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Patriotistin
08.07.2014, 10:27
Sexuell übertragbare Krankheiten breiten sich wieder stärker aus
Die Zahl der HIV-Neudiagnosen in Sachsen steigt. Aber auch andere Sexualkrankheiten sind wieder im Kommen - eine Folge von höherer Mobilität und verstärkter Zuwanderung.

Chemnitz. "Neudiagnosen von HIV spiegeln nicht zwangsläufig das aktuelle Infektionsgeschehen wider", betont Karin Schreiter, Ärztin im Gesundheitsamt Chemnitz. Denn von der Infektion bis zur Diagnose würden oft Jahre vergehen. Doch Fakt ist: Während bis 2006 die Infektionen zurückgingen, steigen sie auch im Chemnitzer Raum wieder an. Eine Ursache dafür ist laut Robert-Koch-Institut (RKI) die verstärkte Zuwanderung nach Deutschland sowie die Verdoppelung der Asylbewerberzahlen gegenüber 2013.

Ein positiver HIV-Test ist heute kein Todesurteil mehr. Betroffene haben fast eine normale Lebenserwartung - vorausgesetzt, die Infektion wird früh genug erkannt. Werden die Menschen deshalb sorgloser? "Es gibt die Leichtsinnigen. Gefährlich, denn trotz Medikamente - eine HIV-Infektion ist noch immer nicht heilbar", betont die Medizinerin. Beraterin Heike Göhler fügt hinzu: "Es kommen aber auch sehr Verantwortungsbewusste zur Beratung und zum Test - einige regelmäßig. Andere kommen stets, wenn sie eine neue Beziehung eingehen wollen - um sicher zu gehen", so Göhler. Im Beratungsgespräch geht es nicht nur um HIV, auch um Kinderwunsch, Partnerschaft, Trennung und weitere sexuell übertragbare Infektionen.

Menschen fehlt Wissen

In Sachsen gibt es vier Aidshilfen - in Chemnitz, in Westsachsen mit Sitz in Zwickau, in Dresden und in Leipzig. Die psychosozialen Beratungsstellen der vier Einrichtungen sowie Präventionsprojekte der Kommunen und der Aidshilfen sind gut besucht. In das Chemnitzer Gesundheitsamt kommen im Schnitt jährlich 800 Personen zur Beratung, rund 1000 Aidstests werden durchgeführt. "Die Hemmschwelle, zu uns zu kommen, ist niedriger geworden", sagt Göhler. "Mund zu Mund Propaganda hat geholfen." Die Mitarbeiter in den Beratungsstellen haben in jüngster Zeit die Erfahrung gemacht, dass auch andere sexuell übertragbare Infektionen - abgekürzt: STI: sexual transmissed infections - zunehmen. "Die hatten wir zwar stets mit im Visier, doch angesichts der Entwicklung gilt es jetzt, sie noch intensiver in die Präventionsarbeit einzubeziehen", sagt Schreiter. "Den Menschen fehlt auf diesem Gebiet Wissen. Sie brauchen mehr Aufklärung. Nicht umsonst hat auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung auf die Situation reagiert. Kampagnen rund um Aids und HIV werden um Informationen zu STI ergänzt."

"Das eine schließt das andere eben nicht aus", so Heike Göhler. "STI erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer HIV-Übertragung um das Zwei- bis Zehnfache und sie führen dazu, dass HIV-positive Menschen andere schneller anstecken." Zu STI gehört Syphilis. 2012 und 2013 wurden dem Koch-Institut 178 bzw. 232 neue Fälle aus Sachsen gemeldet. Im Vergleich zu den Vorjahren sind das jährliche Steigerungen um etwa 20 Prozent. Auch für Syphilis gibt es einen Bluttest bei Hausärzten oder bei besonderen Risiken im Gesundheitsamt. Der Anstieg der Meldungen ist laut RKI nicht auf die wachsenden Testzahlen zurückzuführen, sondern tatsächlich auf einen Anstieg von Neu-Infektionen. Mehr Diagnosen im Primärstadium deuten darauf hin. Knapp 4 von 5 aller in Deutschland gemeldeten Syphilis-Fälle werden über sexuelle Kontakte zwischen Männern übertragen.

Gefährliches Spiel

Vor allem bei jungen, sexuell aktiven Erwachsenen treten verstärkt Chlamydien (Bakterien) auf. Die Erkrankung wird durch ungeschützten Sex übertragen und kann symptomlos verlaufen. "Unbehandelt können solche Infektionen zur Unfruchtbarkeit oder zu schweren Entzündungen führen", warnt Schreiter. "Die Risiken für STI sind insgesamt gestiegen. Die Menschen sind sehr mobil und experimentierfreudig." Ein riskantes Spiel, das bei Betroffenen im Nachhinein oft Ängste auslöst. Zu den STI, die wieder verstärkt auftreten, gehört auch der Tripper. "Fachärzte für Geschlechtskrankheiten, Urologen oder Gynäkologen sind die richtigen Anlaufstellen für STI-Betroffene", so Schreiter. Die Gesundheitsämter böten HIV-Tests für alle an, umfangreichere Beratungen gibt es für Anbieter sexueller Dienstleistungen und homosexuelle Männer.

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Wer sich mit Straßenkötern einlässt soll sich nicht wundern wenn später Flöhe hat.