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Vollständige Version anzeigen : Anschluß Österreichs / Anschlußverbot heute



Sander
08.05.2014, 13:23
Suche Informationen darüber, Rede ist vom Anschluß Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938.
Habe schon so viel widersprüchliches dazu gehört "sie wollten", "sie wurden besetzt", "riesen Mehrheit 90%+", "alles gefälscht" und so weiter und so fort.
Wie wars denn nun?
Und wie sieht es mit dem seit damals bestehenden (heute immernoch?) Anschlußverbot aus? Abgesehen davon ob mehr wollen würden als nicht wollen, besteht dieses noch?

Brathering
08.05.2014, 13:28
Seit 1955 gibt es ein neues Anschlussverbot dh. seit es das moderne Österreich ist. Es ist im Staatsvertrag von Wien/Österreichischer Staatsvertrag* geregelt.
Beschlossen wurde diese Regelung von den Siegermächten bereits 1943 in der Moskauer Deklaration.

Damals ('38) war die Politik Österreichs radikal gegen den Anschluss, während die Bevölkerung damit sympathisierte.



Artikel 3. Anerkennung der Unabhängigkeit Österreichs durch Deutschland
Die Alliierten und Assoziierten Mächte werden in den deutschen Friedensvertrag Bestimmungen aufnehmen, welche die Anerkennung der Souveränität und Unabhängigkeit Österreichs durch Deutschland und den Verzicht Deutschlands auf alle territorialen und politischen Ansprüche in bezug auf Österreich und österreichisches Staatsgebiet sichern.
Artikel 4. Verbot des Anschlusses
1. Die Alliierten und Assoziierten Mächte erklären, daß eine politische oder wirtschaftliche Vereinigung zwischen Österreich und Deutschland verboten ist. Österreich anerkennt voll und ganz seine Verantwortlichkeiten auf diesem Gebiete und wird keine wie immer geartete politische oder wirtschaftliche Vereinigung mit Deutschland eingehen.
2. Um einer solchen Vereinigung vorzubeugen, wird Österreich keinerlei Vereinbarung mit Deutschland treffen oder irgendeine Handlung setzen oder irgendwelche Maßnahmen treffen, die geeignet wären, unmittelbar oder mittelbar eine politische oder wirtschaftliche Vereinigung mit Deutschland zu fördern oder seine territoriale Unversehrtheit oder politische oder wirtschaftliche Unabhängigkeit zu beeinträchtigen. Österreich verpflichtet sich ferner, innerhalb seines Gebietes jede Handlung zu verhindern, die geeignet wäre, eine solche Vereinigung mittelbar oder unmittelbar zu fördern, und wird den Bestand, das Wiederaufleben und die Tätigkeit jeglicher Organisationen, welche die politische oder wirtschaftliche Vereinigung mit Deutschland zum Ziele haben, sowie großdeutsche Propaganda zugunsten der Vereinigung mit Deutschland verhindern.

Sander
08.05.2014, 13:35
Seit 1955 gibt es ein neues Anschlussverbot dh. seit es das moderne Österreich ist. Es ist im Staatsvertrag von Wien/Österreichischer Staatsvertrag* geregelt.
Beschlossen wurde diese Regelung von den Siegermächten bereits 1943 in der Moskauer Deklaration.

Damals ('38) war die Politik Österreichs radikal gegen den Anschluss, während die Bevölkerung damit sympathisierte.

Danke dafür. Tiefergehend kennst du dich möglicherweise auch aus; nämlich für das "warum" hab ich noch keine Antwort.
Österreich ist nun nicht das Land mit dem Alpenteil aus purem Gold oder ähnliches, was bedeutet dieses Anschlußverbot genau? Demütigung? Kann ich mir in so einem Ausmaß an Politik kaum vorstellen.

WIENER
08.05.2014, 13:40
Suche Informationen darüber, Rede ist vom Anschluß Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938.
Habe schon so viel widersprüchliches dazu gehört "sie wollten", "sie wurden besetzt", "riesen Mehrheit 90%+", "alles gefälscht" und so weiter und so fort.
Wie wars denn nun?
Und wie sieht es mit dem seit damals bestehenden (heute immernoch?) Anschlußverbot aus? Abgesehen davon ob mehr wollen würden als nicht wollen, besteht dieses noch?

Das ist ein ziemlich komplexes Thema und nicht so einfach zu beantworten. Die Ausgangssituation in Österreich und Deutschland eine ganz andere. Ich empfehle dir einmal das Buch von Dr, Hugo Portisch, Österreich 1 zu lesen. hier wird sehr viel dokumentiert.

Zum Zeitpunkt des Einmarsch Deutscher Truppen war ca. 1/3 für den Anschluss. Dieses Drittel bestand vorwiegend aus roten Sozialisten, die nach dem verlorenen Bürgerkrieg in Hitler denjenigen sahen, der den verhassten Ständestaat, das Dollfußregime und seiner Heimwehr vernichtet und beseitigt. Nach dem Einmarsch wurde eine diktatorische Wahl durchgeführt, die fast 90% für den Anschluss ergaben. Dieses Wahlergebniss hat aber genau jenen Wert, wie die üblichen Wahlen zum Obersten Sowjet oder in der DDR.

Das Anschlussverbot wurde in dem Staatsvertrag, mit dem Österreich 1955 seine komplette Unabhängigkeit wieder erlangte, festgeschrieben. Hat also heute noch Gültigkeit. Davon abgesehen würde nur ein sehr kleiner Prozentsatz im unteren einstelligen Bereich für einen Anschluss stimmen.

Brathering
08.05.2014, 13:41
Danke dafür. Tiefergehend kennst du dich möglicherweise auch aus; nämlich für das "warum" hab ich noch keine Antwort.
Österreich ist nun nicht das Land mit dem Alpenteil aus purem Gold oder ähnliches, was bedeutet dieses Anschlußverbot genau? Demütigung? Kann ich mir in so einem Ausmaß an Politik kaum vorstellen.

Deutschland zu "einen" war erst später das Ziel der allierten Siegermächte, als klar wurde, dass es sich auf ihrer Linie bewegen würde.
Zuerst hatte man Angst und Skepsis, drum die unterschiedlichen Besatzungszonen und die Ideen während des Krieges es noch mehr zu spalten (in Nord und Süd und West http://de.wikipedia.org/wiki/Morgenthau-Plan).

Es war die Angst, es könnte wie nach dem ersten Weltkrieg wieder auferstehen und gefährlich werden. Gebietsabtretungen und Demontagen dienten auch mehr diesem Zweck als sich zu bereichern. Man wollte schwächen, kann man auch mit Demütigen gleichsetzen.

Sander
08.05.2014, 13:47
Das ist ein ziemlich komplexes Thema und nicht so einfach zu beantworten. Die Ausgangssituation in Österreich und Deutschland eine ganz andere. Ich empfehle dir einmal das Buch von Dr, Hugo Portisch, Österreich 1 zu lesen. hier wird sehr viel dokumentiert.

Zum Zeitpunkt des Einmarsch Deutscher Truppen war ca. 1/3 für den Anschluss. Dieses Drittel bestand vorwiegend aus roten Sozialisten, die nach dem verlorenen Bürgerkrieg in Hitler denjenigen sahen, der den verhassten Ständestaat, das Dollfußregime und seiner Heimwehr vernichtet und beseitigt. Nach dem Einmarsch wurde eine diktatorische Wahl durchgeführt, die fast 90% für den Anschluss ergaben. Dieses Wahlergebniss hat aber genau jenen Wert, wie die üblichen Wahlen zum Obersten Sowjet oder in der DDR.

Das Anschlussverbot wurde in dem Staatsvertrag, mit dem Österreich 1955 seine komplette Unabhängigkeit wieder erlangte, festgeschrieben. Hat also heute noch Gültigkeit. Davon abgesehen würde nur ein sehr kleiner Prozentsatz im unteren einstelligen Bereich für einen Anschluss stimmen.

Vielen Dank hierfür!
Das ist inhaltlich sehr hilfreich, das Buch organisiere ich mir zum Wochenende.


Deutschland zu "einen" war erst später das Ziel der allierten Siegermächte, als klar wurde, dass es sich auf ihrer Linie bewegen würde.
Zuerst hatte man Angst und Skepsis, drum die unterschiedlichen Besatzungszonen und die Ideen während des Krieges es noch mehr zu spalten (in Nord und Süd und West http://de.wikipedia.org/wiki/Morgenthau-Plan).

Es war die Angst, es könnte wie nach dem ersten Weltkrieg wieder auferstehen und gefährlich werden. Gebietsabtretungen und Demontagen dienten auch mehr diesem Zweck als sich zu bereichern. Man wollte schwächen, kann man auch mit Demütigen gleichsetzen.

Ist ja schon recht interessant, man sah also durchaus in der Verbindung von BRD / Österreich eine reale Gefahr, aber in der Verbindung BRD / DDR später nicht (mehr)?

Schlummifix
08.05.2014, 13:50
ist doch klar, die zigtausende von Menschen, die Hitler auf seiner Fahrt nach Wien bejubelten, und später bei seiner Rede auf dem Heldenplatz, die wurden natürlich alle mit der Waffe dazu gezwungen :haha:

http://www.youtube.com/watch?v=r1IC4qcEsEc

(Übrigens fuhr Hitler grundsätzlich im offenen Wagen, was sich der US-Präsident nicht trauen würde. Er hatte auch wenig Bewachung. In der Reichskanzlei hatte er nur 1 Wache!. Attentäter hätten lediglich 1 Wache überwinden müssen, um in Hitlers Privaträume zu gelangen. Er fühlte sich sehr sicher und akzeptiert).


Suche Informationen darüber, Rede ist vom Anschluß Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938.
Habe schon so viel widersprüchliches dazu gehört "sie wollten", "sie wurden besetzt", "riesen Mehrheit 90%+", "alles gefälscht" und so weiter und so fort.
Wie wars denn nun?
Und wie sieht es mit dem seit damals bestehenden (heute immernoch?) Anschlußverbot aus? Abgesehen davon ob mehr wollen würden als nicht wollen, besteht dieses noch?

Brathering
08.05.2014, 13:53
Das ist ein ziemlich komplexes Thema und nicht so einfach zu beantworten. Die Ausgangssituation in Österreich und Deutschland eine ganz andere. Ich empfehle dir einmal das Buch von Dr, Hugo Portisch, Österreich 1 zu lesen. hier wird sehr viel dokumentiert.

Zum Zeitpunkt des Einmarsch Deutscher Truppen war ca. 1/3 für den Anschluss. Dieses Drittel bestand vorwiegend aus roten Sozialisten, die nach dem verlorenen Bürgerkrieg in Hitler denjenigen sahen, der den verhassten Ständestaat, das Dollfußregime und seiner Heimwehr vernichtet und beseitigt. Nach dem Einmarsch wurde eine diktatorische Wahl durchgeführt, die fast 90% für den Anschluss ergaben. Dieses Wahlergebniss hat aber genau jenen Wert, wie die üblichen Wahlen zum Obersten Sowjet oder in der DDR.

Das Anschlussverbot wurde in dem Staatsvertrag, mit dem Österreich 1955 seine komplette Unabhängigkeit wieder erlangte, festgeschrieben. Hat also heute noch Gültigkeit. Davon abgesehen würde nur ein sehr kleiner Prozentsatz im unteren einstelligen Bereich für einen Anschluss stimmen.

Ich weiß nicht was Hugo schreibt, doch scheint mir 1/3 als zu wenig angesichts des dokumentierten Jubels, der von Historikern als breite Zustimmung aufgefasst wird.
Rechtlich war das Vorgehen natürlich nicht.

WIENER
08.05.2014, 13:53
ist doch klar, die zigtausende von Menschen, die Hitler auf seiner Fahrt nach Wien bejubelten, und später bei seiner Rede auf dem Heldenplatz, die wurden natürlich alle mit der Waffe dazu gezwungen :haha:

http://www.youtube.com/watch?v=r1IC4qcEsEc

(Übrigens fuhr Hitler grundsätzlich im offenen Wagen, was sich der US-Präsident nicht trauen würde. Er hatte auch wenig Bewachung. In der Reichskanzlei hatte er nur 1 Wache!. Attentäter hätten lediglich 1 Wache überwinden müssen, um in Hitlers Privaträume zu gelangen. Er fühlte sich sehr sicher und akzeptiert).

Hat das in den Strang irgend wer behauptetoder willst du nur trollen?

Übrigens Kennedy fuhr noch 1963 im offenen Wagen.

WIENER
08.05.2014, 13:55
Ich weiß nicht was Hugo schreibt, doch scheint mir 1/3 als zu wenig angesichts des dokumentierten Jubels, der von Historikern als breite Zustimmung aufgefasst wird.
Rechtlich war das Vorgehen natürlich nicht.

Naja, ein Drittel waren damals mehr als 2 Millionen Menschen, auf den Ballhausplatz hatten aber nur 300 000 Platz.

Sander
08.05.2014, 13:56
ist doch klar, die zigtausende von Menschen, die Hitler auf seiner Fahrt nach Wien bejubelten, und später bei seiner Rede auf dem Heldenplatz, die wurden natürlich alle mit der Waffe dazu gezwungen :haha:

http://www.youtube.com/watch?v=r1IC4qcEsEc

(Übrigens fuhr Hitler grundsätzlich im offenen Wagen, was sich der US-Präsident nicht trauen würde. Er hatte auch wenig Bewachung. In der Reichskanzlei hatte er nur 1 Wache!. Attentäter hätten lediglich 1 Wache überwinden müssen, um in Hitlers Privaträume zu gelangen. Er fühlte sich sehr sicher und akzeptiert).

Das ist nur semikorrekt bezüglich deiner Annahme finde ich. Zwar hätte ich heute auch keinen Bock, daß Österreich sich dieser Deppenrepublik anschließt und darauf von Merkel regiert wird (abgesehen von Autobahnen Tempo X), aber ich würde Merkel auch nicht aus dem offenen Auto schießen wenn sie daraufhin durch Wien fahren würde.
Wer würde sowas tun?
Wer hätte den Führer damals abknallen sollen? Warum? Für Österreich dürfte sich erstmal sooo viel nicht verändert haben, alltäglich betrachtet.
Ob man nun Bock auf Hitler hatte oder nicht.

Schlummifix
08.05.2014, 14:00
Hat das in den Strang irgend wer behauptetoder willst du nur trollen?

Nein, hier nicht. Es ist nur gängige Geschichtsschreibung, dass der Anschluss angeblich erzwungen wurde. Steht in vielen Geschichtsbüchern so.
Es empfiehlt sich dann stets, die alten Aufnahmen anzuschauen. z.B. die Rede auf dem Heldenplatz.
Fakt ist, Österreich wollte schon nach dem 1.WK den Anschluss an das dt. Reich.


Übrigens Kennedy fuhr noch 1963 im offenen Wagen.

Richtig, und wir wissen auch, wie das endete. Im Gegensatz zu Hitler, auf den wurde nie direkt geschossen. Wäre total einfach gewesen, er fuhr ja immer stehend durch die Straßen. Und wie fährt z.B. der Papst durch die Straßen?

WIENER
08.05.2014, 14:02
Für den10 April 1938 war eine Volksabstimmung über den Anschluss angesetzt. Diese hat aber Hitler, der aus mehreren Gründen eine Niederlage befürchtete, auch Wahlbetrug durch die Österreichische Regierung, nicht mehr abgewartet. Daraus kann man natürlich einen Zwangsanschluss konstruieren.

Die Österreichische Regierung wollte nie einen Anschluss.

http://www.vorkriegsgeschichte.de/content/view/20/36/

Brathering
08.05.2014, 14:05
Ist ja schon recht interessant, man sah also durchaus in der Verbindung von BRD / Österreich eine reale Gefahr, aber in der Verbindung BRD / DDR später nicht (mehr)?

Jein.
Also man sah in jeder Erweiterung Deutschlands eine potentielle Gefahr einen neuen Mitspieler in der europäischen Machtpolitik zu bekommen.
Das änderte sich mit der Konfrontation zwischen Warschauer Pakt und NATO,
die Westler bemerkten die leichte Möglichkeit das Kriegsüberdrüssige deutsche Volk auf ihre Seite zu ziehen und zu integrieren.
Das machte dem Osten Angst und so gab es dann auch ein Angebot der Sowjetunion Deutschland als garantiert neutrales Land zu einen (wie Österreich übrigens), welches abgelehnt wurde.
Österreich bekam durch seine Unwichtigkeit die Unabhängigkeit und Neutralität geschenkt, hat es sich auch brav von deutschen Machtbestrebungen distanziert.

Die letzten kleinen Zweifel eines geeinten Deutschlands wurden beim 2+4 Vertrag beseitigt, der die endgültige (formale) Unabhängigkeit Deutschlands an die europäische Integration knüpft und den Verzicht auf eine Grenzveränderung (und sonstige Schikanen):

Die bestehenden Grenzen sind endgültig, das heißt, das vereinigte Deutschland verpflichtet sich, keine Gebietsansprüche (beispielsweise auf die seit dem Zweiten Weltkrieg de facto, jedoch damals nicht völkerrechtlich zu Polen und der Sowjetunion gehörenden Gebiete des Deutschen Reiches östlich der Oder-Neiße-Linie) zu erheben.



Die Truppenstärke der deutschen Streitkräfte wird von 500.000 auf 370.000 Mann reduziert und beschränkt.



Das vereinigte Deutschland erhält die Teile der staatlichen Souveränität zurück, die nicht bereits auf die Europäische Gemeinschaft übertragen worden sind.

http://de.wikipedia.org/wiki/Zwei-plus-Vier-Vertrag#Bestimmungen_des_Vertrages
bzw Vertrag: http://www.krr-faq.net/2u4.htm

WIENER
08.05.2014, 15:12
Das ist nur semikorrekt bezüglich deiner Annahme finde ich. Zwar hätte ich heute auch keinen Bock, daß Österreich sich dieser Deppenrepublik anschließt und darauf von Merkel regiert wird (abgesehen von Autobahnen Tempo X), aber ich würde Merkel auch nicht aus dem offenen Auto schießen wenn sie daraufhin durch Wien fahren würde.
Wer würde sowas tun?
Wer hätte den Führer damals abknallen sollen? Warum? Für Österreich dürfte sich erstmal sooo viel nicht verändert haben, alltäglich betrachtet.
Ob man nun Bock auf Hitler hatte oder nicht.

Ich habe gerade gesehen, du hast in der Arena den gleichen Strang eröffnet. jetzt einmal eine ganz ehrliche Frage. Wieso stellst du in den Deppenforum mit seinen ganzen Trotteln solche Fragen. War doch voraussehbar, dass du dort keine vernünftigen Antworten bekommst.

Sander
08.05.2014, 15:42
Ich habe gerade gesehen, du hast in der Arena den gleichen Strang eröffnet. jetzt einmal eine ganz ehrliche Frage. Wieso stellst du in den Deppenforum mit seinen ganzen Trotteln solche Fragen. War doch voraussehbar, dass du dort keine vernünftigen Antworten bekommst.

Ich bin nunmal in beiden Foren aktiv und möchte so viel wie möglich darüber erfahren.

Schweizfan
08.05.2014, 19:51
Wenn man über das Anschlussverbot und den Anschluss von 1938 diskutieren möchte muss man in der Geschichte weiter zurück gehen als bis 1955 (Staatsvertrag) oder 1945 (Ende Drittes Reich). Mindestens bis 1919 (Vertrag von Saint-Germain), besser bis 1866 (Deutscher Krieg), und noch besser bis 1948/49 (Deutsche Revolution). Oder am besten bis ins HRR und darüber hinaus.

.


Naja, ein Drittel waren damals mehr als 2 Millionen Menschen, auf den Ballhausplatz hatten aber nur 300 000 Platz.
Ein Drittel??? Sorry, aber das ist austro-separatistisches Wunschdenken. Schau mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Volksabstimmungen_im_Gefolge_des_Versailler_Vertra gs#Sonderfall_Deutsch.C3.B6sterreich Die Zahlen beziehen sich zwar auf Westösterreich und 1921, die deutschnationale Gesinnung ist aber sicher nicht innerhalb zweier Jahrzehnte auf ein Drittel gefallen.


Ich persönlich sehe die Deutsche Frage ganz entspannt. Eines Tages wird wieder zusammen wachsen was zusammen gehört.

Sander
08.05.2014, 19:52
Wenn man über das Anschlussverbot und den Anschluss von 1938 diskutieren möchte muss man in der Geschichte weiter zurück gehen als bis 1955 (Staatsvertrag) oder 1945 (Ende Drittes Reich). Mindestens bis 1919 (Vertrag von Saint-Germain), besser bis 1866 (Deutscher Krieg), und noch besser bis 1848/49 (Deutsche Revolution). Oder am besten bis ins HRR und darüber hinaus.

.


Ein Drittel??? Sorry, aber das ist austro-separatistisches Wunschdenken. Schau mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Volksabstimmungen_im_Gefolge_des_Versailler_Vertra gs#Sonderfall_Deutsch.C3.B6sterreich Die Zahlen beziehen sich zwar auf Westösterreich und 1921, die deutschnationale Gesinnung ist aber sicher nicht innerhalb zweier Jahrzehnte auf ein Drittel gefallen.


Ich persönlich sehe die Deutsche Frage ganz entspannt. Eines Tages wird wieder zusammen wachsen was zusammen gehört.

Ja, dann geh mal zurück und rede. Phrasen nutzen gar nichts. PS; bis zum HRE zurück können wir auch gleich noch die Schweiz & Niederlande diskutieren. :crazy:

Schweizfan
08.05.2014, 21:39
Ja, dann geh mal zurück und rede. Phrasen nutzen gar nichts. P.S.: bis zum HRE zurück können wir auch gleich noch die Schweiz & Niederlande diskutieren. :crazy:
Klar. Die Schweizer waren 1848 die ersten die für ein geeintes und demokratisches Deutschland zu den Waffen griffen. Und wie niederländisch sprachwissenschaftlich zu betrachten ist kann man in ernsthaften wissenschaftlichen Beiträgen nachlesen, frei vom politisch "korrekten" Zwang des Zeitgeists der es verbietet niederländisch auch nur in der Nähe der deutschen Sprache zu verorten.

Gehirnnutzer
13.05.2014, 21:00
Insbesondere in solchen Diskussionen kommt die Egozentrik von gewissen Personen zum Vorschau. Sie glauben, sie wären Vertreter eines Volkswillens. Man kann immer nur Vertreter seiner eigenen Meinung sein und gleichgesinnte finden.

Arthas
16.05.2014, 15:06
Suche Informationen darüber, Rede ist vom Anschluß Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938.
Habe schon so viel widersprüchliches dazu gehört "sie wollten", "sie wurden besetzt", "riesen Mehrheit 90%+", "alles gefälscht" und so weiter und so fort.
Wie wars denn nun?
Und wie sieht es mit dem seit damals bestehenden (heute immernoch?) Anschlußverbot aus? Abgesehen davon ob mehr wollen würden als nicht wollen, besteht dieses noch?

Das Anschußverbot besteht noch, ist jedoch von keiner Relevanz. Wenn die Westmächte keinen Anschluß wollen, werden sie, sofern sie dazu in der Lage sind, ihn auch verhindern. Ob nun ein Anschlußverbot existiert oder nicht. Das Anschlußverbot kann uns also egal sein, wir müssen nur eine Situation haben, in der ihre Gegner eine Vereinigung der Deutschen nicht verhindern können. Davon abgesehen, halte ich aber ohnehin nichts von einem Anschluß. Die BRD und die RÖ können keine Maßstäbe für eine deutsche Zunkunft sein. Sie müssen beide beseitigt werden, und dann begründen wir einen gänzlich neuen deutschen Nationalstaat auf diesem Teritorium. Kein Anschluß also, sondern ein direkter Bestandteil von Anfang an. Eine Karte habe ich dazu ja bereits angefertigt:

http://s1.directupload.net/images/140516/hongqjla.png

Arthas
16.05.2014, 15:32
Zum Zeitpunkt des Einmarsch Deutscher Truppen war ca. 1/3 für den Anschluss. Dieses Drittel bestand vorwiegend aus roten Sozialisten, die nach dem verlorenen Bürgerkrieg in Hitler denjenigen sahen, der den verhassten Ständestaat, das Dollfußregime und seiner Heimwehr vernichtet und beseitigt. Nach dem Einmarsch wurde eine diktatorische Wahl durchgeführt, die fast 90% für den Anschluss ergaben. Dieses Wahlergebniss hat aber genau jenen Wert, wie die üblichen Wahlen zum Obersten Sowjet oder in der DDR.

Nach dem Ersten Weltkrieg waren bei Abstimmungen im Durchschnitt über 90% der Österreicher für den Anschluß. Das dürfte sich bis 1938 nur geringfügig geändert haben. Durch die Propaganda des Ständestaats und die NS-Regierung unter Hitler wird die Zahl der Anschlußbefürworter zwar ein wenig zurückgegangen sein, jedoch immer noch in der absoluten Mehrheit gelegen haben. Rechne also zu den "roten Sozialisten" (ich habe ja eher Zweifel, daß ausgerechnet diese in Hitler ihre große Hoffnung sahen) noch die vielen Deutschnationalen und Nationalsozialisten hinzu.


Davon abgesehen würde nur ein sehr kleiner Prozentsatz im unteren einstelligen Bereich für einen Anschluss stimmen.

Dafür scheint die große Mehrheit der Österreicher derzeit laut Wahlergebnissen die Umwandlung ihres Staates in ein islamisches Emirat innerhalb einer totalitären EUdSSR zu befürworten. Soviel also zum Thema Wahlen und aktuellen Volkswillen.

Ajax
16.05.2014, 15:55
Wenn das souveräne Volk sich in der Mehrheit für einen Anschluss ausspricht, muss dem Volkswillen Folge geleistet werden. Diese Anschlussverbotsklausel entspricht nicht dem Grundsatz der Volkssouveränität.

Arthas
16.05.2014, 16:03
Ist ja schon recht interessant, man sah also durchaus in der Verbindung von BRD / Österreich eine reale Gefahr, aber in der Verbindung BRD / DDR später nicht (mehr)?

Ich würde sogar sagen, daß man (zumindest die Amerikaner) umgekehrt eine Gefahr in einer unabhängigen DDR sah. Nach Entledigung der SED-Führung war die DDR praktisch der erste wieder freie und unabhängige deutsche Staat seit Kriegsende. Ein Staat der nicht unter dem Einfluß des Westens stand und, obwohl 1989 wirtschaftlich am Boden, sich ohne Sozialismus schon bald wieder erholt hätte und zu einer wirtschaftlichen Führungsmacht innerhalb Osteuropas aufgestiegen wäre. Eine Führungsmacht, die sich der neu entstandenen Russischen Föderation angenähert und damit ein für den Westen sehr gefährliches Bündnis geschmiedet hätte. Außerdem, und das könnte vielleicht als sogar noch größere Gefahr betrachtet worden sein, wäre dieser freie deutsche Staat zu einem Hort revisionistischer Geschichtsforschung geworden und hätte bezüglich der Weltkriegsära ein mit staatlicher Macht unterstütztes Bild in der Welt vermittelt und etabliert, welches ein ganz anderes Licht auf die letzten hundert Jahre wirft. Die Zustimmung bzw. Drängung zur "Wiedervereinigung" muß also vielmehr als ein gegen Deutschland gerichteter Akt angesehen werden.

Nomen Nescio
16.05.2014, 21:35
Für den10 April 1938 war eine Volksabstimmung über den Anschluss angesetzt. Diese hat aber Hitler, der aus mehreren Gründen eine Niederlage befürchtete, auch Wahlbetrug durch die Österreichische Regierung, nicht mehr abgewartet. Daraus kann man natürlich einen Zwangsanschluss konstruieren.

Die Österreichische Regierung wollte nie einen Anschluss.

http://www.vorkriegsgeschichte.de/content/view/20/36/
interessant ist auch, daß AH - was er auch später bei den tschechen tat - kurz vor dem ende der unterhaltung keitel aufmarschieren ließ. bei den tschechen war auch goering dabei. hitler befahl die truppen in bereitschaft zu bringen.


Weisung des Obersten Befehlshaber der Wehrmacht Adolf Hitler für den bewaffneten Einmarsch der Wehrmacht in Österreich.

("Unternehmen Otto")

Vom 11. März 1938.]





Der Oberste Befehlshaber der Wehrmacht
O.K.W. L I a Nr. 420/38 g.Kdos.

Berlin, den 11.3.1938.



Betr.: Unternehmen Otto


30 Ausfertigungen
11. Ausfertigung




Geheime KommandosacheWeisung Nr. 1

1.) Ich beabsichtige, wenn andere Mittel nicht zum Ziele führen, mit bewaffneten Kräften in Österreich einzurücken, um dort verfassungsmäßige Zustände herzustellen und weitere Gewalttaten gegen die deutschgesinnte Bevölkerung zu unterbinden.
so etwas sagt putin jetzt auch. (http://www.documentarchiv.de/ns.html) :D

Sprecher
16.05.2014, 21:41
Das Anschußverbot besteht noch, ist jedoch von keiner Relevanz. Wenn die Westmächte keinen Anschluß wollen, werden sie, sofern sie dazu in der Lage sind, ihn auch verhindern. Ob nun ein Anschlußverbot existiert oder nicht. Das Anschlußverbot kann uns also egal sein, wir müssen nur eine Situation haben, in der ihre Gegner eine Vereinigung der Deutschen nicht verhindern können. Davon abgesehen, halte ich aber ohnehin nichts von einem Anschluß. Die BRD und die RÖ können keine Maßstäbe für eine deutsche Zunkunft sein. Sie müssen beide beseitigt werden, und dann begründen wir einen gänzlich neuen deutschen Nationalstaat auf diesem Teritorium. Kein Anschluß also, sondern ein direkter Bestandteil von Anfang an. Eine Karte habe ich dazu ja bereits angefertigt:

http://s1.directupload.net/images/140516/hongqjla.png

Ist es Absicht daß Röm und Alsen mit dabei sind?

Arthas
16.05.2014, 21:58
Ist es Absicht daß Röm und Alsen mit dabei sind?

Oh, ein kleiner Bearbeitungsfehler. Die werden wir zwar beanspruchen, jedoch bis auf Weiteres nicht in den neu zu gründenden deutschen Nationalstaat eingliedern können.