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Vollständige Version anzeigen : Streikrecht für Monopolisten?



jack000
03.09.2014, 10:12
Der dreistündige bundesweite Warnstreik der Gewerkschaft der Lokführer (GDL) hat am Montagabend auch in Stuttgart und der Region Pendlern den Feierabend verdorben. Von 18 Uhr an legte der Ausstand den S-Bahn-Verkehr lahm und verursachte auch im Fern- und Regionalverkehr Ausfälle und Verspätungen. Wer nicht rechtzeitig die Heimfahrt angetreten hatte, stand vor Zügen, deren Türen sich zwar öffneten und schlossen, aber keinen Meter mehr fuhren. Einige Züge hatten die Stammstrecke zwischen Hauptbahnhof und Feuersee lahmgelegt.

Das kurz nach 18 Uhr von einem Bahn-Sprecher angekündigte Störfallkonzept, das vorsah, diverse Linien oberirdisch im Hauptbahnhof halten und andere nur bis Kornwestheim oder Bad Cannstatt fahren zu lassen, konnte gar nicht in Kraft treten, da „überall Züge so positioniert waren, dass das gesamte Netz lahmgelegt war“, so ein Sprecher. Wir haben jetzt bei der S-Bahn eben die Stufe null.“
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.lokfuehrerstreik-in-stuttgart-s-bahn-verkehr-komplett-lahmgelegt.bd18ae66-c07e-4bc6-a49b-9a20addee54b.html

In einem Interview hatte der GdL-Vorsitzende erwähnt, dass er es absolut klasse findet, dass die Züge still stehen und das ja bei einem jeden Streik es Opfer gäbe.

Hier irrt er m.E. Der Unterschied zur Privatwirtschaft ist der, dass z.B. eine Firma oder Branche einen bestimmten Gewinn erzielt und die Beschäftigten ihren Anteil daran haben möchten. Wenn also z.B. bei VW gestreikt wird, dann sind die Kunden nicht direkt betroffen. Ausfallzeiten durch Streiks können durch flexible Arbeitszeiten wieder aufgeholt werden und Beschäftigte in der Privatwirtschaft möchten es sich ja auch nicht mit dem Kunden verscherzen, da ohne diese es ja nun keine Lohn-/Gehaltssteigerungen geben kann.
Sind die Gehaltssteigerungen aber so hoch, dass die Fahrzeuge sehr viel teurer werden, wechseln die Kunden zur Konkurrenz.
=> Es hält sich also alles die Waage und es wird auf Augenhöhe zwischen allen Beteiligten verhandelt!

Anders verhält es sich beim ÖPNV. Auf diesen sind die Kunden angewiesen und ein Streik hat erheblich negative Auswirkungen auf die Kunden und weniger auf den Arbeitgeber, da die meisten Kunden über Monats-/Jahreskarten verfügen, die Einnahmen also nicht sehr einbrechen und es werden ja auch Kosten gespart wenn Züge nicht fahren.
=> Die Erpresser (Streikende will ich sie nicht nennen) nehmen also völlig unschuldige Opfer in die Kneifzange und erpressen so ihre Forderungen.
Ebenso interessieren sich die Erpresser auch gar nicht dafür, wie viel Geld denn in der Kasse ist was verteilt werden kann, denn der Kunde hat keine Möglichkeit auf andere Züge auszuweichen, er hat also in jedem Fall den Schaden und egal wie sehr die Erpresser den Kunden malträtieren, er wird in jeden Fall wiederkommen, da die Erpresser das Monopol haben.
Im Gegenzug könnte man doch auch den Erpressern mal das Wasser abdrehen und dann mit denen über den Wasserpreis diskutieren.

Wie kann das Problem gelöst werden? "Früher" waren das alles Beamte und da wurde/durfte nicht gestreikt (werden).

-jmw-
03.09.2014, 10:27
Alle betroffenen Pendler sollten für denJanuar keine Karten kaufen und dennoch fahren.
Für die erwischten Schwarzfahrern entstandenen Kosten müsste ein Soli-Fonds geschaffen werden.

Alternativ: Die Namen der Verursacher herausfinden und sie soweit möglich privat boykottieren.