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Vollständige Version anzeigen : Bush und sein Verhältniss zur Religion



Mohammed
20.11.2005, 15:05
Wie hält es George W. Bush mit anderen Religionen? Seit Amerika gegen islamistische Terroristen kämpft, rückt diese Frage immer stärker in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit.
Bush ist Methodist. Viele Amerikaner glaubten vor seiner Wahl zum Präsidenten, Bush werde im Amt Politik und Religion vermischen. Bush musste sich daher oft gegen den Vorwurf wehren, er wolle als Präsident seinem christlichen Glauben den Vorrang gegenüber anderen Religionen einräumen.
Das nachfolgende Interview führte Steve Waldman, Chefredakteur der amerikanischen Internetseite Beliefnet kurz vor der Präsidentschaftswahl im November 2000. In dem Gespräch beschreibt Bush auch sein Verhältnis zum Islam.

Steve Waldman: Wie hat Ihr persönlicher Glaube ihre politische Einstellung beeinflusst, die Sie "mitfühlenden Konservativismus" nennen?

George W. Bush: Mein persönlicher Glaube hat diese Haltung stark beeinflusst. Eine wahrhaftige Philosophie spiegelt die Erfahrungen eines Menschen wider. Ich wurde christlich erzogen, später habe ich zu einem sehr persönlichen Glauben Christus gefunden. Ich wandte mich der Bibel zu. Mein Leben änderte sich in vielerlei Hinsicht. Ein äußeres Anzeichen ist, dass ich das Trinken aufgab. Ich bin seither engagierter, konzentrierter. Nicht dass ich vorher keine engagierte Person war, aber dies war ein lebensverändernder Moment.
Ich erkenne auch, dass man stets auf dem Weg ist, auf einer niemals endenden Reise. An mir ist vieles unvollkommen, wie an jedem anderen auch. Und je mehr ich die Bibel las, desto mehr erscheint einem die Mahnung wahr: "Was siehst du den Splitter im Auge deines Nächsten und spürst nicht den Balken im eigenen Auge", sie gilt vor allem für Menschen in öffentlichen Positionen. Mein Stil, mein Fokus und viele Themen, über die ich spreche, sind durch meine Religion verstärkt worden.
Zu glauben, wir seien alle Sünder, statt: "Sie sind ein Sünder und ich nicht", kann jemanden weiterbringen. Zumindest gilt das in meinem Fall. Diese Erkenntnis hat aus mir einen besseren Gouverneur gemacht. Sie kann Menschen zusammenführen, und genau das braucht unser Land in einigen sehr praktischen Bereichen. Ein klassisches Beispiel dafür, wo Menschen näher zusammenrücken müssten, wäre das Gesundheitswesen.

Waldman: Wir sind uns einig, dass es auch für einen nichtreligiösen Menschen möglich ist, ein moralisches Leben zu führen. Glauben Sie, dass es für nicht-religiöse Menschen schwieriger ist, moralisch zu sein?

Bush: Ich denke, so wäre es für mich. Es fällt mir schwer, mich in anderer Leute Lage zu versetzen. Ich kann Ihnen nur sagen, der Glaube erleichtert mir mein Leben, und ich verstehe es besser. Er macht mir die Dinge klarer, weist mir meinen Weg. Ich betone das mit dem Weg, denn auf dem Lebensweg gibt es, wie Sie wissen, viele Fallen und Herausforderungen.
Ich erlebe gerade eine der größten Herausforderungen überhaupt. Dabei hält mich der Glaube.
Wenn Leute zu mir kommen, wie hier in Tennessee, und an den Absperrungen sagen: "Ich bete für Sie", dann weiß ich, was das für mich bedeutet. Ich spüre die Unterstützung von Tausenden, die beten. Ich verstehe was vom Gebet.

Waldman: Sie wurden in der Vergangenheit oft gefragt, wie Menschen für Sie beten könnten. Da haben Sie gesagt, man möge für Ihre Kinder beten. Die würden in letzter Zeit viel Böses und Verletzendes zu hören bekommen, weil ihr Vater Präsidentschaftskandidat ist. Was haben Sie damit gemeint?

Bush: Ich will, dass meine Kinder verstehen, was der Kampf um die Präsidentschaft bedeutet, und zwar aus Ihrer Perspektive. Ich nehme an oder hoffe, dass Bittgebete ihnen helfen, ihre Gedanken zu erleichtern und ihre Ängste zu beschwichtigen.

Waldman: Ängste * wovor?

Bush: Nun, es geht um das, was sie zu hören bekommen. Die Leute sagen hässliche Dinge über ihren Vater. Wir sind eine liebevolle Familie, und ich weiß aus Erfahrung, was es bedeutet, wenn jemand den eigenen Vater kritisiert. Ich konnte es überhaupt nicht leiden, es war schmerzhaft.

Waldman: Hatten Sie jemals das Gefühl, dass eines Ihrer Gebete erhört wurde?

Bush: Oje, das ist eine sehr gute Frage. Ich bete wirklich nicht in dem Stil: "Lieber Gott, gib mir 48 Prozent der Stimmen in der Vorwahl." Das wäre nicht meine Art von Gebet.
Ich habe schon gespürt, dass meine Gebete erhört wurden. Wirklich. Es gab Situationen, da habe ich um innere Ruhe gebetet. Und ich hattte anschließend die Ruhe.

Waldman: Von welchen Situationen sprechen Sie?

Bush: Bei großen Pressekonferenzen werden Sie bemerken, dass ich still meinen Kopf senke, bevor ich zum Mikro gehe. Es gibt viele Situationen, in denen ich starken Druck erlebe und eine Menge Aufmerksamkeit auf mich ziehe. In solchen Momenten muss ich klar denken und resolut und ruhig auftreten.

Waldman: Glauben Sie, dass alle großen Religionen gleichermaßen wahr sind?

Bush: Wir alle sind Gottes Kinder. Als Sünder habe ich nicht darüber zu entscheiden, wer in den Himmel kommt und wer nicht. 1994 habe ich einmal gesagt: "Mein Glaube sagt mir, dass du Christus annehmen musst, wenn du in den Himmel willst." Es gab daraufhin heftige Reaktionen. Denn, wie immer in der Politik, hatte man der Öffentlichkeit nicht die ganze Geschichte erzählt. Es gab heftige Reaktionen unter einigen texanischen Juden, die herausgehört hatten, ich hätte gesagt, dass sie nicht in den Himmel kämen. Ich habe hart gekämpft, um den Leuten klar zu machen, dass nicht ich darüber zu entscheiden habe, wer in den Himmel kommt. Jeder muss an sich selbst arbeiten, sich auf sich selbst konzentrieren.
Um Ihre Frage zu beantworten: Es gibt großartige Religionen auf der Welt. Das anzuerkennen ist wichtig. Es gibt viele gemeinsame Glaubenslehren. "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst." Es gibt wundervolle Berufungen. Und ich bin zufälligerweise Christ.

Waldman: Wenn Sie glauben, dass der Weg zum Reich Gottes über Jesus Christus führt, haben Sie dann nicht eine moralische Verpflichtung, andere dazu zu bewegen, demselben Pfad zu folgen?

Bush: Nicht in meinem Arbeitsbereich. Denn der ist politisch. Es ist meine Aufgabe, unterwegs zu bleiben und dabei andere zu respektieren. Andere und deren Religion. Außerdem bilde ich mir nicht ein, Gott zu sein. Es gibt viele großartige Religionen auf der Welt.
Gott ist allmächtig und allwissend. Alles Weitere werden wir erst erfahren, wenn wir im Himmel die letzte Antwort auf die vielen religiösen Fragen erhalten. Es ist nicht die Aufgabe des Präsidenten der Vereinigten Staaten, Menschen zur Religion zu bekehren. Es ist vielmehr sein Job, ein Vorbild zu sein, gut durchdachte Entscheidungen zu treffen, Religionen zu respektieren und, wenn er darum gebeten wird, seinen Glauben vor der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Aber niemals darf er behaupten: "Meine Religion ist besser als deine."

Waldman: Sie schlagen vor, religiöse Sozialprojekte zu unterstützen. Wenn Sie sich damit durchsetzen, würde Geld zum Beispiel an eine Gefängnisseelsorge fließen, die Gefangenen als Teil ihrer Resozialisierung Bibelseminare gibt.

Bush: Absolut korrekt.

Waldman: Was hielten Sie davon, wenn mit demselben Geld eine muslimische Gruppe den Koran lehren würde?

Bush: Ich würde bei allen Resozialisierungsprojekten fragen, wie hoch sind die Erfolgsquoten? Wie viele Strafentlassene aus den jeweiligen Programmen werden wieder rückfällig? Und zweitens: Gibt es eine nichtreligiöse Alternative. Die Antwort auf Ihre Frage lautet also: Wenn das muslimische Resozialisierungsprojekt funktioniert, hätte ich überhaupt nichts dagegen.

Waldman: Auch wenn das in der Konsequenz bedeutet, dass Steuergelder an Gruppen fließen, welche den Koran oder die Bibel verbreiten?

Bush: So ist es. Nur achte ich in erster Linie auf den Erfolg des Resozialisierungsprogrammes. Ich habe solche Fragen schon oft in Texas beantwortet. Es kann jede Religion sein. Die Frage war immer wieder: "Fördern Sie Religion mit Hilfe von Steuergeldern?" Und ich habe stets geantwortet: "Nein, ich fördere alles, was niedrige Rückfallquoten unter Strafentlassenen fördert. Und wir werden bei jedem Projekt prüfen, ob das der Fall ist."
In einer ergebnisorientierten Welt sagen wir: "Lasst uns gemeinsam unsere Ziele erreichen." Wenn das Studium von Bibel oder Koran zu diesem Ziel führt, sollten wir es begrüßen, solange die Teilnahme an den religiösen Resozialisierungsprojekten freiwillig bleibt. Und es muss eine nichtreligiöse Alternative geben, den normalen Strafvollzug. Die Gefangenen müssen die Wahl zwischen religiösem und nichtreligiösem Vollzug haben.

Waldman: Es gab auch Kritik von konservativer und religiöser Seite an Ihrem Vorhaben. Denn wer Geld bekommt, dem hat der Staat zuvor ein Gutachten ausgestellt, mit dem er ihm staatliche Anerkennung bescheinigt.

Bush: Genau darüber mache ich mir Sorgen. Wir werden darauf achten, dass die Bürokratie religiöse Programme nicht zerredet. Programme, die das Leben von Menschen zum Besseren verändern sollen.

Waldman: Einer der Gesetzentwürfe sieht vor, dass religiöse Anbieter, die Steuergelder beziehen, bei Einstellungsgesprächen nach religiösen Gesichtspunkten entscheiden und somit Andersgläubige diskriminieren können. Finden Sie das gut?

Bush: Ich höre zum ersten Mal von diesem Gesetzentwurf. Ich mag das Wort "diskriminieren" nicht. Ich kann Ihnen nur sagen, dass ich bei der Bewertung dieser Programme allein auf das Ergebnis achte. Ich bin jetzt nicht sicher, worauf Sie hinauswollen. Heißt das, eine christliche Gruppe bräuchte einen Juden nicht einzustellen?

Waldman: So ist es.

Bush: Nun, ich würde das nicht genau so nennen * ich meine, Sie können jedes beliebige Wort dafür nehmen, worauf es ankommt, ist: Wird das Projekt funktionieren?

Waldman: "Diskriminieren" ist wohl der rechtlich korrekte Begriff in diesem Fall. Wenn diese Gruppe nun behauptet, es komme darauf an, dass alle Mitarbeiter an dasselbe glauben, wenn sie sagen, das sei entscheidend für die Effektivität …

Bush: … des Programms, genau darauf sollten wir achten. Man kann auf vielfältige Weise religiöse Programme davon abhalten, mit der Regierung Berührungspunkte zu haben. Meine Aufgabe wäre es, diese Berührungspunkte zu ermöglichen, wenn die religiösen Gruppen sie wünschen.
Während einer Debatte wurde ich gefragt, wer mein Lieblingsphilosoph sei. Ich sagte: "Christus". Man fragte mich weiter: "Warum?" Und ich sagte: "Weil er mein Herz berührt hat." Und der Typ vom Fernsehen vor ihm sagte: "Nun, dann erklären Sie doch mal, was das heißt." Was genau passiert, wenn jemand religiös wird und daraufhin weniger Drogen zu sich nimmt, das kann man kaum im Einzelnen erklären. Zumindest finde ich es schwer zu erklären.

Waldman: Glauben Sie, dass Joe Lieberman, der Partner des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Al Gore, es als Jude schwerer oder leichter hätte, bei Nahost-Friedensverhandlungen als Schlichter aufzutreten?

Bush: Erstens glaube ich, er wird nie in die Verlegenheit kommen.

Waldman: Ich weiß, dass Sie hypothetische Fragen nicht mögen.

Bush: Vor allem diese nicht. Ich glaube, Joe Lieberman könnte einen guten Vizepräsidenten abgeben, und ich glaube nicht, dass seine Religion auf Nahost-Verhandlungen Einfluss hätte, da in jedem Fall der Präsident den Ausschlag gibt, nicht sein Vize. Im Übrigen glaube ich, dass Dick Cheney den besseren Vizepräsidenten abgeben wird.

Waldman: Ich habe bemerkt, dass Sie nie den Begriff "wiedergeboren" benutzen, wenn Sie von Ihrem Glauben sprechen. Andere schreiben Ihnen das Wort zu, aber Sie benutzen es nicht. Warum nicht?

Bush: Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich, weil ich lieber sage: "Ich habe mein Leben Christus neu gewidmet." So oder so, was zählt, ist mein Glaube. Offen gesagt rede ich nicht gern über meinen Glauben, weil es in der Politik viele Leute gibt, die sagen: "Wählt mich, ich bin religiöser als mein Gegner." Diese Art Leute gehen mir auf die Nerven.
Was zählt, ist, wie Sie Ihr religiöses Leben führen. Und wie ich zu Beginn des Interviews sagte: Ich glaube, dass sich der Glaube eines Menschen in seiner Denkweise, in seiner Haltung und in seiner Art, Dinge zu betrachten, äußert. Wenn Sie für das Amt des Präsidenten kandidieren, versuchen die Leute stets einen Blick in Ihre Seele zu werfen, in Ihr wahres Wesen. Irgendwie scheint die Religion zu beschreiben, wer ich bin. Aber ich verbringe nicht viel Zeit damit zu erklären: "Ich bin der beste Kandidat, weil ich die religiöseste Person bin."
Mich erinnert das an den Bibelvers: "Was siehst du den Splitter im Auge deines Nächsten, und erkennst nicht den Balken im eigenen Auge." Dieser Vers ist mir sehr wichtig. Wirklich. Hier liegt der Grund, warum ich um Erlösung bitte. Dies halte ich mir immer vor Augen: Dass ich ein einfacher Sünder bin. Und hier liegt der Schlüssel zur christlichen Religion. Es ist das große Versprechen Jesu Christi.

Waldman: Wie beeinflusst Ihr Glaube, ein einfacher Sünder zu sein, Ihre Einstellung zum Regierungsamt?

Bush: Ich behandele andere mit Respekt. Ich fühle mich nicht als jemand Besseres als andere Leute. Ich glaube, dass ich Menschen führen kann. Ich würde die Präsidentschaft nicht anstreben, wenn ich nicht denken würde, dass ich den Job erledigen kann.

Waldman: So einfach sind Sie dann auch wieder nicht.

Bush: Jeder von uns hat andere Begabungen. Es müsste wohl besser heißen "Sünder" statt "einfacher Sünder". Worauf es ankommt ist, dass ich andere Leute respektiere. Genau das brauchen wir gerade jetzt in Washington. Unser Land braucht jemanden, der die Wunden heilen und Menschen zusammenführen kann, denn Washington ist derzeit zerstritten. Und ich glaube, ich bin der Mann, dies zu tun.





noch fragen Moonwtisch http://www.chrismon.de/ctexte/2001/11/11-11.html

Mark Mallokent
20.11.2005, 17:43
Wie hält es George W. Bush mit anderen Religionen? Seit Amerika gegen islamistische Terroristen kämpft, rückt diese Frage immer stärker in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit.
Bush ist Methodist. Viele Amerikaner glaubten vor seiner Wahl zum Präsidenten, Bush werde im Amt Politik und Religion vermischen. Bush musste sich daher oft gegen den Vorwurf wehren, er wolle als Präsident seinem christlichen Glauben den Vorrang gegenüber anderen Religionen einräumen.
Das nachfolgende Interview führte Steve Waldman, Chefredakteur der amerikanischen Internetseite Beliefnet kurz vor der Präsidentschaftswahl im November 2000. In dem Gespräch beschreibt Bush auch sein Verhältnis zum Islam.

Steve Waldman: Wie hat Ihr persönlicher Glaube ihre politische Einstellung beeinflusst, die Sie "mitfühlenden Konservativismus" nennen?

George W. Bush: Mein persönlicher Glaube hat diese Haltung stark beeinflusst. Eine wahrhaftige Philosophie spiegelt die Erfahrungen eines Menschen wider. Ich wurde christlich erzogen, später habe ich zu einem sehr persönlichen Glauben Christus gefunden. Ich wandte mich der Bibel zu. Mein Leben änderte sich in vielerlei Hinsicht. Ein äußeres Anzeichen ist, dass ich das Trinken aufgab. Ich bin seither engagierter, konzentrierter. Nicht dass ich vorher keine engagierte Person war, aber dies war ein lebensverändernder Moment.
Ich erkenne auch, dass man stets auf dem Weg ist, auf einer niemals endenden Reise. An mir ist vieles unvollkommen, wie an jedem anderen auch. Und je mehr ich die Bibel las, desto mehr erscheint einem die Mahnung wahr: "Was siehst du den Splitter im Auge deines Nächsten und spürst nicht den Balken im eigenen Auge", sie gilt vor allem für Menschen in öffentlichen Positionen. Mein Stil, mein Fokus und viele Themen, über die ich spreche, sind durch meine Religion verstärkt worden.
Zu glauben, wir seien alle Sünder, statt: "Sie sind ein Sünder und ich nicht", kann jemanden weiterbringen. Zumindest gilt das in meinem Fall. Diese Erkenntnis hat aus mir einen besseren Gouverneur gemacht. Sie kann Menschen zusammenführen, und genau das braucht unser Land in einigen sehr praktischen Bereichen. Ein klassisches Beispiel dafür, wo Menschen näher zusammenrücken müssten, wäre das Gesundheitswesen.

Waldman: Wir sind uns einig, dass es auch für einen nichtreligiösen Menschen möglich ist, ein moralisches Leben zu führen. Glauben Sie, dass es für nicht-religiöse Menschen schwieriger ist, moralisch zu sein?

Bush: Ich denke, so wäre es für mich. Es fällt mir schwer, mich in anderer Leute Lage zu versetzen. Ich kann Ihnen nur sagen, der Glaube erleichtert mir mein Leben, und ich verstehe es besser. Er macht mir die Dinge klarer, weist mir meinen Weg. Ich betone das mit dem Weg, denn auf dem Lebensweg gibt es, wie Sie wissen, viele Fallen und Herausforderungen.
Ich erlebe gerade eine der größten Herausforderungen überhaupt. Dabei hält mich der Glaube.
Wenn Leute zu mir kommen, wie hier in Tennessee, und an den Absperrungen sagen: "Ich bete für Sie", dann weiß ich, was das für mich bedeutet. Ich spüre die Unterstützung von Tausenden, die beten. Ich verstehe was vom Gebet.

Waldman: Sie wurden in der Vergangenheit oft gefragt, wie Menschen für Sie beten könnten. Da haben Sie gesagt, man möge für Ihre Kinder beten. Die würden in letzter Zeit viel Böses und Verletzendes zu hören bekommen, weil ihr Vater Präsidentschaftskandidat ist. Was haben Sie damit gemeint?

Bush: Ich will, dass meine Kinder verstehen, was der Kampf um die Präsidentschaft bedeutet, und zwar aus Ihrer Perspektive. Ich nehme an oder hoffe, dass Bittgebete ihnen helfen, ihre Gedanken zu erleichtern und ihre Ängste zu beschwichtigen.

Waldman: Ängste * wovor?

Bush: Nun, es geht um das, was sie zu hören bekommen. Die Leute sagen hässliche Dinge über ihren Vater. Wir sind eine liebevolle Familie, und ich weiß aus Erfahrung, was es bedeutet, wenn jemand den eigenen Vater kritisiert. Ich konnte es überhaupt nicht leiden, es war schmerzhaft.

Waldman: Hatten Sie jemals das Gefühl, dass eines Ihrer Gebete erhört wurde?

Bush: Oje, das ist eine sehr gute Frage. Ich bete wirklich nicht in dem Stil: "Lieber Gott, gib mir 48 Prozent der Stimmen in der Vorwahl." Das wäre nicht meine Art von Gebet.
Ich habe schon gespürt, dass meine Gebete erhört wurden. Wirklich. Es gab Situationen, da habe ich um innere Ruhe gebetet. Und ich hattte anschließend die Ruhe.

Waldman: Von welchen Situationen sprechen Sie?

Bush: Bei großen Pressekonferenzen werden Sie bemerken, dass ich still meinen Kopf senke, bevor ich zum Mikro gehe. Es gibt viele Situationen, in denen ich starken Druck erlebe und eine Menge Aufmerksamkeit auf mich ziehe. In solchen Momenten muss ich klar denken und resolut und ruhig auftreten.

Waldman: Glauben Sie, dass alle großen Religionen gleichermaßen wahr sind?

Bush: Wir alle sind Gottes Kinder. Als Sünder habe ich nicht darüber zu entscheiden, wer in den Himmel kommt und wer nicht. 1994 habe ich einmal gesagt: "Mein Glaube sagt mir, dass du Christus annehmen musst, wenn du in den Himmel willst." Es gab daraufhin heftige Reaktionen. Denn, wie immer in der Politik, hatte man der Öffentlichkeit nicht die ganze Geschichte erzählt. Es gab heftige Reaktionen unter einigen texanischen Juden, die herausgehört hatten, ich hätte gesagt, dass sie nicht in den Himmel kämen. Ich habe hart gekämpft, um den Leuten klar zu machen, dass nicht ich darüber zu entscheiden habe, wer in den Himmel kommt. Jeder muss an sich selbst arbeiten, sich auf sich selbst konzentrieren.
Um Ihre Frage zu beantworten: Es gibt großartige Religionen auf der Welt. Das anzuerkennen ist wichtig. Es gibt viele gemeinsame Glaubenslehren. "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst." Es gibt wundervolle Berufungen. Und ich bin zufälligerweise Christ.

Waldman: Wenn Sie glauben, dass der Weg zum Reich Gottes über Jesus Christus führt, haben Sie dann nicht eine moralische Verpflichtung, andere dazu zu bewegen, demselben Pfad zu folgen?

Bush: Nicht in meinem Arbeitsbereich. Denn der ist politisch. Es ist meine Aufgabe, unterwegs zu bleiben und dabei andere zu respektieren. Andere und deren Religion. Außerdem bilde ich mir nicht ein, Gott zu sein. Es gibt viele großartige Religionen auf der Welt.
Gott ist allmächtig und allwissend. Alles Weitere werden wir erst erfahren, wenn wir im Himmel die letzte Antwort auf die vielen religiösen Fragen erhalten. Es ist nicht die Aufgabe des Präsidenten der Vereinigten Staaten, Menschen zur Religion zu bekehren. Es ist vielmehr sein Job, ein Vorbild zu sein, gut durchdachte Entscheidungen zu treffen, Religionen zu respektieren und, wenn er darum gebeten wird, seinen Glauben vor der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Aber niemals darf er behaupten: "Meine Religion ist besser als deine."

Waldman: Sie schlagen vor, religiöse Sozialprojekte zu unterstützen. Wenn Sie sich damit durchsetzen, würde Geld zum Beispiel an eine Gefängnisseelsorge fließen, die Gefangenen als Teil ihrer Resozialisierung Bibelseminare gibt.

Bush: Absolut korrekt.

Waldman: Was hielten Sie davon, wenn mit demselben Geld eine muslimische Gruppe den Koran lehren würde?

Bush: Ich würde bei allen Resozialisierungsprojekten fragen, wie hoch sind die Erfolgsquoten? Wie viele Strafentlassene aus den jeweiligen Programmen werden wieder rückfällig? Und zweitens: Gibt es eine nichtreligiöse Alternative. Die Antwort auf Ihre Frage lautet also: Wenn das muslimische Resozialisierungsprojekt funktioniert, hätte ich überhaupt nichts dagegen.

Waldman: Auch wenn das in der Konsequenz bedeutet, dass Steuergelder an Gruppen fließen, welche den Koran oder die Bibel verbreiten?

Bush: So ist es. Nur achte ich in erster Linie auf den Erfolg des Resozialisierungsprogrammes. Ich habe solche Fragen schon oft in Texas beantwortet. Es kann jede Religion sein. Die Frage war immer wieder: "Fördern Sie Religion mit Hilfe von Steuergeldern?" Und ich habe stets geantwortet: "Nein, ich fördere alles, was niedrige Rückfallquoten unter Strafentlassenen fördert. Und wir werden bei jedem Projekt prüfen, ob das der Fall ist."
In einer ergebnisorientierten Welt sagen wir: "Lasst uns gemeinsam unsere Ziele erreichen." Wenn das Studium von Bibel oder Koran zu diesem Ziel führt, sollten wir es begrüßen, solange die Teilnahme an den religiösen Resozialisierungsprojekten freiwillig bleibt. Und es muss eine nichtreligiöse Alternative geben, den normalen Strafvollzug. Die Gefangenen müssen die Wahl zwischen religiösem und nichtreligiösem Vollzug haben.

Waldman: Es gab auch Kritik von konservativer und religiöser Seite an Ihrem Vorhaben. Denn wer Geld bekommt, dem hat der Staat zuvor ein Gutachten ausgestellt, mit dem er ihm staatliche Anerkennung bescheinigt.

Bush: Genau darüber mache ich mir Sorgen. Wir werden darauf achten, dass die Bürokratie religiöse Programme nicht zerredet. Programme, die das Leben von Menschen zum Besseren verändern sollen.

Waldman: Einer der Gesetzentwürfe sieht vor, dass religiöse Anbieter, die Steuergelder beziehen, bei Einstellungsgesprächen nach religiösen Gesichtspunkten entscheiden und somit Andersgläubige diskriminieren können. Finden Sie das gut?

Bush: Ich höre zum ersten Mal von diesem Gesetzentwurf. Ich mag das Wort "diskriminieren" nicht. Ich kann Ihnen nur sagen, dass ich bei der Bewertung dieser Programme allein auf das Ergebnis achte. Ich bin jetzt nicht sicher, worauf Sie hinauswollen. Heißt das, eine christliche Gruppe bräuchte einen Juden nicht einzustellen?

Waldman: So ist es.

Bush: Nun, ich würde das nicht genau so nennen * ich meine, Sie können jedes beliebige Wort dafür nehmen, worauf es ankommt, ist: Wird das Projekt funktionieren?

Waldman: "Diskriminieren" ist wohl der rechtlich korrekte Begriff in diesem Fall. Wenn diese Gruppe nun behauptet, es komme darauf an, dass alle Mitarbeiter an dasselbe glauben, wenn sie sagen, das sei entscheidend für die Effektivität …

Bush: … des Programms, genau darauf sollten wir achten. Man kann auf vielfältige Weise religiöse Programme davon abhalten, mit der Regierung Berührungspunkte zu haben. Meine Aufgabe wäre es, diese Berührungspunkte zu ermöglichen, wenn die religiösen Gruppen sie wünschen.
Während einer Debatte wurde ich gefragt, wer mein Lieblingsphilosoph sei. Ich sagte: "Christus". Man fragte mich weiter: "Warum?" Und ich sagte: "Weil er mein Herz berührt hat." Und der Typ vom Fernsehen vor ihm sagte: "Nun, dann erklären Sie doch mal, was das heißt." Was genau passiert, wenn jemand religiös wird und daraufhin weniger Drogen zu sich nimmt, das kann man kaum im Einzelnen erklären. Zumindest finde ich es schwer zu erklären.

Waldman: Glauben Sie, dass Joe Lieberman, der Partner des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Al Gore, es als Jude schwerer oder leichter hätte, bei Nahost-Friedensverhandlungen als Schlichter aufzutreten?

Bush: Erstens glaube ich, er wird nie in die Verlegenheit kommen.

Waldman: Ich weiß, dass Sie hypothetische Fragen nicht mögen.

Bush: Vor allem diese nicht. Ich glaube, Joe Lieberman könnte einen guten Vizepräsidenten abgeben, und ich glaube nicht, dass seine Religion auf Nahost-Verhandlungen Einfluss hätte, da in jedem Fall der Präsident den Ausschlag gibt, nicht sein Vize. Im Übrigen glaube ich, dass Dick Cheney den besseren Vizepräsidenten abgeben wird.

Waldman: Ich habe bemerkt, dass Sie nie den Begriff "wiedergeboren" benutzen, wenn Sie von Ihrem Glauben sprechen. Andere schreiben Ihnen das Wort zu, aber Sie benutzen es nicht. Warum nicht?

Bush: Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich, weil ich lieber sage: "Ich habe mein Leben Christus neu gewidmet." So oder so, was zählt, ist mein Glaube. Offen gesagt rede ich nicht gern über meinen Glauben, weil es in der Politik viele Leute gibt, die sagen: "Wählt mich, ich bin religiöser als mein Gegner." Diese Art Leute gehen mir auf die Nerven.
Was zählt, ist, wie Sie Ihr religiöses Leben führen. Und wie ich zu Beginn des Interviews sagte: Ich glaube, dass sich der Glaube eines Menschen in seiner Denkweise, in seiner Haltung und in seiner Art, Dinge zu betrachten, äußert. Wenn Sie für das Amt des Präsidenten kandidieren, versuchen die Leute stets einen Blick in Ihre Seele zu werfen, in Ihr wahres Wesen. Irgendwie scheint die Religion zu beschreiben, wer ich bin. Aber ich verbringe nicht viel Zeit damit zu erklären: "Ich bin der beste Kandidat, weil ich die religiöseste Person bin."
Mich erinnert das an den Bibelvers: "Was siehst du den Splitter im Auge deines Nächsten, und erkennst nicht den Balken im eigenen Auge." Dieser Vers ist mir sehr wichtig. Wirklich. Hier liegt der Grund, warum ich um Erlösung bitte. Dies halte ich mir immer vor Augen: Dass ich ein einfacher Sünder bin. Und hier liegt der Schlüssel zur christlichen Religion. Es ist das große Versprechen Jesu Christi.

Waldman: Wie beeinflusst Ihr Glaube, ein einfacher Sünder zu sein, Ihre Einstellung zum Regierungsamt?

Bush: Ich behandele andere mit Respekt. Ich fühle mich nicht als jemand Besseres als andere Leute. Ich glaube, dass ich Menschen führen kann. Ich würde die Präsidentschaft nicht anstreben, wenn ich nicht denken würde, dass ich den Job erledigen kann.

Waldman: So einfach sind Sie dann auch wieder nicht.

Bush: Jeder von uns hat andere Begabungen. Es müsste wohl besser heißen "Sünder" statt "einfacher Sünder". Worauf es ankommt ist, dass ich andere Leute respektiere. Genau das brauchen wir gerade jetzt in Washington. Unser Land braucht jemanden, der die Wunden heilen und Menschen zusammenführen kann, denn Washington ist derzeit zerstritten. Und ich glaube, ich bin der Mann, dies zu tun.





noch fragen Moonwtisch http://www.chrismon.de/ctexte/2001/11/11-11.html
Ein interessanter Text. In mancher Hinsicht erinnert mich Bush hier an Bismarck, der in ganz ähnlicher Weise zur Religion zurückgefunden hat.

Mohammed
20.11.2005, 17:49
Ein interessanter Text. In mancher Hinsicht erinnert mich Bush hier an Bismarck, der in ganz ähnlicher Weise zur Religion zurückgefunden hat.


Und so gegensätzlich, zu den üblichen Parolen die Bush als religiösen Fanatiker fanatiker abstempeln

Giftzwerg
20.11.2005, 18:08
Und so gegensätzlich, zu den üblichen Parolen die Bush als religiösen Fanatiker fanatiker abstempelnMir gegenüber hat mal jemand von einem "mentalistischen Fundachristen" gesprochen.. :lol:

Mondgoettin
20.11.2005, 21:16
Wie hält es George W. Bush mit anderen Religionen? Seit Amerika gegen islamistische Terroristen kämpft, rückt diese Frage immer stärker in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit.
Bush ist Methodist. Viele Amerikaner glaubten vor seiner Wahl zum Präsidenten, Bush werde im Amt Politik und Religion vermischen. Bush musste sich daher oft gegen den Vorwurf wehren, er wolle als Präsident seinem christlichen Glauben den Vorrang gegenüber anderen Religionen einräumen.
Das nachfolgende Interview führte Steve Waldman, Chefredakteur der amerikanischen Internetseite Beliefnet kurz vor der Präsidentschaftswahl im November 2000. In dem Gespräch beschreibt Bush auch sein Verhältnis zum Islam.

Steve Waldman: Wie hat Ihr persönlicher Glaube ihre politische Einstellung beeinflusst, die Sie "mitfühlenden Konservativismus" nennen?

George W. Bush: Mein persönlicher Glaube hat diese Haltung stark beeinflusst. Eine wahrhaftige Philosophie spiegelt die Erfahrungen eines Menschen wider. Ich wurde christlich erzogen, später habe ich zu einem sehr persönlichen Glauben Christus gefunden. Ich wandte mich der Bibel zu. Mein Leben änderte sich in vielerlei Hinsicht. Ein äußeres Anzeichen ist, dass ich das Trinken aufgab. Ich bin seither engagierter, konzentrierter. Nicht dass ich vorher keine engagierte Person war, aber dies war ein lebensverändernder Moment.
Ich erkenne auch, dass man stets auf dem Weg ist, auf einer niemals endenden Reise. An mir ist vieles unvollkommen, wie an jedem anderen auch. Und je mehr ich die Bibel las, desto mehr erscheint einem die Mahnung wahr: "Was siehst du den Splitter im Auge deines Nächsten und spürst nicht den Balken im eigenen Auge", sie gilt vor allem für Menschen in öffentlichen Positionen. Mein Stil, mein Fokus und viele Themen, über die ich spreche, sind durch meine Religion verstärkt worden.
Zu glauben, wir seien alle Sünder, statt: "Sie sind ein Sünder und ich nicht", kann jemanden weiterbringen. Zumindest gilt das in meinem Fall. Diese Erkenntnis hat aus mir einen besseren Gouverneur gemacht. Sie kann Menschen zusammenführen, und genau das braucht unser Land in einigen sehr praktischen Bereichen. Ein klassisches Beispiel dafür, wo Menschen näher zusammenrücken müssten, wäre das Gesundheitswesen.

Waldman: Wir sind uns einig, dass es auch für einen nichtreligiösen Menschen möglich ist, ein moralisches Leben zu führen. Glauben Sie, dass es für nicht-religiöse Menschen schwieriger ist, moralisch zu sein?

Bush: Ich denke, so wäre es für mich. Es fällt mir schwer, mich in anderer Leute Lage zu versetzen. Ich kann Ihnen nur sagen, der Glaube erleichtert mir mein Leben, und ich verstehe es besser. Er macht mir die Dinge klarer, weist mir meinen Weg. Ich betone das mit dem Weg, denn auf dem Lebensweg gibt es, wie Sie wissen, viele Fallen und Herausforderungen.
Ich erlebe gerade eine der größten Herausforderungen überhaupt. Dabei hält mich der Glaube.
Wenn Leute zu mir kommen, wie hier in Tennessee, und an den Absperrungen sagen: "Ich bete für Sie", dann weiß ich, was das für mich bedeutet. Ich spüre die Unterstützung von Tausenden, die beten. Ich verstehe was vom Gebet.

Waldman: Sie wurden in der Vergangenheit oft gefragt, wie Menschen für Sie beten könnten. Da haben Sie gesagt, man möge für Ihre Kinder beten. Die würden in letzter Zeit viel Böses und Verletzendes zu hören bekommen, weil ihr Vater Präsidentschaftskandidat ist. Was haben Sie damit gemeint?

Bush: Ich will, dass meine Kinder verstehen, was der Kampf um die Präsidentschaft bedeutet, und zwar aus Ihrer Perspektive. Ich nehme an oder hoffe, dass Bittgebete ihnen helfen, ihre Gedanken zu erleichtern und ihre Ängste zu beschwichtigen.

Waldman: Ängste * wovor?

Bush: Nun, es geht um das, was sie zu hören bekommen. Die Leute sagen hässliche Dinge über ihren Vater. Wir sind eine liebevolle Familie, und ich weiß aus Erfahrung, was es bedeutet, wenn jemand den eigenen Vater kritisiert. Ich konnte es überhaupt nicht leiden, es war schmerzhaft.

Waldman: Hatten Sie jemals das Gefühl, dass eines Ihrer Gebete erhört wurde?

Bush: Oje, das ist eine sehr gute Frage. Ich bete wirklich nicht in dem Stil: "Lieber Gott, gib mir 48 Prozent der Stimmen in der Vorwahl." Das wäre nicht meine Art von Gebet.
Ich habe schon gespürt, dass meine Gebete erhört wurden. Wirklich. Es gab Situationen, da habe ich um innere Ruhe gebetet. Und ich hattte anschließend die Ruhe.

Waldman: Von welchen Situationen sprechen Sie?

Bush: Bei großen Pressekonferenzen werden Sie bemerken, dass ich still meinen Kopf senke, bevor ich zum Mikro gehe. Es gibt viele Situationen, in denen ich starken Druck erlebe und eine Menge Aufmerksamkeit auf mich ziehe. In solchen Momenten muss ich klar denken und resolut und ruhig auftreten.

Waldman: Glauben Sie, dass alle großen Religionen gleichermaßen wahr sind?

Bush: Wir alle sind Gottes Kinder. Als Sünder habe ich nicht darüber zu entscheiden, wer in den Himmel kommt und wer nicht. 1994 habe ich einmal gesagt: "Mein Glaube sagt mir, dass du Christus annehmen musst, wenn du in den Himmel willst." Es gab daraufhin heftige Reaktionen. Denn, wie immer in der Politik, hatte man der Öffentlichkeit nicht die ganze Geschichte erzählt. Es gab heftige Reaktionen unter einigen texanischen Juden, die herausgehört hatten, ich hätte gesagt, dass sie nicht in den Himmel kämen. Ich habe hart gekämpft, um den Leuten klar zu machen, dass nicht ich darüber zu entscheiden habe, wer in den Himmel kommt. Jeder muss an sich selbst arbeiten, sich auf sich selbst konzentrieren.
Um Ihre Frage zu beantworten: Es gibt großartige Religionen auf der Welt. Das anzuerkennen ist wichtig. Es gibt viele gemeinsame Glaubenslehren. "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst." Es gibt wundervolle Berufungen. Und ich bin zufälligerweise Christ.

Waldman: Wenn Sie glauben, dass der Weg zum Reich Gottes über Jesus Christus führt, haben Sie dann nicht eine moralische Verpflichtung, andere dazu zu bewegen, demselben Pfad zu folgen?

Bush: Nicht in meinem Arbeitsbereich. Denn der ist politisch. Es ist meine Aufgabe, unterwegs zu bleiben und dabei andere zu respektieren. Andere und deren Religion. Außerdem bilde ich mir nicht ein, Gott zu sein. Es gibt viele großartige Religionen auf der Welt.
Gott ist allmächtig und allwissend. Alles Weitere werden wir erst erfahren, wenn wir im Himmel die letzte Antwort auf die vielen religiösen Fragen erhalten. Es ist nicht die Aufgabe des Präsidenten der Vereinigten Staaten, Menschen zur Religion zu bekehren. Es ist vielmehr sein Job, ein Vorbild zu sein, gut durchdachte Entscheidungen zu treffen, Religionen zu respektieren und, wenn er darum gebeten wird, seinen Glauben vor der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Aber niemals darf er behaupten: "Meine Religion ist besser als deine."

Waldman: Sie schlagen vor, religiöse Sozialprojekte zu unterstützen. Wenn Sie sich damit durchsetzen, würde Geld zum Beispiel an eine Gefängnisseelsorge fließen, die Gefangenen als Teil ihrer Resozialisierung Bibelseminare gibt.

Bush: Absolut korrekt.

Waldman: Was hielten Sie davon, wenn mit demselben Geld eine muslimische Gruppe den Koran lehren würde?

Bush: Ich würde bei allen Resozialisierungsprojekten fragen, wie hoch sind die Erfolgsquoten? Wie viele Strafentlassene aus den jeweiligen Programmen werden wieder rückfällig? Und zweitens: Gibt es eine nichtreligiöse Alternative. Die Antwort auf Ihre Frage lautet also: Wenn das muslimische Resozialisierungsprojekt funktioniert, hätte ich überhaupt nichts dagegen.

Waldman: Auch wenn das in der Konsequenz bedeutet, dass Steuergelder an Gruppen fließen, welche den Koran oder die Bibel verbreiten?

Bush: So ist es. Nur achte ich in erster Linie auf den Erfolg des Resozialisierungsprogrammes. Ich habe solche Fragen schon oft in Texas beantwortet. Es kann jede Religion sein. Die Frage war immer wieder: "Fördern Sie Religion mit Hilfe von Steuergeldern?" Und ich habe stets geantwortet: "Nein, ich fördere alles, was niedrige Rückfallquoten unter Strafentlassenen fördert. Und wir werden bei jedem Projekt prüfen, ob das der Fall ist."
In einer ergebnisorientierten Welt sagen wir: "Lasst uns gemeinsam unsere Ziele erreichen." Wenn das Studium von Bibel oder Koran zu diesem Ziel führt, sollten wir es begrüßen, solange die Teilnahme an den religiösen Resozialisierungsprojekten freiwillig bleibt. Und es muss eine nichtreligiöse Alternative geben, den normalen Strafvollzug. Die Gefangenen müssen die Wahl zwischen religiösem und nichtreligiösem Vollzug haben.

Waldman: Es gab auch Kritik von konservativer und religiöser Seite an Ihrem Vorhaben. Denn wer Geld bekommt, dem hat der Staat zuvor ein Gutachten ausgestellt, mit dem er ihm staatliche Anerkennung bescheinigt.

Bush: Genau darüber mache ich mir Sorgen. Wir werden darauf achten, dass die Bürokratie religiöse Programme nicht zerredet. Programme, die das Leben von Menschen zum Besseren verändern sollen.

Waldman: Einer der Gesetzentwürfe sieht vor, dass religiöse Anbieter, die Steuergelder beziehen, bei Einstellungsgesprächen nach religiösen Gesichtspunkten entscheiden und somit Andersgläubige diskriminieren können. Finden Sie das gut?

Bush: Ich höre zum ersten Mal von diesem Gesetzentwurf. Ich mag das Wort "diskriminieren" nicht. Ich kann Ihnen nur sagen, dass ich bei der Bewertung dieser Programme allein auf das Ergebnis achte. Ich bin jetzt nicht sicher, worauf Sie hinauswollen. Heißt das, eine christliche Gruppe bräuchte einen Juden nicht einzustellen?

Waldman: So ist es.

Bush: Nun, ich würde das nicht genau so nennen * ich meine, Sie können jedes beliebige Wort dafür nehmen, worauf es ankommt, ist: Wird das Projekt funktionieren?

Waldman: "Diskriminieren" ist wohl der rechtlich korrekte Begriff in diesem Fall. Wenn diese Gruppe nun behauptet, es komme darauf an, dass alle Mitarbeiter an dasselbe glauben, wenn sie sagen, das sei entscheidend für die Effektivität …

Bush: … des Programms, genau darauf sollten wir achten. Man kann auf vielfältige Weise religiöse Programme davon abhalten, mit der Regierung Berührungspunkte zu haben. Meine Aufgabe wäre es, diese Berührungspunkte zu ermöglichen, wenn die religiösen Gruppen sie wünschen.
Während einer Debatte wurde ich gefragt, wer mein Lieblingsphilosoph sei. Ich sagte: "Christus". Man fragte mich weiter: "Warum?" Und ich sagte: "Weil er mein Herz berührt hat." Und der Typ vom Fernsehen vor ihm sagte: "Nun, dann erklären Sie doch mal, was das heißt." Was genau passiert, wenn jemand religiös wird und daraufhin weniger Drogen zu sich nimmt, das kann man kaum im Einzelnen erklären. Zumindest finde ich es schwer zu erklären.

Waldman: Glauben Sie, dass Joe Lieberman, der Partner des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Al Gore, es als Jude schwerer oder leichter hätte, bei Nahost-Friedensverhandlungen als Schlichter aufzutreten?

Bush: Erstens glaube ich, er wird nie in die Verlegenheit kommen.

Waldman: Ich weiß, dass Sie hypothetische Fragen nicht mögen.

Bush: Vor allem diese nicht. Ich glaube, Joe Lieberman könnte einen guten Vizepräsidenten abgeben, und ich glaube nicht, dass seine Religion auf Nahost-Verhandlungen Einfluss hätte, da in jedem Fall der Präsident den Ausschlag gibt, nicht sein Vize. Im Übrigen glaube ich, dass Dick Cheney den besseren Vizepräsidenten abgeben wird.

Waldman: Ich habe bemerkt, dass Sie nie den Begriff "wiedergeboren" benutzen, wenn Sie von Ihrem Glauben sprechen. Andere schreiben Ihnen das Wort zu, aber Sie benutzen es nicht. Warum nicht?

Bush: Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich, weil ich lieber sage: "Ich habe mein Leben Christus neu gewidmet." So oder so, was zählt, ist mein Glaube. Offen gesagt rede ich nicht gern über meinen Glauben, weil es in der Politik viele Leute gibt, die sagen: "Wählt mich, ich bin religiöser als mein Gegner." Diese Art Leute gehen mir auf die Nerven.
Was zählt, ist, wie Sie Ihr religiöses Leben führen. Und wie ich zu Beginn des Interviews sagte: Ich glaube, dass sich der Glaube eines Menschen in seiner Denkweise, in seiner Haltung und in seiner Art, Dinge zu betrachten, äußert. Wenn Sie für das Amt des Präsidenten kandidieren, versuchen die Leute stets einen Blick in Ihre Seele zu werfen, in Ihr wahres Wesen. Irgendwie scheint die Religion zu beschreiben, wer ich bin. Aber ich verbringe nicht viel Zeit damit zu erklären: "Ich bin der beste Kandidat, weil ich die religiöseste Person bin."
Mich erinnert das an den Bibelvers: "Was siehst du den Splitter im Auge deines Nächsten, und erkennst nicht den Balken im eigenen Auge." Dieser Vers ist mir sehr wichtig. Wirklich. Hier liegt der Grund, warum ich um Erlösung bitte. Dies halte ich mir immer vor Augen: Dass ich ein einfacher Sünder bin. Und hier liegt der Schlüssel zur christlichen Religion. Es ist das große Versprechen Jesu Christi.

Waldman: Wie beeinflusst Ihr Glaube, ein einfacher Sünder zu sein, Ihre Einstellung zum Regierungsamt?

Bush: Ich behandele andere mit Respekt. Ich fühle mich nicht als jemand Besseres als andere Leute. Ich glaube, dass ich Menschen führen kann. Ich würde die Präsidentschaft nicht anstreben, wenn ich nicht denken würde, dass ich den Job erledigen kann.

Waldman: So einfach sind Sie dann auch wieder nicht.

Bush: Jeder von uns hat andere Begabungen. Es müsste wohl besser heißen "Sünder" statt "einfacher Sünder". Worauf es ankommt ist, dass ich andere Leute respektiere. Genau das brauchen wir gerade jetzt in Washington. Unser Land braucht jemanden, der die Wunden heilen und Menschen zusammenführen kann, denn Washington ist derzeit zerstritten. Und ich glaube, ich bin der Mann, dies zu tun.





noch fragen Moonwtisch http://www.chrismon.de/ctexte/2001/11/11-11.htmlelendes bush gesabbere,spar es dir,der kommp bald in die klapse,weil er stimmen hoert

Fritz Fullriede
20.11.2005, 21:18
Muss man eigentlich jeden scheiss mitquoten?Oder reicht die eigene Zeile MEINEUNG nich mehr?

Giftzwerg
20.11.2005, 21:22
elendes bush gesabbere,spar es dir,der kommp bald in die klapse,weil er stimmen hoertstimmt doch garnicht,das ist nur eine erfindung von bbc :lol: :lol:

und ab 2008 dann condi,die rice :prost: :prost:

dann mach ich hier im forum eine eigene smiley-parade,und hoer das elende hillary gesabbere an :lach: :lach: :lach: :rofl:

Mondgoettin
20.11.2005, 21:23
bush der anti-alkoholiker
bush-der schlechte kriegsfuehrer.bush


bush der oft vom klo faellt,keine fahrraeder fahren kANN,
BUSH DER IMPOTENTE

Giftzwerg
20.11.2005, 21:26
muhnwitsch die kommunistin :lol: :lach:

hillary clinton,boese erwischt durch "vast right-wing conspiracy" :heulsuse:

ein hoch auf die republikaner :prost: :prost:

Fritz Fullriede
20.11.2005, 21:28
Verrecken soll das ganze Inzuchtgesocks dort!Die sind sowas von degeneriert,die könnten glatt von Hitler abstammen.Vielleicht sollten wir mal für ein Ebolapäckchen sammeln?

SAMURAI
21.11.2005, 11:24
Bush ist sehr religiös: Man sollte ihn ein Kreuz (ca. 8 Zentner) auf den Rücken schnallen. Dann nach Jerusalem pilgern lassen.

Wenn er mit 70 ankommt, darf er direkt in den Himmel seines Gottes aufsteigen ! :]

Mondgoettin
21.11.2005, 11:47
Bush ist sehr religiös: Man sollte ihn ein Kreuz (ca. 8 Zentner) auf den Rücken schnallen. Dann nach Jerusalem pilgern lassen.

Wenn er mit 70 ankommt, darf er direkt in den Himmel seines Gottes aufsteigen ! :]
und kreuzigen sollte man ihn. :))

Giftzwerg
21.11.2005, 14:13
und kreuzigen sollte man ihn. :))Leider wird man viel früher deinen Freund Saddam aufknüpfen.. Der Galgen wartet schon. :2faces:

Alaznis_Veli
11.12.2005, 19:15
Bush zu kritisieren, ist heute sehr modisch. Leider kann man ihn tatsächlich fast nur kritisieren. Dieser "Christ" hat dieses Jahr geschafft, in seinen Weihnachtsgrußschreiben an Freunde das Wort "Weihnachten" gar nicht zu erwähnen, er beglückwünscht seine Landsleute nur wegen der "Feierlichkeiten", nicht wegen "Christmas". Zumindest hat es so der russische TV-Sender "NTV" berichtet. Wenn das wahr ist, dann wirklich eine Schande für Bush.

Rocky
11.12.2005, 23:43
Alaznis:

Habe seine Karte gesehen. Nein, das Wort "Christmas" ist nicht erwaehnt.

Wenn man nach Weihnachtskarten der letzten Jahrzehnte von den diversen Praesidenten schaut, dann war da auch nie "Christmas' erwaehnt -wie irgendein Typ von der Library of Congress erwaehnt hat-.

Koennte es sein, dass das schlicht Tradition ist, und die durchgeknallten Deutschen daraus wieder irgendetwas Wuestes ueber Bush zusammenspinnen, und irgnedeine Schweinerei dahinter vermuten?

Ja, so koennte es sein.

Und durchgeknallt ist die deutsche Bevoelkrung doch vollstaendig. ich glaube kaum, das es daran noch Zweifel gibt.

Dass die demokraten wild nach Dreck fischen, um ihn auf den Bush zu schmeissen, liegt daran, dass sie um ihre 2006 und 2008 Wahl ernsthaft bangen. Die Weihnachtskarte ist so gut wie irgendein Dreck. Zuviel finden sie nicht.

Wie das ist in der Politik, da verlieren die Leute jedes Mass.

Aber die Deutschen???? Die stehen doch nicht zur Wahl..


Rocky