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Vollständige Version anzeigen : Buntes Bündnis wollte Nordkurier wegen ehrlicher Berichterstattung einschüchtern



Demonstrant
24.09.2014, 22:15
Noch bevor die ersten Asylbewerber in Drögeheide eingezogen waren, versprachen alle beteiligten Stellen, offen und aktuell auch mögliche Probleme zu benennen. So sollten rechte Stimmungsmacher gar nicht erst die Möglichkeit haben, Ängste zu schüren. Dann gab es tatsächlich einige Vorfälle in Drögeheide, die auch Polizeieinsätze erforderlich machten. Wir berichteten regelmäßig darüber, zuletzt über einen Streit, bei dem ein Messer gezogen wurde. Zwei tschetschenische Brüder hatten einen Afghanen (22) bedroht, weil er angeblich Kontakt zu ihrer 14-jährigen Schwester gesucht hatte.

Dieser Bericht nun stellt nach Meinung von Gregor Kochhan, Mitglied des Sprecherrates des Bündnisses „Vorpommern: weltoffen, demokratisch, bunt!“ einen Verstoß gegen den Pressekodex dar. Kochhan kritisiert an unserer Berichterstattung, dass wir das Asylbewerberheim als Tatort und die Nationalitäten der Beteiligten genannt hatten. Sein Textvorschlag für einen „korrekten“ Beitrag, den er auf der Internet-Seite der "Alternativen Liste" verbreitet hat, lautet: „Männer geraten in Streit“ als Überschrift, gefolgt von diesem Text: „In einem Wohnblock in Drögeheide ist die Polizei erneut im Einsatz gewesen. Wegen eines Mädchens sind zwei Männer in Streit geraten...“.

Eine solche Art von Nicht-Berichterstattung sehen wir allerdings nicht als unsere Aufgabe an. Erstens aus Prinzip. Unsere Leser wollen Informationen aus der Region und der Nachbarschaft, präzise recherchiert, wahrhaftig geschrieben. Dafür bezahlen sie uns. Und genau das liefern wir gerne. Denn wir sind zweitens der festen Überzeugung, dass öffentliche Debatten besser sind als faktenfreies Geraune. Durch Verschweigen erzeugt man Unsicherheit und letztlich Angst. Was sollen die Menschen denn denken, wenn öfter Polizeiautos vorm Asylbewerberheim halten und nichts davon in der Zeitung steht? Das schürt Gerüchte und Stimmungen. Wir setzen Fakten dagegen.

http://www.nordkurier.de/ueckermuende/warum-der-nordkurier-lieber-die-fakten-nennt-229880509.html

BRDDR_geschaedigter
24.09.2014, 22:22
"In Streit geraten" ist die Standardfloskel schlechthin. Damit sugerriert man sogar eine Mitschuld der Opfer.