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Vollständige Version anzeigen : koalition der zukunft



ernesto, die katze
11.11.2005, 12:48
nachdem die große koalition innerhalb der nächsten zwei, drei jahre gescheitert ist, wird es zeit sich über neue, revolutionäre konstellationen gedanken zu machen. die sogenannte schwampel halte ich weder für revolutionär, noch für sinnvoll, da sie einen einseitig neoliberalen kurs bedeuten würde, der deutschland dauerhaft zu einem niedriglohn - land mit noch größen reichtumsunterschieden machen würde als dies sowieso schon der fall ist.

mein vorschlag :

union - fdp - linkspartei

alle drei parteien werden in den neuen bundestag gewählt werden. die union wird wohl so um die dreißig prozent bekommen, da die große koalition auch an ihr nicht spurlos vorbeigehen wird, die fdp wird als alternative zur union erneut von der schwäche der cdu / csu profitieren und die linkspartei wird sich als einzige linke kraft im parlament als optimale oppositionsmacht profilieren und etablieren.

was könnte eine solche koalition bewirken?

eine ganze menge wie ich finde. fdp und union könnten, was ökonomisch sinnvoll ist, mit ihrer heißgeliebten und richtigen entbürokratisierung durchstarten und gleichzeitig ein niedriges, effektives steuersystem installieren. gleichzeitig würde die linkspartei jedoch dafür sorge tragen, dass die bezahlung der arbeitslosen gerechtfertigterweise ansteigt, auch über ein grundeinkommen könnte man sich gedanken machen; ein anstieg der arbeitslosenbezahlung ist unumgänglich, da man sich in einigen jahren hoffentlich damit abgefunden hat, dass eine arbeitslosenzahl 10 millionen + x tatsache und nicht zu bekämpfen ist, da die produktivität ja auch ohne allzu viele arbeitskräfte steigt. die große koalition wird die stimmung im lande weiter verunsichern, durch mehrwertsteuererhöung und reichensteuer, was zwingend zu einem rückgängingmachen beider steuererhöhungen führen wird, und möglicherweise ein investionsprogramm erforderlich machen wird. die bereitschaft zur flexibilität der lohnsklaven würde automatisch eintreten, wenn arbeitslosigkeit an sich erstens materiell nicht direkt in die armut führen und zweitens gesellschaftliche anerkennung finden würde, was eine gesellschaftliche debatte hierüber erforderlich macht.

aussenpolitisch würde man sich sicherlich verständigen können, da sowohl cdu / csu, als auch die fdp und die linkspartei kaum interesse an diversen sinnfreien kriegsabenteuern á la irak haben.

Leo Navis
11.11.2005, 12:52
das wird, schon aufgrund von der Wirtschaftsliberalität und der Verstaatlichungswut der PDS nicht funktonieren.

malnachdenken
11.11.2005, 12:54
nachdem die große koalition innerhalb der nächsten zwei, drei jahre gescheitert ist

interessante zeitformen :rolleyes:

ernesto, die katze
11.11.2005, 12:57
das wird, schon aufgrund von der Wirtschaftsliberalität und der Verstaatlichungswut der PDS nicht funktonieren.
doch.

die linkspartei wird sich, ähnlich wie union und fdp auch, nicht ewig vor der realität verschließen können...wer das für unmöglich hält, sollte sich mal das beispiel der grünen anschauen.

mit denen wollte auch keiner. und dann waren sie an der macht...

....das prinzip wirtschaftliche freiheiten kombiniert mit einer sozialen abfederung ist ja allzu neu nicht und gerade nach dem jetzt schon sicheren scheitern der großen kollision werden einige damen und herren hoffentlich endlich mit dem denken beginnen.

ernesto, die katze
11.11.2005, 12:58
interessante zeitformen :rolleyes:
tja...

...kritik an der avantgarde?

schäm' dich!

malnachdenken
11.11.2005, 12:59
doch.

die linkspartei wird sich, ähnlich wie union und fdp auch, nicht ewig vor der realität verschließen können...wer das für unmöglich hält, sollte sich mal das beispiel der grünen anschauen.

mit denen wollte auch keiner. und dann waren sie an der macht...

....das prinzip wirtschaftliche freiheiten kombiniert mit einer sozialen abfederung ist ja allzu neu nicht und gerade nach dem jetzt schon sicheren scheitern der großen kollision werden einige damen und herren hoffentlich endlich mit dem denken beginnen.

das problem in deiner überlegung ist, dass die pds garnicht regieren will, und WENN dann bestimmt nicht mit der fdp und union

Leo Navis
11.11.2005, 13:02
doch.

die linkspartei wird sich, ähnlich wie union und fdp auch, nicht ewig vor der realität verschließen können...wer das für unmöglich hält, sollte sich mal das beispiel der grünen anschauen.

mit denen wollte auch keiner. und dann waren sie an der macht...

....das prinzip wirtschaftliche freiheiten kombiniert mit einer sozialen abfederung ist ja allzu neu nicht und gerade nach dem jetzt schon sicheren scheitern der großen kollision werden einige damen und herren hoffentlich endlich mit dem denken beginnen. Ich glaube es ehrlich gesagt nicht. Das wird schon die Art von Partei,die die WASG/PDS darstellt, nicht zulassen - als praktisch reine Protestpartei wird es nicht möglich sein, mit einer Partei wie der FDP, die sich ja praktisch als Hauptfeind der Linkspratei ausgesprochen haben, regieren lassen.

die Union noch außen vor - sie, als die "konservative" im Bundestag wird wohl kaum mit der Linksten Partei zusammenarbeiten.

ernesto, die katze
11.11.2005, 13:04
das problem in deiner überlegung ist, dass die pds garnicht regieren will, und WENN dann bestimmt nicht mit der fdp und union
falsch.

die linkspartei möchte sehr gerne regieren, allerdings sieht sie momentan keinen partner für ihre politischen ziele. und dass die linkspartei nicht sofort nachdem sie in den bundestag gewählt wurde, in eine regierung eintritt, ist parteipolitisch vernünftig.

ich gehe nun aber davon aus, dass das scheitern der großen koalition zu einem allgemeinen umdenken führen wird, das stattfinden muss, wenn dieses politische system in seinen grundfesten überlebensfähig ist, und folglich werden sich neue konstellationen anbieten.

ernesto, die katze
11.11.2005, 13:07
Ich glaube es ehrlich gesagt nicht. Das wird schon die Art von Partei,die die WASG/PDS darstellt, nicht zulassen - als praktisch reine Protestpartei wird es nicht möglich sein, mit einer Partei wie der FDP, die sich ja praktisch als Hauptfeind der Linkspratei ausgesprochen haben, regieren lassen.

die Union noch außen vor - sie, als die "konservative" im Bundestag wird wohl kaum mit der Linksten Partei zusammenarbeiten.
gregor gysi hat mal gesagt, er würde eher mit der fdp koalieren als mit der mlpd und viele linksparteiwähler selbst sind keine sozialistische utopisten, sondern verfechter eines sozialstaates, der so nicht mehr möglich ist, wie sie ihn sich vorstellen, von daher müsste dieser sozialstaat umgebaut werden, aber nicht einseitig durch z.b besteuerungen oder einseitig durch z.b steuersenkungen, sondern in einem maße, das fortschrittlich und sozial gerecht ist. das beansprucht momentan die spd für sich, diese aber scheitert grandios und von daher ist es nur logisch, dass man sich über alternativen gedanken macht.

Mauser98K
11.11.2005, 13:12
Wie wäre es mit einer schwarz-roten-gelben Koalition mit Duldung der NPD oder einer besseren, zur Zeit noch nicht existenten Rechtspartei?

ernesto, die katze
11.11.2005, 13:15
Wie wäre es mit einer schwarz-roten-gelben Koalition mit Duldung der NPD oder einer besseren, zur Zeit noch nicht existenten Rechtspartei?
die npd wäre hierfür unfähig, da sie in sich unfähig ist innerhalb des system zu arbeiten. von daher wäre eine neue, seriöse rechtspartei die einzige möglichkeit, was ja eine veränderte ausländerpolitik bedeuten würde, wogegen nichts einzuwenden wäre, wenn man sowas wie die blut - und - boden - ideologie gar nicht erst zulässt.

ernesto, die katze
11.11.2005, 13:36
Die liberal-konservative „The Times“ hielte eine Koalition zwischen Linkspartei und Konservativen ökonomisch für das Vernünftigste

erstellt am 21.09.2005 um 08:45 Uhr

Eine Koalition zwischen Union, FDP und Die Linke.PDS könnte ein schlüssiges Konzept gegen die wirtschaftliche Malaise anbieten, nämlich eine vernünftige Mischung aus angebots- und nachfrageorientierter Wirtschaftspolitik – aber das ist natürlich undenkbar. Deshalb fürchtet „The Times“: “Whoever's in charge, Germany is a loser”. (WL)

Wie auch immer die Regierungsbildung nach der Bundestagswahl aussehen werde, meint „The Times“, „das Problem ist, dass alle „respektablen“ Parteien Deutschlands - von den Grünen auf der Linken bis zu den Freidemokraten auf der Rechten - eine Vielfalt von weitgehend vernünftigen Politiken vorschlagen, die das Angebot von Waren und Arbeitskräften verbessern, aber keinen einzigen Vorschlag, der sich dem dringendsten Problem zuwendet: Dem chronischen Nachfragedefizit. Inzwischen bieten die „outcasts“ der deutschen Politik, die post-kommunistische Linke Partei, eine weitgehend vernünftige Politik zur Verbesserung der ökonomischen Nachfrage an, aber kein Konzept zur Verbesserung des Angebots. Deshalb wäre die einzige Koalition, die ein ausgewogene und schlüssiges Angebot für Deutschlands ökonomische Malaise anbieten könnte, eine Koalition zwischen den Post-Kommunisten und den Konservativen – eine Möglichkeit, die es nicht Wert ist weiter diskutiert zu werden“, schränkt „The Times“ allerdings sofort ein.

Der Autor ANATOLE KALETSKY legt dar, dass es mit der deutschen Wirtschaft unter allen realistischen Koalitionsüberlegungen eher abwärts als aufwärts gehen dürfte, weil keine der „respektablen“ Parteien ein beschäftigungspolitisches Konzept habe und etwas zur Verbesserung der Verbrauchernachfrage anbiete. Mehrwertsteuererhöhung oder auch die Beschneidung der Sozialleistungen würden überhaupt nichts zum Wachstum der Nachfrage beitragen und die deflationäre makroökonomische Politik würde auch noch mögliche Erfolge auf der Angebotsseite sabotieren.

In Kontinentaleuropa und vor allem in Deutschland, meint „The Times“, „scheinen Politiker, Geschäftsleute und Zentralbanker immer noch Lichtjahre von der Einsicht entfernt zu sein, dass angebotsorientierte Reformen nur zusammen mit einem raschen Nachfragewachstum funktionieren können. Angebotsorientierte Reformen der Art, wie sie von allen „respektablen“ deutschen Politikern verteidigt werden, mögen notwendig sein um das Wirtschaftswachstum wiederzubeleben, aber sie sind bei weitem nicht ausreichend“, meint „The Times“.

http://www.nachdenkseiten.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=39&idart=1008

Mauser98K
11.11.2005, 13:44
die npd wäre hierfür unfähig, da sie in sich unfähig ist innerhalb des system zu arbeiten. von daher wäre eine neue, seriöse rechtspartei die einzige möglichkeit, was ja eine veränderte ausländerpolitik bedeuten würde, wogegen nichts einzuwenden wäre, wenn man sowas wie die blut - und - boden - ideologie gar nicht erst zulässt.

Allerdings, für besonders fähig halte ich die NPD auch nicht.

Aber eine leistungsfähige Rechtspartei ist nicht in Sicht.

ernesto, die katze
11.11.2005, 13:46
Allerdings, für besonders fähig halte ich die NPD auch nicht.

Aber eine leistungsfähige Rechtspartei ist nicht in Sicht.
korrekt. zwar wäre sie als motor für eine effektivere integrationspolitik nicht schädlich, aber sie ist auch nicht zwingend notwendig.

Mauser98K
11.11.2005, 13:55
korrekt. zwar wäre sie als motor für eine effektivere integrationspolitik nicht schädlich, aber sie ist auch nicht zwingend notwendig.

Und sie ist eine Partei, vor der die "Etablierten" eine wahnsinnige Angst haben.