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Vollständige Version anzeigen : Lehrer streiken für mehr Geld und eine gerechte Versorgung im Ruhestand



Minion
03.03.2015, 08:22
Für Lohnplus und gegen Rentenminus: Wofür angestellte Lehrer ab 3.3.2015 tatsächlich streiken
http://www.geldtipps.de/rente-pension-altersvorsorge/gesetzliche-rente/fuer-lohnplus-und-gegen-rentenminus-wofuer-angestellte-lehrer-ab-3-3-2015-tatsaechlich-streiken

Auszug:
"Beide Gruppen sind finanziell gegenüber den verbeamteten Lehrern gleich doppelt und dreifach benachteiligt: Geringere Bruttogehälter, immer geringere Nettogehälter wegen des Abzugs von rund 12 Prozent ihres Bruttogehalts für den Arbeitnehmer-Anteil zur gesetzlichen Rentenversicherung und Arbeitslosenversicherung sowie die Arbeitnehmer-Umlage zur VBL und vor allem eine deutlich schlechtere Altersversorgung im Vergleich zu den pensionierten Lehrer-Beamten."

Eigentlich betrifft es alle nicht-Beamten. Ich habe es ja bereits mehrmals geäußert, das es hier eine gewaltige Diskrepanz gibt. Neben den vielen anderen Privilegien (bspw. Unkündbarkeit, Jobsicherheit, usw...) ist es besonders die Pension, die diesen streikenden angestellten Lehrern ein Dorn im Auge ist. Und komm mir jetzt bloß kein Beamter mit dem höheren Bildungsstand der Beamten. Den könnt ihr auch nur dem Steuerzahler verdanken! Hätte ich ein paar Jahre nach der Lehre gratis den Meisterbrief machen können, wäre ich jetzt Meister, oder gar Ingenieur.

Von diesen Lehrern sollten sich alle, die später einmal eine Minirente erwartet, eine dicke Scheibe abschneiden!

opppa
03.03.2015, 09:25
Mit welcher Begründung wollen die (angestellten) Lehrer eigentlich das unterlaufen, was in der freien Wirtschaft inzwischen üblich ist.

Wenn die weiter so aufmüpfig sind, werden die sich bald alle in Zeitarbeitsfirmen wiederfinden!

:D

Buchenholz
03.03.2015, 09:40
Die Verbeamtung von Lehrern sollte komplett eingestellt werden und sämtliche bestehende Beamtenverhältnisse aus Gründen des Haushaltsnotstandes und der zu erwartenden unmöglich zu bewältigenden Pensionskosten aufgehoben und ins Angestelltenverhältnis überführt werden.

Ein frischer Berufseinsteiger, 27 Jahre, ledig, keine Kinder, verdiente als verbeamteter Gymnasiallehrer in NRW (Stand 03.2013, mittlerweile noch etwas höher!) bereits 2620,-€ NETTO. (Gleicher Einstiegslehrer als im Angestelltenverhältnis auch schon satte 2196,-€ NETTO)
Nach zehn Berufsjahren, 41 Jahre, verheiratet, zwei Kinder: 3775,-€ NETTO. (Gleicher Lehrer als im Angestelltenverhältnis 3330,-€ NETTO)

Das sind in beiden Beschäftigungsverhältnissen traumhafte Gehälter. 3775,-€ NETTO, dafür muß ein Angestellter in der freien Wirtschaft 6.724,64,-€ Brutto verdienen. Bei den 3330,-€ NETTO des Gymnasiallehrers im Angestelltenverhältnis sind es immerhin noch 5.903,45,-€ Brutto.
Dazu beim Beamten noch eine traumhafte Pension, von der in der freien Wirtschaft angestellte nur träumen können. Aber auch der angestellte Lehrer wird als Rentner bei dieser Gehaltshöhe wohl nicht am Hungertuch nagen.

Der Staat zeigt hier generös, was es ihm wert ist, Dem Nachwuchs im Volk eine 10-13 Jahre währende systemkonforme Gehirnwäsche zu verpassen. Bei solchen Traumgehältern spielen die Lehrer gerne mit und denken nicht im Traum daran ihre privilegierte Position aufs Spiel zu setzen, indem sie die Schulkinder auch nur ansatzweise zu selbstständig und kritisch denken Menschen erziehen würden. Die meisten sind eh freiwillig und aus vollster Überzeugung systemkonform und sagen zu allen ideologischen Erziehungsrichtlinien Ja und Amen.
Denn ein System, daß IHNEN, egal ob als Beamter oder als Angestellter ein dermaßen abgesichertes, sorgenfreies Leben (befreit von allen materiellen Existenzsorgen bis zum Lebensende!) mit einem so hohen Lebensstandard ermöglicht, daß kann ja nur gut sein: das primitive Volk demonstriert als PEGIDA? MIR GEHT'S DOCH HERVORRAGEND! Das können nur bekloppte Rechte sein, der Mob halt... Linke Umverteilungsideologie, "Refuggees Welcome" und offene Grenzen, offene Sozialsysteme und offener Arbeitsmarkt für alle? Funktioniert doch bestens! Beweis: MIR GEHT'S DOCH HERVORRAGEND!

Man muß mal die Lehrergehälter in anderen Staaten mit denen der BRD vergleichen. Ob verbeamtet oder angestellt. Es geht unseren Pädagogen im Vergleich zu Angestellten in der freien Wirtschaft (auch Akademikern!) zu gut. So gut, daß die Mehrheit nicht nur Unverständnis sondern oft regelrechte Verachtung für die realen Nöte und Ängste des übrigen Volks haben und diese Verachtung für das Volk auch ihren Schülern anerziehen.

Parabellum
03.03.2015, 09:46
Och ich kenne so eine "Lehrerin". Frisch von der Uni mit 1er-Abschluss, nun vor dem Beginn des Refrendariats ein bisschen "Nebenher" arbeiten bei einer Grundschule von Mo-Fr 9-12 Uhr (mit einem traumhaften Gehalt).
Dann zugesicherter Wechsel ins Beamtenverhältnis und ein Posten in einem Gymnasium. Ausgesorgt hat sie quasi jetzt schon. Ich hätte mit nicht mal Mitte 20 gerne auch solche glänzenden Aussichten gehabt :D

Nurmalso
03.03.2015, 10:08
Für Lohnplus und gegen Rentenminus: Wofür angestellte Lehrer ab 3.3.2015 tatsächlich streiken


http://www.geldtipps.de/rente-pension-altersvorsorge/gesetzliche-rente/fuer-lohnplus-und-gegen-rentenminus-wofuer-angestellte-lehrer-ab-3-3-2015-tatsaechlich-streiken

Auszug:
"Beide Gruppen sind finanziell gegenüber den verbeamteten Lehrern gleich doppelt und dreifach benachteiligt: Geringere Bruttogehälter, immer geringere Nettogehälter wegen des Abzugs von rund 12 Prozent ihres Bruttogehalts für den Arbeitnehmer-Anteil zur gesetzlichen Rentenversicherung und Arbeitslosenversicherung sowie die Arbeitnehmer-Umlage zur VBL und vor allem eine deutlich schlechtere Altersversorgung im Vergleich zu den pensionierten Lehrer-Beamten."

Eigentlich betrifft es alle nicht-Beamten. Ich habe es ja bereits mehrmals geäußert, das es hier eine gewaltige Diskrepanz gibt. Neben den vielen anderen Privilegien (bspw. Unkündbarkeit, Jobsicherheit, usw...) ist es besonders die Pension, die diesen streikenden angestellten Lehrern ein Dorn im Auge ist. Und komm mir jetzt bloß kein Beamter mit dem höheren Bildungsstand der Beamten. Den könnt ihr auch nur dem Steuerzahler verdanken! Hätte ich ein paar Jahre nach der Lehre gratis den Meisterbrief machen können, wäre ich jetzt Meister, oder gar Ingenieur.

Von diesen Lehrern sollten sich alle, die später einmal eine Minirente erwartet, eine dicke Scheibe abschneiden!



Würde man das Leistungsprinzip bei Lehrern anwenden, wäre ein Stundenlohn von 8.50€ adäquat.

Hay
03.03.2015, 11:06
Die Verbeamtung von Lehrern sollte komplett eingestellt werden und sämtliche bestehende Beamtenverhältnisse aus Gründen des Haushaltsnotstandes und der zu erwartenden unmöglich zu bewältigenden Pensionskosten aufgehoben und ins Angestelltenverhältnis überführt werden.

Ein frischer Berufseinsteiger, 27 Jahre, ledig, keine Kinder, verdiente als verbeamteter Gymnasiallehrer in NRW (Stand 03.2013, mittlerweile noch etwas höher!) bereits 2620,-€ NETTO. (Gleicher Einstiegslehrer als im Angestelltenverhältnis auch schon satte 2196,-€ NETTO)
Nach zehn Berufsjahren, 41 Jahre, verheiratet, zwei Kinder: 3775,-€ NETTO. (Gleicher Lehrer als im Angestelltenverhältnis 3330,-€ NETTO)

Das sind in beiden Beschäftigungsverhältnissen traumhafte Gehälter. 3775,-€ NETTO, dafür muß ein Angestellter in der freien Wirtschaft 6.724,64,-€ Brutto verdienen. Bei den 3330,-€ NETTO des Gymnasiallehrers im Angestelltenverhältnis sind es immerhin noch 5.903,45,-€ Brutto.
Dazu beim Beamten noch eine traumhafte Pension, von der in der freien Wirtschaft angestellte nur träumen können. Aber auch der angestellte Lehrer wird als Rentner bei dieser Gehaltshöhe wohl nicht am Hungertuch nagen.

Der Staat zeigt hier generös, was es ihm wert ist, Dem Nachwuchs im Volk eine 10-13 Jahre währende systemkonforme Gehirnwäsche zu verpassen. Bei solchen Traumgehältern spielen die Lehrer gerne mit und denken nicht im Traum daran ihre privilegierte Position aufs Spiel zu setzen, indem sie die Schulkinder auch nur ansatzweise zu selbstständig und kritisch denken Menschen erziehen würden. Die meisten sind eh freiwillig und aus vollster Überzeugung systemkonform und sagen zu allen ideologischen Erziehungsrichtlinien Ja und Amen.
Denn ein System, daß IHNEN, egal ob als Beamter oder als Angestellter ein dermaßen abgesichertes, sorgenfreies Leben (befreit von allen materiellen Existenzsorgen bis zum Lebensende!) mit einem so hohen Lebensstandard ermöglicht, daß kann ja nur gut sein: das primitive Volk demonstriert als PEGIDA? MIR GEHT'S DOCH HERVORRAGEND! Das können nur bekloppte Rechte sein, der Mob halt... Linke Umverteilungsideologie, "Refuggees Welcome" und offene Grenzen, offene Sozialsysteme und offener Arbeitsmarkt für alle? Funktioniert doch bestens! Beweis: MIR GEHT'S DOCH HERVORRAGEND!

Man muß mal die Lehrergehälter in anderen Staaten mit denen der BRD vergleichen. Ob verbeamtet oder angestellt. Es geht unseren Pädagogen im Vergleich zu Angestellten in der freien Wirtschaft (auch Akademikern!) zu gut. So gut, daß die Mehrheit nicht nur Unverständnis sondern oft regelrechte Verachtung für die realen Nöte und Ängste des übrigen Volks haben und diese Verachtung für das Volk auch ihren Schülern anerziehen.

Man darf weitere Vorteile nicht vergessen: Die nicht leistungsgebundenen Zulagen für Kinder und Ehefrau (die schon in der Höhe eines montalichen Gehaltes liegen), andere Zulagen wie Orts- oder Stellenzulagen, der lange Urlaub (setzt man hier einmal die Urlaubstage in Relation, entspricht dies wiederum des Mehrfachen eines Gehaltes), nach wie vor bezahltes Weihnachts- und Urlaubsgeld, automatische Beförderungen (bis A 15 regelmäßig), eine ermäßigte Lohnsteuertabelle B, die mehr zur Absetzung von Arbeitnehmerbelastungen gedacht ist als zur Steuerzahlung, die private Krankenversicherung bei maximalen Leistungen, deren Arbeitnehmeranteil, der Teil, der nicht von der Beihilfe gedeckt ist, niedriger liegt als der eines Hilfsarbeiters. Ich bin mir sicher, daß ich noch einiges vergessen habe.

flyingcircus
03.03.2015, 16:38
Die Verbeamtung von Lehrern sollte komplett eingestellt werden und sämtliche bestehende Beamtenverhältnisse aus Gründen des Haushaltsnotstandes und der zu erwartenden unmöglich zu bewältigenden Pensionskosten aufgehoben und ins Angestelltenverhältnis überführt werden.

Ein frischer Berufseinsteiger, 27 Jahre, ledig, keine Kinder, verdiente als verbeamteter Gymnasiallehrer in NRW (Stand 03.2013, mittlerweile noch etwas höher!) bereits 2620,-€ NETTO. (Gleicher Einstiegslehrer als im Angestelltenverhältnis auch schon satte 2196,-€ NETTO)
Nach zehn Berufsjahren, 41 Jahre, verheiratet, zwei Kinder: 3775,-€ NETTO. (Gleicher Lehrer als im Angestelltenverhältnis 3330,-€ NETTO)

Das sind in beiden Beschäftigungsverhältnissen traumhafte Gehälter. 3775,-€ NETTO, dafür muß ein Angestellter in der freien Wirtschaft 6.724,64,-€ Brutto verdienen. Bei den 3330,-€ NETTO des Gymnasiallehrers im Angestelltenverhältnis sind es immerhin noch 5.903,45,-€ Brutto.
Dazu beim Beamten noch eine traumhafte Pension, von der in der freien Wirtschaft angestellte nur träumen können. Aber auch der angestellte Lehrer wird als Rentner bei dieser Gehaltshöhe wohl nicht am Hungertuch nagen.
....

Na, neidisch?

Die Intelligenz spielt natürlich auch bei der Berufswahl eine Rolle.

Nurmalso
03.03.2015, 18:15
Wer heutzutage nichts im Kopf und zwei linke Hände hat, wird entweder Soziologe oder Lehrer ...:cool:

Buchenholz
03.03.2015, 19:00
Na, neidisch?

Die Intelligenz spielt natürlich auch bei der Berufswahl eine Rolle.
Dein Kommentar zusammen mit dem provozierenden Smiley zeugt von Arroganz und unreifem Zynismus angesichts der Zustände, mit denen sich die breite Masse, die die Beamten und Angestellten des öffentlichen Dienstes finanziert, in der freien Wirtschaft arrangieren muß.

Eine Klasse bestens versorgter Staatsbediensteter auf der einen Seite und eine Klasse von unter immer öfters unmenschlichen Bedingungen für immer geringere Löhne malochender und vom Staat ausgepresster Menschen auf der anderen.
Diese Verhältnisse und der zugehörige Zynismus von Menschen wie Dir werden über kurz oder lang die Gesellschaft zerreißen. Dir ist dies und das Leid derer, die unter die Räder kommen vielleicht egal und unsere Politikern sehen eine sozialdarwinistische Jeder-Gegen-Jeden-Konkurrenzgesellschaft sowieso positiv.
Fragt sich nur, ob die Rechnung so aufgeht, wie es sich unsere Feudalklasse wünscht.
In einem Staat, in dem die sozialen Verwerfungen ein bestimmtes Maß übersteigen und es immer mehr Menschen gibt, die nichts mehr zu verlieren haben, wird es irgendwann zu sozialen Unruhen und Gewaltausbrüchen kommen.

Ich habe übrigens selber mal während meines Studiums einige Lehrveranstaltungen besucht, in denen Lehrämtler dominierten. Ihre Intelligenz dürfte in etwa dem Durchschnitt von Studenten entsprechen. Ob vielleicht eher leicht unterdurchschnittlich, da bin ich mir angesichts der Massen an Sozial-"pseudowissenschaftlern" und den ganzen überflüssigen Hobbystudienfächern unsicher, keinesfalls aber auch nur leicht überdurchschnittlich. Durchschnittliche Studenten der MINT-Fachrichtungen bewegen sich auf einer ganz anderen Ebene. Ausnahme sind Mathematik- und Physiklehrer (nicht Biologie-/Chemie-/Informatiklehramtskandidaten!).

Allerdings spielt die Intelligenz eh keine Rolle in der Bereitschaft sich durch staatlich garantierten steuerfinanzierten Wohlstand und Existenzsicherheit korrumpieren zu lassen.

Andreas63
03.03.2015, 19:33
Ein frischer Berufseinsteiger, 27 Jahre, ledig, keine Kinder, verdiente als verbeamteter Gymnasiallehrer in NRW (Stand 03.2013, mittlerweile noch etwas höher!) bereits 2620,-€ NETTO. (Gleicher Einstiegslehrer als im Angestelltenverhältnis auch schon satte 2196,-€ NETTO)
Nach zehn Berufsjahren, 41 Jahre, verheiratet, zwei Kinder: 3775,-€ NETTO. (Gleicher Lehrer als im Angestelltenverhältnis 3330,-€ NETTO)
Im allgemeinen schätze ich Deine Beiträge sehr. Aber was soll diese Neiddebatte? Das sind ja nun wahrlich keine Traumgehälter für jemanden, der ein Hochschulstudium absolviert hat. Und dann noch die Plagen heutzutage. Und nein, ich bin kein Lehrer.


Wer heutzutage nichts im Kopf und zwei linke Hände hat, wird entweder Soziologe oder Lehrer ...:cool:
Dann studiere halt auch was, wenn's so einfach ist.

JackGinger
03.03.2015, 19:41
Im allgemeinen schätze ich Deine Beiträge sehr. Aber was soll diese Neiddebatte? Das sind ja nun wahrlich keine Traumgehälter für jemanden, der ein Hochschulstudium absolviert hat. Und dann noch die Plagen heutzutage. Und nein, ich bin kein Lehrer.


Dann studiere halt auch was, wenn's so einfach ist.
Ich sehe das nicht als Neiddebatte sondern eine Darstellung der immer düsteren Realität. Wenn man bedenkt wie viel Geld in die Bildung fliesst und wie wenig dabei rum kommt. Ich kenne übrigens einige Lehrer...the good the bad and the ugly. Mit Vergütung entsprechend der Leistung hat das nichts zu tun.

Es geht ja gerade um den Vergleich. Vergütung Realwirtschaft und Vergütung Beamtenapparat.

Andreas63
03.03.2015, 19:56
Ich sehe das nicht als Neiddebatte sondern eine Darstellung der immer düsteren Realität. Wenn man bedenkt wie viel Geld in die Bildung fliesst und wie wenig dabei rum kommt. Ich kenne übrigens einige Lehrer...the good the bad and the ugly. Mit Vergütung entsprechend der Leistung hat das nichts zu tun.

Es geht ja gerade um den Vergleich. Vergütung Realwirtschaft und Vergütung Beamtenapparat.
Natürlich gibt es gute und schlechte Lehrer - keine Frage (übrigens, kein schlechter Western). Ich persönlich finde, Lehrer sollten Beamte sein, genau wie Polizisten. Die Ungerechtigkeit besteht ja eher gegenüber den angestellten Lehrern.
Das Problem sind aber nicht ausschließlich die Lehrer, sondern das gesamte Beamtentum als solches. Da müßte mal reformiert werden - bezüglich der Unkündbarkeit trotz Unfähigkeit.

BRDDR_geschaedigter
03.03.2015, 20:00
Im allgemeinen schätze ich Deine Beiträge sehr. Aber was soll diese Neiddebatte? Das sind ja nun wahrlich keine Traumgehälter für jemanden, der ein Hochschulstudium absolviert hat. Und dann noch die Plagen heutzutage. Und nein, ich bin kein Lehrer.


Dann studiere halt auch was, wenn's so einfach ist.

2700 Euro als Ingenieurseinsteiger hat man nicht einmal bei AUDI. Und das bei 40h.

JackGinger
03.03.2015, 20:01
2700 Euro als Ingenieurseinsteiger hat man nicht einmal bei AUDI. Und das bei 40h.

Vor allem Netto.

Das ist der größte Knackpunkt. Netto ist in Deutschland lächerlich wenn man sich mal in der Welt umschaut.

Olliver
03.03.2015, 20:03
https://www.youtube.com/watch?v=Jo-1ZaTpCwo#t=224

JackGinger
03.03.2015, 20:04
Natürlich gibt es gute und schlechte Lehrer - keine Frage (übrigens, kein schlechter Western). Ich persönlich finde, Lehrer sollten Beamte sein, genau wie Polizisten. Die Ungerechtigkeit besteht ja eher gegenüber den angestellten Lehrern.
Das Problem sind aber nicht ausschließlich die Lehrer, sondern das gesamte Beamtentum als solches. Da müßte mal reformiert werden - bezüglich der Unkündbarkeit trotz Unfähigkeit.

Kein Lehrer sollte verbeamtet sein. Es sollte lukrative Gehälter geben das die wirklich guten sich um den Beruf des Lehrers bemühen...kontinuierlich. Nicht einmal die Hürde nehmen und dann von Jahr zu Jahr gemütlicher werden.

Es gibt sie, die guten Lehrer. Die wo den Laden noch am Laufen halten. Blöd nur, dass die genau so viel verdienen wie der Kerl der genau die Zeit im Jahr krankgeschrieben ist, die er krank sein darf ohne seine Stelle zu verlieren und die anwesenden Tage meist auch eher gelangweilt vor sich hin vegetiert von denen gibt es leider deutlich mehr als die Macher an den Schulen. Da es oftmals nach Beziehungen und Dienstjahren geht wer der Schulleiter wird und nicht der Beste hast du die dann irgendwann auch noch die Verantwortung für die Schule tragen.

Nope das was ich vom Beamtenwesen mit bekommen habe hat mich davon überzeugt, dass weniger Beamte dem Land gut tun würden.

BRDDR_geschaedigter
03.03.2015, 20:06
Vor allem Netto.

Das ist der größte Knackpunkt. Netto ist in Deutschland lächerlich wenn man sich mal in der Welt umschaut.

Es sind glaube ich um die 47k Brutto im Jahr als Einsteiger. Da komme für einen Single in Bayern gerade einmal auf knapp 2400 Netto.

Das ganze Bildungssystem gehört sich radikal privatisiert!!

JackGinger
03.03.2015, 20:08
Es sind glaube ich um die 47k Brutto im Jahr als Einsteiger. Da komme für einen Single in Bayern gerade einmal auf knapp 2400 Netto.

Das ganze Bildungssystem gehört sich radikal privatisiert!!

Jup.


Je nach Zweig hast du unterschiedliche Vergütung 38 k sind gerade bei BAchelors nicht unüblich. Diplom gibt es meist vergleichbar mit nem Master Abschluss ungefähr in die Richtung von den 47 k wobei auch das nicht mehr soooo häufig ist.

Andreas63
03.03.2015, 20:10
Das ganze Bildungssystem gehört sich radikal privatisiert!!
Damit's dann so gut funktioniert wie die Bahn oder die Telekom? Na gut, beim Bildungssystem kann man nicht mehr viel kaputt machen, das ist eh schon im Arsch.

Maitre
03.03.2015, 20:12
Das ganze Bildungssystem gehört sich radikal privatisiert!!

Auf keinen Fall! Ich habe als Lehrer an einer privaten Schule gearbeitet. Die Randbedingungen dort sind eine reine Katastrophe.

Andreas63
03.03.2015, 20:12
Jup.


Je nach Zweig hast du unterschiedliche Vergütung 38 k sind gerade bei BAchelors nicht unüblich. Diplom gibt es meist vergleichbar mit nem Master Abschluss ungefähr in die Richtung von den 47 k wobei auch das nicht mehr soooo häufig ist.
'Bacherlor' ist ja auch nichts. Hat mit dem früheren Dipl. Ing. nicht sehr viel zu tun - eine Schmalspurausbildung eben.

JackGinger
03.03.2015, 20:15
'Bacherlor' ist ja auch nichts. Hat mit dem früheren Dipl. Ing. nicht sehr viel zu tun - eine Schmalspurausbildung eben.

Das sehe ich anders. Ich bin noch Diplomiert hatte und habe aber noch viel Kontakt zu den Nachrückenden. Für unseren Studiengang wurde ein Praxissemester gestrichen und ein Studiensemester zusammengedrückt. Die meisten Vorlesungen genau das gleiche wie früher sowohl vom Umfang als auch dem Schwierigkeitsgrad. Der Lohn nach abgeschlossenem Studium gut und gerne 10 000 € Brutto Jahresgehalt weniger.

Andreas63
03.03.2015, 20:19
Das sehe ich anders. Ich bin noch Diplomiert hatte und habe aber noch viel Kontakt zu den Nachrückenden. Für unseren Studiengang wurde ein Praxissemester gestrichen und ein Studiensemester zusammengedrückt. Die meisten Vorlesungen genau das gleiche wie früher sowohl vom Umfang als auch dem Schwierigkeitsgrad. Der Lohn nach abgeschlossenem Studium gut und gerne 10 000 € Brutto Jahresgehalt weniger.
Interessant. Das wußte ich nicht. Dann läßt die Ausbildung also insgesamt immer mehr nach. Ich bin eben schon fast ein Fossil, aus einer anderen Zeit.

JackGinger
03.03.2015, 20:22
Interessant. Das wußte ich nicht. Dann läßt die Ausbildung also insgesamt immer mehr nach. Ich bin eben schon fast ein Fossil, aus einer anderen Zeit.

Das tut sie. Vor allem schon in der Schule selbst. Abitur ist lange nicht mehr so viel wert wie zu deiner Zeit da bin ich mir sicher.

Buchenholz
03.03.2015, 20:56
Im allgemeinen schätze ich Deine Beiträge sehr. Aber was soll diese Neiddebatte? Das sind ja nun wahrlich keine Traumgehälter für jemanden, der ein Hochschulstudium absolviert hat. Und dann noch die Plagen heutzutage. Und nein, ich bin kein Lehrer.

Ein frischer Berufseinsteiger, 27 Jahre, ledig, keine Kinder, verdiente als verbeamteter Gymnasiallehrer in NRW (Stand 03.2013, mittlerweile noch etwas höher!) bereits 2620,-€ NETTO. (Gleicher Einstiegslehrer als im Angestelltenverhältnis auch schon satte 2196,-€ NETTO)
Nach zehn Berufsjahren, 41 Jahre, verheiratet, zwei Kinder: 3775,-€ NETTO. (Gleicher Lehrer als im Angestelltenverhältnis 3330,-€ NETTO)

Das sind in beiden Beschäftigungsverhältnissen traumhafte Gehälter. 3775,-€ NETTO, dafür muß ein Angestellter in der freien Wirtschaft 6.724,64,-€ Brutto verdienen. Bei den 3330,-€ NETTO des Gymnasiallehrers im Angestelltenverhältnis sind es immerhin noch 5.903,45,-€ Brutto.
Dazu beim Beamten noch eine traumhafte Pension, von der in der freien Wirtschaft angestellte nur träumen können. Aber auch der angestellte Lehrer wird als Rentner bei dieser Gehaltshöhe wohl nicht am Hungertuch nagen.
Bei allem respekt: ich glaube Du kennst die aktuellen Verhältnisse im unteren akademischen Managment nicht. Meine Feststellung hat mit Neid überhaupt nichts zu tun sondern ist die Schilderung der nüchternen Realität. So etwas gibt es in der freien Wirtschaft auch für Hochschulabsolventen nur in absoluten Ausnahmefällen oder in wirklich hohen Positionen.
Ich kenne keinen einzigen Hochschulabsolventen, der als Berufseinsteiger über 2.000,-€ Netto kam. Und über 6.700,-€ Brutto wird selbst für die Masse der Ingenieure und Naturwissenschaftler ein Leben lang unerreichbar bleiben. Dazu fehlen auch noch die von User Hay erwähnten Vergünstigungen der Lehreranstellung.

Meine Ex war als Chemikerin in die genetische Forschung gewechselt und hatte in dem Bereich promoviert. Durch ihren Bekanntenkreis hatte ich Einblick in die Berufssituation und Gehälter in diesem Bereich. Die haben 60-Stunden-Wochen im Labor und können von den o.g. Gehältern nur träumen. Boombranche Biotech? Die Gehälter vieler Biotech-Klitschen sind einfach nur ärmlich.

Dann kannte ich Wirtschaftsinformatiker, die um die Jahrtausendwende bei Bayer ins Projektmanagment einstiegen. Einstiegsgehälter lagen damals bei knapp über 80.000,- DM, also rund 40.000,-€ Brutto.

In einem großen Optikkonzern stiegen Akademiker (Naturwissenschaftler und Ingenieure) in 2007 selbst mit voriger Berufserfahrung mit teils unter 3.000,-€/Monat Brutto ein. Ein Bekannter (Physiker) hat mir glaubhaft und detailliert vorgerrechnet, daß er auf die Arbeitsstunde gerrechnet weniger verdient als eine Kassiererin bei Aldi (also deutlich <14,-€)! Denn die 40-Stundenwoche ist dort nur Makulatur und so schrumpften seine eh schon mageren 2850,-€ Brutto/Monat schnell zusammen. Unbezahlte Überstunden fast täglicher Standard. Zwei seiner Kollegen waren anwesend und haben Gift und Galle über das Unternehmen gespuckt. Und das sind keine Einzelfälle.

Und die Arbeitsbedingungen im unteren Managment sind in Großkonzernen wesentlich härter als die eines Lehrers. Besonders schlimm sind Stellen mit Reisetätigkeit, wo man dann teilweise als Nomade nur aus dem Koffer lebt. Die Freundin einer Bekannten arbeitete als Produktmanagerin und landete mit Burnout in der Psychiatrie. Sie selbst in ähnlicher Position berichtet, daß ihre Freizeit gerade noch zum Einkaufen reicht. Null Sozialleben. Ist fast jedes Wochenende auf Messen und Kongressen unterwegs. Bezahlte Überstunden oder Freizeitausgleich? Fehlanzeige, alles durch das bescheidene Pauschalgehalt abgegolten. Ich war selbst in einer Stelle in ähnlicher Position und habe die Notbremse gezogen, was aber dann leider nur in einer weiteren Verschlechterung endete.

Ich bin einmal ein Jahr lang jedes WoEnde in Mitfahrgelegenheiten gependelt und habe darüber viele Berufstätige Wochenendpendler kennengelernt, die mir von ihren Arbeitsverhältnissen und denen ihrer Bekanntenkreise berichteten. Überall im unteren und mittleren Managment dasselbe. Alle erzählen sie das gleiche. Haarsträubende Arbeitskonditionen und die Leute malochen bis zum umfallen. Aber sie machen alles mit, aus Angst irgendwann beim Jobcenter zu landen. Im Extremfall schlucken sie Aufputschmittel und sonstige Psychopharmaka.
Hier wird der produktive Teil des Volkes teilweise verheizt. Kein Wunder, daß ein erheblicher Teil der Akademiker auch mit fester Arbeitsstelle nicht mehr zur Familiengründung kommt. Das führt unser Volk in den Untergang.

Und dann noch die Dauer-Praktikanten. Akademiker, oft mit Promotion als Praktikanten mit ein paar hundert Euro Praktikumsvergütung, im Alter, wo man eigentlich längst das erste Kind gezeugt haben sollte.

Viele Akademiker würden, noch einmal vor die Wahl gestellt, auf das Studium pfeiffen und einen Ausbildungsberuf wählen. Zumal es auch durchaus gehobene Ausbildungsberufe, auch im technischen Bereich mit ordentlichen Entwicklungsmöglichkeiten gibt. Der Gehaltsvorteil, den ein Studium früher brachte und durch den man den mehrjährigen studienbedingten Verdienstausfall schnell aufholen konnte, ist geschrumpft und in einigen Bereichen sogar ins Gegenteil umgeschlagen.

Ich kenne übrigens auch einige Gymnasiallehrer der etwas aufwendigeren Fächern, mit denen ich mich bestens verstehe und mir sind deren Arbeitsbedingungen daher nicht ganz fremd. Sie sind definitiv weniger weit belastend als die durchschnittlichen Arbeitsbedingungen von Akademikern in der freien Wirtschaft.
Etwas mehr Streß haben vlt. diejenigen, die zwei Experimentalfächer haben und die Sammlungen verwalten müssen. Bspw. Chemie und Physik. Aber auch das ist angenehmer als Managment in der freien Wirtschaft.

Lange Rede kurzer Sinn: die Gehälter der Gymnasiallehrer sind für Akademiker mit Bodenhaftung durchaus traumhaft, ebenso die übrigen Vertragskonditionen.

Aber noch viel wichtiger: wir alle sind selbst mal zur Schule gegangen und haben jahrelang erlebt, wie wir dort indoktriniert wurden. Ein erheblicher Teil der Lehrerschaft begeht durch die Indoktrination der Schüler eine schwerste Sünde am Volk und beteiligt sich dadurch daran, uns in den Untergang zu führen.

BRDDR_geschaedigter
03.03.2015, 20:59
Damit's dann so gut funktioniert wie die Bahn oder die Telekom? Na gut, beim Bildungssystem kann man nicht mehr viel kaputt machen, das ist eh schon im Arsch.

Bahn und Telekom sind halbstaatlich. Ich würde eher das liberalisieren. Einfach die SChule den Leuten schenken, die da arbeiten. Da könnte man Korruption unterbinden.

JackGinger
03.03.2015, 20:59
Bei allem respekt: ich glaube Du kennst die aktuellen Verhältnisse im unteren akademischen Managment nicht. Meine Feststellung hat mit Neid überhaupt nichts zu tun sondern ist die Schilderung der nüchternen Realität. So etwas gibt es in der freien Wirtschaft auch für Hochschulabsolventen nur in absoluten Ausnahmefällen oder in wirklich hohen Positionen.
Ich kenne keinen einzigen Hochschulabsolventen, der als Berufseinsteiger über 2.000,-€ Netto kam. Und über 6.700,-€ Brutto wird selbst für die Masse der Ingenieure und Naturwissenschaftler ein Leben lang unerreichbar bleiben. Dazu fehlen auch noch die von User Hay erwähnten Vergünstigungen der Lehreranstellung.

Meine Ex war als Chemikerin in die genetische Forschung gewechselt und hatte in dem Bereich promoviert. Durch ihren Bekanntenkreis hatte ich Einblick in die Berufssituation und Gehälter in diesem Bereich. Die haben 60-Stunden-Wochen im Labor und können von den o.g. Gehältern nur träumen. Boombranche Biotech? Die Gehälter vieler Biotech-Klitschen sind einfach nur ärmlich.

Dann kannte ich Wirtschaftsinformatiker, die um die Jahrtausendwende bei Bayer ins Projektmanagment einstiegen. Einstiegsgehälter lagen damals bei knapp über 80.000,- DM, also rund 40.000,-€ Brutto.

In einem großen Optikkonzern stiegen Akademiker (Naturwissenschaftler und Ingenieure) in 2007 selbst mit voriger Berufserfahrung mit teils unter 3.000,-€/Monat Brutto ein. Ein Bekannter (Physiker) hat mir glaubhaft und detailliert vorgerrechnet, daß er auf die Arbeitsstunde gerrechnet weniger verdient als eine Kassiererin bei Aldi (also deutlich <14,-€)! Denn die 40-Stundenwoche ist dort nur Makulatur und so schrumpften seine eh schon mageren 2850,-€ Brutto/Monat schnell zusammen. Unbezahlte Überstunden fast täglicher Standard. Zwei seiner Kollegen waren anwesend und haben Gift und Galle über das Unternehmen gespuckt. Und das sind keine Einzelfälle.

Und die Arbeitsbedingungen im unteren Managment sind in Großkonzernen wesentlich härter als die eines Lehrers. Besonders schlimm sind Stellen mit Reisetätigkeit, wo man dann teilweise als Nomade nur aus dem Koffer lebt. Die Freundin einer Bekannten arbeitete als Produktmanagerin und landete mit Burnout in der Psychiatrie. Sie selbst in ähnlicher Position berichtet, daß ihre Freizeit gerade noch zum Einkaufen reicht. Null Sozialleben. Ist fast jedes Wochenende auf Messen und Kongressen unterwegs. Bezahlte Überstunden oder Freizeitausgleich? Fehlanzeige, alles durch das bescheidene Pauschalgehalt abgegolten. Ich war selbst in einer Stelle in ähnlicher Position und habe die Notbremse gezogen, was aber dann leider nur in einer weiteren Verschlechterung endete.

Ich bin einmal ein Jahr lang jedes WoEnde in Mitfahrgelegenheiten gependelt und habe darüber viele Berufstätige Wochenendpendler kennengelernt, die mir von ihren Arbeitsverhältnissen und denen ihrer Bekanntenkreise berichteten. Überall im unteren und mittleren Managment dasselbe. Alle erzählen sie das gleiche. Haarsträubende Arbeitskonditionen und die Leute malochen bis zum umfallen. Aber sie machen alles mit, aus Angst irgendwann beim Jobcenter zu landen. Im Extremfall schlucken sie Aufputschmittel und sonstige Psychopharmaka.
Hier wird der produktive Teil des Volkes teilweise verheizt. Kein Wunder, daß ein erheblicher Teil der Akademiker auch mit fester Arbeitsstelle nicht mehr zur Familiengründung kommt. Das führt unser Volk in den Untergang.

Und dann noch die Dauer-Praktikanten. Akademiker, oft mit Promotion als Praktikanten mit ein paar hundert Euro Praktikumsvergütung, im Alter, wo man eigentlich längst das erste Kind gezeugt haben sollte.

Viele Akademiker würden, noch einmal vor die Wahl gestellt, auf das Studium pfeiffen und einen Ausbildungsberuf wählen. Zumal es auch durchaus gehobene Ausbildungsberufe, auch im technischen Bereich mit ordentlichen Entwicklungsmöglichkeiten gibt. Der Gehaltsvorteil, den ein Studium früher brachte und durch den man den mehrjährigen studienbedingten Verdienstausfall schnell aufholen konnte, ist geschrumpft und in einigen Bereichen sogar ins Gegenteil umgeschlagen.

Ich kenne übrigens auch einige Gymnasiallehrer der etwas aufwendigeren Fächern, mit denen ich mich bestens verstehe und mir sind deren Arbeitsbedingungen daher nicht ganz fremd. Sie sind definitiv weniger weit belastend als die durchschnittlichen Arbeitsbedingungen von Akademikern in der freien Wirtschaft.
Etwas mehr Streß haben vlt. diejenigen, die zwei Experimentalfächer haben und die Sammlungen verwalten müssen. Bspw. Chemie und Physik. Aber auch das ist angenehmer als Managment in der freien Wirtschaft.

Lange Rede kurzer Sinn: die Gehälter der Gymnasiallehrer sind für Akademiker mit Bodenhaftung durchaus traumhaft, ebenso die übrigen Vertragskonditionen.

Aber noch viel wichtiger: wir alle sind selbst mal zur Schule gegangen und haben jahrelang erlebt, wie wir dort indoktriniert wurden. Ein erheblicher Teil der Lehrerschaft begeht durch die Indoktrination der Schüler eine schwerste Sünde am Volk und beteiligt sich dadurch daran, uns in den Untergang zu führen.



:appl:

und leider wahr. Aber noch gehts uns zu gut als das sich wesentlich was ändern wird.

BRDDR_geschaedigter
03.03.2015, 21:01
Auf keinen Fall! Ich habe als Lehrer an einer privaten Schule gearbeitet. Die Randbedingungen dort sind eine reine Katastrophe.

Es gibt hier kein privates System. Die privaten Schulen sind doch genauso dem Bildungsplan und zig Regelungen unterworfen. Sie sind nicht frei.

Natürlich muss dann eine steuerliche Entlastung kommen, damit die Leute das Geld dazu haben.

Miau
03.03.2015, 21:07
Man darf weitere Vorteile nicht vergessen: Die nicht leistungsgebundenen Zulagen für Kinder und Ehefrau (die schon in der Höhe eines montalichen Gehaltes liegen), andere Zulagen wie Orts- oder Stellenzulagen, der lange Urlaub (setzt man hier einmal die Urlaubstage in Relation, entspricht dies wiederum des Mehrfachen eines Gehaltes), nach wie vor bezahltes Weihnachts- und Urlaubsgeld, automatische Beförderungen (bis A 15 regelmäßig), eine ermäßigte Lohnsteuertabelle B, die mehr zur Absetzung von Arbeitnehmerbelastungen gedacht ist als zur Steuerzahlung, die private Krankenversicherung bei maximalen Leistungen, deren Arbeitnehmeranteil, der Teil, der nicht von der Beihilfe gedeckt ist, niedriger liegt als der eines Hilfsarbeiters. Ich bin mir sicher, daß ich noch einiges vergessen habe.

Bei NULL Ahnung von der Wirklichkeit sollte man hier und woanders nichts schreiben. :gute_Nacht:

Maitre
03.03.2015, 21:12
Es gibt hier kein privates System. Die privaten Schulen sind doch genauso dem Bildungsplan und zig Regelungen unterworfen. Sie sind nicht frei.

Es war nicht der Rahmenlehrplan (es war eine Berufsschule), der daran so schwach war. Es war auch nicht das organisatorische Konzept der öffentlichen Schulen, das wir sogar noch stark abgewandelt nutzen konnten. Es war die Auslastung der Lehrkräfte mit bis zu vierzig Unterrichtsstunden/ Woche (öffentliche Schule 24 Stunden), was mit Vor- und Nachbereitung auf mindestens 80++ Arbeitsstunden hinausläuft. Eine richtige Vor- und Nachbereitung habe ich tatsächlich im ersten halben Jahr versucht, was den meisten Schülern auch gut gefiel. Spätestens dann war ich mit der Übung so weit durch, dass ich, wie meine Kollegen auch, begann mir fertige Sachen aus dem Netz "zu klauen" oder einfach Seiten aus Fachbüchern kopierte bzw. abschreiben ließ.
Wenn andere Lehrer dann in den Ferien zu Hause saßen, hatten wir dann andere Aufgaben in der praktischen Ausbildung, Erwachsenenbildung und andere Späße.
So gut ist privatisierte Bildung...

BRDDR_geschaedigter
03.03.2015, 21:17
Es war nicht der Rahmenlehrplan (es war eine Berufsschule), der daran so schwach war. Es war auch nicht das organisatorische Konzept der öffentlichen Schulen, das wir sogar noch stark abgewandelt nutzen konnten. Es war die Auslastung der Lehrkräfte mit bis zu vierzig Unterrichtsstunden/ Woche (öffentliche Schule 24 Stunden), was mit Vor- und Nachbereitung auf mindestens 80++ Arbeitsstunden hinausläuft. Eine richtige Vor- und Nachbereitung habe ich tatsächlich im ersten halben Jahr versucht, was den meisten Schülern auch gut gefiel. Spätestens dann war ich mit der Übung so weit durch, dass ich wie meine Kollegen auch, begann mir fertige Sachen aus dem Netz "zu klauen" oder einfach Seiten aus Fachbüchern kopierte bzw. abschreiben ließ.
Wenn andere Lehrer dann in den Ferien zu Hause saßen, hatten wir dann andere Aufgaben in der praktischen Ausbildung, Erwachsenenbildung und andere Späße.
So gut ist privatisierte Bildung...

Diesen Fall kannst du doch nicht auf alle generalisiern. Wäre das gleiche als würde man bei einer beschissenen Werkstatt arbeiten und dann sagen, dass Werkstätten komplett vom Staat übernommen
werden sollten, weil das dann bessser sei. Darauf kommt ja auch keiner.

Mich würde mal interessieren wie ihr im Lehrplan eingeschränkt ward.

Mit euerem Gehalt habt ihr die Superverdiener bei den staatlichen Schulen bezahlt, und du verteidigst auch noch das staatliche System? Das ist schizophren. Jetzt weiß ich auch
warum die Lehrer so unglaublich staatsgläubig sind.

JackGinger
03.03.2015, 21:19
Mit euerem Gehalt habt ihr die Superverdiener bei den staatlichen Schulen bezahlt, und du verteidigst auch noch das staatliche System? Das ist schizophren. Jetzt weiß ich auch
warum die Lehrer so unglaublich staatsgläubig sind.

...und Rot oder Grün wählen....Wobei in Bawü wohl nicht mehr als die Rot/Grüne Landesregierung denen mal für nen Tag zu Leibe rücken wollte.
:D

Miau
03.03.2015, 21:20
Wenn die angestellten Lehrer streiken, dann für Gleichbehandlung. Es geht einfach nicht an, dass Lehrer / Menschen, die die gleiche Arbeit machen, unterschiedlich entlohnt werden. Es gibt Fälle, wo selbst beamtete Lehrer an der gleichen Schule dieselbe Arbeit verrichten aber unterschiedlich bezahlt werden! Beispiel: An derselben Schule (!) unterrichtet ein Hauptschullehrer z.B. Mathematik und Deutsch und ein Gymnasiallehrer Kunst und Sport... Der eine erhält A12, der andere A14.
Ist das gerecht? Steigert so etwas die Motivation? Das ganze deutsche Schulsystem ist für den A...

JackGinger
03.03.2015, 21:21
Wenn die angestellten Lehrer streiken, dann für Gleichbehandlung. Es geht einfach nicht an, dass Lehrer / Menschen, die die gleiche Arbeit machen, unterschiedlich entlohnt werden. Es gibt Fälle, wo selbst beamtete Lehrer an der gleichen Schule dieselbe Arbeit verrichten aber unterschiedlich bezahlt werden! Beispiel: An derselben Schule (!) unterrichtet ein Hauptschullehrer z.B. Mathematik und Deutsch und ein Gymnasiallehrer Kunst und Sport... Der eine erhält A12, der andere A14.
Ist das gerecht? Steigert so etwas die Motivation? Das ganze deutsche Schulsystem ist für den A...

Jup keiner von Beiden sollte solche Vergütung für so wenig Arbeit bekommen.

Außer die wenigen Ausnahmen die wirklich hart arbeiten.

Es gibt ja auch eine Vielzahl von Angestellten Verhältnissen die auf wenige Monate befristet sind und nur wenige Stunden die Woche.

Viele Lehramtsstudenten müssen sich nach Abschluss des Studiums eh erst mal Arbeitslos melden.


Es geht um beides. Lehrer die durchaus hochqualifiziert und hochmotiviert sein können die KEINE Stelle bekommen...und Faulenzer die den Jackpot gelandet haben und ihr ganzes Leben lang gemütlich vor sich hinmüffeln können ohne einen Finger krum zu machen...unkündbar macht sowas ganz flott aus jemand.

BRDDR_geschaedigter
03.03.2015, 21:22
Wenn die angestellten Lehrer streiken, dann für Gleichbehandlung. Es geht einfach nicht an, dass Lehrer / Menschen, die die gleiche Arbeit machen, unterschiedlich entlohnt werden. Es gibt Fälle, wo selbst beamtete Lehrer an der gleichen Schule dieselbe Arbeit verrichten aber unterschiedlich bezahlt werden! Beispiel: An derselben Schule (!) unterrichtet ein Hauptschullehrer z.B. Mathematik und Deutsch und ein Gymnasiallehrer Kunst und Sport... Der eine erhält A12, der andere A14.
Ist das gerecht? Steigert so etwas die Motivation? Das ganze deutsche Schulsystem ist für den A...

Wieso soll jeder das gleiche verdienen? DAs ist doch Verhandlungssache untern den Vertragspartnern, nämlich dem AG und dem AN.

Gerade eine Gleichmacherei würde Anreize vernichten.

Miau
03.03.2015, 21:26
Jup keiner von Beiden sollte solche Vergütung für so wenig Arbeit bekommen.

NULL Ahnung! DU sitzt am Wochenende aufm Sofa und guckst Fernsehen, der Lehrer Deiner Kids guckt Arbeiten nach und bereitet den Montag vor. Schau doch mal abends oder nachts in die Fenster von Lehrern. Da siehst Du auch weit nach Mitternacht noch Licht im Arbeitszimmer. Du hast echt keine Ahnung! Und schon gar nicht vom alltäglichen Stress mit unerzogenen Kids und ignoranten Eltern. Vom Lärm unerzogener Kinder mal ganz zu schweigen...

alberich1
03.03.2015, 21:27
Für Lohnplus und gegen Rentenminus: Wofür angestellte Lehrer ab 3.3.2015 tatsächlich streiken
http://www.geldtipps.de/rente-pension-altersvorsorge/gesetzliche-rente/fuer-lohnplus-und-gegen-rentenminus-wofuer-angestellte-lehrer-ab-3-3-2015-tatsaechlich-streiken

Auszug:
"Beide Gruppen sind finanziell gegenüber den verbeamteten Lehrern gleich doppelt und dreifach benachteiligt: Geringere Bruttogehälter, immer geringere Nettogehälter wegen des Abzugs von rund 12 Prozent ihres Bruttogehalts für den Arbeitnehmer-Anteil zur gesetzlichen Rentenversicherung und Arbeitslosenversicherung sowie die Arbeitnehmer-Umlage zur VBL und vor allem eine deutlich schlechtere Altersversorgung im Vergleich zu den pensionierten Lehrer-Beamten."

Eigentlich betrifft es alle nicht-Beamten. Ich habe es ja bereits mehrmals geäußert, das es hier eine gewaltige Diskrepanz gibt. Neben den vielen anderen Privilegien (bspw. Unkündbarkeit, Jobsicherheit, usw...) ist es besonders die Pension, die diesen streikenden angestellten Lehrern ein Dorn im Auge ist. Und komm mir jetzt bloß kein Beamter mit dem höheren Bildungsstand der Beamten. Den könnt ihr auch nur dem Steuerzahler verdanken! Hätte ich ein paar Jahre nach der Lehre gratis den Meisterbrief machen können, wäre ich jetzt Meister, oder gar Ingenieur.

Von diesen Lehrern sollten sich alle, die später einmal eine Minirente erwartet, eine dicke Scheibe abschneiden!

In Deutschland herrscht Schulpflicht! Schulen sind also eine staatliche Institution. Folglich gehören diejenigen, die diese Institution betreiben, auch verbeamtet. Wohin soll die Privatisierung der Schulen noch führen?

"Diese Deutschstunde wird Ihnen präsentiert von Milchschnitte, gesund für den ganzen Tag!"

JackGinger
03.03.2015, 21:32
NULL Ahnung! DU sitzt am Wochenende aufm Sofa und guckst Fernsehen, der Lehrer Deiner Kids guckt Arbeiten nach und bereitet den Montag vor. Schau doch mal abends oder nachts in die Fenster von Lehrern. Da siehst Du auch weit nach Mitternacht noch Licht im Arbeitszimmer. Du hast echt keine Ahnung! Und schon gar nicht vom alltäglichen Stress mit unerzogenen Kids und ignoranten Eltern. Vom Lärm unerzogener Kinder mal ganz zu schweigen...

Ich hab sehr viel Ahnung. Ich habe einige Familienmitglieder die dem Lehrberuf fröhnen mit unterschiedlicher Motivation. Da gibts auch genügend Geschichten von den unterschiedlichsten Kollegen. Das von dir beschriebene gibt es. Sind aber Einzelfälle und meist die Anfänger und die wo sich ausnützen lassen. Ansonsten hat KEIN anderer Beruf so viel Ferien und Freizeit wie ein Lehrer. Korrekturen und Vorbereitung kann nach Schulschluss erfolgen oder in den Ferien nach den ersten paar Jahren wird eh das meiste nur aufgewärmt und wieder verwendet.


Was den Stress mit den Kindern angeht, das hängt vor allem damit zusammen, dass den meisten Lehrern heutzutage das Durchsetzungsvermögen fehlt um den Beruf tätigen zu können. Das war früher noch anders, da gab es die Lehrer die das Schulwesen brauch. Hart aber gerecht.


Als ob die Lehrer jede Woche eine 60 Stunden Woche hinlegen und das WE durch arbeiten.....trolololololol.


Reine Unterrichtszeit um die 26 Stunden. Wer dann noch mehr als 14 Stunden zum korrigieren und vorbereiten braucht ist inkompetent.

BRDDR_geschaedigter
03.03.2015, 21:34
NULL Ahnung! DU sitzt am Wochenende aufm Sofa und guckst Fernsehen, der Lehrer Deiner Kids guckt Arbeiten nach und bereitet den Montag vor. Schau doch mal abends oder nachts in die Fenster von Lehrern. Da siehst Du auch weit nach Mitternacht noch Licht im Arbeitszimmer. Du hast echt keine Ahnung! Und schon gar nicht vom alltäglichen Stress mit unerzogenen Kids und ignoranten Eltern. Vom Lärm unerzogener Kinder mal ganz zu schweigen...

Jammerlappen.

Bei mir gabs Lehrer, da war es Mucks Mäuschen still und bei anderen herrschte das blanke Chaos. Da sollte man an seiner Authorität arbeiten.

Und für ganze 2700 Netto Einstiegsgehalt kann man wohl einiges erwarten.

Miau
03.03.2015, 21:42
Jammerlappen.

Bei mir gabs Lehrer, da war es Mucks Mäuschen still und bei anderen herrschte das blanke Chaos. Da sollte man an seiner Authorität arbeiten.

Und für ganze 2700 Netto Einstiegsgehalt kann man wohl einiges erwarten.

Wieso Jammerlappen? Versteh ich nicht. Du, wenn man Deinen Avatar sieht, bist ja der große, böse Pirat, den nichts schockt. Schreibst Du aus dem Altenheim oder bist Du nur gesundheitlich nicht auf der Höhe?

Das Durchsetzungsvermögen eines Lehrers hat nichts mit dem Gehalt zu tun. Selbst Leute, die 8000 € für ihren Lehrerjob kriegen würden, könnten nach einigen Jahren Stress das Handtuch werfen und lieber als Hafenarbeiter ihr Geld verdienen und nach Feierabend ohne innerliche Hausaufgaben nach Hause gehen..

Miau
03.03.2015, 21:45
Ich hab sehr viel Ahnung. Ich habe einige Familienmitglieder die dem Lehrberuf fröhnen mit unterschiedlicher Motivation. Da gibts auch genügend Geschichten von den unterschiedlichsten Kollegen. Das von dir beschriebene gibt es. Sind aber Einzelfälle und meist die Anfänger und die wo sich ausnützen lassen. Ansonsten hat KEIN anderer Beruf so viel Ferien und Freizeit wie ein Lehrer. Korrekturen und Vorbereitung kann nach Schulschluss erfolgen oder in den Ferien nach den ersten paar Jahren wird eh das meiste nur aufgewärmt und wieder verwendet.


Was den Stress mit den Kindern angeht, das hängt vor allem damit zusammen, dass den meisten Lehrern heutzutage das Durchsetzungsvermögen fehlt um den Beruf tätigen zu können. Das war früher noch anders, da gab es die Lehrer die das Schulwesen brauch. Hart aber gerecht.


Als ob die Lehrer jede Woche eine 60 Stunden Woche hinlegen und das WE durch arbeiten.....trolololololol.


Reine Unterrichtszeit um die 26 Stunden. Wer dann noch mehr als 14 Stunden zum korrigieren und vorbereiten braucht ist inkompetent.

Du kennst zwar Lehrer, hast aber null Erfahrung im Lehrerjob. Erzählungen mögen zwar interessant sein, aber es selbst zu erleben, wie einem 12jährige Würstchen ans Bein pinkeln wollen, ist etwas g a n z anderes.

Maitre
03.03.2015, 21:46
Diesen Fall kannst du doch nicht auf alle generalisiern. Wäre das gleiche als würde man bei einer beschissenen Werkstatt arbeiten und dann sagen, dass Werkstätten komplett vom Staat übernommen
werden sollten, weil das dann bessser sei. Darauf kommt ja auch keiner.

Das witzige daran ist, dass uns während eines Seminars im Studium eine Lehrerin, die nach Jahren an einer ebenfalls privaten Schule mit Glück an einer staatlichen Schule unterkam, vor exakt diesen Verhältnissen warnte. Viele meiner Kommilitonen, inklusive meiner Wenigkeit, dachten damals, das sei Propaganda. Einer meiner damaligen Kommilitonen ging an eine private Berufsschule in den alten Bundesländern. Dort fand er ähnliche Verhältnisse vor, nicht ganz so extrem aber ähnlich.


Mich würde mal interessieren wie ihr im Lehrplan eingeschränkt ward.

Wie soll man dort eingeschränkt werden? Der Rahmenlehrplan ist Gesetz und in meinen speziellen Ausbildungsberufen sogar recht gut- wenn auch in Teilen etwas altbacken. Eingeschränkt waren wir vor allem bei Dingen, die Geld kosten. Unterrichtsmaterialien, Lehrbücher etc. Da wurde gespart wo es ging. Es sei denn, es ging um Prestigeobjekte von meist beschränktem Nutzen.


Mit euerem Gehalt habt ihr die Superverdiener bei den staatlichen Schulen bezahlt, und du verteidigst auch noch das staatliche System? Das ist schizophren.

Ebenfalls schizophren: Auch unser Gehalt wurde zum großen Teil vom Staat bezuschusst. Gemessen an den geringen Klassenstärken haben wir den Staat bei geringerem Gehalt wohl sogar mehr Geld je Schüler gekostet, als ein verbeamteter Lehrer. Ein echtes Minusgeschäft. Und nein, die kleinen Klassen waren nicht beabsichtigt.


Jetzt weiß ich auch
warum die Lehrer so unglaublich staatsgläubig sind.

Dem Lehrerberuf habe ich wieder den Rücken gekehrt. Meinen Lehramtsabschluss habe ich zudem nie so geschätzt, wie mein Maschinenbaustudium. Außerdem tun mir Lehrer heutzutage nur noch leid, egal wo sie arbeiten. Ein Lehrer an öffentlichen Schulen, der seinen Beruf ernst nimmt, kommt mit Vor- und Nachbereitung auf Wochenarbeitszeiten jenseits der 50 Stunden. Geschätzt wird diese Arbeit, die er sich macht, selbstverständlich nicht. Nicht von Schülern, nicht von Eltern, nicht von der Gesellschaft. Es verbleiben meist zwei Alternativen: Man reibt sich am Beruf auf und landet frühzeitig in psychischen Erkrankungen oder man resigniert und tut nur noch das Allernötigste.

JackGinger
03.03.2015, 21:47
Wieso Jammerlappen? Versteh ich nicht. Du, wenn man Deinen Avatar sieht, bist ja der große, böse Pirat, den nichts schockt. Schreibst Du aus dem Altenheim oder bist Du nur gesundheitlich nicht auf der Höhe?

Das Durchsetzungsvermögen eines Lehrers hat nichts mit dem Gehalt zu tun. Selbst Leute, die 8000 € für ihren Lehrerjob kriegen würden, könnten nach einigen Jahren Stress das Handtuch werfen und lieber als Hafenarbeiter ihr Geld verdienen und nach Feierabend ohne innerliche Hausaufgaben nach Hause gehen..

Es ist richtig, dass es kaum einen Job gibt bei dem die "Burnout"Quote höher ist als bei den Lehrern. Es gibt sicher ernsthaft ein paar die ihr Lebensblut der Aufgabe gewidmet haben Kinder zu erziehen. Die meisten würden aber in der freien Wirtschaft kein Jahr überstehen.

Da gibt es Menschen die für deutlich weniger als 2700 € Netto hart arbeiten und am Ende mit gar nichts da stehen weil die ARGE Ihnen alles ersparte weg nimmt. Die Realtiätsfremde von 90 % der Lehrer ist mit ein Problem, warum es in Deutschland so den Bach runter geht.

JackGinger
03.03.2015, 21:48
Du kennst zwar Lehrer, hast aber null Erfahrung im Lehrerjob. Erzählungen mögen zwar interessant sein, aber es selbst zu erleben, wie einem 12jährige Würstchen ans Bein pinkeln wollen, ist etwas g a n z anderes.

Im Gegensatz zu Erwachsenen Cholerikern?

Zudem war ich an der Beziehung von zwei pubertierenden Mädels beteiligt. Hart....aber Gerecht. Die pinkeln einem nur ans Bein wenn man das mit sich machen lässt.

Miau
03.03.2015, 21:50
Das witzige daran ist, dass uns während eines Seminars im Studium eine Lehrerin, die nach Jahren an einer ebenfalls privaten Schule mit Glück an einer staatlichen Schule unterkam, vor exakt diesen Verhältnissen warnte. Viele meiner Kommilitonen, inklusive meiner Wenigkeit, dachten damals, das sei Propaganda. Einer meiner damaligen Kommilitonen ging an eine private Berufsschule in den alten Bundesländern. Dort fand er ähnliche Verhältnisse vor, nicht ganz so extrem aber ähnlich.



Wie soll man dort eingeschränkt werden? Der Rahmenlehrplan ist Gesetz und in meinen speziellen Ausbildungsberufen sogar recht gut- wenn auch in Teilen etwas altbacken. Eingeschränkt waren wir vor allem bei Dingen, die Geld kosten. Unterrichtsmaterialien, Lehrbücher etc. Da wurde gespart wo es ging. Es sei denn, es ging um Prestigeobjekte von meist beschränktem Nutzen.



Ebenfalls schizophren: Auch unser Gehalt wurde zum großen Teil vom Staat bezuschusst. Gemessen an den geringen Klassenstärken haben wir den Staat bei geringerem Gehalt wohl sogar mehr Geld je Schüler gekostet, als ein verbeamteter Lehrer. Ein echtes Minusgeschäft. Und nein, die kleinen Klassen waren nicht beabsichtigt.



Dem Lehrerberuf habe ich wieder den Rücken gekehrt. Meinen Lehramtsabschluss habe ich zudem nie so geschätzt, wie mein Maschinenbaustudium. Außerdem tun mir Lehrer heutzutage nur noch leid, egal wo sie arbeiten. Ein Lehrer an öffentlichen Schulen, der seinen Beruf ernst nimmt, kommt mit Vor- und Nachbereitung auf Wochenarbeitszeiten jenseits der 50 Stunden. Geschätzt wird diese Arbeit, die er sich macht, selbstverständlich nicht. Nicht von Schülern, nicht von Eltern, nicht von der Gesellschaft. Es verbleiben meist zwei Alternativen: Man reibt sich am Beruf auf und landet frühzeitig in psychischen Erkrankungen oder man resigniert und tut nur noch das Allernötigste.

Endlich mal jemand, der sich auskennt und die Wahrheit schreibt.

JackGinger
03.03.2015, 21:55
Endlich mal jemand, der sich auskennt und die Wahrheit schreibt.

Nein. Jemand der diese eine Perspektive hat und das eigene Subjektive bestätigt.

Sollen wir jetzt mit Anekdoten kommen von dem Landwirt der mit 70 immer noch 60 Stunden die Woche arbeitet und am Ende doch seinen Hof verkaufen muss damit er seine letzten 2 Jahre in einer 50 m² Wohnung verbringen darf?

Hay
03.03.2015, 21:56
Bei NULL Ahnung von der Wirklichkeit sollte man hier und woanders nichts schreiben. :gute_Nacht:

Ich habe schon Ahnung. Und hier habe ich wohl ins Schwarze getroffen.

Miau
03.03.2015, 21:59
Es ist richtig, dass es kaum einen Job gibt bei dem die "Burnout"Quote höher ist als bei den Lehrern. Es gibt sicher ernsthaft ein paar die ihr Lebensblut der Aufgabe gewidmet haben Kinder zu erziehen. Die meisten würden aber in der freien Wirtschaft kein Jahr überstehen.

Da gibt es Menschen die für deutlich weniger als 2700 € Netto hart arbeiten und am Ende mit gar nichts da stehen weil die ARGE Ihnen alles ersparte weg nimmt. Die Realtiätsfremde von 90 % der Lehrer ist mit ein Problem, warum es in Deutschland so den Bach runter geht.

Deutschland geht nicht den Bach runter wegen realitätsfernen Lehrern, sondern weil der Staat zu weinig Geld in die Ausbildung steckt: Zu große Klassen, jeder hans und Franz kann zum Gymnasium gehen, Eltern- und Schülerrechte sind dominant.
Lehrer sitzen zwischen allen Stühlen:
- Unerzogene Kids,
- egoistische und realitätsferne Eltern mit Rechtsanwalt-Unterstützung bei Klassenkonferenzen,
- Schulverwaltungen, die den Kurs vorgeben,
- Politiker, die aus Geldmangel / Geiz die schulische Ausbildung einschränken.

Dabei kann nichts Gescheites herauskommen. Somit versinkt unser Land immer weiter in Dummheit, Ignoranz und Inkompetenz.
Das war's dann für die nächsten 100 Jahre...

BRDDR_geschaedigter
03.03.2015, 22:01
Wieso Jammerlappen? Versteh ich nicht. Du, wenn man Deinen Avatar sieht, bist ja der große, böse Pirat, den nichts schockt. Schreibst Du aus dem Altenheim oder bist Du nur gesundheitlich nicht auf der Höhe?

Das Durchsetzungsvermögen eines Lehrers hat nichts mit dem Gehalt zu tun. Selbst Leute, die 8000 € für ihren Lehrerjob kriegen würden, könnten nach einigen Jahren Stress das Handtuch werfen und lieber als Hafenarbeiter ihr Geld verdienen und nach Feierabend ohne innerliche Hausaufgaben nach Hause gehen..

Ein Lehrer, der sich besser durchsetzen kann, soll auch mehr verdienen. Das Gehalt soll nach Leistung beurteilt werden und nicht nach Gleichmacherei. Jemand der 8000 verdient und total überfordert ist, rechtfertigt sein Gehalt nicht!

Mein Avatar übrigens ist die personifizierte Authorität. :D

Miau
03.03.2015, 22:01
Im Gegensatz zu Erwachsenen Cholerikern?

Zudem war ich an der Beziehung von zwei pubertierenden Mädels beteiligt. Hart....aber Gerecht. Die pinkeln einem nur ans Bein wenn man das mit sich machen lässt.

2 pubertierende Mädels sind nichts im Vergleich zu 32 von denen in einem Klassenraum, in der 6. Stunde Physik. Du hast keine Ahnung! Kannst aber nichts dafür.

JackGinger
03.03.2015, 22:04
Deutschland geht nicht den Bach runter wegen realitätsfernen Lehrern, sondern weil der Staat zu weinig Geld in die Ausbildung steckt: Zu große Klassen, jeder hans und Franz kann zum Gymnasium gehen, Eltern- und Schülerrechte sind dominant.
Lehrer sitzen zwischen allen Stühlen:
- Unerzogene Kids,
- egoistische und realitätsferne Eltern mit Rechtsanwalt-Unterstützung bei Klassenkonferenzen,
- Schulverwaltungen, die den Kurs vorgeben,
- Politiker, die aus Geldmangel / Geiz die schulische Ausbildung einschränken.

Dabei kann nichts Gescheites herauskommen. Somit versinkt unser Land immer weiter in Dummheit, Ignoranz und Inkompetenz.
Das war's dann für die nächsten 100 Jahre...

Dem stimme ich voll und ganz zu. Nur sind die Lehrer in dem Spiel weder die Opfer noch die selbstlosen Heroen.

https://www.youtube.com/watch?v=jc1v-uSkTuQ

Disziplin in der Klasse ist vor allem dadurch verlorgen gegangen, dass man sich an nem Punkt dazu entschieden hat vor allem auf Kuschelpädagogik zu satteln. Ich rede jetzt nicht von der Rückkehr der Prügelstrafte sondern einfach von Disziplin. Der Lehrer ist eine Respektsperson und wird dementsprechend behandelt. Wenn der Lehrer auf coolen Kumpel der Kids macht...und auch mal ein Auge zudrückt wenn die Kids etwas lebhafter sind. Ist er selber Schuld. Mein Cousin z.b. hat seine Klasse im Griff. Er hat auch genügend Kinder aus schwierigen Verhältnissen. Über die Hälfte seine Kollegen kann man in die Tonne kicken. Männlein wie Weiblein. Die Heulen sich dann natürlich in den Schlaf wenn ein Kind mal wieder gemein zu ihnen war und Petzen beim Rektor nicht geholfen hat.

Maitre
03.03.2015, 22:04
Nein. Jemand der diese eine Perspektive hat und das eigene Subjektive bestätigt.

Na zum Glück gehe ich vollkommen subjektiv an die Sache heran :D
Kleiner Tip: Google doch mal nach Berufskrankheiten bei Lehrern. Da kommen noch viel mehr subjektive Eindrücke zusammen.



Sollen wir jetzt mit Anekdoten kommen von dem Landwirt der mit 70 immer noch 60 Stunden die Woche arbeitet und am Ende doch seinen Hof verkaufen muss damit er seine letzten 2 Jahre in einer 50 m² Wohnung verbringen darf?

Ich arbeite auch heute noch viel und habe endlich wieder Freude daran. Die ersten Wochen des Jahres kam ich nicht unter 70 Stunden/ Woche weg. Aber das tue ich heute im eigenen Unternehmen, für mich und meine Familie … gut, wenn ich unsere Steuerzahlungen sehe, arbeite ich auch noch für andere mit.
Der Wechsel vom Lehrerberuf weg hat mir erst so richtig gezeigt, wie krankmachend dieser Beruf ist.

JackGinger
03.03.2015, 22:05
2 pubertierende Mädels sind nichts im Vergleich zu 32 von denen in einem Klassenraum, in der 6. Stunde Physik. Du hast keine Ahnung! Kannst aber nichts dafür.


Bei den zu großen Klassen stimme ich soweit zu, dass es schier unmöglich ist Unterricht zu machen. An den 2-3 Störenfrieden ein Exempel zu statuieren reicht in der Regel aber aus. Du hast keine Ahnung wie es ist eine Spätschicht zu arbeiten und danach gleich wieder ne Frühschicht, du hast auch keine Ahnung wie es ist einen wichtigen Abschluss nicht zu machen und du hast auf keinen Fall eine Ahnung wie es ist im WETTBEWERB mit anderen zu stehen.

BRDDR_geschaedigter
03.03.2015, 22:06
Das witzige daran ist, dass uns während eines Seminars im Studium eine Lehrerin, die nach Jahren an einer ebenfalls privaten Schule mit Glück an einer staatlichen Schule unterkam, vor exakt diesen Verhältnissen warnte. Viele meiner Kommilitonen, inklusive meiner Wenigkeit, dachten damals, das sei Propaganda. Einer meiner damaligen Kommilitonen ging an eine private Berufsschule in den alten Bundesländern. Dort fand er ähnliche Verhältnisse vor, nicht ganz so extrem aber ähnlich.



Wie soll man dort eingeschränkt werden? Der Rahmenlehrplan ist Gesetz und in meinen speziellen Ausbildungsberufen sogar recht gut- wenn auch in Teilen etwas altbacken. Eingeschränkt waren wir vor allem bei Dingen, die Geld kosten. Unterrichtsmaterialien, Lehrbücher etc. Da wurde gespart wo es ging. Es sei denn, es ging um Prestigeobjekte von meist beschränktem Nutzen.



Ebenfalls schizophren: Auch unser Gehalt wurde zum großen Teil vom Staat bezuschusst. Gemessen an den geringen Klassenstärken haben wir den Staat bei geringerem Gehalt wohl sogar mehr Geld je Schüler gekostet, als ein verbeamteter Lehrer. Ein echtes Minusgeschäft. Und nein, die kleinen Klassen waren nicht beabsichtigt.



Dem Lehrerberuf habe ich wieder den Rücken gekehrt. Meinen Lehramtsabschluss habe ich zudem nie so geschätzt, wie mein Maschinenbaustudium. Außerdem tun mir Lehrer heutzutage nur noch leid, egal wo sie arbeiten. Ein Lehrer an öffentlichen Schulen, der seinen Beruf ernst nimmt, kommt mit Vor- und Nachbereitung auf Wochenarbeitszeiten jenseits der 50 Stunden. Geschätzt wird diese Arbeit, die er sich macht, selbstverständlich nicht. Nicht von Schülern, nicht von Eltern, nicht von der Gesellschaft. Es verbleiben meist zwei Alternativen: Man reibt sich am Beruf auf und landet frühzeitig in psychischen Erkrankungen oder man resigniert und tut nur noch das Allernötigste.

Also sind die privaten Schulen alles andere als privat. Staatlicher Rahmenlehrplan inklusive staatliche Zuschüsse.

Ich spreche hier von einem vollprivatisiertem System wo es nicht einmal Schulpflicht gibt. Dann können die Nullböckler gerne zu Hause bleiben und stören diejenigen nicht mehr, die es Ernst meinen.

Miau
03.03.2015, 22:09
Ein Lehrer, der sich besser durchsetzen kann, soll auch mehr verdienen. Das Gehalt soll nach Leistung beurteilt werden und nicht nach Gleichmacherei. Jemand der 8000 verdient und total überfordert ist, rechtfertigt sein Gehalt nicht!

Mein Avatar übrigens ist die personifizierte Authorität. :D

Das kann niemand beurteilen. In der eine Klasse setzt er sich mehr durch, in der anderen nicht. Leistung lässt sich auch nicht beurteilen, trotz aller Versuche. Sämtliche derartigen versuche sind für die Katz. Was, wenn ein Lehrer z.B. die Zensuren nach oben pusht? Kann ihm niemand wirklich nachweisen...
Es kommt nicht auf Durchsetzungsvermögen oder Chuzpe an, sondern darauf, dass ein Lehrer da Vertrauen und die Zuneigung seiner Schüler erlangt. Nur dann kann er etwas Sinnvolles erreichen.

Maitre
03.03.2015, 22:09
Dem stimme ich voll und ganz zu. Nur sind die Lehrer in dem Spiel weder die Opfer noch die selbstlosen Heroen.

https://www.youtube.com/watch?v=jc1v-uSkTuQ

Disziplin in der Klasse ist vor allem dadurch verlorgen gegangen, dass man sich an nem Punkt dazu entschieden hat vor allem auf Kuschelpädagogik zu satteln. Ich rede jetzt nicht von der Rückkehr der Prügelstrafte sondern einfach von Disziplin. Der Lehrer ist eine Respektsperson und wird dementsprechend behandelt. Wenn der Lehrer auf coolen Kumpel der Kids macht...und auch mal ein Auge zudrückt wenn die Kids etwas lebhafter sind. Ist er selber Schuld. Mein Cousin z.b. hat seine Klasse im Griff. Er hat auch genügend Kinder aus schwierigen Verhältnissen. Über die Hälfte seine Kollegen kann man in die Tonne kicken. Männlein wie Weiblein. Die Heulen sich dann natürlich in den Schlaf wenn ein Kind mal wieder gemein zu ihnen war und Petzen beim Rektor nicht geholfen hat.

Ein Lehrer, der sich heute versucht durchzusetzen, muss permanent mit Ärger rechnen. Das gilt sogar noch mehr an öffentlichen Schulen.
Die Methoden, mit denen ich mir Respekt verschaffte, hätte ich eigentlich auch nicht anwenden dürfen.

JackGinger
03.03.2015, 22:10
Na zum Glück gehe ich vollkommen subjektiv an die Sache heran :D
Kleiner Tip: Google doch mal nach Berufskrankheiten bei Lehrern. Da kommen noch viel mehr subjektive Eindrücke zusammen.




Ich arbeite auch heute noch viel und habe endlich wieder Freude daran. Die ersten Wochen des Jahres kam ich nicht unter 70 Stunden/ Woche weg. Aber das tue ich heute im eigenen Unternehmen, für mich und meine Familie … gut, wenn ich unsere Steuerzahlungen sehe, arbeite ich auch noch für andere mit.
Der Wechsel vom Lehrerberuf weg hat mir erst so richtig gezeigt, wie krankmachend dieser Beruf ist.

Wie gesagt. In der freien Wirtschaft würden die meist auch nicht länger bestehen und dann als Dankeschön nicht mal eine fette Pension bekommen.

BRDDR_geschaedigter
03.03.2015, 22:11
Das kann niemand beurteilen. In der eine Klasse setzt er sich mehr durch, in der anderen nicht. Leistung lässt sich auch nicht beurteilen, trotz aller Versuche. Sämtliche derartigen versuche sind für die Katz. Was, wenn ein Lehrer z.B. die Zensuren nach oben pusht? Kann ihm niemand wirklich nachweisen...
Es kommt nicht auf Durchsetzungsvermögen oder Chuzpe an, sondern darauf, dass ein Lehrer da Vertrauen und die Zuneigung seiner Schüler erlangt. Nur dann kann er etwas Sinnvolles erreichen.

Wieso kann man das nicht beurteilen? Funktioniert doch in der Privatwirtschaft auch.

Selbst jeder Schüler weiß, bei welchem Lehrer man sich aufführen kann und bei welchem nicht.

JackGinger
03.03.2015, 22:12
Ein Lehrer, der sich heute versucht durchzusetzen, muss permanent mit Ärger rechnen. Das gilt sogar noch mehr an öffentlichen Schulen.
Die Methoden, mit denen ich mir Respekt verschaffte, hätte ich eigentlich auch nicht anwenden dürfen.

Inwiefern?

Wie gesagt Ärger gibt es überall im Leben. Wie man damit umgeht ist die Frage und das schaffen wohl viele Lehrer schlecht. Sicherlich weil sich viele das alles einfacher vorgestellt haben.

Andreas63
03.03.2015, 22:12
Bei allem respekt: ich glaube Du kennst die aktuellen Verhältnisse im unteren akademischen Managment nicht. Meine Feststellung hat mit Neid überhaupt nichts zu tun sondern ist die Schilderung der nüchternen Realität. So etwas gibt es in der freien Wirtschaft auch für Hochschulabsolventen nur in absoluten Ausnahmefällen oder in wirklich hohen Positionen.
Ich kenne keinen einzigen Hochschulabsolventen, der als Berufseinsteiger über 2.000,-€ Netto kam. Und über 6.700,-€ Brutto wird selbst für die Masse der Ingenieure und Naturwissenschaftler ein Leben lang unerreichbar bleiben. Dazu fehlen auch noch die von User Hay erwähnten Vergünstigungen der Lehreranstellung.
Stattgegeben. Meine Zeit als Berufseinsteiger liegt schon lange zurück. Da hatte ich wohl Glück. Wenn man sich die Entwicklung insgesamt anschaut, kann man direkt froh sein, schon älter zu sein.

JackGinger
03.03.2015, 22:13
Das kann niemand beurteilen. In der eine Klasse setzt er sich mehr durch, in der anderen nicht. Leistung lässt sich auch nicht beurteilen, trotz aller Versuche. Sämtliche derartigen versuche sind für die Katz. Was, wenn ein Lehrer z.B. die Zensuren nach oben pusht? Kann ihm niemand wirklich nachweisen...
Es kommt nicht auf Durchsetzungsvermögen oder Chuzpe an, sondern darauf, dass ein Lehrer da Vertrauen und die Zuneigung seiner Schüler erlangt. Nur dann kann er etwas Sinnvolles erreichen.

Jein.
Vertrauen und Respekt. Einfach nur auf Verständnis gehen und jeden noch so verlorenen Fall retten zu wollen führt zum Burnout.

Schaut euch doch mal die videos an.....der Lehrer der vom Burnout bedroht ist.

Wie er mit seinem eigenen Kind umgeht und das schon nicht im Griff hat.

https://www.youtube.com/watch?v=Xpo_ivcVO4w

Ab 7:40 Durchsetzungsvermögen von einem Eimer Wackelpudding. Das der im Stress versinkt ist kein Wunder.

Maitre
03.03.2015, 22:17
Bei den zu großen Klassen stimme ich soweit zu, dass es schier unmöglich ist Unterricht zu machen. An den 2-3 Störenfrieden ein Exempel zu statuieren reicht in der Regel aber aus. Du hast keine Ahnung wie es ist eine Spätschicht zu arbeiten und danach gleich wieder ne Frühschicht, du hast auch keine Ahnung wie es ist einen wichtigen Abschluss nicht zu machen und du hast auf keinen Fall eine Ahnung wie es ist im WETTBEWERB mit anderen zu stehen.

In der Zeit vor dem Studium- ich habe erst mit 28 mein erstes Studium begonnen- habe ich genau das getan. In meinem Ausbildungsberuf gearbeitet, im Zwei-, Drei- auch mal im Vierschichtsystem gearbeitet, regelmäßig Samstags gearbeitet, nach 12 Stunden Arbeit noch meine CNC-Maschine programmiert, Doppelschichten geschoben, in Mehrmaschinenbedienung gearbeitet. Und sicherlich war das anstrengend. Aber es hat mich lange nicht so geschlaucht, wie die zum Glück kurze Zeit als Lehrer an der Privatschule.

Miau
03.03.2015, 22:18
Dem stimme ich voll und ganz zu. Nur sind die Lehrer in dem Spiel weder die Opfer noch die selbstlosen Heroen.

https://www.youtube.com/watch?v=jc1v-uSkTuQ

Disziplin in der Klasse ist vor allem dadurch verlorgen gegangen, dass man sich an nem Punkt dazu entschieden hat vor allem auf Kuschelpädagogik zu satteln. Ich rede jetzt nicht von der Rückkehr der Prügelstrafte sondern einfach von Disziplin. Der Lehrer ist eine Respektsperson und wird dementsprechend behandelt. Wenn der Lehrer auf coolen Kumpel der Kids macht...und auch mal ein Auge zudrückt wenn die Kids etwas lebhafter sind. Ist er selber Schuld. Mein Cousin z.b. hat seine Klasse im Griff. Er hat auch genügend Kinder aus schwierigen Verhältnissen. Über die Hälfte seine Kollegen kann man in die Tonne kicken. Männlein wie Weiblein. Die Heulen sich dann natürlich in den Schlaf wenn ein Kind mal wieder gemein zu ihnen war und Petzen beim Rektor nicht geholfen hat.

"...Disziplin in der Klasse ist vor allem dadurch verlorgen gegangen, dass man sich an nem Punkt dazu entschieden hat vor allem auf Kuschelpädagogik zu satteln..."
Disziplin in den Klassen basiert auf den Vorgaben der Politik! Wenn die Politiker sich entscheiden, Kuschel zum 1. Gebot zu machen und jeden Hans & Franz als gleich anzusehen, dann kann selbst der engagierteste Lehrer nicht dagegen anstinken. Er muss sich, als Beamter, fügen und jeden neuen Mist "von oben" mitmachen.

Andreas63
03.03.2015, 22:19
Deutschland geht nicht den Bach runter wegen realitätsfernen Lehrern, sondern weil der Staat zu weinig Geld in die Ausbildung steckt: Zu große Klassen, jeder hans und Franz kann zum Gymnasium gehen, Eltern- und Schülerrechte sind dominant.
Lehrer sitzen zwischen allen Stühlen:
- Unerzogene Kids,
- egoistische und realitätsferne Eltern mit Rechtsanwalt-Unterstützung bei Klassenkonferenzen,
- Schulverwaltungen, die den Kurs vorgeben,
- Politiker, die aus Geldmangel / Geiz die schulische Ausbildung einschränken.

Dabei kann nichts Gescheites herauskommen. Somit versinkt unser Land immer weiter in Dummheit, Ignoranz und Inkompetenz.
Das war's dann für die nächsten 100 Jahre...
Sehr gut auf den Punkt gebracht. Dafür gab's Grün.
Hinzu kommen noch die 'Reformen' wie die 'Neue Deutsche Rechtschreibung', Projekte statt Unterricht nach Lehrplan, Inklusion, ...
Ich bin davon überzeugt, daß das Bildungssystem mit Absicht Stück für Stück zerstört wird.

Miau
03.03.2015, 22:19
Na zum Glück gehe ich vollkommen subjektiv an die Sache heran :D
Kleiner Tip: Google doch mal nach Berufskrankheiten bei Lehrern. Da kommen noch viel mehr subjektive Eindrücke zusammen.




Ich arbeite auch heute noch viel und habe endlich wieder Freude daran. Die ersten Wochen des Jahres kam ich nicht unter 70 Stunden/ Woche weg. Aber das tue ich heute im eigenen Unternehmen, für mich und meine Familie … gut, wenn ich unsere Steuerzahlungen sehe, arbeite ich auch noch für andere mit.
Der Wechsel vom Lehrerberuf weg hat mir erst so richtig gezeigt, wie krankmachend dieser Beruf ist.

Ja, er macht krank. Langsam aber sicher.

BRDDR_geschaedigter
03.03.2015, 22:19
"...Disziplin in der Klasse ist vor allem dadurch verlorgen gegangen, dass man sich an nem Punkt dazu entschieden hat vor allem auf Kuschelpädagogik zu satteln..."
Disziplin in den Klassen basiert auf den Vorgaben der Politik! Wenn die Politiker sich entscheiden, Kuschel zum 1. Gebot zu machen und jeden Hans & Franz als gleich anzusehen, dann kann selbst der engagierteste Lehrer nicht dagegen anstinken. Er muss sich, als Beamter, fügen und jeden neuen Mist "von oben" mitmachen.

'Dann sollen doch die Lehrer dagegen demonstrieren und nicht für mehr Gehalt!

Zu sagen: "Ich habe die Befehle bekommen" ist eine Ausrede. Es braucht immer Leute, die diese Mistbefehle ausführen und deshalb sind auch die Lehrer mitschuldig.

Maitre
03.03.2015, 22:22
Also sind die privaten Schulen alles andere als privat. Staatlicher Rahmenlehrplan inklusive staatliche Zuschüsse.

Ich spreche hier von einem vollprivatisiertem System wo es nicht einmal Schulpflicht gibt. Dann können die Nullböckler gerne zu Hause bleiben und stören diejenigen nicht mehr, die es Ernst meinen.

Um dann so eine Unbildung zu bekommen, wie in den USA? Unsere regulierte Berufsbildung mit Rahmenlehrplänen (Für die Schule) und Ausbildungsrahmenplänen (Für die praktische Ausbildung) sorgt wenigstens noch dafür, dass man einen gewissen Mindeststandard von einen ausgebildeten Facharbeiter erwarten kann.
Ganz im Gegensatz zum umregulierten angelsächsischen System, bei man nie weiß, was einen erwartet.

Miau
03.03.2015, 22:23
Bei den zu großen Klassen stimme ich soweit zu, dass es schier unmöglich ist Unterricht zu machen. An den 2-3 Störenfrieden ein Exempel zu statuieren reicht in der Regel aber aus. Du hast keine Ahnung wie es ist eine Spätschicht zu arbeiten und danach gleich wieder ne Frühschicht, du hast auch keine Ahnung wie es ist einen wichtigen Abschluss nicht zu machen und du hast auf keinen Fall eine Ahnung wie es ist im WETTBEWERB mit anderen zu stehen.

Woher weißt Du das? Du glaubst gar nicht, in wie vielen Berufen ich gearbeitet habe... Selbst Nacht- und Tagschicht kann man nicht damit vergleichen, wenn man als Lehrer jeden Abend mit dem Gefühl ins Bett geht, dass man am nächsten Morgen wieder so eine unerträglichen Stress haben wird oder mehrere Stapel von unerledigten Klassenarbeiten auf Bearbeitung wartet.

JackGinger
03.03.2015, 22:24
'Dann sollen doch die Lehrer dagegen demonstrieren und nicht für mehr Gehalt!

Zu sagen: "Ich habe die Befehle bekommen" ist eine Ausrede. Es braucht immer Leute, die diese Mistbefehle ausführen und deshalb sind auch die Lehrer mitschuldig.


Was zum Burnout beiträgt sind die politischen Machtkämpfe in der Lehrerschaft.

Was private Berufsschulen angeht oder Brennpunktschulen (wie es so schön heißt...nennen wir es Schulen mit hohem Migrantenanteil) mag es stressig zugehen. In regulären Gymnasien sind die Gehälter extrem überhöht.....in den zwei vorher genannten Beispielen sind nicht die Gehälter falsch sondern die Rahmenbedingungen. Wie von BRDDR erwähnt wäre dann ein Demonstrieren gegen diese Bedingungen sinnvoll.

Es WIRD zu wenig für Bildung ausgegeben...die Gehälter der Lehrer sind nicht das Problem.

Kleinere Klassen wäre das wichtigste.

Max 20 Kinder alles andere is Unfug.

Miau
03.03.2015, 22:25
Ein Lehrer, der sich heute versucht durchzusetzen, muss permanent mit Ärger rechnen. Das gilt sogar noch mehr an öffentlichen Schulen.
Die Methoden, mit denen ich mir Respekt verschaffte, hätte ich eigentlich auch nicht anwenden dürfen.

Wow.

Maitre
03.03.2015, 22:26
Inwiefern?

Wie gesagt Ärger gibt es überall im Leben. Wie man damit umgeht ist die Frage und das schaffen wohl viele Lehrer schlecht. Sicherlich weil sich viele das alles einfacher vorgestellt haben.

Ich hatte da nie Illusionen. Ich habe selbst einen Beruf gelernt. Heute verstehe ich auch, warum unsere Lehrer häufig so genervt waren, wenn wir wieder mit ganz "kreativen" Ideen provozieren wollten, schließlich hatten die Sachen meist einen meterlangen Bart.
Heute tun die mir leid.
Mit diesem Wissen und einem gelegentlich sehr rauen Umgangston, den ich mir aus der Werkhalle bewahrt hatte, bekommt man schon etwas mehr Respekt.

BRDDR_geschaedigter
03.03.2015, 22:27
Um dann so eine Unbildung zu bekommen, wie in den USA? Unsere regulierte Berufsbildung mit Rahmenlehrplänen (Für die Schule) und Ausbildungsrahmenplänen (Für die praktische Ausbildung) sorgt wenigstens noch dafür, dass man einen gewissen Mindeststandard von einen ausgebildeten Facharbeiter erwarten kann.
Ganz im Gegensatz zum umregulierten angelsächsischen System, bei man nie weiß, was einen erwartet.

DIe USA hat auch kein vollprivates System mehr, dort werden Studeinkredite bezuschusst, was dazu geführt hat, dass die Gebühren für die Unis explodierten. Auch gibt es dort public schools.

Wie kommst du darauf, dass es dann so wie in den USA wird? Das ist linke Panikmache.

Für ihre Fachkenntnisse sind die Leute selbst verantwortlich, wieso soll ich das als Steuerzahler bitte mitfinanzieren? Für einen Mindeststandard sorgen die Firmen schon selber, es wäre auch möglich
dass man wieder sprichwörtlich Lehrgeld zahlen muss. Da müsste aber das ganze System komplettreformiert werden.

JackGinger
03.03.2015, 22:30
Ich hatte da nie Illusionen. Ich habe selbst einen Beruf gelernt. Heute verstehe ich auch, warum unsere Lehrer häufig so genervt waren, wenn wir wieder mit ganz "kreativen" Ideen provozieren wollten, schließlich hatten die Sachen meist einen meterlangen Bart.
Heute tun die mir leid.
Mit diesem Wissen und einem gelegentlich sehr rauen Umgangston, den ich mir aus der Werkhalle bewahrt hatte, bekommt man schon etwas mehr Respekt.

Kinder sind anstrengend. Wenn einem dann noch von der Schulleitung und dem Ministerium Knüppel zwischen die Beine geworfen werden können selbst hartgesottene Menschen die es gut meinen schwer ertragen den Job zu machen. Seh ich ein. Das ist aber nicht die Norm.

Nicht an Gymnasien. Eher an Hauptschulen...wahrscheinlich auch nicht an Berufsschulen. Komisch das die Hauptschullehrer deutlich weniger bekommen?!

Maitre
03.03.2015, 22:33
Wie kommst du darauf, dass es dann so wie in den USA wird? Das ist linke Panikmache.

Für ihre Fachkenntnisse sind die Leute selbst verantwortlich, wieso soll ich das als Steuerzahler bitte mitfinanzieren? Für einen Mindeststandard sorgen die Firmen schon selber, es wäre auch möglich
dass man wieder sprichwörtlich Lehrgeld zahlen muss. Da müsste aber das ganze System komplettreformiert werden.

So wie die Firmen, die schon heute ihre Azubis als billige Arbeitskraft missbrauchen? Deren Azubis überhaupt nur ihre Prüfungen schaffen, weil sie wenigstens in der Schule noch etwas lernen? Es gibt hier in der Region Elektriker, die lassen ihre Lehrlinge von 3,5 Jahren Ausbildung 3 Jahre lang nur Kabelschächte stemmen. Denen soll dann auch noch komplett selbst überlassen werden, was sie vermitteln?

Miau
03.03.2015, 22:34
In der Zeit vor dem Studium- ich habe erst mit 28 mein erstes Studium begonnen- habe ich genau das getan. In meinem Ausbildungsberuf gearbeitet, im Zwei-, Drei- auch mal im Vierschichtsystem gearbeitet, regelmäßig Samstags gearbeitet, nach 12 Stunden Arbeit noch meine CNC-Maschine programmiert, Doppelschichten geschoben, in Mehrmaschinenbedienung gearbeitet. Und sicherlich war das anstrengend. Aber es hat mich lange nicht so geschlaucht, wie die zum Glück kurze Zeit als Lehrer an der Privatschule.

Deine Worte in der anderen Ohren! Die ahnen nicht im Entferntesten, wie stressig es ist, anderer Leute unerzogene Kinder gerecht beurteilen zu müssen, ihren Eltern die Wahrheit über die Dummheit ihrer Kinder sagen zu müssen oder einfach in einer Schulpause die Raucher oder Schneeballwerfer bekämpfen zu müssen. Mal ganz zu schweigen von dem ständigen Stress einer Schulüberprüfung seitens der Behörde - unerwartet und relativ kaltschnäuzig.
Und die Klassengrößen in Privatschulen sind eher kleiner als in öffentlichen Schulen. Je teurer die Privatschule umso kleiner die Klassen... Traurig aber wahr.

BRDDR_geschaedigter
03.03.2015, 22:36
So wie die Firmen, die schon heute ihre Azubis als billige Arbeitskraft missbrauchen? Deren Azubis überhaupt nur ihre Prüfungen schaffen, weil sie wenigstens in der Schule noch etwas lernen? Es gibt hier in der Region Elektriker, die lassen ihre Lehrlinge von 3,5 Jahren Ausbildung 3 Jahre lang nur Kabelschächte stemmen. Denen soll dann auch noch komplett selbst überlassen werden, was sie vermitteln?

Ja dann muss man halt kündigen. Warum sollten die Unternehmen den Lehrlingen etwas mehr beibringen, wenn sie ja genau wissen, dass das die Berufsschule übernimmt?

Auch ein Azubi kann nur das verdienen, was er produktiv erwirtschaftet. Die ökonomischen Gesetze sind nicht außer Kraft gesetzt, nur weil man Azubi ist. Alles andere ist Realitätsverweigerung.

Miau
03.03.2015, 22:42
Sehr gut auf den Punkt gebracht. Dafür gab's Grün.
Hinzu kommen noch die 'Reformen' wie die 'Neue Deutsche Rechtschreibung', Projekte statt Unterricht nach Lehrplan, Inklusion, ...
Ich bin davon überzeugt, daß das Bildungssystem mit Absicht Stück für Stück zerstört wird.

Ja, auf diese Reformen ging ich gar nicht ein. Ständige Schulbuchwechsel, ewige Konferenzen, nur weil die Landesregierungen sich mal wieder etwas Neues ausgedacht haben - je nach Gusto des Regierungspräsidenten. Ich erinnere mich noch daran, dass z.B. der niedersächsische Boss (Albrecht) den Schulen die "Beschäftigung" mit griechischer Geschichte auferlegt hat. So mussten die Lehrer sich in ihrer "unterrichtsfreien Zeit" stunden- und tagelang mit der Änderung ihrer Unterrichtskonzepte befassen. Nach Albrecht wurde das wieder "reformiert"... Tausende von Stunden wurden so ab absurdum geführt. Das fördert die langfristige Motivation - dass man für einen Shit seine Zeit verplempert und langfristig null dabei rauskommt.

Maitre
03.03.2015, 22:47
Ja dann muss man halt kündigen. Warum sollten die Unternehmen den Lehrlingen etwas mehr beibringen, wenn sie ja genau wissen, dass das die Berufsschule übernimmt?

Auch ein Azubi kann nur das verdienen, was er produktiv erwirtschaftet. Die ökonomischen Gesetze sind nicht außer Kraft gesetzt, nur weil man Azubi ist. Alles andere ist Realitätsverweigerung.

Na wenn das so einfach ist…
Komischerweise bekam die deutsche Berufsausbildung international erst ihren guten Ruf, nachdem dieses angeblich so überregulierte System eingeführt wurde, während deregulierte Länder nicht viel mehr als angelernte Hilfsarbeiter hervorbringen.
Die Gesetze des Marktes führen in einem solch deregulierten Zustand zu nicht mehr, als dem Auszubildenden nur genau das beizubringen, was man selbst im Betrieb gebrauchen kann.
Das will ich für meine Azubis nicht, das will ich aber auch nicht für eventuelle zukünftige Bewerber.

BlackForrester
03.03.2015, 22:48
Es geht ja gerade um den Vergleich. Vergütung Realwirtschaft und Vergütung Beamtenapparat.


Vergütung ist das Eine...aber die Vorstellung, dass ich 30 Jahre und mehr meines Arbeitslebens in EINEM Job verbracht hätte...nää, da verdiene ich dann doch lieber zwei Euro fuffzich weniger und habe ein abwechslungsreiches Arbeitsleben, welches mich immer wieder aufs Neue fordert. Alleine die Vorstellung, sinnbildlich von der Wiege bis zur Bahre, den gleichen Job zu machen...näää.

BRDDR_geschaedigter
03.03.2015, 22:50
Na wenn das so einfach ist…
Komischerweise bekam die deutsche Berufsausbildung international erst ihren guten Ruf, nachdem dieses angeblich so überregulierte System eingeführt wurde, während deregulierte Länder nicht viel mehr als angelernte Hilfsarbeiter hervorbringen.
Die Gesetze des Marktes führen in einem solch deregulierten Zustand zu nicht mehr, als dem Auszubildenden nur genau das beizubringen, was man selbst im Betrieb gebrauchen kann.
Das will ich für meine Azubis nicht, das will ich aber auch nicht für eventuelle zukünftige Bewerber.

Es gab und gibt keine deregulierten Länder mehr. Selbst die USA ist zu Tode reguliert, sieht man ja an deren maroden Wirtschaft.

Die deutsche Qualität kam doch nicht von irgendwelchen staatlichen Behörden, sondern wegen den deutschen Werten udn protestanischer Arbeitsethik. Das Kaiserreich war in Wissenschaft und Technik führend, da ging man
maximal bis zum Alter von 14 in die Schule.

Miau
03.03.2015, 22:50
Bei den zu großen Klassen stimme ich soweit zu, dass es schier unmöglich ist Unterricht zu machen. An den 2-3 Störenfrieden ein Exempel zu statuieren reicht in der Regel aber aus. Du hast keine Ahnung wie es ist eine Spätschicht zu arbeiten und danach gleich wieder ne Frühschicht, du hast auch keine Ahnung wie es ist einen wichtigen Abschluss nicht zu machen und du hast auf keinen Fall eine Ahnung wie es ist im WETTBEWERB mit anderen zu stehen.

"...An den 2-3 Störenfrieden ein Exempel zu statuieren reicht in der Regel aber aus..."

Das allein zeigt, dass Du keine Ahnung vom Schulberuf hast. Statuierst Du so ein Exempel, hast Du in null Komma nix die Rechtsanwälte Deines Schülers am Hals. Folge: Dein Schulleiter / Deine vorgesetzte Behörde wird Dich ganz gewaltig auf den Pott setzen. Von wegen Diskriminierung oder so...

Miau
03.03.2015, 22:53
'Dann sollen doch die Lehrer dagegen demonstrieren und nicht für mehr Gehalt!

Zu sagen: "Ich habe die Befehle bekommen" ist eine Ausrede. Es braucht immer Leute, die diese Mistbefehle ausführen und deshalb sind auch die Lehrer mitschuldig.

Ein Beamter hat sich per Eid stets staatstragend zu verhalten. Also keine Demos und keine Streiks. Alles klar? :crazy:

JackGinger
03.03.2015, 22:55
"...An den 2-3 Störenfrieden ein Exempel zu statuieren reicht in der Regel aber aus..."

Das allein zeigt, dass Du keine Ahnung vom Schulberuf hast. Statuierst Du so ein Exempel, hast Du in null Komma nix die Rechtsanwälte Deines Schülers am Hals. Folge: Dein Schulleiter / Deine vorgesetzte Behörde wird Dich ganz gewaltig auf den Pott setzen. Von wegen Diskriminierung oder so...

Jup und die gesamte Lehrerschaft von Duckmäuserichen und Duckmäuserinen hat genau DAZU geführt. Ein Klima von ....lasst es uns so gemütlich wie möglich aushalten. Was sich dann flott verselbstständigt und zu solchen Verhältnissen führt.

Wie viele von diesen Verfahren hast du denn durchgestanden oder hat die Drohung eines solchen Verfahren gereicht?

BRDDR_geschaedigter
03.03.2015, 22:56
Ein Beamter hat sich per Eid stets staatstragend zu verhalten. Also keine Demos und keine Streiks. Alles klar? :crazy:

Also obrigkeitshörig bis zum Endsieg?

Sarkasmus?

BRDDR_geschaedigter
03.03.2015, 22:58
Jup und die gesamte Lehrerschaft von Duckmäuserichen und Duckmäuserinen hat genau DAZU geführt. Ein Klima von ....lasst es uns so gemütlich wie möglich aushalten. Was sich dann flott verselbstständigt und zu solchen Verhältnissen führt.

Wie viele von diesen Verfahren hast du denn durchgestanden oder hat die Drohung eines solchen Verfahren gereicht?

Mit solchen Weicheiern ist kein Staat zu machen. Wir sehens ja jeden Tag. "Können ja nix machen, weil die da oben das so befehlen."

Man sollte die Kinder aus den Schulen rausziehen, bevor man sie solchen Leuten aussetzt.

Miau
03.03.2015, 22:59
Kinder sind anstrengend. Wenn einem dann noch von der Schulleitung und dem Ministerium Knüppel zwischen die Beine geworfen werden können selbst hartgesottene Menschen die es gut meinen schwer ertragen den Job zu machen. Seh ich ein. Das ist aber nicht die Norm.

Nicht an Gymnasien. Eher an Hauptschulen...wahrscheinlich auch nicht an Berufsschulen. Komisch das die Hauptschullehrer deutlich weniger bekommen?!

Ja, ätzen! Ein Hauptschullehrer macht wesentlich mehr an Psychologie und Soziologie als ein Gymnasiallehrer und hat mehr Stress mit all den ungebildeten und unerzogenen Gören. Trotzdem verdient der Gym-Lehrer wesentlich mehr! Dazu muss der auch noch weniger Stunden unterrichten und hat auch noch Aufstiegsmöglichkeiten bis A16 oder was weiß ich noch... Der Hauptschullehrer kommt mit A12 in den Job und bleibt dabei - bis zum Ende. Egal, wie er sich anstrengt und engagiert. Eine Schande ist das!

JackGinger
03.03.2015, 23:03
Ja, ätzen! Ein Hauptschullehrer macht wesentlich mehr an Psychologie und Soziologie als ein Gymnasiallehrer und hat mehr Stress mit all den ungebildeten und unerzogenen Gören. Trotzdem verdient der Gym-Lehrer wesentlich mehr! Dazu muss der auch noch weniger Stunden unterrichten und hat auch noch Aufstiegsmöglichkeiten bis A16 oder was weiß ich noch... Der Hauptschullehrer kommt mit A12 in den Job und bleibt dabei - bis zum Ende. Egal, wie er sich anstrengt und engagiert. Eine Schande ist das!

Da stimme ich zu. Aber wie bereits zu Anfang aufgeführt wurde. Auch in der Realwirtschaft weht ein deutlich rauherer Wind als noch vor 20 Jahren. Alles durch verfehlte Politik die aber weiter gewählt wird und von Jahr zu Jahr schlimmer zu werden scheint.


Um auf den Hauptschulen überhaupt wieder erträgliche Zustände zu schaffen müsste wirklich hart durchgegriffen werden. Ich empfehle als Lektüre Heinz Buschkowsky. Neukölln ist überall. Störenfriede der Schule verweisen und Drosseln der Sozialleistungen an die Eltern bis die Vernunft annehmen und sich mit der Schule um die Erziehung bemühen und nicht nur quer feuern.

Schulleiter und Lehrer mit Biss die aber auch rechtlich Möglichkeiten haben Ordnung zu schaffen....oh und kleinere Klassen.

Mit einer Gehaltserhöhung für die Musiklehrer an Gymnasien....wird sich nicht sonderlich viel zum Guten ändern.



http://www.amazon.de/Neuk%C3%B6lln-ist-%C3%BCberall-Heinz-Buschkowsky/dp/3550080115

BRDDR_geschaedigter
03.03.2015, 23:05
Ja, ätzen! Ein Hauptschullehrer macht wesentlich mehr an Psychologie und Soziologie als ein Gymnasiallehrer und hat mehr Stress mit all den ungebildeten und unerzogenen Gören. Trotzdem verdient der Gym-Lehrer wesentlich mehr! Dazu muss der auch noch weniger Stunden unterrichten und hat auch noch Aufstiegsmöglichkeiten bis A16 oder was weiß ich noch... Der Hauptschullehrer kommt mit A12 in den Job und bleibt dabei - bis zum Ende. Egal, wie er sich anstrengt und engagiert. Eine Schande ist das!

Schau doch mal die Bereicherer da an. Da braucht es keine Psychologie, sondern eine ordentliche Tracht Prügel. Das wäre auch für die nix Ungewöhnliches, die kennen das von zu Hause.

JackGinger
03.03.2015, 23:07
Schau doch mal die Bereicherer da an. Da braucht es keine Psychologie, sondern eine ordentliche Tracht Prügel. Das wäre auch für die nix Ungewöhnliches, die kennen das von zu Hause.

Jup auf das Nivea von Unterschicht Muslimen herabsinken wird uns wieder zu Glanz und Glorie...zu Denkern und Dichtern führen.

Miau
03.03.2015, 23:12
Schau doch mal die Bereicherer da an. Da braucht es keine Psychologie, sondern eine ordentliche Tracht Prügel. Das wäre auch für die nix Ungewöhnliches, die kennen das von zu Hause.

Die kennen von zuhause noch ganz was anderes. Dort herrscht Krieg, Kriege überall... Das kann man mit unserem Zuhause gar nicht vergleichen. Sozusagen rohe Gewalt gegen altbürgerliches Gutmenschentum. Das ist das eigentliche Problem. Unsere Gesetze (auch hinsichtlich Schulgesetze) können gegen so ein anderes Universum nichts anrichten. Entweder man passt unsere Gesetze an unsere Bedürfnisse an oder man fügt sich den Gegebenheiten und tritt von der Bühne ab.

BRDDR_geschaedigter
03.03.2015, 23:15
Jup auf das Nivea von Unterschicht Muslimen herabsinken wird uns wieder zu Glanz und Glorie...zu Denkern und Dichtern führen.

Zu Zeiten der Dichter und Denker wurde im Reich noch ordentlich gezüchtigt. Man wusste warum. Zucht hat nichts mit Primitivität zu tun. Grundloses Schlagen wäre primitiv.

JackGinger
03.03.2015, 23:16
Zu Zeiten der Dichter und Denker wurde im Reich noch ordentlich gezüchtigt. Man wusste warum. Zucht hat nichts mit Primitivität zu tun. Grundloses Schlagen wäre primitiv.

Disziplin und Respekt geht auch ohne Gewalt. Wie gesagt auf primitivo Niveau braucht man nicht abzusinken.

Königstiger87
03.03.2015, 23:26
Reine Unterrichtszeit um die 26 Stunden. Wer dann noch mehr als 14 Stunden zum korrigieren und vorbereiten braucht ist inkompetent.

Blödsinn, er macht nur seinen Job ordentlich. Ich weiß nicht was du für Lehrer kennst, aber für 300 Deutschklausuren sitzt man schon eine ganze Weile. Die faulen Lehrer sind es nämlich die Noten Würfeln oder nach Sympathie vergeben.

Im übrigen wird von den ganzen Leistungsschreihern gerne vergessen, dass im Refendariat gerade keine Leistung zählt sondern nur Sympathie bzw. Sympathie zu angewandten Lehrmethode. Wer also vernünftige Lehrer will soll erstmal eine gute Lehrerausbildung ermöglichen.

Desweiteren bin ich der Meinung, dass endweder alle Lehrer Beamten sein müssten oder gar keiner. Und im letzten Fall müssen die Eltern bzw. die Wirtschaft damit Leben, dass Lehrer streiken dürfen.

Maitre
04.03.2015, 07:14
Es gab und gibt keine deregulierten Länder mehr. Selbst die USA ist zu Tode reguliert, sieht man ja an deren maroden Wirtschaft.

Berufsbildung ist in den USA so gut wie gar nicht reguliert. Unter anderem dieses System angelernter Idioten ist es, das deren Wirtschaft gerade stranguliert. Die holen sich nicht zum Spaß ihre Fachkräfte aus anderen Ländern, hier darf es auch gern Deutschland sein.
Andere kopieren gerade das deutsche System. Insbesondere China kehrt der deregulierten Unbildung gerade den Rücken und unternimmt gewaltige Anstrengungen, ein ähnliches System zu etablieren.


Die deutsche Qualität kam doch nicht von irgendwelchen staatlichen Behörden, sondern wegen den deutschen Werten udn protestanischer Arbeitsethik. Das Kaiserreich war in Wissenschaft und Technik führend, da ging man
maximal bis zum Alter von 14 in die Schule.

So kann man sich die Welt auch zurechtmalen. Im 19. Jahrhundert galten deutsche Waren- trotz "deutscher Werte und protestantischer Arbeitsethik"- noch als qualitativ minderwertig. Die Entwicklung von "made in germany" als Qualitätsmerkmal fällt zeitlich sehr auffallend mit der Einführung von Berufsschulen ab dem Jahre 1871 sowie der Entwicklung des heute noch gültigen sogenannten dualen Systems ab etwa 1875 (als sich der Reichstag mit der mangelhaften Handwerkslehre beschäftigen musste) zusammen.

allesganoven
04.03.2015, 09:01
Desweiteren bin ich der Meinung, dass endweder alle Lehrer Beamten sein müssten oder gar keiner. Und im letzten Fall müssen die Eltern bzw. die Wirtschaft damit Leben, dass Lehrer streiken dürfen.
Lehrer sollten grundsätzlich nicht verbeamtet werden.
Ob Angestellte in der Freien Wirtschaft streiken dürfen, hängt von deren Arbeitsvertrag ab. Streikende in der Energieversorgung oder auch im Sevicebereich könnten leicht ein ganzes Land oder zumindest viele grosse Firmen lahmlegen.
Ich war im Sevicebereich tätig . Dass ich nicht streiken durfte, war klar im Arbeitsvetrag geregelt.

JackGinger
04.03.2015, 09:05
Lehrer sollten grundsätzlich nicht verbeamtet werden.
Ob Angestellte in der Freien Wirtschaft streiken dürfen, hängt von deren Arbeitsvertrag ab. Streikende in der Energieversorgung oder auch im Sevicebereich könnten leicht ein ganzes Land oder zumindest viele grosse Firmen lahmlegen.
Ich war im Sevicebereich tätig . Dass ich nicht streiken durfte, war klar im Arbeitsvetrag geregelt.

Die können ruhig streiken, sie können dann aber auch gefeuert werden.

Königstiger87
04.03.2015, 12:42
Lehrer sollten grundsätzlich nicht verbeamtet werden.
Ob Angestellte in der Freien Wirtschaft streiken dürfen, hängt von deren Arbeitsvertrag ab. Streikende in der Energieversorgung oder auch im Sevicebereich könnten leicht ein ganzes Land oder zumindest viele grosse Firmen lahmlegen.
Ich war im Sevicebereich tätig . Dass ich nicht streiken durfte, war klar im Arbeitsvetrag geregelt.

Ich glaub da sollte man erstmal bei Bahnfahrern, Busfahrern und Piloten anfangen. Ich bezweifel, dass diese Klausel überhaupt gültig ist, da Streikrecht Grundrecht ist.

Miau
04.03.2015, 14:05
Da stimme ich zu. Aber wie bereits zu Anfang aufgeführt wurde. Auch in der Realwirtschaft weht ein deutlich rauherer Wind als noch vor 20 Jahren. Alles durch verfehlte Politik die aber weiter gewählt wird und von Jahr zu Jahr schlimmer zu werden scheint.


Um auf den Hauptschulen überhaupt wieder erträgliche Zustände zu schaffen müsste wirklich hart durchgegriffen werden. Ich empfehle als Lektüre Heinz Buschkowsky. Neukölln ist überall. Störenfriede der Schule verweisen und Drosseln der Sozialleistungen an die Eltern bis die Vernunft annehmen und sich mit der Schule um die Erziehung bemühen und nicht nur quer feuern.

Schulleiter und Lehrer mit Biss die aber auch rechtlich Möglichkeiten haben Ordnung zu schaffen....oh und kleinere Klassen.

Mit einer Gehaltserhöhung für die Musiklehrer an Gymnasien....wird sich nicht sonderlich viel zum Guten ändern.



http://www.amazon.de/Neuk%C3%B6lln-ist-%C3%BCberall-Heinz-Buschkowsky/dp/3550080115

Volle Zustimmung! :gp:

Miau
04.03.2015, 14:15
Blödsinn, er macht nur seinen Job ordentlich. Ich weiß nicht was du für Lehrer kennst, aber für 300 Deutschklausuren sitzt man schon eine ganze Weile. Die faulen Lehrer sind es nämlich die Noten Würfeln oder nach Sympathie vergeben.

Im übrigen wird von den ganzen Leistungsschreihern gerne vergessen, dass im Refendariat gerade keine Leistung zählt sondern nur Sympathie bzw. Sympathie zu angewandten Lehrmethode. Wer also vernünftige Lehrer will soll erstmal eine gute Lehrerausbildung ermöglichen.

Desweiteren bin ich der Meinung, dass endweder alle Lehrer Beamten sein müssten oder gar keiner. Und im letzten Fall müssen die Eltern bzw. die Wirtschaft damit Leben, dass Lehrer streiken dürfen.

"...dass im Refendariat gerade keine Leistung zählt..." - Nana... Da gibt es Prüfungen en gros. Purer Stress, wenn z.B. ein Schulaufsichtsbeamter unangemeldet "zu Besuch" kommt und sich sämtliche Unterlagen + Klassenbuch ansieht und dann sein Urteil fällt. Da gibt es schon den einen oder anderen, der als unfähig abqualifiziert wird und seinen Traumjob an den Nagel hängen muss - womit diverse Studien-Semester für'n Arm sind.

Miau
04.03.2015, 14:30
Einigen wir uns einfach darauf:
- Eltern sind in erster Linie verantwortlich für die Erziehung ihrer Kids.
- Wer nicht den Anforderungen deutscher Grundschulen entspricht, wird zurück gestellt.
- Wer die Normen nicht erfüllt, wiederholt die Klasse.
- Lehrer sollten, gesellschaftlich gesehen, mehr Ansehen erlangen und nicht weiter als Staatssklaven oder gar als Büttel der Kultusminister angesehen werden, sondern als neutrale Vermittler von Wissen und Fähigkeiten.
- Lehrer, egal an welchen Schulen, sollten gleich bezahlt werden.
- Lehrer sollten streiken dürfen, damit "die da oben" mal aufwachen und erkennen, was sie dem Volk mit ihrer zersplitterten Bildungspolitik langfristig antun. Es gibt so viele Schulbuchausgaben und Atlanten, wie es Bundesländer gibt! Das scheint mir weltweit einmalig zu sein... :crazy:

Königstiger87
04.03.2015, 16:11
"...dass im Refendariat gerade keine Leistung zählt..." - Nana... Da gibt es Prüfungen en gros.

Ja viele Prüfungen, aber halt keine objektive Leistungsbewertung. Wie ist es sonst zu erklären, dass man beim letzten Unterrichtsbesuch eine 1 bekommt obwohl der komplette Stundenanfang für die Tonne war. Oder eine schlechte Note, weil der Prüfer die jeweilige Methode nicht mag (auch wenn sie anerkannt ist). Da zählt nur mag mich der Prüfer und bin ich auf seiner pädagogischen Linie. Die mündliche Prüfung ist auch toll. Je nachdem was für Fragen gestellt werden, kann einer der drei Prüfer dafür sorgen, dass die Note noch nach oben und unten rutscht.

Königstiger87
04.03.2015, 16:13
- Lehrer, egal an welchen Schulen, sollten gleich bezahlt werden.

Dickes Nein! Dafür sind die Studienzeiten und die zu erbringende Leistung zu unterschiedlich. Das erste Staatsexamen für Haupt- und Realschule ist wesentlich leichter als das fürs Gymnasium.

Miau
04.03.2015, 16:53
Dickes Nein! Dafür sind die Studienzeiten und die zu erbringende Leistung zu unterschiedlich. Das erste Staatsexamen für Haupt- und Realschule ist wesentlich leichter als das fürs Gymnasium.

Fürs Gym studiert man 2 Semester länger, hat aber keine wirkliche Ausbildung in Pädagogik und Psychologie. Daher wären Gym-Lehrer hoffnungslos verloren, wenn sie z.B. an einer Hauptschule unterrichten müssten. Andererseits könnte manch ein Hauptschul- oder Grundschullehrer nicht gewisse Fächer am Gym unterrichten, weil er sich nicht das Wissen angeeignet hat. Also: Was ist wichtiger: Das reine Vermitteln von Wissen oder die sozial-engagierte und einfühlsame Beschäftigung mit Hauptschulkids? Ich denke, jeder soll dort arbeiten, wo es ihm am besten passt. Das in z.B. 8 Semestern erlernte Wissen (fürs Gym) in zwei Fächern und das damit verbundene viel höhere Gehalt rechtfertigt nicht die verbreitete Unfähigkeit im sozialen Bereich. "Friss oder stirb" sollte mittlerweile ad acta gelegt worden sein. Dazu kommt die Tatsache, dass neuerdings jeder Hans & Franz, egal wie doof, ans Gymnasium gehen kann - wodurch die pädagogischen Fähigkeiten des Lehrers gefordert sind. DAS steht aber nicht auf dem Uni-Programm der Gym-Lehrer.

Miau
04.03.2015, 16:58
Dickes Nein! Dafür sind die Studienzeiten und die zu erbringende Leistung zu unterschiedlich. Das erste Staatsexamen für Haupt- und Realschule ist wesentlich leichter als das fürs Gymnasium.

"...und die zu erbringende Leistung..." - Haha. Was ist die größere Leistung: 6 Stunden reines Wissen an Lernwillige rüber zu bringen oder 6 Stunden 30 teilweise renitente Kids erst einmal überhaupt zu Stillsitzen / Zuhören / sozialem verhalten zu bringen? Ich möchte lieber einen Sack voller Flöhe mit meinen vom Blatt abgelesenen Weisheiten beschallen als 30 entsprungene Flöhe einzufangen und auf einen einigermaßen akzeptablen Kurs zu bringen.

Minion
05.03.2015, 07:19
Die Verbeamtung von Lehrern sollte komplett eingestellt werden und sämtliche bestehende Beamtenverhältnisse aus Gründen des Haushaltsnotstandes und der zu erwartenden unmöglich zu bewältigenden Pensionskosten aufgehoben und ins Angestelltenverhältnis überführt werden.

Ein frischer Berufseinsteiger, 27 Jahre, ledig, keine Kinder, verdiente als verbeamteter Gymnasiallehrer in NRW (Stand 03.2013, mittlerweile noch etwas höher!) bereits 2620,-€ NETTO. (Gleicher Einstiegslehrer als im Angestelltenverhältnis auch schon satte 2196,-€ NETTO)
Nach zehn Berufsjahren, 41 Jahre, verheiratet, zwei Kinder: 3775,-€ NETTO. (Gleicher Lehrer als im Angestelltenverhältnis 3330,-€ NETTO)

Das sind in beiden Beschäftigungsverhältnissen traumhafte Gehälter. 3775,-€ NETTO, dafür muß ein Angestellter in der freien Wirtschaft 6.724,64,-€ Brutto verdienen. Bei den 3330,-€ NETTO des Gymnasiallehrers im Angestelltenverhältnis sind es immerhin noch 5.903,45,-€ Brutto.
Dazu beim Beamten noch eine traumhafte Pension, von der in der freien Wirtschaft angestellte nur träumen können. Aber auch der angestellte Lehrer wird als Rentner bei dieser Gehaltshöhe wohl nicht am Hungertuch nagen.

Der Staat zeigt hier generös, was es ihm wert ist, Dem Nachwuchs im Volk eine 10-13 Jahre währende systemkonforme Gehirnwäsche zu verpassen. Bei solchen Traumgehältern spielen die Lehrer gerne mit und denken nicht im Traum daran ihre privilegierte Position aufs Spiel zu setzen, indem sie die Schulkinder auch nur ansatzweise zu selbstständig und kritisch denken Menschen erziehen würden. Die meisten sind eh freiwillig und aus vollster Überzeugung systemkonform und sagen zu allen ideologischen Erziehungsrichtlinien Ja und Amen.
Denn ein System, daß IHNEN, egal ob als Beamter oder als Angestellter ein dermaßen abgesichertes, sorgenfreies Leben (befreit von allen materiellen Existenzsorgen bis zum Lebensende!) mit einem so hohen Lebensstandard ermöglicht, daß kann ja nur gut sein: das primitive Volk demonstriert als PEGIDA? MIR GEHT'S DOCH HERVORRAGEND! Das können nur bekloppte Rechte sein, der Mob halt... Linke Umverteilungsideologie, "Refuggees Welcome" und offene Grenzen, offene Sozialsysteme und offener Arbeitsmarkt für alle? Funktioniert doch bestens! Beweis: MIR GEHT'S DOCH HERVORRAGEND!

Man muß mal die Lehrergehälter in anderen Staaten mit denen der BRD vergleichen. Ob verbeamtet oder angestellt. Es geht unseren Pädagogen im Vergleich zu Angestellten in der freien Wirtschaft (auch Akademikern!) zu gut. So gut, daß die Mehrheit nicht nur Unverständnis sondern oft regelrechte Verachtung für die realen Nöte und Ängste des übrigen Volks haben und diese Verachtung für das Volk auch ihren Schülern anerziehen.

:gp:

Erstmal ein dickes Danke für diesen Beitrag. Du kennst Dich offensichtlich mit den Zahlen aus, weshalb ich da eine Frage bezüglich der Besoldung eines ehemaligen Kumpels von mir hätte.
Er hat eine Lehre (Gas, Wasser, Schei**e) absoviert und konnte dank Papas Konto kurz darauf schon den Meister in diesem Fach machen. Mit 35 Jahren ist er dann als Berufsschullehrer (Seiteneinsteiger/Bayern) verbeamtet worden. Seit dem wanderte seine Nase mehr und mehr richtung Stirn und es war kaum noch möglich normal mit ihm zu reden. Als er sich dann auch noch angewöhnte bei jeder Werbung für Privatrenten die im TV zu sehen war, alle anwesenden auszulachen und Sprüche wie bspw. "die Idioten sollen schön brav selbst sparen" abließ, kündigte ich ihm die Freundschaft.

Jetzt streiken ja gerade die Lehrer und es gibt immernoch Leute die mir nicht glauben wollen, das es ein Jammern auf höchstem Niveau ist. Das es zwar Unterschiede bei den Entgeldern gibt glaubt man schon, allerdings wollen die meisten nicht wahrhaben wie hoch die Besoldung eines verbeamteten Lehrers, selbst die eines Berufsschullehrers wirklich ist, wenn man alle anderen Privilegien mit einbezieht.

Wenn ein frisch verbeamteter Lehrer in eine Bank geht und nach einem Kredit fragt, bekommt er ihn ganz sicher, und sicher auch zu guten Konditionen. Der frischgebackene, ausgelernte Maschinenschlosser hingegen, wird mit der Aussicht auf viele wechselnde Zeitarbeiterjobs und den damit zu erwartenden immer wieder anfallenden Arbeitslosenzeiten, sicher schnell der Tür verwiesen.

Ich wüsste gerne was so ein verbeamteter Berufsschullehrer (er ist jetzt 44 Jahre alt, verheiratet, 1 Kind) als Besoldung Netto bekommt?
Ich wüsste gerne was genau alle Pensionierten Beamten pro Jahr kosten und wie die Entwicklung weitergeht? (Geburtenstarke Jahrgänge sind in 5 Jahren 55 und können Frühpensioniert werden)

Denn bei der nächsten Gelegenheit, bei der ihn Jemand (die meisten aus dem Freundeskreis sind mittlerweile in Zeitarbeit) in Schutz nimmt, würde ich gerne mal seine Besoldung erwähnen, und mit welchen Privilegien dieser schwere Lehrerjob gesegnet ist.

Zuletzt hat er mit Bildern von der Baustelle seines Hauses geprahlt. Beste Wohngegend, garantiert Musel und Asylbetrügerfrei. Klar, ich beneide ihn um sein sorgenfreies Leben, was mich jedoch wirklich auf die Palme bringt ist diese Arroganz und dieses "ich habe das alles zurecht verdient" Verhalten. Er hält es für vollkommen gerechtfertigt, das Beamte in der Gesellschaft durch die Finanzierung des Steuerzahlers bessergestellt sind. Natürlich gibt es Beamte die vollkommen zurecht gut entlohnt werden, womit ich bspw. Polizisten meine, die sich täglich die Frechheiten jugendlicher Migrus gefallen lassen müssen. Hochschullehrer in schwierigen Fächern, wo das Studium mehrere Jahre dauert und wirklich nicht einfach ist. (Mathe/Physik/Jura/Medizin, usw...) Doch viele Beamte sind auf einer Besoldungsstufe die weit jenseits ihrer Leistungen liegt.

:cool:

Hay
05.03.2015, 07:29
Ja, ätzen! Ein Hauptschullehrer macht wesentlich mehr an Psychologie und Soziologie als ein Gymnasiallehrer und hat mehr Stress mit all den ungebildeten und unerzogenen Gören. Trotzdem verdient der Gym-Lehrer wesentlich mehr! Dazu muss der auch noch weniger Stunden unterrichten und hat auch noch Aufstiegsmöglichkeiten bis A16 oder was weiß ich noch... Der Hauptschullehrer kommt mit A12 in den Job und bleibt dabei - bis zum Ende. Egal, wie er sich anstrengt und engagiert. Eine Schande ist das!

Wenn er nix taugt, wird er immerhin noch A 14 (Oberstudienrat). Heute inflationär und automatisch vergeben, war dieser Aufstieg früher noch ein seltener.

Maitre
05.03.2015, 14:39
:gp:

Erstmal ein dickes Danke für diesen Beitrag. Du kennst Dich offensichtlich mit den Zahlen aus, weshalb ich da eine Frage bezüglich der Besoldung eines ehemaligen Kumpels von mir hätte.
Er hat eine Lehre (Gas, Wasser, Schei**e) absoviert und konnte dank Papas Konto kurz darauf schon den Meister in diesem Fach machen. Mit 35 Jahren ist er dann als Berufsschullehrer (Seiteneinsteiger/Bayern) verbeamtet worden. Seit dem wanderte seine Nase mehr und mehr richtung Stirn und es war kaum noch möglich normal mit ihm zu reden. Als er sich dann auch noch angewöhnte bei jeder Werbung für Privatrenten die im TV zu sehen war, alle anwesenden auszulachen und Sprüche wie bspw. "die Idioten sollen schön brav selbst sparen" abließ, kündigte ich ihm die Freundschaft.

Jetzt streiken ja gerade die Lehrer und es gibt immernoch Leute die mir nicht glauben wollen, das es ein Jammern auf höchstem Niveau ist. Das es zwar Unterschiede bei den Entgeldern gibt glaubt man schon, allerdings wollen die meisten nicht wahrhaben wie hoch die Besoldung eines verbeamteten Lehrers, selbst die eines Berufsschullehrers wirklich ist, wenn man alle anderen Privilegien mit einbezieht.

….

Ich wüsste gerne was so ein verbeamteter Berufsschullehrer (er ist jetzt 44 Jahre alt, verheiratet, 1 Kind) als Besoldung Netto bekommt?
Ich wüsste gerne was genau alle Pensionierten Beamten pro Jahr kosten und wie die Entwicklung weitergeht? (Geburtenstarke Jahrgänge sind in 5 Jahren 55 und können Frühpensioniert werden)


:cool:

Als Meister wird er wohl Lehrer für Fachpraxis sein. Ansonsten läuft nichts ohne Hochschulstudium, erstes und zweites Staatsexamen. Ohne das Hochschulstudium (10 Semester) bleibt besagter Lehrer für Fachpraxis. Sollte sich um eine Besoldungsgruppe A9 handeln. Besoldungsgruppen hier:http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/by/besoldungsgruppen.html
Dazu benötigst du die Stufe: http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/by/stufen.html
Mit diesen Daten einfach hier abfragen:http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/by?id=beamte-bayern-2014

p.s.: Dein Zusatz "selbst die eines Berufsschullehrers" ist irreführend. "Richtige" Berufsschullehrer haben die gleichen Besoldungsgruppen wie Gymnasiallehrer. Das geht ab A13 los.

Tantalit
05.03.2015, 15:57
Lehrer streiken, das muß ja wohl ein Witz sein, wie kann jemand der sein Leben lang zur Schule geht und nie arbeitet streiken, und wofür?

blubba
05.03.2015, 16:05
Gute Lehrer sollten gut bezahlt werden.

Tantalit
05.03.2015, 16:17
Gute Lehrer sollten gut bezahlt werden.

Es gab ja schon mehrmals Überlegungen "besonders" fleißige Beamte extra zu entlohnen sozusagen eine Prämie die über reine Anwesenheit hinausgeht also sozusagen Körper, Geist und Fleiß in ein und demsleben Raum zur selben Zeit anzutreffen.

Ernsthaft, Beamte lachen doch über alle anderen, denn sie haben mit ihrer Verbeamtung keine Sorgen mehr höchstens einen wachsenden Dachschaden im Laufe der Jahre, der mit grassierenden Realitätsverlust einhergeht.

Buchenholz
05.03.2015, 19:29
Ich wüsste gerne was so ein verbeamteter Berufsschullehrer (er ist jetzt 44 Jahre alt, verheiratet, 1 Kind) als Besoldung Netto bekommt?
Ich wüsste gerne was genau alle Pensionierten Beamten pro Jahr kosten und wie die Entwicklung weitergeht? (Geburtenstarke Jahrgänge sind in 5 Jahren 55 und können Frühpensioniert werden)

Denn bei der nächsten Gelegenheit, bei der ihn Jemand (die meisten aus dem Freundeskreis sind mittlerweile in Zeitarbeit) in Schutz nimmt, würde ich gerne mal seine Besoldung erwähnen, und mit welchen Privilegien dieser schwere Lehrerjob gesegnet ist.
Ich habe da selber auch nur im Internet nach einer Beispielrechnungen recherchiert, nachdem mir eine Arbeitskollegin, die kurz vorm Referendariat stand, letztes Jahr mal einige Nettolohnbeispiele von Lehrern vorgerrechnet hat und ich die Höhe nicht so recht glauben konnte. Dachte damals noch, die Höhe Lehrergehälter hätten sich inzwischen relativiert.

Bei Berufsschullehrern bin ich überfragt. Dürfte aber nicht so schwer zu recherchieren sein. Mit den zahlreichen Vergünstigungen/Privilegien kenne ich mich nicht so aus. Da gibt es so vieles, ist schwer da einen vollständigen Überblick zu finden. Dafür ist vielleicht das Referendarsforum eine gute Anlaufstelle:
http://www.referendar.de/forum/

Solltest die Frage da halt nur geschickt stellen. So in etwa, als wärst Du selbst in der Situation deines ehemaligen Kumpels, also als würdest Du einen Quereinstieg in die gleiche Position erwägen, hättest aber noch starke Bedenken, ob sich das denn für Dich auch lohne.
Da die Besoldung im öffentlichen Dienst und eben auch Lehrern oft nicht ganz einfach zu berrechnen ist gibt es solche Diskussionen dort und anderswo recht oft.
Lehramtsstudenten und Quereinsteiger wollen ja wissen, was sie später verdienen können.

Wenn's nur um die Gehaltshöhe geht findest Du recht leicht Gehaltstabellen im Internet, allerdings teils unterschiedlicher Qualität, was den Informationsgehalt betrifft. Ist halt auch ein bißchen trocken sich da durchzuwurschteln, weil ja neben Alter auch so Sachen wie Anzahl der Berufsjahre, Ortszulage, Familienstand und dergleichen in die Gehaltshöhe mit reinspielen.

Schlummifix
05.03.2015, 23:01
Stimmt alles, allerdings kenne ich einige verbeamtete Lehrer, und deren Leben war mit Eintritt in die Schullaufbahn vorbei.
Wenn du einmal in einer solchen Mühle steckst, ist dein Leben vorbei. Dann bist du gebunden, das wars.
Ich habe mir immer mehr vom Leben erwartet, deshalb kam so etwas nie in Frage.
Nö, die Lehrer beneide ich nicht wirklich.


Die Verbeamtung von Lehrern sollte komplett eingestellt werden und sämtliche bestehende Beamtenverhältnisse aus Gründen des Haushaltsnotstandes und der zu erwartenden unmöglich zu bewältigenden Pensionskosten aufgehoben und ins Angestelltenverhältnis überführt werden.

Ein frischer Berufseinsteiger, 27 Jahre, ledig, keine Kinder, verdiente als verbeamteter Gymnasiallehrer in NRW (Stand 03.2013, mittlerweile noch etwas höher!) bereits 2620,-€ NETTO. (Gleicher Einstiegslehrer als im Angestelltenverhältnis auch schon satte 2196,-€ NETTO)
Nach zehn Berufsjahren, 41 Jahre, verheiratet, zwei Kinder: 3775,-€ NETTO. (Gleicher Lehrer als im Angestelltenverhältnis 3330,-€ NETTO)

Das sind in beiden Beschäftigungsverhältnissen traumhafte Gehälter. 3775,-€ NETTO, dafür muß ein Angestellter in der freien Wirtschaft 6.724,64,-€ Brutto verdienen. Bei den 3330,-€ NETTO des Gymnasiallehrers im Angestelltenverhältnis sind es immerhin noch 5.903,45,-€ Brutto.
Dazu beim Beamten noch eine traumhafte Pension, von der in der freien Wirtschaft angestellte nur träumen können. Aber auch der angestellte Lehrer wird als Rentner bei dieser Gehaltshöhe wohl nicht am Hungertuch nagen.

Maitre
06.03.2015, 08:00
Wenn's nur um die Gehaltshöhe geht findest Du recht leicht Gehaltstabellen im Internet, allerdings teils unterschiedlicher Qualität, was den Informationsgehalt betrifft. Ist halt auch ein bißchen trocken sich da durchzuwurschteln, weil ja neben Alter auch so Sachen wie Anzahl der Berufsjahre, Ortszulage, Familienstand und dergleichen in die Gehaltshöhe mit reinspielen.

Die Besoldungshöhe läßt sich sehr gut mit dem Gehaltsrechner öffentlicher Dienst, http://oeffentlicher-dienst.info/einstieg/ , abschätzen. Auch wenn ihr Zulagen in exorbitanter Höhe vermutet, sind die meist nicht der Rede wert. Bis jetzt lag ich mit dem Rechner immer sehr gut.
Der einzige Schwachpunkt: In den letzten Jahren sind immer mehr Vergünstigungen für neu Verbeamtete gestrichen oder verringert worden. Das heißt, man wird das exakte Einkommen dieses Lehrers nicht herausbekommen aber abschätzen, da er vermutlich schon länger tätig ist. Nach dem beschriebenen Werdegang kann er nur Lehrer für Fachpraxis sein, da zieht der Tip mit dem Forum für Referendare schon mal gar nicht, weil die sich damit eher nicht auskennen werden.
Zu de Rechner: Für mich selbst gerechnet, angenommen ich würde die erste Staatsprüfung- eigentlich unnötigerweise- noch ablegen, das Referendariat ableisten, zweite Staatsprüfung, danach Einstieg in die Berufsschule mit A13, verheiratet, drei Kinder, würde ich als Berufsschullehrer mit 4364,17€ brutto oder 3279,14€ netto (Steuerklasse IV) abzüglich der privaten oder freiwilligen gesetzlichen Versicherung nach Hause gehen.

Buchenholz
06.03.2015, 09:28
Die Besoldungshöhe läßt sich sehr gut mit dem Gehaltsrechner öffentlicher Dienst, http://oeffentlicher-dienst.info/einstieg/ , abschätzen. Auch wenn ihr Zulagen in exorbitanter Höhe vermutet, sind die meist nicht der Rede wert. Bis jetzt lag ich mit dem Rechner immer sehr gut.
Der einzige Schwachpunkt: In den letzten Jahren sind immer mehr Vergünstigungen für neu Verbeamtete gestrichen oder verringert worden. Das heißt, man wird das exakte Einkommen dieses Lehrers nicht herausbekommen aber abschätzen, da er vermutlich schon länger tätig ist. Nach dem beschriebenen Werdegang kann er nur Lehrer für Fachpraxis sein, da zieht der Tip mit dem Forum für Referendare schon mal gar nicht, weil die sich damit eher nicht auskennen werden.
Zu de Rechner: Für mich selbst gerechnet, angenommen ich würde die erste Staatsprüfung- eigentlich unnötigerweise- noch ablegen, das Referendariat ableisten, zweite Staatsprüfung, danach Einstieg in die Berufsschule mit A13, verheiratet, drei Kinder, würde ich als Berufsschullehrer mit 4364,17€ brutto oder 3279,14€ netto (Steuerklasse IV) abzüglich der privaten oder freiwilligen gesetzlichen Versicherung nach Hause gehen.
Zulagen inexorbitanter Höhe vermute ich nicht, aber in manchen Gehaltsdiskussionen werden nicht mal Familienstand und Kinderzahl berücksichtigt, geschweige denn Anzahl der Dienstjahre. Letzteres hat ja durchaus einen erheblichen Einfluß auf die Besoldungshöhe.

3279,14,-€ netto als Berufseinsteiger hätte ich bei Berufsschullehrern gar nicht erwartet. Ist ja nur geringfügig unter dem von Gymnasliallehrern.
Das Bruttogehalt des Lehrers ist aber irrelevant, wegen der geringeren Abzüge. Interresant ist nur das Bruttogehalts eines vergleichbaren Arbeitnehmers in der freien Wirtschaft, also ebenfalls verheiratet, zwei Kinder, welches dieser verdienen müsste, um auf den gleichenNettobetrag zu kommen. Dieses läge bei 5.772,12 Euro.

Kennst Du auch Berechnungsquellen, wo die Anzahl der Berufsjahre berücksichtigt werden? Das Gehalt nach 10- bzw. 25 Dienstjahren wäre noch interessant zu erfahren. Ich gebs zu, bin grad zu faul zum selber googlen *räusper*.

Shiri
06.03.2015, 09:33
Die Grün verseuchten Lehrer sollen sich nicht mal aufregen, alles wird teurer und wir alle müssen den Gürtel enger schnallen.
Die Lehrer sind doch für Flüchtlinge und mehr - sollen die mal auf 10 Prozent ihres Gehaltes verzichten weil es für Flüchtlinge gebraucht wird ...wo bleibt dann da die propagierte Solidarität ???

Seltsam ist dass auf Walldorfschulen und privaten Schulen der Unterricht weiter geht - nur die Kinder die auf normalen Schulen gehen müssen, leiden unter der Idiologie der Lehrer und des ständigen Unterrichtsausfalls...Berlin ist da Spitzenreiter.

Bergischer Löwe
06.03.2015, 09:35
Die Besoldungshöhe läßt sich sehr gut mit dem Gehaltsrechner öffentlicher Dienst, http://oeffentlicher-dienst.info/einstieg/ , abschätzen. Auch wenn ihr Zulagen in exorbitanter Höhe vermutet, sind die meist nicht der Rede wert. Bis jetzt lag ich mit dem Rechner immer sehr gut.
Der einzige Schwachpunkt: In den letzten Jahren sind immer mehr Vergünstigungen für neu Verbeamtete gestrichen oder verringert worden. Das heißt, man wird das exakte Einkommen dieses Lehrers nicht herausbekommen aber abschätzen, da er vermutlich schon länger tätig ist. Nach dem beschriebenen Werdegang kann er nur Lehrer für Fachpraxis sein, da zieht der Tip mit dem Forum für Referendare schon mal gar nicht, weil die sich damit eher nicht auskennen werden.
Zu de Rechner: Für mich selbst gerechnet, angenommen ich würde die erste Staatsprüfung- eigentlich unnötigerweise- noch ablegen, das Referendariat ableisten, zweite Staatsprüfung, danach Einstieg in die Berufsschule mit A13, verheiratet, drei Kinder, würde ich als Berufsschullehrer mit 4364,17€ brutto oder 3279,14€ netto (Steuerklasse IV) abzüglich der privaten oder freiwilligen gesetzlichen Versicherung nach Hause gehen.

Was bereits in der deutschen Lohn und Gehaltspyramide zu den obersten 10% zu zählen ist. Ein junger Ingenieur im Chemietarif - höchste Stufe E13 - liegt vergleichsweise bei 5419 Euro brutto. Meist erfolgt nach 3-4 Jahren für Akademiker der Sprung ins außertarifliche Beschäftigungsverhältnis. Dann sind deutlich höhere Einkommen, speziell durch die dann anstehenden Tantiemen möglich.

Maitre
06.03.2015, 09:47
Zulagen inexorbitanter Höhe vermute ich nicht, aber in manchen Gehaltsdiskussionen werden nicht mal Familienstand und Kinderzahl berücksichtigt, geschweige denn Anzahl der Dienstjahre. Letzteres hat ja durchaus einen erheblichen Einfluß auf die Besoldungshöhe.

Der Rechner auf der verlinkten Seite fragt das alles ab. Ich bin da mal davon ausgegangen, dass ich auch alle drei Kinderfreibeträge an mich gerissen hätte. Der Zusatz "verheiratet, drei Kinder" (noch sind es zwei, aber bald drei) würde sich bei mir mit brutto immerhin 673,42 bemerkbar machen.
Berechnungsbeispiel für Sachsen-Anhalt, gleich mit Stufen: http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/st?id=beamte-st-2014&g=A_13&s=1&f=4&z=100&zulage=&stj=2015&stkl=4&r=0&zkf=3


3279,14,-€ netto als Berufseinsteiger hätte ich bei Berufsschullehrern gar nicht erwartet. Ist ja nur geringfügig unter dem von Gymnasliallehrern.

Es ist nicht unter dem, es ist das gleiche Einkommen. Der Unterschied zu den dir bekannten ist vermutlich meinem Bundesland Sachsen-Anhalt geschuldet. Übrigens ist der Berufseinstieg das Referendariat, in dem man mit der Hälfte auskommen muss. Das dauert je nach Bundesland 16 bis 24 Monate.


Das Bruttogehalt des Lehrers ist aber irrelevant, wegen der geringeren Abzüge. Interresant ist nur das Bruttogehalts eines vergleichbaren Arbeitnehmers in der freien Wirtschaft, also ebenfalls verheiratet, zwei Kinder, welches dieser verdienen müsste, um auf den gleichenNettobetrag zu kommen. Dieses läge bei 5.772,12 Euro.

Das Brutto ist tatsächlich nicht zu vergleichen. Beim Netto aber die private oder freiwillig gesetzliche KV nicht vergessen. Die geht da noch ab. Hätte ich meinen ersten Job als Ingenieur behalten, würde ich heute bei etwas über 5000€/brutto liegen und netto kaum weniger übrig haben, wie als frisch nach dem Referendariat einsteigender Lehrer.


Kennst Du auch Berechnungsquellen, wo die Anzahl der Berufsjahre berücksichtigt werden? Das Gehalt nach 10- bzw. 25 Dienstjahren wäre noch interessant zu erfahren. Ich gebs zu, bin grad zu faul zum selber googlen *räusper*.

Die Stufen sind meist nach Dienstjahren, früher wohl nach Alter geordnet. Beispiel Sachsen-Anhalt hier: http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/st/stufen.html

Und nein, ich bin nicht der Meinung, dass Lehrer am Hungertuch nagen. Aber beneiden tue ich sie trotzdem nicht… nicht umsonst habe ich diese Laufbahn komplett in den Wind geschlagen und die Selbstständigkeit gewählt.

Maitre
06.03.2015, 10:18
Was bereits in der deutschen Lohn und Gehaltspyramide zu den obersten 10% zu zählen ist. Ein junger Ingenieur im Chemietarif - höchste Stufe E13 - liegt vergleichsweise bei 5419 Euro brutto.

Eben jene E13 hatte ich in meinem ersten Job als Ingenieur nach dem Studium, allerdings in der Metallindustrie. In meiner Sparte waren mit mir nur vier Mann, die nicht AT waren. Das lag daran, dass wir Produkte zu betreuen hatten, welche die oberste Geschäftsleitung nicht besonders liebte. Unter den AT waren nicht wenige Personen, die keinerlei Hochschulausbildung vorweisen konnten, die einfach nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren. Auch wegen dieser Erfahrungen beeindrucken mich die Lehrereinkommen nicht besonders.

Bergischer Löwe
06.03.2015, 10:28
Eben jene E13 hatte ich in meinem ersten Job als Ingenieur nach dem Studium, allerdings in der Metallindustrie. In meiner Sparte waren mit mir nur vier Mann, die nicht AT waren. Das lag daran, dass wir Produkte zu betreuen hatten, welche die oberste Geschäftsleitung nicht besonders liebte. Unter den AT waren nicht wenige Personen, die keinerlei Hochschulausbildung vorweisen konnten, die einfach nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren. Auch wegen dieser Erfahrungen beeindrucken mich die Lehrereinkommen nicht besonders.

Ich bin - pünktlich 3 Jahre nach meinem Diplom und Einstieg - AT geworden. Nach 15 Jahren dann LT. Und nach 17 Jahren Gesellschafter. Und nun arbeite ich am "Hauptgesellschafter".

Maitre
06.03.2015, 12:52
Ich bin - pünktlich 3 Jahre nach meinem Diplom und Einstieg - AT geworden. Nach 15 Jahren dann LT. Und nach 17 Jahren Gesellschafter. Und nun arbeite ich am "Hauptgesellschafter".

Da mich der Job langweilte, habe ich ihn nach einem Jahr an den Nagel gehängt und bin an diese private Berufsschule gewechselt… was sich als Fehler erwies- siehe meine Beschreibung, die nicht mal allen Wahnsinn abbildet, den ich in der Zeit erlebte.
Danach haben wir nicht mehr weiter experimentiert, sondern haben unsere heutige Firma übernommen. Das habe ich bisher noch nicht bereut, auch wenn wir natürlich beachtliche Kredite an der Backe haben und somit lange nicht so reich sind, wie gern unterstellt/ vermutet wird. Allein das Gefühl, selbst entscheiden zu können, um Veränderungen im Unternehmen nicht betteln zu müssen, ist es wert gewesen. Da ist das Leben eines Lehrers leider viel weniger frei. Jeder Unsinn, der seitens des Ministeriums kommt, ist umzusetzen und ggfs. zu bejubeln. Ob man will oder nicht.

Brathering
06.03.2015, 12:54
Man sollte die verbeamteten Lehrer diesen gleichstellen statt anders herum.

Großadmiral
06.03.2015, 19:56
Wenn die angestellten Lehrer streiken, dann für Gleichbehandlung. Es geht einfach nicht an, dass Lehrer / Menschen, die die gleiche Arbeit machen, unterschiedlich entlohnt werden. Es gibt Fälle, wo selbst beamtete Lehrer an der gleichen Schule dieselbe Arbeit verrichten aber unterschiedlich bezahlt werden! Beispiel: An derselben Schule (!) unterrichtet ein Hauptschullehrer z.B. Mathematik und Deutsch und ein Gymnasiallehrer Kunst und Sport... Der eine erhält A12, der andere A14.
Ist das gerecht? Steigert so etwas die Motivation? Das ganze deutsche Schulsystem ist für den A...

Die werden unterschiedlich bezahlt weil es unterschiedliche Laufbahnen sind, in den meisten Bundesländern.
Angestellte Lehrer werden grundsätzlich zu hoch bezahlt E 13 setzt normalerweise eine wissenschaftliche Tätigkeit voraus, in Sachsen werden bald alle Lehrer in E 13 eingruppiert.

Großadmiral
06.03.2015, 20:02
In Deutschland herrscht Schulpflicht! Schulen sind also eine staatliche Institution. Folglich gehören diejenigen, die diese Institution betreiben, auch verbeamtet. Wohin soll die Privatisierung der Schulen noch führen?

"Diese Deutschstunde wird Ihnen präsentiert von Milchschnitte, gesund für den ganzen Tag!"

Die Verbeamtung von Lehrern wird üblicherweise mit der Berufsfreiheit begründet.
Ob die Lehre an sich hoheitliches handeln ist darf bezweifelt werden.

Maitre
06.03.2015, 20:06
Die werden unterschiedlich bezahlt weil es unterschiedliche Laufbahnen sind, in den meisten Bundesländern.
Angestellte Lehrer werden grundsätzlich zu hoch bezahlt E 13 setzt normalerweise eine wissenschaftliche Tätigkeit voraus, in Sachsen werden bald alle Lehrer in E 13 eingruppiert.

E13 setzt keine wissenschaftliche Tätigkeit voraus, sondern einen Universitätsabschluss bzw. heute einen Master. Die Gruppen sind streng nach dem benötigten Abschluss geordnet. Unidiplom oder Master sind jeweils auch die Voraussetzung um Lehrer zu werden.

Großadmiral
06.03.2015, 20:07
Ich hab sehr viel Ahnung. Ich habe einige Familienmitglieder die dem Lehrberuf fröhnen mit unterschiedlicher Motivation. Da gibts auch genügend Geschichten von den unterschiedlichsten Kollegen. Das von dir beschriebene gibt es. Sind aber Einzelfälle und meist die Anfänger und die wo sich ausnützen lassen. Ansonsten hat KEIN anderer Beruf so viel Ferien und Freizeit wie ein Lehrer. Korrekturen und Vorbereitung kann nach Schulschluss erfolgen oder in den Ferien nach den ersten paar Jahren wird eh das meiste nur aufgewärmt und wieder verwendet.


Was den Stress mit den Kindern angeht, das hängt vor allem damit zusammen, dass den meisten Lehrern heutzutage das Durchsetzungsvermögen fehlt um den Beruf tätigen zu können. Das war früher noch anders, da gab es die Lehrer die das Schulwesen brauch. Hart aber gerecht.


Als ob die Lehrer jede Woche eine 60 Stunden Woche hinlegen und das WE durch arbeiten.....trolololololol.


Reine Unterrichtszeit um die 26 Stunden. Wer dann noch mehr als 14 Stunden zum korrigieren und vorbereiten braucht ist inkompetent.

Hochschullehrer und Richter sowie einige Verwaltungsbeamte können das überbieten.

Großadmiral
06.03.2015, 20:12
E13 setzt keine wissenschaftliche Tätigkeit voraus, sondern einen Universitätsabschluss bzw. heute einen Master. Die Gruppen sind streng nach dem benötigten Abschluss geordnet. Unidiplom oder Master sind jeweils auch die Voraussetzung um Lehrer zu werden.

E 13 setzt ein wissenschaftliches Studium als Voraussetzung für eine wissenschaftliche Tätigkeit voraus.
Die Bewertung einer Stelle erfolgt nach der vorherrschenden Tätigkeit. Eine im weiteren Sinne wissenschaftliche Tätigkeit ist für mich bei Lehrern nicht ersichtlich.

Maitre
06.03.2015, 20:18
E 13 setzt ein wissenschaftliches Studium als Voraussetzung für eine wissenschaftliche Tätigkeit voraus.
Die Bewertung einer Stelle erfolgt nach der vorherrschenden Tätigkeit. Eine im weiteren Sinne wissenschaftliche Tätigkeit ist für mich bei Lehrern nicht ersichtlich.

Es gibt immer wieder mal Ausschreibungen für wissenschaftliche Mitarbeiter, die mit einer E10 bis E12, also Voraussetzung Fachhochschulstudium oder Bachelor, bezahlt werden sollen. Und nun?
E13 habe ich auch schon als Vergütung für leitende Tätigkeiten im öffentlichen Dienst gesehen. Wo bleibt da die wissenschaftliche Tätigkeit?

Großadmiral
06.03.2015, 20:31
Es gibt immer wieder mal Ausschreibungen für wissenschaftliche Mitarbeiter, die mit einer E10 bis E12, also Voraussetzung Fachhochschulstudium oder Bachelor, bezahlt werden sollen. Und nun?
E13 habe ich auch schon als Vergütung für leitende Tätigkeiten im öffentlichen Dienst gesehen. Wo bleibt da die wissenschaftliche Tätigkeit?

Ein FH-Studium und ein Bachelor sind kein wissenschaftliches Studium sondern Berufsqualifizierende Studien.
Diese leitenden Tätigkeiten enthalten zumeist wissenschaftliche Tätigkeit in ihrem Anforderungsprofiel. Bei Juristen und Ökonomen durchaus zu begründen wenn sie in ihren Fachgebieten tätig sind.
Kann aber schwierig sein so was Gerichtsfest zu machen. http://juris.bundesarbeitsgericht.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bag&Art=en&nr=17518 ab RN 11

Großadmiral
06.03.2015, 20:54
Na wenn das so einfach ist…
Komischerweise bekam die deutsche Berufsausbildung international erst ihren guten Ruf, nachdem dieses angeblich so überregulierte System eingeführt wurde, während deregulierte Länder nicht viel mehr als angelernte Hilfsarbeiter hervorbringen.
Die Gesetze des Marktes führen in einem solch deregulierten Zustand zu nicht mehr, als dem Auszubildenden nur genau das beizubringen, was man selbst im Betrieb gebrauchen kann.
Das will ich für meine Azubis nicht, das will ich aber auch nicht für eventuelle zukünftige Bewerber.

Du bist Berufsschullehrer?
Die stärke des deutschen Ausbildungssystems ist tatsächlich die Standardisierung, welche es ermöglicht von der formalen Qualifikation auf die Kompetenz zu schließen.

Großadmiral
06.03.2015, 20:58
Es gab und gibt keine deregulierten Länder mehr. Selbst die USA ist zu Tode reguliert, sieht man ja an deren maroden Wirtschaft.

Die deutsche Qualität kam doch nicht von irgendwelchen staatlichen Behörden, sondern wegen den deutschen Werten udn protestanischer Arbeitsethik. Das Kaiserreich war in Wissenschaft und Technik führend, da ging man
maximal bis zum Alter von 14 in die Schule.

Volkschule war die Regelschule das Gymnasium gab es aber auch schon und die Ausbildung war zumindest seit der 48er Revolution, zumindest in Sachsen ähnlich organisiert und reguliert wie heute.

Großadmiral
06.03.2015, 21:02
"...An den 2-3 Störenfrieden ein Exempel zu statuieren reicht in der Regel aber aus..."

Das allein zeigt, dass Du keine Ahnung vom Schulberuf hast. Statuierst Du so ein Exempel, hast Du in null Komma nix die Rechtsanwälte Deines Schülers am Hals. Folge: Dein Schulleiter / Deine vorgesetzte Behörde wird Dich ganz gewaltig auf den Pott setzen. Von wegen Diskriminierung oder so...

Ein ordentlicher RA nimmt eine Schule problemlos auseinander wenn der Rektor sich keine Hilfe von der Schulbehörde holt.
Ansonsten kommt es darauf an wie das Kollegium zusammen hält.

BRDDR_geschaedigter
06.03.2015, 21:03
Volkschule war die Regelschule das Gymnasium gab es aber auch schon und die Ausbildung war zumindest seit der 48er Revolution, zumindest in Sachsen ähnlich organisiert und reguliert wie heute.

Was war da reguliert?

Maitre
06.03.2015, 21:04
Du bist Berufsschullehrer?

Ich habe einen Abschluss als Berufsschullehrer und habe auch eine Zeit lang an einer privaten Berufsschule gearbeitet. Allerdings ist dieser Beruf für mich durch.


Die stärke des deutschen Ausbildungssystems ist tatsächlich die Standardisierung, welche es ermöglicht von der formalen Qualifikation auf die Kompetenz zu schließen.

Richtig. Das System ist für mich eine der wesentlichen Grundlagen von made in germany. Das war ja nicht immer so. Und je mehr dieses System und auch unser ehemals hervorragendes System der Hochschulbildung geschleift wird, desto weiter entfernen wir uns von diesem einstigen Qualitätssiegel.

Großadmiral
06.03.2015, 21:13
Was war da reguliert?

Die Ausbildung nach der allgemeinbildenden Volksschule an Fach/Berufsschulen.
Ich habe mich nicht intensiv damit Beschäftigt wie die Berufsausbildung in der ersten hälfte des 19.Jh ablief.

Großadmiral
06.03.2015, 21:17
Lehrer sollten grundsätzlich nicht verbeamtet werden.
Ob Angestellte in der Freien Wirtschaft streiken dürfen, hängt von deren Arbeitsvertrag ab. Streikende in der Energieversorgung oder auch im Sevicebereich könnten leicht ein ganzes Land oder zumindest viele grosse Firmen lahmlegen.
Ich war im Sevicebereich tätig . Dass ich nicht streiken durfte, war klar im Arbeitsvetrag geregelt.

Derartige Klauseln sind unwirksam.

Großadmiral
06.03.2015, 21:26
Ja viele Prüfungen, aber halt keine objektive Leistungsbewertung. Wie ist es sonst zu erklären, dass man beim letzten Unterrichtsbesuch eine 1 bekommt obwohl der komplette Stundenanfang für die Tonne war. Oder eine schlechte Note, weil der Prüfer die jeweilige Methode nicht mag (auch wenn sie anerkannt ist). Da zählt nur mag mich der Prüfer und bin ich auf seiner pädagogischen Linie. Die mündliche Prüfung ist auch toll. Je nachdem was für Fragen gestellt werden, kann einer der drei Prüfer dafür sorgen, dass die Note noch nach oben und unten rutscht.

Eigene Erfahrung?

Großadmiral
06.03.2015, 21:33
:gp:

Erstmal ein dickes Danke für diesen Beitrag. Du kennst Dich offensichtlich mit den Zahlen aus, weshalb ich da eine Frage bezüglich der Besoldung eines ehemaligen Kumpels von mir hätte.
Er hat eine Lehre (Gas, Wasser, Schei**e) absoviert und konnte dank Papas Konto kurz darauf schon den Meister in diesem Fach machen. Mit 35 Jahren ist er dann als Berufsschullehrer (Seiteneinsteiger/Bayern) verbeamtet worden. Seit dem wanderte seine Nase mehr und mehr richtung Stirn und es war kaum noch möglich normal mit ihm zu reden. Als er sich dann auch noch angewöhnte bei jeder Werbung für Privatrenten die im TV zu sehen war, alle anwesenden auszulachen und Sprüche wie bspw. "die Idioten sollen schön brav selbst sparen" abließ, kündigte ich ihm die Freundschaft.

Jetzt streiken ja gerade die Lehrer und es gibt immernoch Leute die mir nicht glauben wollen, das es ein Jammern auf höchstem Niveau ist. Das es zwar Unterschiede bei den Entgeldern gibt glaubt man schon, allerdings wollen die meisten nicht wahrhaben wie hoch die Besoldung eines verbeamteten Lehrers, selbst die eines Berufsschullehrers wirklich ist, wenn man alle anderen Privilegien mit einbezieht.

Wenn ein frisch verbeamteter Lehrer in eine Bank geht und nach einem Kredit fragt, bekommt er ihn ganz sicher, und sicher auch zu guten Konditionen. Der frischgebackene, ausgelernte Maschinenschlosser hingegen, wird mit der Aussicht auf viele wechselnde Zeitarbeiterjobs und den damit zu erwartenden immer wieder anfallenden Arbeitslosenzeiten, sicher schnell der Tür verwiesen.

Ich wüsste gerne was so ein verbeamteter Berufsschullehrer (er ist jetzt 44 Jahre alt, verheiratet, 1 Kind) als Besoldung Netto bekommt?
Ich wüsste gerne was genau alle Pensionierten Beamten pro Jahr kosten und wie die Entwicklung weitergeht? (Geburtenstarke Jahrgänge sind in 5 Jahren 55 und können Frühpensioniert werden)

Denn bei der nächsten Gelegenheit, bei der ihn Jemand (die meisten aus dem Freundeskreis sind mittlerweile in Zeitarbeit) in Schutz nimmt, würde ich gerne mal seine Besoldung erwähnen, und mit welchen Privilegien dieser schwere Lehrerjob gesegnet ist.

Zuletzt hat er mit Bildern von der Baustelle seines Hauses geprahlt. Beste Wohngegend, garantiert Musel und Asylbetrügerfrei. Klar, ich beneide ihn um sein sorgenfreies Leben, was mich jedoch wirklich auf die Palme bringt ist diese Arroganz und dieses "ich habe das alles zurecht verdient" Verhalten. Er hält es für vollkommen gerechtfertigt, das Beamte in der Gesellschaft durch die Finanzierung des Steuerzahlers bessergestellt sind. Natürlich gibt es Beamte die vollkommen zurecht gut entlohnt werden, womit ich bspw. Polizisten meine, die sich täglich die Frechheiten jugendlicher Migrus gefallen lassen müssen. Hochschullehrer in schwierigen Fächern, wo das Studium mehrere Jahre dauert und wirklich nicht einfach ist. (Mathe/Physik/Jura/Medizin, usw...) Doch viele Beamte sind auf einer Besoldungsstufe die weit jenseits ihrer Leistungen liegt.

:cool:

3557€ Netto grob überschlagen sofern wie in Sachsen auf A13 eingestellt. http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/by?id=beamte-bayern&g=A_13&s=2&f=0&z=100&zulage=&stj=2015&stkl=3&r=0&zkf=.
Ich kenne allerdings die Laufbahn nicht könnte auch nur A 9 sein als Meister dann 2500€ http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/by?id=beamte-bayern&g=A_9&s=2&f=0&z=100&zulage=&stj=2015&stkl=3&r=0&zkf=.

BRDDR_geschaedigter
06.03.2015, 22:38
Die Ausbildung nach der allgemeinbildenden Volksschule an Fach/Berufsschulen.
Ich habe mich nicht intensiv damit Beschäftigt wie die Berufsausbildung in der ersten hälfte des 19.Jh ablief.

Was war denn jetzt konkret reguliert?

Shahirrim
06.03.2015, 22:40
Vor allem Netto.

Das ist der größte Knackpunkt. Netto ist in Deutschland lächerlich wenn man sich mal in der Welt umschaut.
:gp:
Leider geht das nicht in die Köpfe rein.

Nahezu alle wollen so viele Steuern wie möglich zahlen, denn der Staat soll alles machen!

alberich1
06.03.2015, 23:11
Die Verbeamtung von Lehrern wird üblicherweise mit der Berufsfreiheit begründet.
Ob die Lehre an sich hoheitliches handeln ist darf bezweifelt werden.

Nun, ob es im Interesse des Staates ist, gebildete Bürger zu haben, zumal in einer Demokratie, ist angesichts der Wahlen eher fraglich! Solange Schulen aber staatlich sind, müssen auch deren Betreiber staatlich sein, auch, wenn ich aus eigener Erfahrung an deren Qualifikation zweifeln musste!

Großadmiral
07.03.2015, 08:19
Was war denn jetzt konkret reguliert?

Die Schulpflicht an einer allgemeinbildenden Schule zum Beispiel.
Arbeitsschutz und Höchstarbeitszeiten kamen auch in dieser Zeit auf.

BRDDR_geschaedigter
07.03.2015, 08:21
Die Schulpflicht an einer allgemeinbildenden Schule zum Beispiel.
Arbeitsschutz und Höchstarbeitszeiten kamen auch in dieser Zeit auf.

Das sind ein paar Regeln im Vergleich zu heute wo man gefühlt 5000 hat. Die Schulpflicht muss weg, sollen doch die Bereicherer zu Hause bleiben.

Großadmiral
07.03.2015, 08:50
Das sind ein paar Regeln im Vergleich zu heute wo man gefühlt 5000 hat. Die Schulpflicht muss weg, sollen doch die Bereicherer zu Hause bleiben.

Wäre für den Sozialstaat noch problematischer.
Objektiv gibt es mehr Vorschriften als du glaubst, viele sind aber redundant.

BRDDR_geschaedigter
07.03.2015, 09:11
Wäre für den Sozialstaat noch problematischer.
Objektiv gibt es mehr Vorschriften als du glaubst, viele sind aber redundant.

Wieso problematischer? Schon jetzt werden die für H4 "ausgebildet".

Großadmiral
07.03.2015, 11:06
Wieso problematischer? Schon jetzt werden die für H4 "ausgebildet".

Weil das Niveau dann noch niedriger wäre und man besagte Personen in einer spezialisierten Hilfsschule sicher näherbringen kann auf legale weise für sich selbst zu sorgen.
Ohne Schulpflicht müsste man sie schon in geeignete Heime einweisen. Problem beides ist nicht gewollt.

Miau
07.03.2015, 11:52
Das sind ein paar Regeln im Vergleich zu heute wo man gefühlt 5000 hat. Die Schulpflicht muss weg, sollen doch die Bereicherer zu Hause bleiben.

Ja, die Schulpflicht muss weg! Nur so kann man die Klassen bzw. lernwilligen Klassenkameraden vor Nichtstuern und Ignoranten schützen. Langschläfer, Schulschwänzer und sonstige Lernunwillige ziehen nur das allgemeine Niveau nach unten. Dummerweise passen sich unsere Schulen immer mehr diesen Unwilligen an und senken ihren Leistungsanspruch. Was soll daraus werden, wenn es z.B. in (viel zu großen) Gymnasialklassen um die 50% potentielle Haupt- oder Realschüler gibt, die das Lerntempo und allgemein das intellektuelle Niveau immer weiter hinabziehen? Nichts! Nur weil irgendwelche Organisationen das Ziel vorgegeben haben, dass immer mehr Schüler Abitur machen, richten sich die Kultusminister danach? Absurd!

Wer schwänzt oder sich sonstwie den Unterricht verweigert, sollte einen "Blauen Brief" an die Eltern erhalten, denn nur die sind verantwortlich für den regelmäßigen Schulbesuch ihrer Kids. Darin müssen Zwangsmaßnahmen angedroht werden - für die Eltern! Geldstrafen wären am wirkungsvollsten. Wenn kein Geld da ist (obwohl 5er-BMW): Haft.
:crazy:
Nur so kann man die Bildung dieses Landes noch retten.

Miau
07.03.2015, 12:01
Weil das Niveau dann noch niedriger wäre und man besagte Personen in einer spezialisierten Hilfsschule sicher näherbringen kann auf legale weise für sich selbst zu sorgen.
Ohne Schulpflicht müsste man sie schon in geeignete Heime einweisen. Problem beides ist nicht gewollt.

Was wäre D ohne Schulpflicht? So wie viele andere Länder. Dort müssen sich schulisch nicht ausgebildete Leute mit Betteln oder kriminellen Aktivitäten über Wasser halten. Dort bezahlen willige Eltern bzw. deren Kinder sogar GELD für den Schulbesuch, weil sie wissen, dass eine gute Ausbildung die Tür zu weiterem Erfolg sein kann. Dortige Kids laufen gern kilometerweit, um zu ihrer Schule zu kommen! Hier regen sich Eltern schon auf, wenn die Schule weiter als 2 km ist. Fazit: Wenn es etwas umsonst gibt, ist es uninteressant und wertlos. Bildung ist aber nicht wertlos und sollte auch entsprechend von den Politikern betrachtet werden. Man muss in Berlin bzw. den Bundesländern nur einmal über die langfristigen Konsequenzen der Bildungspolitik nachdenken...

BRDDR_geschaedigter
07.03.2015, 12:26
Weil das Niveau dann noch niedriger wäre und man besagte Personen in einer spezialisierten Hilfsschule sicher näherbringen kann auf legale weise für sich selbst zu sorgen.
Ohne Schulpflicht müsste man sie schon in geeignete Heime einweisen. Problem beides ist nicht gewollt.

Bei besagten Personen ist Hopfen und Malz verloren, die kannst du 30 Jahre beschulen und das wird nichts. Die sollten schon mit 14 als Hiwi an der Baustelle anfangen.

Großadmiral
07.03.2015, 13:40
Bei besagten Personen ist Hopfen und Malz verloren, die kannst du 30 Jahre beschulen und das wird nichts. Die sollten schon mit 14 als Hiwi an der Baustelle anfangen.

Ok 8 Jahre Volksschule halte ich für angemessen.

Großadmiral
07.03.2015, 13:41
Was wäre D ohne Schulpflicht? So wie viele andere Länder. Dort müssen sich schulisch nicht ausgebildete Leute mit Betteln oder kriminellen Aktivitäten über Wasser halten. Dort bezahlen willige Eltern bzw. deren Kinder sogar GELD für den Schulbesuch, weil sie wissen, dass eine gute Ausbildung die Tür zu weiterem Erfolg sein kann. Dortige Kids laufen gern kilometerweit, um zu ihrer Schule zu kommen! Hier regen sich Eltern schon auf, wenn die Schule weiter als 2 km ist. Fazit: Wenn es etwas umsonst gibt, ist es uninteressant und wertlos. Bildung ist aber nicht wertlos und sollte auch entsprechend von den Politikern betrachtet werden. Man muss in Berlin bzw. den Bundesländern nur einmal über die langfristigen Konsequenzen der Bildungspolitik nachdenken...

Ich bin eher für Selektion.

Großadmiral
07.03.2015, 13:46
Ja, die Schulpflicht muss weg! Nur so kann man die Klassen bzw. lernwilligen Klassenkameraden vor Nichtstuern und Ignoranten schützen. Langschläfer, Schulschwänzer und sonstige Lernunwillige ziehen nur das allgemeine Niveau nach unten. Dummerweise passen sich unsere Schulen immer mehr diesen Unwilligen an und senken ihren Leistungsanspruch. Was soll daraus werden, wenn es z.B. in (viel zu großen) Gymnasialklassen um die 50% potentielle Haupt- oder Realschüler gibt, die das Lerntempo und allgemein das intellektuelle Niveau immer weiter hinabziehen? Nichts! Nur weil irgendwelche Organisationen das Ziel vorgegeben haben, dass immer mehr Schüler Abitur machen, richten sich die Kultusminister danach? Absurd!

Wer schwänzt oder sich sonstwie den Unterricht verweigert, sollte einen "Blauen Brief" an die Eltern erhalten, denn nur die sind verantwortlich für den regelmäßigen Schulbesuch ihrer Kids. Darin müssen Zwangsmaßnahmen angedroht werden - für die Eltern! Geldstrafen wären am wirkungsvollsten. Wenn kein Geld da ist (obwohl 5er-BMW): Haft.
:crazy:
Nur so kann man die Bildung dieses Landes noch retten.

Es reicht wenn man zum alten System zurückkehrt. Die These eine hohe Akademikerquote sei gut für das Wirtschaftswachstum ist mittlerweile widerlegt.
http://sciencefiles.org/2015/03/03/100-studenten/

Miau
07.03.2015, 14:05
Es reicht wenn man zum alten System zurückkehrt. Die These eine hohe Akademikerquote sei gut für das Wirtschaftswachstum ist mittlerweile widerlegt.
http://sciencefiles.org/2015/03/03/100-studenten/

Was soll eine höhere Akademikerquote, wenn die Absolventen nicht einmal die Rechtschreibung beherrschen... Ich weiß nicht, was für Leute z.B. unsere beiden "Nachrichtensender" einstellen, aber was man dort in den Laufbändern an Unfähigkeit lesen kann, ist schon peinlich für so eine alte Kulturnation!

Miau
07.03.2015, 14:08
Es reicht wenn man zum alten System zurückkehrt. Die These eine hohe Akademikerquote sei gut für das Wirtschaftswachstum ist mittlerweile widerlegt.
http://sciencefiles.org/2015/03/03/100-studenten/

Auszug aus dem guten Link: "... ein Schluss, der sich schnell als falsch erweisen kann, wenn – wie in der PISA-E Studie, die Leistungen von Abiturienten aus Bremen hinter denen von Hauptschülern aus Bayern zurückbleiben... " Da kann man nur noch weinen.
:crazy:

Heinrich_Kraemer
07.03.2015, 14:24
Die Volksdressur mittels des staatlichen Bildungssystems läßt sich der Staat richtig was kosten. Geht es schließlich darum den perfekten Untertanen heranzuziehen, die staatlich zusammengebastelte Weltsicht in die unschuldigen Gehirne der Heranwachsenden zu implementieren. Machtgeiler gehts kaum mehr.

Deshalb sind die lieben Lehrer hierzulande auch so hochbezahlt für ihre Halbtagsjobs, mit den fetten Staatspensionen und Machtposition.

Dazu noch der staatliche Kulturbetrieb, welcher dann solche kulturell hochwertigsten Erzeugnisse wie etwa die eines Herrn Prof. Dr. Beuys (Fett in einer Badewanne!) zeitigt. Oder aber die staatliche Musikindustrie, stets der Abklatsch von der Insel, aber sozialromantisch "kritisch". Nicht zu vergessen die staatliche Literatur: Erzeugnisse wie "Die Blechtrommel" werden als Weltliteratur in die Hirne der deutschen Schüler gekackt, mit einem netten Sümmchen für die selbstlosen Genossen Nazis.

Ums kurz zu machen: Ich würde einem Deutschen auch keinen Meter über den Weg trauen. Dieses totalitäre Staatsvolk hierzulande.

Großadmiral
07.03.2015, 15:19
Was soll eine höhere Akademikerquote, wenn die Absolventen nicht einmal die Rechtschreibung beherrschen... Ich weiß nicht, was für Leute z.B. unsere beiden "Nachrichtensender" einstellen, aber was man dort in den Laufbändern an Unfähigkeit lesen kann, ist schon peinlich für so eine alte Kulturnation!

Irgendetwas ist da bei meiner Generation falsch gelaufen.

Affenpriester
07.03.2015, 16:41
Streiken ... seit wann? Die betreiben doch seit über zwanzig Jahren "Dienst nach Vorschrift" ... permanenter Halbstreikmodus. Die Bundestagsabgeordneten haben das bis zur Perfektion stilisiert und sind immer da, wo sie grad nicht sind, während sie nicht da sind. Da fällt aber keine Sitzung aus und zur Abstimmung sitzen im Reichstag weit weniger Hampelmänner, als Stimmzettel in der Urne liegen. Den physikalischen Effekt nennt man gemeinhin "flüchtige Präsenz".

Antisozialist
08.03.2015, 11:18
Mit welcher Begründung wollen die (angestellten) Lehrer eigentlich das unterlaufen, was in der freien Wirtschaft inzwischen üblich ist.

Wenn die weiter so aufmüpfig sind, werden die sich bald alle in Zeitarbeitsfirmen wiederfinden!

:D

Ich vertrete schon länger die Idee, dass die Bundesländer ihre Bestandleerkräfte verleihen und sich aus dem täglichen Schulbetrieb zurückziehen sollten. Gutscheinausgaben und jährliche Prüfungsabnahmen sind ausreichend.