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Vollständige Version anzeigen : Mediamarkt und Saturn führen schwankende Preise ein



Pius12
25.06.2014, 08:18
Elektronikriesen schaffen Preis-Etikett aus Papier ab

Mediamarkt und Saturn führen schwankende Preise ein


Berlin. Deutschlands Elektronikmärkte schaffen das Papier-Etikett ab. Ziel ist, gegen den Online-Handel zu bestehen. Amazon und andere haben das Prinzip der schwankenden Preise perfektioniert. "Da sehen Sie manchmal in einer Stunde drei, vier verschiedene Preise", sagt Pieter Haas, Chef der Media-Saturn-Holding. Diese Art der Preisgestaltung will Haas jetzt auch in den bundesweit 254 Mediamärkten und 151 Saturn-Filialen einführen, sagte er der FAZ. Ein Testlauf mit elektronischen Etiketten in Holland funktionierte anscheinend reibungslos genug, um auch in Deutschland das E-Tikett auszuprobieren: Eine Berliner Saturn-Filiale soll demnächst zu Testzwecken umgebaut werden.
Wie oft die Preise von Flachbild-Fernsehern und Smartphones geändert werden, ob stündlich oder einmal täglich, konnte eine Media-Saturn-Sprecherin nicht sagen. Die Testphase habe noch nicht begonnen. Bereits jetzt aber würden die Preise der Konkurrenten täglich überprüft und die eigenen notfalls angepasst. Ziel sei nicht, den tiefsten Preis zu bieten, so Haas. "Fakt ist, dass der Markt deutlich dynamischer geworden ist und damit auch die Preise."
Was aber passiert, wenn sich der Kunde für ein TV-Gerät entscheidet, doch auf dem Weg zur Kasse ändert sich der Preis? Verbraucherschützer befürchten böses Blut beim Kunden, wenn der Nachbar den Fernseher - im selben Geschäft am selben Tag gekauft - günstiger bekommen hat. Allgemein gilt: "Der Preis am Regal ist nicht ausschlaggebend, sondern der an der Kasse", erklärt Verbraucherschützerin Gabriele Peters. Immer wieder gebe es deswegen Beschwerden. Nicht nur in Elektronikmärkten, sondern auch im Supermarkt.
Die Supermarkt-Kette Rewe investiert massiv und will sukzessive alle 3300 Märkte bundesweit mit der Technik des österreichischen Anbieters Imagotag ausstatten. Die Preise werden dann - wie auch bei den Tankstellen-Ketten üblich - zentral aus Köln gesteuert. Verhält sich der Milchpreis dann ähnlich hektisch wie der Benzinpreis? "Das Misstrauen ist verständlich", sagt Ullrich Thiemann, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Niedersachsen-Bremen. Aber im Einzelhandel habe er so eine Vorgehensweise noch nicht erlebt.

aus LVZ

KuK
25.06.2014, 08:30
Die totale Abzocke des Kunden wird perfektioniert. Diese Unübersichtlichkeit dient nur der Verwirrung und Irreführung des Kunden, der unmöglich eine Preisübersicht mehr haben soll. Die Perfidie der Idee ist, daß die technische Machbarkeit gegeben ist und deshalb auch gemacht wird.
Ich verstehe nicht, warum man hier noch keine elektronischen SB-Kassen eingeführt hat wie in England, wo man für Selbstabbuchung 3% Rabatt bekommt.

Gärtner
25.06.2014, 08:49
Elektronikriesen schaffen Preis-Etikett aus Papier ab

Mediamarkt und Saturn führen schwankende Preise ein


Berlin. Deutschlands Elektronikmärkte schaffen das Papier-Etikett ab. Ziel ist, gegen den Online-Handel zu bestehen. Amazon und andere haben das Prinzip der schwankenden Preise perfektioniert. "Da sehen Sie manchmal in einer Stunde drei, vier verschiedene Preise", sagt Pieter Haas, Chef der Media-Saturn-Holding. Diese Art der Preisgestaltung will Haas jetzt auch in den bundesweit 254 Mediamärkten und 151 Saturn-Filialen einführen, sagte er der FAZ. Ein Testlauf mit elektronischen Etiketten in Holland funktionierte anscheinend reibungslos genug, um auch in Deutschland das E-Tikett auszuprobieren: Eine Berliner Saturn-Filiale soll demnächst zu Testzwecken umgebaut werden.
Wie oft die Preise von Flachbild-Fernsehern und Smartphones geändert werden, ob stündlich oder einmal täglich, konnte eine Media-Saturn-Sprecherin nicht sagen. Die Testphase habe noch nicht begonnen. Bereits jetzt aber würden die Preise der Konkurrenten täglich überprüft und die eigenen notfalls angepasst. Ziel sei nicht, den tiefsten Preis zu bieten, so Haas. "Fakt ist, dass der Markt deutlich dynamischer geworden ist und damit auch die Preise."
Was aber passiert, wenn sich der Kunde für ein TV-Gerät entscheidet, doch auf dem Weg zur Kasse ändert sich der Preis? Verbraucherschützer befürchten böses Blut beim Kunden, wenn der Nachbar den Fernseher - im selben Geschäft am selben Tag gekauft - günstiger bekommen hat. Allgemein gilt: "Der Preis am Regal ist nicht ausschlaggebend, sondern der an der Kasse", erklärt Verbraucherschützerin Gabriele Peters. Immer wieder gebe es deswegen Beschwerden. Nicht nur in Elektronikmärkten, sondern auch im Supermarkt.
Die Supermarkt-Kette Rewe investiert massiv und will sukzessive alle 3300 Märkte bundesweit mit der Technik des österreichischen Anbieters Imagotag ausstatten. Die Preise werden dann - wie auch bei den Tankstellen-Ketten üblich - zentral aus Köln gesteuert. Verhält sich der Milchpreis dann ähnlich hektisch wie der Benzinpreis? "Das Misstrauen ist verständlich", sagt Ullrich Thiemann, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Niedersachsen-Bremen. Aber im Einzelhandel habe er so eine Vorgehensweise noch nicht erlebt.

aus LVZ

Interessant. Das wird möglich, weil letztlich nicht der auf der Ware / am Regal befindliche Preis verbindlich ist, sondern die Kassenanzeige.

Diese Preisdigitalisierung öffnet der Kartellbildung Tür und Tor, denn Preisabsprachen sind jetzt gleichsam automatisch möglich. Wir dürfen aber sicher sein, daß die zuständigen Ministerien und Behörden es wie bisher mit dem Schutz der Verbraucher nicht übertreiben. Das jahrzehntealte Klagen über von den Ölmultis ausgekungelte Benzinpreise und die Wirkungslosigkeit dieser Beanstandungen geben da ein klares Signal.

Pius12
25.06.2014, 08:53
Interessant. Das wird möglich, weil letztlich nicht der auf der Ware / am Regal befindliche Preis verbindlich ist, sondern die Kassenanzeige.

Diese Preisdigitalisierung öffnet der Kartellbildung Tür und Tor, denn Preisabsprachen sind jetzt gleichsam automatisch möglich. Wir dürfen aber sicher sein, daß die zuständigen Ministerien und Behörden es wie bisher mit dem Schutz der Verbraucher nicht übertreiben. Das jahrzehntealte Klagen über von den Ölmultis ausgekungelte Benzinpreise und die Wirkungslosigkeit dieser Beanstandungen geben da ein klares Signal.

Wie immer ist der Verbraucher der Dumme, in Zukunft sollte der Kunde eben diese Ketten boykottieren

Gärtner
25.06.2014, 09:06
Wie immer ist der Verbraucher der Dumme, in Zukunft sollte der Kunde eben diese Ketten boykottieren

Das wird aber immer schwerer möglich, weil der Einzelhandel bald komplett durchfilialisiert ist. Selbst in Köln kann ich mir einen Wolf suchen, wenn ich etwa ein Haushaltswarengeschäft brauche. Die inhabergeführten Läden von einst sind von den Ketten längst platt gemacht worden, nur hier und da überlebt noch einer in der Nische. Was auch an der unseligen "Geiz ist geil"-Mentalität der Deutschen liegt. Nirgendwo kommt die so stark zum Tragen wie im Lebensmittelbereich. Hauptsache billig, also fressen sie das Industriezeug aus den Discountern, während der Qualitätsmetzger mit eigener Schlachtung zumachen muß. Und beim nächsten Gammelfleischskandal gucken sie dann blöde aus den Schweinsäuglein und sind empört.

Klopperhorst
25.06.2014, 09:11
Das wird aber immer schwerer möglich, weil der Einzelhandel bald komplett durchfilialisiert ist. Selbst in Köln kann ich mir einen Wolf suchen, wenn ich etwa ein Haushaltswarengeschäft brauche. ...

Wird sich im Rahmen der Orientalisierung wieder ändern. Die haben mit Handelsketten nichts am Hut, sondern jeder Clan betreibt seine eigenen Krämergeschäfte.

---

Pius12
25.06.2014, 09:13
Das wird aber immer schwerer möglich, weil der Einzelhandel bald komplett durchfilialisiert ist. Selbst in Köln kann ich mir einen Wolf suchen, wenn ich etwa ein Haushaltswarengeschäft brauche. Die inhabergeführten Läden von einst sind von den Ketten längst platt gemacht worden, nur hier und da überlebt noch einer in der Nische. Was auch an der unseligen "Geiz ist geil"-Mentalität der Deutschen liegt. Nirgendwo kommt die so stark zum Tragen wie im Lebensmittelbereich. Hauptsache billig, also fressen sie das Industriezeug aus den Discountern, während der Qualitätsmetzger mit eigener Schlachtung zumachen muß. Und beim nächsten Gammelfleischskandal gucken sie dann blöde aus den Schweinsäuglein und sind empört.

Ich kaufe nur in Fachgeschäften vor Ort und bei einheimischen Händlern ein.

Heinrich_Kraemer
25.06.2014, 10:03
Naja so empörend finde ich das nun nicht wirklich, sofern Metro (die beiden gehören zur Metro) die digitalen Preisetiketten seit Jahren bereits betreibt. Wenn da jedes Preisschild immer neu gedruckt, rausgezogen und ersetzt werden müsste, wäre das eine langwierige teure Prozedur. Somit lassen sich aber eben auch die Margen optimieren, die Märkte besser auslasten.

Aber zur Historie: Durchgesetzt hat sich Media Markt aufgrunddessen, daß er von den Produzenten in riesigen Mengen kaufte, damit den Ek drückte, sowie aufgrund der Mengen "abgespeckte" Versionen verlangen konnte. Dazu die Auslagerung der Märkte an den Stadtrand, mit geringeren Immokosten und guten Parkmöglichkeiten.

D.h. wer bei den Eletronikmärkten z.B. einen Kühlschrank Z von XY kauft, hat eine Version des optisch meist gleichen Modells, aber mit anderer Technik und Verarbeitung, als dasjenige das es im Fachhandel gibt. Zudem sind die Eletronikmarktprodukte meist nicht reparierbar.
Ich persönlich kaufe hier im Fachmarkt. Aber bitte jedem wie es gerade beliebt.
"Wer günstig kauft, kauft mindestens zweimal", heißt es.

Problem mit den Onlineversandhandel ist folgendes (wobei Metro hier schlief und mit redcoon jetzt langsam aufholt): Kunde läßt sich im Markt beraten, vergleicht die Preise online, nimmt dann den günstigsten. Geht sogar via Artikelnummer bereits vor Ort über mobilen Netzzugang. Der Markthändler schaut in die Röhre, muß Personal- und Immoksoten zahlen, der Onlinehändler nur das Lager.
Soweit kann ich mir vorstellen, daß schwankende Preise genau dem entgegensteuern sollen, sofern nicht klar identifizierbar.

Aber ausschlaggebend ist auch hier wieder einzig und alleine der Kunde! Und nur dieser! Dieser machte MediaMarkt groß, die kleineren gingen den Bach runter, weil vermeintlich günstiger war. Das gleiche Schicksal droht jetzt der Metrogruppe.

cajadeahorros
25.06.2014, 10:21
Das wird aber immer schwerer möglich, weil der Einzelhandel bald komplett durchfilialisiert ist. Selbst in Köln kann ich mir einen Wolf suchen, wenn ich etwa ein Haushaltswarengeschäft brauche. Die inhabergeführten Läden von einst sind von den Ketten längst platt gemacht worden, nur hier und da überlebt noch einer in der Nische. Was auch an der unseligen "Geiz ist geil"-Mentalität der Deutschen liegt. Nirgendwo kommt die so stark zum Tragen wie im Lebensmittelbereich. Hauptsache billig, also fressen sie das Industriezeug aus den Discountern, während der Qualitätsmetzger mit eigener Schlachtung zumachen muß. Und beim nächsten Gammelfleischskandal gucken sie dann blöde aus den Schweinsäuglein und sind empört.

Wie soll sich der Durchschnittsbürger etwas anderes als "Geiz ist geil" leisten können wenn sich das Verfügbare Einkommen der Arbeitnehmer in den letzten 25 Jahren um mindestens ein Drittel reduziert hat? Ganz grobe Schätzung.

Zeig mir einen Kunden, der lieber in einem riesigen Markt angeblich "billige" Produkte sucht, von meiner Sprache nicht mächtigen "Verkäufer*innen" in die Irre geführt, als 20 Euro mehr in einem kleinen Fachmarkt zu zahlen - wenn er es sich denn leisten könnte?

Wer will WIRKLICH in einer schäbigen SB-Bäckerei die Brötchen aus den Plastikvitrinen fummeln (fällt mir gerade ein, du wirst ja vielleicht diesen ekligen Betrieb an der Ampel ggü. vom Saturn-Hansaring kennen), der noch die Wahl hat, sich 150 Meter weiter von der netten türkischen Dame in der Weidengasse die Simits für 1,00 statt eben für 0,75 Euro zu holen?

(Zugegebenermaßen gibt es natürlich wirklich diese Geiz-ist-geil-Negativbeispiele, aber die sind erstaunlicherweise im "oberen" Verdienstsegment angesiedelt, d.h. "mit dem Panamera zum Aldi", diese Leute, "hybride Käufer", sind ein harter Brocken für die Marktforschung.)

cajadeahorros
25.06.2014, 10:29
(...)

Aber zur Historie: Durchgesetzt hat sich Media Markt aufgrunddessen, daß er von den Produzenten in riesigen Mengen kaufte, damit den Ek drückte, sowie aufgrund der Mengen "abgespeckte" Versionen verlangen konnte. Dazu die Auslagerung der Märkte an den Stadtrand, mit geringeren Immokosten und guten Parkmöglichkeiten.(...).

Das ist das große Geheimnis der "günstigen" Preise bei Saturn & Co., die "Sondermodelle", die man auf den ersten und zweiten Blick mit den "teuren" im Fachhandel verwechselt. Oder die Billigboxen die man an eine ansonsten identische Anlage hängt.

Und weil wir gerade beisammen sind, die "schwankenden Preise" zeigen genau eines: Amazon, Saturn & Co. haben inzwischen einen "monopolistischen Spielraum". D.h. sie haben sich vom "Markt", wie ihn der brave Schüler im besten aller Systeme beigebracht bekam, längst abgekoppelt, unterliegen nicht mehr seinen Gesetzen.

Gärtner
25.06.2014, 10:45
Wie soll sich der Durchschnittsbürger etwas anderes als "Geiz ist geil" leisten können wenn sich das Verfügbare Einkommen der Arbeitnehmer in den letzten 25 Jahren um mindestens ein Drittel reduziert hat? Ganz grobe Schätzung.

Zeig mir einen Kunden, der lieber in einem riesigen Markt angeblich "billige" Produkte sucht, von meiner Sprache nicht mächtigen "Verkäufer*innen" in die Irre geführt, als 20 Euro mehr in einem kleinen Fachmarkt zu zahlen - wenn er es sich denn leisten könnte?

Wer will WIRKLICH in einer schäbigen SB-Bäckerei die Brötchen aus den Plastikvitrinen fummeln (fällt mir gerade ein, du wirst ja vielleicht diesen ekligen Betrieb an der Ampel ggü. vom Saturn-Hansaring kennen), der noch die Wahl hat, sich 150 Meter weiter von der netten türkischen Dame in der Weidengasse die Simits für 1,00 statt eben für 0,75 Euro zu holen?

(Zugegebenermaßen gibt es natürlich wirklich diese Geiz-ist-geil-Negativbeispiele, aber die sind erstaunlicherweise im "oberen" Verdienstsegment angesiedelt, d.h. "mit dem Panamera zum Aldi", diese Leute, "hybride Käufer", sind ein harter Brocken für die Marktforschung.)

Ein besseres Beispiel ist der Verzehr von Fleisch. Muß wirklich jeden Tag der Schweinsbraten auf den Tisch? Das ist ja nicht nur teuer, das ist auch nicht sehr gesund. Ich bin z.B. ein begeisterter Fleischesser, aber trotzdem gibt's bei mir nur ein-, höchstens zweimal in der Woche Fleisch. Dafür darf es dann eben auch etwas mehr kosten - und so hab ich ein Produkt aus der Region auf dem Herd, beim Ausbraten nie Wasser in der Pfanne und der Geschmack ist ebenfalls top.

Es ist eher ein Mentalitätsproblem. Daß die Deutschen gemessen am Einkommen so wenig Geld für Lebensmittel ausgeben (ca. 10%) wie nirgendwo sonst auf dem Kontinent, ist bezeichnend. Es ist der deutsche Konsument, der die widerlichen Tier-KZs am Leben erhält und dafür sorgt, daß sich Wiesenhof & Co. mit ihrer Industriesch*** dumm und dämlich verdienen.

schastar
25.06.2014, 10:51
Interessant. Das wird möglich, weil letztlich nicht der auf der Ware / am Regal befindliche Preis verbindlich ist, sondern die Kassenanzeige.
....

Dann kann es gut sein daß ich so manches Gerät nicht bezahle wenn es auf dem Weg zur Kasse teurer geworden ist und sie es selber wieder zurückstellen dürfen. So ist das dann eben.

Heinrich_Kraemer
25.06.2014, 11:10
Ein besseres Beispiel ist der Verzehr von Fleisch. Muß wirklich jeden Tag der Schweinsbraten auf den Tisch? Das ist ja nicht nur teuer, das ist auch nicht sehr gesund. Ich bin z.B. ein begeisterter Fleischesser, aber trotzdem gibt's bei mir nur ein-, höchstens zweimal in der Woche Fleisch. Dafür darf es dann eben auch etwas mehr kosten - und so hab ich ein Produkt aus der Region auf dem Herd, beim Ausbraten nie Wasser in der Pfanne und der Geschmack ist ebenfalls top.

Es ist eher ein Mentalitätsproblem. Daß die Deutschen gemessen am Einkommen so wenig Geld für Lebensmittel ausgeben (ca. 10%) wie nirgendwo sonst auf dem Kontinent, ist bezeichnend. Es ist der deutsche Konsument, der die widerlichen Tier-KZs am Leben erhält und dafür sorgt, daß sich Wiesenhof & Co. mit ihrer Industriesch*** dumm und dämlich verdienen.

Bester Gärtnersmann, zwar wird immer wieder in den Medien, durch interessegeleitet NROen befeuert, behauptet, daß der Durchschnittsdeutsche am wenigsten ausgibt für Lebensmittel, gemessen an den vorher aber bereits geleisteten Subventionen für die Landwirtscahft relativiert sich dies jedoch wieder.

Die Ernährungsfrage ist ja auch eine schwierige, heuchlerische, im sozialen Wohlfahrtsstaat BRD. Ich denke da nur an die ganzen Skandälchen, die aber immer darauf hinauslaufen, daß weniger Massenproduktion zu höheren Preisen und damit zur "Benachteiligung" der armen armen Leute hierzulande führen würde. Denn wenn der Unterschichtler nicht zweimal am Tag warme Fleischgerichte essen kann, Knabberzeug und Süssigkeiten, ist dies ein wichtiges Benachteiligungs- und Ungerechtigkeitsmoment. Die Büroratie wacht hierüber.

Denn ein Ökolebensstil mit vermeintlich gesunder Ernährung können sich eben nur die Besserverdiener leisten - meistens Leute die noch nie eine Kuh in der Realität gesehen haben. Da kann man schon auf Fleisch verzichten, allerdings freiwillig und nicht aus Notwendigkeit.

Zur Regionalität der Produkte: Aufgrund der harten Durchrationalisierung mit geringsten Margen (Metro hat so um die 1% Umlaufrendite) wird schon auf Regionalität geachtet, was man beim Discounter durchaus feststellen kann, schaut man Herstellungsort und Verarbeitungsort an.

Wobei ich persönlich aber eben auch nicht den Rest meines Lebens auf ab und an ein argentinisches Entrecôte verzichten möchte, ebensowenig auf eine frische Scholle, alles perfekt gehandelt von der Metro. :happy:

Heinrich_Kraemer
25.06.2014, 11:20
Wie immer ist der Verbraucher der Dumme, in Zukunft sollte der Kunde eben diese Ketten boykottieren

Das ehe ich anders, werter Vater Pius. Der Verbraucher ist einzig und alleine ausschlaggebend. Dessen Nachfrage bestimmt unternehmerisches Handeln.

Und da schauts bei der Metro eben so aus, daß die Nachfrager eher zu den Versendern wechseln. Da müssen sie gegensteuern, sonst wars das.

Für Interessierte hier mal die Zahlen der Metro: http://www.ariva.de/metro_st-aktie/bilanz-guv

Bei einer Umsatzrendite von z.T. 0,5% kann man sich vorstellen wie es hier zugeht.

Heinrich_Kraemer
25.06.2014, 11:27
Das ist das große Geheimnis der "günstigen" Preise bei Saturn & Co., die "Sondermodelle", die man auf den ersten und zweiten Blick mit den "teuren" im Fachhandel verwechselt. Oder die Billigboxen die man an eine ansonsten identische Anlage hängt.

Und weil wir gerade beisammen sind, die "schwankenden Preise" zeigen genau eines: Amazon, Saturn & Co. haben inzwischen einen "monopolistischen Spielraum". D.h. sie haben sich vom "Markt", wie ihn der brave Schüler im besten aller Systeme beigebracht bekam, längst abgekoppelt, unterliegen nicht mehr seinen Gesetzen.

Inwieweit immer wieder behauptete Kartellabsprachen hier wirklich vorkommen lasse ich mal Raume stehen. V.a. angesichts der differenten GuV. Wenn dem so wäre würden alle dick verdienen und das ist offensichtlich nicht der Fall, vielmehr wird ums Weiterbestehen gekämpft.

Tatsache ist jedoch, daß Metro Media Markt und Saturn aufkaufte, um eine quasi monopolistische Marktführerschaft zu übernehmen. Sehr aggressiv, daß sich keiner breit machen konnte. Dann kam der Versandhandel, den man zunächst verschlafen hat, dazu ebay.

Jede Laus zwickt, heißt es so schön. Dazu die brettharte Umsatzrendite: 50 Cent Gewinn auf 100 Euro Umsatz. :crazy:

Stättler
25.06.2014, 11:28
Zur Regionalität der Produkte: Aufgrund der harten Durchrationalisierung mit geringsten Margen (Metro hat so um die 1% Umlaufrendite) wird schon auf Regionalität geachtet, was man beim Discounter durchaus feststellen kann, schaut man Herstellungsort und Verarbeitungsort an.
Wobei ich persönlich aber eben auch nicht den Rest meines Lebens auf ab und an ein argentinisches Entrecôte verzichten möchte, ebensowenig auf eine frische Scholle, alles perfekt gehandelt von der Metro. :happy:

Nix gegen argentinisches Entrecote ....aber die listen auch tiefgefrorenes Karnickel aus China ......

Und was die Herkunftsbezeichnung beim Discounter betrifft:

Vorne steht drauf " Gut Ponhof " oder " Gut Bartenhof " ......Orte, welche vernehmlich real nicht existieren , sondern lediglich eine Marke darstellen .....
Und dazu der nette Hinweis : Hergestellt für Aldi , Lidl , Norma , Netto .......

Wer das wo produziert hat , soll bitteschön unter der Decke bleiben ......

cajadeahorros
25.06.2014, 14:25
Ein besseres Beispiel ist der Verzehr von Fleisch. Muß wirklich jeden Tag der Schweinsbraten auf den Tisch? Das ist ja nicht nur teuer, das ist auch nicht sehr gesund. Ich bin z.B. ein begeisterter Fleischesser, aber trotzdem gibt's bei mir nur ein-, höchstens zweimal in der Woche Fleisch. Dafür darf es dann eben auch etwas mehr kosten - und so hab ich ein Produkt aus der Region auf dem Herd, beim Ausbraten nie Wasser in der Pfanne und der Geschmack ist ebenfalls top.

Es ist eher ein Mentalitätsproblem. Daß die Deutschen gemessen am Einkommen so wenig Geld für Lebensmittel ausgeben (ca. 10%) wie nirgendwo sonst auf dem Kontinent, ist bezeichnend. Es ist der deutsche Konsument, der die widerlichen Tier-KZs am Leben erhält und dafür sorgt, daß sich Wiesenhof & Co. mit ihrer Industriesch*** dumm und dämlich verdienen.

Auch da muß ich wieder höflich widersprechen, denn der Anteil der Nahrungsmittel am verfügbaren Einkommen ist ein anerkanntes Maß für den Wohlstand eines Landes (genauso wie der pro-Kopf-Verbrauch von Fleisch). Dieses Maß hat sogar irgendeinen Namen, der mir aber entfallen ist.

Aber egal: Auch hier muß ich einfach nur fragen: Warum konnte sich eine vierköpfige Familie 1980 problemlos jeden Tag Fleisch leisten, im lokalen (!) kommunalen Schlachthof oder beim kleinen Metzger um die Ecke erworben? Warum wurden diese Schlachthöfe in allen Städten geschlossen, wenn man doch soooo um die Umwelt und die Gesundheit der Bürger besorgt ist?

Ich kaufe weiterhin in der Markthalle und beim Metzger meines Vertrauens, aber ich mache KEINEM einen Vorwurf, der sich das nicht mehr leisten kann und statt dessen im Supermarkt zu den entsprechenden, günstigen Produkten greift. Ich mache ja auch keinem einen Vorwurf, der nicht mehr im Käseladen einkaufen kann und gezwungen ist, irgendeinen 59c-Käsebetrug von Kraft oder Lactalis zu kaufen.

Jetzt sind wir auch wieder mitten in der Propaganda, denn es ist unausweichlich, daß die Mehrheit der Hartzer, prekär Beschäftigten, Rentner und Aufstocker in absehbarer Zeit überhaupt kein Fleisch mehr kaufen kann (also irgendetwas oberhalb der Stufe "Dosenravioli mit Fleischhaltiger Füllung" oder einem 25g Cheeseburger mit gehacktem Irgendwas), und das könnte bei Menschen, die sich ein bißchen an Gedächtnis bewahrt haben, denen das eigene Leben noch ein bißchen mehr Wert ist als das demütige warten auf den Tod um des "Klimas" willen, die Frage aufwerfen, ob das denn WIRKLICH sein muß. Und bevor das passiert, bevor Unmut aufkeimt, hämmert man das Volk von früh bis spät mit Gruselgeschichten vom Gammelfleisch, armen, im Mutterleib getöteten Kälbchen, geknechteten Hühnern und bösem CO2 nebst klimaschädlichen Kuh-Flatulenzen zu, dann kommt der Veggieday, man geht in die Schulen und dressiert die Kinder, man veröffentlicht "Studien", daß Fleischkonsum bei Männern mit niedrigem Bildungsabschluß besonders hoch ist ("so will isch abbe nedd sei" denkt sich die "schlaue" Hausfrau befehlsgemäß). Bis - wie beim Rauchen - der Median der Volksmeinung verschoben wurde, bis ein "Sozialdemokrate" sagen kann, Lebensmittel wären zu billig, bis Zeitungen schreiben können, "Fleischesser würden in ein paar Jahren das gleiche Image haben wie Leute die besoffen autofahren" (klick (http://www.tagesanzeiger.ch/leben/gesellschaft/Fleisch-essen-wird-einst-so-verpoent-sein-wie-betrunken-Auto-fahren/story/29078958)), ohne daß die betreffenden Politiker oder Journalisten gesteinigt werden.

Bis alle endlich wieder freiwillig so gesund und klimafromm hausen wie die Iren zu Zeiten von Marx, von deren erbärmlichen Ansprüchen die englische Industrieherren sehr begeistert war und die daher - wo immer möglich - die englischen Arbeiter mit ihrem "überzogenen Anspruchsdenken" ersetzten.

bernhard44
25.06.2014, 14:47
Wie soll sich der Durchschnittsbürger etwas anderes als "Geiz ist geil" leisten können wenn sich das Verfügbare Einkommen der Arbeitnehmer in den letzten 25 Jahren um mindestens ein Drittel reduziert hat? Ganz grobe Schätzung.

Zeig mir einen Kunden, der lieber in einem riesigen Markt angeblich "billige" Produkte sucht, von meiner Sprache nicht mächtigen "Verkäufer*innen" in die Irre geführt, als 20 Euro mehr in einem kleinen Fachmarkt zu zahlen - wenn er es sich denn leisten könnte?

Wer will WIRKLICH in einer schäbigen SB-Bäckerei die Brötchen aus den Plastikvitrinen fummeln (fällt mir gerade ein, du wirst ja vielleicht diesen ekligen Betrieb an der Ampel ggü. vom Saturn-Hansaring kennen), der noch die Wahl hat, sich 150 Meter weiter von der netten türkischen Dame in der Weidengasse die Simits für 1,00 statt eben für 0,75 Euro zu holen?

(Zugegebenermaßen gibt es natürlich wirklich diese Geiz-ist-geil-Negativbeispiele, aber die sind erstaunlicherweise im "oberen" Verdienstsegment angesiedelt, d.h. "mit dem Panamera zum Aldi", diese Leute, "hybride Käufer", sind ein harter Brocken für die Marktforschung.)


Von denen kommt keiner mit nem Porsche!




http://m.youtube.com/watch?v=PmCDwAC62Gc

dirty_mind
25.06.2014, 14:49
Dann kann es gut sein daß ich so manches Gerät nicht bezahle wenn es auf dem Weg zur Kasse teurer geworden ist und sie es selber wieder zurückstellen dürfen. So ist das dann eben.

genau so! :dg:

Wobei die Verkäufer auch nichts ändern können.

Easy
25.06.2014, 15:38
Das wird aber immer schwerer möglich, weil der Einzelhandel bald komplett durchfilialisiert ist. Selbst in Köln kann ich mir einen Wolf suchen, wenn ich etwa ein Haushaltswarengeschäft brauche. Die inhabergeführten Läden von einst sind von den Ketten längst platt gemacht worden, nur hier und da überlebt noch einer in der Nische. Was auch an der unseligen "Geiz ist geil"-Mentalität der Deutschen liegt. Nirgendwo kommt die so stark zum Tragen wie im Lebensmittelbereich. Hauptsache billig, also fressen sie das Industriezeug aus den Discountern, während der Qualitätsmetzger mit eigener Schlachtung zumachen muß. Und beim nächsten Gammelfleischskandal gucken sie dann blöde aus den Schweinsäuglein und sind empört.


Als gäbe es noch irgendwo günstige Lebensmittel. Nirgendwo in Europa.

Nicht mal die Tiefstpreisgarantie gibt es in allen Märkten, was auch verlogen ist.

Warum soll ich für eine DVD mehr als 10€ zahlen? 10€ kostet schon ein Kinobesuch am WE. Mache ich nicht mit. Die Filmindustrie ist reich genug, die braucht nicht noch mehr und ohne uns Konsumenten wäre sie auch auf dem absteigenden Ast.

Easy
25.06.2014, 15:42
Es ist eher ein Mentalitätsproblem. Daß die Deutschen gemessen am Einkommen so wenig Geld für Lebensmittel ausgeben (ca. 10%) wie nirgendwo sonst auf dem Kontinent, ist bezeichnend. Es ist der deutsche Konsument, der die widerlichen Tier-KZs am Leben erhält und dafür sorgt, daß sich Wiesenhof & Co. mit ihrer Industriesch*** dumm und dämlich verdienen.

Das widerspricht sich.
Gäbe es mehr Geld für die arbeitende Bevölkerung, könnte sie sich auch Lebensmittel und Fleisch leisten, wo man nicht aufs Geld gucken muss.
Es ist übrigens egal, welches Fleisch man heute kauft, es schmeckt so oder so zum ko.
Ich will meine Kindheit zurück, wo das Essen noch schmeckte und nicht fett gemacht hat.

Easy
25.06.2014, 15:43
Von denen kommt keiner mit nem Porsche!


Die Porsche-, Mercedes- und anderen fetten Karren-Fahrer kaufen bei Aldi und Lidl ein.

WIENER
25.06.2014, 15:57
Ein besseres Beispiel ist der Verzehr von Fleisch. Muß wirklich jeden Tag der Schweinsbraten auf den Tisch? Das ist ja nicht nur teuer, das ist auch nicht sehr gesund. Ich bin z.B. ein begeisterter Fleischesser, aber trotzdem gibt's bei mir nur ein-, höchstens zweimal in der Woche Fleisch. Dafür darf es dann eben auch etwas mehr kosten - und so hab ich ein Produkt aus der Region auf dem Herd, beim Ausbraten nie Wasser in der Pfanne und der Geschmack ist ebenfalls top.

Es ist eher ein Mentalitätsproblem. Daß die Deutschen gemessen am Einkommen so wenig Geld für Lebensmittel ausgeben (ca. 10%) wie nirgendwo sonst auf dem Kontinent, ist bezeichnend. Es ist der deutsche Konsument, der die widerlichen Tier-KZs am Leben erhält und dafür sorgt, daß sich Wiesenhof & Co. mit ihrer Industriesch*** dumm und dämlich verdienen.


Das ist sehr vereinfacht dargestellt. Du musst mir jetzt nur mehr erklären, wie man, bei all den fixen Kosten, die im Schnitt weit über dem durchschnittlichen Inflationsschnitt liegen, (Miete Energie, usw.) noch viel Geld für Lebensmittel ausgeben kann. Wie du sicher weißt war ich mehr als 30 Jahre in der Gastronomie selbstständig. Und seit Beginn des neuen Jahrtausend konnte man Monat für Monat beobachten, wie immer weniger Geld in den Taschen meiner Kunden übrig blieb. Und das mit dem Fleisch ist auch ein Schuss in die Luft. Gerade die Obst und Gemüsepreise haben sich in den letzten 5 Jahren verdoppelt. Mehl, verdoppelt, Bei Reis und Getreideprodukten ist es nur knapp weniger. Ich hab durch meinen Beruf, gerade im Lebensmittelbereich, relativ viel EInblick und Erfahrung.

Irgendwie bin ich dankbar, mein Leben gerade in der Aufschwungsphase geführt zu haben, für den Rest meines Lebens wird das, was ich mir auf die Seite geräumt habe ausreichend sein, denn die Zukunft sieht nicht sehr rosig aus.

Bruddler
25.06.2014, 16:04
Dann kann es gut sein daß ich so manches Gerät nicht bezahle wenn es auf dem Weg zur Kasse teurer geworden ist und sie es selber wieder zurückstellen dürfen. So ist das dann eben.

:gp: :dg:

moishe c
25.06.2014, 16:05
Die Porsche-, Mercedes- und anderen fetten Karren-Fahrer kaufen bei Aldi und Lidl ein.

Mit Einschränkungen.
Oft sind die Parkbuchten für ein vernünftiges Auto zu schmal!
Außerdem haut einem jeder Assi - wahrscheinlich mit Absicht - den Einkaufswagen oder die Tür seiner Karre in die Karosserie.

Bruddler
25.06.2014, 16:06
Die Porsche-, Mercedes- und anderen fetten Karren-Fahrer kaufen bei Aldi und Lidl ein.

Ich habe sogar schon einmal einen Mercedes-Fahrer beobachtet, wie er in einem Glascontainer nach Pfandflaschen gesucht hat.

JensVandeBeek
25.06.2014, 16:10
Dann kann es gut sein daß ich so manches Gerät nicht bezahle wenn es auf dem Weg zur Kasse teurer geworden ist und sie es selber wieder zurückstellen dürfen. So ist das dann eben.

Richtig, danach müssten wohl die Kassenbereiche in den Media- u. Saturnmärkten vergrößert werden. Denn viele Kunde würden die Geräte lieber vor Ort und Stelle lassen wollen, statt sie brav zurück in den Regal zubringen.

Sloth
25.06.2014, 16:11
Elektronikriesen schaffen Preis-Etikett aus Papier ab

Mediamarkt und Saturn führen schwankende Preise ein


Berlin. Deutschlands Elektronikmärkte schaffen das Papier-Etikett ab. Ziel ist, gegen den Online-Handel zu bestehen. Amazon und andere haben das Prinzip der schwankenden Preise perfektioniert. "Da sehen Sie manchmal in einer Stunde drei, vier verschiedene Preise", sagt Pieter Haas, Chef der Media-Saturn-Holding. Diese Art der Preisgestaltung will Haas jetzt auch in den bundesweit 254 Mediamärkten und 151 Saturn-Filialen einführen, sagte er der FAZ. Ein Testlauf mit elektronischen Etiketten in Holland funktionierte anscheinend reibungslos genug, um auch in Deutschland das E-Tikett auszuprobieren: Eine Berliner Saturn-Filiale soll demnächst zu Testzwecken umgebaut werden.
Wie oft die Preise von Flachbild-Fernsehern und Smartphones geändert werden, ob stündlich oder einmal täglich, konnte eine Media-Saturn-Sprecherin nicht sagen. Die Testphase habe noch nicht begonnen. Bereits jetzt aber würden die Preise der Konkurrenten täglich überprüft und die eigenen notfalls angepasst. Ziel sei nicht, den tiefsten Preis zu bieten, so Haas. "Fakt ist, dass der Markt deutlich dynamischer geworden ist und damit auch die Preise."
Was aber passiert, wenn sich der Kunde für ein TV-Gerät entscheidet, doch auf dem Weg zur Kasse ändert sich der Preis? Verbraucherschützer befürchten böses Blut beim Kunden, wenn der Nachbar den Fernseher - im selben Geschäft am selben Tag gekauft - günstiger bekommen hat. Allgemein gilt: "Der Preis am Regal ist nicht ausschlaggebend, sondern der an der Kasse", erklärt Verbraucherschützerin Gabriele Peters. Immer wieder gebe es deswegen Beschwerden. Nicht nur in Elektronikmärkten, sondern auch im Supermarkt.
Die Supermarkt-Kette Rewe investiert massiv und will sukzessive alle 3300 Märkte bundesweit mit der Technik des österreichischen Anbieters Imagotag ausstatten. Die Preise werden dann - wie auch bei den Tankstellen-Ketten üblich - zentral aus Köln gesteuert. Verhält sich der Milchpreis dann ähnlich hektisch wie der Benzinpreis? "Das Misstrauen ist verständlich", sagt Ullrich Thiemann, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Niedersachsen-Bremen. Aber im Einzelhandel habe er so eine Vorgehensweise noch nicht erlebt.

aus LVZ
Eine zentrale Preisverwaltung bei Saturn kann ich mir nicht vorstellen, da der jeweilige Eigentümer einer Saturnfilliale diese festlegt.

Bruddler
25.06.2014, 16:17
Eine zentrale Preisverwaltung bei Saturn kann ich mir nicht vorstellen, da der jeweilige Eigentümer einer Saturnfilliale diese festlegt.

Ich denke, das Ganze wird (wenn überhaupt) ähnlich wie die variablen Benzinpreise "funktionieren"..."funktionieren" ? Eher nicht. :hi:

Xarrion
25.06.2014, 16:21
Ein besseres Beispiel ist der Verzehr von Fleisch. Muß wirklich jeden Tag der Schweinsbraten auf den Tisch? Das ist ja nicht nur teuer, das ist auch nicht sehr gesund. Ich bin z.B. ein begeisterter Fleischesser, aber trotzdem gibt's bei mir nur ein-, höchstens zweimal in der Woche Fleisch. Dafür darf es dann eben auch etwas mehr kosten - und so hab ich ein Produkt aus der Region auf dem Herd, beim Ausbraten nie Wasser in der Pfanne und der Geschmack ist ebenfalls top.

....

Naja, jeden Tag Schweinsbraten geht wirklich nicht. Ich wechsele immer zwischen Schwein, Rind und Wild. :cool:

Im Ernst:
Mein Fleisch kaufe ich größtenteils von einem Damwild-Züchter in der Nachbarschaft. Frisch geschossen.
Sonstiges Fleisch (Schwein, Rind) kaufe ich bei einem örtlichen Fleischer, der seine Tiere ausschließlich von Höfen aus der Umgebung bezieht.
Geflügel kaufe ich sowieso direkt beim Bauern.
Hackfleisch wolfe ich grundsätzlich selbst von Fleisch aus den o.g. Quellen.
Eier kaufe ich auch nur direkt vom Bauern. Dort laufen die Hühner noch auf der Wiese herum. Der Geschmack der Eier ist unvergleichlich.

Gärtner
25.06.2014, 17:10
Das ist sehr vereinfacht dargestellt. Du musst mir jetzt nur mehr erklären, wie man, bei all den fixen Kosten, die im Schnitt weit über dem durchschnittlichen Inflationsschnitt liegen, (Miete Energie, usw.) noch viel Geld für Lebensmittel ausgeben kann. Wie du sicher weißt war ich mehr als 30 Jahre in der Gastronomie selbstständig. Und seit Beginn des neuen Jahrtausend konnte man Monat für Monat beobachten, wie immer weniger Geld in den Taschen meiner Kunden übrig blieb. Und das mit dem Fleisch ist auch ein Schuss in die Luft. Gerade die Obst und Gemüsepreise haben sich in den letzten 5 Jahren verdoppelt. Mehl, verdoppelt, Bei Reis und Getreideprodukten ist es nur knapp weniger. Ich hab durch meinen Beruf, gerade im Lebensmittelbereich, relativ viel EInblick und Erfahrung.

Irgendwie bin ich dankbar, mein Leben gerade in der Aufschwungsphase geführt zu haben, für den Rest meines Lebens wird das, was ich mir auf die Seite geräumt habe ausreichend sein, denn die Zukunft sieht nicht sehr rosig aus.

Ein erklecklicher Anteil bei der Preissteigerung im Bereich Lebensmittel entfällt auf die gestiegenen Energiekosten bei der Herstellung. Und: wenn ich landwirschaftliche Flächen zur Produktion von "Bio"-Sprit benutze, entziehe ich sie dem Lebensmittelproduktionszyklus, diese künstlich herbeigeführte Verknappung trägt das ihre zur Preissteigerung bei.

Xarrion
25.06.2014, 17:14
Ein erklecklicher Anteil bei der Preissteigerung im Bereich Lebensmittel entfällt auf die gestiegenen Energiekosten bei der Herstellung. Und: wenn ich landwirschaftliche Flächen zur Produktion von "Bio"-Sprit benutze, entziehe ich sie dem Lebensmittelproduktionszyklus, diese künstlich herbeigeführte Verknappung trägt das ihre zur Preissteigerung bei.

Genau das ist der Casus knacktus.
Man kann es gar nicht oft genug wiederholen.

Wenn ich diese unsäglichen Maisfelder sehe, stehen mir die Nackenhaare zu Berge.
Wertvoller Ackerboden wird der Produktion von Nahrungspflanzen entzogen.
Aber noch viel schlimmer ist die Auslaugung des Ackerbodens durch den Mausanbau. Der Anbau von Mais ruiniert die Scholle auf Jahre hinaus.

Skorpion968
25.06.2014, 17:17
Wird sich im Rahmen der Orientalisierung wieder ändern. Die haben mit Handelsketten nichts am Hut, sondern jeder Clan betreibt seine eigenen Krämergeschäfte.

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Find ich gut!

Skorpion968
25.06.2014, 17:32
Ein besseres Beispiel ist der Verzehr von Fleisch. Muß wirklich jeden Tag der Schweinsbraten auf den Tisch? Das ist ja nicht nur teuer, das ist auch nicht sehr gesund. Ich bin z.B. ein begeisterter Fleischesser, aber trotzdem gibt's bei mir nur ein-, höchstens zweimal in der Woche Fleisch. Dafür darf es dann eben auch etwas mehr kosten - und so hab ich ein Produkt aus der Region auf dem Herd, beim Ausbraten nie Wasser in der Pfanne und der Geschmack ist ebenfalls top.

Es ist eher ein Mentalitätsproblem. Daß die Deutschen gemessen am Einkommen so wenig Geld für Lebensmittel ausgeben (ca. 10%) wie nirgendwo sonst auf dem Kontinent, ist bezeichnend. Es ist der deutsche Konsument, der die widerlichen Tier-KZs am Leben erhält und dafür sorgt, daß sich Wiesenhof & Co. mit ihrer Industriesch*** dumm und dämlich verdienen.

Es greift wie immer viel zu kurz die ganze Schuld auf den Verbraucher abzuwälzen. Der Einzelne kann nur für sich selbst handeln. Er hat keinen Einfluss darauf, was andere machen. Die Masse hat kein gemeinsames Bewusstsein. Daher hat auch niemand den Überblick, was sein Verhalten genau auslöst oder was sein Verhalten verändern könnte. Viele denken sich: "Wenn ich jetzt vorbildlich einkaufe, ändert das doch sowieso nichts. Weil die anderen machen es ja nicht." Und so bleibt alles beim Alten.
Die Schuld auf die Verbraucher abzuwälzen greift also nicht nur zu kurz, sondern ist darüber hinaus ein verdammt stumpfes Schwert. Weil sich dadurch eben nichts verändern kann. Der Weg muss in eine ganz andere Richtung gehen. Der Staat muss eingreifen und negative Auswüchse im Handel unterbinden. Tier-KZs gehören verboten. Dann stellt sich das Problem nicht mehr. Dann steigen die Preise für Fleisch wieder an und es gibt dann eben nicht mehr jeden Tag Fleisch auf den Teller. Nur so herum lässt sich der Gaul aufzäumen.

Valdyn
25.06.2014, 18:06
Es ist eher ein Mentalitätsproblem. Daß die Deutschen gemessen am Einkommen so wenig Geld für Lebensmittel ausgeben (ca. 10%) wie nirgendwo sonst auf dem Kontinent, ist bezeichnend. Es ist der deutsche Konsument, der die widerlichen Tier-KZs am Leben erhält und dafür sorgt, daß sich Wiesenhof & Co. mit ihrer Industriesch*** dumm und dämlich verdienen.

Das verstehe ich nun aber nicht. Es ist doch nur menschlich und völlig natürlich, daß der Konsument bemüht ist so günstig wie möglich einzukaufen. Das macht der Unternehmer genau so. Genau so wie er auch nur die Löhne zahlt, die er unbedingt zahlen muß. Niemand zahlt unbedingt mehr als er unbedingt müßte.

Da ist einzig die Politik gefragt. Man könnte ja auch einfach Massentierhaltung verbieten wenn man denn wollte.

dZUG
25.06.2014, 18:35
Der Inter Discount in der Schweiz (300 Meter hinter der Grenze 300 Meter von mir weg Mediamarkt 700Meter)
Die gehen dort echt so krass mit den Preisen runter :-)
Dort kannst du Bons aus der Zeitung ausschneiden .

Seher gerade das McBook Air 1,4 Ghz
1049 Franken mit Bon 899.
Das ganze Prospekt praktisch 30% die Preise durchgestrichen.
Mediamakrt hat auch bei den Tablets keine Angabe mehr was da eingebaut ist

Easy
25.06.2014, 18:52
Ich habe sogar schon einmal einen Mercedes-Fahrer beobachtet, wie er in einem Glascontainer nach Pfandflaschen gesucht hat.

Danke für Dein Renommee :)

Nach Außen hui... und das alles wahrscheinlich nur auf Pump.

dZUG
25.06.2014, 19:11
Ich gehe ja immer bloß zum "Gucken" rein, als mich mal der Ladendektiv mit ins Büro genommen hat.
Da war ich echt so etwas von beleidigt :-) :-) Was soll ich mit dem Schrott anfangen, wollen sie mich beleidigen hahahahahaha