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Vollständige Version anzeigen : Deutscher ermöglichte modernen mongolischen Staat



Herr B.
29.11.2014, 04:46
Baron Roman Nikolai Maximilian von Ungern-Sternberg:
29. Dezember 1885, Graz, Österreich - † 15. September 1921, Nowosibirsk, Russland
Amtszeit: 6 Monate
General, Darkhan Khoshoi Chin Wang im Grade eines Khan, Inkarnation des Kriegsgottes Jamsaran,
Diktator der Mongolei unter der von ihm gegründeten theokratischen Monarchie des Bogd Khan.
Ehemann der mandschurischen Prinzessin Ji In (Russisch-orthodox getauft als Elena Pawlowna Ungern-Sternberg)

Ungern-Sternberg verbrachte seine frühe Jugend in Ostpreussen, doch bald liess sich seine Familie im estländischen Reval nieder.
Damals ein Teil des russischen Zarenreiches, entschloss sich der junge Baron zu einer Laufbahn im zaristischen Militär.
Als fanatischer Zarist diente er im WK 1 als russischer Offizier an der österreichischen Front in Galizien, später nahm er als
Teil einer Spezialeinheit an der russischen Offensive gegen Ostpreussen teil.

Als mutig und auf gefährliche Weise zu feurig machte er sich einen Namen. Sein Arzt sollte ihn später als "geistesgestört"
bezeichnen. General Wrangel beschrieb ihn in seinen Memoiren als " ein Typ der in Kriegszeiten unerlässlich, im Frieden
aber unmöglich ist."

Er warf sich unter General Semjonow auf die Seite der zaristischen Weissen Truppen im russischen Bürgerkrieg.
Danach trennte er sich ab, wandte sich dem fernöstlichen Mystizismus ganz zu und wurde dadurch einer der ersten
Aussteiger. Mit seinen verbleibenden asiatischen Truppen warf er die besetzenden Chinesen aus der Mongolei die den
neuen unabhängigen mongolischen Staat des von ihnen vertriebenen Bogd Khan weiterhin als chinesisches Territorium
betrachteten. Zwar besetzten die Bolschewiken bald darauf die Mongolei, doch an China konnte es nicht mehr fallen.
Der neue Staat wurde völkerrechtlich anerkannt, ohne dass amerikanische Befürchtungen der Entwicklung zum japanischen
Klientenstaat wahr wurden.

Als wahnwitzig, radikal und etwas verrückt wird der Baron dargestellt. Die sowjetische Geschichtsschreibung liess ihn
gerne als blutrünstiges Monster erscheinen, aus der zwangshaft auch die meisten Quellen zu Ungern's Story
herrühren.
Weiteres zu Ungern-Sternberg Kuriosität:
http://de.wikipedia.org/wiki/Roman_von_Ungern-Sternberg

http://madmonarchist.blogspot.ca/2011/05/monarchist-profile-baron-ungern.html

47034

Apart
01.12.2014, 20:49
Ich verbitte mir, jemanden der gegen Deutschland Krieg führt als "Deutschen" zu bezeichnen.

Krabat
01.12.2014, 21:10
Ich verbitte mir, jemanden der gegen Deutschland Krieg führt als "Deutschen" zu bezeichnen.

Der Auserwählte Herr Sternberg ist auch aus anderen Gründen nicht als Deutscher zu bezeichnen.

Apart
01.12.2014, 21:37
Der Auserwählte Herr Sternberg ist auch aus anderen Gründen nicht als Deutscher zu bezeichnen.


ahja ?

Dann sollte man wirklich mal den STrangtitel ändern

Captain_Spaulding
01.12.2014, 21:37
Baron Roman Nikolai Maximilian von Ungern-Sternberg:
29. Dezember 1885, Graz, Österreich - † 15. September 1921, Nowosibirsk, Russland
Amtszeit: 6 Monate
General, Darkhan Khoshoi Chin Wang im Grade eines Khan, Inkarnation des Kriegsgottes Jamsaran,
Diktator der Mongolei unter der von ihm gegründeten theokratischen Monarchie des Bogd Khan.
Ehemann der mandschurischen Prinzessin Ji In (Russisch-orthodox getauft als Elena Pawlowna Ungern-Sternberg)

Ungern-Sternberg verbrachte seine frühe Jugend in Ostpreussen, doch bald liess sich seine Familie im estländischen Reval nieder.
Damals ein Teil des russischen Zarenreiches, entschloss sich der junge Baron zu einer Laufbahn im zaristischen Militär.
Als fanatischer Zarist diente er im WK 1 als russischer Offizier an der österreichischen Front in Galizien, später nahm er als
Teil einer Spezialeinheit an der russischen Offensive gegen Ostpreussen teil.

Als mutig und auf gefährliche Weise zu feurig machte er sich einen Namen. Sein Arzt sollte ihn später als "geistesgestört"
bezeichnen. General Wrangel beschrieb ihn in seinen Memoiren als " ein Typ der in Kriegszeiten unerlässlich, im Frieden
aber unmöglich ist."

Er warf sich unter General Semjonow auf die Seite der zaristischen Weissen Truppen im russischen Bürgerkrieg.
Danach trennte er sich ab, wandte sich dem fernöstlichen Mystizismus ganz zu und wurde dadurch einer der ersten
Aussteiger. Mit seinen verbleibenden asiatischen Truppen warf er die besetzenden Chinesen aus der Mongolei die den
neuen unabhängigen mongolischen Staat des von ihnen vertriebenen Bogd Khan weiterhin als chinesisches Territorium
betrachteten. Zwar besetzten die Bolschewiken bald darauf die Mongolei, doch an China konnte es nicht mehr fallen.
Der neue Staat wurde völkerrechtlich anerkannt, ohne dass amerikanische Befürchtungen der Entwicklung zum japanischen
Klientenstaat wahr wurden.

Als wahnwitzig, radikal und etwas verrückt wird der Baron dargestellt. Die sowjetische Geschichtsschreibung liess ihn
gerne als blutrünstiges Monster erscheinen, aus der zwangshaft auch die meisten Quellen zu Ungern's Story
herrühren.
Weiteres zu Ungern-Sternberg Kuriosität:
http://de.wikipedia.org/wiki/Roman_von_Ungern-Sternberg

http://madmonarchist.blogspot.ca/2011/05/monarchist-profile-baron-ungern.html

47034

Keine Ahnung warum du stolz auf diese Person zu sein scheinst , für mich ist das ein Hochverräter:

Als fanatischer Zarist diente er im WK 1 als russischer Offizier an der österreichischen Front in Galizien, später nahm er als
Teil einer Spezialeinheit an der russischen Offensive gegen Ostpreussen teil.

mfg

Apart
01.12.2014, 21:41
Hab gerade über ihn nachgelesen.

"Sternberg" galt zwar als klassischer jüdischer Name, er scheint aber kein Jude gewesen zu sein.

Seine Mutter war eine von Wimpfen aus Hessen.

Apart
01.12.2014, 21:43
Keine Ahnung warum du stolz auf diese Person zu sein scheinst , für mich ist das ein Hochverräter:


mfg


Es gab aus dieser Ecke aber noch einen viel besseren Volksverräter:

Paul von Rennenkampff



war General der Kavallerie der russischen Armee, sowie Generaladjutant von Zar Nikolaus II. 1914 führte er als Oberbefehlshaber der 1. (Njemen-) Armee die Offensive gegen Ostpreußen.



http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_von_Rennenkampff

Captain_Spaulding
01.12.2014, 22:15
Es gab aus dieser Ecke aber noch einen viel besseren Volksverräter:

Paul von Rennenkampff






http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_von_Rennenkampff

Geht so, laut Biographie besteht ja der begründete Verdacht, dass er im ersten WK heimlich für die deutsche Seite arbeitete...

mfg
Captain Spaulding

Ajax
01.12.2014, 22:36
Keine Ahnung warum du stolz auf diese Person zu sein scheinst , für mich ist das ein Hochverräter:


mfg

Ein Verräter hätte er nur sein können, wenn er zuvor auf deutscher Seite gedient hätte. Hat er aber nicht. Er verpflichtete sich schon früh dem russischen Zaren.

Captain_Spaulding
01.12.2014, 22:44
Ein Verräter hätte er nur sein können, wenn er zuvor auf deutscher Seite gedient hätte. Hat er aber nicht. Er verpflichtete sich schon früh dem russischen Zaren.

Er ist trotzdem ein Verräter an seinem Volk. Einem Volk verpflichtet man sich auch nicht, man wird mit der Verpflichtung geboren!

mfg
Captain Spaulding

Ajax
01.12.2014, 22:54
Er ist trotzdem ein Verräter an seinem Volk. Einem Volk verpflichtet man sich auch nicht, man wird mit der Verpflichtung geboren!

mfg
Captain Spaulding

Es war früher nichts Ungewöhnliches, dass sich Offiziere und Soldaten im Dienste für andere Länder verdingten. Gerade der russische Adel wie das Militär waren zu einem nicht geringen Teil deutscher Abkunft und das schon seit 200 Jahren.

Rumpelstilz
01.12.2014, 23:50
Es war früher nichts Ungewöhnliches, dass sich Offiziere und Soldaten im Dienste für andere Länder verdingten. Gerade der russische Adel wie das Militär waren zu einem nicht geringen Teil deutscher Abkunft und das schon seit 200 Jahren.
Sehr richtig. Das war frueher gang und gaebe.

Der Adel ging ja auch ueber Nationalstaaten hinweg. Sonst waeren Katharina die Grosse und Queen Victoria auch Verraeterinnen gewesen.

Hinzu kommt auch noch, dass in vielen baltischen Regionen des Zarenreiches auch Deutsch als Muttersprache gesprochen wurde. Erst um 1880 gab es ein Dekret des Zaren, dass Russisch an vielen Schulen und Behoerden in diesen Gebieten zur Hauptsprache machte, also eine Russifizierung einleitete.

Apart
02.12.2014, 12:09
Geht so, laut Biographie besteht ja der begründete Verdacht, dass er im ersten WK heimlich für die deutsche Seite arbeitete...

mfg
Captain Spaulding



Glaube ich kaum, das haben die damals unfähigen Militärs der russischen Armee so hineininterpretiert, um einen Sündenbock für das militärische Versagen zu haben.

Wäre Rennekampf "Deutscher" gewesen, dann hätte er sich vor dem Feldzug schon aus allen Ämtern zurückgezogen.

Seine gerechte Strafe erhielt er, die Russen ermordeten ihn später und der Rennekampfsche Besitz in Estand, einer der einer größten in ganz Europa war wurde enteignet.

Captain_Spaulding
02.12.2014, 12:51
Glaube ich kaum, das haben die damals unfähigen Militärs der russischen Armee so hineininterpretiert, um einen Sündenbock für das militärische Versagen zu haben.

Wäre Rennekampf "Deutscher" gewesen, dann hätte er sich vor dem Feldzug schon aus allen Ämtern zurückgezogen.
Ich will mich da garnicht groß mit dir streiten, dafür weiß ich zu wenig über diese Person.
Rein logisch hätte es aber Sinn ergeben , sofern man der deutschen Seite wirklich helfen wollte, sich nicht von vorne rein zurück zu ziehen.
Als russischer Befehlshaber hätte er zumindest mehr für die deutsche Seite tun können, als wenn er einfach geflüchtet wäre...


Seine gerechte Strafe erhielt er, die Russen ermordeten ihn später und der Rennekampfsche Besitz in Estand, einer der einer größten in ganz Europa war wurde enteignet.


Das hatte dann aber wieder einen anderen Grund und ich glaube , dass alle deutschen Minderheiten in Estland enteignet wurden, nicht nur Rennekampf...

mfg
Captain Spaulding

Para ou rien
02.12.2014, 14:28
Was für eine Scheiße hier schon wieder verzapft wird. Das es zu dieser Zeit noch Millionen Deutschstämmiger aller Klassen und Schichten in Russland gab, scheint euch Dumpfbacken offenbar entfallen zu sein:

http://de.wikipedia.org/wiki/Russlanddeutsche

Nereus
02.12.2014, 20:06
»Deutscher ermöglichte modernen mongolischen Staat«

Das ist völliger Quatsch!

Der baltische Baron Roman Nikolai Maximilian von Ungern-Sternberg hat weder als Deutscher noch als "Staatsgründer für ein modernes Mongolenreich" gehandelt!

Als idealistischer Okkultist einer angloamerikanisch-theosophischen Buddhisten-Loge bekämpfte der Feudalherr Baron von Ungern-Sternberg den Materialismus der Mehrheitsfraktion der russischen Sozialdemokraten aus den unteren Ständen im russischen Bürgerkrieg. Diese Arbeiter und Bauern (Bolschwewiki) drängten nach Befreiung aus der feudalen Sklaverei des Zarentums und der mittelalterlichen Glaubenstyrannei der orthodoxen Kirche und forderten soziale Gerechtigkeit. Unter der buddhistischen Fahne der Swastika, einem Symbol seiner Loge, sammelte er in der inneren Mongolei mörderische Kampftruppen gegen die Bolschewiki, denen er versprach, unter dem heiligen Zeichen des tibetanisch-mongolischen Buddhismus, ein neues Reich Dschingis Khans zu errichten. Seine Kampftruppe aus hunno-mongolischen Steppenreitern unterstellte Ungarn-Sternberg dem ehemaligen zaristischen General Koltschak, der von Frankreich finanziert und munitioniert wurde. Französischen Banken- und Börsen-Gewaltigen drohten große Verluste ihrer in Rußland getätigten Kapitalleihen, Zinsen und Investitionen durch die das Privateigentum verstaatlichenden und nationalisierenden antikapitalistischen Bolschewiki.

Über Ungarn-Sternbergs Swastika-Loge:
http://www.politikforen.net/showthread.php?148474-Machen-Geheimbünde-die-Politik-und-die-Geschichte&p=7557878&viewfull=1#post7557878


Die politische Weltgeschichte kann nicht ohne die wirtschaftliche Interessenlage der führenden Kapitalkräfte in der Welt betrachtet werden!

http://img.zvab.com/member/74357b/48587058.jpg


Das Kapital setzt sich zur Wehr

Die unverhüllte Tendenz, von Rußland aus die Weltrevolution zum Siege zu führen, die Unterhaltung starker Propagandazentren in Moskau, vor allem aber die Tatsache eines großen sozialistischen Reiches mußte in der kapitalistischen Welt zu heftigen Gegenbewegungen führen. Bis zur Errichtung des Sowjetstaates waren alle sozialistischen Bestrebungen doch nicht viel mehr als eine literarische Angelegenheit, deren propagandistische Wirkung hier und da unbequem war, der man aber mit Zensur, mit Polizei und nötigenfalls mit Sondergesetzen beikommen konnte. Doch nun war mit einem Schlage eine Realität geschaffen, der die Machtmittel eines gewaltigen Reiches zur Verfügung standen. Das von einer Feudalklasse mit brutaler Polizeigewalt im Zaum gehaltene, wirtschaftlich noch halb koloniale Rußland war plötzlich zu einer Gefahr für den internationalen Kapitalismus geworden.
Wie man auch die Ansteckungsgefahr einschätzte, die von Moskau ausging: gegen diesen Infektionsherd mußte etwas geschehen; so argumentierte man in den kapitalistischen Ländern und an den internationalen Börsenplätzen.

Zwei Behandlungsmethoden schien es zu geben, um des bolschewistischen Übels Herr zu werden. Entweder legte man um den Sowjetstaat einen Quarantänegürtel, lokalisierte den Seuchenherd und wartete ab, bis das russische Volk aus eigener Kraft die Krankheit überwinden und zu einem gesunden kapitalistischen Regime zurückfinden würde; oder aber, man ging mit dem Messer des Chirurgen gegen Rußland vor und suchte durch militärische Aktionen kurzerhand den Bolschewismus auszurotten. In jedem Falle durfte man mit Geld nicht sparen. Dazu war die Situation zu ernst.

Rubelschein mit Swastika-Wasserzeichen:

http://www.reppa.de/images/av_gross/702504.jpg

Kriegskosten der Weißen Armee

Die Alliierten entschieden sich zunächst für die chirurgische Methode, und die deutschen Baltikumertrupps (Freikorps, die vom britischen Ölmagnaten Sir Deterding unterstützt wurden) schlugen denselben Weg ein. Die Siegermächte und die Besiegten fanden sich, bevor noch der Friede wiederhergestellt war, in dem Kreuzzug gegen das bolschewistische Rußland. Wieviel der antibolschewistische Weltkrieg der Jahre 1919/ 20 gekostet hat, läßt sich nicht genau sagen, da man noch mit dem vorhandenen Kriegsmaterial wirtschaftete und die Heerführer der Weißen Armee die Finanzierung auf etwas lockere Art, durch Requirieren und auch durch eigenen Notendruck, vornahmen. Immerhin bestanden mit den Alliierten auch reguläre Finanzabkommen. So wurde für den Feldzug in Nordrußland im Einvernehmen mit London, Paris, Rom und Washington die Ausgabe von 200 Millionen Rubel vereinbart, für die in London eine Devisenreserve hinterlegt werden sollte, wobei der Kurs für 40 Rubel auf ein Pfund Sterling festgesetzt war. Judenitsch, der Heerführer im Baltikum, erhielt von den Alliierten 900.000 Pfund Sterling, auf Grund deren er Banknoten, die „Judenki", ausgab.

Reichlicher mit ausländischem Geld wurde noch die Armee Koltschaks in Sibirien versehen. Die Finanzierung des sibirischen Feldzuges, über die aus den russischen Archiven genaue Belege veröffentlicht worden sind, geben einen Anhalt dafür, wieviel sich die Alliierten den Kampf gegen den Bolschewismus kosten ließen. Der Hauptgeldgeber in Sibirien war Frankreich, das auch im Januar 1919 ein besonderes Militärabkommen mit General Koltschak traf. Frankreich zahlte monatlich 50 Millionen Francs, die damals annähernd noch ihren vollen Goldwert hatten. Außerdem lieferte es ungefähr für 18 Millionen Francs monatlich Kriegsmaterial, das es niemals bezahlt bekommen hat. Insgesamt hatte es in Sibirien bereits annähernd eine halbe Milliarde Francs ausgegeben, als man in Paris den Nutzeffekt im Vergleich zu den Unkosten doch zu geringfügig fand und im August 1919 die finanziellen Unterstützungen stoppte. England war sparsamer und steuerte für das sibirische Abenteuer nur 73 Millionen Rubel bei.

Während Frankreich und England ihre Gelder direkt als Kriegshilfe zur Verfügung stellten, suchten Amerika und Japan dabei ein Geschäft zu machen. Sie betätigten sich ausschließlich als Kriegslieferanten. In Amerika waren Lieferungen für 25 Millionen Dollar vorgesehen, deren Bezahlung in zwei bis drei Jahren erfolgen sollte. Außerdem sollte die provisorische sibirische Regierung als Sicherheit ein Golddepot in Amerika anlegen. Einzelne amerikanische Lieferanten waren noch vorsichtiger. Sie erklärten sich bereit, einen 5 Millionen-Dollarkredit zu geben, wenn die sibirische Regierung vorher im gleichen Wert Pelze an ein amerikanisches Haus hinüberschickte.

Im großen Maßstab hat Japan als Kriegslieferant der Weißen Armee mitgewirkt. Allein die Bestellungen der sibirischen Regierung beliefen sich auf 30 Millionen Yen und 30 Millionen Dollar. Selbst wenn auf den anderen russischen Kriegsschauplätzen die Alliierten weniger großzügig den Kampf gegen den Bolschewismus unterstützt haben, so kann man aus diesen Ziffern den Schluß ziehen, daß die erste große Attacke gegen Sowjetrußland den kapitalistischen Staaten viele Hunderte Millionen, wenn nicht gar Milliarden Mark gekostet hat.

Die Niederlage der Weißen Armee und der politische Mißerfolg des antibolschewistischen Kreuzzuges führten dazu, daß die kapitalistischen Staaten von da an weniger blutige, konservative Behandlungsmethoden gegenüber Rußland anwandten. Sie gingen zu einer politischen und wirtschaftlichen Blockade der Sowjetunion über. Kein Geld, keine Waren, keine diplomatischen Vertreter nach Rußland: das war von nun an die Kampfparole. Aber auch dieser Versuch, das bolschewistische Rußland von der Außenwelt abzuschneiden, wurde nicht streng durchgeführt. Denn es stellte sich doch immer wieder heraus, daß man bei aller Feindschaft gegen das Sowjetregime politisch ein Reich von der Größe Rußlands auf die Dauer nicht vollkommen ignorieren und wirtschaftlich nicht dauernd auf den russischen Markt verzichten konnte.

Deterding tritt auf den Plan

Das Wechselspiel zwischen Wollen und Nichtwollen, zwischen politischer Ablehnung und Geschäftemachen mit den verfemten Bolschewiken, zwischen der Propagierung und dem Durchbrechen der Sowjetblockade gehört zu den merkwürdigsten Kapiteln der Nachkriegsgeschichte. Die schärfsten Blockadedrohungen gingen von den Kreisen aus, die vor dem Kriege ihr Geld im zaristischen Rußland angelegt und es unter dem bolschewistischen Regime durch die Aufhebung des Privateigentums verloren hatten. Das waren einmal die französischen und belgischen Rentner, die in der Zeit der russisch-französischen Freundschaft auf Empfehlung ihrer eigenen Regierung Russenanleihen gezeichnet hatten und nun durch ihre Schutzvereinigungen forderten, man dürfe Sowjetrußland weder politisch anerkennen noch Handelsverträge mit den Russen abschließen, solange Moskau sich weigere, die alten Schulden anzuerkennen. Auch einige einflußreiche Bankiers in den westlichen Hauptstädten unterstützten diese Forderung.

Politisch wirksamer war aber das Vorgehen der großen Petroleuminteressenten, die durch die Verstaatlichung der russischen Erdölindustrie ihre wertvollen Besitzungen im Kaukasus eingebüßt hatten. Für die ging es nicht nur darum, eine Entschädigung für die enteigneten Ölfelder herauszuholen, sondern sie wollten wieder die volle Verfügungsgewalt über die kaukasischen Naphthaquellen zurückgewinnen. Das war nur möglich durch den Sturz des Sowjetregimes. Infolgedessen wurde das Ölkapital zum Vorkämpfer gegen Moskau.

Der Hauptrufer im Streit war Sir Henri W. A. Deterding, der Leiter des holländisch-englischen Ölkonzerns, der Royal Dutch-Shell. Die Royal Dutch hatte kurz vor dem Kriege die großen Rothschildschen Petroleumbesitzungen bei Baku erworben und war von der Sozialisierung des Kaukasusöls besonders schwer betroffen.
(Auszug aus MORUS (Richard Lewinsohn) “Das Geld in der Politik”, Fischer Verlag Berlin, 1930)

Herr B.
02.12.2014, 21:11
Der Auserwählte Herr Sternberg ist auch aus anderen Gründen nicht als Deutscher zu bezeichnen.
Deutsch geboren + deutsche Eltern + deutsch sprechend erzogen = macht einen BioDeutschen!
[QUOTE=Apart;120344]Ich verbitte mir, jemanden der gegen Deutschland Krieg führt als "Deutschen" zu bezeichnen.
Aber das tut doch laut Meinung einiger HPFler vermeintlicherweise die gesamte Bundesregierung.

Herr B.
02.12.2014, 21:32
»Deutscher ermöglichte modernen mongolischen Staat«

Das ist völliger Quatsch!

Der baltische Baron Roman Nikolai Maximilian von Ungern-Sternberg hat weder als Deutscher noch als "Staatsgründer für ein modernes Mongolenreich" gehandelt!

Als idealistischer Okkultist einer angloamerikanisch-theosophischen Buddhisten-Loge bekämpfte der Feudalherr Baron von Ungern-Sternberg den [...]
Ohne das Wirken Ungern-Sternberg's hätten die Chinesen ihre Besetzung der nach Unabhängigkeit
strebenden äußeren Mongolei nicht abgebrochen. Daß die Sowjets nach der Niederlage Sternberg's die Mongolei schützend in ihrer
Interessensphäre aufnahmen tat ihr weiteres, aber weder die Bolschewiken noch die Zaristen hegten je Pläne China die Mongolei
streitig zu machen.