PDA

Vollständige Version anzeigen : PEGIDA und die Christen



Bolle
25.01.2015, 16:03
Die Islamisierung beginnt auch die Christen zu bewegen und möglicherweise weiter zu spalten. In der evangelischen Kirche herrscht von fast unterwürfiger Anbiederung an den Islam bis hin zu seiner Einschätzung als Bedrohung eine gespaltene Haltung. Dieser Riss wird durch PEGIDA oder wenn man will, den Islam nun noch verstärkt.
Was halten die Christen des Forums von dieser Diskussion und der drohenden Spaltung? Geht die Gefahr von PEGIDA aus oder doch eher vom Islam?


Evangelische Kirche"Wir sind hier nicht in der Moschee"


Ein Riss geht durch die evangelische Kirche in Ostdeutschland. Immer mehr Pegida-Anhänger outen sich als Christen. Sie wollen das christliche Abendland verteidigen.


Anfang Dezember gab sich Wilfried Weißflog bei einer Pegida-Demo zu erkennen. Er trug seine dunkle Mütze und eine dicke Jacke, weil es kalt war an diesem Montagabend in Dresden. Wie in der Woche zuvor lief Andreas Wodniok neben ihm, seit Jahrzehnten sein guter Freund. Wodniok hatte ein Schild gebastelt, und das war es, weswegen Weißflog nun nicht mehr undercover hier herumlief. "Dresdner Christen grüßen die Pegida" stand auf dem Schild.
Wilfried Weißflog, 70 Jahre alt, ist Pfarrer im Ruhestand. Er war einmal Superintendent in Dresden. Was macht der bei Pegida, bei den "Patriotischen Europäern gegen die Islamisierung des Abendlandes"? "Ich will, dass sich etwas ändert, und ich stehe auch als Christ hier", sagt Weißflog. Damit sei er im Übrigen nicht der Einzige: Schon viele Kirchenmitglieder hätten ihn angesprochen. Tatsächlich: Auch Christen sind bei den Montagsdemonstrationen in Dresden mitmarschiert. Auch Christen engagieren sich gegen die "Islamisierung des Abendlandes". Auch Christen fordern eine strengere Durchsetzung der Asylgesetze. Christen gehen zu Pegida (http://www.zeit.de/2015/03/pegida-dresden-beispiele).
Nun brodelt es in der evangelischen Kirche. Weil sich immer mehr Pegida-Anhänger als Christen outen (http://www.zeit.de/2015/03/pegida-dresden-beispiele) und immer mehr Christen als Pegida-Sympathisanten. In kaum einer Institution wird die Debatte um Pegida so kontrovers geführt wie in der Kirche.
Man kann das in Sachsen erleben. Wo es ehemalige Pfarrer wie Weißflog gibt, die glühende Pegida-Verfechter sind. Wo es aber auch Pfarrer gibt, die zu den heftigsten Gegnern der Bewegung gehören. Und wo sich viele Pfarrer fragen, welche Rolle sie jetzt einnehmen sollen (http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2014-12/pegida-bedford-strohm-dialog): Sollen sie die Pegida-Anhänger in den Kirchenbänken zur Ordnung rufen, zurechtweisen, kritisieren? Oder ist es Aufgabe der Pfarrer, sich jetzt zurückzunehmen, zu moderieren, eine Lösung zu suchen?


http://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-01/pegida-verteidigung-christliches-abendland
zum vollständigen Artikel:

Bruddler
25.01.2015, 16:07
Eines sollten die Katholen und auch die Evangelen endlich begreifen:
Christen werden unter einer Musel-Hoheit nur noch eine untergeordnete Rolle spielen, wer das immer noch nicht begreift, der sollte sich einmal den "Stellenwert" der christlichen Kopten in Ägypten vor Augen führen.

Bolle
25.01.2015, 16:08
Sollten wir, bevor wir uns über fremde Religionen und ihren Einfluss hier unterhalten, nicht erst mal unserer eigenen Religiosität bewusst werden? Gibt es die denn überhaupt noch und in welchem Umfang? Ist der Druck des Islams nicht auch eine Chance zur Rückbesinnung auf unsere weitestgehend verlorene Religiosität?

Shahirrim
25.01.2015, 16:09
Auch ich als evangelisch erzogener Mensch begrüße, dass endlich mal die Schafe zu Böcken werden und die falschen Hirten verstoßen, so wie es die Bibel an einer Stelle empfiehlt.

Bruddler
25.01.2015, 16:10
Sollten wir, bevor wir uns über fremde Religionen und ihren Einfluss hier unterhalten, nicht erst unserer eigenen Religiosität bewusst werden?

Ich glaube nicht, dass wir in unserem eigenen Land irgendjemand Rechenschaft über unsere eigene, westlich orientierte Religion ablegen müssen...

latrop
25.01.2015, 16:12
Eines sollten die Katholen und auch die Evangelen endlich begreifen:
Christen werden unter einer Musel-Hoheit nur noch eine untergeordnete Rolle spielen, wer das immer noch nicht begreift, der sollte sich einmal den "Stellenwert" der christlichen Kopten in Ägypten vor Augen führen.

Nein, da wird gejammert - auch in den Kirchenzeitungen.
Und wenn die Sprache auf unser System kommt, dann ist ja alles nicht soooooo schlimm.
Mein Pfarrer dürfte mir das nicht in der Kirche sagen.

Bolle
25.01.2015, 16:13
Ich glaube nicht, dass wir in unserem eigenen Land irgendjemand Rechenschaft über unsere eigene, westlich orientierte Religion ablegen müssen...


Natürlich nicht! Aber uns über diese bewusst werden! Verteidigen wir vielleicht etwas, was es gar nicht mehr gibt!

Michael76
25.01.2015, 16:15
Sollten wir, bevor wir uns über fremde Religionen und ihren Einfluss hier unterhalten, nicht erst mal unserer eigenen Religiosität bewusst werden? Gibt es die denn überhaupt noch und in welchem Umfang? Ist der Druck des Islams nicht auch eine Chance zur Rückbesinnung auf unsere weitestgehend verlorene Religiosität?

Die EKD ist ja im Grunde keine urreligiöse Organisation (mehr).
Sie hängt ihr Fähnchen nach dem Wind des jeweiligen Zeitgeistes.
Gibt es evangelische Werte oder Standpunkte, von denen wir heute wissen,
dass sie morgen noch Kanon sind?

OneDownOne2Go
25.01.2015, 16:16
Die EKD ist ja im Grunde keine urreligiöse Organisation (mehr).
Sie hängt ihr Fähnchen nach dem Wind des jeweiligen Zeitgeistes.
Gibt es evangelische Werte oder Standpunkte, von denen wir heute wissen,
dass sie morgen noch Kanon sind?

Ist Zeitgeisthörigkeit kein Standpunkt?

Bolle
25.01.2015, 16:22
Ist Zeitgeisthörigkeit kein Standpunkt?

In Sachen Opportunismus bis hin zur Selbstkasteiung ( Luther und der Antisemitismus) ist Frau Käßmann ganz weit vorne! Ich hab außer ihr noch niemanden gesehen, dem es so perfekt gelungen ist, allen gleichzeitig in den Allerwertesten zu kriechen und dabei die eigenen Wurzeln derart zu verleugnen!

OneDownOne2Go
25.01.2015, 16:23
In Sachen Opportunismus bis hin zur Selbstkasteiung ( Luther und der Antisemitismus) ist Frau Käßmann ganz weit vorne! Ich hab außer ihr noch niemanden gesehen, dem es so perfekt gelungen ist allen gleichzeitig in den Allerwertesten zu kriechen und dabei die eigenen Wurzeln derart zu verleugnen!

Könnte Luther "seine" Kirche hier heute sehen, er würde umgehend wieder zum Katholizismus übertreten...

Michael76
25.01.2015, 16:24
Ist Zeitgeisthörigkeit kein Standpunkt?
Ich weiß nicht, ob man dafür Standpunkt sagen kann.

Beispiel: Der ehemalige Ministerpräsident von Thüringen Althaus
war bereits vor der Wende in regionaler politischer Funktion.
Wenn es kein erfundender fake ist, dann soll er wohl wenige Wochen
vor dem Fall der Mauer diese Mauer noch offen verteidigt haben,
denn er war Repräsentant des DDR-Systems.
Nach dem Fall der Mauer war er schlau genug, in die CDU einzutreten,
weil man sich dort am besten (ideologisch) verstecken konnte,
wenn man Teil des DDR-Systems war und weiterhin Karriere machen wollte.
Er wurde schließlich Ministerpräsident im neuen System.
Frage: Hat er einen Standpunkt?

Don
25.01.2015, 16:27
Ich weiß nicht, ob man dafür Standpunkt sagen kann.

Beispiel: Der ehemalige Ministerpräsident von Thüringen Althaus
war bereits vor der Wende in regionaler politischer Funktion.
Wenn es kein erfundender fake ist, dann soll er wohl wenige Wochen
vor dem Fall der Mauer diese Mauer noch offen verteidigt haben,
denn er war Repräsentant des DDR-Systems.
Nach dem Fall der Mauer war er schlau genug, in die CDU einzutreten,
weil man sich dort am besten (ideologisch) verstecken konnte,
wenn man Teil des DDR-Systems war und weiterhin Karriere machen wollte.
Er wurde schließlich Ministerpräsident im neuen System.
Frage: Hat er einen Standpunkt?

Ja. Sein Bankkonto.

Daggu
25.01.2015, 16:27
Eines sollten die Katholen und auch die Evangelen endlich begreifen:
Christen werden unter einer Musel-Hoheit nur noch eine untergeordnete Rolle spielen, wer das immer noch nicht begreift, der sollte sich einmal den "Stellenwert" der christlichen Kopten in Ägypten vor Augen führen.


Mir ist diese Selbstverleugnung der deutschen Christen einfach unbegreiflich. Da knipsen die Christen am Kölner Dom das Licht aus und letztendlich sitzen sie dann im alle im Dunkel eines "friedlichen" Islam, eines Islam, der unser Bruder und unsere Schwester ist..., glauben die das wirklich, die Verkünder ewiger "Wahrheiten"?

Begreifen es diese ewigen religiösen Duckmäuser einfach nicht, das ihnen Gott nicht "Gnaden" wird, wenn der Islam einmal an die Macht kommt? Begreifen es diese ewig Gestrigen nicht, das die christlichen Bonzen dieses Staates sie mit in das Verderben reißen?
Gehen die Christen wirklich offenen Auges in ihren eigenen Untergang, sehen sie nicht, wie bereitwillig und wie immer im vorauseilenden Gehorsam sich die christlichen Chefetagen dieser soziofaschistischen Bundesregierung unterwerfen, sehen sie nicht, das die christlichen Konfessionen (Deutschlands) in den Diensten einer politischen Kamarilla steht, die im deutschen Volk, in ihrem eigenen Volk ihren größten Feind sehen?

Die christlichen Kirchen in Deutschland, wieder einmal haben sie sich an den Staat verkauft, wurden zur willigen Hure dieses menschenverächtlichen Schandsystems. Und "Muddi" ist die christliche Oberpriesterin des deutschen Untergangs, welch ein Irrsinn.

OneDownOne2Go
25.01.2015, 16:28
Ich weiß nicht, ob man dafür Standpunkt sagen kann.

Beispiel: Der ehemalige Ministerpräsident von Thüringen Althaus
war bereits vor der Wende in regionaler politischer Funktion.
Wenn es kein erfundender fake ist, dann soll er wohl wenige Wochen
vor dem Fall der Mauer diese Mauer noch offen verteidigt haben,
denn er war Repräsentant des DDR-Systems.
Nach dem Fall der Mauer war er schlau genug, in die CDU einzutreten,
weil man sich dort am besten (ideologisch) verstecken konnte,
wenn man Teil des DDR-Systems war und weiterhin Karriere machen wollte.
Er wurde schließlich Ministerpräsident im neuen System.
Frage: Hat er einen Standpunkt?

Natürlich. Auch "ich sollte Erfolg" haben ist ja ein Standpunkt. Und wieso du Althaus gewählt hast, und nicht unsere FDJ-Kanzletta, das wirst wohl nur du wissen.

Bolle
25.01.2015, 16:29
Ich wünsche mir hier keine dumpfes Christenbashing nach dem Motto "Christentum ist eh Scheiße", sondern eine Diskussion über den Stellenwert der christlichen Religion, speziell der evangelischen und wie weit wir bereit sind diese zu verteidigen, zu restaurieren und ihre Wertigkeit neu zu justieren!

Kreuzbube
25.01.2015, 16:34
Ich wünsche mir hier keine dumpfes Christenbashing nach dem Motto "Christentum ist eh Scheiße", sondern eine Diskussion über den Stellenwert der christlichen Religion, speziell der evangelischen un inwieweit wir bereit sind diese zu verteidigen zu restaurieren und ihre Wertigkeit neu zu justieren!

Die hätten bei der Jugend erst wieder eine Chance, wenn sie zu Altbewährtem zurückkehren. Der Glaube als Stütze in der Alltagsbewältigung. Bete&Arbeite als oberstes Prinzip. Dazu Bekenntnis zu Familie, Volk und Vaterland...eventl. etwas zurückhaltender formuliert.:))

Bolle
25.01.2015, 16:40
Die hätten bei der Jugend erst wieder eine Chance, wenn sie zu Altbewährtem zurückkehren. Der Glaube als Stütze in der Alltagsbewältigung. Bete&Arbeite als oberstes Prinzip. Dazu Bekenntnis zu Familie, Volk und Vaterland...eventl. etwas zurückhaltender formuliert.:))

Und gerade das scheint mir mit der evangelischen Kirche momentan nicht machbar zu sein! Vielleicht mit einer neuen "Kirche von unten"! Mit den Kirchenoberen a la Käßmann wird das so nichts werden....

Daggu
25.01.2015, 16:40
Ich wünsche mir hier keine dumpfes Christenbashing nach dem Motto "Christentum ist eh Scheiße", sondern eine Diskussion über den Stellenwert der christlichen Religion, speziell der evangelischen und wie weit wir bereit sind diese zu verteidigen, zu restaurieren und ihre Wertigkeit neu zu justieren!

Ist dieses, bei den innigen und extrem verflochtenen Strukturen von Staat und Kirche, überhaupt jemals in Deutschland, gerade in Deutschland möglich? Immerhin singen die deutschen Kirchen das Lied der Mächtigen, damit sie dessen größzügiges Manna auch reichlich empfangen.
Der Christ, an sich, der macht das, was sein Pfarrer, Priester, Bischof und auch Papst in die Welt singen, egal wie ehrlich, oder auch wie hirnrissig diese Verkündungen auch sein mögen.

Eine Restauration, eine Reform, eine wirklich fundamentale Reform von "unten"; oder ganz "unten", wir wissen doch alle, das dieses schon vom christlichen Selbstverständnis her unmöglich ist und einen zweiten Luther wird es in Deutschland, in diesem dekadenten, in diesem auch von den Christen geschändeten Deutschland wohl gewiss nicht geben.

Und der Stellenwert der christlichen Religion, im heutigen Deutschland auch noch? Breiten wir den Mantel höflichsten Schweigens darüber...
(Du weißt, das das Jahr 2014 zum Jahr mit den höchsten Kirchenaustritts-Zahlen wird.)

Helenos von Troja
25.01.2015, 16:48
Je gefestigter das Weltbild einer Gesellschaft ist, desto unanfälliger ist sie für krude Ideologien. Eine Lehre aus der Geschichte, die die Amtskirche offenbar vergessen hat. In islamischen Staaten sind Christen Menschen zweiter Klasse, werden diskriminiert, vertrieben oder umgebracht. Es zeugt schon von subterrestrischer Dummheit, wenn christliche Würdenträger daraus schließen, das hätte nichts mit dem Islam zu tun. Sollte sich die Kirche weiter willenlos ihren Feinden ergeben, gefährdet sie früher oder später ihre eigene Existenz.

Michael76
25.01.2015, 16:55
Natürlich. Auch "ich sollte Erfolg" haben ist ja ein Standpunkt. Und wieso du Althaus gewählt hast, und nicht unsere FDJ-Kanzletta, das wirst wohl nur du wissen.

Wie kommst du darauf, ich hätte Althaus (oder Merkel) gewählt?
Nicht, dass ich wüsste.
Oder wolltest du etwas anderes damit zum Ausdruck bringen?

OneDownOne2Go
25.01.2015, 17:00
Wie kommst du darauf, ich hätte Althaus (oder Merkel) gewählt?
Nicht, dass ich wüsste.
Oder wolltest du etwas anderes damit zum Ausdruck bringen?

Als Beispiel gewählt, nichts weiter. Bleib entspannt...

MANFREDM
26.01.2015, 10:32
Ist dieses, bei den innigen und extrem verflochtenen Strukturen von Staat und Kirche, überhaupt jemals in Deutschland, gerade in Deutschland möglich? Immerhin singen die deutschen Kirchen das Lied der Mächtigen, damit sie dessen größzügiges Manna auch reichlich empfangen.

Schon wieder Müll. Im Wirtschaftsleben haben die Kirchen so gut wie keinen Einfluß. Außerdem sind die Kirchen unabhängig vom Staat und finanzieren sich selbst.


Ich wünsche mir hier keine dumpfes Christenbashing nach dem Motto "Christentum ist eh Scheiße", sondern eine Diskussion über den Stellenwert der christlichen Religion, speziell der evangelischen und wie weit wir bereit sind diese zu verteidigen, zu restaurieren und ihre Wertigkeit neu zu justieren!

Das ist eher das Problem. Der christliche Glaube hat bei der evangelischen Kirche so gut wie keinen Stellenwert. Lies mal die Zeitung Chrismon und Dir wird übel.

Daggu
26.01.2015, 13:53
Schon wieder Müll. Im Wirtschaftsleben haben die Kirchen so gut wie keinen Einfluß.

Gibt es hier wirklich keinen, keinen einzigen Beitrag, in dem du nicht lügst? Kannst du wirklich nicht mehr anders, als nur noch ein Leben in der Lüge zu führen?

Nun denn, weisen wir dir deine Lügen dann auch zweifelsfrei nach. Die Kirchen sind der zweitgrößte Arbeitgeber Deutschlands und üben in der deutschen Wirtschaft einen enormen, einen schon übermächtigen Einfluss aus, mit sogar eigenen Arbeitsgesetzen und ist ein Ausbeuter ersten Ranges.

Arbeitgeber Kirche: Angestellte in Gottes Hand - Zusammen sind die Kirchen nach dem Staat der zweitgrößte Arbeitgeber in Deutschland, doch Mitarbeiter in Diözesen und Diakonie haben weniger Rechte als Kollegen in anderen Wirtschaftszweigen. Ein uneheliches Kind kann leicht zum Kündigungsgrund werden.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/arbeitgeber-kirche-angestellte-in-gottes-hand-a-649991.html

Von Nächstenliebe keine Spur - 1,3 Millionen Menschen in Deutschland verdienen ihr Geld bei der Kirche. Christliche Großherzigkeit sollten sie von ihrem Arbeitgeber aber nicht erwarten. Im Gegenteil.

http://www.focus.de/finanzen/karriere/arbeitsrecht/tid-16756/arbeitgeber-kirche-von-naechstenliebe-keine-spur_aid_468469.html

Rund 1,3 Millionen Menschen arbeiten für die Kirche - zu deren Regeln. Wo die kirchliche Heirat zum Einstellungskriterium wird, haben Gewerkschaften nur wenig zu melden.

http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/kirche-als-arbeitgeber-hauptsache-christ-12000574.html

Tankred
27.01.2015, 10:22
Sollten wir, bevor wir uns über fremde Religionen und ihren Einfluss hier unterhalten, nicht erst mal unserer eigenen Religiosität bewusst werden? Gibt es die denn überhaupt noch und in welchem Umfang? Ist der Druck des Islams nicht auch eine Chance zur Rückbesinnung auf unsere weitestgehend verlorene Religiosität?

Richtiger Ansatz! Wenn ich hier so manche Bashing-Threads lese und am besten noch mit der Botschaft "alle die glauben sind doof" oder "Kirchen abschaffen" dann wird die große Thematik Werteverfall ganz offenbar. Denn es gibt WERTE auch wenn sie immer mehr verdrängt, bekämpft und abgeschafft werden sollen. Wir sind ja "modern".
Es gibt sie noch die Religiosität, es gibt noch Gemeinden, auch wenn deren aktive Mitglieder immer älter werden. Aber wir werden ja alle älter - und manche auch weiser.
Ja und ich würde auch sagen, der Islam und der Umgang seiner Gläubigen ist eine Chance auf Rückbesinnung. Aber die Massen konsumieren heute, es geht ihnen zu gut wie man sagt. Kommt Krieg, Krisen oder Naturkatastrophen, besinnt man sich gewöhnlich wieder.

elas
27.01.2015, 10:29
Sollten wir, bevor wir uns über fremde Religionen und ihren Einfluss hier unterhalten, nicht erst mal unserer eigenen Religiosität bewusst werden? Gibt es die denn überhaupt noch und in welchem Umfang? Ist der Druck des Islams nicht auch eine Chance zur Rückbesinnung auf unsere weitestgehend verlorene Religiosität?

Warum das? Auch das Abwenden von Religionsmärchen ist eine Entwicklung der modernen Zeit und ein eigenständiger Block gegen die Islamisierung!
Das ist wie bei den Wahlen. Auch Nichtwähler haben eine Meinung.

Bolle
27.01.2015, 16:19
Richtiger Ansatz! Wenn ich hier so manche Bashing-Threads lese und am besten noch mit der Botschaft "alle die glauben sind doof" oder "Kirchen abschaffen" dann wird die große Thematik Werteverfall ganz offenbar. Denn es gibt WERTE auch wenn sie immer mehr verdrängt, bekämpft und abgeschafft werden sollen. Wir sind ja "modern".
Es gibt sie noch die Religiosität, es gibt noch Gemeinden, auch wenn deren aktive Mitglieder immer älter werden. Aber wir werden ja alle älter - und manche auch weiser.
Ja und ich würde auch sagen, der Islam und der Umgang seiner Gläubigen ist eine Chance auf Rückbesinnung. Aber die Massen konsumieren heute, es geht ihnen zu gut wie man sagt. Kommt Krieg, Krisen oder Naturkatastrophen, besinnt man sich gewöhnlich wieder.


Warum das? Auch das Abwenden von Religionsmärchen ist eine Entwicklung der modernen Zeit und ein eigenständiger Block gegen die Islamisierung!
Das ist wie bei den Wahlen. Auch Nichtwähler haben eine Meinung.


Da finde ich die Einlassung von "Tankret" aber um längen besser! Moderner heißt nicht immer besser! An nichts mehr glauben, keine Ideale mehr zu haben, führt zur Verwahrlosung und Dekadenz. Ich bin zwar kein Christ aber ich bin mir sicher, dass diejenigen die an nichts glauben auch für nichts kämpfen! Das ist z. B. bei den Muslimen anders, hier sind sie uns um längen voraus!

elas
27.01.2015, 16:39
Da finde ich die Einlassung von "Tankret" aber um längen besser! Moderner heißt nicht immer besser! An nichts mehr glauben, keine Ideale mehr zu haben, führt zur Verwahrlosung und Dekadenz. Ich bin zwar kein Christ aber ich bin mir sicher, dass diejenigen die an nichts glauben auch für nichts kämpfen! das ist z. B. bei den Muslimen anders, hier sind sie uns um längen voraus!

Religion ist alles woran man sein Herz hängt. Früher hätte man von Götzendienst geredet. Heute weiss man es besser.
Das mit den Werten sollte allerdings besser kommuniziert werden sodass die Kinder wissen was Werte sind.
Alles unterliegt dem Wandel sogar Religionen und bis zu einem gewissen Grad auch Werte.
(Beispiel Jungfräulichkeit)

Tankred
28.01.2015, 06:40
Religion ist alles woran man sein Herz hängt. Früher hätte man von Götzendienst geredet. Heute weiss man es besser.
Das mit den Werten sollte allerdings besser kommuniziert werden sodass die Kinder wissen was Werte sind.
Alles unterliegt dem Wandel sogar Religionen und bis zu einem gewissen Grad auch Werte.
(Beispiel Jungfräulichkeit)

Früher ging man Sonntag in die Kirche und es fiel auf, wenn man mal nicht ging. Was weiß man denn heute? Ist man heute zufriedener wie früher? Hat man heut mit all den Schnick-Schnack mehr Zeit? Fährt man besser, wenn man Kirchen niederreißt, Gemeindeleben einstellt, Feiertage abschafft und Staat und Kirche trennt?

Silencer
28.01.2015, 07:19
..........................
Was halten die Christen des Forums von dieser Diskussion und der drohenden Spaltung? Geht die Gefahr von PEGIDA aus oder doch eher vom Islam?


Meinst Du die Frage ernst?
Welche Gefahr geht denn von der Pegida aus? Klär mich auf. Wieso vergleichst Du Pegida mit Islam? Das sind doch total unterschiedliche Dinge.
Pegida ist eine friedliche Volksbewegung, eine Protestbewegung gegen die Zustände im Land und gegen die Verursacher dieser Zustände, also die Regierung. Islam ist aber eine totalitäre, faschistische Ideologie die sich als Religion tarnt.

elas
28.01.2015, 09:49
Früher ging man Sonntag in die Kirche und es fiel auf, wenn man mal nicht ging. Was weiß man denn heute? Ist man heute zufriedener wie früher? Hat man heut mit all den Schnick-Schnack mehr Zeit? Fährt man besser, wenn man Kirchen niederreißt, Gemeindeleben einstellt, Feiertage abschafft und Staat und Kirche trennt?

Keineswegs.
Du verkennst die Nachteile der Vergangenheit und glorifizierst eine untergegangene Welt.
Der Mensch hatte schon immer das Problem in seinem Leben einen Sinn zu finden.
Wobei ich meine es gibt ihn nicht.
Es reicht halbwegs anständig durchs Leben zu kommen.
Ich persönlich glaube dass wir vorprogrammiert auf die Welt kommen und unser Leben nach diesem Programm abspulen....ähnlich wie andere Lebewesen auch....auf etwas höherem Niveau.

Chandra
28.01.2015, 09:53
Die Islamisierung beginnt auch die Christen zu bewegen und möglicherweise weiter zu spalten. In der evangelischen Kirche herrscht von fast unterwürfiger Anbiederung an den Islam bis hin zu seiner Einschätzung als Bedrohung eine gespaltene Haltung. Dieser Riss wird durch PEGIDA oder wenn man will, den Islam nun noch verstärkt.
Was halten die Christen des Forums von dieser Diskussion und der drohenden Spaltung? Geht die Gefahr von PEGIDA aus oder doch eher vom Islam?


http://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-01/pegida-verteidigung-christliches-abendland
zum vollständigen Artikel:


Geht die Gefahr von PEGIDA aus oder doch eher vom Islam?

Die Frage könnte man sich sparen - vom Islam natürlich

elas
28.01.2015, 09:53
Meinst Du die Frage ernst?
Welche Gefahr geht denn von der Pegida aus? Klär mich auf. Wieso vergleichst Du Pegida mit Islam? Das sind doch total unterschiedliche Dinge.
Pegida ist eine friedliche Volksbewegung, eine Protestbewegung gegen die Zustände im Land und gegen die Verursacher dieser Zustände, also die Regierung. Islam ist aber eine totalitäre, faschistische Ideologie die sich als Religion tarnt.

Es ist ja noch viel schlimmer. Der letzte Türke bei Merkel hat gesagt: Ihr habt Pegida und wir haben den IS (Islamischen Staat)
Ob dieses wahnwitzigen Vergleiches musste ich zuerst hell auflachen.
Der Mann meinte es aber ernst.

Chandra
28.01.2015, 09:55
Keineswegs.
Du verkennst die Nachteile der Vergangenheit und glorifizierst eine untergegangene Welt.
Der Mensch hatte schon immer das Problem in seinem Leben einen Sinn zu finden.
Wobei ich meine es gibt ihn nicht.
Es reicht halbwegs anständig durchs Leben zu kommen.
Ich persönlich glaube dass wir vorprogrammiert auf die Welt kommen und unser Leben nach diesem Programm abspulen....ähnlich wie andere Lebewesen auch....auf etwas höherem Niveau.

:dg: totzalledem muß man sich nicht alles bieten lassen;)

Chandra
28.01.2015, 09:57
Auch ich als evangelisch erzogener Mensch begrüße, dass endlich mal die Schafe zu Böcken werden und die falschen Hirten verstoßen, so wie es die Bibel an einer Stelle empfiehlt.

:gp:

Chandra
28.01.2015, 09:59
Natürlich nicht! Aber uns über diese bewusst werden! Verteidigen wir vielleicht etwas, was es gar nicht mehr gibt!

wir verteidigen keine Religion sondern unsere Heimat

elas
28.01.2015, 09:59
:dg: totzalledem muß man sich nicht alles bieten lassen;)

Das "sich nicht alles bieten lassen" wird bei einem vorprogrammierten Punkt ein Ende finden.
(der Krug geht solange zum Wasser bis er bricht)

Chandra
28.01.2015, 10:02
Das "sich nicht alles bieten lassen" wird bei einem vorprogrammierten Punkt ein Ende finden.
(der Krug geht solange zum Wasser bis er bricht)

richtig, ich hoffe nur vor unseren Enkelkindern

elas
28.01.2015, 10:12
richtig, ich hoffe nur vor unseren Enkelkindern

Ach weisst du, manchmal denke ich die Enkel hätten mit ihrem dummdreisten Anspruchsdenken mal eine Abreibung und Konfrontation mit der Wirklichkeit verdient.

(" was du ererbt hast von den Vätern erwirb es um es zu besitzen")

Chandra
28.01.2015, 10:22
Ach weisst du, manchmal denke ich die Enkel hätten mit ihrem dummdreisten Anspruchsdenken mal eine Abreibung und Konfrontation mit der Wirklichkeit verdient.

(" was du ererbt hast von den Vätern erwirb es um es zu besitzen")

NIcht jeder Enkel ist dummdreist und ich gehe davon aus, daß meine dann wenn es soweit ist , nicht zu diesen zählen werden;)

elas
28.01.2015, 10:25
NIcht jeder Enkel ist dummdreist und ich gehe davon aus, daß meine dann wenn es soweit ist , nicht zu diesen zählen werden;)

Daran glauben darf man. Für mich ist es bereits zur herben Enttäuschung diesbezüglich gekommen.

Chandra
28.01.2015, 10:32
Daran glauben darf man. Für mich ist es bereits zur herben Enttäuschung diesbezüglich gekommen.

das tut mirl leid :( dann wünsche ich Dir das sie sich bald eines Besseren besinnen .

elas
28.01.2015, 10:36
das tut mirl leid :( dann wünsche ich Dir das sie sich bald eines Besseren besinnen .

Vielleicht erwarte ich zu viel......bei der heutigen Erziehung durch Schule, Eltern und Medien kann man kaum etwas anderes erwarten als dummdreistes Anspruchsdenken.

Chandra
28.01.2015, 10:40
Vielleicht erwarte ich zu viel......bei der heutigen Erziehung durch Schule, Eltern und Medien kann man kaum etwas anderes erwarten als dummdreistes Anspruchsdenken.


wer nichts erwartet wird nie enttäuscht ;) sagte glaube der Pope

was mir aufgefallen ist :( das die Generation nach mir ziemlich egoistisch denkt und handelt.

Chandra
28.01.2015, 11:11
schaut Euch das mal an, da könnte man doch direkt .......:germane:


https://www.youtube.com/watch?v=lbJYxE-Vi0s

angeblich 40 Jahre in Deutschland und so ein schlechtes deutsch - dieses kriminelle Gesindel und ihre vermieften Weiber

Bolle
28.01.2015, 15:14
Meinst Du die Frage ernst?
Welche Gefahr geht denn von der Pegida aus? Klär mich auf. Wieso vergleichst Du Pegida mit Islam? Das sind doch total unterschiedliche Dinge.
Pegida ist eine friedliche Volksbewegung, eine Protestbewegung gegen die Zustände im Land und gegen die Verursacher dieser Zustände, also die Regierung. Islam ist aber eine totalitäre, faschistische Ideologie die sich als Religion tarnt.


Laut unseren Medien ist PEGIDA die Inkarnation des Bösen! Auch die Kirchenoberen beider Konfessionen haben vor dieser Bewegung gewarnt und PEGIDA für gefährlich erklärt.

Außerdem:


Es ist ja noch viel schlimmer. Der letzte Türke bei Merkel hat gesagt: Ihr habt Pegida und wir haben den IS (Islamischen Staat)
Ob dieses wahnwitzigen Vergleiches musste ich zuerst hell auflachen.
Der Mann meinte es aber ernst.

Silencer
28.01.2015, 16:52
Laut unseren Medien ist PEGIDA die Inkarnation des Bösen! Auch die Kirchenoberen beider Konfessionen haben vor dieser Bewegung gewarnt und PEGIDA für gefährlich erklärt.

Außerdem:

Also bist Du der Meinung dass Pegida weg muss, weil sie die Islamisierung Deutschlands stört? Was Ditib-Türken hier sagen interessiert mich nicht und sollte die Regierung auch nicht interessieren. Sie sollte die Ditib in Deutschland verbieten, weil das der verlängerte Arm der türkischen, islamistischen Regierung ist. Mir scheint es aber dass die deutsche Regierung und Millionen ungläubige Links-Grüne sich für die Türken und Araber entschieden haben, also für die Islamisierung mit allen möglichen Folgen kultureller Zerstörung des Abendlandes.

Bolle
28.01.2015, 16:53
Also bist Du der Meinung dass Pegida weg muss, weil sie die Islamisierung Deutschlands stört? Was Ditib-Türken hier sagen interessiert mich nicht und sollte die Regierung auch nicht interessieren. Sie sollte die Ditib in Deutschland verbieten, weil das der verlängerte Arm der türkischen, islamistischen Regierung ist. Mir scheint es aber dass die deutsche Regierung und Millionen ungläubige Links-Grüne sich für die Türken und Araber entschieden haben, also für die Islamisierung mit allen möglichen Folgen kultureller Zerstörung des Abendlandes.

Quatsch! Du hast noch nicht viel von mir gelesen.......:auro:

Silencer
28.01.2015, 16:58
Quatsch! Du hast noch nicht viel von mir gelesen.......:auro:

Aber natürlich habe ich von Dir viel gelesen und deshalb wundere ich mich dass Du so ein Lügenpresse-Brei uns auftischst ohne dabei Deine Meinung dazu zu erwähnen.

Bunbury
28.01.2015, 21:14
Die Islamisierung beginnt auch die Christen zu bewegen und möglicherweise weiter zu spalten. In der evangelischen Kirche herrscht von fast unterwürfiger Anbiederung an den Islam bis hin zu seiner Einschätzung als Bedrohung eine gespaltene Haltung. Dieser Riss wird durch PEGIDA oder wenn man will, den Islam nun noch verstärkt.
Was halten die Christen des Forums von dieser Diskussion und der drohenden Spaltung? Geht die Gefahr von PEGIDA aus oder doch eher vom Islam? [...]

Zunächst einmal danke ich Dir, lieber Bolle, für Dein Bemühen um einen unaufgeregten, von Christen-Bashing freien Diskussionsverlauf. Vielen Dank auch für die Frage selbst, in der Du von vornherein zwischen christlicher Individualethik und der offiziellen Position der Kirchen unterscheidest! Das ist sehr angenehm.

Es gibt keine einfache Antwort auf Deine Frage(n). Das Abendland ist schon seit drei Jahrhunderten nicht mehr christlich, sondern aufklärerisch-humanistisch geprägt, wobei im Humanismus natürlich ein christliches Erbe steckt. Inzwischen nimmt in der westlichen, säkular lebenden Gesellschaft auch dieser humanistische Anteil ab - zugunsten einer vorwiegend esoterischen "neuheidnischen" Religiosität (auf der Grundlage eines immer noch aus der Aufklärung stammenden menschlichen Autonomiebewußtseins). Allerdings wirkt das christliche Erbe bis zum heutigen Tage nach, und genau darauf rekurriert wohl jener Teil der Pegida-Anhänger, der das Christentum als europäisches Traditionsgut betrachtet, das es zu erhalten gilt.

Bei aller Wertschätzung: Zwischen Liebhabern eines solchen Traditions-Christentums und gläubigen Christen besteht ein großer Unterschied. Als Christ ist man ein Fremdling hier auf Erden - wie Paulus sagt: in dieser Welt, aber nicht von dieser Welt. Das Verhältnis eines Christen zur weltlichen Obrigkeit ist entsprechend diffizil. Alle Obrigkeit ist zwar von Gott eingesetzt; aber daraus folgt nicht, daß ein Christ jede obrigkeitliche Anordnung befolgen kann. Das christliche Widerstandsrecht ist allein religiös motiviert; es macht sich bemerkbar, wenn eine obrigkeitliche Anordnung den Christen individuell zwingt, etwas zu tun, das mit seinem Glauben kollidiert. Das ist in unserer permissiven Gesellschaft nicht viel, weil man ja alles bleiben lassen kann, was andere tun - andererseits ist es sehr viel (z.B. Kindstötung im Mutterleib, Entwertung der Familie, Durchsexualisierung aller Lebensbereiche), was einem gläubigen Christen gegen die Hutschnur geht. Man kann als Christ dagegen protestieren, in Wort und Bild, auch auf Demonstrationszügen, wobei diese Art von Protest von der repressiven Toleranz des Staates bekanntlich problemlos geschluckt wird. Man ist keiner staatlichen Verfolgung ausgesetzt. Als Christ hat man für bestimmte Entscheidungen höchtens individuelle Nachteile in Kauf zu nehmen (z.B. berufliches Fortkommen).

Gegenüber dem Fremden gastfrei zu sein, ist eine Christenpflicht. Die Verquickung von Christentum und Nationalismus ist ideengeschichtlich so jung wie der Nationalismus selbst, und sie hat das Christentum in arge Bedrägnis gebracht. Das Problem beginnt schon in der Spätantike: Daß sich christlich nennende Herrscher untereinander bekriegen und ihren Untertanen abverlangen, sich gegenseitig zu massakrieren, ist sowenig Gottes Wille wie überhaupt jede Art von Blutvergießen - daß es dennoch geschieht, illustriert sehr genau das, was in der Bibel als Erbsünde bezeichnet wird. Es ist eine Grundsituation des Menschen in der gefallenen Welt.

Aus alledem folgt keine für das Christentum verbindliche Ethik. Zwischen dem rigorosen Pazifismus der Quäker und dem "Gott mit uns"-Ruf eines christlichen Kombattanten ist alles möglich. Den Kirchen in Deutschland steckt noch der Schrecken in den Gliedern, daß sie sich unter Wilhelm II. wie unter Hitler an den Zeitgeist assimiliert haben (die evangelischen Kirchen stärker als die katholische, deren Rombindung wenigstens teilweise noch als Gegengift gewirkt hat), und in einem irrwitzigen Versuch, den Teufel mit Beelzebub auszutreiben, suchen die Kirchen jetzt Zuflucht unter dem Dach des säkularen Antifaschismus, d.h. sie assimilieren sich wieder an den Zeitgeist. Ihre ureigenste Aufgabe, das Evangelium zu verkünden: die gute Nachricht von der Versöhnung des Menschen mit Gott durch die Selbsthingabe Gottes am Kreuz - das unterschlagen sie mehr und mehr.

Ich kann nicht mehr tun, als meine Ratlosigkeit einzugestehen. Wie an anderer Stelle schon einmal - sehr unchristlich - formuliert: Um mich hier in Deutschland unwohl zu fühlen, dafür brauche ich keine Ausländer. Dafür reicht mir ein Großteil meiner "biodeutschen" Landsleute. Warum? Weil auch letztere fast alles, wovon sie reden: deutsche Sprache und Kultur, mit Füßen treten. Sie kennen kaum noch etwas von dieser Kultur, und ihre Art, sich zu äußern, verrät wenig Liebe zu ihrer Muttersprache. Aber dieses Unwohlsein - muß man hinzufügen - steht mir als Christ eigentlich nicht zu. Etwas, das ich mir für die nächste Beichte vormerken kann... Als Christ achte ich jeden Pegida-Demonstrationsteilnehmer genauso wie einen gewaltfrei agierenden Antifaschisten.

Bolle
29.01.2015, 15:04
Zunächst einmal danke ich Dir, lieber Bolle, für Dein Bemühen um einen unaufgeregten, von Christen-Bashing freien Diskussionsverlauf. Vielen Dank auch für die Frage selbst, in der Du von vornherein zwischen christlicher Individualethik und der offiziellen Position der Kirchen unterscheidest! Das ist sehr angenehm.

Es gibt keine einfache Antwort auf Deine Frage(n). Das Abendland ist schon seit drei Jahrhunderten nicht mehr christlich, sondern aufklärerisch-humanistisch geprägt, wobei im Humanismus natürlich ein christliches Erbe steckt. Inzwischen nimmt in der westlichen, säkular lebenden Gesellschaft auch dieser humanistische Anteil ab - zugunsten einer vorwiegend esoterischen "neuheidnischen" Religiosität (auf der Grundlage eines immer noch aus der Aufklärung stammenden menschlichen Autonomiebewußtseins). Allerdings wirkt das christliche Erbe bis zum heutigen Tage nach, und genau darauf rekurriert wohl jener Teil der Pegida-Anhänger, der das Christentum als europäisches Traditionsgut betrachtet, das es zu erhalten gilt.

Bei aller Wertschätzung: Zwischen Liebhabern eines solchen Traditions-Christentums und gläubigen Christen besteht ein großer Unterschied. Als Christ ist man ein Fremdling hier auf Erden - wie Paulus sagt: in dieser Welt, aber nicht von dieser Welt. Das Verhältnis eines Christen zur weltlichen Obrigkeit ist entsprechend diffizil. Alle Obrigkeit ist zwar von Gott eingesetzt; aber daraus folgt nicht, daß ein Christ jede obrigkeitliche Anordnung befolgen kann. Das christliche Widerstandsrecht ist allein religiös motiviert; es macht sich bemerkbar, wenn eine obrigkeitliche Anordnung den Christen individuell zwingt, etwas zu tun, das mit seinem Glauben kollidiert. Das ist in unserer permissiven Gesellschaft nicht viel, weil man ja alles bleiben lassen kann, was andere tun - andererseits ist es sehr viel (z.B. Kindstötung im Mutterleib, Entwertung der Familie, Durchsexualisierung aller Lebensbereiche), was einem gläubigen Christen gegen die Hutschnur geht. Man kann als Christ dagegen protestieren, in Wort und Bild, auch auf Demonstrationszügen, wobei diese Art von Protest von der repressiven Toleranz des Staates bekanntlich problemlos geschluckt wird. Man ist keiner staatlichen Verfolgung ausgesetzt. Als Christ hat man für bestimmte Entscheidungen höchtens individuelle Nachteile in Kauf zu nehmen (z.B. berufliches Fortkommen).

Gegenüber dem Fremden gastfrei zu sein, ist eine Christenpflicht. Die Verquickung von Christentum und Nationalismus ist ideengeschichtlich so jung wie der Nationalismus selbst, und sie hat das Christentum in arge Bedrägnis gebracht. Das Problem beginnt schon in der Spätantike: Daß sich christlich nennende Herrscher untereinander bekriegen und ihren Untertanen abverlangen, sich gegenseitig zu massakrieren, ist sowenig Gottes Wille wie überhaupt jede Art von Blutvergießen - daß es dennoch geschieht, illustriert sehr genau das, was in der Bibel als Erbsünde bezeichnet wird. Es ist eine Grundsituation des Menschen in der gefallenen Welt.

Aus alledem folgt keine für das Christentum verbindliche Ethik. Zwischen dem rigorosen Pazifismus der Quäker und dem "Gott mit uns"-Ruf eines christlichen Kombattanten ist alles möglich. Den Kirchen in Deutschland steckt noch der Schrecken in den Gliedern, daß sie sich unter Wilhelm II. wie unter Hitler an den Zeitgeist assimiliert haben (die evangelischen Kirchen stärker als die katholische, deren Rombindung wenigstens teilweise noch als Gegengift gewirkt hat), und in einem irrwitzigen Versuch, den Teufel mit Beelzebub auszutreiben, suchen die Kirchen jetzt Zuflucht unter dem Dach des säkularen Antifaschismus, d.h. sie assimilieren sich wieder an den Zeitgeist. Ihre ureigenste Aufgabe, das Evangelium zu verkünden: die gute Nachricht von der Versöhnung des Menschen mit Gott durch die Selbsthingabe Gottes am Kreuz - das unterschlagen sie mehr und mehr.

Ich kann nicht mehr tun, als meine Ratlosigkeit einzugestehen. Wie an anderer Stelle schon einmal - sehr unchristlich - formuliert: Um mich hier in Deutschland unwohl zu fühlen, dafür brauche ich keine Ausländer. Dafür reicht mir ein Großteil meiner "biodeutschen" Landsleute. Warum? Weil auch letztere fast alles, wovon sie reden: deutsche Sprache und Kultur, mit Füßen treten. Sie kennen kaum noch etwas von dieser Kultur, und ihre Art, sich zu äußern, verrät wenig Liebe zu ihrer Muttersprache. Aber dieses Unwohlsein - muß man hinzufügen - steht mir als Christ eigentlich nicht zu. Etwas, das ich mir für die nächste Beichte vormerken kann... Als Christ achte ich jeden Pegida-Demonstrationsteilnehmer genauso wie einen gewaltfrei agierenden Antifaschisten.


Wenn als Antwort solche Beiträge kommen, hat sich die Erstellung eines derartigen Stranges doch schon gelohnt! Auf den Inhalt kann ich so schnell gar nicht eingehen ohne den Ersteller zu brüskieren, so ungewohnt ist das lesen eines derartig sorgfältig verfassten Beitrags. Vielen Dank erst mal und Hut ab :hi:!

Daggu
29.01.2015, 16:38
Ich kann nicht mehr tun, als meine Ratlosigkeit einzugestehen. Wie an anderer Stelle schon einmal - sehr unchristlich - formuliert: Um mich hier in Deutschland unwohl zu fühlen, dafür brauche ich keine Ausländer. Dafür reicht mir ein Großteil meiner "biodeutschen" Landsleute. Warum? Weil auch letztere fast alles, wovon sie reden: deutsche Sprache und Kultur, mit Füßen treten. Sie kennen kaum noch etwas von dieser Kultur, und ihre Art, sich zu äußern, verrät wenig Liebe zu ihrer Muttersprache. Aber dieses Unwohlsein - muß man hinzufügen - steht mir als Christ eigentlich nicht zu. Etwas, das ich mir für die nächste Beichte vormerken kann... Als Christ achte ich jeden Pegida-Demonstrationsteilnehmer genauso wie einen gewaltfrei agierenden Antifaschisten.

:gp:

Beachtlich, mutig, ehrenswert und voller ungeschminkter Nachdenklichkeiten, auch und gerade aus dem christlichen Glauben heraus geschrieben.
Es freut mich, das es hier auch Christen gibt, die sich das Menschsein im Glauben, erst recht im Glauben, immer noch bewahrt haben.

Nurmalso
09.02.2015, 19:15
Sollten wir, bevor wir uns über fremde Religionen und ihren Einfluss hier unterhalten, nicht erst mal unserer eigenen Religiosität bewusst werden? Gibt es die denn überhaupt noch und in welchem Umfang? Ist der Druck des Islams nicht auch eine Chance zur Rückbesinnung auf unsere weitestgehend verlorene Religiosität?


Dem islamischen Aberglauben den Christlichen entgegen halten, Kreuze tragen und beten?? Das würde bedeuten, der Islam bestimmt das Schlachtfeld ... man wäre gezwungen sich mit geistig im 7.Jh Stehengebliebenen auf Augenhöhe duellieren. Dann haben die bereits gewonnen.

MANFREDM
09.02.2015, 19:46
Ich kann nicht mehr tun, als meine Ratlosigkeit einzugestehen. Wie an anderer Stelle schon einmal - sehr unchristlich - formuliert: Um mich hier in Deutschland unwohl zu fühlen, dafür brauche ich keine Ausländer. Dafür reicht mir ein Großteil meiner "biodeutschen" Landsleute. Warum? Weil auch letztere fast alles, wovon sie reden: deutsche Sprache und Kultur, mit Füßen treten. Sie kennen kaum noch etwas von dieser Kultur, und ihre Art, sich zu äußern, verrät wenig Liebe zu ihrer Muttersprache. Aber dieses Unwohlsein - muß man hinzufügen - steht mir als Christ eigentlich nicht zu. Etwas, das ich mir für die nächste Beichte vormerken kann... Als Christ achte ich jeden Pegida-Demonstrationsteilnehmer genauso wie einen gewaltfrei agierenden Antifaschisten.

Ich habe noch keinen :haha: "gewaltfrei agierenden Antifaschisten" :haha: in der BRD gesehen!

Bolle
10.02.2015, 03:51
Dem islamischen Aberglauben den Christlichen entgegen halten, Kreuze tragen und beten?? Das würde bedeuten, der Islam bestimmt das Schlachtfeld ... man wäre gezwungen sich mit geistig im 7.Jh Stehengebliebenen auf Augenhöhe duellieren. Dann haben die bereits gewonnen.

Du hast mich, glaube ich, missverstanden! "Unserer eigenen Religiosität bewusst werden" ​ bedeutet auch, dass wir keine mehr haben! Glauben oder Aberglauben ist doch völlig Wurst, überhaupt an etwas glauben ist der Unterschied zwischen den Muslimen und "dem Westen"! An was glauben wir denn noch? Was wollen wir verteidigen? Für was oder wem würden wir unser Leben geben? Ob nun Religion/Glauben oder "die Werte des Westens" für was würden wir uns den mit aller Überzeugung einsetzen? Was ist uns das noch wert?

Bolle
10.02.2015, 15:45
Dem islamischen Aberglauben den Christlichen entgegen halten, Kreuze tragen und beten?? Das würde bedeuten, der Islam bestimmt das Schlachtfeld ... man wäre gezwungen sich mit geistig im 7.Jh Stehengebliebenen auf Augenhöhe duellieren. Dann haben die bereits gewonnen.

Noch ein paar Sätze:


Die säkularisierten westlichen Gesellschaften hingegen haben keine Vorstellung mehr vom Heiligen. Ihr höchster, aus jahrhundertelangen Kämpfen gewonnener Wert ist die Unverfügbarkeit des irdischen Individuums. Der Mensch an sich genießt Autonomie und Würde, ohne Ansehen der Person und des Glaubens.
Das Heilige braucht weder Gründe noch Begründungen. In seinem Namen ist jedes Verhalten, ist jede Gewalt gegen das Individuum gerechtfertigt, kann alles angeblich Ungläubige mit dem Verdikt der "Gotteslästerung" bekämpft werden. Als politische Ideologie entzieht sich das Heilige jeder Empirie, da es in einer übersinnlichen Welt angesiedelt ist, wo es keinerlei Überprüfung standhalten muss und kann.
Überall dort, wo im Namen eines Gottes gemordet wird, braucht man eine Letztbegründung, deren häufigste der Begriff der "Wahrheit" ist. Überall dort, wo Demokratie herrscht, werden Letztbegründungen im Namen einer Wahrheit bewusst verweigert.
Die Unverfügbarkeit des Heiligen und die Unverfügbarkeit des Individuums sind so gegensätzliche Leitmotive, dass sie sich philosophisch, rechtlich und politisch kaum miteinander in Einklang bringen lassen. Die metaphysische Auffassung unterwirft die gesellschaftliche Ordnung einer Offenbarung, die postmetaphysische hingegen setzt auf eine Ordnung der Offenheit.

aus:
http://www.deutschlandradiokultur.de/demokratie-versus-religion-eine-offene-gesellschaft-ist.1005.de.html?dram:article_id=311169