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Vollständige Version anzeigen : DDR Bürger



discipulus
12.11.2005, 16:59
Also wenn man mal zusammenfasst was man so alles liest, hört und sieht gibt es anscheinend für die meisten Westdeutschen und für die Medien nur zwei Kategorien von DDR Bürgern:

Kategorie A:
- Der Bürger wird in seinem Leben behindert (z.B. bei der Berufswahl) und verfolgt.
- Die Partei und das System sind ihm äußerst verhasst.
- Die halbe Familie sitzt in Bautzen ein.
- Er hat nie die Möglichkeit Urlaub zu machen und auch sonst kein Vergnügen.

Die Bürger die nicht zur Kategorie A gehören, gehören automatisch zur Kategorie B.

Kategorie B:
- Der Bürger ist Mitglied der SED und schreit jeden Morgen nach dem Aufstehen "Der Sozialismus siegt!"
- Er verpfeift Kollegen an die Stasi.
- Als Bonze hat er sämtliche Vergünstigungen.

Zugegeben ist es etwas überspitzt aber dieses Schwarzweißdenken ist leider sehr oft zu beobachten.

Settembrini
12.11.2005, 17:12
Meines Erachtens gibt es ueberhaupt keine "DDR-Buerger" mehr.

Habe ich etwa was verpasst? 8o

discipulus
12.11.2005, 17:13
Ich meine die Sicht auf die ehemalige DDR und ihre Bürger.

Stammtischler
12.11.2005, 17:28
Also wenn man mal zusammenfasst...
sehr guter Beitrag.
Ich sehe das auch so.
Ich bin zwar erst 1982 geboren, habe aber noch ein wenig Erinnerungen.
Wenn man dann bedenkt, dass Erinnerungen an Kinderzeiten immer geschönt sind(es gab viel mehr Schnee im Winter und viel mehr Sonne im Sommer), dann bleibt trotzdem für mich übrig, dass es nicht schlecht war als Kind, wenn die Eltern nicht grad zur Kategorie A gehörten.
Meine Erfahrung mit gleichaltrigen Altbundesbügern ist allerdings, dass eine vollkommene Disinformation besteht, was die DDR als solches überhaupt betrifft.
Lustig ist, das man da auf Feiern echt prima Geschichten erzählen kann, von wegen Pionierabenteurern. Manche glauben einem ja jeden Dreck und ich habe immer einen riesigen Spass.

discipulus
12.11.2005, 17:31
sehr guter Beitrag.
Ich sehe das auch so.
Ich bin zwar erst 1982 geboren, habe aber noch ein wenig Erinnerungen.
Wenn man dann bedenkt, dass Erinnerungen an Kinderzeiten immer geschönt sind(es gab viel mehr Schnee im Winter und viel mehr Sonne im Sommer), dann bleibt trotzdem für mich übrig, dass es nicht schlecht war als Kind, wenn die Eltern nicht grad zur Kategorie A gehörten.
Meine Erfahrung mit gleichaltrigen Altbundesbügern ist allerdings, dass eine vollkommene Disinformation besteht, was die DDR als solches überhaupt betrifft.
Lustig ist, das man da auf Feiern echt prima Geschichten erzählen kann, von wegen Pionierabenteurern. Manche glauben einem ja jeden Dreck und ich habe immer einen riesigen Spass.Ich selbst binn erst Jahrgang 1986 aber ein Blick auf meine Familie reicht um zu sehen das ein Schwarzweißdenken unsinnig ist.

Biskra
13.11.2005, 12:08
Ich selbst binn erst Jahrgang 1986 aber ein Blick auf meine Familie reicht um zu sehen das ein Schwarzweißdenken unsinnig ist.

Wieso? Waren wohl alle bei der Stasi im inneren Widerstand? :2faces:

Vietminh
13.11.2005, 15:52
Die zuverlässigsten Informationen kriegt man, meiner Meinung nach, von Bekannten und Verwandten.

hardstyler911
13.11.2005, 16:04
sehr guter Beitrag.
Ich sehe das auch so.
Ich bin zwar erst 1982 geboren, habe aber noch ein wenig Erinnerungen.
Wenn man dann bedenkt, dass Erinnerungen an Kinderzeiten immer geschönt sind(es gab viel mehr Schnee im Winter und viel mehr Sonne im Sommer), dann bleibt trotzdem für mich übrig, dass es nicht schlecht war als Kind, wenn die Eltern nicht grad zur Kategorie A gehörten.
Meine Erfahrung mit gleichaltrigen Altbundesbügern ist allerdings, dass eine vollkommene Disinformation besteht, was die DDR als solches überhaupt betrifft.
Lustig ist, das man da auf Feiern echt prima Geschichten erzählen kann, von wegen Pionierabenteurern. Manche glauben einem ja jeden Dreck und ich habe immer einen riesigen Spass.

Das haben wir ja gerne, früher beim Pioniergruß immer in der ersten Reihe gestanden und Heute die Leute verarschen.... :(

Kenshin-Himura
13.11.2005, 16:10
Zitat von discipulus:
Also wenn man mal zusammenfasst was man so alles liest, hört und sieht gibt es anscheinend für die meisten Westdeutschen und für die Medien nur zwei Kategorien von DDR Bürgern:

Es stimmt wohl, dass es diese beiden Hauptgruppen im Osten gibt. Ich finde aber nicht, dass da zu sehr schwarz-weiß gedacht wird. Wenn es danach geht, kann man doch viel mehr stereotypische Vorstellungen über den Westen zusammentragen. Ein Blick in meine Schule zeigt wiederum ein anderes Bild als bei dir: Bei meiner Schule und meiner Familie sieht es so aus, als ob das Schwarz-Weiß-Denken mehr als jetzt sowieso schon angebracht wäre.

Der Patriot
13.11.2005, 16:11
Also wenn man mal zusammenfasst was man so alles liest, hört und sieht gibt es anscheinend für die meisten Westdeutschen und für die Medien nur zwei Kategorien von DDR Bürgern:

Kategorie A:
- Der Bürger wird in seinem Leben behindert (z.B. bei der Berufswahl) und verfolgt.
- Die Partei und das System sind ihm äußerst verhasst.
- Die halbe Familie sitzt in Bautzen ein.
- Er hat nie die Möglichkeit Urlaub zu machen und auch sonst kein Vergnügen.

Die Bürger die nicht zur Kategorie A gehören, gehören automatisch zur Kategorie B.

Kategorie B:
- Der Bürger ist Mitglied der SED und schreit jeden Morgen nach dem Aufstehen "Der Sozialismus siegt!"
- Er verpfeift Kollegen an die Stasi.
- Als Bonze hat er sämtliche Vergünstigungen.

Zugegeben ist es etwas überspitzt aber dieses Schwarzweißdenken ist leider sehr oft zu beobachten.

Ich wäre dann wohl B gewesen (außer das mit dem Verpfeifen).

discipulus
13.11.2005, 16:19
Ich meinte damit, dass es in der DDR auch viele Bürger gab die nicht Mitglied der SED wahren aber auch nicht in Opposition zum System standen.
Sie machten Karrieren als Ingenieure, flogen in den Osten um Urlaub zu machen und dachten das der Sozialismus auch teilweise etwas Gutes hat (ohne glühender Anhänger zu sein).
Ganz normale Leute halt weder glühende Anhänger noch Gegener.

Witzbold
13.11.2005, 17:40
Wenn man Jahrgang 53 ist und die DDR aus anderer Sicht betrachtet & noch dazu > 30 Jahre im Westen lebt, kann ich nur sagen, viel früher hätte die Mauer an die Oder versetzt werden müssen.

Was uns heute betrifft, man sollte mit den Kamellen guter Junge böser Junge aufhören, denn weder die im Osten lebenden, och die im Westen lebenden, konnten sich aussuchen wo sie groß wurden.

Salazar
13.11.2005, 18:10
Ich meinte damit, dass es in der DDR auch viele Bürger gab die nicht Mitglied der SED wahren aber auch nicht in Opposition zum System standen.
Sie machten Karrieren als Ingenieure, flogen in den Osten um Urlaub zu machen und dachten das der Sozialismus auch teilweise etwas Gutes hat (ohne glühender Anhänger zu sein).
Ganz normale Leute halt weder glühende Anhänger noch Gegener.


Ganz ähnlich wie im Nationalsozialismus, der zwar kürzer war, aber in Friedenszeiten auch die grosse Masse an Menschen ohne allzugrosse Beschwerden ihr Dasein fristen liess.

discipulus
13.11.2005, 18:12
Ganz ähnlich wie im Nationalsozialismus, der zwar kürzer war, aber in Friedenszeiten auch die grosse Masse an Menschen ohne allzugrosse Beschwerden ihr Dasein fristen liess.Man zuckt zwar erst zurück aber da hast Du Recht.