Erik der Rote
14.03.2015, 19:16
Mitgliederschwund der Kirchen Das Hamburger Wunder
Überall in Deutschland schrumpft die katholische Kirche. Nur nicht in Hamburg, wo Einwanderer aus katholischen Ländern für Wachstum sorgen. Seit diesem Samstag wird die Diözese vom jüngsten Bischof der Republik geleitet.
Die katholische Kirche in Deutschland schrumpft – und wie. Seit Jahrzehnten werden mehr Katholiken beerdigt, als neue durch Taufe oder Konversion hinzukommen. Auch die Austrittszahlen bewirken bei vielen nur noch ein resigniertes Achselzucken. Weit mehr als 200.000 Mitglieder haben die katholische Kirche alleine im vergangenen Jahr verlassen, seit der Wiedervereinigung insgesamt mehr als drei Millionen. Dass es den Protestanten noch schlechter geht, ist kein Trost für die Katholiken. Auch nicht in Hamburg.
Dabei nimmt sich die kirchliche Welt im Norden auf den ersten Blick fast paradox aus. Die evangelische Kirche schrumpft nicht, sie implodiert. Annähernd 80 Prozent evangelische Christen zählte man im Hamburg des Jahres 1970, in Schleswig-Holstein waren es fast 87 Prozent. Heute sind zwischen den Meeren noch 51 Prozent der Bürger evangelisch, in Hamburg weniger als 30 Prozent, unter den Schulkindern der Hansestadt gerade noch 16 Prozent.
Einwanderer sorgen im Erzbistum Hamburg für steigende Zahlen
Das katholische Erzbistum Hamburg dagegen schrumpft nicht, es wächst, wenngleich auf niedrigem Niveau. Mehr als 410.000 Katholiken zählte man im Jahr 1995, als das Erzbistum nach der Wiedervereinigung aus der Stadt Hamburg, dem Land Schleswig-Holstein und dem Landesteil Mecklenburg zusammengebastelt worden war. Jahr um Jahr wurden es weniger. Vor vier Jahren hat sich der Trend umgekehrt, in diesem Jahr dürfte die Schwelle von 400.000 überschritten werden. Stefan Heße könnte sich freuen. Am Samstag wurde der nicht einmal fünfzig Jahre alte Geistliche zum dritten Bischof von Hamburg geweiht.
Die Freude dürfte Erzbischof Stefan bald vergehen. Denn das Geheimnis der wachsenden Hamburger Kirche ist keines, jedenfalls keines, das einem Wunder gleichkäme. Kinder? Nicht mehr und nicht weniger als woanders auch. Beerdigungen? Mehr als genug! Eintritte und Wiederaufnahmen? Statistisch kaum von Gewicht. Austritte? Eine Katastrophe. Nicht die Alten kehren der Kirche zu Tausenden den Rücken, sondern die Jüngeren, die potentiellen Eltern, die potentiellen Kirchensteuerzahler, die potentiellen Säulen des Gemeindelebens von morgen.
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/mitgliederschwund-der-kirchen-nordische-gottheit-13479761.html
ein sehr guter Artikel über die jetztigen Zustände des "Pseudochristentum" !
Überall in Deutschland schrumpft die katholische Kirche. Nur nicht in Hamburg, wo Einwanderer aus katholischen Ländern für Wachstum sorgen. Seit diesem Samstag wird die Diözese vom jüngsten Bischof der Republik geleitet.
Die katholische Kirche in Deutschland schrumpft – und wie. Seit Jahrzehnten werden mehr Katholiken beerdigt, als neue durch Taufe oder Konversion hinzukommen. Auch die Austrittszahlen bewirken bei vielen nur noch ein resigniertes Achselzucken. Weit mehr als 200.000 Mitglieder haben die katholische Kirche alleine im vergangenen Jahr verlassen, seit der Wiedervereinigung insgesamt mehr als drei Millionen. Dass es den Protestanten noch schlechter geht, ist kein Trost für die Katholiken. Auch nicht in Hamburg.
Dabei nimmt sich die kirchliche Welt im Norden auf den ersten Blick fast paradox aus. Die evangelische Kirche schrumpft nicht, sie implodiert. Annähernd 80 Prozent evangelische Christen zählte man im Hamburg des Jahres 1970, in Schleswig-Holstein waren es fast 87 Prozent. Heute sind zwischen den Meeren noch 51 Prozent der Bürger evangelisch, in Hamburg weniger als 30 Prozent, unter den Schulkindern der Hansestadt gerade noch 16 Prozent.
Einwanderer sorgen im Erzbistum Hamburg für steigende Zahlen
Das katholische Erzbistum Hamburg dagegen schrumpft nicht, es wächst, wenngleich auf niedrigem Niveau. Mehr als 410.000 Katholiken zählte man im Jahr 1995, als das Erzbistum nach der Wiedervereinigung aus der Stadt Hamburg, dem Land Schleswig-Holstein und dem Landesteil Mecklenburg zusammengebastelt worden war. Jahr um Jahr wurden es weniger. Vor vier Jahren hat sich der Trend umgekehrt, in diesem Jahr dürfte die Schwelle von 400.000 überschritten werden. Stefan Heße könnte sich freuen. Am Samstag wurde der nicht einmal fünfzig Jahre alte Geistliche zum dritten Bischof von Hamburg geweiht.
Die Freude dürfte Erzbischof Stefan bald vergehen. Denn das Geheimnis der wachsenden Hamburger Kirche ist keines, jedenfalls keines, das einem Wunder gleichkäme. Kinder? Nicht mehr und nicht weniger als woanders auch. Beerdigungen? Mehr als genug! Eintritte und Wiederaufnahmen? Statistisch kaum von Gewicht. Austritte? Eine Katastrophe. Nicht die Alten kehren der Kirche zu Tausenden den Rücken, sondern die Jüngeren, die potentiellen Eltern, die potentiellen Kirchensteuerzahler, die potentiellen Säulen des Gemeindelebens von morgen.
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/mitgliederschwund-der-kirchen-nordische-gottheit-13479761.html
ein sehr guter Artikel über die jetztigen Zustände des "Pseudochristentum" !