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Vollständige Version anzeigen : Werksangaben - Realität oder Getürkt



BlackForrester
20.09.2014, 10:10
Ich fahre nun einen Benz mit der OM642 LS 30 LA Maschine unter der Haube.

Ob der nun die Leistung (also PS, Drehmoment. vMax) tatsächlich bringt, dies lässt sich ja nur auf einem Rollenprüfstand feststellen und für den Schadstoffausstoss muss man auch eine Werkstatt bemühen.
Jetzt hatte ich beim Kauf meines Benz die Gelegenheit diesen auf den Rollenprüfstand zu stellen, weiß also (wenn ich diesem Rollenprüfstand glaube), dass die Leistungsdaten (PS, Drehmoment. vMax) nicht unter der Werksangabe und der Schadstoffausstoss nicht über der Werksangabe liegt.

Nur wer hat diese Möglichkeit und Gelegenheit schon.

Beim der Werksangabe "Verbrauch" wird es dann aber schon tricky...6,6 - 6,7l Diesel solch durch die Einspritzdüsen im Drittelmix fließen.
Naja, ich schaffe es - im berg- und hügelfreien Norden dieser Republik - diesen Wert zu unterbieten:D. Da steht lt. Bordcomputer auch einmal eine 5 an erster Stelle.
Wenn ich mich jedoch im Schwarzwald bewegen, dann ist dieser Wert - selbst bei vorsichtigster Fahrweise und dem streicheln des Gaspedals - reine Illusion...da geht unter 7,xl gar nix....wobei ich mit nicht beschweren will. Ich brauche lt. Bordcomputer zwar rund 1 Liter mehr als Werksangabe, aber immerhin kommt mein Benz mit 2 Tonnen Leergewicht daher und vier Räder wollen auch erst einmal angetrieben werden. Dazuich streichle mein Gaspedal nun auch nicht unbedingt in jeder Lebenslage, sonst hätte ich mir diesen Benz ja nicht kaufen brauchen.

Ob eine Werksangabe also real oder getürkt ist...reicht hier bloßes Vertrauen?

Chronos
20.09.2014, 10:16
Soweit mir bekannt, stellen Werksangaben reine Richtwerte dar, bei denen gewisse Toleranzen nach unten oder oben (eher nach oben) durchaus noch im Rahmen liegen und keinen Grund für einen Gewährleistungsanspruch darstellen.

Die Ermittlung des Kraftstoffverbrauchs ist ja in den genormten Messverfahren festgelegt und somit auch ein gewisser prozentualer Anteil an Steigungen enthalten. Was darüber hinaus geht, ist eben durch den vom Normverfahren abweichenden Gebrauch des Fahrzeuges bedingt und vom Fahrer hinzunehmen.

GSch
20.09.2014, 10:23
Diese Angaben werden nach ganz bestimmten Messverfahren ermittelt. Bei deren Definition versucht man zwar, sich einigermaßen an realen Verhältnissen zu orientieren, aber die Realität selbst ist das natürlich nicht. Jeder fährt anders - der eine in der Stadt, der andere auf dem Land, der eine in den Bergen, der andere in Ostfriesland, der eine hat seit seiner Kindheit einen ganz schweren rechten Fuß, der andere nicht.

Man muss sich darüber klar sein, dass man mit diesen Werten zwar verschiedene Fahrzeuge miteinander vergleichen kann, denn die Verfahren sind genormt, aber die Verbindung zum wirklichen eigenen Verbrauch ist eher schwach. Es kann höchstens so mehr oder weniger stimmen.

jack000
20.09.2014, 10:58
Die Ermittlung des Kraftstoffverbrauchs ist ja in den genormten Messverfahren festgelegt und somit auch ein gewisser prozentualer Anteil an Steigungen enthalten.
Seit wann denn das? Verbrauchsangaben werden auf gerader Strecke unter Idealbedingungen mit Fahrzeugen mit geringster Ausstattung ermittelt.
=> Verbrauchsangaben sind ein geringst möglicher Wert

Chronos
20.09.2014, 11:34
Seit wann denn das? Verbrauchsangaben werden auf gerader Strecke unter Idealbedingungen mit Fahrzeugen mit geringster Ausstattung ermittelt.
=> Verbrauchsangaben sind ein geringst möglicher Wert
Na dann halt so.

Ich war der irrigen Ansicht, dass auch ein Steigungsanteil im Testprogramm enthalten sei. Dann eben nicht.

Mir war aber selbstverständlich klar, dass die Werksangaben sehr kosmetische Aussagen sind und in Wirklichkeit der Bleifuß wesentlich stärker in den Verbrauch eingeht als alle Geradeaus-Stadtbummel-Bundestraßen-Teilstücke zusammen.

Ein reiner orientierender Richtwert, auf den sich sowieso nur jene Autofahrer berufen, wie wegen des niedrigen Verbrauchs ihres Fahrzeugs (man kennt diese Märchenerzähler ja....) fast nieeee tanken müssen, und wenn überhaupt, dann immer nur für 15 Euro.......
:D

BlackForrester
20.09.2014, 19:17
Soweit mir bekannt, stellen Werksangaben reine Richtwerte dar, bei denen gewisse Toleranzen nach unten oder oben (eher nach oben) durchaus noch im Rahmen liegen und keinen Grund für einen Gewährleistungsanspruch darstellen.


Gut, aber wie prüfst Du ob der der Pkw, welchen Du gekaufst hast, auch den Angaben entspricht?

FranzKonz
20.09.2014, 19:51
... dass die Werksangaben sehr kosmetische Aussagen sind ....

Beim Benz ja, beim Suzuki und beim Citroen nicht. So zumindest meine Erfahrungen. Beim Benz hat auch noch der Tacho gewaltig gelogen, der hatte auf gleicher Strecke ca. 5% mehr km auf der Uhr, damit wäre der berechnete Spritverbrauch auf Grund der Uhr 5% niedriger als der reale.

konfutse
20.09.2014, 19:55
Der Verbrauch wird auf dem Rollenrüfstand mit einem standardisierten Fahrzyklus ermittelt, nicht auf der Straße.

Leberecht
20.09.2014, 20:02
Der Verbrauch wird auf dem Rollenrüfstand mit einem standardisierten Fahrzyklus ermittelt, nicht auf der Straße.
Das mag wohl sein. Aber das, was im Prospekt steht, wird auf dem Tapet ermittelt. Ist nicht anders, wie überall.