Vollständige Version anzeigen : Schöne deutsche Gedichte
Ich liebte ein Mädchen in Grunewald,
bei der war immer die Bude kalt,
Icj liebte ein Mädchen in Charlottenburg,
die liebte Ingo Insterburg
Wäre dies nicht Besser als Nationalhymne als das Deutschlandlied ...?
Ein guter Gedanke, dem ich auch nicht abgeneigt wäre.
Deine Seele ist ein Vogel
Deine Seele ist ein Vogel,
stutze ihm die Flügel nicht,
denn er will sich doch erheben
aus der Nacht ins Morgenlicht.
Deine Seele ist ein Vogel,
stopf nicht alles in ihn rein.
Er wird zahm und satt und träge,
stirbt den Tod am Brot allein.
Deine Seele ist ein Vogel,
schütze ihn nicht vor dem Wind.
Erst im Sturm kann er dir zeigen,
wie stark seine Flügel sind.
Deine Seele ist ein Vogel,
und er trägt in sich ein Ziel.
Doch wird er zu oft geblendet,
weiß er nicht mehr,was er will.
Deine Seele ist ein Vogel.
Hörst du ihn vor Sehnsucht schrein,
darfst den Schrei du nicht ersticken,
bleibt er stumm,wirst du zu Stein.
Deine Seele ist ein Vogel,
stutze ihm die Flügel nicht,
denn er will sich doch erheben
aus der Nacht ins Morgenlicht.
Gerhard Schöne
Rudolf Presber: Ostersonntag
Das fliegt jetzt aus den Himmeln
Wie eitel Gold und Glast;
Kreischende Spatzen wimmeln
Und tummeln sich am Ast;
Das treibt so grün und saftig
Am wilden Weine schon;
Hemdsärmlig sitzt wahrhaftig -
Der Nachbar am Balkon.
Mit blühenden Rosenstöcken
Ein Bauer fährt im Schritt,
Mädels mit wehenden Röcken
Gehn, Korb am Arme, mit.
Zwei rauchende Matrosen,
Im prallen Sonnenschein
Die blitzblank weißen Hosen,
Ziehn schmunzelnd hinterdrein.
Kinder in weißen Schürzen
Sehn bunte Eier an;
Die Osterlust zu würzen
Spielt dort ein Leiermann.
Ein Mops in faulem Liegen
Knurrt giftig und empört
Und schnappt nach ersten Fliegen,
Die seinen Schlaf gestört.
Die blonde Jungfer drüben
Hör' ich die ganze Zeit
Schon Händels Largo üben -
Die Fenster klaffen weit.
Ich seh' die Kleine sitzen,
So sittsam am Klavier,
Die Schelmenaugen blitzen,
Und heimlich nickt sie mir ...
Das ist der Frühlingssegen
Voll Lieb und Kinderwahn,
Da Hasen Eier legen,
Biskuit und Marzipan;
Da Blütenknospen springen
Und Lippen auch im Kuss,
Und so ein Dichter singen
Und immer singen muss.
BrüggeGent
19.04.2025, 09:37
Deine Seele ist ein Vogel
Deine Seele ist ein Vogel,
stutze ihm die Flügel nicht,
denn er will sich doch erheben
aus der Nacht ins Morgenlicht.
Deine Seele ist ein Vogel,
stopf nicht alles in ihn rein.
Er wird zahm und satt und träge,
stirbt den Tod am Brot allein.
Deine Seele ist ein Vogel,
schütze ihn nicht vor dem Wind.
Erst im Sturm kann er dir zeigen,
wie stark seine Flügel sind.
Deine Seele ist ein Vogel,
und er trägt in sich ein Ziel.
Doch wird er zu oft geblendet,
weiß er nicht mehr,was er will.
Deine Seele ist ein Vogel.
Hörst du ihn vor Sehnsucht schrein,
darfst den Schrei du nicht ersticken,
bleibt er stumm,wirst du zu Stein.
Deine Seele ist ein Vogel,
stutze ihm die Flügel nicht,
denn er will sich doch erheben
aus der Nacht ins Morgenlicht.
Gerhard Schöne
::dg::gp:
SIEBENBÜRGISCHE ELEGIE
Anders rauschen die Brunnen, anders rinnt hier die Zeit.
Früh faßt den staunenden Knaben Schauder der Ewigkeit.
Wohlvermauert in Grüften modert der Väter Gebein,
Zögernd nur schlagen die Uhren, zögernd bröckelt der Stein.
Siehst du das Wappen am Tore? Längst verwelkte die Hand.
Völker kamen und gingen, selbst ihr Namen entschwand.
Aber der fromme Bauer sät in den Totenschrein,
Schneidet aus ihm sein Korn, keltert aus ihm seinen Wein.
Anders schmeckt hier der Märzenwind, anders der Duft von Heu,
Anders klingt hier das Wort von Liebe und ewiger Treu.
Roter Mond, vieler Nächte einzig geliebter Freund,
Bleichte die Stirne dem Jüngling, die der Mittag gebräunt,
Reifte ihn wie der gewaltige Tod mit betäubendem Ruch,
Wie in grünlichem Dämmer Eichbaum mit weisem Spruch.
Ehern, wie die Gestirne, zogen die Jahre herauf,
Ach, schon ist es September. Langsam neigt sich ihr Lauf.
Adolf Meschendörfer, 1927
Kronstadt, * 8.5.1877, † 4.7.1963
Franz Diederich: Pfingstnacht
Durch die blaugestirnte Mainacht
rollt ein Wagen fern ins Land,
durch die weite Pfingstenweihnacht
eilt der Schall windhergesandt.
Von des Friedhofs niedrer Mauer
streift der Blick aufs Birkenmoor,
leise dunkelweiche Schauer
öffnen stumm der Seele Tor.
Um die schwarzbekreuzten Hügel
spinnt der Traum, der Tiefen sieht, –
da, von fern, auf frohem Flügel
weht ein lebenslustig Lied.
Lauter, lauter, näher, näher,
Wagentrab und Zechgesang.
Deutlich schon dem scharfen Späher
kommt die Fahrt den Weg entlang.
Zwanzig Bauernburschen fahren
toll und voll dem Dorfe zu,
jede Dirn in blonden Haaren
schrickt nun wohl aus tiefer Ruh.
Grüne Birken auf dem Wagen,
weiß die Stämme ausgestreckt, –
morgen wird ein Maibaum sagen,
wo die Tür ein Lieb versteckt.
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