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Vollständige Version anzeigen : GazProm - die mafiöse Wirtschaftswaffe Putins gegen unbotmäßige Ex-Sowjetrepubliken



Cetric
13.05.2014, 15:07
Teil 1 meiner Artikelserie

Ich werde in diesem Strang lukzessive herausarbeiten, was der bekannte GAZPROM Konzern für eine Geschichte hat und welchen Zwecken neben dem, einfach Geld zu verdienen, er noch dient, insbesondere als Waffe gegenüber solchen Nachbarländern der Russischen Föderation, die, bedingt durch die zentralistische Struktur der UdSSR, bei deren Auflösung völlig auf Gas-Lieferungen aus eben diesem Land angewiesen waren.
Beginnen wir mit der Entstehungsgeschichte.

GazProm entstand noch zu Sowjetzeiten 1989 durch Umwandlung eines Ministeriums, nämlich des Gas- und Erdölministeriums, in einen Konzern, durch den Minister selbst, Viktor Tschernomyrdin. Dieser rückte 1992 unter Jelzin zum Ministerpräsidenten (Regierungschef) auf und gab seinen Konzernsitz ab an Rem Wjaschirew, jemandem, der ganz besonders von der Vorläufigkeit der Eigenständigkeiten ehemaliger Sowjetrepubliken, die nun Kunden von Gazprom waren, überzeugt war. Er wurde von Alexei Miller 2001 als Vorstandsvorsitzendem abgelöst. Dmitri Medwedew war einmal Vorsitzender des Aufsichtsrates, bevor er (zuerst) Putins Stellvertretender Ministerpräsident, dann Präsidenten-Darsteller wurde. Nachfolger Medwedews auf diesem Posten wurde Viktor Subkow, dieser ist auch einmal Regierungschef gewesen (2007/08). Alle diese Männer sind enge Gefolgsleute von Wladimir Putin und diesem seit seiner Zeit bei der Peterburger Stadtverwaltung als Seilschaft verbunden.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/a6/Viktor_Chernomyrdin-1.jpg/170px-Viktor_Chernomyrdin-1.jpg Tschernomyrdin.

http://polpix.sueddeutsche.com/polopoly_fs/1.293737.1357875388!/httpImage/image.jpg_gen/derivatives/900x600/image.jpg Wjachirew.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/52/Viktor_Zoebkov.jpg/170px-Viktor_Zoebkov.jpg Subkow.

http://m.ruvr.ru/231/388/1234/sco.JPG Medwedew.

http://de.wikipedia.org/wiki/Gazprom

Wird fortgesetzt.

Dr Mittendrin
13.05.2014, 15:11
Teil 1 meiner Artikelserie

Ich werde in diesem Strang lukzessive herausarbeiten, was der bekannte GAZPROM Konzern für eine Geschichte hat und welchen Zwecken neben dem, einfach Geld zu verdienen, er noch dient, insbesondere als Waffe gegenüber solchen Nachbarländern der Russischen Föderation, die, bedingt durch die zentralistische Struktur der UdSSR, bei deren Auflösung völlig auf Gas-Lieferungen aus eben diesem Land angewiesen waren.
Beginnen wir mit der Entstehungsgeschichte.

GazProm entstand noch zu Sowjetzeiten 1989 durch Umwandlung eines Ministeriums, nämlich des Gas- und Erdölministeriums, in einen Konzern, durch den Minister selbst, Viktor Tschernomyrdin. Dieser rückte 1992 unter Jelzin zum Ministerpräsidenten (Regierungschef) auf und gab seinen Konzernsitz ab an Rem Wjaschirew, jemandem, der ganz besonders von der Vorläufigkeit der Eigenständigkeiten ehemaliger Sowjetrepubliken, die nun Kunden von Gazprom waren, überzeugt war. Er wurde von Alexei Miller 2001 als Vorstandsvorsitzendem abgelöst. Dmitri Medwedew war einmal Vorsitzender des Aufsichtsrates, bevor er (zuerst) Putins Stellvertretender Ministerpräsident, dann Präsidenten-Darsteller wurde. Nachfolger Medwedews auf diesem Posten wurde Viktor Subkow, dieser ist auch einmal Regierungschef gewesen (2007/08). Alle diese Männer sind enge Gefolgsleute von Wladimir Putin und diesem seit seiner Zeit bei der Peterburger Stadtverwaltung als Seilschaft verbunden.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/a6/Viktor_Chernomyrdin-1.jpg/170px-Viktor_Chernomyrdin-1.jpg Tschernomyrdin.

http://polpix.sueddeutsche.com/polopoly_fs/1.293737.1357875388!/httpImage/image.jpg_gen/derivatives/900x600/image.jpg Wjachirew.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/52/Viktor_Zoebkov.jpg/170px-Viktor_Zoebkov.jpg Subkow.

http://m.ruvr.ru/231/388/1234/sco.JPG Medwedew.

http://de.wikipedia.org/wiki/Gazprom

Wird fortgesetzt.



Oh das böse Gazpromrussland lockt die hungrigen Gaschweine an die Tröge und macht sie gefügig.

So in etwa wie Brüssel die Reformländer mit den Michelsteuern es macht in der EU.

cajadeahorros
13.05.2014, 15:25
Chrrrrrrrrr der Putin. Chrrrrrrrrr der Putin.

Es steht Deutschland völlig frei, der Ukraine Gas mit 100 USD Rabatt auf den Weltmarktpreis zu liefern. Und seine lieben, braven Bürger dafür zahlen zu lassen, die Bürgerlein, die man bereits über Öko-Abgaben ausplündert. Vollkommen verdient, natürlich.

HansMaier.
13.05.2014, 18:04
Chrrrrrrrrr der Putin. Chrrrrrrrrr der Putin.

Es steht Deutschland völlig frei, der Ukraine Gas mit 100 USD Rabatt auf den Weltmarktpreis zu liefern. Und seine lieben, braven Bürger dafür zahlen zu lassen, die Bürgerlein, die man bereits über Öko-Abgaben ausplündert. Vollkommen verdient, natürlich.


Lol, joa.:D
Die Realität sieht so aus.

http://www.zerohedge.com/news/2014-05-13/farce-complete-joe-bidens-son-joins-board-largest-ukraine-gas-producer

Ich weiss es grad nicht genau, wette aber, Vater und Sohn
haben keine Vorhaut...
MfG
H.Maier

Cetric
13.05.2014, 21:37
Teil 2 meiner Artikelserie

Der Konzern verband jahrelang relativ günstige Preise für Ex-Sowjetrepubliken mit politischen Zwecken zugunsten der russischen Führungsrolle in der GUS. Finanziert wurde das durch höhere Preise für West-Kunden, vor allem die Bundesrepublik Deutschland. Zwei Drittel dieses Gases für Westeuropa lief dabei durch Pipelines in der Ukraine.
Rem Wjachirew betrachtete die Unabhängigkeit der Ukraine als 'historischen Unsinn' und als Resultat amerikanischer Machenschaften. Und ließ die Verhandlungspartner immer spüren, was er als Mann der Macht von ihnen hielt. Vorstandsvorsitzender Wjachirew behauptete das monopolistische Konzept von Gazprom gegen alle russischen Reformpolitiker und die internationalen Finanzinstitute, die sämtlich eine Zerschlagung des Giganten forderten und den Markt aufteilen wollten. Mit Tschernomyrdin als MP konnte sichergestellt werden, daß über gesetzlichen Weg der Aktienhandel so eingeschränkt wurde, daß die Mehrheit immer unter Wjachirews persönlicher Kontrolle verblieb.
Gazprom hatte eine Zeit lang eine wichtige Funktion das eigene Land ruhig zu stellen. Das geschah, indem es Behörden und private Haushalte ohne Ausgleichszahlungen mit Gas versorgte, sich in Schulden stürzte damit der Staat nicht kollabierte (so Ex-Aufsichtsratvorsitzender Alexander Kasakow). Im Gegenzug bekam Gazprom vom Staat die Steuer erlassen. Zum Abführen von Steuern war er während der 90er Jahre auch nie in der Lage.
Schon in der Anfangszeit hatte man bei Gazprom private Firmen ins Leben gerufen, die vom Konzern Gas für lächerlich niedrige Preise bezogen und als Zwischenhändler den Gasmarkt der GUS dominierten, dabei traumhafte Gewinne aus den Preisunterschieden bezogen. Die Aktenkontrollpakete dieser Firmen teilte sich die Gazprom-Führungsriege mit der des Kreml. Die leitenden Posten wurden mit Verwandten und Gefolgsleuten besetzt.
Der Nachteil dieser spinnenetz-artigen Strukturen war, daß die so gemachten märchenhaften Gewinne das Erpressungsmittel wurden, mit dem Putin und seine Geheimdienstleute den Konzern wie auch Oligarchen außerhalb Gazproms gefügig machten oder entfernten. In der Folge war die alte Garde der Gazprom gezwungen, die Macht im Konzern wie auch einen beträchtlichen Teil des gewonnenen Vermögens abzutreten. All dies wurde möglich, als nicht etwa Tschernomyrdin Nachfolger von Jelzin als Präsident wurde, sondern eben Putin. Tschernomyrdin wurde mit einer Medienkampagne desavouiert und unterlag in der Wahl. Übrigens wurde Putins Mann Medwedew 2000 Nachfolger von Tschernomyrdins Posten als Aufsichtsratsvorsitzender, und Putins Mann Miller alsdann Nachfolger von Wjachirew als Vorstandsvorsitzender.
Mitte der 90er etablierten sich an der Grenze Rußlands zur Ukraine private Gashändler, die russisches Gas gegen ukrainische Erzeugnisse eintauschten und diese Erzeugnisse wiederum ins Ausland exportierten. Eine offizielle Grundlage für die Verrechnung der Gaslieferungen wurde nicht gefunden, zu dem Zeitpunkt bestanden bereits 1,4 Milliarden Dollar Schulden der Ukraine gegenüber Gazprom (also nicht erst heute). Diese Gashändler machten dreifachen Gewinn:
1. Niedrigpreise für ukrainische Erzeugnisse direkt bei den Herstellern.
2. Übergabe dieser Erzeugnisse an russische Gaslieferanten zum dreifachen Preis.
3. Überschüsse zu Weltmarktpreisen in Valuta ans (westliche) Ausland verkauft.
In der Folge dieses Systems gerieten ukrainische Industriebetriebe nach und nach in völlige Abhängigkeit von den Gaslieferanten (und der Gazprom hinter all diesen sowieso). Einträglich war auch der Re-Import von Gas. Aus der Ukraine wurden jährlich 7 bis 8 Milliarden Kubikmeter nach Polen, Slowakei, Tschechien, Ungarn, Rumänien, Bulgarien geliefert. Bei einem Aufkaufpreis für russisches Gas von damals 50 Dollar pro tausend Kubikmeter (turkmenisches Gas 60 Dollar) gab es bei Weiterverkauf auf osteuropäischen Märkten bereits 100 bis 110 Dollar für tausend Kubikmeter. Zusätzlich konnte man aus den Transitleitungen illegal abzapfen. Es wird geschätzt, daß etwa 65 bis 70 % des Gasumschlags in der Ukraine von der Schattenwirtschaft abgewickelt wurde.
Der Eigenbedarf der Ukraine betrug übrigens 75 bis 80 Milliarden Kubikmeter pro Jahr.

Wird fortgesetzt.

bernhard44
14.05.2014, 03:57
Mehr als zweieinhalb Milliarden Euro Schulden hat die Ukraine bei Russland.........!

2.500.000.000,- €

Cetric
14.05.2014, 12:08
Mehr als zweieinhalb Milliarden Euro Schulden hat die Ukraine bei Russland.........!

2.500.000.000,- €

Heute! Meine gebrachte Zahl stammt aber von 1994/1995. Ich versuche einen chronologischen Ablauf zu erzeugen. Zum Heute kommen wir schon noch!

Cetric
18.05.2014, 22:02
Teil 3 meiner Artikelserie

Bekanntlich spielt auf ukrainischer Seite die ehemalige Unternehmerin im Energie-Gewerbe und spätere Ministerpräsidentin Julia Timoshenko eine herausragende Rolle gegenüber der Gazprom, und der Konflikt mit Gazprom bzw der russischen Machtpolitik über Gazprom wurde ihr dann auch zum Verhängnis.
Es ist interessant festzuhalten, daß sie es war, die die Geschäfte mit den Russen neu strukturierte. Aber langsam. Erst einmal möchte ich berichten, wie Julia Timoshenko überhaupt zum Gashandel kam.
Nach dem Geschäft mit dem Verleih von westlichen Action- und Erotikfilmen, die damals kurz nach der Perestroika der große Renner überall in der Sowjetunion und in der Ex-Sowjetunion waren, sowie dem Organisieren von Konzerten Moskauer Rockgruppen über ihre Kooperative in Dnepropetrowsk, der Komsomolfirma 'Terminal', verlegte sich Timoshenko auf das Tauschgeschäft ukrainischer Röhren gegen russisches Öl. Das geschah an der neu gegründeten russischen Waren- und Rohstoffbörse im Hause des Moskauer Polytechnischen Museums (1990). Fast alle Oligarchen haben hier angefangen. Der Preis des Einstiegs war eine einzige Akte der Börse selbst, die 100.000 Rubel kostete. Ihr Preis war Juni 1991 bereits auf 4,5 Millionen Rubel angestiegen.
1991 gründete Julia Timoshenko zusammen mit ihrem Mann Alexander und einem Freund der Familie die Korporation „Ukrainisches Benzin" (KUB).
Alexander Grawez wurde als Haupteigentümer der KUB geführt, das Ehepaar Timoshenko besaß offiziell nur je fünf Prozent von KUB, die auf Zypern eingetragene Offshore-Firma Somolli Enterprises Ltd besaß 85 % des Stammkapitals.
Das Unabhängigkeitsbestreben der Ukraine 1991, von Leonid Krawtschuk energisch vorangetrieben und neben den Ambitionen Boris Jelzins einer der Sargnägel der Sowjetunion, führte zu einem Zustand, der zwar im guten Glauben aufgrund der agrarischen Qualitäten des Landes (Produktion 1000 kg Weizen pro Kopf bei einem Verbrauch von lediglich 140 kg, Überschuß auch bei Fleischproduktion 86 kg zu 68 kg) herbeigeführt wurde, aber die Besonderheiten der sowjetischen Wirtschaftsstrukturen völlig außer Acht ließ. Das ist die Crux, an der die Ukraine bis heute leidet. Stalin sagte einmal "Wir haben unseren Staat so zusammengefügt, daß kein Teil, der aus dem sozialistischen Staatsverband herausgerissen werden wollte, selbständig existieren kann." - also jedes Territorium in einer Kategorie auf die Versorgung aus einem anderen angewiesen war. Das gilt auch und insbesondere für die Energielieferung. Die Industriegiganten der Metallurgie, Chemie und des Maschinenbaus in der Ostukraine sind Energiefresser und konnten ohne billiges russisches Erdöl und Erdgas nicht überleben. Das wußten die Russen natürlich auch, und das gab ihnen die Waffe in die Hand die Ukraine zu erpressen. Jedes Aufbegehren dagegen kann mit Preiserhöhungen abgestraft werden. Die Ukraine braucht insgesamt zwanzigmal mehr Erdöl als sie selbst produziert.
Da ist es kein Wunder, daß die Produktion der Metallurgie zwischen 1990 und 1993 um ein Drittel zurückging (das sind 270 Betriebe). Die Chemie-Werke standen komplett still, da 80 % ihrer Rohstoffe aus Republiken der ehemaligen Sowjetunion kamen und der alte Zufluß abgebrochen war. Für Wohnungs- und Industriebau, Leichtindustrie sah es kaum besser aus. Binnen zweier Jahre war das Bruttoinlandsprodukt fast halbiert worden, die Industrieproduktion sank um 41 % und die Lebensmittelproduktion um 35 %. Natürlich bedingte das auch eine Massenarbeitslosigkeit und die Einstellung von Lohnzahlungen, oder deren Aufschub um Monate.

Cetric
18.05.2014, 22:02
Teil 4 meiner Artikelserie

In dieser Situation florierte das Geschäft von Firmen wie KUB der Eheleute Timoshenko und Grawez. Sie importierte aus Baschkirien und Sibirien das so dringende Rohöl, Benzin und Petroleum. KUB wurde zum Alleinersorger der Landwirtschaftsbetriebe im Gebiet von Dnepropetrovsk, mit staatlichen Exklusivrechten auf die Lieferung von Treibstoff für die Frühjahrsaussaat. Geld gab es aber nicht, es funktionierte wie ein gigantischer Naturalien-Tauschhandel, nach dem Vorbild des Wohnungstauschhandels über Makler, wie er in der Sowjetunion üblich war. 'Richtiges' eigenes Geld gab es erst ab 1996 wieder: die Hrwynja, vorher versuchte man sich nach Ausbleiben des zentral in Moskau gedruckten Papiergeldes mit 'Coupons' und 'Karbowanzen' (ohne Golddeckung, die Goldreserve war in Moskau verblieben), mit katastrophaler Hyperinflation.
Der Vorteil des Naturalaustausches war der Wegfall von Steuerzahlungen (gut für Unternehmer, aber schlecht für den Staat, denn jeder Staat braucht Steuereinnahmen), denn in den Büchern fanden keine Verrechnungen in der Währung statt. Dazu war als Ersatzwährung der Dollar in der Schattenwirtschaft unterwegs, und der pflegt auch nicht in Büchern aufzutauchen.
Ein wichtiger Helfer auf Seiten der Politik für KUB war Pawlo Lasarenko, der März 1992 von Krawtschuk zum Gebietschef der Dnepropetrovsker Region avancierte. dieser Lasarenko brachte die gesamte Industrie des Gebietes unter Kontrolle und strich von allen Seiten für seine Protektion Schmiergelder ein, die er in der Schweiz, in Polen und in den USA anlegte. September 1995 stieg Gouverneur Lasarenko zum stellvertretenden Ministerpräsidenten, Fachbereich Brennstoff- und Energiekomplex, auf,im Mai 1996 wurde er dann Ministerpräsident unter Krawtschuks Nachfolger Kutschma.
Im November 1995 wurde KUB in die Korporation „Vereinigte Energiesysteme der Ukraine" (VESU) umbenannt. VESU versorgte vor allem die Regionen Dnepropetrovsk, Donetsk, Poltava, Sumy, Kirovohrad und Mykolayiv mit russischem Erdgas. Es handelte sich dabei nicht mehr um eine mehrheitlich zypriotische Firma, sondern um ein ukrainisch-britisches Gemeinschaftsunternehmen. Stammkapital war 10 Millionen Dollar. Die Rolle von Grawez schwand, dafür stieg die Beteilung der Timoshenkos. Julia Timoshenko selbst war Firmenchefin, ihr Schwiegervater Gennadi Timoshenko Generaldirektor und ihr Noch-Ehemann Alexander Transport-Abteilungschef.
Die größte Leistung Lasarenkos als MP war eben die erwähnte Währungsreform, die sein Nationalbankpräsident Viktor Juschtschenko (der spätere Präsident des Landes und zeitweise politische Verbündete Timoshenkos) für ihn plante und durchführte. Die Hrywnja hielt sich stabil im Kurs und stellte die Wirtschaft endlich wieder auf eine berechenbare Grundlage. Das Energieversorgungsproblem blieb auch unter Lasarenko akut. 19 Milliarden Kubikmeter Gas wurden im Land selbst gefördert, bei einem Verbrauch von an die 80 Milliarden Kubikmeter.
Vor Lasarenkos Machtantritt waren die bedeutensten Gashändler die Firmen 'Respublika' und 'Intergas', die dem Oligarchen Igor Bakai gehörten. Er wurde von den Gazprom-Leuten favorisiert als Abnehmer auf ukrainischer Seite, aber Lasarenko und Timoshenko wollten den Markt monopolisieren und Bakai rauskegeln. Wjachirew von Gazprom schrieb viermal offiziell an Präsident und Ministerpräsident um sich für 'Intergas' zu verwenden, aber Timoshenko setzte sich in persönlichen Verhandlungen mit Wjachirew durch und der positive Effekt für die russische Seite daraus war, daß von nun an das russische Gas auch wirklich bezahlt wurde (nach Auflaufen der erwähnten 1,4 Milliarden Dollar Schulden zuvor). Rem Wjachirew, der mit anderen so schroff und selbstherrlich umzugehen gewohnt war, benahm sich Julia Timoshenko gegenüber immer respektvoll. Man könnte sagen, sie hat ihn 'eingewickelt'.
Gleich der erste Vertragsabschluß sah eine Lieferung von 24,2 Milliarden Kubikmeter Gas in die Ukraine vor, fast ein Drittel des Jahresverbrauchs. Die Industriegebiete des Ostteil des Landes profitierten davon. Der Deal war Julia Timoshenkos Eintrittskarte in die Kategorie der Oligarchen, im ganzen postsowjetischen Raum die einzige Frau.

Graf Zahl
20.05.2014, 09:56
Teil 1 meiner Artikelserie

Ich werde in diesem Strang lukzessive herausarbeiten, was der bekannte GAZPROM Konzern für eine Geschichte hat und welchen Zwecken neben dem, einfach Geld zu verdienen, er noch dient, insbesondere als Waffe gegenüber solchen Nachbarländern der Russischen Föderation, die, bedingt durch die zentralistische Struktur der UdSSR, bei deren Auflösung völlig auf Gas-Lieferungen aus eben diesem Land angewiesen waren.
Beginnen wir mit der Entstehungsgeschichte.

GazProm entstand noch zu Sowjetzeiten 1989 durch Umwandlung eines Ministeriums, nämlich des Gas- und Erdölministeriums, in einen Konzern, durch den Minister selbst, Viktor Tschernomyrdin. Dieser rückte 1992 unter Jelzin zum Ministerpräsidenten (Regierungschef) auf und gab seinen Konzernsitz ab an Rem Wjaschirew, jemandem, der ganz besonders von der Vorläufigkeit der Eigenständigkeiten ehemaliger Sowjetrepubliken, die nun Kunden von Gazprom waren, überzeugt war. Er wurde von Alexei Miller 2001 als Vorstandsvorsitzendem abgelöst. Dmitri Medwedew war einmal Vorsitzender des Aufsichtsrates, bevor er (zuerst) Putins Stellvertretender Ministerpräsident, dann Präsidenten-Darsteller wurde. Nachfolger Medwedews auf diesem Posten wurde Viktor Subkow, dieser ist auch einmal Regierungschef gewesen (2007/08). Alle diese Männer sind enge Gefolgsleute von Wladimir Putin und diesem seit seiner Zeit bei der Peterburger Stadtverwaltung als Seilschaft verbunden.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/a6/Viktor_Chernomyrdin-1.jpg/170px-Viktor_Chernomyrdin-1.jpg Tschernomyrdin.

http://polpix.sueddeutsche.com/polopoly_fs/1.293737.1357875388!/httpImage/image.jpg_gen/derivatives/900x600/image.jpg Wjachirew.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/52/Viktor_Zoebkov.jpg/170px-Viktor_Zoebkov.jpg Subkow.

http://m.ruvr.ru/231/388/1234/sco.JPG Medwedew.

http://de.wikipedia.org/wiki/Gazprom

Wird fortgesetzt.

Mensch Cetric du Knaller !!!!

machst du hier deine westliche Propaganda verbreiten im Namen der Demokratie ????? Wer sind deine Auftrageber ? Springer Friede presse ? Mossad , CIA oder die CDU ??

Dr Mittendrin
20.05.2014, 10:12
Teil 4 meiner Artikelserie

In dieser Situation florierte das Geschäft von Firmen wie KUB der Eheleute Timoshenko und Grawez. Sie importierte aus Baschkirien und Sibirien das so dringende Rohöl, Benzin und Petroleum. KUB wurde zum Alleinersorger der Landwirtschaftsbetriebe im Gebiet von Dnepropetrovsk, mit staatlichen Exklusivrechten auf die Lieferung von Treibstoff für die Frühjahrsaussaat. Geld gab es aber nicht, es funktionierte wie ein gigantischer Naturalien-Tauschhandel, nach dem Vorbild des Wohnungstauschhandels über Makler, wie er in der Sowjetunion üblich war. 'Richtiges' eigenes Geld gab es erst ab 1996 wieder: die Hrwynja, vorher versuchte man sich nach Ausbleiben des zentral in Moskau gedruckten Papiergeldes mit 'Coupons' und 'Karbowanzen' (ohne Golddeckung, die Goldreserve war in Moskau verblieben), mit katastrophaler Hyperinflation.
Der Vorteil des Naturalaustausches war der Wegfall von Steuerzahlungen (gut für Unternehmer, aber schlecht für den Staat, denn jeder Staat braucht Steuereinnahmen), denn in den Büchern fanden keine Verrechnungen in der Währung statt. Dazu war als Ersatzwährung der Dollar in der Schattenwirtschaft unterwegs, und der pflegt auch nicht in Büchern aufzutauchen.
Ein wichtiger Helfer auf Seiten der Politik für KUB war Pawlo Lasarenko, der März 1992 von Krawtschuk zum Gebietschef der Dnepropetrovsker Region avancierte. dieser Lasarenko brachte die gesamte Industrie des Gebietes unter Kontrolle und strich von allen Seiten für seine Protektion Schmiergelder ein, die er in der Schweiz, in Polen und in den USA anlegte. September 1995 stieg Gouverneur Lasarenko zum stellvertretenden Ministerpräsidenten, Fachbereich Brennstoff- und Energiekomplex, auf,im Mai 1996 wurde er dann Ministerpräsident unter Krawtschuks Nachfolger Kutschma.
Im November 1995 wurde KUB in die Korporation „Vereinigte Energiesysteme der Ukraine" (VESU) umbenannt. VESU versorgte vor allem die Regionen Dnepropetrovsk, Donetsk, Poltava, Sumy, Kirovohrad und Mykolayiv mit russischem Erdgas. Es handelte sich dabei nicht mehr um eine mehrheitlich zypriotische Firma, sondern um ein ukrainisch-britisches Gemeinschaftsunternehmen. Stammkapital war 10 Millionen Dollar. Die Rolle von Grawez schwand, dafür stieg die Beteilung der Timoshenkos. Julia Timoshenko selbst war Firmenchefin, ihr Schwiegervater Gennadi Timoshenko Generaldirektor und ihr Noch-Ehemann Alexander Transport-Abteilungschef.
Die größte Leistung Lasarenkos als MP war eben die erwähnte Währungsreform, die sein Nationalbankpräsident Viktor Juschtschenko (der spätere Präsident des Landes und zeitweise politische Verbündete Timoshenkos) für ihn plante und durchführte. Die Hrywnja hielt sich stabil im Kurs und stellte die Wirtschaft endlich wieder auf eine berechenbare Grundlage. Das Energieversorgungsproblem blieb auch unter Lasarenko akut. 19 Milliarden Kubikmeter Gas wurden im Land selbst gefördert, bei einem Verbrauch von an die 80 Milliarden Kubikmeter.
Vor Lasarenkos Machtantritt waren die bedeutensten Gashändler die Firmen 'Respublika' und 'Intergas', die dem Oligarchen Igor Bakai gehörten. Er wurde von den Gazprom-Leuten favorisiert als Abnehmer auf ukrainischer Seite, aber Lasarenko und Timoshenko wollten den Markt monopolisieren und Bakai rauskegeln. Wjachirew von Gazprom schrieb viermal offiziell an Präsident und Ministerpräsident um sich für 'Intergas' zu verwenden, aber Timoshenko setzte sich in persönlichen Verhandlungen mit Wjachirew durch und der positive Effekt für die russische Seite daraus war, daß von nun an das russische Gas auch wirklich bezahlt wurde (nach Auflaufen der erwähnten 1,4 Milliarden Dollar Schulden zuvor). Rem Wjachirew, der mit anderen so schroff und selbstherrlich umzugehen gewohnt war, benahm sich Julia Timoshenko gegenüber immer respektvoll. Man könnte sagen, sie hat ihn 'eingewickelt'.
Gleich der erste Vertragsabschluß sah eine Lieferung von 24,2 Milliarden Kubikmeter Gas in die Ukraine vor, fast ein Drittel des Jahresverbrauchs. Die Industriegebiete des Ostteil des Landes profitierten davon. Der Deal war Julia Timoshenkos Eintrittskarte in die Kategorie der Oligarchen, im ganzen postsowjetischen Raum die einzige Frau.

Was willst du uns sagen damit ? Die reichen Russen haben das Gas, die ärmeren Ukrainer nicht.

JensVandeBeek
20.05.2014, 10:14
Mensch Cetric du Knaller !!!!

machst du hier deine westliche Propaganda verbreiten im Namen der Demokratie ????? Wer sind deine Auftrageber ? Springer Friede presse ? Mossad , CIA oder die CDU ??

Hast du auch sachliche Argumente, glaubhafte Quellen etc... statt persönliche Bezichtigungen?

Cetric
20.05.2014, 22:40
Was willst du uns sagen damit ? Die reichen Russen haben das Gas, die ärmeren Ukrainer nicht.

Das geht ja noch weiter. Hier wird mal von Grund auf aufgearbeitet, wie das funktioniert mit Gazprom und ihren Opfern... äh... Kunden. Und warum und weshalb man in der Ukraine dagegen aufbegehrt (hat). Der Strang wird am Ende auch mit den Lügen aufgeräumt haben, die nachzuplappern hierzuforum nicht aufgehört wird, und ja, es geht auch um Julia Timoshenko, die der Gazprom die Stirn geboten hat (hier 1996 noch nicht, da war sie bevorzugte Geschäftspartnerin, aber wir kommen ja noch auf das Später zu sprechen...) und von der putin-gesteuerten Janukowitsch-Justiz weggesperrt wurde. Das wird alles noch schön ausgefächert. Ich weiß natürlich wo du stehst und daß dir das nicht behagen wird.

Cetric
20.05.2014, 22:44
Die reichen Russen haben das Gas, die ärmeren Ukrainer nicht.

Falsch. Die Russen klauen sich das Gas (in Form von Gaslagern) von den Ukrainern, bevor die Gelegenheit haben die entdeckten Felder vor der Krim und unter der Ostukraine (Schiefergas) zu erschließen und damit Gazprom von der Schippe zu springen!

ABAS
20.05.2014, 22:49
Falsch. Die Russen klauen sich das Gas (in Form von Gaslagern) von den Ukrainern, bevor die Gelegenheit haben die entdeckten Felder vor der Krim und unter der Ostukraine (Schiefergas) zu erschließen und damit Gazprom von der Schippe zu springen!

Die Ukraine muss unbedingt zu einem Vasallenstaat der USA
werden damit nach Installation der US Marionettenregierung
die US Konzerne Technologie und Chemie fuer das Fracking
in der Ostukraine " kostenguenstig " und " umweltfreundlich "
liefern koennen.

Warum nur die USA kaputtfracken wenn es im zweitgroessten
Land Europas ebenfalls geht? Gut das Europa einen Putin hat
der das Volk, Bodenschaetze, Ressourchen und Natur in der
Ukraine vor Indianermoerdern, Sklavenhaltern, Landgrabbern,
Ressourchenraeuber, Umweltzerstoerern und Volksschaedlingen
aus den USA beschuetzt

Cetric
20.05.2014, 22:52
Die Ukraine muss unbedingt zu einem Vasallenstaat der USA
werden damit nach Installation der US Marionettenregierung
die US Konzerne Technologie und Chemie fuer das Fracking
in der Ostukraine " kostenguenstig " und " umweltfreundlich "
liefern koennen.

Warum nur die USA kaputtfracken wenn es im zweitgroessten
Land Europas ebenfalls geht? Gut das Europa einen Putin hat!:D

Ach hör auf zu labern. Immer dieselbe Schallplatte (du weißt noch was Schallplatten sind?).
Die Ukraine wird kein US-Vasallenstaat werden, ebensowenig wie Polen, Lettland, Litauen, Livland und demnächst wohl Georgien US-Vasallenstaaten geworden sind/sein werden, nur weil sie sich an die einzige Schutzmacht gewandt haben, die in der Lage ist Putin einen Riegel vorzuschieben. Und dieser Riegel heißt NATO.

ABAS
20.05.2014, 22:58
Ach hör auf zu labern. Immer dieselbe Schallplatte (du weißt noch was Schallplatten sind?).
Die Ukraine wird kein US-Vasallenstaat werden, ebensowenig wie Polen, Lettland, Litauen, Livland und demnächst wohl Georgien US-Vasallenstaaten geworden sind/sein werden, nur weil sie sich an die einzige Schutzmacht gewandt haben, die in der Lage ist Putin einen Riegel vorzuschieben. Und dieser Riegel heißt NATO.

Die NATO ist weder Schutzbuendnis noch ein " Riegel " sondern
nichts anders als ein Instrument der Taeuschung damit es bei
den militaerischen Raubzuegen des skrupellosen US Regimes
nicht nach Alleingaengen aussieht. Die Regierungen Russlands
und Chinas lassen sich nicht von den NATO Affen beeindrucken!

Die Ukraine wird niemals NATO Mitglieder sondern Mitglied der
russischen Foederation weil das der einzige Weg ist der dem
Volk in der Ukraine einen Schutz vor Auspluenderung bietet.
Ukrainer die souveraen und frei leben wollen koennen das in
einer teilautonomen Ukraine unter dem Schutz der russischen
Foederation.

Dr Mittendrin
20.05.2014, 23:17
Das geht ja noch weiter. Hier wird mal von Grund auf aufgearbeitet, wie das funktioniert mit Gazprom und ihren Opfern... äh... Kunden. Und warum und weshalb man in der Ukraine dagegen aufbegehrt (hat). Der Strang wird am Ende auch mit den Lügen aufgeräumt haben, die nachzuplappern hierzuforum nicht aufgehört wird, und ja, es geht auch um Julia Timoshenko, die der Gazprom die Stirn geboten hat (hier 1996 noch nicht, da war sie bevorzugte Geschäftspartnerin, aber wir kommen ja noch auf das Später zu sprechen...) und von der putin-gesteuerten Janukowitsch-Justiz weggesperrt wurde. Das wird alles noch schön ausgefächert. Ich weiß natürlich wo du stehst und daß dir das nicht behagen wird.

Recherchierst du von der Verbrecherin nur was dir gefällt ? Nicht, dass sie das russische Militär bestochen hat uva.

Dr Mittendrin
20.05.2014, 23:19
Falsch. Die Russen klauen sich das Gas (in Form von Gaslagern) von den Ukrainern, bevor die Gelegenheit haben die entdeckten Felder vor der Krim und unter der Ostukraine (Schiefergas) zu erschließen und damit Gazprom von der Schippe zu springen!

Stimmt, ich hab es vergessen, das grösste Land der Welt hat kein eigenes Gas, es klaut beim Nachbarn. :muaha:

Dr Mittendrin
20.05.2014, 23:20
Ach hör auf zu labern. Immer dieselbe Schallplatte (du weißt noch was Schallplatten sind?).
Die Ukraine wird kein US-Vasallenstaat werden, ebensowenig wie Polen, Lettland, Litauen, Livland und demnächst wohl Georgien US-Vasallenstaaten geworden sind/sein werden, nur weil sie sich an die einzige Schutzmacht gewandt haben, die in der Lage ist Putin einen Riegel vorzuschieben. Und dieser Riegel heißt NATO.

Jedes EU land ist US Vasall.

Cetric
23.05.2014, 20:55
Stimmt, ich hab es vergessen, das grösste Land der Welt hat kein eigenes Gas, es klaut beim Nachbarn. :muaha:

Oh Mann. Und du gibst vor von wirtschaftlichen Dingen eine Ahnung zu haben? Natürlich geht es nicht darum wegen 'eigenem Gas-Mangel' die ukrainischen Vorkommen an sich zu ziehen, sondern darum Konkurrenz auszuschalten, in dem Sinne, daß eine Ukraine mit eigener den Bedarf abdeckender Förderung kein Gazprom Kunde mehr wäre! Und damit nicht mehr erpreßbar.

Langwitsch
23.05.2014, 21:13
Der größte, aller liberalen Kapitalisten echauffiert sich also über Gazproms Marktauftreten.

Dr Mittendrin
23.05.2014, 21:15
Oh Mann. Und du gibst vor von wirtschaftlichen Dingen eine Ahnung zu haben? Natürlich geht es nicht darum wegen 'eigenem Gas-Mangel' die ukrainischen Vorkommen an sich zu ziehen, sondern darum Konkurrenz auszuschalten, in dem Sinne, daß eine Ukraine mit eigener den Bedarf abdeckender Förderung kein Gazprom Kunde mehr wäre! Und damit nicht mehr erpreßbar.

Sollte die Ukraine GAs haben, reicht das nie für Export.
Wie soll das gestohlen werden ?

Umgekehrt geht eine Pipeline von Russland nach Europa über die Ukraine und am Abzweig bedient man sich nach gusto.

Cetric
23.05.2014, 21:25
Kleiner Rückblick auf das Ende der Sowjetunion, unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten

Das Ende der UdSSR kam keinesfalls überraschend für manche in der Nomenklatura, genauer gesagt suchten sie sich auf den unvermeidbaren Wandel vorzubereiten und natürlich so viel Macht wie möglich aus der alten Epoche in die neue zu übertragen. Der polnische Geheimdienstmann und spätere Berater des Premiers Leszek Miller, Jan Bisztyga, spricht von 'keiner unkontrollierten Machtübernahme' bei Ende des Systems anhand des Rücktritt Gorbatschows als Präsident. Anfang 1992, nur zwei Wochen nach diesem Rücktritt, sprach er mit einem ehemaligen Sowjetbotschafter in London, der eine interessante Zukunftsprognose machte: "Bei uns wird Ordnung herrschen, weil wir die wichtigsten Bereiche der Sowjetunion auf drei Gruppen verteilt haben. Banken und Wirtschaftssteuerung haben die Nachrichtendienste übernommen, die Partei die Administration und die Armee die Schwerindustrie. Die Mafia-Organisationen werden in allen Bereichen für die notwendige Ruhe und Stabilisierung sorgen. Aber es wird eine Zeit kommen, daß wir mit ihnen das machen, was man in Rußland mit solchen Leuten macht. Sie werden enthauptet. Danach besteht eine neue Ordnung, bis am Ende die Nachrichtendienste an den Gipfel gekommen sind."
Das taten sie dann auch in Gestalt des Geheimdienstmannes Putin. Der, wie bekannt, mit den Oligarchen und den Profiteuren dieser Mafia-Zeit abrechnete.
Bereits 1987 soll die KGB-Führung begonnen haben, ausgewählte 'Autoritäten' die Möglichkeit zur Kontrolle über die verschiedenen Gruppen in den wichtigsten Gebieten der Sowjetunion zu verschaffen. Gewissermaßen eine staatliche Ordnung für das organisierte Verbrechen.
Zentralrußland - Wjatscheslaw Iwankow (Spitzname Japontchik - das Japanerchen)
Ural-Region - Alexander Usojan (Chasan)
Ferner Osten - Jefimow Wasin (Shem)
Nordkaukasus - Jurij Bagdarsjan (Swo).
In folgenden Jahren wurden weitere führende Kriminelle in diesen Kreis aufgenommen, was zu Beginn der 90er das Syndikat 'Familie der 11' ergab. Sie trafen sich zu regelrechten Konferenzen über strategische und taktische Aufgaben und grenzten fein säuberlich ihre Operationsgebiete gegeneinander ab, um einander nicht in die Quere zu kommen. Der russische Journalist Wladimir Iwandize sagt dazu: "Es fand damals die Konversion des KGB statt, und Putin war ein Teil davon. Sie waren klug, weil sie wußten, daß sie so nicht weitermachen konnten." (So = d.h. die sowjetische Gesellschaft beibehalten) "Sie organisierten alles. Insbesondere die über 600 Firmen, die das Geld der Partei und des Geheimdienstes im Ausland verwalteten. Sie holten Leute aus den Gefängnissen, die wegen Korruption einsaßen, gaben ihnen eine neue Chance nach ihren Bedingungen und sandten sie nach Österreich, Deutschland, Finnland oder Frankreich. Alle diese Leute wurden innerhalb kurzer Zeit extrem reich. Das ist ohne Plan unmöglich."
In einem Dokument des ZKs der KPdSU ; 'Über unaufschiebbare Maßnahmen zur Organisierung der kommerziellen und außenwirtschaftlichen Tätigkeit der Partei' hatte es geheißen: "Auszuarbeiten sind Vorschläge für die Schaffung neuer 'vermittelnder' Wirtschaftsstrukturen (Fonds, Assoziationen...), die bei minimal 'sichtbaren' Verbindungen zum ZK der KPdSU zu Zentren der Herausbildung einer 'unsichtbaren' Parteiwirtschaft werden können."
Wie geschildert wurde Gazprom 1989 aus dem Ministerium für Erdgasindustrie durch Tschernomyrdin ausgegliedert und verfügte schlagartig über das Monopol auf 25 Prozent der russischen Erdgasförderung, die komplette Schwefelproduktion und die Verwaltung des Rohrleitungsnetzes, über das Erdgas aus allen GUS-Republiken exportiert wurde. Zahlungen dafür wurden über die ehemalige sowjetische Auslandsbank in Luxemburg getätigt. Die Gazprom selbst gründete 1990 die 'Imperialbank', dazu 'Gazexport' und das Handelshaus 'Lukoil'. Herbst 1992 hatte die Imperialbank das Aktenkontrollpaket (Mehrheit) bei dieser Ex-Sowjet-Auslandsbank in Luxemburg und alle Bankkunden aus der Erdöl- und Erdgasbranche konnten ganz legal Devisen darüber im Ausland bunkern.
Anfang 1993 waren die wichtigsten Positionen in Rußland mit Personen besetzt, die die Interessen der einflußreichen inländischen Industrie- und Finanzgruppen exportorientierter Branchen vertraten.
Nach Konflikten mit Lukoil wollte Gazprom sein eigene Bankengruppe schaffen. Seitdem wurden die Konzernfinanzen über die Gazprombank und die National Reserve Bank abgewickelt, die Imperialbank dagegen geriet auf den absteigenden Ast und verlor 1998 aufgrund mangelnder Liquidität ihre Lizenz. Gazprom war damit nach 1998 auch zur viertgrößten russischen Bank avanciert.

Dr Mittendrin
23.05.2014, 21:30
Kleiner Rückblick auf das Ende der Sowjetunion, unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten

Das Ende der UdSSR kam keinesfalls überraschend für manche in der Nomenklatura, genauer gesagt suchten sie sich auf den unvermeidbaren Wandel vorzubereiten und natürlich so viel Macht wie möglich aus der alten Epoche in die neue zu übertragen. Der polnische Geheimdienstmann und spätere Berater des Premiers Leszek Miller, Jan Bisztyga, spricht von 'keiner unkontrollierten Machtübernahme' bei Ende des Systems anhand des Rücktritt Gorbatschows als Präsident. Anfang 1992, nur zwei Wochen nach diesem Rücktritt, sprach er mit einem ehemaligen Sowjetbotschafter in London, der eine interessante Zukunftsprognose machte: "Bei uns wird Ordnung herrschen, weil wir die wichtigsten Bereiche der Sowjetunion auf drei Gruppen verteilt haben. Banken und Wirtschaftssteuerung haben die Nachrichtendienste übernommen, die Partei die Administration und die Armee die Schwerindustrie. Die Mafia-Organisationen werden in allen Bereichen für die notwendige Ruhe und Stabilisierung sorgen. Aber es wird eine Zeit kommen, daß wir mit ihnen das machen, was man in Rußland mit solchen Leuten macht. Sie werden enthauptet. Danach besteht eine neue Ordnung, bis am Ende die Nachrichtendienste an den Gipfel gekommen sind."
Das taten sie dann auch in Gestalt des Geheimdienstmannes Putin. Der, wie bekannt, mit den Oligarchen und den Profiteuren dieser Mafia-Zeit abrechnete.
Bereits 1987 soll die KGB-Führung begonnen haben, ausgewählte 'Autoritäten' die Möglichkeit zur Kontrolle über die verschiedenen Gruppen in den wichtigsten Gebieten der Sowjetunion zu verschaffen. Gewissermaßen eine staatliche Ordnung für das organisierte Verbrechen.
Zentralrußland - Wjatscheslaw Iwankow (Spitzname Japontchik - das Japanerchen)
Ural-Region - Alexander Usojan (Chasan)
Ferner Osten - Jefimow Wasin (Shem)
Nordkaukasus - Jurij Bagdarsjan (Swo).
In folgenden Jahren wurden weitere führende Kriminelle in diesen Kreis aufgenommen, was zu Beginn der 90er das Syndikat 'Familie der 11' ergab. Sie trafen sich zu regelrechten Konferenzen über strategische und taktische Aufgaben und grenzten fein säuberlich ihre Operationsgebiete gegeneinander ab, um einander nicht in die Quere zu kommen. Der russische Journalist Wladimir Iwandize sagt dazu: "Es fand damals die Konversion des KGB statt, und Putin war ein Teil davon. Sie waren klug, weil sie wußten, daß sie so nicht weitermachen konnten." (So = d.h. die sowjetische Gesellschaft beibehalten) "Sie organisierten alles. Insbesondere die über 600 Firmen, die das Geld der Partei und des Geheimdienstes im Ausland verwalteten. Sie holten Leute aus den Gefängnissen, die wegen Korruption einsaßen, gaben ihnen eine neue Chance nach ihren Bedingungen und sandten sie nach Österreich, Deutschland, Finnland oder Frankreich. Alle diese Leute wurden innerhalb kurzer Zeit extrem reich. Das ist ohne Plan unmöglich."
In einem Dokument des ZKs der KPdSU ; 'Über unaufschiebbare Maßnahmen zur Organisierung der kommerziellen und außenwirtschaftlichen Tätigkeit der Partei' hatte es geheißen: "Auszuarbeiten sind Vorschläge für die Schaffung neuer 'vermittelnder' Wirtschaftsstrukturen (Fonds, Assoziationen...), die bei minimal 'sichtbaren' Verbindungen zum ZK der KPdSU zu Zentren der Herausbildung einer 'unsichtbaren' Parteiwirtschaft werden können.
Wie geschildert wurde Gazprom 1989 aus sem Ministerium für Erdgasindustrie ausgegliedert und verfügte schlagartig über das Monopol auf 25 Prozent der russischen Erdgasförderung, die komplette Schwefelproduktion und die Verwaltung des Rohrleitungsnetzes, über das Erdgas aus allen GUS-Republiken exportiert wurde. Zahlungen dafür wurden über die ehemalige sowjetische Auslandsbank in Luxemburg getätigt. Die Gazprom selbst gründete 1990 die 'Imperialbank', dazu 'Gazexport' und das Handelshaus 'Lukoil'. Herbst 1992 hatte die Imperialbank das Aktenkontrollpaket (Mehrheit) bei dieser Ex-Sowjet-Auslandsbank in Luxemburg und alle Bankkunden aus der Erdöl- und Erdgasbranche konnten ganz legal Devisen darüber im Ausland bunkern.
Anfang 1993 waren die wichtigsten Positionen in Rußland mit Personen besetzt, die die Interessen der einflußreic hen inländischen Industrie- und Finanzgruppen exportorientierter Branchen vertraten.
Nach Konflikten mit Lukoil wollte Gazprom sein eigene Bankengruppe schaffen. Seitdem wurden die Konzernfinanzen über die Gazprombank und die National Reserve Bank abgewickelt, die Imperialbank dagegen geriet auf den absteigenden Ast und verlor 1998 aufgrund mangelnder Liquidität ihre Lizenz. Gazprom war damit nach 1998 auch zur viertgrößten russischen Bank avanciert.

1993 und 1994 war doch nicht Putins Zeit du Lügner.



https://www.youtube.com/watch?v=aLiJQBR6PEI

Cetric
23.05.2014, 21:34
Sollte die Ukraine GAs haben, reicht das nie für Export.
Wie soll das gestohlen werden ?


WIE?? Durch Annektion natürlich. In der Krim schon geschehen, in der Ostukraine projektiert - aber an letzterem Vorhaben werden sie wohl dank massiven Gegensteuerns des Westens scheitern. Da hat sich das Väterchen schon mal verschätzt. Die Dinge laufen nicht nach Plan, und damit aus dem Ruder.
--
Nochmal: ich rede von der Deckung des Eigenbedarfs, womit der Ukraine WESENTLICH geholfen ist, nicht von Export sonstwohin.

Cetric
23.05.2014, 21:38
1993 und 1994 war doch nicht Putins Zeit du Lügner.


Behaupte ich auch gar nicht, Nebelkerzenwerfer. Aber Geheimdienstmann war er schon und kam über diesen Weg (und die Leningrader Stadtverwaltung hinter Anatoly Sobtschak) nach oben. Die bauten sich dieses clevere Kerlchen auf.

OneDownOne2Go
23.05.2014, 21:39
WIE?? Durch Annektion natürlich. In der Krim schon geschehen, in der Ostukraine projektiert - aber an letzterem Vorhaben werden sie wohl dank massiven Gegensteuerns des Westens scheitern. Da hat sich das Väterchen schon mal verschätzt. Die Dinge laufen nicht nach Plan, und damit aus dem Ruder.
--
Nochmal: ich rede von der Deckung des Eigenbedarfs, womit der Ukraine WESENTLICH geholfen ist, nicht von Export sonstwohin.

Die Ukraine kann weder die Sondierung bezahlen, noch die Erschließung, Förderung oder Verteilung. Die Ukraine kann auch keine Kredite zurückzahlen, mit denen sich das bezahlen ließe. Die Ukraine kann sich, wenn der Westen den Geldhahn nicht ständig offen lässt, in einem halben Jahr kaum noch Klopapier auf den Toiletten im Parlament leisten, geschweige, irgend ein Infrastrukturprojekt.

Dr Mittendrin
23.05.2014, 21:54
Behaupte ich auch gar nicht, Nebelkerzenwerfer. Aber Geheimdienstmann war er schon und kam über diesen Weg (und die Leningrader Stadtverwaltung hinter Anatoly Sobtschak) nach oben. Die bauten sich dieses clevere Kerlchen auf.

Er hatte Inder Zeit sicher viel Einblick, aber keine Befugnise.
Das macht ihn heute zum Ass.

Er hat in wenigen Jahren den russischen Staatshaushalt mehr als verdreifacht.
Dass diese Lob nicht von dir kommt ist den Russen auch scheissegal.

Liberalist
23.05.2014, 21:58
Hab den Link schon mal woanders reingestellt:

abiotisches Öl und Gas = Erneuerbare Energie

http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/oel-und-erdgas-ohne-ende-forscher-findet-hinweise-fuer-abiotische-entstehung-von-erdoel-und-erdgas/


Es vergeht kein Tag, ohne dass uns eingehämmert wird, dass die fossilen Brenstoffe doch endlich seien. Schon dieser Befund rechtfertigt die rigorose CO2 Einsparung, bis hin zum ökonomischen Selbstmord. Dass dies - wenn es denn stimmt erst in einige hundert Jahren für Erdgas oder Erdöl, bzw. in einigen 1000 Jahren für Steinkohle zutreffen könnte, ficht die besorgten Bewahrer nicht an. Schließlich geht es um die heilige Nachhaltigkeit, die vermeintliche "Bewahrung der Schöpfung".Dass damit besonders den Ärmsten unter den Armen der Zugang zu preiswerter Energie radikal abgeschnitten wird, kümmert bei soviel Heiligem Auftrag kaum jemanden.
Was aber, wenn die These von der fossilen Entstehung von Erdöl und Erdgas nicht stimmt? Bewiesen wurde diese These jedenfalls bis heute nicht eindeutig. Indizien gibt es, aber kaum Beweise. Vielleicht entstehen diese Kohlenwasserstoffe wirklich nicht (nur) biologisch, sondern abiotisch? Und immer wieder neu! Anhand der herkömmlichen These lassen sich jedenfalls die riesigen Methanseen auf den Monden von Jupiter und Saturn nicht erklären. Nach der These von Prof. Kutcherov schon. Lesen Sie selbst.


Update vom 16.3.10: Hier sehen Sie das 3 Sat Hitec Video zum Thema: http://www.3sat.de/hitec/
http://www.3sat.de/hitec/Forscher am schwedischen Königlichen Institut für Technologie (KTH) haben nachgewiesen, dass Fossilien von Tieren oder Pflanzen nicht nötig sind, um Rohöl oder Erdgas zu erzeugen. Das ist ein höchst einschneidendes Ergebnis. Es bedeutet, dass diese Energiequellen viel leichter gefunden werden und dass sie über die ganze Welt verteilt sein können.
„Dank unserer Forschung wissen wir sogar, wo Öl in Schweden gefunden werden könnte!“ sagt Vladimir Kutcherov, Professor an der Abteilung für Energietechnik beim KTH in Stockholm.
Zusammen mit zwei Forscherkollegen hat Professor Kutcherov den Prozess von Druck und Hitze simuliert, der auf natürliche Weise in den inneren Schichten der Erdkruste stattfindet. Dieser Prozess erzeugt Kohlenwasserstoffe, die primären Elemente von Öl und Erdgas.
Vladimir Kucherov zufolge sind die Ergebnisse ein klarer Hinweis darauf, dass uns die Ölreserven nicht ausgehen werden, was seit langem von Forschern und Experten befürchtet wird.

Der Punkt ist, dass die normalen Ölquellen und Gasquellen sich dort befinden wo die Kontinentalplatten ineinandergreifen, wo Risse vorhanden sind und das Erdöl nach oben gelangt, z.B. Arabischer Raum. Es wird vermutet, dass Öl und Gas permanent gebildet wird in Verbindung mit Magma. D.H. auch die heutigen Quellen werden zwar leer, füllen sich aber nach einer Zeit nach.

Die Russen waren unter Sowjetzeiten abhängig vom Öl und haben diesbezüglich geforscht und diesbezüglich andere Theorien bezüglich Öl und Gas genutzt. Daraufhin haben die Russen andere Bohrtechniken entwickelt um in diese Lagen zu gelangen, die anderen zapfen halt die Risse an. Ob die Ukrainer die Bohrtechniken haben weiß ich nicht.
Die Schweden sollen nach diesen Bohrtechniken forschen, diesbezüglich wurden auch viele Russen rekrutiert, siehe Quelle.

Chodorkowski soll wohl bereit gewesen zu sein, sein Imperium zu verkaufen, Putin wollte natürlich nicht, dass die Technik ins Ausland gelangt.

Bevor jemand schreibt, jaja Spinner, weise ich darauf hin, dass die Geschichte mit der Biomasse lediglich eine Theorie ist, wenn z.B. Erdöl auf der Tiefsee gefördert wird, wie soll die Biomasse dort hingekommen sein?

Dr Mittendrin
23.05.2014, 21:59
Die Ukraine kann weder die Sondierung bezahlen, noch die Erschließung, Förderung oder Verteilung. Die Ukraine kann auch keine Kredite zurückzahlen, mit denen sich das bezahlen ließe. Die Ukraine kann sich, wenn der Westen den Geldhahn nicht ständig offen lässt, in einem halben Jahr kaum noch Klopapier auf den Toiletten im Parlament leisten, geschweige, irgend ein Infrastrukturprojekt.

Das BIP pro Kopf ist in Russland fast 4 fach so hoch wie in der Ukraine.

Dr Mittendrin
23.05.2014, 22:03
Oh Mann. Und du gibst vor von wirtschaftlichen Dingen eine Ahnung zu haben? Natürlich geht es nicht darum wegen 'eigenem Gas-Mangel' die ukrainischen Vorkommen an sich zu ziehen, sondern darum Konkurrenz auszuschalten, in dem Sinne, daß eine Ukraine mit eigener den Bedarf abdeckender Förderung kein Gazprom Kunde mehr wäre! Und damit nicht mehr erpreßbar.

Ich versteh deine Erpressbarkeit nicht. Gas vom Gastanker kommt teurer. Es gibt nunmal kein Recht auf Gasbezug bei rabattierten und unbezahlten Rechnungen. Du bist im EUsprechmodus. Hirn einschalten.

Cetric
23.05.2014, 22:34
Teil 5 meiner Artikelserie

Wir waren da stehengeblieben, wo Julia Timoshenko über ihren Protektor, den Ministerpräsidenten und Ex-Gouverneur ihrer Heimatregion Dnepropetrovsk, Pawlo Lasarenko, die von Gazprom favorisierte ukrainische Konkurrenz 'Intergas' ausbootete, und direkt bei Wjachirew durchsetzte (nicht ganz ohne weiblichen Charme-Einsatz), daß stattdessen ihre Firma EESU Hauptabnehmer für Gazprom-Lieferungen in der Ukraine wurde. Auch für die Russen vorteilhaft, denn das Gas wurde nun sauber bezahlt.

http://1.1.1.4/bmi/upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/2/27/Pavlo_Lazarenko.jpg/170px-Pavlo_Lazarenko.jpg (Pawlo Lasarenko)
Den Umfang der Einkünfte Lasarenkos ahnt man vielleicht, wenn man sich vergegenwärtigt, daß er nach Angaben der Schweizer Staatsanwaltschaft, die ihn später festnahm, allein von Julia Timoshenko 72 Millionen Dollar erhalten habe. Aber das war Usus. Für die Protektion bekam man als Unternehmer im Gebäude der Präsidialadministration, Bankowa-Straße in Kiew, Lizenzen um alles Mögliche kaufen zu können; Industriebetriebe, Marktanteile, Macht in einer Region. Das ist wohl nichts typisch Ukrainisches, für Oligarchen in Rußland selbst darf Ähnliches angenommen werden. Im Unterschied zu Rußland verhielten sich diese Oligarchen in der Ukraine allerdings weniger aufrührerisch, lieferten sich keine Schlachten mit der Macht. Das Gefühl eigener Macht wurde den Oligarchen Rußlands unter Jelzin ja auch zum Verhängnis, denn im Show-Down gegen Putin zogen sie dann den Kürzeren.
Die Protektion Lasarenkos läßt sich auch daran beobachten, daß EESU während seiner Ministerpräsidentschaft am meisten florierte (Anfang 1997) und dann nach seinem Rücktritt sein Abstieg begann.
Durch die so entscheidende Bedeutung der Belieferung ukrainischer Industriebetriebe mit russischem Gas durch EESU ergab sich, bei Annahme von Schuldscheinen von diesen Unternehmen bis zum Gegenwert von 50 bis 70 Prozent des Firmenwerts, daß Timoshenkos Firma mehr und mehr Einflußnahme bei ihrer Kundschaft gewann und auch deren Führungen nach eigenem Gutdünken austauschen konnte, schließlich zum Haupteigentümer wurde. Allmählich wurde die EESU so von einem reinen Energiekonzern zu einem branchenübergreifenden Koloss; Erz-Anreicherungsanlagen, Metallhütten, Röhrenwerke. Eine Werbebroschüre von damals führt zwanzig Firmen auf, auch wissenschaftlich-technische Institute, Joint-Ventures, eine Fluggesellschaft und zwei Banken. Sie unterhielt 2500 Geschäftsverbindungen und machte einen Umsatz von zehn Milliarden Dollar in zwei Jahren.
Iswestija nannte EESU einen 'Staat im Staate', Dserkalo Tyschnja schrieb 'Die Ukraine ist der EESU beigetreten'. Das ist das, was man im Westen gern mit Heuschrecken oder Raubtierkapitalismus bezeichnet; schwächere Konkurrenten werden bezwungen, geschluckt oder erledigt. Auf dem Höhepunkt von EESU kontrollierte Julia Timoshenko so ganze 25 Prozent der ukrainischen Gesamtwirtschaft, zwei Millionen Arbeitsplätze davon direkt abhängig.
In Rußland unterdessen ist Gazprom-Gründer Viktor Tschernomyrdin am Gipfel der Korruption angekommen. Die US-Regierung bekam Anfang 1995 über ihn einen geheimen Bericht über alle korrupten Praktiken des damaligen Ministerpräsidenten. Er soll sich zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere Milliarden Dollar angeeignet haben (sein Steuerbescheid für 1996 nennt hingegen 8000 Dollar - Jahreseinkommen!). Tschernomyrdin installierte in Österreich Scheinfirmen, als einer seiner Handlanger Anfang Februar 2001 beim Grenzübertritt in Bietingen vom Zoll kontrolliert wurde, sorgten vorgefundene Dokumente dafür, daß es zu einer Geldwäscheverdachtsanzeige beim Zollfahndungsamt Stuttgart kam mit Verweis darauf, "wie und wo die Geldtransfers von Angehörigen der Gazprom beziehungsweise deren Anwälten organisiert wurden beziehungsweise werden", und weiter heißt es da; "Bei den aufgeführten Summen geht es meist um zweistellige Millarden-US-Dollar-Beträge, die kleinsten Summen sind zweistellige US-Dollar-Millionenbeträge."
Oppositionspolitiker Boris Jawlinski spricht 1998 von einer Gefährlichkeit Tschernomyrdins, der beste Beziehungen zu deutschen Unternehmern und Politikern unterhielt, da "wir die Korruption sehen, die sich unter ihm ausgebreitet hat. Weil wir um die vielen politischen Morde wissen, die in seiner Regierungszeit geschehen sind. Er war und ist der Repräsentant dieses oligarchischen Systems. Er hat, wie die Russen sagen, einen Kapitalismus aufgebaut für einen eng beschränkten Kreis von Leuten."
Der CIA-Bericht ans Weiße Haus wurde übrigens von Al Gore (Vizepräsident) mit Verweigerung der Annahme zurückgeschickt, da er mit Viktor Tschernomyrdin befreundet war...

Cetric
23.05.2014, 22:55
Ich versteh deine Erpressbarkeit nicht. Gas vom Gastanker kommt teurer. Es gibt nunmal kein Recht auf Gasbezug bei rabattierten und unbezahlten Rechnungen. Du bist im EUsprechmodus. Hirn einschalten.

Und du blendest aus, daß die Gazprom ihre Preispolitik UNABHÄNGIG von unbezahlten Rechnungen praktiziert, nämlich die Verknüpfung von politischen Forderungen Rußlands von Anfang an mit (verbilligten) Gaslieferungen verknüpfte. Spurte der Partner nicht, hatte er Drehungen an der Preisschraube zu erwarten. Das kann man besonders schön an der Gaspreis-Entwicklung für die Ukraine sehen.
2005 - 50
2006 - 95
2007 - 140
gegenwärtig 268
künftig 385 Dollar/1000 Kubikmeter
Im Vergleich 2005 - 2007 das überaus folgsame Belorus: 47 - 47 - 110 Dollar.
Nun mußt du nur noch die Regierungszeit von Julia Timoshenko einfügen und du weißt Bescheid wer da bekämpft wurde.
Schon im Oktober 1992, im Februar 1993 und wiederholt im November 1993 kam es zu Drohungen, die Gaslieferungen zu stoppen, oder sogar zu Einschränkungen bei den Liefermengen.

Cetric
01.06.2014, 23:57
Teil 6 meiner Artikelserie

Eine wichtige Figur bei Gazprom ist der Oligarch Alisher Usmanow (Vermögen heute 17,7 Milliarden Dollar (sagt Forbes)/19,9 Milliarden Dollar (sagt Finans) = Platz 35 weltweit und Platz 3 in Rußland).

http://www.google.de/url?source=imglanding&ct=img&q=http://www.thetimes.co.uk/tto/multimedia/archive/00332/26071394_usmanov_332849c.jpg&sa=X&ei=G56LU4D-LYLCPNOBgYAL&ved=0CAkQ8wc&usg=AFQjCNEZY6MxUJs0_WxZ6le7RLIU4r15Uw

In den achtziger Jahren verbrachte er sechs von seinen acht Jahren Lager-Strafe wegen Betrug, Kidnapping und Erpressung, zu der er zusammen mit einem KGB-Mann verurteilt worden war. Wie viele Schwerreiche nutzte er die besonderen Bedingungen der Perestroika-Periode, um mit Geschäften reich zu werden, in dem Fall war es der Verkauf von Plastiktüten (!). Ob das eine genügend solide Grundlage dafür gab, daß ihm die russischen Banken Anfang der Neunziger über hunderttausend Euro Kredit gewährten, mit denen er dann erfolgreich auf dem Aktienmarkt handelte? "Ein paar Mal Pech, aber viele Erfolge-" Also nicht anders als George Soros im Westen. Usmanow gründete Finanzierungs- und Investitionsunternehmen im Umfeld des Wertpapiergeschäfts.
Von dieser frühen Zeit an unterhielt er Kontakte zu Vatschagan Petrossow und Vyacheslaw Iwankow, beide zentrale Figuren der kriminellen Unterwelt, sowie zu Andrej Skoch von der Solnzesvskaja-Mafia. Dieser wurde Generaldirektor einer der wichtigsten Firmen von Usmanow und nach einem Gazprom-finanzierten Wahlkampf erhielt er ein Mandat in der Staatsduma (1999). Usmanow war daneben auch tätig als Moskauer Repräsentant der kanadischen 'Gofman Developments', dessen Inhaber die kanadische Polizei als Mitglied der russischen Exilmafia in Nordamerika kennt. 1995 - 1997 wird Usmanow als stellvertretender Bankdirektor der MAPO-Bank geführt, einer Gründung der MAPO-MfG, Hersteller der MiG-Kampfjets. Der Gründer von MAPO-Bank Evgeni Ananjew unterhielt schon zu Beginn des Jahrzehnts Beziehungen zu Usmanow als sein 'Berater'.
Wichtigste Kunden der MAPO sind FSB und der russische Auslandsnachrichtendienst SWR und das Rüstungsexportunternehmen Roswoorushenije. Ein inniges Verhältnis wurde auch zur Regierung von Boris Jelzin gepflegt. Allerdings wirkten die zunehmenden Verwicklungen des organisierten Verbrechens mit der Bank auf Roswoorushenjie so abschreckend, daß es seine Konten allmählich auf andere Banken umverlagerte. Der Vorsitzende von MAPO selbst, der jeden Monat 100.000 Dollar für seine Bodyguards berechnete und 500.000 Dollar für eine Bürorenovierung, bekam Ärger mit der italienischen und der peruanischen Justiz wegen Geldwäsche, als überteuerte MiG-Kampfflugzeuge nach Peru verkauft wurden. Usmanow selbst stieg weiter auf zum stellvertretenden Vorsitzender der Gazprom Invest Holding (1998), einem der zahllosen Tochterunternehmen von Gazprom, das für Investitionen des Konzerns zuständig ist. Im Jahr 2001 kam er auf den Posten des Generaldirektors von Gazprom Invest Holding. Im Unterschied zu anderen Funktionsträgern unter Tschernomyrdin wurde Usmanow von Putin mit dem Konzern übernommen, statt ausgewechselt zu werden, da sich Usmanow hervorgetan hatte damit, Gazprom-Vermögenswerte zurückzuholen, die in der Vergangenheit deutlich unter Marktwert verscherbelt worden waren: Stroitransgas, Severneftegazprom und Zapsibgazprom. Putins Jugendorganisation 'Naschi' unter seiner Partei 'Einiges Rußland' wurde kräftig aus der Gazprom Invest Holding heraus gefördert.
Neben dem Gas legte sich der Oligarch ein Standbein in der Metallbranche zu, gründete mit Oleg Deripaska 'Ural Stahl', um das Konkurrenzunternehmen 'Nosta' von Andrei Andrejew zu übernehmen. Der wehrte sich gegen die feindliche Übernahme, verlor aber vor Gericht. Heute kontrolliert Usmanow die Metalloinvest Holding, ist weiterhin Generaldirektor der Gazprom Invest Holding und eine bekannte Person der Öffentlichkeit, da er auch mal als Mäzen auftritt.
Über die britische Corus erwirbt der Oligarch auch Firmen(anteile) im Ausland (seit 2003). Gazprom steckt den größten Teil der usbekischen Gasproduktion ein seit einem Deal Usmanows mit dem usbekischen Despoten Karimow bzw dessen Tochter, die irgendwo zwischen Superstar und Politikerin ihr Betätigungsfeld findet. Der frühere britische Botschafter in Tashkent (Usbekistan) Craig Murray erhebt schwere Vorwürfe gegen Usmanow, der mit viel Geld und Anwälten jeden Ansatz kritischer Berichterstattung über seine Machenschaften ersticke. Murray ist abgerufen worden, nachdem er sich öffentlich über schwere Menschenrechtsverletzungen in Usbekistan und seinen 'paranoiden Präsidenten' beschwert hatte. Er spricht auch von Bestechungsgeldern Usmanovs an Karimows Tochter Gulnara: 88 Millionen Dollar. Dieses Schätzchen, das auch als Schlagersängerin ihr Ego stählt, betreibt mit einem Sohn des Emirs von Dubai ein Reisebüro, über das tausende usbekischer Frauen nach Dubai mit Arbeitsauftrag als Prostituierte geschickt wurden. Andere Korruptions- und Geldwäschegeschichten und eine äußerst schmutzige Scheidungsgeschichte vervollständigen das Bild der Kamirow-Tochter, die in jüngster Zeit allerdings kaltgestellt scheint. Usmanow ließ auf Murrays Kritik an ihm 'durch Beziehungen' dessen Webseite entfernen.
Alisher Usmanow erwarb 2006 den Verlag, in dem die angesehene Wirtschaftszeitung 'Kommersant' herausgegeben wird, und drei Wochenzeitschriften dazu. Noch im selben Jahr fiel ihm 'Sekret Firmy' zu, von der die einflußreiche Internetzeitung 'gaseta.ru' betrieben wird. 2007 streckte Usmanow seine Finger aus, um einen Mehrheitsanteil am britischen Fußballclub 'Arsenal' zu erwerben.

http://de.wikipedia.org/wiki/Alischer_Burchanowitsch_Usmanow

http://de.wikipedia.org/wiki/Gulnora_Karimova

Rikimer
02.06.2014, 02:11
Usmanow, der Name klingt tschetschenisch oder zumindest kaukasisch. Und wie ein Russe oder Slawe sieht der Typ nun wirklich nicht aus. Sehr haesslich.

Cetric
02.06.2014, 09:57
Usmanow, der Name klingt tschetschenisch oder zumindest kaukasisch. Und wie ein Russe oder Slawe sieht der Typ nun wirklich nicht aus. Sehr haesslich.

Er ist dem Geburtsort nach Usbeke, aber seine Gesichtszüge sind nicht wirlich asiatisch zu nennen. Vielleicht gemischter Herkunft. Die Abkunft als 'Landeskind' ist wohl ein Pluspunkt um mit dem Karimow-Clan in Usbekistan Geschäfte zu machen. Nebenbei hat ihm die Sympathie der Kamirows um die Jahrtausendwende auch die Gnade der usbekischen Justiz eingebracht, was seine frühere kriminelle Betätigung in den 80ern angeht, die wurde mit einem Federstrich 'reingewaschen'.

Flaschengeist
02.06.2014, 11:56
Und du blendest aus, daß die Gazprom ihre Preispolitik UNABHÄNGIG von unbezahlten Rechnungen praktiziert, nämlich die Verknüpfung von politischen Forderungen Rußlands von Anfang an mit (verbilligten) Gaslieferungen verknüpfte. Spurte der Partner nicht, hatte er Drehungen an der Preisschraube zu erwarten. Das kann man besonders schön an der Gaspreis-Entwicklung für die Ukraine sehen.
Das sind doch ganz normale Abläufe in der Wirtschaft. Das ist gängige Praxis, hüben wie drüben. Und die Russen sind noch recht zurückhaltend im Vergleich zu westlichen Konzernen.

Wie Konzerne Staaten vor sich hertreiben - Chevron gegen Ecuador
http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-03/investitionsschutz-klauseln-beispiele/seite-5

ARD Monitor - Wie mit dem Kampf um das Erdgas in der Ukraine Weltpolitik gemacht wird
Ein neuer Kalter Krieg? Offenbar auch mit den Mitteln der Energiepolitik. Nicht zufällig stand Victoria Nuland bei der US-ukrainischen Gesellschaft vor Sponsortafeln von Exxon und Chevron, zwei großen Energiefirmen. Was viele nicht wissen, beide US-Firmen haben auch massive wirtschaftliche Interessen in der Ukraine. Da sind einmal große Schiefergasvorkommen. Schiefergasvorkommen, die Firmen wie Chevron und Shell mit der Fracking-Technik aus dem Boden holen wollen. Und die Firma Exxon würde gerne ein neues Gasfeld im schwarzen Meer erschließen. Große Euphorie bei der Vertragsunterzeichnung im November mit dem US-Multi Chevron. Ab 2020, hieß es da, könne die Ukraine sogar ganz unabhängig vom russischen Gas werden. Für die russische Regierung eine Kampfansage.
http://www.wdr.de/tv/monitor/sendungen/2014/0313/krisenkatalysator.php5.php5

Shell in Nigeria - "Sie wissen alles"
Neue Wikileaks-Veröffentlichung zeigen, wie tief verwurzelt der weltgrößte Öl-Konzern Shell in Nigerias Politik ist. Shell soll in "allen Ministerien" sitzen und deshalb so gut informiert sein, dass die USA dafür sogar militärisches Wissen eintauschen.
http://www.sueddeutsche.de/politik/wikileaks-shell-in-nigeria-sie-wissen-alles-1.1034143




Schon im Oktober 1992, im Februar 1993 und wiederholt im November 1993 kam es zu Drohungen, die Gaslieferungen zu stoppen, oder sogar zu Einschränkungen bei den Liefermengen.
Den Russen wurde das Öl geklaut, bzw nicht bezahlt. Klar dass sie mit Sanktionen drohen. Dazu kommt, dass die Ukraine Führung zu dieser Zeit ziemlich am stänkern war.

Der Machtkampf zwischen Kiew und der Krim zieht immer weitere Kreise – bis nach Moskau
Leonid Kutschma, Präsident der Ukraine, greift hart durch. Vor drei Wochen setzte er per Dekret den selbstherrlichen Krim-Präsidenten Jurij Meschkow ab und erklärte die Verfassung der autonomen Krim für nichtig. Vergangene Woche unterstellte er sich auch noch die Regierung der Halbinsel, was einer indirekten Aufhebung der Autonomie gleichkommt.
Zwei Drittel der 2,5 Millionen Krimbewohner sind Russen. Die meisten von ihnen streben eine engere Bindung an Rußland an, was Kiew als Bedrohung der ukrainischen Souveränität betrachtet.
http://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krim-konflikt-eskaliert_aid_151468.html

Nachbar
02.06.2014, 12:01
Ist ja ein starker Titel des Threads.

Fast so stark wie dieser Titel:

US-Ex-Geheimdienstler: USA bereiteten Umsturz in der Ukraine 20 Jahre lang

Washington hat die Machtübernahme in der Ukraine durch prowestliche Kräfte nach Angaben eines ehemaligen US-Geheimdienstlers im Laufe von 20 Jahren vorbereitet.
„Mit den Publikationen sollten in erster Linie einfache Bürger beeinflusst werden… Gerade auf diese Weise gelang es ihnen (Amerikanern), bei Protestaktionen in Kiew bis zu 500 000 Menschen zu mobilisieren.“ Allein die US-Agentur für internationale Entwicklung (USAID) habe für diese Zwecke rund fünf Milliarden Dollar ausgegeben, sagte der Ex-Geheimdienstler.
http://de.ria.ru/society/20140328/268137136.html

Cetric
02.06.2014, 21:24
Das sind doch ganz normale Abläufe in der Wirtschaft. Das ist gängige Praxis, hüben wie drüben. Und die Russen sind noch recht zurückhaltend im Vergleich zu westlichen Konzernen.
Ich bin noch lange nicht am Ende, da wird noch einiges zu berichten sein. Und nein, Gazprom hat im Westen kein Äquivalent, ein vergleichbar mächtiges Werkzeug gibt es nicht, derart unter Kontrolle des Staatschefs, und derart mit dem organisierten Verbrechen verquickt. Im Westen werden gewisse Standards an das Benehmen von Wirtschaftsführern gestellt, schon weil die einer gewissen Kontrolle durch die öffentliche Meinung, wie das in westlichen Demokratien üblich ist, ausgeliefert sind. Würde da einer im großen Stil bei Geldwäsche ertappt werden, wäre er sofort weg vom Fenster, da der Konzern für den er arbeitet, Imageschäden zu vergegenwärtigen hätte. Nicht so bei Gazprom, da ist alles von oben abgesegnet, und Kritik kommt bei den gleichgeschalteten Medien erst gar nicht auf. Ich erinnere daran, daß Gazprom 2/3 der russischen Medienlandschaft unter der Fuchtel hat, gleichzeitig wie im Ukraine-Strang gepostet Rußland auf Platz 148 von 180 der Pressefreiheit-Skala von 'Reporter ohne Grenzen' rangiert. Das sind selbsterklärende Zustände.


Den Russen wurde das Öl geklaut, bzw nicht bezahlt. Klar dass sie mit Sanktionen drohen. Dazu kommt, dass die Ukraine Führung zu dieser Zeit ziemlich am stänkern war.
Klauen und mit Zahlungen im Verzug sein ist nicht wirklich vergleichbar. Die Rechnungen wurden von der ukrainischen Seite ja nie komplett negiert, da hätten sie schon längst die Leitungen versiegelt bekommen. Und wie beschrieben konnte die Geschäftsgrundlage 1996 einigermaßen vernünftig geregelt werden. Die Russen wissen auch, daß bei einem Totalstopp die ukrainische Industrie völlig still liegt und dann auch nichts produziert wird, was man anbieten könnte als Gegenleistung, oder auf dem Weltmarkt verkaufen, um zu Devisen zu kommen, die wiederum an den Energielieferanten weitergeleitet würden. Somit ist es ein Schnitt ins eigene Fleisch den Hahn zuzudrehen. Es gibt ja auch noch andere Anbieter von Gas (etwa Turkmenistan und wie erwähnt Usbekistan). Deren Problem ist aber, daß sie über das Territorium der Russ. Föderation leiten müßten und sich Moskau da wieder im Eigeninteresse quer stellen kann.


Der Machtkampf zwischen Kiew und der Krim zieht immer weitere Kreise – bis nach Moskau
Leonid Kutschma, Präsident der Ukraine, greift hart durch. Vor drei Wochen setzte er per Dekret den selbstherrlichen Krim-Präsidenten Jurij Meschkow ab und erklärte die Verfassung der autonomen Krim für nichtig. Vergangene Woche unterstellte er sich auch noch die Regierung der Halbinsel, was einer indirekten Aufhebung der Autonomie gleichkommt.
Zwei Drittel der 2,5 Millionen Krimbewohner sind Russen. Die meisten von ihnen streben eine engere Bindung an Rußland an, was Kiew als Bedrohung der ukrainischen Souveränität betrachtet.
http://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krim-konflikt-eskaliert_aid_151468.html

Das hat ebensowenig Rußland wie (erst recht) einen Konzern zu interessieren, wie Machtauseinandersetzungen innerhalb eines anderen Staates ablaufen. Wenn ein untergeordneter Politiker, hier "selbstherrlich" genannt, vom Staatschef ersetzt wird, dann hat das niemanden außerhalb dieses Staates zu tangieren. Wobei ich sowieso keinen Zusammenhang mit Gazprom entdecken kann.
Wenn die Schweizer Regierung einen über die Stränge schlagenden Kantons-Chef absetzt, fällt in Deutschland auch niemandem ein zu intervenieren, selbst wenn vor Ort 'Deutschstämmige betroffen' wären.

Flaschengeist
02.06.2014, 22:23
Klauen und mit Zahlungen im Verzug sein ist nicht wirklich vergleichbar. Die Rechnungen wurden von der ukrainischen Seite ja nie komplett negiert, da hätten sie schon längst die Leitungen versiegelt bekommen.
Dir ist entgangen dass den Russen Geld und Öl geklaut wurde? Wir reden hier nicht von"Hat seine Stromrechnung nicht bezhalt".

Cetric
03.06.2014, 00:29
Dir ist entgangen dass den Russen Geld und Öl geklaut wurde? Wir reden hier nicht von"Hat seine Stromrechnung nicht bezhalt".
Nein, natürlich nicht. Du meinst den Vorwurf aus der Leitung abgezapft zu haben... Das kommt ja noch, das soll auf den Lieferstop Januar 2006 hin geschehen sein. Ich versuche in meiner Aufarbeitung soweit möglich Zeitsprünge zu vermeiden, das verwirrt den Leser.

Senator74
03.06.2014, 13:57
Er ist dem Geburtsort nach Usbeke, aber seine Gesichtszüge sind nicht wirlich asiatisch zu nennen. Vielleicht gemischter Herkunft. Die Abkunft als 'Landeskind' ist wohl ein Pluspunkt um mit dem Karimow-Clan in Usbekistan Geschäfte zu machen. Nebenbei hat ihm die Sympathie der Kamirows um die Jahrtausendwende auch die Gnade der usbekischen Justiz eingebracht, was seine frühere kriminelle Betätigung in den 80ern angeht, die wurde mit einem Federstrich 'reingewaschen'.

"pecunia non olet"!!

navy
03.06.2014, 22:18
Seitdem man Kriminellen rund um Rothschild, Graf Lambdorf diese Firma wieder weggenommen hat, wird einfach so eine Story erfunden.

Cetric
21.06.2014, 12:20
Teil 7 meiner Artikelserie

Alle Gasleitungen aus Usbekistan in den Westen stehen unter Kontrolle von Gazprom. Die Russen müssen nur den
Rohstoff bei Despoten wie Karimow einkaufen und es auf dem europäischen Markt für das Dreifache weiterverkaufen.
Im unübersichtlichen Firmen und Scheinfirmen-Geflecht der Gazprom zeichnet sich ab, daß von der Berliner Gazprom
Germania über deren Tochter ZMB Schweiz Gas in Usbekistan beschafft wird, nicht nur über den staatlichen usbekischen
Gasproduzenten, sondern über die Firma der Despoten-Tochter Gulnara Kamirova, Zeromax. Sechs Milliarden Kubikmeter
im Wert von 400 Millionen Euro im Jahr 2007. Diese Einkäufe der Gazprom-Tochter-Tochter ZMB Schweiz landen dann vor
allem im bei Endverbrauchern im Kaukasus und in der Ukraine. Zeromax hat seinen Sitz auch im Finanzparadies
Schweiz, Zug, Poststraße 30, ein unscheinbares Haus mit Dutzenden Firmenschildern an den Briefkästen. Die Firma
wurde allerdings 1999 in Delaware, USA, gegründet, und zog 2004 in die Schweiz um. Vermutlich weil zeitgleich
Kamirowas Ex-Ehemann in den USA nach seiner Flucht gegen sie klagte und Kamirowa ihre Vermögenswerte in den USA
nicht mehr für sicher hielt. Als Strohmänner fungiert ein 'Ehepaar Djalalow' in Tashkent, denen Zeromax offiziell
gehört.Kamirova unterhält über Zeromax Hühnerfarmen, Gasquellen, Mode-Labels, Tankstellen sowie Kühlhäuser. Der
britischen Firma Oxus wurde in Usbekistan ein Steuerverfahren angehängt, das fallengelassen wurde, als Zeromax sich
an deren usbekischer Goldmine beteiligen durfte, wogegen sich die Briten erst gesperrt hatten. Coca-Cola hatte
Anfang der Neunziger eine Abfüllanlage im Land errichtet, die als Teilhaber die Firma Roz Trading hatte, die Gulnara
Karimowas Gatten gehörte. Als das überaus schmutzige Trennungsdrama des Paares einsetzte und der Ex nach USA
flüchtete, übernahm der Staat 2002 die Roz Trading Anteile am Coca-Cola Werk und gab sie an Zeromax weiter. Noch
nicht genug: Direkt aus Cola-Kassen floß Geld an Karimova über deren Firma Revi Holdings in den Vereinigten
Arabischen Emiraten; 2003 waren das knapp 700.000 Dollar.
Und hier taucht der Gazprom-Manager Alisher Usmanov auf. Nach Zahlung von 80 Millionen Dollar an Gulnara Kamirowa
bekam Gazprom 2004 einen Gas-Liefervertrag von Präsident Karimow und zeromax Beteiligung an wichtigen usbekischen
Gasfeldern.
<<The project investment came from a consortium between Zarubezhneftegaz (present Gazprom zarubezhneftegaz) and Gas
Project Development Central Asia AG (Switzerland). The 15-year PSA came into effect on July 30, 2004. Under the PSA
terms and conditions the investor obtained licenses for the rights to use subsurface resources, to produce and sell
gas.>>

<<In the Republic of Uzbekistan Gazprom also implements a number of projects aimed at hydrocarbon fields exploration
on the Ustyurt plateau. In January 2006 Uzbekneftegaz and Gazprom entered into the Agreement on the basic principles
for geological exploration of the investment blocks in the Ustyurt region.
The aggregate C1+C2 reserves in the region are estimated at some 120 billion cubic meters of natural gas and some 7
million tons of condensate.
In December 2006 Uzbekneftegaz provided Gazprom with geological exploration licenses for 7 investment blocks. The
overall investment in the geological exploration project is valued at USD 400 million.
In May 2009 the Dzhel natural gas field was discovered on the Ustyurt plateau.
Once geological exploration is accomplished (subsurface use licenses were granted for five years) Gazprom will have
an exclusive right to participate in negotiations with the Republic of Uzbekistan on the discovered fields
development under the Production Sharing Agreement.>>
http://www.gazprom.com/about/production/projects/deposits/uzbekistan/
Gazprom selbst läßt hier schreiben: <<In der Republik Usbekistan setzt Gazprom ebenfalls eine Anzahl Projekte in
Gang zur Erkundung von Förderfeldern auf dem Ustyurt Plateau. Im Januar 2006 schlossen Usbekneftegaz und Gazprom ein
Abkommen über die Grundvoraussetzungen der geologischen Begutachtung von Einsatzfeldern in der Ustyurt Region. Die
dortigen Reserven an Naturgas werden auf ca. 120 Milliarden Kubikmeter geschätzt sowie 7 Millionen Tonnen Kondensat.
(...) Die gesamte Investition im Erkundungsprojekt wird auf 400 Millionen Dollar geschätzt. Mai 2009 wurde das Dzhel
Gas-Feld auf dem Ustyurt Plateau geortet. Wenn die geologische Erkundung abgeschlossen sein wird (Lizenzen laufen
über fünf Jahre), wird Gazprom das Exclusiv-Recht erlangen mit der Usbekischen Republik Verhandlungen über die
entdeckten Felder zu führen, gedeckt durch das Produktionsteilhabe-Abkommen.>>

http://img.welt.de/img/wirtschaft/crop101510535/7858722597-ci3x2l-w620/gornig-DW-Wirtschaft-Berlin.jpg (Bild: H.-J.Gornig)
Schon vor einigen Jahren entwickelte der damalige Chef der Gazprom Germania, Hans-Joachim Gornig, ein erstaunliches
Geschäftsmodell. Der ehemalige Vize-Energieminister der DDR stieg mit der deutschen Gazprom Germania im fernen
Zentralasien, in der Diktatur Usbekistan, in die Förderung von Erdgas ein. Gornig ließ mit Partnern in Usbekistan
über zwei Joint-Venture-Firmen Gasfelder entwickeln: Kokdumalak und Gissar. Vor dem Export nach Europa wurde das Gas
aus den Feldern Kokdumalak und Gissar an den Zwischenhändler Zeromax verkauft. In Europa kaufte dann Gorniks Gazprom
Germania das Gas vom Zwischenhändler über eine weitere Tochterfirma in der Schweiz zurück.Der Hintergrund des
Dreieck-Deals: Steuern sparen. Hätte Gazprom direkt in Usbekistan Gas gekauft, wären in Russland beim Weiterverkauf
nach Europa Exportsteuern fällig geworden. So aber wurde der Deal über juristisch selbstständige Gazprom-Töchter in
Deutschland, der Schweiz und in Usbekistan abgewickelt. Exportsteuern wurden gespart. Diese können ansonsten leicht
über 30 Prozent des Erlöses ausmachen.
Im Jahr 2007 wollte der usbekische Diktator Islam Karimow einen Palast von Zeromax geschenkt bekommen. Ein Traum aus
Marmor, Messing und einem Geländer mit 4000 eingearbeiteten Smaragden. Das größenwahnsinnige Bauprojekt kostete
Zeromax rund eine Milliarde Euro. Der Palast wurde fertig, Zeromax ging Pleite. Dies traf vor allem Gazprom
Germania, denn deren Tochterfirmen waren ja in dem Dreiecks-Deal mit Zeromax verwickelt. Die beiden
Joint-Venture-Firmen mit Gazprom Germania-Beteiligung, die vor allem die Felder Kokdumalak und Gissar kontrollieren,
mußten im Zusammenhang mit dem Konkurs Zeromax' auf rund 2,6 Milliarden US-Dollar warten. Zeromax schuldete das Geld
für den Gaskauf. Die Schweizer Gazprom-Germania-Tochter blieb auf rund 600 Millionen US-Dollar sitzen. Gornig selbst
hat direkten Zugang zu den Gazprom-Spitzen und verfügt über Drähte zu Putin. Statt seiner wurde der
Gazprom-Germania-Manager Vladimir Kotenev im Juni 2011 nach nur elf Monaten in dieser Position entlassen. Früher war
er Botschafter der Russischen Föderation gewesen.

http://www.derwesten-recherche.org/2011/06/gazproms-erstaunliches-steuersparmodell/
http://www.stern.de/wirtschaft/news/unternehmen/gazprom-im-labyrinth-des-gazprom-geldes-616591.html

Cetric
21.06.2014, 17:59
Teil 8 meiner Artikelserie

Als 1998-1999 die Bedrohung durch islamistische Gruppierungen auch in Usbekistan zunahm und es zu
Selbstmordattentaten in Tashkent kam, suchte das autoritäre Regime Karimow amerikanische Hilfe, die es auch von der
Clinton-Adminstration gewährt bekam. Bush setzte die Zusammenarbeit zunächst aus, aber 9/11 führte zu einem abrupten
Kurswechsel der Bush-Administration, die die militärische Kooperation mit Usbekistan zu suchen begann. So bekamen
US-Militärflugzeuge schon Anfang Oktober 2001 Landerlaubnis im Land und erhielten die Basis Karsi-Khanabad für ihre
Operationen. Karimow unterzeichnete März 2002 ein Abkommen über strategische Partnerschaft mit den USA in
Washington, das auch Hilfe bei externen Bedrohungen (Rußland) vorsah. Die amerikanischen Forderungen nach
Demokratisierung und Kritik von Menschenrechtsverletzungen (Massaker von Andizon, Mai 2005) führten aber zur
Distanzierung Karimows von seinem neuen Verbündeten, den er zunehmend als Bedrohung für seine despotische Rolle als
präsidialer Übervater Usbekistans empfand.In der Folge wandte sich Karimow wieder verstärkt Putin zu, das
Ergebnis daraus war im November 2005 ein Vertrag über 'unionshafte Beziehungen' zwischen Usbekistan und Rußland, der
gegenseitig Beistand im falle einer innenpolitisch gefährlichen Lage versprach (also Interventionsrecht für
Rußland), 2005 trat Usbekistan dazu der russisch-dominierten Organisation des Vertrags für kollektive Sicherheit
ODKB bei.Damit setzte auch ein günstiges Klima für Investitionen russischer Konzerne im Land ein. Allerdings büxte
Karimow 2012 auch wieder aus der ODKB aus.
An Gas bietet Usbekistan 1,68 bis 1,85 Billionen Kubikmeter, ein ganzes Prozent der Weltreserven. Die Ölförderung
reicht dagegen kaum für den Eigenbedarf. Das wichtigste Exportgut ist allerdings Gold, was Usbekistan auch für
weniger anfällig für Erpressungsversuche Gazproms macht, da das eine bedeutende Devisenquelle überall auf der Welt
darstellt. So belief sich der Anteil von Gas am Außenhandel auf 13 % des Gesamtvolumens (2005), vier Jahre später
lag der Anteil schon bei 28 %. Ein weiteres wichtiges Exportgut, Baumwolle, läßt sich auch an andere Abnehmer als
Rußland verkaufen. Usbekisches Gas gilt als höherwertiger als kasachisches, ist aber 'sauer' aufgrund eines Anteils
von etwa 2,5% Schwefelwasserstoff und andere ätzende Verbindungen, die in Gasreinigungsanlagen entfernt werden
müssen, dazu benötigen die Pipelines säureresistente Beschichtung.
Ein Vorteil Usbekistans liegt auch darin, Transitland für Gas aus Turkmenistan zu sein. Die Pipelines SAC,
Buchara-Ural und Turkmenistan-China führen alle über usbekisches Gebiet. Die usbekische Energiewirtschaft ist in der
staatlichen Holding 'Uzbekneftegaz' zusammengefaßt, der Regierung unterstellt und hält Mehrheitsanteile an allen
relevanten Firmen sowie Forschungseinrichtungen. Mehrheitlich russische Konzerne sind im Land tätig, aber auch
welche aus Malaysia, Südkorea und China. Während der Phase der Minimalisierung der wirtschaftlichen Verbindungen
zwischen Rußland und Usbekistan in den 1990ern hatte lediglich LUKoil Interesse an Investitionen in Usbekistan, es
gründete 1993 mit Uzbekneftegaz ein Gemeinschaftsunternehmen, zum Zweck der Erschließung der großen
Gaskondensatfelder Gumbulak, Adamtas und Dzarkuduk.
Die Durchleitung des turkmenischen Gases ist auch der Grund, wieso die Gazprom Usbekistan relativ hohe Preise zahlt,
obwohl sie im eigenen Land billiger fördern könnte. Gazprom erschien erst nach der privaten Firma LUKoil als
Geschäftspartner in Usbekistan (Ende 2002), als das neue Gazprom-Management (Folge des Putinschen
Präsidentschaftsantritts) den Zwischenhändler Itera ausschalten wollte. Dieselbe Firma Itera des turkmenischen
Oligarchen Igor Makarow, die durch Gazprom auf undurchsichtige Weise mächtig gemacht worden ist.

http://img.rsport.ru/images/64800/20/648002040.jpg (Bild: Igor Makarow)

Makarow, ein ehemaliger Radrennsportler, angeblich auch als inoffzieller Mitarbeiter des KGB in der
Schattenwirtschaft tätig gewesen, gründete 1992 seine Firma 'Itera International Energy'und gehört heute zum
innersten Kreis Vladimir Putins. Itera wurde durch einen Gazprom-Kredit von 427 Millionen Dollar gegründet und mit
Gas unter dem Selbstkostenpreis beliefert. Damit machte Makarow auf dem internationalen Markt Gewinne, die
gleichzeitig einen auf 5,5 Milliarden Euro bezifferten Nachteil für Gazprom selbst ausmachen, die das Gas selbst ja
gewinnbringender an den Mann hätten bringen können. Die Merkwürdigkeiten gehen aber noch weiter. Gazprom verkaufte
32 Prozent Anteile an seiner Tochter 'Purgas' an Itera, für läppische 1200 Dollar. Die internationale
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft 'PricewaterhouseCooper' (PwC) benennt den wahren Wert dieses Anteils aber als einen Marktpreis von 400 Millionen Euro! Weiter erfreute sich Itera einer Vorzugsbehandlung seitens Gazproms in Form von 616 Millionen Euro in Form von Kreditgarantien, Darlehen und anderen Dienstleistungen. Makarow versilbert sich dabei nicht nur die eigene Hand,
sondern auch die der beteiligten Gazprom-Direktoren. Makarow ist Mitglied des Energierates der russischen
Föderationsregierung, des Präsidiums der russ. Industrie- und Handelskammer und Begleiter Putins auf vielen
Auslandsreisen.
Als 2007 vom amerikanischen FBI eine Hausdurchsuchung beim republikanischen Kongreßabgeordneten Curt Weldon, der
sich von Makarow unterstützen ließ im Austausch für ein 'Darlehen der US Trade und Development Agency' für eine
Tochtergesellschaft der Itera, durchführte, war die Aufregung in der amerikanischen Öffentlichkeit groß. Makarow
unterhält nicht weniger als 23 Unternehmen in Steuerparadiesen der Welt wie etwa den Virgin Islands um im großen
Stil Geld zu waschen, in Rechnung gestellt für fiktive Leistungen. Der Schweizer Anwalt Urs Weber führte gegen
Makarow einen Prozeß unter dem Vorwurf, dieser habe fünf Verträge mit Offshore-Unernehmen gefälscht, um
Kickback-Zahlungen durchzuführen (2008).
Auf seiner Wikipedia-Seite läßt sich der Oligarch Igor Makarow als Saubermann, Sportfunktionär und Naturschützer darstellen. Seine Firma ist auch im Baltikum, USA und in Europa tätig. Er hat weißrussische und mongolische Orden verliehen bekommen.
http://en.wikipedia.org/wiki/Igor_Makarov_%28businessman%29
Warum baut sich Gazprom also ein Netz solcher Firmen in ihrem Umfeld auf, die eigentlich für sie selbst Verluste
bedeuten? Um die Anlässe zu bieten, seinen Direktoren bei den dann fälligen Transaktionen die Taschen zu füllen, da
jeder Beteiligte, wie wir gesehen haben, sein Quentchen Schmiergeld dazuhaben will? Um die Wirtschaft
'pluralistischer' und weniger monolithisch erscheinen zu lassen, indem immer mehr Firmen erzeugt werden, die zwar
eigenmächtig erscheinen, aber hinter den Kulissen zu Gazprom gehören wie Organe eines einzigen Körpers?

Sprecher
21.06.2014, 18:01
Glaubst du wirklich daß sich hier jemand diesen seitenlangen Schmonz durchliest?

Cetric
22.06.2014, 14:36
Glaubst du wirklich daß sich hier jemand diesen seitenlangen Schmonz durchliest?

Wer wirklich an Informationen interessiert ist, schon. Es hindert dich auch keiner daran, dich bevorzugt in den Pöbelsträngen auszutoben.

Pius12
22.06.2014, 15:25
Teil 8 meiner Artikelserie

Als 1998-1999 die Bedrohung durch islamistische Gruppierungen auch in Usbekistan zunahm und es zu
Selbstmordattentaten in Tashkent kam, suchte das autoritäre Regime Karimow amerikanische Hilfe, die es auch von der
Clinton-Adminstration gewährt bekam. Bush setzte die Zusammenarbeit zunächst aus, aber 9/11 führte zu einem abrupten
Kurswechsel der Bush-Administration, die die militärische Kooperation mit Usbekistan zu suchen begann. So bekamen
US-Militärflugzeuge schon Anfang Oktober 2001 Landerlaubnis im Land und erhielten die Basis Karsi-Khanabad für ihre
Operationen. Karimow unterzeichnete März 2002 ein Abkommen über strategische Partnerschaft mit den USA in
Washington, das auch Hilfe bei externen Bedrohungen (Rußland) vorsah. Die amerikanischen Forderungen nach
Demokratisierung und Kritik von Menschenrechtsverletzungen (Massaker von Andizon, Mai 2005) führten aber zur
Distanzierung Karimows von seinem neuen Verbündeten, den er zunehmend als Bedrohung für seine despotische Rolle als
präsidialer Übervater Usbekistans empfand.In der Folge wandte sich Karimow wieder verstärkt Putin zu, das
Ergebnis daraus war im November 2005 ein Vertrag über 'unionshafte Beziehungen' zwischen Usbekistan und Rußland, der
gegenseitig Beistand im falle einer innenpolitisch gefährlichen Lage versprach (also Interventionsrecht für
Rußland), 2005 trat Usbekistan dazu der russisch-dominierten Organisation des Vertrags für kollektive Sicherheit
ODKB bei.Damit setzte auch ein günstiges Klima für Investitionen russischer Konzerne im Land ein. Allerdings büxte
Karimow 2012 auch wieder aus der ODKB aus.
An Gas bietet Usbekistan 1,68 bis 1,85 Billionen Kubikmeter, ein ganzes Prozent der Weltreserven. Die Ölförderung
reicht dagegen kaum für den Eigenbedarf. Das wichtigste Exportgut ist allerdings Gold, was Usbekistan auch für
weniger anfällig für Erpressungsversuche Gazproms macht, da das eine bedeutende Devisenquelle überall auf der Welt
darstellt. So belief sich der Anteil von Gas am Außenhandel auf 13 % des Gesamtvolumens (2005), vier Jahre später
lag der Anteil schon bei 28 %. Ein weiteres wichtiges Exportgut, Baumwolle, läßt sich auch an andere Abnehmer als
Rußland verkaufen. Usbekisches Gas gilt als höherwertiger als kasachisches, ist aber 'sauer' aufgrund eines Anteils
von etwa 2,5% Schwefelwasserstoff und andere ätzende Verbindungen, die in Gasreinigungsanlagen entfernt werden
müssen, dazu benötigen die Pipelines säureresistente Beschichtung.
Ein Vorteil Usbekistans liegt auch darin, Transitland für Gas aus Turkmenistan zu sein. Die Pipelines SAC,
Buchara-Ural und Turkmenistan-China führen alle über usbekisches Gebiet. Die usbekische Energiewirtschaft ist in der
staatlichen Holding 'Uzbekneftegaz' zusammengefaßt, der Regierung unterstellt und hält Mehrheitsanteile an allen
relevanten Firmen sowie Forschungseinrichtungen. Mehrheitlich russische Konzerne sind im Land tätig, aber auch
welche aus Malaysia, Südkorea und China. Während der Phase der Minimalisierung der wirtschaftlichen Verbindungen
zwischen Rußland und Usbekistan in den 1990ern hatte lediglich LUKoil Interesse an Investitionen in Usbekistan, es
gründete 1993 mit Uzbekneftegaz ein Gemeinschaftsunternehmen, zum Zweck der Erschließung der großen
Gaskondensatfelder Gumbulak, Adamtas und Dzarkuduk.
Die Durchleitung des turkmenischen Gases ist auch der Grund, wieso die Gazprom Usbekistan relativ hohe Preise zahlt,
obwohl sie im eigenen Land billiger fördern könnte. Gazprom erschien erst nach der privaten Firma LUKoil als
Geschäftspartner in Usbekistan (Ende 2002), als das neue Gazprom-Management (Folge des Putinschen
Präsidentschaftsantritts) den Zwischenhändler Itera ausschalten wollte. Dieselbe Firma Itera des turkmenischen
Oligarchen Igor Makarow, die durch Gazprom auf undurchsichtige Weise mächtig gemacht worden ist.

http://img.rsport.ru/images/64800/20/648002040.jpg (Bild: Igor Makarow)

Makarow, ein ehemaliger Radrennsportler, angeblich auch als inoffzieller Mitarbeiter des KGB in der
Schattenwirtschaft tätig gewesen, gründete 1992 seine Firma 'Itera International Energy'und gehört heute zum
innersten Kreis Vladimir Putins. Itera wurde durch einen Gazprom-Kredit von 427 Millionen Dollar gegründet und mit
Gas unter dem Selbstkostenpreis beliefert. Damit machte Makarow auf dem internationalen Markt Gewinne, die
gleichzeitig einen auf 5,5 Milliarden Euro bezifferten Nachteil für Gazprom selbst ausmachen, die das Gas selbst ja
gewinnbringender an den Mann hätten bringen können. Die Merkwürdigkeiten gehen aber noch weiter. Gazprom verkaufte
32 Prozent Anteile an seiner Tochter 'Purgas' an Itera, für läppische 1200 Dollar. Die internationale
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft 'PricewaterhouseCooper' (PwC) benennt den wahren Wert dieses Anteils aber als einen Marktpreis von 400 Millionen Euro! Weiter erfreute sich Itera einer Vorzugsbehandlung seitens Gazproms in Form von 616 Millionen Euro in Form von Kreditgarantien, Darlehen und anderen Dienstleistungen. Makarow versilbert sich dabei nicht nur die eigene Hand,
sondern auch die der beteiligten Gazprom-Direktoren. Makarow ist Mitglied des Energierates der russischen
Föderationsregierung, des Präsidiums der russ. Industrie- und Handelskammer und Begleiter Putins auf vielen
Auslandsreisen.
Als 2007 vom amerikanischen FBI eine Hausdurchsuchung beim republikanischen Kongreßabgeordneten Curt Weldon, der
sich von Makarow unterstützen ließ im Austausch für ein 'Darlehen der US Trade und Development Agency' für eine
Tochtergesellschaft der Itera, durchführte, war die Aufregung in der amerikanischen Öffentlichkeit groß. Makarow
unterhält nicht weniger als 23 Unternehmen in Steuerparadiesen der Welt wie etwa den Virgin Islands um im großen
Stil Geld zu waschen, in Rechnung gestellt für fiktive Leistungen. Der Schweizer Anwalt Urs Weber führte gegen
Makarow einen Prozeß unter dem Vorwurf, dieser habe fünf Verträge mit Offshore-Unernehmen gefälscht, um
Kickback-Zahlungen durchzuführen (2008).
Auf seiner Wikipedia-Seite läßt sich der Oligarch Igor Makarow als Saubermann, Sportfunktionär und Naturschützer darstellen. Seine Firma ist auch im Baltikum, USA und in Europa tätig. Er hat weißrussische und mongolische Orden verliehen bekommen.
http://en.wikipedia.org/wiki/Igor_Makarov_%28businessman%29
Warum baut sich Gazprom also ein Netz solcher Firmen in ihrem Umfeld auf, die eigentlich für sie selbst Verluste
bedeuten? Um die Anlässe zu bieten, seinen Direktoren bei den dann fälligen Transaktionen die Taschen zu füllen, da
jeder Beteiligte, wie wir gesehen haben, sein Quentchen Schmiergeld dazuhaben will? Um die Wirtschaft
'pluralistischer' und weniger monolithisch erscheinen zu lassen, indem immer mehr Firmen erzeugt werden, die zwar
eigenmächtig erscheinen, aber hinter den Kulissen zu Gazprom gehören wie Organe eines einzigen Körpers?

Danke für den ausführlichen Bericht !

navy
24.06.2014, 19:27
Gazprom wurde von Rothschild, Graf Lambsdorff, ein paar Grünen Spinnern, Jelzin in ein kriminelles Enterprise umgewandelt mit diesem inzwischen freigelassenen Gangster und immer die Schweiz als Firmen Sitz

Cetric
24.06.2014, 21:07
Gazprom wurde von Rothschild, Graf Lambsdorff, ein paar Grünen Spinnern, Jelzin in ein kriminelles Enterprise umgewandelt mit diesem inzwischen freigelassenen Gangster und immer die Schweiz als Firmen Sitz
Drollig.Du hältst irgendeinen Rothschild, einen Graf Lambsdorff, ein paar Grüne für in der Lage, den riesigen Konzern Gazprom umzuwandeln?? Ganz alleine oder hatten sie die Illuminati zur Unterstützung?
:kich:

navy
25.06.2014, 14:51
Drollig.Du hältst irgendeinen Rothschild, einen Graf Lambsdorff, ein paar Grüne für in der Lage, den riesigen Konzern Gazprom umzuwandeln?? Ganz alleine oder hatten sie die Illuminati zur Unterstützung?
:kich:

Man kann genügend Infos durch google finden, so das ich auf dieses Komplexe Thema nicht eingehe

Cetric
13.07.2014, 20:00
Teil 9 meiner Artikelserie --- Der Fall William Browder/Sergej Magnitskij. Was passiert wenn man bei Gazprom unbequeme Fragen stellt

http://img.tyzhden.ua/Content/PhotoAlbum/2014/01_2014/29/William_Browder_480.jpg William Browder.

Browders Großvater war vor dem Krieg der Kopf der amerikanischen Kommunistischen Partei, bis er 1945 von Stalin des 'Revisionismus' beschuldigt wurde. Browder selbst ging den kapitalistischen Weg par excellence - nach dem Studium erkannte er mit dem Fall der Mauer die Geschäftschancen im postsowjetischen Rußland und stürzte sich mit 25 Millionen Dollar des Bankers Edmond Safra 1995 in den Aufkauf russischer Firmen, die zu lächerlichen Preisen privatisiert wurden. Dazu wurde der Investmentfonds Hermitage Capital Management gegründet (Sitz auf Guernsey). Der Fonds erreichte Einlagen von drei Milliarden Dollar bei 6000 Anteilseignern und bescherte Browder als wichtigem Aktionär einen Sitz im Gazprom-Aufsichtsrat. Browder legte Wert auf Transparenz, die Taktik seiner Firma war, durch Enthüllungen von Korruption Manager in Unternehmen, deren Anteile man hält, zu besserem Benehmen anzuhalten.
<<Most famously, Hermitage has helped to expose several high-profile cases of corruption in Russia's largest company Gazprom (http://en.wikipedia.org/wiki/Gazprom) between 1998 and 2000. In October 2000, Hermitage reported that "investors are valuing this company as if 99 percent of its assets have been stolen. The real figure is around 10 percent so that's good news.">> = Hermitage hat dazu höchst medienwirksam beigetragen, mehrere Fälle von Korruption auf höchster Ebene in Rußlands größtem Konzern Gazprom zwischen 1998 und 2000 aufzudecken. Im Oktober 2000 berichtete Hermitage Capital, daß die Investoren diesen Konzern so einschätzten als ob 99 Prozent seines Wertes gestohlen wären. Die wirkliche Zahl liegt bei um 10 Prozent, das ist also eine 'gute Nachricht'.
http://en.wikipedia.org/wiki/Hermitage_Capital_Management
Die optimalen Renditen lagen für Browder und seinen Investmentfonds also darin, den Unternehmen auf die Sprünge zu helfen, indem er ihnen auf die Füße trat. Anfangs profitierte er davon, daß man bei Gazprom so arrogant war und sich so sicher fühlte, daß man keinen Aufwand betrieb um Unregelmäßigkeiten zu vertuschen. Da mußte man nicht lange suchen. Browder begann Fragen zu stellen nach den dubiosen Zwischengesellschaften des Unternehmengeflechts, die keinen wirtschaftlichen Sinn machten, sondern nur die Aktionäre schädigten. Browders Ziel war, nicht uneigennützig, durch seine Denkanstöße Korrekturen anzustoßen, die den Aktienwert Gazproms, den er für völlig unterbewertet hielt, steigern würden.
Warum profitierten die europäischen Gasverteiler am meisten von den Gasverkäufen und nicht Gazprom selbst? In Rußland war der Gaspreis 2002 auf 21 Dollar pro tausend Kubikmeter, wurde nach Deutschland für 103 Dollar verkauft, die Endverbraucher zahlten aber 352 Dollar. Browder fand heraus, daß selbst Kunden in ein und denselben Ländern, die Gas bei Gazprom kauften, unterschiedliche Preise zu bezahlen hatten. Ruhrgas 131 Dollar, Zarubezhgas Management (Gazprom-Tochter) 110 Dollar. Ähnliches Bild in Österreich und Schweiz.
Browder analysierte Auffälligkeiten rund um Stroitransgas. Es hatte für 4,83 Prozent Anteile an Gazprom 1995 2,5 Millionen Dollar bezahlt, obwohl der damalige Marktwert dieses Anteils bei 191 Millionen Dollar lag. Im Mai 2002 verurteile ein Gericht Stroitransgas zur Rückgabe seiner Anteile für diese 2,5 Millionen, das Unternehmen zahlte aber davon abweichend einfach 144 Millionen. Weiter fand Browder heraus, daß Stroitransgas von Gazprom dafür bezahlt wurde, Geschäfte mit Gazproms eigenen Tochtergesellschaften zu machen (!!). Damit nicht genug. Browder stellte bei Gazprom unangenehme Fragen nach Konsequenzen für die Familienangehörigen des ehemaligen Gazprom-Managements (aus Viktor Tschernomyrdins Epoche) und involvierten Angestellten, welche allesamt auf undurchsichtige Art und Weise zu Anteilen an Sibnetgas gekommen waren. Browder kritisierte auch die Vorzugsbehandlung des Gaszwischenhändlers Itera (des Oligarchen Igor Makarow, wurde hier berichtet): "Wir schätzen, daß Gazprom dadurch, daß es die Gasverteilung an die GUS-Mitgliedsländer an Itera übertrug, jährliche Einbußen von einer Milliarde Dollar machte (!!)." Und solche Sachen mehr wurden angesprochen, doch es gab keine zufriedenstellenden Antworten. Die Wirtschaftsprüfer von PricewaterhouseCooper (PwC) waren im Gegensatz zu Browder nicht darauf gestoßen, weshalb Browder diese Gesellschaft über Hermitage Capital wegen falscher Prüfung verklagte und das russische Finanzministerium aufforderte, die Lizenz von PwC zu widerrufen.
William Browder ging soweit, im Juli 2003 vom Gazprom-Vorstand und Aufsichtsrat radikale Änderungen zu fordern. Heimliche Gas- und Firmenverkäufe durch das Management sollten beendet werden und Transparanz im Gazprom-Direktorenvorstand Einzug halten. Bereits verlorene Vermögenswerte sollten zurückgefordert werden.
Da war die rote Linie überschritten. Im November 2005 wurde William Browder am Moskauer Flughafen bei der Einreise festgenommen, sein Visum für ungültig erklärt und er nach London zurückgeschickt. Begründung: Er sei eine Bedrohung für die Nationale Sicherheit Rußlands.
<<As the New York Times (http://en.wikipedia.org/wiki/New_York_Times) reported in 2008, over the next two years, several of his associates and lawyers, as well as their relatives, were victims of crimes, including severe beatings and robberies during which documents were taken. In June 2007 dozens of police officers swooped down on the Moscow offices of Hermitage and its law firm, confiscating documents and computers. When a member of the firm protested that the search was illegal, he was beaten by officers and hospitalized for two weeks. Hermitage became victim of what is known in Russia as "corporate raiding": seizing companies and other assets with the aid of corrupt law enforcement officials and judges. Three Hermitage holdings companies were seized on what the company's lawyers insist are bogus charges.>>
= Wie die New York Times 2008 berichtete, wurden im Verlauf der nächsten zwei Jahre (nach Browders Ausweisung) mehrere seiner Geschäftspartner und Anwälte, wie auch deren Verwandte, Opfer von Verbrechen, wozu schwere Körperverletzungen und Raubüberfälle gehörten, wobei Dokumente gestohlen wurden. Im Juni 2007 durchkämmten etliche Beamte die Moskauer Niederlassung von Hermitage Captial und ihrer Rechtsanwaltskanzlei, wobei Schriftstücke und Computer beschlagnahmt wurden. Als sich ein Mitarbeiter über die illegale Durchsuchung beschwerte, wurde er von den Beamten zusammengeschlagen und lag für zwei Wochen im Krankenhaus. Hermitage wurde Opfer eines Vorgangs, der in Rußland 'Raiderstwo' genannt wird - so wird die Übernahme von Firmen und ihrer Besitztümer unter Mitwirkung korrupter Polizeiorgane und Richtern genannt. So wurden drei Firmen der Hermitage Capital unter fadenscheiniger Begründung enteignet. 230 Millionen Dollar, die Hermitage bereits an Steuern bezahlt hatte, verschwanden, wie wir weiter unten noch sehen werden.
Die federführenden Beamten dieser Hauruck-Aktion in den Geschäftsräumen der Hermitage waren Oberstleutnant Artem Kuznetsow (Finanzpolizei) und Major Pavel Karpow (Innenministerium), die alsbald zu merkwürdigem Reichtum kamen. Die Eltern von Kuznetsow, vorher Bezieher von je 180 Dollar Rente, kauften plötzlich Moskauer Immobilien im Wert von 3,2 Millionen Dollar, dazu tauchten zwei Range Rover und ein MB SLK auf. Kuznetsow bekam eine Beförderung zum FSB (Inlandsgeheimdienst) spendiert. Kollege Karpow, der mal ein Monatsgehalt von 535 Dollar hatte, bedachte auf ähnliche Weise seine Mutter, die auf einmal zu einem Appartment im Wert von 930.000 Dollar kam, dazu gab es Grundstücke vor der Stadt im Wert von 120.000 Dollar, einen neuen Audi A3, einen gebrauchten Porsche 911 Carerra (47.000 und 41.000 Dollar), während sich Sohnemann Karpow selbst einen Porsche Cayenne und einen MB 280 gönnte (126.000 und 72.000 Dollar). Beide Beamte tätigten außerdem auffallend viele Luxusreisen an solche Orte wie Dubai, Karibik, USA... Zuwendungen bedeutender Höhe erreichten auch vier Mitarbeiter des Moskauer Finanzamtes Nr. 28, die die Freigabe der von Hermitage geleisteten Steuerzahlungen innerhalb eines Tages genehmigten (diese 230 Millionen Dollar). Die Finanzamtleiterin Olga Stepanowa und ihr Ehemann gründeten auf einmal Firmen in Nicosia (Zypern) - 'Arivust Holding' und die 'Aikate Properties' auf den Virgin Islands. In dem Zusammenhang wurden schon mal in einem Monat 7,1 Millionen Dollar über Credit Suisse bewegt (Stepanowas Jahreseinkommen vor dem Coup war um die 38.000 Dollar). Das Paar investierte in Moskauer Immobilien 11 Millionen Dollar, und eine Villa in Montenegro gab es obendrein, ganz zu schweigen von zwei Luxusappartments im Kempinski-Hotel von Dubai für 2,6 Millionen Dollar.

(weiter im Folgepost)

Cetric
13.07.2014, 20:01
Keine Hand rührte sich gegen diese korrupten Staatsdiener. Der Versuch etwas gegen sie in Gang zu bringen, kostete Sergej Magnitskij das Leben.
http://i.telegraph.co.uk/multimedia/archive/01526/magnitsky_1526857c.jpg Sergej Magnitskij (+)
Der damalige Gazprom-Chef Dmitri Medwedew (heute Putins Regierungschef und sein Bäumchen-Wechsle-Dich als Präsident) versprach Monate vor dem Raid William Browder beim Weltwirtschaftsforum in Davos Hilfe. Die bestand aber aus dem Stellen einer Falle für den Briten amerikanischer Herkunft. Artem Kuznetsow rief auf Medwedews Veranlassung in Browders Büro in Moskau an und ließ durchblicken: "Je früher wie uns treffen und Sie bieten, was notwendig ist, um so schneller werden die Probleme gelöst werden." Browder roch aber den Braten; man hatte das Gespräch aufgezeichnet, um später zu dokumentieren, daß er bestechlich sei. Daher ließ er die Sache auf sich beruhen.
Als wenige Tage nach Beschlagnahme der Investmentzertifikate für Firmen, die aus dem Handelsregister gelöscht wurden, diese wieder auftauchten mit einem Besitzer, wurde Browders Moskauer Anwalt Magnitskij tätig und fand heraus, daß es sich dabei um einen Strohmann, nämlich Viktor Markelow, einem Berufskriminellen, handelte. Dahinter stieß er auf die Gruppe aus dem Innenministerium und Beamten der Moskauer Finanzämter 28 und 25. Magnitskij informierte die zuständige Staatsanwaltschaft, FSB und Innenministerium. Niemand rührte jedoch einen Finger. Rechtsanwalt Magnitskij ließ nicht locker; am 5. Juni 2008 beschuldigte mit zahlreichen Belegen Kuznetsow und Karpow, die Stempel und Gründungsdokumente der drei Hermitage-Firmen an sich genommen zu haben. Noch später bewies er, daß die Dokumente benutzt worden waren, um die Firmen auf neue Eigentümer umschreiben zu lassen. Ein fingierter Verlust verschaffte dieser Gruppe die Steuerrückzahlung (zu Lasten des russischen Staates) in Höhe der 230 Millionen Dollar = die Beute neben den Firmen selbst. Magnitskij stellte Strafanzeige.
Aber es traf ihn selbst. Am 28. November 2008 verhaftete man ihn überfallartig zuhause, unter Anschuldigung der Steuerhinterziehung. 358 Tage lang wurde er von einem Gefängnis ins nächste verlegt, medizinische Hilfe wurde versagt, er wurde geschlagen und starb am 16. November 2009 in Haft (36 Jahre alt). Mitglieder der Moskauer Menschenrechtsorganisation 'Oversight Commission' Swetowa, Babushkin und Ludmila Aleksejewa von der Moskauer 'Helsinki-Gruppe' sprechen alle von einem beabsichtigtem bzw gewaltsamen Tod. Dabei läßt es der russische Staat nicht bewenden. 2013 wurde Magnitskij posthum angeklagt und jetzt im Juli 2014 auch 'verurteilt', William Browder erhielt in Abwesenheit neun Jahre Haft. Seit dem Tod des Anwalts kämpft er in vielen Ländern darum, Einreiseverbote für die beteiligten Kriminellen in russischen Diensten zu erwirken und ihre im Ausland angelegten Gelder zu beschlagnahmen, was etwa Juli 2011 in den USA sechzig russischen Personen Einreiseverbote einbrachte, was Putin beantwortete mit der Ausweisung von elf amerikanischen Beamten und dem Verbot für amerikanische Staatsbürger, russische Kinder zu adoptieren.
http://ukrainianweek.com/World/100507
http://www.spiegel.de/politik/ausland/william-browder-ueber-das-urteil-gegen-den-toten-kreml-gegner-magnizki-a-910949.html
http://lawandorderinrussia.org/
http://www.zeit.de/2011/50/A-RZB

http://www.youtube.com/watch?v=ok6ljV-WfRw&amp;index=2&amp;list=PLtRWoqwq_IR0P40XidD5ME6XAMYZ8nN eK

Mieser Peter
15.07.2014, 13:07
Wer soviel Unsinn verzapft arbeitet nich produktiv.
Als Behördenmitarbeiter zwischen der Brotzeitpause und der Mittagspause kann man das stemmen.

Mieser Peter
15.07.2014, 13:42
Die abgebildeten Personen sehen alle so schrecklich seriös aus.
Könnte es sich um Mitglieder einer Wüstenreligionsgemeinschaft handeln?
Kann es sein, daß diese Mitglieder eines auserwählten Volkes ihre Gottesbindung nur vortäuschen?
Naja, man wird doch wohl mal fragen dürfen

Cetric
16.07.2014, 22:30
Wer soviel Unsinn verzapft arbeitet nich produktiv.
Als Behördenmitarbeiter zwischen der Brotzeitpause und der Mittagspause kann man das stemmen.

Welchen Unsinn meinst du ansprechen zu müssen?

Gawen
17.07.2014, 16:27
Welchen Unsinn meinst du ansprechen zu müssen?

Was Du da machst ist gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gegenüber der Gazprom Leitungsebene als Gruppe.

Würde ein Rechter bei Juden so argumentieren wie Du bei den Einzelfällen von Machtmissbrauch bei Gazprom, den würdest Du sofort Antisemit schimpfen! :D

Cetric
17.07.2014, 19:34
Was Du da machst ist gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gegenüber der Gazprom Leitungsebene als Gruppe.

Würde ein Rechter bei Juden so argumentieren wie Du bei den Einzelfällen von Machtmissbrauch bei Gazprom, den würdest Du sofort Antisemit schimpfen! :D

Bei der Gazprom Leitungsebene kann man gar nicht 'menschenfeindlich' genug sein, wenn man der Öffentlichkeit etwas die Augen öffnen möchte über diesen Verein. Hältst du sie für eine schützenswerte Spezies? Sollte man die Machenschaften, die ich hier zu Sprache bringe und noch bringen werde (wir sind noch lange nicht fertig), unter den Teppich kehren? Warum? Weil es Putins Verein ist?
Ist wahrscheinlich lustiger mitzulesen, wie sich einer als verfolgter Wahrheitssucher 'vom BKA suchen' läßt und sich mit Bildchen von Haßpostings, 'wie bestellt so geliefert' als Märtyrer der Bewegung zu stilisieren versucht...

Tantalit
17.07.2014, 19:42
Bei der Gazprom Leitungsebene kann man gar nicht 'menschenfeindlich' genug sein, wenn man der Öffentlichkeit etwas die Augen öffnen möchte über diesen Verein. Hältst du sie für eine schützenswerte Spezies? Sollte man die Machenschaften, die ich hier zu Sprache bringe und noch bringen werde (wir sind noch lange nicht fertig), unter den Teppich kehren? Warum? Weil es Putins Verein ist?
Ist wahrscheinlich lustiger mitzulesen, wie sich einer als verfolgter Wahrheitssucher 'vom BKA suchen' läßt und sich mit Bildchen von Haßpostings, 'wie bestellt so geliefert' als Märtyrer der Bewegung zu stilisieren versucht...

Das ihr Zionisten die Russen hasst dafür bist du das beste Beispiel, warum sollte Gazprom seine Energie verschenken, schon mal gehört das Israel außer Bomben auf Frauen und Kinder etwas verschenkt?

Nachdem ihr Juden aus Russland zum Großteil vertrieben wurdet scheint euer einziges Anliegen zu sein diesen schönen Staat zu zerstören.

Gawen
17.07.2014, 22:42
Bei der Gazprom Leitungsebene kann man gar nicht 'menschenfeindlich' genug sein... Hältst du sie für eine schützenswerte Spezies?

Hey, Alter, Menschenwürde und -rechte sind doch angeblich unteilbar, also mach Dich mal locker! :D

Gawen
17.07.2014, 22:45
Das ihr Zionisten die Russen hasst dafür bist du das beste Beispiel, warum sollte Gazprom seine Energie verschenken, schon mal gehört das Israel außer Bomben auf Frauen und Kinder etwas verschenkt?

Falsch, die wollen die russischen Gas-Marktanteile rauben, um zahlungskräftige EU-Kunden zu haben für die maximierte monetäre Auswertung der Gasfelder im Mittelmeer! :D

"Europe’s Energy Dependence on Russia Can’t Last
Ariel Cohen / @Dr_Ariel_Cohen / May 26, 2014"

http://dailysignal.com/2014/05/26/three-keys-european-energy-independence-russia/

Cetric
18.07.2014, 07:12
Das ihr Zionisten die Russen hasst dafür bist du das beste Beispiel, warum sollte Gazprom seine Energie verschenken, schon mal gehört das Israel außer Bomben auf Frauen und Kinder etwas verschenkt?

Nachdem ihr Juden aus Russland zum Großteil vertrieben wurdet scheint euer einziges Anliegen zu sein diesen schönen Staat zu zerstören.

Ich bin immer noch kein Jude.
Gazprom kann man nicht auf eine Juden-Thematik runterbrechen. Das ist ein allumfassender Staatskonzern, aber einer mit kriminellen Strukturen und Handlungsweisen. Das arbeite ich hier auf.
Ihr seid zu fixiert auf euer Lieblingsthema um kognitiv andere Dinge erfassen zu können.

Cetric
18.07.2014, 07:15
... so argumentieren wie Du bei den Einzelfällen von Machtmissbrauch bei Gazprom, ...

Das ist übrigens eine arge Untertreibung, entweder bewußt oder in Unkenntnis der hier besprochenen Fakten. Einzelfälle...haha.... das ganze hat System. Und du finanzierst es mit deiner Gasrechnung mit.

Gawen
18.07.2014, 07:20
Einzelfälle...haha.... das ganze hat System. Und du finanzierst es mit deiner Gasrechnung mit.

Mein Gas wird bloss noch teurer, wenn die Mittelmeerlieferaten und Gastankschiff-Luden es so wie jetzt mit falschen Kriegen in den Markt zu drücken versuchen! :D

Oder glaubst Du die hätten was zu verschenken?

Tantalit
18.07.2014, 09:45
Ich bin immer noch kein Jude.
Gazprom kann man nicht auf eine Juden-Thematik runterbrechen. Das ist ein allumfassender Staatskonzern, aber einer mit kriminellen Strukturen und Handlungsweisen. Das arbeite ich hier auf.
Ihr seid zu fixiert auf euer Lieblingsthema um kognitiv andere Dinge erfassen zu können.

Ach so du möchtest das Thema einfach mit dem Begriff Wettkampf definieren na dann sag das doch.

Nur gibt es auch Menschen denen die Gemeinschaft und das Auskommen mit anderen etwas wert ist und für das es sich lohnt zu kämpfen.

Das Zionisten Nichtjuden und auch ein Großteil der jüdischen Glaubensbrüder egal sind wissen wir sonst würden sie diese ja nicht ständig in ihren Kämpfen opfern.

Es spielt nun mal eine Rolle welche Glaubensfraktionnen bei den größten Schweinereien immer und immer wieder erwischt werden auch wenn du es nicht wahrhaben willst.

Dayan
18.07.2014, 09:57
Das ihr Zionisten die Russen hasst dafür bist du das beste Beispiel, warum sollte Gazprom seine Energie verschenken, schon mal gehört das Israel außer Bomben auf Frauen und Kinder etwas verschenkt?

Nachdem ihr Juden aus Russland zum Großteil vertrieben wurdet scheint euer einziges Anliegen zu sein diesen schönen Staat zu zerstören.Bist du so ungebildet oder einfach nur dummbösartig?

Tantalit
18.07.2014, 10:35
Bist du so ungebildet oder einfach nur dummbösartig?

Nein ich bin kein Jude, du mußt mich mit deinem Spigelbild verwechseln.

Dayan
18.07.2014, 11:36
Nein ich bin kein Jude, du mußt mich mit deinem Spigelbild verwechseln.Das Juden ungebidet sind haben selbst die Nazis oder Islamisten nie behauptet!Fazit:Du bist noch dümmer!

Tantalit
18.07.2014, 12:07
Das Juden ungebidet sind haben selbst die Nazis oder Islamisten nie behauptet!Fazit:Du bist noch dümmer!

Im Gegensatz zu dir lügen Nazis ja auch nicht.

Mieser Peter
18.07.2014, 12:13
Das ist übrigens eine arge Untertreibung, entweder bewußt oder in Unkenntnis der hier besprochenen Fakten. Einzelfälle...haha.... das ganze hat System. Und du finanzierst es mit deiner Gasrechnung mit.

Mit meiner Gasrechnung finanziere ich eine Fünfmitarbeiterfirma in der Schweiz.

Cetric
27.07.2014, 21:56
Teil 1: http://www.politikforen.net/showthread.php?152247-GazProm-die-mafi%C3%B6se-Wirtschaftswaffe-Putins-gegen-unbotm%C3%A4%C3%9Fige-Ex-Sowjetrepubliken&p=7131067&viewfull=1#post7131067
Teil 2: http://www.politikforen.net/showthread.php?152247-GazProm-die-mafi%C3%B6se-Wirtschaftswaffe-Putins-gegen-unbotm%C3%A4%C3%9Fige-Ex-Sowjetrepubliken&p=7131977&viewfull=1#post7131977
Teil 3: http://www.politikforen.net/showthread.php?152247-GazProm-die-mafi%C3%B6se-Wirtschaftswaffe-Putins-gegen-unbotm%C3%A4%C3%9Fige-Ex-Sowjetrepubliken&p=7141704&viewfull=1#post7141704
Teil 4: http://www.politikforen.net/showthread.php?152247-GazProm-die-mafi%C3%B6se-Wirtschaftswaffe-Putins-gegen-unbotm%C3%A4%C3%9Fige-Ex-Sowjetrepubliken&p=7141705&viewfull=1#post7141705
Interludum: http://www.politikforen.net/showthread.php?152247-GazProm-die-mafi%C3%B6se-Wirtschaftswaffe-Putins-gegen-unbotm%C3%A4%C3%9Fige-Ex-Sowjetrepubliken&p=7152349&viewfull=1#post7152349
Teil 5: http://www.politikforen.net/showthread.php?152247-GazProm-die-mafi%C3%B6se-Wirtschaftswaffe-Putins-gegen-unbotm%C3%A4%C3%9Fige-Ex-Sowjetrepubliken&p=7152493&viewfull=1#post7152493
Teil 6: http://www.politikforen.net/showthread.php?152247-GazProm-die-mafi%C3%B6se-Wirtschaftswaffe-Putins-gegen-unbotm%C3%A4%C3%9Fige-Ex-Sowjetrepubliken&p=7170292&viewfull=1#post7170292
Teil 7: http://www.politikforen.net/showthread.php?152247-GazProm-die-mafi%C3%B6se-Wirtschaftswaffe-Putins-gegen-unbotm%C3%A4%C3%9Fige-Ex-Sowjetrepubliken&p=7207960&viewfull=1#post7207960
Teil 8: http://www.politikforen.net/showthread.php?152247-GazProm-die-mafi%C3%B6se-Wirtschaftswaffe-Putins-gegen-unbotm%C3%A4%C3%9Fige-Ex-Sowjetrepubliken&p=7208686&viewfull=1#post7208686
Teil 9: http://www.politikforen.net/showthread.php?152247-GazProm-die-mafi%C3%B6se-Wirtschaftswaffe-Putins-gegen-unbotm%C3%A4%C3%9Fige-Ex-Sowjetrepubliken&p=7256624&viewfull=1#post7256624

Teil 10 meiner Artikelserie

Vytautas Landsbergis erreichte 1990 gegen den Widerstand Gorbatschows die Loslösung Litauens aus der Sowjetunion, zunächst ein einseitiger Schritt, der unsichere Erfolgsaussichten hatte, denn die Sowjetarmee war noch im Land und wurde auch eingesetzt. OMON-Truppen des Innenministeriums suchten den Separatismus der Balten zu stoppen, aber die Union war auch anderswo schon in Auflösung geraten. Unter Staatspräsident Algirdas Brazauskas erreicht Litauen 1994 den Abzug der Sowjetarmee. Als Ministerpräsident begleitet Brazauskas Litauens Beitritt zur NATO und zur Europäischen Union im Jahr 2004.
'Lietuvos dujos' ist eine große litauische Gasversorgungsfirma, die unter diesem Namen seit 1995 die Geschäfte des 1961 gegründeten staatlichen Gaslieferanten fortführt. 'Lietuvos Dujos' verteilt über 1.800 km Länge in Pipelines und ein 7.500 km langes Verteilernetz fast alle an das Gasnetz angeschlossenen litauischen Privathaushalte (knapp 540.000; 99 % aller angeschlossenen Haushalte) sowie 5.300 Gewerbebetriebe.Die Privatisierung des staatlichen Erdgasversorgers begann 1995 mit der Umwandlung von 'Lietuvos Dujos' in eine Aktiengesellschaft. 2001 war von der Regierung festgelegt worden, dass zunächst 34% der Aktien an einen "strategischen Investor" und dann weitere 34% der Aktien an einen "Gasversorger" verkauft werden sollten. Bis Mai 2002 waren noch 92% der Aktien in staatlicher Hand. 2002 kaufte EON Ruhrgas 34% Anteile für 34 Millionen Euro, Gazprom erwarb dann Januar 2004 für 29 Millionen Euro seine 34% Anteile. Der litauische Staat hält noch 17,7%. Gazprom gehörte bis 2012 auch 99,5 % am Kraftwerk, das fast die ganze Stadt Kaunas mit Energie versorgte.
Litauische Politiker sehen ein Riesenproblem in der Nordstream-Pipeline von Gazprom. Mit dieser Trasse würde das Gas nämlich nicht mehr durch das Baltikum auf dem Landweg gepumpt, sondern über die Ostsee, und wie die Ukraine (über die Southstream-Pipeline zu ihrer Umgehung) auch befürchtet man in Litauen, damit leichter den Gas-Hahn zugedreht zu bekommen, also erpreßbarer zu werden, da man ja keinen Zugriff mehr auf die Hauptleitung nach Europa hat, auch nach Kaliningrad, einer russischen Enklave.

http://1.1.1.2/bmi/www.eegas.com/images/FSU_Pipelines-2014-03_eng.png

Schon jetzt habe Litauen wieder neue Energiegeschäfte mit Russland abgeschlossen, klagt Vytautas Landsbergis. Der Vater der litauischen Unabhängigkeit hat sich mit seiner unversöhnlichen Haltung gegenüber Russland zu Hause längst ins Abseits gebracht. Heute sitzt Vytautas Landsbergis als Abgeordneter im Europaparlament. Er wisse, was es bedeute, unter dem Diktat Moskaus zu leben und möchte das seinen westeuropäischen Kollegen vermitteln. "Die Ostseepipeline schneidet die Balten vom Rest Europas ab. Das Gas wird nicht durch unser Land geleitet. Es wird leicht werden, uns zu bestrafen mit einem Lieferstopp. Russland will die Ostsee in ein 'Gazprom'-Meer verwandeln. Der Kreml versteht diesen Teil der Welt immer noch als Teil Russlands. Leider erkennen die Länder der EU einfach nicht, welches Spiel Moskau in der Energiepolitik spielt. Wird die EU am Ende gar in eine 'Gazprom' Union überführt?"
Litauen und Russland liegen seit Jahren in Sachen Gas im Clinch. 2012 war ein schicksalhaftes Jahr für die Beziehungen zwischen Gazprom (Rußland) und Litauen. Jetzt will das baltische Land die Wettbewerbsregeln der EU besonders konsequent umsetzen - zum Beispiel durch eine völlige Trennung des Gasnetzes vom Gasvertrieb. Dieses sogenannte "Unbundling" soll helfen, die Marktmacht in Europa zu begrenzen und war in Russland stets auf heftige Kritik gestoßen.Die Litauer fühlten sich innerhalb Europas als "Insel" und sahen sich den hohen Gaspreis-Forderungen des russischen Gazprom-Konzerns schutzlos ausgeliefert. Da Gazprom immer stärker auch auf den westeuropäischen Endkunden-Markt vorstoßen will, hielt es die EU-Kommission nun offenbar für nötig, einen Warnschuss in Richtung Russland abzugeben, um Gazprom an die wettbewerblichen Spielregeln in der Europäischen Union zu erinnern. Die Kartellwächter durchsuchten die Büros aller wichtigen Gazprom-Kunden und -Geschäftspartner und nahmen dort auch Einblick in Vertragsunterlagen.Für die Unternehmen kam es aus heiterem Himmel: Im September 2011 durchsuchten Beamte der EU-Kommission den zweiten Tag in Folge die Büros zahlloser europäischer Gaskonzerne. Dabei hatten die Kartellwächter bereits zwischen 2007 und 2010 mehrfach und zum Teil erfolgreich versucht, mit Hilfe von Durchsuchungen wettbewerbswidriges Verhalten der Erdgas-Konzerne aufzudecken. Im Zuge ihrer groß angelegten Razzia durchsuchten die EU-Behörden auch das litauische Gasunternehmen 'Lietuvos dujos', das die Durchsuchung nicht weiter kommentiert hat. Die Überprüfungen könnten aber damit zu tun haben, dass das von Gazprom kontrollierte litauische Gasunternehmen die EU-Wettbewerbsregeln nicht so umsetzen will, wie von der Politik gefordert. Gazprom behauptet, dass die baltischen Staaten geschlossene Märkte seien und das EU-Energiepaket ihnen einen Aufschub für die Trennung von Gasnetz und -vertrieb gewähre, bis die Bedingungen für einen offenen Markt gegeben seien.

(weiter in Teil 2 zu Artikel 10)

Cetric
27.07.2014, 21:57
(Teil 2 von Artikel 10)


Juni 2012: Das baltische EU-Mitglied Litauen verklagt den russischen Gazprom-Konzern auf Schadenersatz in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro. Ein entsprechendes Dokument werde beim internationalen Schiedsgericht in Stockholm eingereicht, kündigte das Energieministerium in Vilnius an.Die Regierung wirft Gazprom vor, über seine litauische Tochter 'Lietuvos Dujos' Gas zu überhöhten Preisen geliefert und damit gegen bestehende Vereinbarungen verstossen zu haben. Litauen und der russische Gaskonzern streiten seit längerem um die Öffnung des von Gazprom dominierten Energiemarktes in der Ex-Sowjetrepublik.

Oktober 2013: Der US-Energiekonzern Chevron verzichtet nach einer Erklärung vom Dienstag auf seine Vorhaben zur Erschließung von Schiefergasvorkommen in Litauen. Dies ist ein schwerer Schlag für das Land, bedauert die Wirtschaftszeitung Verslo žinios: "Die Gegner der Schiefergaserkundung in Litauen (und nicht nur die) feiern ihren Sieg, der US-Energieriese ist weggejagt. ... Und wieder bleiben wir Gazprom gegenüber wehrlos. ... Auch unsere Politiker haben - absichtlich oder nicht - stark zum Rückzug von Chevron beigetragen, denn sie konnten sich in der Regierungskoalition nicht auf eine entsprechende Vereinbarung einigen. … Das ungewisse Investitionsklima war nicht der einzige Grund für den Rückzug von Chevron. Verursacht wurde die Entscheidung vor allem durch die offensichtliche Untätigkeit der Regierung bei den Verhandlungen um die Vertragsbedingungen zur Erschließung der Schiefergasvorkommen in West-Litauen."

April 2014: Das Schiff, das die litauische Präsidentin Dalia Grybauskaite auf den Namen "Unabhängigkeit" tauft, ist ein hochtechnologischer schwimmender Terminal. Er führt verflüssigtes Erdgas. Litauen hat ihn in Korea fertigen lassen, ab Herbst soll er im Hafen der litauischen Stadt Klaipeda Gasimporte aus aller Welt entgegennehmen. Sein Name, "Unabhängigkeit", hat daher einen hohen Symbolwert, meint Grybauskaite.
"Wir haben nun Möglichkeit über niedrigere Gaspreise zu verhandeln, auch mit denjenigen, die uns Gas über Pipelines liefern."
Bislang bezieht Litauen – wie auch Lettland und Estland – sein gesamtes Gas aus Russland. Die "Unabhängigkeit", so hofft Grybauskaite, soll nicht nur den Energiesektor ihres eigenen Landes entspannen.
"Wir werden ein hochmodernes Schiff haben, dass nicht nur Litauen dienen wird, sondern dem ganzen Baltikum. Wir werden dadurch ein ernst zu nehmender Energiestaat werden, der auf modernste Technologien zurückgreifen kann."
Doch Wirtschaftsexperten bezweifeln, dass ein einziger Tanker völlige Unabhängigkeit von Russland gewährleisten kann. Würde Russland den Gashahn in absehbarer Zeit zudrehen, wäre das ein herber Schlag für sein Land, glaubt Zilvinas Silenas, Leiter des litauischen Instituts für freie Marktwirtschaft.
"Ein Teil des Stroms wird ausgerechnet aus Gas erzeugt. Man könnte stattdessen vorrätiges Heizöl verwenden, aber nicht lange. Natürlich wären auch die Einwohner, die Gasherde haben, betroffen. Die könnten relativ problemlos zu Strom übergehen, selbst wenn natürlich die Kosten dafür höher sein würden. Aber das wäre nicht ganz so tragisch. Den stärksten Schlag bekämen die größten Gaskonsumenten ab – die Betriebe, die Gas als Rohstoff nutzen."
Doch nicht nur russisches Erdgas ist ein wunder Punkt der baltischen Wirtschaft. Russland ist Litauens wichtigster Handelspartner im Im- und Export. Auch für Lettland und Estland ist der große Nachbar im Osten ein bedeutender Abnehmer und Lieferant von Waren. Die Warenpalette ist breit – Industriegüter und Maschinen, Fischkonserven und Molkerei-Produkte sind nur ein einige der Exportwaren. Vor allem beim Export von Lebensmitteln habe es allerdings schon häufiger Probleme gegeben, sagt Zilvinas Silenas."Russland hat den Import von einigen dieser Produkte unter dem Vorwand eingeschränkt, dass sie nicht der Qualitätsnorm entsprachen und gesundheitsgefährdend seien." (Solche Schritte geschehen immer dann, wenn Druck auf ein unbotmäßiges Land ausgeübt werden soll, mit ähnlichen Begründungen. Aktuell auch gegen ukrainische Agrarprodukte für den russischen Markt.)

Mai 2014: Der litauische Versorger 'Lietuvos Dujo' hat sich mit dem russischen Energiekonzern Gazprom auf eine "erhebliche Senkung" des Gaspreises geeinigt. Konkrete Zahlen gab das Unternehmen nicht bekannt. Regierungschef Algirdas Butkevicius begrüßte die Einigung. Sie schaffe die Voraussetzungen für eine deutliche Reduzierung des Gaspreises für die Verbraucher in dem baltischen EU-Staat, sagte er der Zeitung "Verslo Zinios" vom Freitag zufolge.Im Herbst 2014 soll dann ein neues Terminal für Flüssiggastanker im Hafen von Memel (Klaipeda) das Land endlich an den Weltmarkt anbinden. Damit könnte sich eines der letzten Monopolgebiete von Gasprom auflösen. Der langjährige litauische Ministerpräsident Andrius Kubilius hebt hervor, wie wichtig es dabei gewesen sei, die EU an der Seite zu haben: „Europa hat uns stark gemacht. Wir hatten plötzlich keine Angst mehr, mit dem russischen Bären zu verhandeln.“

Es gab bereits Stopps der russischen Erdgas- und Erdöl-Lieferungen: an Lettland Öl 2003, an Litauen Öl zwischen 1992 und 2002 und 2006. Laut einem Bericht der Europäischen Kommission vom Mai 2013 zahlen sie 35 Prozent mehr für russisches Gas als etwa Deutschland. Russland, sagte die litauische Präsidentin Dalia Grybauskaite, „benutzt seine Energieressourcen als Druckmittel - nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch“.

Stättler
27.07.2014, 22:01
(Teil 2 von Artikel 10)
Russland, sagte die litauische Präsidentin Dalia Grybauskaite, „benutzt seine Energieressourcen als Druckmittel - nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch“.

Ah , ja ......und die OPEC tut sowas einfach nicht ........:D

Cetric
27.07.2014, 22:05
Ah , ja ......und die OPEC tut sowas einfach nicht ........:D

Sehr witzig. Jedenfalls nicht, um ehemalige Gebiete wieder unter die Knute zu bekommen, indem man sie wirtschaftlich erpreßt und gefügig macht. Und die Opfer der Gazprom haben oft (noch) nicht Alternativen für den Energiebezug, die Kunden der OPEC schon. Außerdem scheren auch immer ein paar Mitgliedsstaaten der OPEC aus, etwa Venezuela, das ist kein monolithischer vampiröser Block wie die Gazprom.

Stättler
27.07.2014, 22:08
Sehr witzig. Jedenfalls nicht, um ehemalige Gebiete wieder unter die Knute zu bekommen, indem man sie wirtschaftlich erpreßt und gefügig macht. Und die Opfer der Gazprom haben oft (noch) nicht Alternativen für den Energiebezug, die Kunden der OPEC schon. Außerdem scheren auch immer ein paar Mitgliedsstaaten der OPEC aus, etwa Venezuela, das ist kein monolithischer vampiröser Block wie die Gazprom.

Arschlose Argumente !

ich erinnere mich sehr deutlich an die Fahrverbote in den 70ern ! Mitten im kalten Krieg traf es den wichtigen europäischen Verbündeten der USA und NATO - Mitglied Deutschland !
Mußte wohl so sein , weil ja der Welt - Energie - Markt so hervorragend funktionierte !

grybbl
28.07.2014, 02:09
Arschlose Argumente !

ich erinnere mich sehr deutlich an die Fahrverbote in den 70ern ! Mitten im kalten Krieg traf es den wichtigen europäischen Verbündeten der USA und NATO - Mitglied Deutschland !
Mußte wohl so sein , weil ja der Welt - Energie - Markt so hervorragend funktionierte !

Das war doch goil mit den Fahrverboten.
Da konnten Bürger der BRD mit dem Drahtesel über die Autobahnen fahren.
Wer war da nochmal politisch am Ruder?

Panther
29.07.2014, 16:55
Ich hab da mal ne Frage.

Wenn Russland jetzt mit Sanktionen bestraft wird. Gelten dann die Verdonnerung Rosnefts zu 50 Milliarden Euro wegen der Einvernahmungs Yukos immer noch? ;)

Die Russen könnten doch den Mitteflfinger zeigen.

Cetric
30.07.2014, 11:37
Ich hab da mal ne Frage.

Wenn Russland jetzt mit Sanktionen bestraft wird. Gelten dann die Verdonnerung Rosnefts zu 50 Milliarden Euro wegen der Einvernahmungs Yukos immer noch? ;)

Die Russen könnten doch den Mitteflfinger zeigen.

Das tun sie doch gewöhnlich. Der Mittelfinger heißt ja auch schon der 'Russenfinger' in wissenden Kreisen. Sie scheinen ja nicht wirklich auf eine Kooperation mit der restlichen Welt zu stehen. Mit der Trotzhaltung kriegt man zwar die Stimmen russischer Omas, aber mit der Wirtschaft geht es schon abwärts.

grybbl
01.08.2014, 22:10
Ist schon niederdrückend.
Da lebst du in deiner Plattenbausiedlung, hast keine Job.
Hass auf alles.
"Jetzt laß ich es aber raus."
Selbst für mich als Fatalisten bedauernswert.

Cetric
05.11.2014, 22:57
http://www.imgbox.de/users/Cetric/HPF_Forumsbilder/Independence_Klaipeda_27_10_2014.jpg

Ein großer Tag für Litauen und das gesamte freie Baltikum am 27. Oktober 2014

Der neue Super-Gastanker 'Independence' erreicht den Hafen von Klaipedia. Er bedeutet die Loslösung vom Diktat des Gazprom-Konzerns:

<Die „Independence“ ist lange unterwegs gewesen. Fünfeinhalb Monate hat der schwimmende Koloss von der Größe eines Flugzeugträgers gebraucht, bis er auf seiner Jungfernfahrt um den halben Erdball von den Hyundai-Werften in Südkorea in die Ostsee seinen Bestimmungshafen erreicht hat. An diesem Montag hat er vor dem litauischen Klaipeda angelegt, sein Erscheinen wird das Kräftegleichgewicht in der Region möglicherweise so schnell verändern, wie sonst nur das eines Flugzeugträgers in einem Krisengebiet. Litauen erhofft sich im 24. Jahr nach der Loslösung von der Sowjetunion von diesem Schiff die volle Unabhängigkeit.

Die „Independence“ ist ein mobiler Gashafen. Ihre Bestimmung ist es, Flüssiggastanker aus allen Weltmeeren andocken zu lassen, deren Brennstoff aufzunehmen und ihn ins baltische Leitungsnetz einzuspeisen. Weil die Anlage auf dem Schiff in der Lage sein wird, jährlich drei bis vier Milliarden Kubikmeter Gas umzupumpen, könnte sie den gesamten Bedarf Litauens decken. Es könnten nach Angaben von Experten sogar 75 bis 90 Prozent der Nachfrage aller drei Länder des Baltikums, also Litauens, Estlands und Lettlands, befriedigt werden.>

Das wird weder Putin als politischer Nutznießer der ökonomischen Waffe 'Gazprom' freuen, noch Gazprom selbst.

<Bisher deckten die drei Länder ihren Gasbedarf in Ermangelung anderer Leitungen und Lieferanten vollständig aus russischen Lieferungen. Deshalb ist die „Independence“ das, was ein EU-Vertreter einmal einen „Game Changer“ nannte. Genau wie andere Abnehmer, in denen Moskau ein Liefermonopol hat, musste nämlich auch Litauen jahrelang mit einem Gaspreis leben, der mit 440 Dollar für 1000 Kubikmeter 15 Prozent über dem EU-Durchschnitt lag. Die baltischen Länder haben sich durch diese Abhängigkeit immer erpressbar gefühlt.

Die „Gaskriege“ von 2006 und 2009, in denen Russland die Ukraine durch winterliche Lieferstopps bedrängte, haben sie daran erinnert, dass sie ebenfalls früher Republiken der Sowjetunion waren, dass in Estland und Lettland (wie in der Ukraine) große russophone Minderheiten leben und dass Gas eine scharfe Waffe des heutigen Russland ist.Die Ankunft der „Independence“ in Klaipeda kann diese Monopolmacht brechen. Estland, Lettland und Litauen sind bereits jetzt durch Leitungen vernetzt, demnächst sollen die Kapazitäten noch erweitert werden. Fachleute sind sich zwar nicht sicher, dass das Flüssiggas vom Weltmarkt wesentlich billiger sein wird als das russische Gas aus den Röhren der Sowjetzeit und wie schnell die Investition (430 Millionen Euro für zehn Jahre Schiffspacht mit einer Option auf Verlängerung) sich lohnen wird. Ihren eigentlichen Zweck aber könnte die „Independence“ vom ersten Augenblick an erfüllen. Die litauische Präsidentin Daria Grybauskaite hat ihn unlängst genannt: „Niemand kann uns mehr mit dem Gaspreis erpressen.“>

Ich empfehle aber dringend, dieses Schiff nur mit Zerstörer-Flottille über die Meere zu bewegen und die Anti-U-Boot Horchanlagen ständig in Aktion zu behalten, der Liegeplatz sollte mit Stahlnetzen unter Wasser gesichert werden und es ist keine schlechte Idee, gleich ein zweites derartiges Schiff zu bauen und als Reserve zu halten, falls 'Independence' etwas zustoßen sollte. Man kennt ja die Russen.

OneDownOne2Go
05.11.2014, 23:04
[...]

Ich empfehle aber dringend, dieses Schiff nur mit Zerstörer-Flottille über die Meere zu bewegen und die Anti-U-Boot Horchanlagen ständig in Aktion zu behalten, der Liegeplatz sollte mit Stahlnetzen unter Wasser gesichert werden und es ist keine schlechte Idee, gleich ein zweites derartiges Schiff zu bauen und als Reserve zu halten, falls 'Independence' etwas zustoßen sollte. Man kennt ja die Russen.

Du bist inzwischen wirklich komplett verrückt geworden, wie ich entsetzt feststellen muss...

Cetric
05.11.2014, 23:33
Du bist inzwischen wirklich komplett verrückt geworden, wie ich entsetzt feststellen muss...

Ei wieso denn? Solche 'Unglücke' sind doch in Agentenkreisen beliebt? Und der höchste aller Agenten ist der Präsident selbst... weiß man doch.
Also wenn das Wunderwerk der Technik mysteriöserweise irgendwo abraucht, denk an mich und vor allem 'Cui bono'. (Und ich meine damit nicht eine irische Rockband). Das Ding ist ein Stachel im Fleische Gazproms. Eigentlich sollten wir auch ein paar davon bauen...

Löwe
05.11.2014, 23:46
Ah , ja ......und die OPEC tut sowas einfach nicht ........:D

Er ist halt ein Idiot besonderer Schwere. Die Stadt hat mir neulich das Wasser abgesperrt, weil ich nicht bezahlt habe. Jetzt hoffe ich auf die Amis, die kommen bestimmt demnächst mit nem Tankwagen und bringen mir Trinkwasser, zwar zum doppelten Preis, aber ich hab diesen arroganten Affen von der Stadt den Mittelfinger gezeigt, man bin ich stolz.

navy
09.06.2021, 15:06
Ein großer Tag für Litauen und das gesamte freie Baltikum am 27. Oktober 2014

Der neue Super-Gastanker 'Independence' erreicht den Hafen von Klaipedia. Er bedeutet die Loslösung vom Diktat des Gazprom-Konzerns:..............

Gratulierre für den Unfugs Artikel, der hier für Dritte verbreitet wird. Litauen, hat seine Alt Nazi Aufmärsche und benutzt, das günstige Russen Gas, wie ganz Europa