ich fühle mich mal wieder unglaublich bereichert in unserem bunten Land. Wie schön, dass Kauder und Konsorten alles noch ein bisschen bunter machen wollen. :)

Hustenreiz
19.04.2015, 22:33
o je

autochthon
19.04.2015, 22:37
o je

Das alles sagt Dir jetzt gerade nicht so viel!?

Hustenreiz
19.04.2015, 22:39
erschütternd,aber gottseidank bin ich ein Landei

autochthon
19.04.2015, 22:41
erschütternd,aber gottseidank bin ich ein Landei

Ja. Du bist entschuldigt.

Heifüsch
19.04.2015, 22:46
Im zuständigen Kreuzberger Standesamt in der Schlesischen Straße hatte ich eigentlich keine Probleme. Bis auf die 150 Euro, die sie mir abknöpften, wegen vermeintlicher Illegalität. Mein Personalausweis war seit einem halben Jahr abgelaufen, was dem Personalchef überhaupt nicht gefallen wollte. >x-))