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Vollständige Version anzeigen : freie marktwirschaft + gesichertes grundeinkommen



ernesto, die katze
15.11.2005, 21:36
in den nächsten jahren und jahrzehnten werden, so meine wilde, aber gar nicht mal so unwahrscheinliche vermutung, die verschiedenen interessen der kapitalisten, ob nun heuschrecken oder sonstige ausbeuter oder einfach nur nette unternehmer, und die der arbeiterschaft plus arbeitslosen zu diversen kämpfen führen, die die ideologen auf beiden seiten freilich auszunützen versuchen werden, was zur zumindestens kurzfristigen niederlage der kapitalisten - klasse und der installation eines sozialistischen regimes führen wird.

das ist meiner meinung nach nicht erstrebenswert.

gleichzeitig ist aber auch der knallharte siegeszug eines menschenfeindlichen raubtierkapitalismus bei verletzung der interessen der sogenannten " einfachen bürger " nicht erstrebenswert, deshalb habe ich einen vorschlag zu machen, dessen verwirklichungsmöglichkeiten ich nicht genau einschätzen kann.

sozusagen einen kompromiss.

also, ich halte es für beide seiten für sinnvoll, würde man zugeständnisse machen, aber gleichzeitig auch einfordern - und zwar erlaubt man der kapitalisten - klasse auf der einen seite in einer freien marktwirtschaft herumzuwurschteln und profite zu erzielen wie es ihr beliebt, auf der anderen seite jedoch führt man ein gesichertes grundeinkommen ein, das jeden ab einem gewissen alter dazu bemächtigt frei und selbstbestimmt leben zu können, mitunter auch ohne arbeit, was in zukunft eine weitaus bedeutendere frage sein wird als sie es jetzt aufgrund des dogmatismus unserer politiker und " vordenker " noch nicht ist.

ich denke, dauerhaft könnten beide parteien damit leben - schließlich sind die gewinnmaxiemierenden kräfte des kapitalismus gewaltig, seine unmenschlichkeit zugleich jedoch ebenfalls. das jetzige modell der " sozialen marktwirtschaft " ist gescheitert, alternativvorschläge von den herrschenden sind nicht in sicht, hoffnung auf besserung besteht kurzfristig auch nicht.

SAMURAI
16.11.2005, 10:33
Ja, ja die eiserne Reisschüssel einführen wie MAO, dann ist alles im Lot !

Der Gerechte
16.11.2005, 10:47
Die Kapitalisten sind nur leider nicht daran interessiert , dass jeder Bürger ein gesichertes
Grundeinkommen hat . Sie versuchen vielmehr die Politik zu ihren Gunsten zu beeinflussen ,
damit sie Menschen noch besser ausbeuten können .

ernesto, die katze
16.11.2005, 10:52
Die Kapitalisten sind nur leider nicht daran interessiert , dass jeder Bürger ein gesichertes
Grundeinkommen hat . Sie versuchen vielmehr die Politik zu ihren Gunsten zu beeinflussen ,
damit sie Menschen noch besser ausbeuten können .
die kapitalisten werden dieses grundeinkommen auch nicht einführen, weil sie so gute menschen sind oder weil sie so gute menschen werden, sondern weil sie aufgrund der zuspitzung der sozialen lage irgendwann vor den möglichkeiten revolution oder weitreichende zugeständnisse stehen werden. sie müssten also den tod schon im nacken sitzen haben, oder ihn zumindestens dort spüren, ehe sie derartiges einzuführen gedenken.

ernesto, die katze
16.11.2005, 10:56
Du scheinst offenbar ernsthaft daran zu glauben, daß Geld vom Himmel fällt.
nein, es geht nicht nur um's geld. geld kann man weder essen noch trinken noch rauchen. es geht ganz grundsätzlich um güter, und die fallen quasi vom himmel bzw. sie sind im mehr als ausreichenden maße vorhanden und die produktion von gütern steigt jährlich bei einer sinkenden anzahl von lohnsklaven.

Der Gerechte
16.11.2005, 10:58
die kapitalisten werden dieses grundeinkommen auch nicht einführen, weil sie so gute menschen sind oder weil sie so gute menschen werden, sondern weil sie aufgrund der zuspitzung der sozialen lage irgendwann vor den möglichkeiten revolution oder weitreichende zugeständnisse stehen werden. sie müssten also den tod schon im nacken sitzen haben, oder ihn zumindestens dort spüren, ehe sie derartiges einzuführen gedenken.


Damit es zu einer Revolution kommt , müssen bestimmt 50% der Bürger auch eine Revolution wollen .Solange es nur eine kleine Minderheit ist von 10% brauchen sich die Kapitalisten und deren Handlanger (die Politiker) wohl keine Sorgen machen .

ernesto, die katze
16.11.2005, 11:04
Damit es zu einer Revolution kommt , müssen bestimmt 50% der Bürger auch eine Revolution wollen .Solange es nur eine kleine Minderheit ist von 10% brauchen sich die Kapitalisten und deren Handlanger (die Politiker) wohl keine Sorgen machen .
ich bin ganz ehrlich, ich wünsche mir gar keine revolution - oder nicht nur das : ich habe gar ein wenig angst davor, schließlich bin ich wohl sowas wie der lebendige hauptfeind der linken ideologen, ein dekadenter bürgerlicher, aber ich wünsche mir, dass es für gesellschaftliche veränderungen zu einem umdenken innerhalb des volkes kommen wird, ja, ich wünsche mir sogar, dass sich die soziale lage weiterhin verschlechtert, wobei der wunsch eigentlich witzlos ist, da sich die lage sowieso verschlechtern wird, damit es zu vernünftigen, für beide seiten vernünftige veränderungen kommen kann.

ernesto, die katze
16.11.2005, 11:05
Ah ja. Alles klar.
das freut mich.

Der Gerechte
16.11.2005, 11:10
Ich bitte nochmals um Beantwortung meiner Frage: Was versteht du unter einem »gesicherten Grundeinkommen«? Arbeitsfreie Einkünfte auf Kosten deiner Mitmenschen?

.....ja.....

ernesto, die katze
16.11.2005, 11:12
Ich bitte nochmals um Beantwortung meiner Frage: Was versteht du unter einem »gesicherten Grundeinkommen«? Arbeitsfreie Einkünfte auf Kosten deiner Mitmenschen?
ja.

text zur kurz.

curious
16.11.2005, 12:22
@ernesto: hast du schon irgendeinmal gehört, dass in der Politik 2 gegensätzliche Seiten irgeneinmal "Zugeständnisse" gemacht haben - auch wenn sie der Gesamtheit nutzen würden? Beispiel: "Subventionsabbau" kann man nicht mal zu Ende aussprechen, ohne die Bauern- oder Kohlelobby am Hals zu haben...

Ausserdem: worin unterscheidet sich dein "Kompromis" von den herrschenden Umständen? Wer "kapitalistisch" orientiert ist, kann auch jetzt schon mehr oder weniger gut Profite machen, wer nicht arbeiten will, lebt jetzt schon auf Kosten der Gesellschaft.

ernesto, die katze
16.11.2005, 12:24
@ernesto: hast du schon irgendeinmal gehört, dass in der Politik 2 gegensätzliche Seiten irgeneinmal "Zugeständnisse" gemacht haben - auch wenn sie der Gesamtheit nutzen würden? Beispiel: "Subventionsabbau" kann man nicht mal zu Ende aussprechen, ohne die Bauern- oder Kohlelobby am Hals zu haben...

Ausserdem: worin unterscheidet sich dein "Kompromis" von den herrschenden Umständen? Wer "kapitalistisch" orientiert ist, kann auch jetzt schon mehr oder weniger gut Profite machen, wer nicht arbeiten will, lebt jetzt schon auf Kosten der Gesellschaft.
die erneuerung wäre die verbesserung auf beiden seiten.

Leyla
17.11.2005, 12:43
So etwas ähnliches hatten wir ja bis vor kurzem schon im "rheinischen Kapitalismus", nämlich Sozialhilfe ohne die Verpflichtung, sich um (bezahlte) Arbeit zu bemühen, die damals wie heute nicht im ausreichenden Maß vorhanden war.

Allerdings war das meiner Meinung nach ein Zugeständnis, das in den kapitalistischen Metropolen nur deshalb gemacht wurde, weil es den Realsozialismus gab. Der sollte für die Masse nicht erstrebenswert erscheinen, also musste das Leben im Westen für die Masse attraktiv bleiben - trotz verschärfter Konkurrenz um die Arbeitsplätze. Dazu gehörte eben auch, dass man im Fall des Arbeitsplatzverlustes noch einigermaßen menschenwürdig leben konnte.

Natürlich hätte dieser "rheinische Kapitalismus" nie weltweit funktioniert, denn die paar Zuckerstückchen, die hier an das westeuropäische Patriarchat verteilt wurden, hat man eben durch verschärfte Ausbeutung im Trikont wieder reingeholt.

Trotzdem würde ich nicht ausschließen, dass man sich hier eines Tages wieder dazu entschließt, um des lieben Friedens Willen ein bedingungsloses Grundeinkommen einzuführen (allerdings dürfte es dann nicht sonderlich hoch sein). Allein schon deshalb, weil man die wachsende Zahl der Arbeitslosen nicht ständig auf deren "Arbeitswilligkeit" kontrollieren kann, ohne für die Kontrollen mehr Geld auszugeben, als diese Menschen zum Überleben brauchen.

Sinnvoller und fairer wäre es allerdings, die Wochenarbeitszeit zu verkürzen und auf diese Weise eine stressfreie Vollbeschäftigung zu erreichen. Aber das wird es im Kapitalismus bestimmt niemals geben.

ernesto, die katze
17.11.2005, 13:14
Sinnvoller und fairer wäre es allerdings, die Wochenarbeitszeit zu verkürzen und auf diese Weise eine stressfreie Vollbeschäftigung zu erreichen. Aber das wird es im Kapitalismus bestimmt niemals geben.
natürlich nicht.

die kapitalisten - klasse braucht die arbeitswilligen arbeitslosen selbstredend als druckmittel. das klingt jetzt ein wenig gemein, aber genau das könnten die arbeitsunwilligen ausnützen.

Megaman
17.11.2005, 13:26
sozusagen einen kompromiss. Die Kapitalisten brauchen keinen Kompromiss, sie werden siegen. Im Kapitalismus wird mehr Output generiert als in irgend einer anderen Wirtschaftsordnung. Langfristig kann kein anderes System mit dem Kapitalismus konkurrenzieren. Die Kapitalisten werden daher immer gewinnen, jetzt und in Zukunft auch. Der Kapitalismus ist ein Leistungssystem. Wer Leistungsstark ist, ist obenauf. Wer Leistungsstark ist, tritt für den Kapitalismus ein, der Rest für irgend was anderes. :]

hardstyler911
17.11.2005, 13:45
Die Kapitalisten brauchen keinen Kompromiss, sie werden siegen. Im Kapitalismus wird mehr Output generiert als in irgend einer anderen Wirtschaftsordnung. Langfristig kann kein anderes System mit dem Kapitalismus konkurrenzieren. Die Kapitalisten werden daher immer gewinnen, jetzt und in Zukunft auch. Der Kapitalismus ist ein Leistungssystem. Wer Leistungsstark ist, ist obenauf. Wer Leistungsstark ist, tritt für den Kapitalismus ein, der Rest für irgend was anderes. :]

Die Kapitalisten sind so doof das sie diejenigen mit durchziehen, die gar nicht arbeiten wollen.... :cool:

Megaman
17.11.2005, 13:57
Die Kapitalisten sind so doof das sie diejenigen mit durchziehen, die gar nicht arbeiten wollen.... :cool: Das stimmt, aber Perfekt ist eben nichts auf dieser Welt. :]

ernesto, die katze
17.11.2005, 14:08
Wie kommt ihr nur darauf, jemand würde freiwillig für euch arbeiten, damit ihr weiter rumfaulenzen könnt?
es geht mir nicht um mich.

SAMURAI
17.11.2005, 14:13
Haben wir im Staat nicht Millionen, die auf diese Weise schon so leben.

Kam gestern im ZDF. Stütze schon in der 3.Generation. Man lässt sich ein Kind machen, schon ist man wieder im gesicherten Grundeinkommen.

Die Dummen der Markwirtschaft ernähren sie ja.

Megaman
17.11.2005, 14:23
es geht mir nicht um mich. Nein, natürlich nicht, was wären wir auch für Schelme wenn wir dir deinen Altruismus nicht abkaufen würden. :rolleyes:

Megaman
17.11.2005, 14:52
Wirklich nicht? Wie hoch ist denn das von dir erzielte Einkommen? An der Leistung gemessen NULL, denn ernesto ist Arbeitslos.