PDA

Vollständige Version anzeigen : Die doppelte oder gar mehrfache Staatsbürgerschaft betreffend



Leila
23.08.2014, 16:08
Gleich vorweg: Ich lehne diese rundweg ab!

Wer aus seinem Herkunftsland (aus welchen Gründen auch immer) geflüchtet ist, aber dennoch an der Staatsbürgerschaft seines Herkunftslandes festhält, kommt mir verdächtig vor. Ihn halte ich für einen Unzuverlässigen und Unverläßlichen in jeglicher Hinsicht.

Wie denkt Ihr, meine lieben Leser, darüber? Könnt Ihr Euch vorstellen, als Braut oder Bräutigam auf mehreren Hochzeiten zu tanzen?

Daß die doppelte [oder mehrfache] Staatsbürgerschaft (http://www.einbuergerungstest.biz/einbuergerung-allgemein/doppelte-staatsbuergerschaft) ein Thema darstellt, dessen Besprechung sich in die Länge ziehen kann, bin ich mir als eine durch Heirat zur Schweizerbürgerin gewordene Perserin bewußt.

Den Anfang zu einem Gespräch habe ich hiermit getan. Ich hoffe auf Eure Entgegnungen.

Gruß von Leila

Rocko
23.08.2014, 16:13
Gleich vorweg: Ich lehne diese rundweg ab!

Wer aus seinem Herkunftsland (aus welchen Gründen auch immer) geflüchtet ist, aber dennoch an der Staatsbürgerschaft seines Herkunftslandes festhält, kommt mir verdächtig vor. Ihn halte ich für einen Unzuverlässigen und Unverläßlichen in jeglicher Hinsicht.

Wie denkt Ihr, meine lieben Leser, darüber? Könnt Ihr Euch vorstellen, als Braut oder Bräutigam auf mehreren Hochzeiten zu tanzen?

Daß die doppelte [oder mehrfache] Staatsbürgerschaft (http://www.einbuergerungstest.biz/einbuergerung-allgemein/doppelte-staatsbuergerschaft) ein Thema darstellt, dessen Besprechung sich in die Länge ziehen kann, bin ich mir als eine durch Heirat zur Schweizerbürgerin gewordene Perserin bewußt.

Den Anfang zu einem Gespräch habe ich hiermit getan. Ich hoffe auf Eure Entgegnungen.

Gruß von Leila

Bei einer Auswanderung gibt es aber mehrjährige Fristen, die unter bestimmten Bedingungen verstrichen sein müssen, bevor man einen Antrag auf Einbürgerung stellen darf.
Ich z.B. habe zur Zeit keine andere Möglichkeit, als die deutsche Staatsbürgerschaft zu behalten, ich muss also an der Staatsbürgerschaft meines Herkunftslandes zwangsweise festhalten, ob mir das jetzt passt oder nicht.

Herr B.
23.08.2014, 16:32
Gleich vorweg: Ich lehne diese rundweg ab!

Wer aus seinem Herkunftsland (aus welchen Gründen auch immer) geflüchtet ist, aber dennoch an der Staatsbürgerschaft seines Herkunftslandes festhält, kommt mir verdächtig vor. Ihn halte ich für einen Unzuverlässigen und Unverläßlichen in jeglicher Hinsicht.

Wie denkt Ihr, meine lieben Leser, darüber? Könnt Ihr Euch vorstellen, als Braut oder Bräutigam auf mehreren Hochzeiten zu tanzen?

Daß die doppelte [oder mehrfache] Staatsbürgerschaft (http://www.einbuergerungstest.biz/einbuergerung-allgemein/doppelte-staatsbuergerschaft) ein Thema darstellt, dessen Besprechung sich in die Länge ziehen kann, bin ich mir als eine durch Heirat zur Schweizerbürgerin gewordene Perserin bewußt.

Den Anfang zu einem Gespräch habe ich hiermit getan. Ich hoffe auf Eure Entgegnungen.

Gruß von Leila
Im Grunde genommen hast du recht. Die totale Assimilierung ist immer wünschenswert und die spiegelt die generelle Erwartung der Bürger im Gastland. Jedoch ist das nicht realistisch und bei Immigranten aus "freundlichen" Ländern sowieso nicht derart wichtig. Ich denke es ist vielen Schweizern wohl egal ob eine aus Frankreich kommende Person den frz. Pass beibehält, ein Russe jedoch wird freilich anders behandelt in dieser Hinsicht.
Die Kanadier beschweren sich oft dass die Europäer ihr halbes Leben hier verbringen und eine Einbürgerung erst nach 30 oder 40 Jahren erstreben. Sie verstehen nicht dass dies u. U. nötig ist, wie bei geschäftlichen Beziehungen oder Immiobilienbesitz in Europa usw. Dazu wiederum zeigen sich Kanadier höchst widersprüchlich wenn Schweizer sich langzeitig nicht einbürgern lassen, oder eine Doppelstaatsbürgerschaft führen, denn, so das Argument, die Schweiz sei ja neutral. Nur so als Beispiel mal.

Chelsea
23.08.2014, 17:31
Ich kenne einige wenige Leute mit doppelter Staatsbürgerschaft (Deutsch- Amerikaner, Deutsch-Türke, Deutsch-Französin) die empfinden es als sehr schön, dass sie die Staatsbürgerschaft der Länder beider Elternteile besitzen.
Für mich spricht eigentlich nicht wirklich etwas dagegen wenn z.B. die Eltern aus unterschiedlichen Ländern stammen oder man lange in einem anderen Land lebt als dem Heimatland und sich aufgrunddessen beiden Kulturen und Nationalitäten zugehörig fühlt.

Aber eine zweite Staatsbürgerschaft zu bekommen nur um Vorteile in einem Land abzugreifen und sich sonst mit diesem Land nicht verbunden fühlen, finde ich wiederum mehr als fragwürdig.
Ich denke, es kommt auf den Einzelfall an. Hat man Eltern aus verschiedenen Nationen, finde ich es okay. Ansonsten sollte man sich vielleicht doch irgendwann entscheiden.

Leila
23.08.2014, 21:06
Die derzeit meistbewunderte russische Opernsängerin beantragte die österreichische Staatsbürgerschaft, welche ihr auf Regierungsbeschluß gewährt wurde. – Als eine, die im Unterschied zu ihr keine besondere Begabung besitzt, könnte ich mich heute noch eine Perserin nennen (im Geiste oder im Herzen). Ich nenne mich aber eine Schweizerin und werde als solche wahrgenommen, da all mein Tun allein den Schweizern gilt.

Die erwähnte begnadete Sängerin trat vors Pult, hinter dem der derzeitige russische Präsident stand, um dessen Ehrerbietung zu erfahren. Der Witz bei jener Angelegenheit lag darin, daß die zu Ehrende zur Ehre des russischen Präsidenten beitrug.

Warum beantragt eine in aller Welt beliebte, ihres Gesangs und ihrer Schönheit wegen Bewunderte, die freimütig bekennt, sich noch immer als Russin zu fühlen, die österreichische Staatsbürgerschaft? Mehr aus Angst als aus Kalkül würde ich vermuten. Immerhin wurde sie nicht von wenigen ihrer Landsleute für eine Verräterin gehalten, bevor sie als erste Sängerin überhaupt auf dem Roten Platz sang.

Seine Heimat auf immer zu verlassen (oder verlassen zu müssen) ist ein schwerer Schritt, ja ein schier unmöglicher. Am besten gelingt dieser Schritt den gewaltsam Vertriebenen.

Wenn die Sängerin meint, der derzeitige Präsident der Russen unterstütze die Künstler in vorbildlicher Weise, dann denkt sie wahrscheinlich nicht an diejenigen Künstler, die anderer Meinung als ihr Gönner sind. – Klick! (http://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/pussy-riot-war-nur-der-anfang-russland-unterdrueckt-kuenstler)

grybbl
25.08.2014, 19:48
Die derzeit meistbewunderte russische Opernsängerin beantragte die österreichische Staatsbürgerschaft, welche ihr auf Regierungsbeschluß gewährt wurde. – Als eine, die im Unterschied zu ihr keine besondere Begabung besitzt, könnte ich mich heute noch eine Perserin nennen (im Geiste oder im Herzen). Ich nenne mich aber eine Schweizerin und werde als solche wahrgenommen, da all mein Tun allein den Schweizern gilt.

Die erwähnte begnadete Sängerin trat vors Pult, hinter dem der derzeitige russische Präsident stand, um dessen Ehrerbietung zu erfahren. Der Witz bei jener Angelegenheit lag darin, daß die zu Ehrende zur Ehre des russischen Präsidenten beitrug.

Warum beantragt eine in aller Welt beliebte, ihres Gesangs und ihrer Schönheit wegen Bewunderte, die freimütig bekennt, sich noch immer als Russin zu fühlen, die österreichische Staatsbürgerschaft? Mehr aus Angst als aus Kalkül würde ich vermuten. Immerhin wurde sie nicht von wenigen ihrer Landsleute für eine Verräterin gehalten, bevor sie als erste Sängerin überhaupt auf dem Roten Platz sang.

Seine Heimat auf immer zu verlassen (oder verlassen zu müssen) ist ein schwerer Schritt, ja ein schier unmöglicher. Am besten gelingt dieser Schritt den gewaltsam Vertriebenen.

Wenn die Sängerin meint, der derzeitige Präsident der Russen unterstütze die Künstler in vorbildlicher Weise, dann denkt sie wahrscheinlich nicht an diejenigen Künstler, die anderer Meinung als ihr Gönner sind. – Klick! (http://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/pussy-riot-war-nur-der-anfang-russland-unterdrueckt-kuenstler)


Sich auf der Bühne ein Hähnchen in die Vagina zu stecken ist schon extrem gesellschaftskritisch...

tabasco
25.08.2014, 20:15
Gleich vorweg: Ich lehne diese rundweg ab!(...)

Standest Du je überhaupt vor einer Wahl, was die Staatsbürgerschaft angeht?

OneDownOne2Go
25.08.2014, 20:18
Sich auf der Bühne ein Hähnchen in die Vagina zu stecken ist schon extrem gesellschaftskritisch...

Das war nicht auf einer Bühne, das war eine "Video-Performance" zwischen Ladendiebstahl und Abartigkeit...

mabac
26.08.2014, 04:39
Seine Heimat auf immer zu verlassen (oder verlassen zu müssen) ist ein schwerer Schritt, ja ein schier unmöglicher. Am besten gelingt dieser Schritt den gewaltsam Vertriebenen.


Das bezweifle ich und weise auf den Fall der US-Amerikaner deutscher Herkunft.

MorganLeFay
26.08.2014, 04:41
Drei Staatsbürgerschaften in der Familie (zwei für mich und zwei für meinen Mann, eine Überschneidung) und glücklich damit. Warum soll ich dem Staat was schenken, wenn es für mich besser so ist?

Mieser Peter
26.08.2014, 05:34
Aus verwaltungstechnischer Sicht ist das glaube ich, nicht ganz einfach. Es soll ja Länder geben, deren Staatsbürgerschaft man gar nicht offiziell ablegen kann.

Und auch wenn zwei Herzen in der Brust schlagen, auf zwei Hochzeiten zu tanzen ist dennoch unmöglich.

Für mich ist es auch ein Stück weit Bekenntnis zum entsprechenden Land. Wenn ich nur in einem anderen Land arbeiten möchte, als Heimat aber ein anderes Land sehe, brauche ich doch nicht den Pass von meinen Arbeitsland. Das entbindet das Gastland auch von gewissen Pflichten.

Murmillo
26.08.2014, 06:03
Das war nicht auf einer Bühne, das war eine "Video-Performance" zwischen Ladendiebstahl und Abartigkeit...

Na ja, wenn ich in einem Laden einen Apfel nehme und esse, ist dies Mundraub.Hier handelte es sich also gewissermaßen um F...enraub.:D

Leila
26.08.2014, 09:50
Standest Du je überhaupt vor einer Wahl, was die Staatsbürgerschaft angeht?

Ja und nein.

Ende der 1970er-Jahre beantragte ich – nach mehr als einem Jahrzehnt Aufenthalt in der Schweiz – das Schweizer Bürgerrecht, und zwar aus politischen Gründen. Dieses erwarb ich dann jedoch automatisch durch die Heirat eines Schweizers.

Auf die in Rede stehende Thematik wurde ich letzthin wieder aufmerksam, als ich einen alten Mann, der schon seit sechzig Jahren in der Schweiz lebt, sagen hörte, daß er sich in seinem Herzinnersten noch immer seinem Herkunftsland zugehörig fühle. Seine Aussage dünkte mich wert, einen Strang hierüber zu eröffnen.

Was mich betrifft: Ich habe den Schweizern alles (wirklich alles) zu verdanken und erzeige mich ihnen gegenüber deshalb dankbar. – Um alles noch zu verkomplizieren: Mir wurde von Familienangehörigen und Verwandten oftmals unterstellt, ich würde meine Wurzeln verleugnen. „Warum“, fragte ich sie, „seid Ihr denn nach Amerika und Kanada ausgewandert – einfach so zum Plausch?“ – Ich vermute, diese Streitigkeiten nicht mehr während meiner Lebenszeit schlichten zu können.