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D-Moll
13.06.2014, 15:15
Papst Franziskus nennt globales Wirtschaftssystem "unerträglich"
Damit das System fortbestehen kann, müssen Kriege geführt werden, wie es die großen Imperien immer getan haben", betonte Franziskus in einem Interview der spanischen Zeitung "La Vanguardia". "Einen Dritten Weltkrieg kann man jedoch nicht führen, und so greift man eben zu regionalen Kriegen."

Wirtschaftsystem sollte im Dienst der Menschen stehen

Die führenden Volkswirtschaften in der Welt sanierten ihre Bilanzen mit der Produktion und dem Verkauf von Waffen. Sie opferten den Menschen dem Idol des Geldes. Aber wir haben das Geld in den Mittelpunkt gerückt, das Geld als Gott."

http://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_69832816/papst-franziskus-nennt-globales-wirtschaftssystem-unertraeglich-. html (http://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_69832816/papst-franziskus-nennt-globales-wirtschaftssystem-unertraeglich-.html)

truthCH
13.06.2014, 16:28
Papst Franziskus nennt globales Wirtschaftssystem "unerträglich"
Damit das System fortbestehen kann, müssen Kriege geführt werden, wie es die großen Imperien immer getan haben", betonte Franziskus in einem Interview der spanischen Zeitung "La Vanguardia". "Einen Dritten Weltkrieg kann man jedoch nicht führen, und so greift man eben zu regionalen Kriegen."

Wirtschaftsystem sollte im Dienst der Menschen stehen

Die führenden Volkswirtschaften in der Welt sanierten ihre Bilanzen mit der Produktion und dem Verkauf von Waffen. Sie opferten den Menschen dem Idol des Geldes. Aber wir haben das Geld in den Mittelpunkt gerückt, das Geld als Gott."

http://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_69832816/papst-franziskus-nennt-globales-wirtschaftssystem-unertraeglich-. html (http://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_69832816/papst-franziskus-nennt-globales-wirtschaftssystem-unertraeglich-.html)

Interessant - wo doch seine hinter bzw. unter ihm stehende Organisation die meisten Elemente dieses Systems begünstigt wenn nicht sogar gefördert haben in der Vergangenheit.

Zum Beispiel dürfen die Kirchen durch ihre öffentlich-rechtliche Stellung in der Schweiz über den Staat sogar Steuern erheben bei den Bürgern, die dann mit Staatsgewalt eingetrieben werden - und beim Gottesdienstbesuch möchte man auch, dass Du dann Geld in die Kollekte wirfst - Sachgaben sind da nicht unbedingt erwünscht wie bei anderen Institutionen, die sich auch die "Nächstenliebe" auf die Fahne schreiben.

Krabat
13.06.2014, 19:21
...

Aber wir haben das Geld in den Mittelpunkt gerückt, das Geld als Gott." ...

Genau dagegen haben wir Katholiken gekämpft, als wir mit unserem Führer Jesus den Tempel des Mammon, der die heilige Kuh ist, eben der Gott des Geldes, gestürmt und alles zusammengehauen haben, so wie es sich gehört.

Krabat
13.06.2014, 19:23
Interessant - wo doch seine hinter bzw. unter ihm stehende Organisation die meisten Elemente dieses Systems begünstigt wenn nicht sogar gefördert haben in der Vergangenheit.

Zum Beispiel dürfen die Kirchen durch ihre öffentlich-rechtliche Stellung in der Schweiz über den Staat sogar Steuern erheben bei den Bürgern, die dann mit Staatsgewalt eingetrieben werden - und beim Gottesdienstbesuch möchte man auch, dass Du dann Geld in die Kollekte wirfst - Sachgaben sind da nicht unbedingt erwünscht wie bei anderen Institutionen, die sich auch die "Nächstenliebe" auf die Fahne schreiben.

Bei uns in Deutschland ist die Kirchenmitgliedschaft freiwillig. Hier muß keiner Kirchensteuern zahlen, der es nicht will. Mich wundert, daß es in der Schweiz so ist.

Stättler
13.06.2014, 19:29
Bei uns in Deutschland ist die Kirchenmitgliedschaft freiwillig. Hier muß keiner Kirchensteuern zahlen, der es nicht will. Mich wundert, daß es in der Schweiz so ist.

Ach nein ?

Soll ich dich daran erinnern, daß bei jedem H IV ler Kirchensteuern pauschal an deine Kirchen gezahlt werden , egal , ob derjenige Kirchenmitglied ist oder nicht ?
Das man Konfessionslose hier einfach bestiehlt ?

Krabat
13.06.2014, 19:38
Ach nein ?

Soll ich dich daran erinnern, daß bei jedem H IV ler Kirchensteuern pauschal an deine Kirchen gezahlt werden , egal , ob derjenige Kirchenmitglied ist oder nicht ?
Das man Konfessionslose hier einfach bestiehlt ?

Ach sag mal, der Staat überweist also für jeden H4-Moslem Kirchensteuer an meine Kirche?

Du solltest Dir Deine Beiträge vor dem Abschicken noch mal durchlesen.

Stättler
13.06.2014, 19:40
Ach sag mal, der Staat überweist also für jeden H4-Moslem Kirchensteuer an meine Kirche?

Du solltest Dir Deine Beiträge vor dem Abschicken noch mal durchlesen.



Du hast es erfasst - genauso ist es ! Jeder Moslem zahlt für euch , sofern er H IV bezieht !

truthCH
13.06.2014, 20:09
Bei uns in Deutschland ist die Kirchenmitgliedschaft freiwillig. Hier muß keiner Kirchensteuern zahlen, der es nicht will. Mich wundert, daß es in der Schweiz so ist.

Du musst bei uns zum Teil je nach Kanton ein ordentliches Prozedere durchlaufen, damit Du keine mehr zahlst - sprich wenn Du das Kreuz nicht bei konfessionslos machst und nachweist, dass Du ausgetreten bist, dann musst Du zahlen und wirst auch betrieben, wenn Du die Steuern dann entsprechend reduzierst um den Betrag der der Kirche angeblich zusteht, weil Du nicht dieser Ansicht bist, dass man einfach Steuern erheben kann für die Kirche, die Du zum Beispiel nie betrittst.

Also Du kannst Dich nicht als Christ (wie es mein guter Freund immer tut, weil er fühlt sich als Christ, kann aber mit RKK oder Evangelen nichts anfangen) deklarieren und nicht zahlen ... sorry wenn ich mich in dieser Hinsicht ein bisschen zu ungenau ausgedrückt habe oder es so rübergekommen ist, dass auch die "Atheisten" zahlen müssten.

D-Moll
16.06.2014, 18:03
Genau dagegen haben wir Katholiken gekämpft, als wir mit unserem Führer Jesus den Tempel des Mammon, der die heilige Kuh ist, eben der Gott des Geldes, gestürmt und alles zusammengehauen haben, so wie es sich gehört.
Abschaffung des Zinses , denn das ist das Übel allen Bösen. Doch das werden die Juden nie akzeptieren.

truthCH
16.06.2014, 18:30
Abschaffung des Zinses , denn das ist das Übel allen Bösen. Doch das werden die Juden nie akzeptieren.

Nicht der Zins ist böse im Grundsinne, sondern der Zinseszins ... gegen einen fixen Beitrag wäre nichts einzuwenden (wie die Automiete) für die Aufwendungen des Verleihers (Prüfung, etc.), solange dieser Betrag nicht selbst wieder verzinst werden kann. Denn erst dadurch entsteht die Progression, die dazu führt, dass entweder mehr vorhanden sein muss als möglich ist oder eben von Zeit zu Zeit alles wieder zusammenbricht bzw. "neu" gestartet werden muss.

Selbst wenn Du Deine Dividenden aus Unternehmensbeteiligungen wieder investierst, wird irgendwann eine Begrenzung eintreten, weil jede Firma an die Ressourcen gebunden ist bzw. an den Absatz. Nur die reinen Geldverleiher, die durch den Zinseszins wissen (Mehr Schuld als Guthaben), dass es immer eine Knappheit gibt, weil das ganze wie das Spiel "Reise nach Jerusalem" funktioniert, können Ihren Reichtum immer weiter ausbauen bzw. auf sich sammeln.

Darum ist es auch nicht die Umverteilung von arm nach reich, sondern von fleissig nach reich ... und die Fleissigen zahlen zwei Arten von Arbeitslosen, die armen und die reichen. Erstere "wollen" wir bezahlen, zweitere müssen wir bezahlen.

Makkabäus
18.06.2014, 22:40
Das hat mich gefreut das Franziskus Kapital und Kapitalismus nicht verwechselt hat.

Bei uns stehen Graffiti: "Kampf dem Kapital", weiß falsch ist. Es müsste lauten: "Kampf dem Kapitalismus" !

Denn Kapitalismus missbraucht das Kapital !!!

Rumpelstilz
18.06.2014, 23:08
Nicht der Zins ist böse im Grundsinne, sondern der Zinseszins ... gegen einen fixen Beitrag wäre nichts einzuwenden (wie die Automiete) für die Aufwendungen des Verleihers (Prüfung, etc.), solange dieser Betrag nicht selbst wieder verzinst werden kann. Denn erst dadurch entsteht die Progression, die dazu führt, dass entweder mehr vorhanden sein muss als möglich ist oder eben von Zeit zu Zeit alles wieder zusammenbricht bzw. "neu" gestartet werden muss.

Selbst wenn Du Deine Dividenden aus Unternehmensbeteiligungen wieder investierst, wird irgendwann eine Begrenzung eintreten, weil jede Firma an die Ressourcen gebunden ist bzw. an den Absatz. Nur die reinen Geldverleiher, die durch den Zinseszins wissen (Mehr Schuld als Guthaben), dass es immer eine Knappheit gibt, weil das ganze wie das Spiel "Reise nach Jerusalem" funktioniert, können Ihren Reichtum immer weiter ausbauen bzw. auf sich sammeln.

Darum ist es auch nicht die Umverteilung von arm nach reich, sondern von fleissig nach reich ... und die Fleissigen zahlen zwei Arten von Arbeitslosen, die armen und die reichen. Erstere "wollen" wir bezahlen, zweitere müssen wir bezahlen.
Das ganze System funktioniert auch nur mit einer gehoerigen Portion Dummheit und Naivitaet der Menschen.

Niemand wird gezwungen, Kredite aufzunehmen. Auf der anderen Seite, wenn keiner (oder kaum einer) mehr Kredite aufnehmen wuerde, so wie bei der einfachen Bevoelkerung im Mittelater, dann wuerde wahrscheinlich wieder Frondienst und Leibeigenschaft eingefuehrt werden, denn irgendwie muessen die Reichen ja zu ihrem Reichtum kommen.

Aber bleiben wir mal im Heute. Die einfachen Menschen werden zur Kreditaufnahme verleitet und das in der Hauptsache aufgrund ihrer Naivitaet und fehlenden Weitsicht.

Diese Naivitaet mag nuetzlich sein in einer Familie, auf einem kleinen, abgeschiedenen Dorf, aber in unserer Welt sitzen eiskalte Verbrecher an den Schalthebeln der Macht. Da ist Naivitaet sogar gefaehrlich, denn mit dieser Naivitaet beherrschen die Maechtigen alle Menschen unter ihnen.

Diese Naivitaet ist gefaehrlich wie bei einem scharfen Hund. Ein Verbrecher mag einen Hund traiieren, um wahllos irgendwelche Opfer des Kriminellen anzugreifen. Der Hund ist bloed und ist sich keiner Schuld bewusst, aber er ist eine Waffe fuer den Kriminellen.
Genauso benutzen die Maechtigen die Naiven, um alle ihre Widersacher zu unterdruecken.

Gaebe es die Bloeden und Naiven nicht, wuerden alle Ismen und Systeme so funktionieren, wie sie es vorgeben zu tun.

truthCH
19.06.2014, 20:50
Das ganze System funktioniert auch nur mit einer gehoerigen Portion Dummheit und Naivitaet der Menschen.

Niemand wird gezwungen, Kredite aufzunehmen. Auf der anderen Seite, wenn keiner (oder kaum einer) mehr Kredite aufnehmen wuerde, so wie bei der einfachen Bevoelkerung im Mittelater, dann wuerde wahrscheinlich wieder Frondienst und Leibeigenschaft eingefuehrt werden, denn irgendwie muessen die Reichen ja zu ihrem Reichtum kommen.

Aber bleiben wir mal im Heute. Die einfachen Menschen werden zur Kreditaufnahme verleitet und das in der Hauptsache aufgrund ihrer Naivitaet und fehlenden Weitsicht.

Diese Naivitaet mag nuetzlich sein in einer Familie, auf einem kleinen, abgeschiedenen Dorf, aber in unserer Welt sitzen eiskalte Verbrecher an den Schalthebeln der Macht. Da ist Naivitaet sogar gefaehrlich, denn mit dieser Naivitaet beherrschen die Maechtigen alle Menschen unter ihnen.

Diese Naivitaet ist gefaehrlich wie bei einem scharfen Hund. Ein Verbrecher mag einen Hund traiieren, um wahllos irgendwelche Opfer des Kriminellen anzugreifen. Der Hund ist bloed und ist sich keiner Schuld bewusst, aber er ist eine Waffe fuer den Kriminellen.
Genauso benutzen die Maechtigen die Naiven, um alle ihre Widersacher zu unterdruecken.

Gaebe es die Bloeden und Naiven nicht, wuerden alle Ismen und Systeme so funktionieren, wie sie es vorgeben zu tun.

# Niemand wird gezwungen
Das stimmt so aus meiner Sicht nicht - denn das System hat schon einen grundsätzlichen Fehler. Geld entsteht nur durch Schuld, weil Geld ja nur dann entsteht, wenn einer Schulden macht und da die Schuld immer noch mit einem Zins(eszins) versehen ist, ist die Schuld grösser als die gesamte Geldmenge die zur Verfügung steht. Darum ist immer einer gezwungen neue Schulden zu machen, ob man will oder nicht. Man widerspricht dem zwar immer wieder, aber wie soll es funktionieren, wenn 10 Franken im Umlauf sind und 11 zurückgefordert werden?

# Naivität und das ausnutzen derselben
Logisch - schon Ford sagte es ja wie viele vor ihm wahrscheinlich mit anderen Worten auch schon: Würde die Menschheit verstehen, wie das Geldsystem funktioniert hätten wir noch vor morgen früh eine Revolution.

# System würde funktionieren gäbe es die Blöden nicht
Eben nicht, weil das System selbst schon einen gewaltigen Fehler hat, eben weil man gezwungen ist immer neue Schulden zu machen - Macht sie nämlich niemand mehr und alle zahlen ihre Schulden zurück (was ja sowieso unmöglich ist) bricht das System ebenso zusammen.


Aber die ganze Ausnutzerei und das hebeln des ganzen Systems (Wetten, Buchgeld durch Bilanzverlängerungen, etc.) schraubt das noch in andere Sphären ... dazu musst Du Dir ja nur vor Augen führen, dass die Wetten alleine schon das BIP der Welt um das x-fache übersteigen - es ist einfach nur krank! Aber die Menschen wollen es nicht hören ... lieber prügeln sie auf die ein, die versuchen ihnen zu helfen zu verstehen.

Rumpelstilz
19.06.2014, 21:19
# Niemand wird gezwungen
Das stimmt so aus meiner Sicht nicht - denn das System hat schon einen grundsätzlichen Fehler. Geld entsteht nur durch Schuld, weil Geld ja nur dann entsteht, wenn einer Schulden macht und da die Schuld immer noch mit einem Zins(eszins) versehen ist, ist die Schuld grösser als die gesamte Geldmenge die zur Verfügung steht. Darum ist immer einer gezwungen neue Schulden zu machen, ob man will oder nicht. Man widerspricht dem zwar immer wieder, aber wie soll es funktionieren, wenn 10 Franken im Umlauf sind und 11 zurückgefordert werden?
[...]
Wenn niemand Geld leiht, dann macht die Bank auch kein Geschaeft. Direkt wird auch niemand gezwungen, Schulden aufzunehmen. Ein Privatmann schon gar nicht. Das Einzige, was zum Schuldenmachen verleitet, ist gesellschaftlicher Druck und dieser auch erst verstaerkt in den letzten hundert Jahren.

Diesem gesellschaftlichen Druck kann man sich nur als Aussenseiter und Sonderling entziehen oder wenn man ein sehr guter und durchtriebener Schauspieler ist.

Das, was man dieser Gesellschaft allgemein noch anlasten kann, sind die Preise fuer viele Dinge, die Menschen einen Kredit aufnehmen lassen. Zu Zeiten der Germanen und Kelten hat man keine Hypothek aufgenommen, sondern einfach ein Haus gebaut. Schulden waren dann hoechstens die Verpflichtung, denjenigen zu helfen, die einem beim Hausbau geholfen haben.
Gab es kein freies Bauland, hatte man einfach etwas Urwald gerodet. Diese Menschen zahlten hoechstens Steuern in Form von Arbeitsleistung oder Naturalien, aber niemand zahlte fuer:
- Heizung
- Wasser und Abwasser
- Versicherungen

Der Grossteil der Lebensmittel wurde selbst erzeugt, ebenso das meiste der Gebrauchsgegenstaende und Fortbewegungsmittel. Heute ist das alles zu kaufen. Der Staat kassiert zusaetzliche Verbrauchssteuern und Banken ziehen Zinsen aus den Sachen, wenn sie mit Kredit gekauft werden.

Die Preise sind auch schlecht zu umschiffen, da oft regional oder sogar national auf einem sehr hohen Niveau. Als Deutscher und schon recht als Schweizer ist es schwierig, ohne Erbschaften oder ueberdurchschnittliches Gehalt Wohneigentum zu erwerben.

Hier in GB gibt es zwar Regionen, da kostet ein Haus nur ein Drittel von dem, was es im Sueden GBs kostet, aber oeffentliche Verkehrsmittel und Strom und Gas sind recht teuer.

Das ist in jedem Land anders, aber gemeinsam ist, dass man nirgendwo viel beiseite legen kann, vor allem, wenn man jung ist und nicht Spitzenverdiener ist. Das fuehrt dazu, dass man Kredite aufnimmt, wenn man "ueber seinen Schatten springen" will. Frueher war das noch nicht so gefaehrlich, da Wohneigentum im Wert stieg und die Gehaelter auch.

Bei der heutigen Stagnation bedeuten Kredite aber, dass man dann einmal "ueber seinen Schatten" gesprungen ist, dafuer aber in Zukunft noch aermer ist als vorher.

truthCH
19.06.2014, 21:38
Wenn niemand Geld leiht, dann macht die Bank auch kein Geschaeft. Direkt wird auch niemand gezwungen, Schulden aufzunehmen. Ein Privatmann schon gar nicht. Das Einzige, was zum Schuldenmachen verleitet, ist gesellschaftlicher Druck und dieser auch erst verstaerkt in den letzten hundert Jahren.

Diesem gesellschaftlichen Druck kann man sich nur als Aussenseiter und Sonderling entziehen oder wenn man ein sehr guter und durchtriebener Schauspieler ist.

Das, was man dieser Gesellschaft allgemein noch anlasten kann, sind die Preise fuer viele Dinge, die Menschen einen Kredit aufnehmen lassen. Zu Zeiten der Germanen und Kelten hat man keine Hypothek aufgenommen, sondern einfach ein Haus gebaut. Schulden waren dann hoechstens die Verpflichtung, denjenigen zu helfen, die einem beim Hausbau geholfen haben.
Gab es kein freies Bauland, hatte man einfach etwas Urwald gerodet. Diese Menschen zahlten hoechstens Steuern in Form von Arbeitsleistung oder Naturalien, aber niemand zahlte fuer:
- Heizung
- Wasser und Abwasser
- Versicherungen

Der Grossteil der Lebensmittel wurde selbst erzeugt, ebenso das meiste der Gebrauchsgegenstaende und Fortbewegungsmittel. Heute ist das alles zu kaufen. Der Staat kassiert zusaetzliche Verbrauchssteuern und Banken ziehen Zinsen aus den Sachen, wenn sie mit Kredit gekauft werden.

Die Preise sind auch schlecht zu umschiffen, da oft regional oder sogar national auf einem sehr hohen Niveau. Als Deutscher und schon recht als Schweizer ist es schwierig, ohne Erbschaften oder ueberdurchschnittliches Gehalt Wohneigentum zu erwerben.

Hier in GB gibt es zwar Regionen, da kostet ein Haus nur ein Drittel von dem, was es im Sueden GBs kostet, aber oeffentliche Verkehrsmittel und Strom und Gas sind recht teuer.

Das ist in jedem Land anders, aber gemeinsam ist, dass man nirgendwo viel beiseite legen kann, vor allem, wenn man jung ist und nicht Spitzenverdiener ist. Das fuehrt dazu, dass man Kredite aufnimmt, wenn man "ueber seinen Schatten springen" will. Frueher war das noch nicht so gefaehrlich, da Wohneigentum im Wert stieg und die Gehaelter auch.

Bei der heutigen Stagnation bedeuten Kredite aber, dass man dann einmal "ueber seinen Schatten" gesprungen ist, dafuer aber in Zukunft noch aermer ist als vorher.

Du hast nicht ganz verstanden, was ich damit meinte - ich gehe schon einig, dass diese Kredite wie Du sie beschreibst nicht unbedingt nötig wären und zum Teil zur grösseren Verarmung beitragen bzw. hinführen - aber unser System funktioniert nur durch Kredit - wir haben ein Kreditgeldsystem. Nicht mal die Banken kommen "schuldlos" an Geld, denn die NB vergibt das Geld ja auch nicht gratis in dem Sinne. Somit fängt das Spiel schon da an, was die Banken dann einfach regressiv an uns weitergeben bzw. noch verschlimmern mit ihrem Merfachvergabetrick auf gesetzliches Zahlungsmittel ( das wäre nur Bargeld, sprich Noten und Münzen ), darum will man in der Schweiz ja genau das jetzt mit einer Initative verändern (Vollgeldinitiative).

Sprich, das Geld, welches wir zum handeln benötigen (ohne Geld kein vereinfachter Handel - Tauschgeschäfte sind problematisch), muss schuldlos in Umlauf kommen können. Nur dann brichst Du diesen Kreislauf aus meiner Sicht auf.

Rumpelstilz
19.06.2014, 21:51
Du hast nicht ganz verstanden, was ich damit meinte - ich gehe schon einig, dass diese Kredite wie Du sie beschreibst nicht unbedingt nötig wären und zum Teil zur grösseren Verarmung beitragen bzw. hinführen - aber unser System funktioniert nur durch Kredit - wir haben ein Kreditgeldsystem. Nicht mal die Banken kommen "schuldlos" an Geld, denn die NB vergibt das Geld ja auch nicht gratis in dem Sinne. Somit fängt das Spiel schon da an, was die Banken dann einfach regressiv an uns weitergeben bzw. noch verschlimmern mit ihrem Merfachvergabetrick auf gesetzliches Zahlungsmittel ( das wäre nur Bargeld, sprich Noten und Münzen ), darum will man in der Schweiz ja genau das jetzt mit einer Initative verändern (Vollgeldinitiative).

Sprich, das Geld, welches wir zum handeln benötigen (ohne Geld kein vereinfachter Handel - Tauschgeschäfte sind problematisch), muss schuldlos in Umlauf kommen können. Nur dann brichst Du diesen Kreislauf aus meiner Sicht auf.
Ich habe wenig Ahnung von Geldtheorie, habe aber mal kurz das hier ueberflogen: http://de.wikipedia.org/wiki/Vollgeld

Klar, im Augenblick haben wir bereits massenhaft Schulden und die Frage ist, wie man ohne General-Reset die Beine wieder auf den Boden bekommt. Das einfache Generieren von Geld ohne die Deckung von Guetern ist z.Zt. das Hauptproblem.