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Vollständige Version anzeigen : Bilanz der Zwischenfaelle und Abstuerze der Boeing 777 Baumuster



ABAS
20.08.2014, 07:52
Da ueber die Absturzermittlungen der Boeing 777-200 MH 370
und der Boeing 777-200 MH 17 mittlerweile der Mantel des
Schweigens und Vergessens huellt, erstelle ich diesen Strang
der sich mit der Pannenserie, Zwischenfall und Absturzbilanz
der Triple Seven beschaeftigen soll.

Ich bitte um rege Beteiligung insbesondere um Meldungen ueber
Pannen und Zwischenfaelle die in den Medien eher beifaellig oder
nachlaessig platziert wurden.

Nach meinen Recherchen ergibt sich von 2007 bis heute folgende
Bilanz der 777 Pannen, Zwischenfaelle und Abstuerze:


Boeing 777-300 Air France (Peking > Paris)

Eine Boeing 777 der Fluggesellschaft Air France ist am 24. November 2007 auf ihrem Weg von Peking nach Paris in der russischen Stadt St. Petersburg notgelandet. Wie russische Nachrichtenagenturen meldeten, hatte das Flugzeug Probleme mit den Motoren. An Bord waren den Angaben zufolge 304 Menschen.


http://forum.airliners.de/topic/40052-air-france-aus-peking-in-st-petersburg-notgelandet/



Boeing 777-200 BA 038 (Peking > London)

Am 17. Januar 2008 stürzte eine Boeing 777-200ER der British Airways kurz vor der Landung in Heathrow nach doppeltem Triebwerksausfall auf den Rasen des Flughafens ab. Grund war ein Entwicklungsfehler im Öl-Wärme-Tauscher des Flugzeugs, der inzwischen behoben wurde.

Airliner crash-lands at Heathrow
http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_news/england/london/7194086.stm
Aviation Safety Network / Abschlussbericht
http://aviation-safety.net/database/record.php?id=20080117-0&lang=de




Boeing 777-300 SQ334 (Zuerich > Singepur)

SQ334 außerplanmäßige Landung in Frankfurt Main am 30.1.2008
Gestern landete SQ334 SIN-CDG (9V-SWA) wegen Ausfall Triebwerk 2 in FRA. Die Maschine steht auf S801.

http://forum.airliners.de/topic/40718-sq334-ausserplanmaessige-landung-in-fra-30108/



Boeing 777-300 SQ376 (Singapur > Moskau)

Russian media reports that SQ376 SIN-DXB-DME made an emergency landing in DME today due to unspecified engine problems. Captain informed passengers about the incident only after landing. Passengers could see several fire brigades and ambulances outside the plane. Interesting to know what was the cause of the emergency landing. 777s generate too many unpleasant news lately, don't they?





Boing 777-200 SQ223 (Singapur > Perth)

Aircraft was 40 mins past Jakarta when it turned back for CGK due to electronic problems. Aircraft landed around 10 mins ago 1130am local time Jakarta. I was called from my family member who is on that aircraft, currently all passengers are still on board the aircraft.

Aircraft is the the usual B772ER to PER, flight nubmer SQ223. Below is the status from SQ's website!

http://www.airliners.net/aviation-forums/general_aviation/read.main/3859311/



Boeing 777-200 SU-GBP (Kairo > Dschidda)

Am 29. Juli 2011 brach ein Feuer im Cockpit einer Boeing 777-200ER (SU-GBP, Produktionsnummer 28423/71) der Egypt Air aus, als das Flugzeug noch an Gate F7 des Flughafens Kairo zum Abflug nach Dschidda vorbereitet wurde. Passagiere und Besatzung konnten das Flugzeug unverletzt verlassen. Das Feuer wurde durch Sauerstoff angeheizt, der aus einer beschädigten Leitung austrat. Es entstand erheblicher Schaden am Flugzeug, der eine Reparatur unwirtschaftlich machte. Das Flugzeug wurde daraufhin abgeschrieben. Die Ursache des Feuers konnte nicht mehr eindeutig ermittelt werden.

Aviation Safety Network / Abschlussbericht

http://aviation-safety.net/database/record.php?id=20110729-0&lang=de



Boeing 777-200 AA 214

Ein weiterer Absturz ereignete sich am 6. Juli 2013. Eine weitere 777-200ER stürzte ebenfalls kurz vor dem Flughafen, diesmal dem der Stadt San Francisco, vermutlich durch einen Pilotenfehler ab. Die Ermittlungen dauern aber noch an. (Stand 03/2014)
Flugzeugabsturz in San Francisco Asiana Airlines: "Keine Probleme mit den Triebwerken"
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/flugzeugabsturz-in-san-francisco-asiana-airlines-keine-probleme-mit-den-triebwerken/8459666.html
http://www.nytimes.com/2013/07/07/us/san-francisco-plane-crash.html?hp&_r=1&

Aviation Safety Network / Abschlussbericht

http://aviation-safety.net/database/record.php?id=20130706-0&lang=de



Boeing 777-200 MH 370 (Kuala Lumpur > Peking) (

Am 8. März 2014 verschwand Malaysia-Airlines-Flug 370 über dem Golf von Thailand vom Radar.[35] 239 Personen befanden sich an Bord der Boeing 777-200ER. Am 24. März 2014 gaben australische und chinesische Suchtrupps bekannt, möglicherweise Wrackteile des Flugzeuges im Indischen Ozean westlich von Perth entdeckt zu haben. Australiens Premierminister Tony Abbott sagte daraufhin, dass ein australisches Bergungsschiff in das entsprechende Gebiet unterwegs sei.[36] Später gab Malaysias Premierminister Najib Razak bekannt, dass eine verfeinerte Analyse der aufgefangenen Satellitendaten der britischen Firma Inmarsat ergeben habe, dass die verschollene Boeing 777 im südlichen Indischen Ozean, westlich von Perth, weitab von jeder Landemöglichkeit abgestürzt sei. Bis heute ist nicht aufgeklärt, was im Verlauf von Flug MH370 an Bord geschehen ist und ob die Maschine tatsächlich abgestürzt ist. Bislang fehlt von der Boeing jede Spur.[37][38]



Boing 777-200 MH 17 (Amsterdam > Kuala Lumpur)

Am 17. Juli 2014 stürzte Malaysia-Airlines-Flug 17 auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur bei Hrabowe in der Ostukraine ab.[39][40] Die Absturzursache der Boeing 777-200ER 9M-MRD mit 283 Passagieren und 15 Crew-Mitgliedern an Bord[41] ist bisher unklar und wird noch untersucht.[42] Es kamen alle Insassen ums Leben. Die Region wird zurzeit von der Krise in der Ukraine 2014 überschattet.

ABAS
20.08.2014, 07:54
Eine aufschlussreiche Meldung aus der Flugrevue im Mai 2013


Flugrevue 16.05.2013

Neue Boeing 777 haben Probleme mit GE-Triebwerken

Betreiber neuerer Boeing 777 müssen ihre Flugzeuge für dringende Wartungsarbeiten an den Triebwerken aus dem Verkehr nehmen. Boeing 777B: An bis zu 60 Flugzeugen könnte ein Defekt in der Gearbox des GE-Antriebs Probleme verursachen, warnt Boeing in einem aktuellen Service Bulletin.

Der Hersteller reagiert damit auf mehrere Vorfälle, bei denen ein Triebwerk im Flug abgeschaltet werden musste.

Am 09. Mai 2013 hatte die Crew einer werksneuen Boeing 777-300ER von Air China ihren Flug von Peking nach Paris abgebrochen und war mit einem deaktivierten GE90-Triebwerk in Stockholm gelandet.

Ein weiterer Zwischenfall mit einer ebenfalls erst wenige Wochen alten 777-300ER ereignete sich im Februar: im Anflug auf Moskau schalteten die Piloten der Aeroflot-Boeing VP-BGB ihr rechtes Triebwerk ab, landeten aber ebenfalls sicher.

Laut einer Mitteilung von General Electric sind Komponenten betroffen, die im Zeitraum von September 2012 bis März 2013 vom italienischen Zulieferer Avio gefertigt wurden. Die US Luftfahrtaufsicht FAA sei über die Zwischenfälle und das Service Bulletin informiert.

http://www.flugrevue.de/zivilluftfahrt/flugzeuge/neue-boeing-777-haben-probleme-mit-ge-triebwerken/524366

ABAS
20.08.2014, 08:29
Bruchlandung einer Boeing 777 am 6.07.2013 in San Francisco:


Augsburge Allgemeine / 09.07.2013 / Bruchlandung

Video: So stürzte die Boeing 777 in San Francisco ab

Die Bruchlandung der Boeing 777 in San Franciso ist in einem Amateur-Video festgehalten. Es zeigt, wie die Boeing beim Aufsetzen plötzlich mit der Spitze nach oben gedrückt wird.

Die Boeing macht Bruchlandung: Zwei junge Mädchen sterben von Asiana Airlines am Flughafen von Das kleine Wunder von San Francisco hat Fred Hayes zufällig mit seiner Kamera aufgenommen. Der Nachrichten-Sender CNN zeigt die Aufnahmen auf seiner Internetseite. Auf dem Video sind die dramatischen Sekunden zu sehen als die Boeing 777 beim Aufsetzen auf der Landebahn plötzlich mit der Spitze nach oben aufgestellt wird.

Die Untersuchungen des Absturzes in San Francisco laufen indes auf Hochtouren. Zwei Tage nach der Bruchlandung der Boeing 777 auf dem Flughafen von San Francisco gibt es noch keine offizielle Erklärung für das Unglück. Die vier Piloten und die übrige Crew von Flug 214 der südkoreanischen Fluggesellschaft Asiana Airlines sollten nun zum Hergang des Unfalls Auskunft geben.

Die Unglücksmaschine habe den Flughafen zu langsam und zu tief angeflogen, erklärte die Chefin der US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB, Deborah Hersman. Statt mit empfohlenen 253 Stundenkilometern habe die Maschine mit einer Geschwindigkeit von nur 196 Stundenkilometern die Landebahn erreicht.
Passagiere im hinteren Teil des Flugzeugs erlitten schwerste Verletzungen

Bei der Katastrophe am Samstag waren zwei 16-jährige Chinesinnen ums Leben gekommen, mehr als 300 Menschen überlebten. Die Leichen der Mädchen wurden außerhalb der Maschine auf der Landebahn gefunden. Die örtlichen Behörden gingen Hinweisen nach, dass eines der beiden Opfer möglicherweise von einem Rettungswagen überfahren wurde. Die sei eine «sehr ernste» Angelegenheit, sagte Hersman. Die Gerichtsmediziner hätten ihre Untersuchungen noch nicht abgeschlossen, die Todesursache bleibe zunächst noch unklar.

Die Mädchen saßen im hinteren Teil des Flugzeugs, wo Passagiere die schwersten Verletzungen erlitten. Am Montag befanden sich nach Auskunft der Ärzte noch 27 Menschen im Krankenhaus, sieben davon in kritischem Zustand.
Boeing 777 in San Franciso: Fahrwerk wurde abgetrennt

Die Maschine mit 307 Menschen an Bord war nach einem gut zehnstündigen Flug von Seoul ohne Vorwarnung auf der Landebahn des internationalen Airports der Westküstenmetropole aufgeschlagen. Sie brach teilweise auseinander und brannte größtenteils aus. Der Untersuchung zufolge gab es vor der Bruchlandung keinen Hilferuf über einen möglichen Notfall aus dem Cockpit. Beide Motoren seien funktionsfähig gewesen, teilte Hersman mit.

Das Flugzeug habe eine Mauer eingerissen, die den Flughafen am Rande der Bucht von San Francisco von dem Meerwasser abgrenzt. Hersman zufolge wurde dabei das Fahrwerk abgetrennt. Nach einer Schleuderfahrt, bei der weitere Teile abgerissen wurden, kam die Maschine am Rande der Landebahn zum Stehen. Für die langwierigen Ermittlungen sind Experten des südkoreanischen Verkehrsministeriums in die USA geflogen.

http://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/Video-So-stuerzte-die-Boeing-777-in-San-Francisco-ab-id25972661.html

ABAS
20.08.2014, 08:42
US Luftfahrtbehoerde warnte vor Aufplatzen des Rumpfes bei dem Boeing 777 Bausmuster:



Die Welt / Panorama / Modell 777 / 10.03.14

US-Behörde warnt vor Aufplatzen des Boeing-Rumpfes

Nahezu zeitgleich mit dem mysteriösen Verschwinden des Boeing-777-Modells in Asien warnt die US-Luftfahrtbehörde vor gefährlichen Rissen im Rumpf. Die malaysische Maschine wurde vor Kurzem überprüft.

Das Verschwinden der Boeing 777 der Malaysia Airlines in Asien bleibt weiter ein großes Rätsel. Eine der möglichen Ursachen könnte ein rapider Druckverlust im Flugzeug und ein Aufbrechen der Hülle sein, die dann zum Absturz führen würde. Genau vor diesem Szenario warnt jetzt die US-Flugsicherheitsbehörde FAA, die für die Sicherheit der Boeing-Modelle zuständig ist.

Nach Recherchen der "Welt" hat die FAA jetzt eine erneute Warnung vor Rissen in der Außenhaut des Rumpfes von Boeing-777-Modellen in der Nähe einer Antenne veröffentlicht. Die Betreiber des Modells werden aufgefordert, die Stelle genau zu untersuchen.

Sollte es dort Risse oder Korrosion geben und dies nicht behoben wird, könnte dies zu einem rapiden Druckverlust in der Kabine und letztlich zum Verlust der Stabilität der Flugzeugstruktur führen.

Aus den Dokumenten der Behörde geht hervor, dass die Schwachstelle schon länger bekannt ist. Bereits in einer Inspektionsanweisung durch Boeing selbst sowie der Behörde im Juni und September 2013 wurde darauf hingewiesen. In der neuen Anweisung vom 5. März, die am 9. April in Kraft tritt, wird nochmals auf die Gefahr verwiesen und die Entscheidung begründet. Von der Anweisung seien 120 Flugzeuge bei US-Fluggesellschaften betroffen. Die Inspektionskosten pro Boeing 777 wird mit gut 3000 Dollar beziffert.

Malaysische Boeing erst im Februar gecheckt

Die Anweisung vom 5. März ist damit zwar keine unmittelbare Reaktion auf das Unglück mit Flug MH 370 von Kuala Lumpur nach Peking am 7. März mit 239 Menschen an Bord.

So lange die Ursache für den vermuteten Absturz aber nicht feststeht, gehört ein Aufplatzen der Flugzeughülle an einer Schwachstelle aber auch zu den möglichen Unfallursachen.

Die Boeing 777-200 von Malaysia Airlines soll nach Angaben aus Expertenkreisen erst im Februar einer gründlichen Überprüfung (A-Check) unterzogen worden sein.

Die US-Flugsicherheitsbehörde FAA hat jetzt eine erneute Warnung vor Rissen in der Außenhaut des Rumpfes von Boeing-777-Modellen veröffentlicht. Die Betreiber des Modells werden aufgefordert, die Stelle genau zu untersuchen

Die jetzt veröffentlichte Sicherheitsanweisung für das Boeing-777-Modell hat keine besondere Dringlichkeitsstufe, sondern gehört in die Kategorie der üblichen zusätzlichen Kontrollvorschriften.

Die Behörden in den USA oder Europa veröffentlichen fast täglich neue Vorschriften zu nahezu allen Flugzeug- und Triebwerksmodellen. So finden sich genauso Anweisungen für die meistverkauften Flugzeuge Airbus A320 oder die Boeing 737 oder die Riesenmodelle Airbus A380 oder Boeing 747-Jumbo Jet.

Branchenexperten warnen vor Panik nur auf Grund von Sicherheitsanweisungen. Gerade die zahlreichen zusätzlichen Inspektionen würden zur relativ großen Sicherheit im Flugverkehr beitragen.

Das Verschwinden des Boeing-Modells in Asien wird auch von der europäischen Luftfahrtsicherheitsbehörde EASA aufmerksam verfolgt. Die Behörde stehe in Kontakt mit dem Hersteller Boeing und dem britischen Triebwerklieferanten Rolls-Royce, erklärte ein Sprecher auf Anfrage. Die EASA sei darauf vorbereitet, jegliche Unterstützung zu leisten, wann auch immer dies notwendig wäre.


http://www.welt.de/vermischtes/article125637394/US-Behoerde-warnt-vor-Aufplatzen-des-Boeing-Rumpfes.html

Bergischer Löwe
20.08.2014, 09:10
Bis zur Abwertung des Modells zur "747 des kleinen Mannes (Fluggesellschaft)" bin ich eigentlich ganz gerne mit der 777 geflogen. Überwiegend privat mit der United von Frankfurt. Sehr gelegentlich mit den Mustern, die die Austrian Airlines zeitweise von Lauda übernommen hat. Seitdem kommt mir sie wie eine "Sparversion" für die Airlines, die sich nichts Besseres leisten können vor.

Ich habe das Gefühl, daß Boeing irgendwas an der Qualität geändert hat, um die "Hungertuch-Airlines" massenhaft mit diesem Muster ausstatten zu können. Air India, Air France, alle US Gesellschaften, viele Süd-Ost Asiaten wie Vietnam Airlines, Malaysian Airlines, viele Chinesen bis rauf zur Air China.

Was mir immer zu denken gab - die Lufthansa hat der 777 nie Vertrauen geschenkt. Sie bestellte stattdessen zunächst den A340-600 für die Ultra Langstrecke, dann massenhaft A330 für die mittleren Langstrecken und schließlich für die Passagier-intensiven Lang- und Ultralangstrecken die 747-8i und natürlich den A380 (der aber nicht in Konkurrenz zur 777 steht). Nun fliegt sie die 777 - aber nur als Frachtmaschine. Bestellungen für die Passagierversion sind nur für die 777-8 (für die LH Tochter "Swiss" rausgegangen, um die alten A340-300 abzulösen) rausgegangen.

Was weiß die Lufthansa, was wir nicht wissen über diesen Vogel. Warum bestellt sie stattdessen das (zugegebenermaßen gründlich modernisierte) "Schlachtross" 747-8i und fliegt weiter die viermotorigen 340er...?

hthor
20.08.2014, 19:41
2004 bin ich genau mit einer B 777 von Amsterdam nach Kuala Lumpur geflogen, ob es die selbe Maschine war die abgeschossen wurde, keine Ahnung, gut das ich
dieses Jahr kein Asienflug gebucht habe

MorganLeFay
26.08.2014, 02:46
Was will mir dieser Strang sagen?

Die 777 hatte bis etwa gestern den besten Safety Record ever. Die Bruchlandung in SFO war durch die Piloten mitverursacht (Flugzeugtyp ist da Banane), der Kurzschluss in Kairo war ein Kurzschluss, wie er leider gelegentlich bei am Boden geparkten Flugzeugen passiert, MH-370 ist bis jetzt ungeklärt, und MH-17 ist abgeschossen worden, was mit dem Flugzeugtyp nichts zu tun hat.

Es bleibt dabei, dass wenn man heutzutage in ein Langstrecken-Flugeug einsteigt, hat man eine sehr sichere Maschine unterm Hintern. Der A-330 ist nicht unsicher, weil Air France runtergekommen ist. Ebensowenig ist die B-767 unsicher, weil Lauda Air sie in einen Berg geflogen hat.

Die B-777 fliegt seit 1994 ohne Zwischenfälle. Keiner der kuerzlichen Unfälle/ Angriffe deutet auch nur ansatzweise daraufhin, dass die 777 unsicher ist. Dazu braucht es nichtmal Statistiken. British Airways hat von seinen 30 oder so 777s genau eine verloren, ohne dass jemand gestorben ist. Die Maschinen sind Workhorses in BA's Langstrecken-Flotte. Wenn das Flugzeug unsicher wäre, sähe die Bilanz anders aus.

Und von Air France ist ein 330 runtergekommen. Keine der 777s, die sie gerne und viel einsetzen.

MorganLeFay
26.08.2014, 03:01
...
Ich habe das Gefühl, daß Boeing irgendwas an der Qualität geändert hat, um die "Hungertuch-Airlines" massenhaft mit diesem Muster ausstatten zu können. Air India, Air France, alle US Gesellschaften, viele Süd-Ost Asiaten wie Vietnam Airlines, Malaysian Airlines, viele Chinesen bis rauf zur Air China.
Sorry, das empfinde ich komplett anders. Mehr dazu in a moment....


Was mir immer zu denken gab - die Lufthansa hat der 777 nie Vertrauen geschenkt. Sie bestellte stattdessen zunächst den A340-600 für die Ultra Langstrecke, dann massenhaft A330 für die mittleren Langstrecken und schließlich für die Passagier-intensiven Lang- und Ultralangstrecken die 747-8i und natürlich den A380 (der aber nicht in Konkurrenz zur 777 steht). Nun fliegt sie die 777 - aber nur als Frachtmaschine. Bestellungen für die Passagierversion sind nur für die 777-8 (für die LH Tochter "Swiss" rausgegangen, um die alten A340-300 abzulösen) rausgegangen.
Lufthansa's Strategie war immer eine Airbus-basierte Strategie. Der Zyniker in mir sagt Dir jetzt, dass eine deutsche Firma beim Airbus-Konsortium kauft, aber das ist neben der Spur.
LH hat mit der 747-8i daneben gelegen, weswegen sie eine inzwischen an Boeing zurückgegeben haben, die bei Boeing als Testflugzeug rumlungert. Die 747-8i ist eine Totgeburt, und selbst als Launch-Customer hat LH sich damit ein Ei gelegt.
LH hat sich entschieden, eine Airbus-Strategie zu fahren. Der A340 verbrennt Geld, aber er gibt Optionen auf den A350. Zusätzlich fährt LH gut mit dem A380, der über kurz oder lang die 747-Flotte an die Wand stellen wird.

Boeing hat meines Erachtens nichts an der Qualität geändert. Nur geht die allgemeine Airline-Strategie in die Richtung eines Suppliers, und LH hat sich entschieden, Airbus zu machen.
Sehr viele respektable Airlines fliegen eine 777-Flotte. Mit allem Komfort und allen Perks. Nur weil LH die 777 nicht fliegt, ist das kein schlechtes Flugzeug. Und nachdem ich ich 747-8i erleben musste, bin ich von LH's Strategie persönlich nicht überzeugt.



Was weiß die Lufthansa, was wir nicht wissen über diesen Vogel. Warum bestellt sie stattdessen das (zugegebenermaßen gründlich modernisierte) "Schlachtross" 747-8i und fliegt weiter die viermotorigen 340er...?
Weil auch die Lufthansa gelegentlich Fehler macht.

MorganLeFay
26.08.2014, 03:06
Eine aufschlussreiche Meldung aus der Flugrevue im Mai 2013

Was hat das mit dem Airframe zu tun????

Als der Qantas-A380 in Singapur notlanden musste, tat er das mit einem ausgebrannten RR Trent. Das sagt uns was...?

ABAS
26.08.2014, 09:14
Was hat das mit dem Airframe zu tun????

Als der Qantas-A380 in Singapur notlanden musste, tat er das mit einem ausgebrannten RR Trent. Das sagt uns was...?

Die technischen Maengel an der Boeing 777-200 beziehen sich nicht
nur auf die Triebwerke. Boeing hat das Baumuster 777-200 mit den
Triebwerken unterschiedlicher Zulieferer ausgestattet.

Technische Maengel sind am Rumpf (*)festgestellt worden und es hat
Batteriebraende in der Zentraleinheit unter dem Cockpit gegeben.

Die MH 17 kann z.B. abgestuerzt sein weil es unter dem Cockpit
einen unkontrollierbaren Brand bzw. eine Explosion der Batterien
gegeben hat. Nicht nur im Flugzeugbau ist es Batteriebraenden
gekommen auch einige mangelhafte Akkus von Appel sind bei
Aufladung oder im Betrieb abgefackelt und die ersten Eletrobikes
sind reihenweise abgefackelt weil sich die Batterien entzuendet
haben bzw. expolierten.

Ausserdem hat Boeing wg. der Cash-cow 777 mehrmals kurz
hintereinander die Produktionstaktrate erhoeht um die starke
Nachfrage am Markt nach der 777 zu bedienen, was abgeblich
nicht auf Kosten der Qualitaet und Sicherheit gegangen sein soll.

Ich vertraue den Aussagen des Boing Konzerns genausowenig
wie die Anwaelte aus Boston die derzeit ein Zivilklageverfahren
gegen Boeing durchfechten in dem Boeing den Nachweis bringen
muss das die Boeing 777 Baumuster sicher sind, weil eben zwei
dieser Maschinen aus bisher ungeklaerten Ursache verschollen
bzw. abgestuerzt sind.


Konstruktionsmerkmale der Boeing 777

Die Boeing 777 ist ein Ganzmetalltiefdecker mit gepfeilten Tragflächen unter denen die beiden Triebwerke an Pylonen hängen. Die Maschine ist mit einem gepfeilten Normalleitwerk ausgelegt. Sie ist momentan das größte zweistrahlige Verkehrsflugzeug, das gefertigt wird. Der Rumpf ist eine Schalenkonstruktion mit einem maximalen Außendurchmesser von 6,19 m.

* Durch die Verwendung neuer Aluminiumlegierungen geringerer Dichte, wie der Legierung 7055, und den verstärkten Einsatz von Verbundwerkstoffen konnte eine Gewichtsersparnis von knapp zehn Porzent gegenüber herkömmlichen Materialien erzielt werden.

Die Kabine ist mit einer Länge von 58,50 m bei der 777-300 ER eine der größten in der Passagierluftfahrt und bietet normalerweise eine Bestuhlung von drei Dreiergruppen und mit zwei dazwischenliegenden Hauptgängen. Das Cockpit ist horizontal aufgebaut und verfügt über 6 große LED-Farbbildschirme auf denen die wichtigsten Flug- und Triebwerksinformationen angezeigt werden. Drei weitere in einer Konsole im Mittelgang befindliche Kontrollschirme (CDU) bieten Datenauswahl und –Dateneingabe für das Flugmanagementsystem AIMS (Airplane Information Management System) über den Gesamtzustand des Flugzeuges.

Das „Fly-by-wire“ System überträgt die Steuerbefehle der Piloten direkt über ein zwischengeschaltetes Computersystem zu den hydraulischen Stellmotoren für die verschiedenen Ruder. Neu ist bei der 777 auch eine sogenannte Zweiwege-Datenschiene, die als neue Industrienorm ARINC 629 übernommen wurde. Dabei wird über eine gemeinsame Datenleitung zwei Flugzeugen und anderen angeschlossenen Computersystemen ermöglicht, miteinander zu kommunizieren.

Neu war bei Boeing auch das EGPSW (Enhanced Ground Proximity Warning System), das erstmals bei der 777 angewendet wurde und Geländemerkmale anzeigt, die eventuell gefährlich werden könnten. Es zeigt auch eine digitale Geländekarte, die permanent mit den Navigations- und Positionsdaten verglichen wird.

Die Tragflächen sind eine dreiholmige Ganzmetallkonstruktion, wobei die Ruder, Klappen und Teile der Vorflügel aus Verbundwerkstoffen hoher Festigkeit bestehen. Das Profil und die Pfeilung wurden optimiert und den Anforderungen an höhere Reisegeschwindigkeiten bei niedrigerem Energieeinsatz angepasst. Um beim Rangieren am Boden und beim Abstellen den Platzbedarf zu reduzieren, konnten als Sonderausführung die Tragflächenenden abgeklappt werden. Dadurch reduzierte sich die Spannweite auf 56,18 m. Diese Option wurde aber von den Kunden nicht bestellt, so dass sie relativ schnell wieder aus der Liste der Sonderausführungen verschwand.

Das gepfeilte Normalleitwerk ist ebenfalls eine Ganzmetallkonstruktion, wobei sämtliche Ruder aus hochfesten Verbundmaterial bestehen. Das Fahrwerk ist ein Bugradfahrwerk, bestehend aus einer Bugradstrebe mit Zwillingsrädern und zwei Hauptfahrwerksstreben, die je ein einen Fahrwerksschlitten mit drei Achsen und sechs Rädern tragen, dabei ist das Fahrwerk das größte bisher für Verkehrsflugzeuge bebaute. Die Bremsen sind aus einem Karbonverbundwerkstoff gefertigt und verfügen über ein leistungsfähiges ABS-System.

Fahrwerksklappen und Abdeckungen bestehen ebenfalls aus Verbundwerkstoffen.

http://www.fliegerweb.com/airliner/flugzeuge/lexikon.php?show=lexikon-551

Meiner Ansicht nach ist das Baumuster Boeing 777-200 des
Boingkonzerns ein genauso beschissenes und gefaehrliches
Produkt wie toxische Finanzprodukte der US Finanzdienstleister ! :D

Bergischer Löwe
26.08.2014, 09:21
Sorry, das empfinde ich komplett anders. Mehr dazu in a moment....


Lufthansa's Strategie war immer eine Airbus-basierte Strategie. Der Zyniker in mir sagt Dir jetzt, dass eine deutsche Firma beim Airbus-Konsortium kauft, aber das ist neben der Spur.
LH hat mit der 747-8i daneben gelegen, weswegen sie eine inzwischen an Boeing zurückgegeben haben, die bei Boeing als Testflugzeug rumlungert. Die 747-8i ist eine Totgeburt, und selbst als Launch-Customer hat LH sich damit ein Ei gelegt.
LH hat sich entschieden, eine Airbus-Strategie zu fahren. Der A340 verbrennt Geld, aber er gibt Optionen auf den A350. Zusätzlich fährt LH gut mit dem A380, der über kurz oder lang die 747-Flotte an die Wand stellen wird.

Boeing hat meines Erachtens nichts an der Qualität geändert. Nur geht die allgemeine Airline-Strategie in die Richtung eines Suppliers, und LH hat sich entschieden, Airbus zu machen.
Sehr viele respektable Airlines fliegen eine 777-Flotte. Mit allem Komfort und allen Perks. Nur weil LH die 777 nicht fliegt, ist das kein schlechtes Flugzeug. Und nachdem ich ich 747-8i erleben musste, bin ich von LH's Strategie persönlich nicht überzeugt.



Weil auch die Lufthansa gelegentlich Fehler macht.

Die 747-8i habe ich bisher dreimal bei der LH nutzen können. Einmal nach Washington, zweimal nach New Delhi. Ein äußerst angenehmes Flugzeug mit der - von Singapore Airlines übernommenen - Eigenheit der F in der Nase und stattdessen der Business im, nochmal zum Vergleich der 747-400 deutlichst lärmreduzierten und vergrößerten Upper Deck.

Wirtschaftlich dürfte sie weiterhin ein wichtiger Faktor sein - schließt sie doch die Lücke zwischen A 380 und 340-600. Mal ein Sitzplanvergleich:

A 380 - 526 Sitze (8 First, 98 Business, 420 Eco)
747-8 - 372 Sitze (8 First, 92 Business, 272 Eco)
340-600 - 306 Sitze (8 First, 60 Business, 238 Eco)

Zum Vergleich die 777-300 der British Airways:

777-300 - 299 Sitze (14 First in Herringbone Konfiguration, 58 Business, 229 Eco und Eco+)

Ergo: Die 747-8 ist KEIN Konkurrent zur 777, da fast doppelt so viele Business Seats drin untergebracht werden können, ohne die Eco und First über Gebühr zu reduzieren. Somit ist die 747-8 von der LH für Business-Class lastige Strecken wie Delhi, Washington, LA, Chicago etc. angeschafft worden, während die 380er auf Strecken mit starkem Eco Aufkommen (z.B. Miami) genutzt wird. Airlinereporter.com behauptet, daß die unit costs einer 747-8i kaum über der einer 777-300 ER liegen. Somit: Alles richtig gemacht Lufthansa.

Was die Zukunft der 747 anbetrifft: Abwarten. United und Delta haben sich noch nicht geäußert, wie sie ihre alternden 747-400 Flotten ersetzen wollen. Da die 777x noch auf sich warten lässt, könnte es kurzfristig neue Aufträge für 747-8i geben. Oder für die 380er. Das glaube ich aber eher weniger.

Ich bleibe dabei - die 777 ist ein Konkurrent für den 330er und bald den 350er. Nicht für die beiden Großen 747-8 und 380-800.