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Vollständige Version anzeigen : Spanien: Deutsche Steuerzahler müssen Vergnügungspark bauen



Patriotistin
16.07.2014, 14:50
Die spanische Regierungspartei Partido Popular hat 17 Millionen Euro Fördergelder für den Bau eines Themenparks beantragt. Das Geld soll aus dem EU-Fond für Regionale Entwicklung kommen. Die Erfolgsaussichten sind getrübt: Der Projekt-Träger ist kürzlich 100 km weiter mit einem ähnlichen Park gescheitert, und der beauftragte Bau-Unternehmer ist in einen handfesten Korruptions-Skandal verwickelt.

Der spanische Staatssekretär für Handel, Jaime García-Legaz Murcia, hat bestätigt, dass das spanische Wirtschaftsministerium die Forderung von 17 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung für den Bau der Paramount-Themenpark in Murcia unterstützt. Bei einer Konferenz hat García-Legaz auch zugegeben, dass die Regierung auf der Suche nach Investoren mit PREMURSA, der Entwicklungsgesellschaft des Parks, zusammenarbeitet.

Die Baufirma Murcia SA rechnet mit der Beteiligung der Öffentlichen Kassen und wird von Jesus Samper, geleitet. Der Unternehmer ist zusammen mit dem Bürgermeister von Murcia und 18 weiteren Personen in die Umbra-Affäre verwickelt, in der wegen Unregelmäßigkeiten bei Planungs-Vereinbarung ermittelt wird.

Samper sieht seine Vorladung in dem Fall Umber gelassen: Der Träger und Namensgeber des Parks, die amerikanische Film-Produktionsfirma Paramount, sei bereits über die Vorwürfe informiert, man habe aber mit dem Investor nicht weiter darüber gesprochen, denn die Affäre habe ja nichts mit dem aktuellen Projekt zu tun und würde dies in keinster Weise beeinflussen, berichtet die spanische Zeitung el Diario.

Der Paramount -Park soll eine Art Disneyland mit Kinobezug werden, neben dem 122 Hektar großen Themenpark ist eine großzügige Luxus-Hotelanlage sowie ein Einkaufszentrum geplant. Spanien will bis 20151 1,1 Milliarden Euro in das Projekt investieren, die Suche nach Investoren lief allerdings bisher wenig erfolgreich, so dass nun die EU einspringen soll.

Dass es im hochverschuldeten Spanien bessere Verwendungsmöglichkeiten für EU-Fördergelder gäbe, finden auch viele Spanier. Gegenüber El Diario sagte der Oppositionspolitiker Ortega, einige regionale Amtsträger der PP hätten „ihr eigenes Schicksal an das gewisser Unternehmer gebunden.“ Ortega glaubt, dass die Gelder aus dem EFRE-Topf für andere Dinge verwendet werden sollten, beispielsweise „um junge Landwirte zu unterstützen, eine wirklich produktive Wirtschaft zu schaffen oder den von der Dürre betroffenen Bauern zu helfen, die am Donnerstag vor dem Landwirtschaftsministerium demonstrieren wollen.“

Themenparks sind ein Trend in vielen spanischen Regionen und verschlingen als Prestige-Projekte vieler Regional-Politiker Unmengen öffentlicher Gelder. Erfolgsgeschichten gibt es kaum. Der Parque Warner in Madrid hängt ebenso am Tropf staatlicher Finanzspritzen wie die Isla Magica in Sevilla.

Weiter unter:http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/07/16/spanien-deutsche-steuerzahler-muessen-vergnuegungspark-bauen/#.U8ZVjS7GDJ8.facebook

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Jupp, Hauptsache die anderen Europäer bekommen Spaß :auro:

svizzera
16.07.2014, 17:22
Deutsche Steuerzahler müssen Vergnügungspark bauen :D obwohl die Erfolgsaussichten eher schlecht aussehen für dieses Gesuch? Und würden im Fall der unwahrscheinlichen Annahme tatsächlich nur die Deutschen Steuerzahler für den Vergnügungspark aufkommen oder käme das Geld nicht eher aus dem Topf, in den alle EU-Staaten einzahlen?

Immer diese reisserischen Titel in den Medien.... :X

Auch wenn der Park wohl nicht gebaut wird, wäre er für Spaniens Wirtschaft sicher gut, auch wenn die riesige Investition von 1,1 Milliarden Euro zu denken gibt...

Apart
22.07.2014, 20:51
Auch Südländer sollten irgendwann mal begreifen, daß man mit "vergnügen" keine wertschöpfende Wirtschaft aufbaut, egal woher die Steuergelder kommen.

Klopperhorst
22.07.2014, 20:55
Auch Südländer sollten irgendwann mal begreifen, daß man mit "vergnügen" keine wertschöpfende Wirtschaft aufbaut, egal woher die Steuergelder kommen.

Naja, das "Vergnügen" könnte Erholungszwecken für wertschöpfende Tätigkeiten dienen, vorausgesetzt, dort wird nicht gesoffen.

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Apart
22.07.2014, 21:06
Naja, das "Vergnügen" könnte Erholungszwecken für wertschöpfende Tätigkeiten dienen, vorausgesetzt, dort wird nicht gesoffen.

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Nagelneue Geistertouristenstädte haben sie schon genug, die sie mit deutschen Fördergeldern bauten (bauen liessen von osteuropäischen Gastarbeitern).

Anscheinend ist das Angebot an Vergnügen jetzt schon deutlich höher, als die Nachfrage durch wertschöpfende Erholungssuchende.

Servianus
25.07.2014, 18:04
Übrigens steht in Spanien auch die größte Achterbahn Europas. Zuvor war Deutschland Rekordhalter. Es gab die letzen Jahre 2 Formel 1 Rennen pro Jahr in Spanien und zwar in Barcelona und Valencia. Früher gab es in Deutschland mal 2 pro Jahr. Das U-Bahnnetz von Madrid war in den letzten 10 Jahren das mit Abstand am stärksten wachsende in Europa. Man muss sich nur mal auf Karten in Internet ansehen as für winzigen Käffern nahe Madrid U- oder S-Bahn-Anschluss haben. In Deutschland würde dort nichtmal im selben Takt ein Bus fahren.

Es sieht doch jeder was da abgeht. Investoren und Politiker verwirklichen sich in Spanien mit Prestigeprojekten, zahlen soll doch aber bitter wer anders, weil Spanien nicht das Geld dafür hat. Das ist nur noch pervers.

Eigentlich müsste der Vergnügungspark in Deutschland gebaut werden. Immer bekommen andere was und Deutschland zahlt.

Olliver
30.07.2014, 01:39
https://fbcdn-sphotos-g-a.akamaihd.net/hphotos-ak-xaf1/t1.0-9/10565096_520268414770802_5280673276458185332_n.jpg

Herr B.
30.07.2014, 03:40
Übrigens steht in Spanien auch die größte Achterbahn Europas. Zuvor war Deutschland Rekordhalter. Es gab die letzen Jahre 2 Formel 1 Rennen pro Jahr in Spanien und zwar in Barcelona und Valencia. Früher gab es in Deutschland mal 2 pro Jahr. Das U-Bahnnetz von Madrid war in den letzten 10 Jahren das mit Abstand am stärksten wachsende in Europa. Man muss sich nur mal auf Karten in Internet ansehen as für winzigen Käffern nahe Madrid U- oder S-Bahn-Anschluss haben. In Deutschland würde dort nichtmal im selben Takt ein Bus fahren.

Es sieht doch jeder was da abgeht. Investoren und Politiker verwirklichen sich in Spanien mit Prestigeprojekten, zahlen soll doch aber bitter wer anders, weil Spanien nicht das Geld dafür hat. Das ist nur noch pervers.

Eigentlich müsste der Vergnügungspark in Deutschland gebaut werden. Immer bekommen andere was und Deutschland zahlt.
Baut denen in Spanien ein Kasino mit lizensiertem Puff hin, wie das in Nevada doch auch geht. Dann kommt da jede Menge Jobs für die Bevölkerung und das Interesse bleibt.