Ka0sGiRL
18.11.2005, 00:24
In der FAZ war ein bemerkenswerter Artikel zu lesen, der sich in Bezug auf die Krawalle in Frankreich, der sich mit von den Mainstream ignorierten Realitäten auseinandersetzt:
Intifada in Eurabia?
Ob Multikulturalismus oder Assimilierung, vor allem für muslimische Einwanderer sind bislang alle Integrationsmodelle in Europa gescheitert. Dennoch wäre es fatal, sich auf mehr muslimische Selbstverwaltung und rechtsfreie Räume einzulassen. (....)
In Frankreich fackelt die zweite Einwanderergeneration aus dem Maghreb und Afrika in großem Stil Autos ab, in Großbritannien verbrannten Selbstmordattentäter, die aus scheinbar gut integrierten, in einigen Fällen sogar recht wohlhabenden Familien stammten, ihre Opfer, während in Holland der Filmemacher van Gogh in einem Ritualmord umgebracht wurde und Parlamentarier unter Polizeischutz im Versteck leben müssen. Anstatt "Staat" oder "Gesellschaft" die Schuld zuzuschieben und Täter zu Opfern zu machen, sollte man eine ehrliche Bilanz ziehen. Europa hat hinreichend Erfahrung gesammelt mit Einwanderung.
Nach 50 Jahren lassen sich einige bittere Erkenntnisse nicht länger leugnen: Massenhafte Immigration, die aus demografischen wie ökonomischen Gründen bewusst gefördert wurde, bringt nicht nur Vorteile; sie zieht unweigerlich Probleme nach sich sowohl für Einwanderer wie für die heimische Bevölkerung. Kosten und Nutzen sind nicht gleichmäßig verteilt. Die Mehrheitsgesellschaft darf nicht überfordert werden, sonst erntet man Rassismus und Rechtsextremismus. Genauso wichtig ist die Einsicht, dass wachsende Vielfalt in europäischen Ländern auf Dauer das Mindestmaß an gemeinsamer Kultur unterminiert, dessen es bedarf, um einen großzügigen Sozialstaat zu erhalten.
Des Weiteren: Manche ethnischen Gruppen vermögen sich ganz offenkundig besser an demokratische Industriegesellschaften anzupassen als andere. Die multikulturelle Ideologie ist in Europas Medien in einer Art dominant geworden, dass nur selten die Frage gestellt wird, ob es nicht interne Gründe innerhalb ethnischer und religiöser Minderheiten gibt, die ihre sozioökonomische Stellung erklären könnten. Dabei enthalten die Statistiken in Europa hierzu eine unmissverständliche Botschaft. Muslimische Einwanderer und ihr Nachwuchs sind in aller Regel ärmer, eher arbeitslos und schlechter ausgebildet als etwa Immigranten aus Indien oder Südostasien. Sowohl in Frankreich wie in Großbritannien leben fast 40 % der muslimischen Bevölkerungsgruppe von Zuwendungen des Staates. Die Arbeitslosigkeit unter asiatischen Einwandern dagegen liegt stets weit unter dem Landesdurchschnitt und deutlich auch unter der Rate für die weiße Bevölkerung.
Die Unterdrückung der Frauen im islamischen Kulturkreis verschärft die sozialen Probleme der muslimischen Minorität, die ihren Frauen fast überall Erziehung und persönliche Entfaltung verweigert. Das ist nicht nur unakzeptabel für den demokratischen Rechtsstaat, in dem die Muslime leben. Es trägt dazu bei, muslimische Armut zu perpetuieren. In den meisten westlichen Gesellschaften hängt wirtschaftliches Wohlergehen, man mag das bedauern oder nicht, von zwei Einkommen pro Familie ab. (....)
Die jungen Aufrührer bekunden nicht nur, dass sie Frankreich „hassen“. (Wobei ähnlich feindselige Aussagen über ihre Gastländer von muslimischen Minderheiten auch anderswo in Europa zu vernehmen sind.) Immer mehr setzt sich in muslimischen Minoritäten Europas die religiös vermittelte Überzeugung fest, dass der Islam als universaler Glaube eine überlegene Alternative zur westlichen Zivilisation darstellt. Woraus unter anderem der Wunsch erwächst, sich von der dekadenten Gesellschaft der Ungläubigen abzuschotten, Integration noch schärfer, als bislang schon geschehen, abzulehnen und auf „Autonomie“ zu pochen.
Der iranische Autor Amir Taheri deutet den Aufruhr in Frankreich und die copycat-Aktionen anderswo in Europa als Beginn der „islamischen Intifada in Eurabia“. Das mag eine allzu düstere Prognose sein. Doch ist eine nüchterne Bestandsaufnahme Voraussetzung für eine vernünftige Politik. Dazu gehört, kriminelle Aktionen als solche zu behandeln und nicht mit „Missständen“ zu entschuldigen. (...)
http://www.zeit.de/online/2005/46/integration_komm?page=all
Angesichts der Geschehnisse in London, Dänemark, Deutschland, Frankreich - wäre es nicht an der Zeit die verblendete Gutmenschen-Romantik zu verabschieden und sich der Realität zuzuwenden?
Intifada in Eurabia?
Ob Multikulturalismus oder Assimilierung, vor allem für muslimische Einwanderer sind bislang alle Integrationsmodelle in Europa gescheitert. Dennoch wäre es fatal, sich auf mehr muslimische Selbstverwaltung und rechtsfreie Räume einzulassen. (....)
In Frankreich fackelt die zweite Einwanderergeneration aus dem Maghreb und Afrika in großem Stil Autos ab, in Großbritannien verbrannten Selbstmordattentäter, die aus scheinbar gut integrierten, in einigen Fällen sogar recht wohlhabenden Familien stammten, ihre Opfer, während in Holland der Filmemacher van Gogh in einem Ritualmord umgebracht wurde und Parlamentarier unter Polizeischutz im Versteck leben müssen. Anstatt "Staat" oder "Gesellschaft" die Schuld zuzuschieben und Täter zu Opfern zu machen, sollte man eine ehrliche Bilanz ziehen. Europa hat hinreichend Erfahrung gesammelt mit Einwanderung.
Nach 50 Jahren lassen sich einige bittere Erkenntnisse nicht länger leugnen: Massenhafte Immigration, die aus demografischen wie ökonomischen Gründen bewusst gefördert wurde, bringt nicht nur Vorteile; sie zieht unweigerlich Probleme nach sich sowohl für Einwanderer wie für die heimische Bevölkerung. Kosten und Nutzen sind nicht gleichmäßig verteilt. Die Mehrheitsgesellschaft darf nicht überfordert werden, sonst erntet man Rassismus und Rechtsextremismus. Genauso wichtig ist die Einsicht, dass wachsende Vielfalt in europäischen Ländern auf Dauer das Mindestmaß an gemeinsamer Kultur unterminiert, dessen es bedarf, um einen großzügigen Sozialstaat zu erhalten.
Des Weiteren: Manche ethnischen Gruppen vermögen sich ganz offenkundig besser an demokratische Industriegesellschaften anzupassen als andere. Die multikulturelle Ideologie ist in Europas Medien in einer Art dominant geworden, dass nur selten die Frage gestellt wird, ob es nicht interne Gründe innerhalb ethnischer und religiöser Minderheiten gibt, die ihre sozioökonomische Stellung erklären könnten. Dabei enthalten die Statistiken in Europa hierzu eine unmissverständliche Botschaft. Muslimische Einwanderer und ihr Nachwuchs sind in aller Regel ärmer, eher arbeitslos und schlechter ausgebildet als etwa Immigranten aus Indien oder Südostasien. Sowohl in Frankreich wie in Großbritannien leben fast 40 % der muslimischen Bevölkerungsgruppe von Zuwendungen des Staates. Die Arbeitslosigkeit unter asiatischen Einwandern dagegen liegt stets weit unter dem Landesdurchschnitt und deutlich auch unter der Rate für die weiße Bevölkerung.
Die Unterdrückung der Frauen im islamischen Kulturkreis verschärft die sozialen Probleme der muslimischen Minorität, die ihren Frauen fast überall Erziehung und persönliche Entfaltung verweigert. Das ist nicht nur unakzeptabel für den demokratischen Rechtsstaat, in dem die Muslime leben. Es trägt dazu bei, muslimische Armut zu perpetuieren. In den meisten westlichen Gesellschaften hängt wirtschaftliches Wohlergehen, man mag das bedauern oder nicht, von zwei Einkommen pro Familie ab. (....)
Die jungen Aufrührer bekunden nicht nur, dass sie Frankreich „hassen“. (Wobei ähnlich feindselige Aussagen über ihre Gastländer von muslimischen Minderheiten auch anderswo in Europa zu vernehmen sind.) Immer mehr setzt sich in muslimischen Minoritäten Europas die religiös vermittelte Überzeugung fest, dass der Islam als universaler Glaube eine überlegene Alternative zur westlichen Zivilisation darstellt. Woraus unter anderem der Wunsch erwächst, sich von der dekadenten Gesellschaft der Ungläubigen abzuschotten, Integration noch schärfer, als bislang schon geschehen, abzulehnen und auf „Autonomie“ zu pochen.
Der iranische Autor Amir Taheri deutet den Aufruhr in Frankreich und die copycat-Aktionen anderswo in Europa als Beginn der „islamischen Intifada in Eurabia“. Das mag eine allzu düstere Prognose sein. Doch ist eine nüchterne Bestandsaufnahme Voraussetzung für eine vernünftige Politik. Dazu gehört, kriminelle Aktionen als solche zu behandeln und nicht mit „Missständen“ zu entschuldigen. (...)
http://www.zeit.de/online/2005/46/integration_komm?page=all
Angesichts der Geschehnisse in London, Dänemark, Deutschland, Frankreich - wäre es nicht an der Zeit die verblendete Gutmenschen-Romantik zu verabschieden und sich der Realität zuzuwenden?