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Vollständige Version anzeigen : Welche politische Form sollte die EU erhalten ?



Michael Hölzle
02.11.2003, 23:58
Hier die Erläuterung zu den Konzepten:
[list=1]
Die Europäische Union sollte ein einheitlicher Staat sein. Die Einzelstaaten entscheiden nichts eigenständig.

Die Europäische Union sollte ein Bundesstaat sein. Die Einzelstaaten entscheiden einige Angelegenheiten eigenständig

Die Europäische Union sollte eine Föderation sein. Die Einzelstaaten entscheiden vieles eigenständig.

Die Europäische Union sollte ein loser Staatenbund sein. Die Einzelstaaten entscheiden fast alles eigenständig.
[/list=1]

Votet mit!

pavement
03.11.2003, 01:22
ich schwanke zwischen 2 und 3.

Frank Sinatra
03.11.2003, 18:29
Ich schwanke ebenfalls zwischen 2 und 3.

Was eben das Problem ist:

Wenn man Version 2, also die EU als Staat mit Bundesstaaten realisieren will, ohne gleich eine Völkerwanderung von der Türkei nach Deutschland loszureissen, dann müsste man vorher in den einzelnen Gliedstaaten die wichtigsten Aspekte (Sozialversicherungen, Lohnniveau, Preisniveau, etc.) auf ein ähnliches Niveau bringen.

Frage ist, ob sich das überhaupt machen lässt...

Delbrück
03.11.2003, 19:35
Ein Bundesstaat ist meiner Meinung nach völlig unrealistisch, da die supranationalen Gemeinsamkeiten verschwindend gering sind und die kulturellen, ökonomischen und historischen Gegensätze auch im 21. Jahrhundert überwiegen werden.
Für einen Bundesstaat, ähnlich der Deutschen Republik, den Vereinigten Staaten etc. halte ich eine gemeinsame Sprache, gemeinsame politische Traditionen und vor allen Dingen eine ähnliche Mentalität für unabdingbar. Innerhalb Europas sind die nationalen Verhältnisse zu unterschiedlich.

Welche schwer zu lösenden Probleme allein eine Föderation aufwirft, lässt sich ja heutzutage schon erkennen. Folglich und auch aus einem gewissen Souveränitätsbewusstsein bin ich gegen eine weitergehende Entwicklung der EU zum Bundesstaat!

pavement
03.11.2003, 20:03
Ein Bundesstaat ist meiner Meinung nach völlig unrealistisch, da die supranationalen Gemeinsamkeiten verschwindend gering sind und die kulturellen, ökonomischen und historischen Gegensätze auch im 21. Jahrhundert überwiegen werden.

irgendwann wohl nicht mehr.


Für einen Bundesstaat, ähnlich der Deutschen Republik, den Vereinigten Staaten etc. halte ich eine gemeinsame Sprache, gemeinsame politische Traditionen und vor allen Dingen eine ähnliche Mentalität für unabdingbar. Innerhalb Europas sind die nationalen Verhältnisse zu unterschiedlich.

war das in amerika nicht auch so?

in lousiana wurde französisch, in weitem teilen englisch, teilweise spanisch, vielfach deutsch gesprochen. du hattest in amerika in prinzip alle europäsischen sprachen vertreten, plus nochn paar andere.

und das der new yorker und der texaner eine ähnliche mentalität hätten, das willst du doch nicht behaupten, oder?

da liegen welten dazwischen.

(sry für die verallgemeinerung - es wird sicherlich auch ein oder zwei texaner finden, die anders sind - genauso bei den new yorkern)

Alex
03.11.2003, 20:13
Ein einheitlicher Staat wäre doch mal interessant. Deutschland wäre dann Bundesland der EU und Gerhard Schröder der Ministerpräsident.
Aber wie hieße wohl die Hauptstadt und der/die Präsident/in dieses Staates? :D :D

Siran
03.11.2003, 20:28
@pavement

Das kann man jetzt so nicht sagen. In den ursprünglichen Kolonien war englisch bereits die vorherschende Sprache. Jeder Neuankömmling musste diese Sprache lernen, wenn er in die USA aufgenommen werden wollte. Außerdem liegen ja zwischen der Gründung der USA und der Aufnahme von Loiusianna und Texas in die Union auch eine ganze Weile Zeit. Auch waren dass alles europäische Kulturen und eben nur drei verschiedene Sprachen. Schau dir mal an, wieviele verschiedene Sprachen es in der EU gibt.

Delbrück
03.11.2003, 20:30
in lousiana wurde französisch, in weitem teilen englisch, teilweise spanisch, vielfach deutsch gesprochen. du hattest in amerika in prinzip alle europäsischen sprachen vertreten, plus nochn paar andere.

Lousiana war keine französische Siedlungskolonie und die geringe Bevökerung wurde bei Eintritt in die USA schnell von Anglo-Amerikanern unterwandert, ähnlich den Spanier und Mexikanern in Kalifornien, Neu Mexiko und Texas.
Die Deutschstämmigen hatten sich im Übrigen im Laufe der Jahre nach der Unabhängigkeit von ihrer Muttersprache zu trennen und das Englische anzunehmen. Nebenbei begann eine stärkere Einwanderung von Nicht-Englisch-Stämmigen erst im 19. Jahrhundert nach der Staatsgründung!


und das der new yorker und der texaner eine ähnliche mentalität hätten, das willst du doch nicht behaupten, oder?

Und du willst doch nicht bestreiten, dass genau dies zum Bürgerkrieg von 1860 führte? Oder glaubst du immer noch an die Mär von der Sklavenfrage?
Nach Ende des Bürgerkrieges wurde dem Süden stark zugesetzt und die Mentalität seiner Menschen wurde auf Konformität mit dem Geist der Nordstaaten getrimmt!

Sorry, aber so einfach mach ich's dir nicht!

Wegweiser
03.11.2003, 20:42
Möglichkeit 5: Keine EU.

Wir brauchen wieder mehr nationale Souveränität der einzelnen Völker und Länder. Nur so lässt sich eine Wirtschaftsdiktatur vermeiden, zu welcher die EU praktisch zwangsläufig ausarten würde. Der Mensch ist den herrschenden Kräften in "liberalisierten" Systemen stets egal. Es gewinnt, wer abkassiert. Der Rest verliert.

Nationales Volks-/Völkerbewusstsein ist der Ausweg aus der Misere. Der muß in dem Moment profitieren, in dem es allen gut geht. Und es kann nur dann allen gut gehen, wenn wir keinen "Super-Staat" realisieren, in welchem wir zusammenwerfen, was nicht zusammengehört. Ich würde es mit einer Ehe vergleichen: Ein "Viel-Länder-Staat", ist nicht viel anders, als wenn wir sagen, daß demnächst nicht mehr zwei Menschen heiraten, sondern wir einfach noch einen Dritten, oder noch mehr dazunehmen. Abwegige Idee, richtig? Die Frage ist nur: Wie hat man es geschafft, uns einzureden, das Andere sei "schon ok"?


Weltenbrand

pavement
03.11.2003, 20:55
Das kann man jetzt so nicht sagen. In den ursprünglichen Kolonien war englisch bereits die vorherschende Sprache. Jeder Neuankömmling musste diese Sprache lernen, wenn er in die USA aufgenommen werden wollte. Außerdem liegen ja zwischen der Gründung der USA und der Aufnahme von Loiusianna und Texas in die Union auch eine ganze Weile Zeit. Auch waren dass alles europäische Kulturen und eben nur drei verschiedene Sprachen. Schau dir mal an, wieviele verschiedene Sprachen es in der EU gibt.


Lousiana war keine französische Siedlungskolonie und die geringe Bevökerung wurde bei Eintritt in die USA schnell von Anglo-Amerikanern unterwandert, ähnlich den Spanier und Mexikanern in Kalifornien, Neu Mexiko und Texas.
Die Deutschstämmigen hatten sich im Übrigen im Laufe der Jahre nach der Unabhängigkeit von ihrer Muttersprache zu trennen und das Englische anzunehmen. Nebenbei begann eine stärkere Einwanderung von Nicht-Englisch-Stämmigen erst im 19. Jahrhundert nach der Staatsgründung!

ok, überzeugt.


Ich würde es mit einer Ehe vergleichen: Ein "Viel-Länder-Staat", ist nicht viel anders, als wenn wir sagen, daß demnächst nicht mehr zwei Menschen heiraten, sondern wir einfach noch einen Dritten, oder noch mehr dazunehmen.

guter vergleich.

ich würde sagen: ein nationalstaat ist wie ein auto mit nur einem rad und ohne dach.

genauso guter vergleich, oder?

Delbrück
03.11.2003, 21:29
ich würde sagen: ein nationalstaat ist wie ein auto mit nur einem rad und ohne dach.

Präziser: Ein Nationalstaat ist wie ein Moped auf der Autobahn. - Es mag gute Dienste geleistet haben, aber mittlerweile ist es überholt!

pavement
03.11.2003, 22:11
Präziser: Ein Nationalstaat ist wie ein Moped auf der Autobahn. - Es mag gute Dienste geleistet haben, aber mittlerweile ist es überholt!

noch nicht ganz - aber es wird wohl in diese richtung gehen.

Alex
04.11.2003, 17:27
Das Problem an der EU ist, das sie nicht in erster Linie an der Erfüllung des europäischen Gedanken interresiert ist und Völkerverständigung und Akkzeptanz der verschiedenen Kulturen und Bräuchen erreichen möchte, sondern sich vielmehr versteht als benötigtes wirtschaftliches Gegengewicht zum amerikanischen und asiatischen Block.

Nebukadnezar
04.11.2003, 17:40
"Europa, das ist für mich ein Lebensstil, und es ist die Vielfalt, die uns auszeichnet. Wir sind kein melting pot wie die USA, wir sind eine Einheit, die das Unterschiedliche bewahrt. Wir haben eine grandiose Geschichte hinter uns, die gemacht worden ist von den Völkern und immer die Unterschiedlichkeit der Völker zum Ausdruck gebracht hat. Wir haben jetzt die Möglichkeit, ein System zu schaffen, in dem die Vielfalt erhalten wird, aber wir gleichzeitig im wesentlichen eins sein werden.

(...)

Ich bin ein großer Anhänger des Subsidiaritätsprinzips, das heißt: die größere Einheit darf niemals eine Aufgabe übernehmen, die die kleine Einheit zufriedenstellend erfüllen kann. Ich habe in einem nun schon sehr langen politischen Leben die Erfahrung gemacht, daß eine Entscheidung dann gut ist, wenn diejenigen sie treffen, die direkt betroffen sind. Ich glaube, wir sind auf keinem schlechten Weg. Dezentralisierung, der Volksgruppen, des Volksgruppenrechtes, der Verteidigung einzelner Sprachen – das sind Elemente, die ganz entscheidend für uns sind."

(Otto von Habsburg, JF vom 24. 7. 1998)



Der Nationalstaat wird niemals ausdienen!

pavement
04.11.2003, 18:21
sagt ausgerechnet ein von habsburg, dessen dynastie in dem vielvölkerstaat österreich-ungarn regiert hat.

Delbrück
04.11.2003, 19:58
Im Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn bestand jedoch eine weitgehende kulturelle Autonomie der einzelnen Volksgruppen. Sicher hat diese Tatsache am Auseinanderbrechen der Donaumonarchie mitgewirkt. Also halte ich seine Aussagen durchaus für vertretbar!

pavement
04.11.2003, 20:23
natürlich vertretbar; aber in einem staatenbund eu wäre die kulturelle autonomie der einzelnen nationen sicherlich weit größer als im damaligen österreich-ungarn.

O.v.Bismarck
04.11.2003, 22:03
Original von Michael Hölzle
Hier die Erläuterung zu den Konzepten:
[list=1]
Die Europäische Union sollte ein einheitlicher Staat sein. Die Einzelstaaten entscheiden nichts eigenständig.

Die Europäische Union sollte ein Bundesstaat sein. Die Einzelstaaten entscheiden einige Angelegenheiten eigenständig

Die Europäische Union sollte eine Föderation sein. Die Einzelstaaten entscheiden vieles eigenständig.

Die Europäische Union sollte ein loser Staatenbund sein. Die Einzelstaaten entscheiden fast alles eigenständig.
[/list=1]

Votet mit!


Ich werde keine Stimme abgeben. Ich halte nichts viel von der EU-Idee. Nur eine Europa, in dem das Land mit den Meisten Einwohnern und der stärksten Wirtschaft das Sagen hat, ist akzeptabel.

O.v.B.

pavement
04.11.2003, 22:12
Ich werde keine Stimme abgeben. Ich halte nichts viel von der EU-Idee. Nur eine Europa, in dem das Land mit den Meisten Einwohnern und der stärksten Wirtschaft das Sagen hat, ist akzeptabel.

aber dann könnte man doch genauso sagen: ich halte nicht viel von der brd-idee. nur ein deutschland, in dem das land(bayern) mit dem meisten einwohnern und der stärksten wirtschaft das sagen hat, ist akzeptabel.

und ade, bundesrat...in zukunft soll dann bayern alles bestimmen...

O.v.Bismarck
04.11.2003, 22:18
Original von pavement
aber dann könnte man doch genauso sagen: ich halte nicht viel von der brd-idee. nur ein deutschland, in dem das land(bayern) mit dem meisten einwohnern und der stärksten wirtschaft das sagen hat, ist akzeptabel.

und ade, bundesrat...in zukunft soll dann bayern alles bestimmen...


Das wäre sicherlich nicht das schlechteste Für Deutschland.

Nur, Deutschland hat als Staat viel Erfahrung, wie es sich selber behandeln muss. Die EU hat nicht so viel Erfahrung damit. Bayern hätte Probleme z.B. mit der Außenpolitik.

In Großbritannien geht das doch auch. England gibt den Ton an und der Rest ist ruhig.

Was ich sagen will ist: Deutschland hat Erfahrung mit der Staatsführung, die EU nicht.

O.v.B.

pavement
04.11.2003, 23:19
Nur, Deutschland hat als Staat viel Erfahrung, wie es sich selber behandeln muss. Die EU hat nicht so viel Erfahrung damit. Bayern hätte Probleme z.B. mit der Außenpolitik.

interessanter einwand.

wobei die frage ist, ob die eu diese erfahung nicht erlangen würde; schließlich musste auch deutschland mal bei 0 anfangen.

und die staatsmänner der eu hätten die erfahrung schon in ihren jeweiligen ländern gewonnen.


In Großbritannien geht das doch auch. England gibt den Ton an und der Rest ist ruhig.

bis auf die iren - obs in schottland oder wales englandfeindliche bewegungen gibt, kann ich jetzt nicht sagen(aber könnts mir gut vorstellen).

Nebukadnezar
04.11.2003, 23:33
"Europa, das ist für mich ein Lebensstil, und es ist die Vielfalt, die uns auszeichnet. Wir sind kein melting pot wie die USA, wir sind eine Einheit, die das Unterschiedliche bewahrt. Wir haben eine grandiose Geschichte hinter uns, die gemacht worden ist von den Völkern und immer die Unterschiedlichkeit der Völker zum Ausdruck gebracht hat. Wir haben jetzt die Möglichkeit, ein System zu schaffen, in dem die Vielfalt erhalten wird, aber wir gleichzeitig im wesentlichen eins sein werden.

Ist das nicht ein wunderschönes Zitat?:baby:

pavement
05.11.2003, 00:24
Europa, das ist für mich ein Lebensstil, und es ist die Vielfalt, die uns auszeichnet. Wir sind kein melting pot wie die USA, wir sind eine Einheit, die das Unterschiedliche bewahrt.

wir sind eine einheit - sollte es sich um das zitat eines eu-befürworters handeln?


Wir haben jetzt die Möglichkeit, ein System zu schaffen, in dem die Vielfalt erhalten wird, aber wir gleichzeitig im wesentlichen eins sein werden.

anscheinend.

Michael Hölzle
05.11.2003, 21:06
Original von O.v.Bismarck

Ich werde keine Stimme abgeben. Ich halte nichts viel von der EU-Idee. Nur eine Europa, in dem das Land mit den Meisten Einwohnern und der stärksten Wirtschaft das Sagen hat, ist akzeptabel.

O.v.B.

Dir ist aber klar, daß das mit der Wirtschaft im Augenblick eher Polen ist als Deutschland ?

Hinrich
05.11.2003, 21:25
Bismark war schon immer etwas ideologisch verborht, lass die verkalkte
Reinkarnation doch vor sich her plappern :D

Nebukadnezar
05.11.2003, 21:57
Dir ist aber klar, daß das mit der Wirtschaft im Augenblick eher Polen ist als Deutschland ?

Polen hat und wird uns niemals in irgendetwas überholen! X(

Da kann die BRD Clique noch so viel Mist bauen... :P

Michael Hölzle
06.11.2003, 12:00
Original von Nebukadnezar

Dir ist aber klar, daß das mit der Wirtschaft im Augenblick eher Polen ist als Deutschland ?

Polen hat und wird uns niemals in irgendetwas überholen! X(

Da kann die BRD Clique noch so viel Mist bauen... :P

Ähm...vielleicht hast Du das verpasst, aber der einzige Staat in Europa, der weniger Wirtschaftswachstum hat als Deutschland, ist Portugal.

Polen HAT uns bereits überholt

pavement
06.11.2003, 12:03
im wirtschaftswachstum werden wir momentan von vielen ländern überholt(was auch ganz klar ist, da viele länder - vor allem ostblockländer - wirtschaftlich einiges nachzuholen haben), an wirtschaftlicher kraft jedoch ist deutschland jedoch immer noch eines der führenden industrienationen.

flieger
06.11.2003, 12:21
Damals ein gut verständlicher Satz, doch heute nicht mehr anwendbar! Bei der momentanen Familienpolitik, können wir froh sein, wenn nicht bald nur noch Altenheime in Dtld. stehen...da ist die EU die einzige Rettung!

flieger
06.11.2003, 12:26
Original von Michael Hölzle

Original von Nebukadnezar

Dir ist aber klar, daß das mit der Wirtschaft im Augenblick eher Polen ist als Deutschland ?

Polen hat und wird uns niemals in irgendetwas überholen! X(

Da kann die BRD Clique noch so viel Mist bauen... :P

Ähm...vielleicht hast Du das verpasst, aber der einzige Staat in Europa, der weniger Wirtschaftswachstum hat als Deutschland, ist Portugal.

Polen HAT uns bereits überholt

Nicht das es mich stören würde...hab nichts gegen Polen! ABER ES MUSS MAL GESAGT WERDEM, dass man bei der Wachstumsbrechnung, auf die hier offensichtlich Bezug genommen wird, immer von einem Grundwert, dem jetzigen Stand ausgegangen wird. Der Grundwert dürfte bei Dtld. wesentlich höher sein als bei Polen...haben also immer noch eine wesentlich stärkere Wirtschaft!

Michael Hölzle
06.11.2003, 13:49
Original von flieger
Nicht das es mich stören würde...hab nichts gegen Polen! ABER ES MUSS MAL GESAGT WERDEM, dass man bei der Wachstumsbrechnung, auf die hier offensichtlich Bezug genommen wird, immer von einem Grundwert, dem jetzigen Stand ausgegangen wird. Der Grundwert dürfte bei Dtld. wesentlich höher sein als bei Polen...haben also immer noch eine wesentlich stärkere Wirtschaft!

Ja, unser Gesamtvolumen ist wesentlich höher, aber dafür musst Du auch rechnen, daß Du in Polen und anderen Ländern wesentlich mehr für den Euro bekommst als hier.

Gerade kommt auf Phoenix (bei der Regierungserklärung des bayrischen Ministerpräsidenten) von Stoiber der Satz, daß bereits Großbritannien, Irland, Frankreich und noch zwei Ländern (an die ich mich nicht mehr erinnere) an uns vorbeigezogen sind, was das gesamte Wirtschaftsvolumen angeht.

pavement
06.11.2003, 13:59
Ja, unser Gesamtvolumen ist wesentlich höher, aber dafür musst Du auch rechnen, daß Du in Polen und anderen Ländern wesentlich mehr für den Euro bekommst als hier.

das war doch schon immer so - in slowenien hast du vor ein paar jahren - als wir noch einigermaßen ww hatten - auch für die dm mehr bekommen als in deutschland. ist doch ganz logisch.


Gerade kommt auf Phoenix (bei der Regierungserklärung des bayrischen Ministerpräsidenten) von Stoiber der Satz, daß bereits Großbritannien, Irland, Frankreich und noch zwei Ländern (an die ich mich nicht mehr erinnere) an uns vorbeigezogen sind, was das gesamte Wirtschaftsvolumen angeht.

vielleicht an bayern vorbeigezogen?

irland müsste schon ne verdammt gute wirtschaft haben, um an deutschland vorbeizuziehen. vergleich doch einfach mal die bips von beiden ländern.

Michael Hölzle
06.11.2003, 21:55
Original von pavement

Gerade kommt auf Phoenix (bei der Regierungserklärung des bayrischen Ministerpräsidenten) von Stoiber der Satz, daß bereits Großbritannien, Irland, Frankreich und noch zwei Ländern (an die ich mich nicht mehr erinnere) an uns vorbeigezogen sind, was das gesamte Wirtschaftsvolumen angeht.

vielleicht an bayern vorbeigezogen?

irland müsste schon ne verdammt gute wirtschaft haben, um an deutschland vorbeizuziehen. vergleich doch einfach mal die bips von beiden ländern.

Nö, er hatte explizit gesagt "wegen der Regierung in Berlin ... mittlerweile sogar (dann die Aufzählung der 4 Länder) an Deutschland vorbeigezogen im Wirtschaftsvolumen..."

pavement
06.11.2003, 23:04
Nö, er hatte explizit gesagt "wegen der Regierung in Berlin ... mittlerweile sogar (dann die Aufzählung der 4 Länder) an Deutschland vorbeigezogen im Wirtschaftsvolumen..."

natürlich sagt stoiber, dass das wegen der regierung in berlin ist.

pavement
06.11.2003, 23:09
also deutschland hat ein bip von 2108,2 mill. €(http://www.destatis.de/jahrbuch/jahrtab65.htm)

bei irland lässt sich folgendes finden:


(2002) 125,993 Mrd. Euro
(2003 Vorhersage) 134,752 Mrd. Euro

http://www.auswaertiges-amt.de/www/de/laenderinfos/laender/laender_ausgabe_html?type_id=2&land_id=64

also ich würde sagen, das deutsche ist doch etwas größer - was auch wenig verwunderlich ist.

Delbrück
07.11.2003, 12:12
Auch bei Großbritannien und Frankreich verhält es sich nicht anders. Zu denen haben wir uns in den 60er Jahren nen großen Vorsprung antrainiert:

Frankreich: BIP 1520,8 Mrd. Euro (2002)
(auch beim Auswärtigen Amt)

Siran
07.11.2003, 12:15
pavement

Das deutsche BIP sind 2 108,20 Mrd. Euro, nicht Mill. Euro. Sonst wäre das andere tatsächlich wesentlich mehr.

pavement
07.11.2003, 12:15
also ich denke stoiber wird schwerlich das big gemeint haben, sondern eher das ww. man kommt schon mit ein bißchen gesunden menschenverstand drauf, dass das bip eines landes wie deutschland um einiges größer sein muss wie das von irland.

Siran
07.11.2003, 12:21
http://www.statistik.at/statistische_uebersichten/deutsch/pdf/k16t_1.pdf

Das ist recht informativ. Beim Bip ist Deutschland führend, beim Wirtschaftswachstum für 2002 letzter und für 2003 wahrscheinlich vorvorletzter...

pavement
07.11.2003, 12:23
Das deutsche BIP sind 2 108,20 Mrd. Euro, nicht Mill. Euro. Sonst wäre das andere tatsächlich wesentlich mehr.

sry verschrieben...

eka
21.12.2003, 00:31
Durch Europa kriegen das große Kapital die absolute Macht - sie werden ja jetzt schon rotzfrech und klauen sich einfach das Geld von den geringer verdienenden

Großadmiral
21.12.2003, 00:33
Deutschland über alles, sag ich nur.

Ein Schweizer
25.12.2003, 10:47
Original von Weltenbrand
Möglichkeit 5: Keine EU.

Wir brauchen wieder mehr nationale Souveränität der einzelnen Völker und Länder.
Nationales Volks-/Völkerbewusstsein ist der Ausweg aus der Misere. Der muß in dem Moment profitieren, in dem es allen gut geht. Und es kann nur dann allen gut gehen, wenn wir keinen "Super-Staat" realisieren, in welchem wir zusammenwerfen, was nicht zusammengehört.

Weltenbrand

Dem kann ich als Nicht-EU-Mitglied nur beipflichten.
In der Schweiz sind wir dank der direkten Demokratie in der glücklichen Lage, dass das Volk zu allem das letzte Wort hat / haben kann. Die Regierung will uns seit Jahren die "Annäherung" an die EU und letztlich den EU-Beitritt schmackhaftmachen. Bis jetzt sind die Schweizer standhaft geblieben und haben sich allen Grossmachtsgelüsten des Bundesrats widersetzt.
Mit einer Ausnahme : die bilateralen Verträge wurden leider in einer Abstimmung knapp befürwortet. Damit ist unter anderem das Abkommen über den "Freien Personenverkehr" in Kraft getreten. Mit dem Resultat, dass in ersten Jahr 62'000 Personen aus der EU eingewandert sind und im gleichen Zeitraum die Arbeitslosenzahl um 58'000 gestiegen ist.
Dies wird manchem Ja-Stimmer eine Lehre sein und ihn dazu bewegen, die Bilateralen II abzulehnen. Über diese wird zur Zeit verhandelt mit dem Ziel, die Personenfreizügigkeit auf die künftigen Mitgliedsstaaten aus dem Osten auszudehnen.
Na Bravo, da würden sich die Schweizer Arbeitnehmer aber freuen, wenn sie auf die Strasse gestellt und der Sozialhilfe überantwortet werden, während Leute aus Billiglohnländern wie Polen, Tschechien oder dem Baltikum ihre Arbeitsplätze einnehmen.
Und wenn die EU glaubt, uns damit drohen zu müssen, dass bei einer Ablehnung der Bilateralen II auch das erste Abkommen hinfällig würde, dann bedanken wir uns herzlich für den Tipp und werden beide zu Fall bringen.

Die glühenden EU-Befürworter mögen sich doch bitte mal ein paar Jahre zurück erinnern und dabei erkennen, dass aufgezwungene Staatenbündnisse noch nie von Erfolg gekrönt waren. Die UdSSR oder Jugoslawien lassen grüssen.

AxelFoley
12.01.2004, 10:46
Ein lockerer Staatenbund, der seinen Mitglieder einen Rahmen definiert.

Thomas I
30.03.2004, 19:39
Kann mir eigentlich mal jemand den Unterschied zwischen Bundesstaat und Föderation erklären?

Für mich ist das dasselbe und auch mir bekannte Lexika kennen da keinen Unterschied.