Maggie
12.03.2015, 21:54
Innenminister de Maizière und sein italienienischer Amtskollege Alfano warben in Brüssel für sogenannte Willkommenszentren in Afrika für Flüchtlinge, wo diese ihre Anträge auf Asyl stellen könnten, anstatt die Bootsfahrt nach Italien anzutreten. Die meisten EU-Staaten sprachen sich dagegen aus. Und natürlich auch für einen gerechteren Verteilungsschlüssel der Flüchtlinge. Klar, wozu gibt es die dummen Deutschen...
Innenminister de Maizière und sein italienienischer Amtskollege Alfano werben in der EU für Auffanglager in Nordafrika. Dort soll bereits entschieden werden, ob Flüchtlinge legal nach Europa dürfen. Flüchtlingsorganisationen und Grüne sind empört.
Mit erschreckender Verlässlichkeit drängt das Thema Flüchtlinge immer wieder auf die Tagesordnung der EU - angesichts stetig wachsender Zahlen und immer neuer Tragödien im Mittelmeer. Der italienische Innenminister, Angelino Alfano, schlägt deshalb vor, "auf afrikanischem Gebiet Lager zu errichten, auf der anderen Seite des Mittelmeers. Damit die Menschen dort Asylanträge stellen. Wer abgelehnt wird, bleibt dann dort. Alle anderen müssen dann unter den EU-Ländern gerecht aufgeteilt werden."
Menschenrechtliche Bedingungen untersuchen
In dieser Frage ist er sich einig mit seinem deutschen Amtskollegen, Thomas de Maizière. Auch wenn beide noch ausdiskutieren müssen, wer die Idee eigentlich zuerst hatte. Denn auch der deutsche Innenminister spricht davon, dass er die Auffangzentren vorgeschlagen habe: "Das braucht Zeit. Man muss die menschenrechtlichen Bedingungen dort sehr genau untersuchen. Es sollte nicht von uns oder einem Land betrieben werden, wo diese Zentren sind - sondern vom UNO-Flüchtlingskommissar. Wir werden jetzt vielleicht mal ein Pilotprojekt entwickeln - und dann die Diskussion sehr sorgsam, aber entschlossen weiter führen."
De Maizière äußert sich vorsichtig, denn er weiß genau, sein Justizminister-Kollege von der SPD hat gegen die Pläne Bedenken, andere EU-Staaten allerdings auch. Seine österreichische Amtskollegin, Johanna Mikl-Leitner, hingegen springt de Maizière zur Seite: "Zum einen können wir hier ganz klar unterscheiden zwischen jenen, die Hilfe und Unterstützung brauchen. Zum anderen können wir dadurch den Schleppern den Nährboden entziehen für ihre Geschäftemacherei."...
http://www.tagesschau.de/ausland/auffanglager-101.html
Innenminister de Maizière und sein italienienischer Amtskollege Alfano werben in der EU für Auffanglager in Nordafrika. Dort soll bereits entschieden werden, ob Flüchtlinge legal nach Europa dürfen. Flüchtlingsorganisationen und Grüne sind empört.
Mit erschreckender Verlässlichkeit drängt das Thema Flüchtlinge immer wieder auf die Tagesordnung der EU - angesichts stetig wachsender Zahlen und immer neuer Tragödien im Mittelmeer. Der italienische Innenminister, Angelino Alfano, schlägt deshalb vor, "auf afrikanischem Gebiet Lager zu errichten, auf der anderen Seite des Mittelmeers. Damit die Menschen dort Asylanträge stellen. Wer abgelehnt wird, bleibt dann dort. Alle anderen müssen dann unter den EU-Ländern gerecht aufgeteilt werden."
Menschenrechtliche Bedingungen untersuchen
In dieser Frage ist er sich einig mit seinem deutschen Amtskollegen, Thomas de Maizière. Auch wenn beide noch ausdiskutieren müssen, wer die Idee eigentlich zuerst hatte. Denn auch der deutsche Innenminister spricht davon, dass er die Auffangzentren vorgeschlagen habe: "Das braucht Zeit. Man muss die menschenrechtlichen Bedingungen dort sehr genau untersuchen. Es sollte nicht von uns oder einem Land betrieben werden, wo diese Zentren sind - sondern vom UNO-Flüchtlingskommissar. Wir werden jetzt vielleicht mal ein Pilotprojekt entwickeln - und dann die Diskussion sehr sorgsam, aber entschlossen weiter führen."
De Maizière äußert sich vorsichtig, denn er weiß genau, sein Justizminister-Kollege von der SPD hat gegen die Pläne Bedenken, andere EU-Staaten allerdings auch. Seine österreichische Amtskollegin, Johanna Mikl-Leitner, hingegen springt de Maizière zur Seite: "Zum einen können wir hier ganz klar unterscheiden zwischen jenen, die Hilfe und Unterstützung brauchen. Zum anderen können wir dadurch den Schleppern den Nährboden entziehen für ihre Geschäftemacherei."...
http://www.tagesschau.de/ausland/auffanglager-101.html