FranzKonz
29.09.2014, 13:01
Norbert Lammert ist einer der wenigen, die aus dem bundesdeutschen Politbetrieb mit schöner Regelmäßigkeit herausragen. Immer höflich, aber doch äußerst bestimmt sagt er seine Meinung, und die muß nicht unbedingt mit der seiner Parteichefin übereinstimmen.
Und immer verdienen Lammerts Worte Respekt, in aller Regel auch Applaus. So auch hier.
Mit dem Kommentator Robert Roßmann, der den Artikel schrieb, gehe ich nicht konform. Trotzdem danke ich ihm, denn er macht auf den Sachstand aufmerksam. Auch das ist selten geworden in der deutschen Presse.
Zwergenhaft vor der Regierung (http://www.sueddeutsche.de/politik/deutsche-bundestagsabgeordnete-zwergenhaft-vor-der-regierung-1.2149938)
Die Regierung behandelt die Abgeordneten oft respektlos, heißt es - das mag stimmen. Schuld an der mangelnden Bedeutung des Bundestags sind aber vor allem die Parlamentarier: Sie verzwergen sich selbst.
29. September 2014
Der Bundestagspräsident sollte froh sein, dass sich die Welt nicht nach ihm richtet - auch wenn ihm diese Erkenntnis schwerfallen dürfte. Norbert Lammert kämpft seit Jahren für die Rechte des Parlaments. Dabei hat er nicht nur die Regierung im Blick, sondern auch die Fernsehsender. Dass ARD und ZDF viel zu wenig Bundestagsdebatten übertragen, gehört zum Kanon seiner Klagen. Die Öffentlich-Rechtlichen würden "mit souveräner Sturheit" dem Parlament den nötigen Platz im Programm verweigern. Lammerts Lamento klingt vernünftig. Und doch könnte dem Bundestag kaum etwas Schlimmeres passieren als die Übertragung all seiner Sitzungen. Die Sendungen würden zu Dokumenten der Selbstverzwergung des Parlaments.
[..]
Ein Parlament, das ernst genommen werden will, muss sich selbst ernst nehmen. Daran krankt es aber gewaltig. Zu Beginn dieser Legislaturperiode haben es die Abgeordneten sogar hingenommen, dass die Führungen von Union und SPD den Bundestag monatelang stillgelegt haben, um in Ruhe ihre Koalitionsverhandlungen führen zu können.
Und immer verdienen Lammerts Worte Respekt, in aller Regel auch Applaus. So auch hier.
Mit dem Kommentator Robert Roßmann, der den Artikel schrieb, gehe ich nicht konform. Trotzdem danke ich ihm, denn er macht auf den Sachstand aufmerksam. Auch das ist selten geworden in der deutschen Presse.
Zwergenhaft vor der Regierung (http://www.sueddeutsche.de/politik/deutsche-bundestagsabgeordnete-zwergenhaft-vor-der-regierung-1.2149938)
Die Regierung behandelt die Abgeordneten oft respektlos, heißt es - das mag stimmen. Schuld an der mangelnden Bedeutung des Bundestags sind aber vor allem die Parlamentarier: Sie verzwergen sich selbst.
29. September 2014
Der Bundestagspräsident sollte froh sein, dass sich die Welt nicht nach ihm richtet - auch wenn ihm diese Erkenntnis schwerfallen dürfte. Norbert Lammert kämpft seit Jahren für die Rechte des Parlaments. Dabei hat er nicht nur die Regierung im Blick, sondern auch die Fernsehsender. Dass ARD und ZDF viel zu wenig Bundestagsdebatten übertragen, gehört zum Kanon seiner Klagen. Die Öffentlich-Rechtlichen würden "mit souveräner Sturheit" dem Parlament den nötigen Platz im Programm verweigern. Lammerts Lamento klingt vernünftig. Und doch könnte dem Bundestag kaum etwas Schlimmeres passieren als die Übertragung all seiner Sitzungen. Die Sendungen würden zu Dokumenten der Selbstverzwergung des Parlaments.
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Ein Parlament, das ernst genommen werden will, muss sich selbst ernst nehmen. Daran krankt es aber gewaltig. Zu Beginn dieser Legislaturperiode haben es die Abgeordneten sogar hingenommen, dass die Führungen von Union und SPD den Bundestag monatelang stillgelegt haben, um in Ruhe ihre Koalitionsverhandlungen führen zu können.