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Vollständige Version anzeigen : Katalanen: Von Demokratie nichts kapiert



Ockham
10.11.2014, 08:15
So - die Zwängerei ist durch. Das Lindwürmlein hat sich ausgekotzt.

Was die Katalanen-Spakos leider nicht kapiert haben:

Zum "Volk" gehören halt nicht nur ein paar Selbstgerechte, Selbsterwählte, Selbstdefinierte. In unserer Zeit, in der souveräne Nationalstaaten immer noch das zentrale Einheitsmass aller internationalen Ordnungsdinge sind, haben solche Tümeleien nicht das Geringste verloren. Zum "Volk" gehört halt nun mal nicht nur "Katalonien", sondern auch die andern Regionen in Spanien. Das ist Demokratie. Tja. Sollten ALLE Spanier demokratisch sagen, "Okay, Katalanen, ihr könnt gehen.", dann ist es eine würdige Demokratieentscheidung. Aber erst dann.
Paradebeispiel wie man es richtig macht: Die Abspaltung eines Teils des Schweizer Jura-Gebietes vom Kanton Bern zur Bildung eines neuen Kantons. So funktioniert Demokratie. Hingegen war der dreckige russischen Krim-Raub das klassische Gegenstück zu einer demokratischen Sezession. Bei Demokratie geht es halt um eine generelle Grundsatzeinstellung und nicht bloss darum, mal eben schnell, schnell in eine selbstaufgestellte Abstimmungsurne zu kacken. Selbstgefällig Selbstabstimmungen anzusetzen und durchzuführen, hat nichts mit Demokratie zu tun.

Tja. Da hilft nicht mal Toben. :hd:

An die Katalanen: SETZEN!

-jmw-
10.11.2014, 09:06
Wer hat das wann mit welcher Berechtigung festgelegt?
Und warum sollte sich wer dran halten?

Muninn
10.11.2014, 09:12
Wie ging damals die Abstimmung in Serbien über die Abspaltung des Kosovo aus?

Hat da jemand Wahlergebnisse?

Gleichheit
10.11.2014, 09:22
So - die Zwängerei ist durch. Das Lindwürmlein hat sich ausgekotzt.

Was die Katalanen-Spakos leider nicht kapiert haben:

Zum "Volk" gehören halt nicht nur ein paar Selbstgerechte, Selbsterwählte, Selbstdefinierte. In unserer Zeit, in der souveräne Nationalstaaten immer noch das zentrale Einheitsmass aller internationalen Ordnungsdinge sind, haben solche Tümeleien nicht das Geringste verloren. Zum "Volk" gehört halt nun mal nicht nur "Katalonien", sondern auch die andern Regionen in Spanien. Das ist Demokratie. Tja. Sollten ALLE Spanier demokratisch sagen, "Okay, Katalanen, ihr könnt gehen.", dann ist es eine würdige Demokratieentscheidung. Aber erst dann.
Paradebeispiel wie man es richtig macht: Die Abspaltung eines Teils des Schweizer Jura-Gebietes vom Kanton Bern zur Bildung eines neuen Kantons. So funktioniert Demokratie. Hingegen war der dreckige russischen Krim-Raub das klassische Gegenstück zu einer demokratischen Sezession. Bei Demokratie geht es halt um eine generelle Grundsatzeinstellung und nicht bloss darum, mal eben schnell, schnell in eine selbstaufgestellte Abstimmungsurne zu kacken. Selbstgefällig Selbstabstimmungen anzusetzen und durchzuführen, hat nichts mit Demokratie zu tun.

Tja. Da hilft nicht mal Toben. :hd:

An die Katalanen: SETZEN!Das Land gehört den dort lebenden Menschen, welche vermutlich nach den heutigen moralischen Maßstäben das Recht haben sollten, über sich selbst zu bestimmen. Die Katalanen brauchen keine Zustimmung von Spanien, sich abspalten zu dürfen - jedoch ist eine demokratischen Abstimmung erforderlich. Spanien darf für einen Verbleib werben - mehr nicht.

Spanien ist sowieso ein Sonderfall - dort war so lange eine (kriminelle) rechtsradikale Diktatur mit Duldung der Staatengemeinschaft installiert. Ganz schwierig dort eine echte Demokratie durchzusetzen, da die anderen europäischen Staaten ebenfalls eher Diktaturen gleichen und keine Änderung der Gesamtsituation durch die Machthaber erwünscht ist.

Vielleicht kannst du deine Meinung begründen?

Ockham
10.11.2014, 10:18
Wer hat das wann mit welcher Berechtigung festgelegt?
Und warum sollte sich wer dran halten?

Was ist das Ziel der Katalanen? Richtig: Einen neuen Staat zu bildnen. Das bedingt, dass sie sich den Regeln der Staats-Seins und somit den Regeln der Staatlichkeit unterwerfen müssen. Haben die etwa das Gefühl, sie würden international in ihrem Souveränitätsrecht anerkannt, wenn sie selbiges Spanien absprachen?

Im Internationalen System gibt es 2 Prinzipien: Völkerrecht und Macht. In den Fällen Kosovo und wohl auch Krim kommt das Machtprinzip zur Geltung. Dies bedingt aber, dass man einen Globalplayer auf seiner Seite hat, der übergelagerte Interessen hat und einen somit unterstützt. USA, EU, Russland sind durchaus solche Globalplayer. Zumindest braucht man jemanden im UN-Sicherheitsrat, der einem wohlgesinnt ist und ggf das Veto einlegt.

Doch einen solchen Sugar-Daddy haben die Katalanen nicht. Nicht mal in Putin. Putin wird sich hüten, sich mit Katalanen zu verbinden, bloss um Spanien und der EU an den Karren zu pissen. Putin ist ein eiskalt berechnender. Katalanenfreundschaft bringt ihm nichts. Viel schlimmer noch: In Russland gibt es zahlreiche "Völker", die selber gerne Moskau den Rücken kehren würden. Ein Aufflammen von selbstgewählte Freiheitsbewegung innerhalb von Russland wäre das letzte, was Putin gebrauchen könnte.

Strandwanderer
10.11.2014, 10:26
So - die Zwängerei ist durch. Das Lindwürmlein hat sich ausgekotzt.

Was die Katalanen-Spakos leider nicht kapiert haben:

. . . der dreckige russischen Krim-Raub das klassische Gegenstück zu einer demokratischen Sezession. . . . mal eben schnell, schnell in eine selbstaufgestellte Abstimmungsurne zu kacken. . . .
Tja. Da hilft nicht mal Toben. :hd:

An die Katalanen: SETZEN!



Der Einzige, der hier gerade gekotzt und gekackt hat, bist du.

Ockham
10.11.2014, 10:30
Das Land gehört den dort lebenden Menschen, welche vermutlich nach den heutigen moralischen Maßstäben das Recht haben sollten, über sich selbst zu bestimmen. Die Katalanen brauchen keine Zustimmung von Spanien, sich abspalten zu dürfen - jedoch ist eine demokratischen Abstimmung erforderlich. Spanien darf für einen Verbleib werben - mehr nicht.

Den dort lebenden Menschen gehört das Land?
Häh?
Wer lebt denn wo?

Die Spanier in Spanien. Die Katalanen in Katalonien. Barceloner in Barcelona. Usw.

Es ist schlichte Willkür, das Selbstbestimmungsrecht nun einfach eine Stufe herunterzubrechen und nun auf Regionaleinheitsebene verankern zu wollen. Wieso soll dies legitimer sein? Bloss weil es gerade so ins rechts-nationale - äh nein halt - rechts-regionale Neuordnungsprinzip passt?

Wieso zählt nicht die Gemeindeebene? Wieso nicht die Quartierebene? Die Strassenebene? Die Familienebene? Oder die Individuenebene? Mit andern Worten: Vielleicht gibt es ja Dörfer in Katalonien, die hochdemokratisch nicht zu einem Staat Katalonien gehören wollen? Von dort lebenden Einzelpersonen gar noch nicht gesprochen.

Wieso soll nun also die Regionalebene plötzlich die völkerbestimmende Einheit sein?

Sicherlich: Demokratie auf Staatsebene festzulegen ist auch an sich willkürlich. Nur ist das nun mal der aktuelle Status Quo. Der Staat ist die massgebende Rechtseinheit unserer Zeit - und nicht irgendwelche Wohlfühlbruderschaften. Dem kann man sich nunmal nicht entziehen. Nota bene: Es waren die Nationalistenbewegungen Europas der letzten 200 Jahre, die das Prinzip der Nationalstaatlichkeit weltweit konsolidierten und verankerten. Tja...


Spanien ist sowieso ein Sonderfall

Jedes Land ist ein Sonderfall. Die eine älter als andere, und einige vielleicht etwas sonderbarer als andere.


Der Einzige, der hier gerade gekotzt und gekackt hat, bist du.

Aber Argumente hast du keine, gell? *Haha*Habe von rechten Schwachmaten nichts anderes erwartet.

Schlummifix
10.11.2014, 10:31
Was für ein Niveaubeitrag.

Ich dachte immer, Demokratie bedeutet Selbstentscheidung?
Selbstbestimmungsrecht der Völker?
Die Katalanen sind in weit überwiegender Anzahl für eine Selbständigkeit des von ihnen bewohnten Staatsgebiets.
Warum sollte man das nicht respektieren?

Strandwanderer
10.11.2014, 10:34
Den dort lebenden Menschen gehört das Land?
Häh?
Wer lebt den wo?




Du solltest mit deinem "Stil" bei der Schülerzeitung deiner Gesamtschule bleiben.

Und bitte endlich den Deutsch-Förderkurs belegen.

Was gehen dich Gossenbewohner überhaupt die Katalanen an, die ihr Selbstbestimmungsrecht ausüben?

-jmw-
10.11.2014, 10:36
Andersrum: Kannste Dir vorstellen, die Katalanen wählten bei den nächsten Wahlen mehrheitlich Sezessionisten, organisierten eine Befragung, sprächen sich für die Unabhängigkeit aus, träten einseitig aus Spanien aus und - würden nicht anerkannt oder gar boykottiert? Oder die Blauhelme kämen oder wenigstens die spanische Armee?
Gegen zig Millionen Menschen, mitten in Europa?
Glaub ich nämlich nicht.
Ich glaub, alle Seiten würden das Gesicht wahren und gleichzeitig den neuen Status akzeptieren wollen.
Die Macht kann man nämlich auch selbst sein bzw. sich nehmen.

(Wobei ich ja vom katalanischen Linksnationalismus wenig halte. Ich find, die sollten bei maximaler innerer Autonomie weiterhin Teil des Königreiches sein.)


Was ist das Ziel der Katalanen? Richtig: Einen neuen Staat zu bildnen. Das bedingt, dass sie sich den Regeln der Staats-Seins und somit den Regeln der Staatlichkeit unterwerfen müssen. Haben die etwa das Gefühl, sie würden international in ihrem Souveränitätsrecht anerkannt, wenn sie selbiges Spanien absprachen?

Im Internationalen System gibt es 2 Prinzipien: Völkerrecht und Macht. In den Fällen Kosovo und wohl auch Krim kommt das Machtprinzip zur Geltung. Dies bedingt aber, dass man einen Globalplayer auf seiner Seite hat, der übergelagerte Interessen hat und einen somit unterstützt. USA, EU, Russland sind durchaus solche Globalplayer. Zumindest braucht man jemanden im UN-Sicherheitsrat, der einem wohlgesinnt ist und ggf das Veto einlegt.

Doch einen solchen Sugar-Daddy haben die Katalanen nicht. Nicht mal in Putin. Putin wird sich hüten, sich mit Katalanen zu verbinden, bloss um Spanien und der EU an den Karren zu pissen. Putin ist ein eiskalt berechnender. Katalanenfreundschaft bringt ihm nichts. Viel schlimmer noch: In Russland gibt es zahlreiche "Völker", die selber gerne Moskau den Rücken kehren würden. Ein Aufflammen von selbstgewählte Freiheitsbewegung innerhalb von Russland wäre das letzte, was Putin gebrauchen könnte.

-jmw-
10.11.2014, 10:39
I think that a world consisting of tens of thousands of distinct countries, regions and cantons, and hundreds of thousands of independent free cities such as the present-day “oddities” of Monaco, Andorra, San Marino, Liechtenstein, Hong Kong, and Singapore, would be a world of unprecedented prosperity, economic growth, and cultural advancement.

-- H.H. Hoppe


:top:



Wieso zählt nicht die Gemeindeebene? Wieso nicht die Quartierebene? Die Strassenebene? Die Familienebene? Oder die Individuenebene? Mit andern Worten: Vielleicht gibt es ja Dörfer in Katalonien, die hochdemokratisch nicht zu einem Staat Katalonien gehören wollen? Von dort lebenden Einzelpersonen gar noch nicht gesprochen.

FranzKonz
10.11.2014, 11:12
Das Land gehört den dort lebenden Menschen, welche vermutlich nach den heutigen moralischen Maßstäben das Recht haben sollten, über sich selbst zu bestimmen.

Genau so ist das. Die Festlegung auf "territoriale Integrität" als obersten Grundsatz des Völkerrechts widerspricht demokratischen Grundsätzen, zumal in vielen Teilen der Welt noch heute alte Kolonialgrenzen kreuz und quer durch die Siedlungsgebiete der Menschen verlaufen. So muss zum Beispiel das kurdische Volk in vier Staaten verteilt leben, und ein ordentlicher Teil der Probleme in Afghanistan liegt daran, dass die Grenze zwischen Afghanistan und Pakistan das Siedlungsgebiet der Paschtunen zerschneidet.

Das Völkerrecht sollte, wie der Name suggeriert, das Recht der Völker festschreiben, analog zum Menschenrecht, das die Rechte des einzelnen Menschen festschreibt.

-jmw-
10.11.2014, 11:43
Hätte jedes Volk seinen eigenen (reellen National-)Staat, dann wär das aber schlecht für die Stablität und den iinternationalen Kapital- und Güterverkehr und gewisse Leute könnten keinen Reibach mehr machen. Denkste auch mal an die? :(


Genau so ist das. Die Festlegung auf "territoriale Integrität" als obersten Grundsatz des Völkerrechts widerspricht demokratischen Grundsätzen, zumal in vielen Teilen der Welt noch heute alte Kolonialgrenzen kreuz und quer durch die Siedlungsgebiete der Menschen verlaufen. So muss zum Beispiel das kurdische Volk in vier Staaten verteilt leben, und ein ordentlicher Teil der Probleme in Afghanistan liegt daran, dass die Grenze zwischen Afghanistan und Pakistan das Siedlungsgebiet der Paschtunen zerschneidet.

Das Völkerrecht sollte, wie der Name suggeriert, das Recht der Völker festschreiben, analog zum Menschenrecht, das die Rechte des einzelnen Menschen festschreibt.

FranzKonz
10.11.2014, 11:52
Hätte jedes Volk seinen eigenen (reellen National-)Staat, dann wär das aber schlecht für die Stablität und den iinternationalen Kapital- und Güterverkehr und gewisse Leute könnten keinen Reibach mehr machen. Denkste auch mal an die? :(

Unentwegt, drum sage ich es!

Brathering
10.11.2014, 12:07
Kurz: wieso zusammenleben, wenn man sich nicht mag?

Brathering
10.11.2014, 12:10
I think that a world consisting of tens of thousands of distinct countries, regions and cantons, and hundreds of thousands of independent free cities such as the present-day “oddities” of Monaco, Andorra, San Marino, Liechtenstein, Hong Kong, and Singapore, would be a world of unprecedented prosperity, economic growth, and cultural advancement.

-- H.H. Hoppe



:top:

Der gute Kerl sieht die Sezession als demokratische Stimmabgabe im Kollektiv, finde ich sehr akzeptabel.

Doc Gyneco
10.11.2014, 12:37
So - die Zwängerei ist durch. Das Lindwürmlein hat sich ausgekotzt.

Was die Katalanen-Spakos leider nicht kapiert haben:

Zum "Volk" gehören halt nicht nur ein paar Selbstgerechte, Selbsterwählte, Selbstdefinierte. In unserer Zeit, in der souveräne Nationalstaaten immer noch das zentrale Einheitsmass aller internationalen Ordnungsdinge sind, haben solche Tümeleien nicht das Geringste verloren. Zum "Volk" gehört halt nun mal nicht nur "Katalonien", sondern auch die andern Regionen in Spanien. Das ist Demokratie. Tja. Sollten ALLE Spanier demokratisch sagen, "Okay, Katalanen, ihr könnt gehen.", dann ist es eine würdige Demokratieentscheidung. Aber erst dann.
Paradebeispiel wie man es richtig macht: Die Abspaltung eines Teils des Schweizer Jura-Gebietes vom Kanton Bern zur Bildung eines neuen Kantons. So funktioniert Demokratie. Hingegen war der dreckige russischen Krim-Raub das klassische Gegenstück zu einer demokratischen Sezession. Bei Demokratie geht es halt um eine generelle Grundsatzeinstellung und nicht bloss darum, mal eben schnell, schnell in eine selbstaufgestellte Abstimmungsurne zu kacken. Selbstgefällig Selbstabstimmungen anzusetzen und durchzuführen, hat nichts mit Demokratie zu tun.

Tja. Da hilft nicht mal Toben. :hd:

An die Katalanen: SETZEN!

Was schwafelst Du hier für ein Unsinn !

Ohne die katalanen wäre Spanien schon längst ganz pleite !

Die haben voll Recht !

Nord-Italien hegt ja ähnliche Pläne gegenüber Süd-Italien.

http://forum.ovh.com/images/smilies/rolleyes.gifhttp://forum.ovh.com/images/smilies/rolleyes.gifhttp://forum.ovh.com/images/smilies/rolleyes.gif

-jmw-
10.11.2014, 14:58
Wer, Hoppe? Lass ihn das nicht hören, der kriegt die Pickel! :D


Der gute Kerl sieht die Sezession als demokratische Stimmabgabe im Kollektiv, finde ich sehr akzeptabel.

-jmw-
10.11.2014, 15:00
Unentwegt, drum sage ich es!
Brav! :)

Brathering
10.11.2014, 15:02
Wer, Hoppe? Lass ihn das nicht hören, der kriegt die Pickel! :D

Doch, sagt er mehrmals in der ersten Hälfte des Buches "Democracy, the god that failed". - glaube ich, zehn Jahre her seit gelesen.

Ockham
10.11.2014, 16:43
I think that a world consisting of tens of thousands of distinct countries, regions and cantons, and hundreds of thousands of independent free cities such as the present-day “oddities” of Monaco, Andorra, San Marino, Liechtenstein, Hong Kong, and Singapore, would be a world of unprecedented prosperity, economic growth, and cultural advancement.

-- H.H. Hoppe


Ach, Hoppe. Hoppe ist bloss ein libertärer Maulheld, der den egoistischen wirtschaftlichen Kurzzeit-Erfolg von Unternehmern an die erste Stelle seines Modells setzt, und alles andere soll sich diesen Selbstbedienern gefälligst unterordnen.

Er scheitert aber mit einer Erklärung, warum es in den Staaten dieser Welt ständig zu Gemeindezusammenlegungen kommt anstatt zu weitere Kommunalversplitterung. Und zwar aus Gründen der mangelndem wirtschaftlichen Erfolgs. Fakt ist nun mal: Wenn nun jedes Kleingebietseinheit umfänglich ein eigene Verwaltungs- und Ordnungssystem aufbauen und unterhalten muss, ist dies der Effizienz massiv abträglich und schadet schlussendlich der Volkswirtschaft. Doch zu solchen lebensweltlichen Fakten schweigt sich der Schwätzer aus.

Und seine Beispiele sind hanebüchen:

Hong Kong eine "independent free city"? ...ähhh... ja genau...

Bis auf Singapur sind die genannten Gebiete Anhängsel von grösseren Staaten
San Marino -> Italien
Andorra > Frankreich/Spanien
Monaco -> Frankreich
Liechtenstein -> Schweiz (/Ösi/DE)
Hong Kong -> China

Diese "grösseren" Staaten nehmen den kleinen viele ihrer essentiellen Staatlichkeitsaufgaben ab: Landesverteidigung, Postwesen, Geldwesen, Bankenwesen, Bildungswesen, Internationales politisches Auftreten, etc. (Unterschiedlich je nach Staat.) Ohne solche "Hilfen", könnten die Ländchen zusammenpacken.

Daneben sind die genannten Kleinststaaten Europas massiv auf Arbeitskräfte/Grenzgänger angewiesen. (Liechtenstein: 50% der Arbeiter sind Grenzgänger.) Wo nähme man die her, wenn alles nur solch Pfupfstaaten wären, die ihrerseits ach so prosperierend sind und nach Arbeitern schreien? Oder soll Singapur mit 5,3 Einwohnern auf 700 km2 etwa als Zukunftsmassstab für Europa dienen? Dann kann Afrika ja kommen...


Der gute Kerl sieht die Sezession als demokratische Stimmabgabe im Kollektiv, finde ich sehr akzeptabel.

Um Selbstbestimmung und Demokratierechte für das Volk oder das Gemeinschaftskollektivs geht es Herrn Hoppe ganz bestimmt nicht, sondern bloss um möglichst günstige und selbstgewählte Standortbedingungen für Selbstbedienungsunternehmer, Abzocker und Wirtschaftsgauner.

-jmw-
10.11.2014, 18:00
Ich nehme mal an, Hoppe würde darauf antworten, dass

1. den Kommunen das Geld fehlt, welches Bund und Länder einfordern, dass
2. Effizienz eine nachrangige Kategorie sei, dass
3. bis auf Landesverteidigung und Aussenpolitik die genannten Funktionen eh regelmässig von Privaten übernommen werden sollten, dass
4. Arbeitsmigration und Gastarbeiterschaft kein Problem darstellten und dass
5. ein Arbeitskräftemangel, so er entstünde, ja nur gut für die Arbeiter sein könne.


Ach, Hoppe. Hoppe ist bloss ein libertärer Maulheld, der den egoistischen wirtschaftlichen Kurzzeit-Erfolg von Unternehmern an die erste Stelle seines Modells setzt, und alles andere soll sich diesen Selbstbedienern gefälligst unterordnen.

Er scheitert aber mit einer Erklärung, warum es in den Staaten dieser Welt ständig zu Gemeindezusammenlegungen kommt anstatt zu weitere Kommunalversplitterung. Und zwar aus Gründen der mangelndem wirtschaftlichen Erfolgs. Fakt ist nun mal: Wenn nun jedes Kleingebietseinheit umfänglich ein eigene Verwaltungs- und Ordnungssystem aufbauen und unterhalten muss, ist dies der Effizienz massiv abträglich und schadet schlussendlich der Volkswirtschaft. Doch zu solchen lebensweltlichen Fakten schweigt sich der Schwätzer aus.

Und seine Beispiele sind hanebüchen:

Hong Kong eine "independent free city"? ...ähhh... ja genau...

Bis auf Singapur sind die genannten Gebiete Anhängsel von grösseren Staaten
San Marino -> Italien
Andorra > Frankreich/Spanien
Monaco -> Frankreich
Liechtenstein -> Schweiz (/Ösi/DE)
Hong Kong -> China

Diese "grösseren" Staaten nehmen den kleinen viele ihrer essentiellen Staatlichkeitsaufgaben ab: Landesverteidigung, Postwesen, Geldwesen, Bankenwesen, Bildungswesen, Internationales politisches Auftreten, etc. (Unterschiedlich je nach Staat.) Ohne solche "Hilfen", könnten die Ländchen zusammenpacken.

Daneben sind die genannten Kleinststaaten Europas massiv auf Arbeitskräfte/Grenzgänger angewiesen. (Liechtenstein: 50% der Arbeiter sind Grenzgänger.) Wo nähme man die her, wenn alles nur solch Pfupfstaaten wären, die ihrerseits ach so prosperierend sind und nach Arbeitern schreien? Oder soll Singapur mit 5,3 Einwohnern auf 700 km2 etwa als Zukunftsmassstab für Europa dienen? Dann kann Afrika ja kommen...

-jmw-
10.11.2014, 18:01
Doch, sagt er mehrmals in der ersten Hälfte des Buches "Democracy, the god that failed". - glaube ich, zehn Jahre her seit gelesen.
Hmm... Müsst ich nachgucken. Ich glaub's Dir mal ungesehen. :)

Don
10.11.2014, 18:18
So - die Zwängerei ist durch. Das Lindwürmlein hat sich ausgekotzt.

Was die Katalanen-Spakos leider nicht kapiert haben:

Zum "Volk" gehören halt nicht nur ein paar Selbstgerechte, Selbsterwählte, Selbstdefinierte. In unserer Zeit, in der souveräne Nationalstaaten immer noch das zentrale Einheitsmass aller internationalen Ordnungsdinge sind, haben solche Tümeleien nicht das Geringste verloren. Zum "Volk" gehört halt nun mal nicht nur "Katalonien", sondern auch die andern Regionen in Spanien. Das ist Demokratie. Tja. Sollten ALLE Spanier demokratisch sagen, "Okay, Katalanen, ihr könnt gehen.", dann ist es eine würdige Demokratieentscheidung. Aber erst dann.
Paradebeispiel wie man es richtig macht: Die Abspaltung eines Teils des Schweizer Jura-Gebietes vom Kanton Bern zur Bildung eines neuen Kantons. So funktioniert Demokratie. Hingegen war der dreckige russischen Krim-Raub das klassische Gegenstück zu einer demokratischen Sezession. Bei Demokratie geht es halt um eine generelle Grundsatzeinstellung und nicht bloss darum, mal eben schnell, schnell in eine selbstaufgestellte Abstimmungsurne zu kacken. Selbstgefällig Selbstabstimmungen anzusetzen und durchzuführen, hat nichts mit Demokratie zu tun.

Tja. Da hilft nicht mal Toben. :hd:

An die Katalanen: SETZEN!

Alan Posener? Wieder mal die Medikamente nicht genommen?

Apart
10.11.2014, 18:29
Die Argumentation der katalonischen Separatisten ist ja lächerlich.

Wenn sie nicht mit dem ärmeren Teil Spanien solidarisch eine Volkswirtschaftliche Einheit sein wollen, dann können sie ja auch kaum Solidarität von den wirtschaftlich besser florierenden EU Staaten für ihren beinahe bankrotten Staat fordern.