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Vollständige Version anzeigen : Wie Wirtschaft funktioniert



wtf
04.11.2005, 12:19
Erstaunt über die Theorie einiger Keynesjünger möchte ich hier einmal zum besten geben, wie Wirtschaft in meinen laienhaften Augen funktioniert. Zu Beginn folgende Thesen:

a) Arbeit ist unbegrenzt vorhanden.
b) Subventionen und andere Eingriffe des Staates sind schlecht.

Zu a):
Ich betrachte das Arbeitsvolumen als eine Scheibe. Von innen nach außen wird das Volumen immer billiger und größer. Im Inneren ist die Arbeit sehr teuer und zu den gezahlten Preisen gibt es nur spezialisierte Tätigkeiten:
Eine Wurstfachverkäuferin wird niemals einen Stundensatz von EUR 100 realisieren, ein Mainframe-Programmierer durchaus.

Je weiter man nach außen geht auf der Scheibe, desto billiger wird die Arbeit und desto mehr Arbeit ist da. Zwar wird man keinen guten Programmierer für EUR 12 finden, sehr wohl aber eine ALDI-Kassiererin.

Noch weiter außen auf der Scheibe gibt es haufenweise Jobs wie Autowaschen, Einkaufen gehen, Putzen, Waschen etc. Legal können diese Jobs im EUR 5-Bereich aber nicht verrichtet werden; da ist der Sozialstaat vor.

Stellen wir uns theoretisch einmal vor, es gäbe Leute, die für einen Euro einfache Tätigkeiten verrichten würden: Wir hätten einen Arbeitskräftemangel. Ich persönlich würde weder selbst einkaufen gehen noch den Rasen mähen.

Fazit: Es gibt genügend Jobs, aber nicht zu jedem Preis.

Das o.g. Prinzip ermöglicht aktuell keine Vollbeschäftigung in Verbindung mit der Bestreitung des Lebensunterhalts. Daher die Idee von Kombilöhnen.

Ad b)
Da der Staat sich u.a. auch in die Lohnfindung einmischt, kann es keine Vollbeschäftigung geben. Der äußere Rand der Scheibe, der dazu erforderlich wäre, ist staatlicherseits blockiert.

Halt, er ist nicht wirklich blockiert, denn dort, wo der Staat nichts zu sagen hat, funktioniert alles: In der Schwarzarbeit (16% d. BSP). Wo Gewerkschaften oder andere Funktionäre nichts zu melden haben, funktioniert wunderbarerweise die Preisfindung: Der Lohn einer illegalen Putzhilfe (das dürften wohl 90% sein) und des Babysitters reguliert sich von selbst; es werden marktgerechte Preise bezahlt und es herrscht Vollbeschäftigung.

Dort, wo der Staat oder Funktionärsärsche sich einmischen und marktferne Preise diktieren wollen, entsteht der Verlust von Arbeitsplätzen (Bsp. die Wäsche Berliner Hotels wird durch MeckPomm nach Polen gekarrt und dort gewaschen).

Auf allen anderen Gebieten schaden Subventionen ebenfalls: Die gescholtenen Arbeitgeber, die Leute entlassen und nach Osteuropa ziehen, tun dies in weiten Teilen nicht, weil die Arbeitskräfte so viel billiger wären (Lohnanteil Automobilindustrie < 6%), sondern weil die Beitrittsländer massiv Neuansiedlungen subventionieren.

Ich plädiere daher für die komplette Streichung aller Subventionen mit Ausnahme solcher, die für das Gedeihen des Staats unabkömmlich sind (Forschung, Bildung). Freigewordene Mittel sollten der vorsichtigen Einführung eines Kombilohnmodells dienen (eigentlich ebenfalls eine Subvention...). Die Lohnfindung soll sich an den Regeln des Marktes orientieren: eBay und die Schattenwirtschaft zeigen, wie es funktionieren kann.

Mohammed
04.11.2005, 14:02
....Ich plädiere daher für die komplette Streichung aller Subventionen mit Ausnahme solcher, die für das Gedeihen des Staats unabkömmlich sind (Forschung, Bildung)...

Da mach ich mit :] :] :] :] :]

Ka0sGiRL
04.11.2005, 15:27
Erstaunt über die Theorie einiger Keynesjünger möchte ich hier einmal zum besten geben, wie Wirtschaft in meinen laienhaften Augen funktioniert. Zu Beginn folgende Thesen:

a) Arbeit ist unbegrenzt vorhanden.
b) Subventionen und andere Eingriffe des Staates sind schlecht.

Zu a):
Ich betrachte das Arbeitsvolumen als eine Scheibe. Von innen nach außen wird das Volumen immer billiger und größer. Im Inneren ist die Arbeit sehr teuer und zu den gezahlten Preisen gibt es nur spezialisierte Tätigkeiten:
Eine Wurstfachverkäuferin wird niemals einen Stundensatz von EUR 100 realisieren, ein Mainframe-Programmierer durchaus.

Je weiter man nach außen geht auf der Scheibe, desto billiger wird die Arbeit und desto mehr Arbeit ist da. Zwar wird man keinen guten Programmierer für EUR 12 finden, sehr wohl aber eine ALDI-Kassiererin.

Noch weiter außen auf der Scheibe gibt es haufenweise Jobs wie Autowaschen, Einkaufen gehen, Putzen, Waschen etc. Legal können diese Jobs im EUR 5-Bereich aber nicht verrichtet werden; da ist der Sozialstaat vor.

Stellen wir uns theoretisch einmal vor, es gäbe Leute, die für einen Euro einfache Tätigkeiten verrichten würden: Wir hätten einen Arbeitskräftemangel. Ich persönlich würde weder selbst einkaufen gehen noch den Rasen mähen.

Fazit: Es gibt genügend Jobs, aber nicht zu jedem Preis.

Das o.g. Prinzip ermöglicht aktuell keine Vollbeschäftigung in Verbindung mit der Bestreitung des Lebensunterhalts. Daher die Idee von Kombilöhnen.

Ad b)
Da der Staat sich u.a. auch in die Lohnfindung einmischt, kann es keine Vollbeschäftigung geben. Der äußere Rand der Scheibe, der dazu erforderlich wäre, ist staatlicherseits blockiert.

Halt, er ist nicht wirklich blockiert, denn dort, wo der Staat nichts zu sagen hat, funktioniert alles: In der Schwarzarbeit (16% d. BSP). Wo Gewerkschaften oder andere Funktionäre nichts zu melden haben, funktioniert wunderbarerweise die Preisfindung: Der Lohn einer illegalen Putzhilfe (das dürften wohl 90% sein) und des Babysitters reguliert sich von selbst; es werden marktgerechte Preise bezahlt und es herrscht Vollbeschäftigung.

Dort, wo der Staat oder Funktionärsärsche sich einmischen und marktferne Preise diktieren wollen, entsteht der Verlust von Arbeitsplätzen (Bsp. die Wäsche Berliner Hotels wird durch MeckPomm nach Polen gekarrt und dort gewaschen).

Auf allen anderen Gebieten schaden Subventionen ebenfalls: Die gescholtenen Arbeitgeber, die Leute entlassen und nach Osteuropa ziehen, tun dies in weiten Teilen nicht, weil die Arbeitskräfte so viel billiger wären (Lohnanteil Automobilindustrie < 6%), sondern weil die Beitrittsländer massiv Neuansiedlungen subventionieren.

Ich plädiere daher für die komplette Streichung aller Subventionen mit Ausnahme solcher, die für das Gedeihen des Staats unabkömmlich sind (Forschung, Bildung). Freigewordene Mittel sollten der vorsichtigen Einführung eines Kombilohnmodells dienen (eigentlich ebenfalls eine Subvention...). Die Lohnfindung soll sich an den Regeln des Marktes orientieren: eBay und die Schattenwirtschaft zeigen, wie es funktionieren kann.



Volle Zustimmung.

Leider in Deutschland nicht machbar, denn hier wird das "soziale" Modell der sozialistisch aufgeweichten Marktwirtschaft preferiert.

Durch Überregulation, Bürokratismus, Subventionswirtschaft und die daraus resultierende Unflexibilität und Ideenlosigkeit, wurden in Deutschland statt einfallsreicher Kleinunternehmer, Dienstleister und Freiberufler eine stetig wachsende Zahl vom Staat abhängige Sozialtransferempfängern regelrecht gezüchtet - wie die hohen Wahlergebnisse für die Linkspartei deutlich gezeigt haben.

Manfred_g
04.11.2005, 15:32
Erstaunt über die Theorie einiger Keynesjünger möchte ich hier einmal zum besten geben, wie Wirtschaft in meinen laienhaften Augen funktioniert...

Ich stimme dir weitgehend zu. Interessant ist, daß ich in meinen Einschätzung (die ähnlich sind) genau wie du weitgehned auf den Geldbegriff verzichten kann.
Und das als "Kapitalist"...
Im Gegensatz dazu kann man häufig sehen, wie die Vertreter "linker" und verwandter Wirtschaftstheorien sich am Geldbegriff gerne solange einen Wolf rechnen, bis ihnen ihre Verstrickung in den selbstfabrizierten Ungereimtheiten jeglichen Überblick auf dieselben verbaut.

Ich bin überzeugt, daß das (richtigerweise) im wesentlichen auch der Kern jeglichen wirtschaftlichen Denkens zu sein hat.
Auch deinen beiden Anfangsthesen stimme ich zu, obwohl meine etwas anders lauten:
1) Es geht primär um Wohlstand nicht um Geld oder "Wachstum", dies sind die lediglich Folgen daraus.
2) Wohlstand definiert jeder für sich, aber ein ganz wesentlicher Teil davon ist das Resultat aus konstruktiver (!) Tätigkeit ("Arbeit", darunter fällt jeder wohlstandsfördernde, mehrwert-schaffende Prozess)
3) Es gilt das Prinzip von Angebot und Nachfrage zur Bestimmung des zu erbringenden Gegenwertes (Preises)

In dem Moment, als ich diese an sich allgemein bekannten Regeln verinnerlicht hatte, habe ich plötzlich kapiert, wie Wirtschaft läuft.
Daß sich da noch eine Menge Feinheiten (Psychologie, Fehlinformation, begrenzte Güter, Politische Interessen, etc.) platzieren lassen ist klar, tut dem Prinzip aber keinen Abbruch.

Skorpion968
05.11.2005, 03:16
a) Arbeit ist unbegrenzt vorhanden.

Arbeit ist NICHT unbegrenzt vorhanden. Das Arbeitsvolumen ist begrenzt:
a) durch die Bedürfnisse der Menschen zu einem gegebenen Zeitpunkt, und
b) durch die Möglichkeit dieser Menschen, die Erfüllung dieser Bedürfnisse nachzufragen.


Ich betrachte das Arbeitsvolumen als eine Scheibe.

Wenn das Arbeitsvolumen der geometrischen Form einer Scheibe folgt, kann es nicht unbegrenzt sein. Denn die geometrische Form der Scheibe ist mathematisch durch seine Grenzen erst definiert.


Freigewordene Mittel sollten der vorsichtigen Einführung eines Kombilohnmodells dienen

Bezüglich der Einführung von Kombilöhnen stimme ich dir zu.

wtf
05.11.2005, 04:40
Arbeit ist NICHT unbegrenzt vorhanden. Das Arbeitsvolumen ist begrenzt:
a) durch die Bedürfnisse der Menschen zu einem gegebenen Zeitpunkt, und
b) durch die Möglichkeit dieser Menschen, die Erfüllung dieser Bedürfnisse nachzufragen.

Wenn das Arbeitsvolumen der geometrischen Form einer Scheibe folgt, kann es nicht unbegrenzt sein. Denn die geometrische Form der Scheibe ist mathematisch durch seine Grenzen erst definiert.

Schön, Deine Antworten sind eine mathematische Richtigstellung, die zutreffen.

Was ich mit meinen Ausführungen widerlegen wollte ist die Behauptung, der Arbeitskuchen sei konstant groß und man müßte ihn nur gerecht (d.h. in kleineren Stücken) an alle verteilen, um das Problem der Arbeitslosigkeit zu lösen.

Das Gegenteil wäre der Fall: Bei dann steigenden Kosten würde der Kuchen kleiner.

Skorpion968
05.11.2005, 06:51
Schön, Deine Antworten sind eine mathematische Richtigstellung, die zutreffen.

Ich muss mich da selbst mal eben korrigieren: die geometrische Form der Scheibe gibts natürlich nicht. Ich hatte implizit angenommen, dass du damit die Kreisform meinst.


Was ich mit meinen Ausführungen widerlegen wollte ist die Behauptung, der Arbeitskuchen sei konstant groß und man müßte ihn nur gerecht (d.h. in kleineren Stücken) an alle verteilen, um das Problem der Arbeitslosigkeit zu lösen.

Das Gegenteil wäre der Fall: Bei dann steigenden Kosten würde der Kuchen kleiner.

Der Arbeitskuchen ist in der Tat nicht konstant groß. Er wird aber eben nicht nur durch das Angebot (das heißt, wie viel gearbeitet werden kann), sondern auch durch die Nachfrage (das heißt, wie viel von der Arbeitsleistung auch gekauft werden kann) bestimmt.

Wird viel gearbeitet, bei sinkenden Löhnen, zunehmenden Entlassungen und der Verteilung des Arbeitsaufkommens auf immer weniger Menschen, kann diese Arbeitsleistung nicht mehr ausreichend nachgefragt werden und wird damit zunehmend wertlos. Ein noch so teures oder billiges Produkt, das keiner mehr kauft, hat den Wert = 0.

Insofern wird der Kuchen bei steigenden Kosten nicht kleiner, sondern größer. Wenn mehr Nachfragepotenzial besteht (d.h. mehr Menschen können Arbeitsleistungen auch erwerben), dann ist der Bedarf an Arbeitsleistung auch größer. Dann wird mehr gearbeitet (allein schon weil mehr Menschen am Arbeitsprozess beteiligt sind), es entsteht durch die Mehrarbeit mehr Wertschöpfung und - das ist der entscheidende Punkt - die Wertschöpfung kann auch zu einem höheren Preis nachgefragt werden.

Bei konstantem Angebot bestimmt die Nachfrage den Wert der Arbeit. Bei konstantem Angebot und sinkender Nachfrage sinkt der Wert der Arbeit und der Kuchen wird kleiner. Bei steigendem Angebot und gleichbleibender Nachfrage sinkt der Wert der Arbeit ebenfalls. ALSO: NUR bei steigendem Angebot UND steigender Nachfrage entsteht Wachstum und NUR DANN wird der Kuchen größer.

Jodlerkönig
05.11.2005, 07:49
a) Arbeit ist unbegrenzt vorhanden.
b) Subventionen und andere Eingriffe des Staates sind schlecht.

.

absolut richtig! alle theorien, würden sich erübrigen, würde der staat sich aus allem raushalten!

politisch Verfolgter
05.11.2005, 08:30
Kapital ist äußerst positiv - es repräsentiert die weltbürgerlichen Freiheitsgrade individueller Selbstverwirklichung.
Dabei ist Zwangsarbeit zugunsten von Privatpersonen grundrechtlich und grundgesetzlich untersagt.
Nichteigner benötigen eigenverantwortlich verantwortungsgemeinschaftliche und individuell mental leistungsadäquate unternehmerische Kooperation, wobei die betriebl. Wertschöpfung leistungsgerecht auf ihre Erwirtschafter verteilt wird. Das bedingt also userzentriert vernetzungsoptimierte high tech Konglomerat mit der Managementvorgabe des user value. Damit sind sowieso zu 99.9 % von Nichteignern stammende high tech und Rationalisierung auf immer breiter gestreute Schultern zu verteilen. Wobei die Effizienz derartiger Netzwerke mit der Anzahl ihrer Mitglieder und user exponenziell zunimmt. Das sind staatsferne, selbsteigende, unveräußerliche, vernetzbare, abgabenfrei haltbare und marktwirtschaftl. angelegte rein jur. Personen, für deren Nutzung bezahlt wird. Sie dienen der Bedarfsdeckung ihrer user.
Dem sind alle öffentl. Mittel umzuwidmen, die momentan in Sozialstaat (z.B. in die Wertschöpfungs-Abschottung von Nichteignern), aufgeblähten ÖD, Eignervermögen und eignerzentrierte Wertschöpfung gepumpt werden. Die MWSt ist in eine allgemeine Wertschöpfungsabgabe umzuwandeln. Das Staatsdefizit repräsentiert die zinseszins-sicheren Kapitalgebirge der Staatsgläubiger - also deren Wohlstand. Es enstand durch die Finanzierung des mod. Feudalismus, der ohne Sozialstaat nicht überlebensfähig wäre.
Verbotene Zwangsarbeit zugunsten von Privatpersonen (also politische Verfolgung) ist aus dem Rechtsraum zu entsorgen. Nur user value ist eine "zumutbare Mitwirkungspflicht" von Nichteignern zur Wertschöpfung. Das mod. Lehnswesen (sog. "Arbeitsmarkt") entfällt.

Es gibt schier unendlich viel zu tun. Dazu können gar nicht genug Maschinen rund um die Uhr laufen, die von usern genutzt, weiterentwickelt und vernetzt werden.

Weltweit sind 100 000 000 Spitzengehirne komplett von mental leistungsadäquater Tätigkeit abgeschottet - die quälen sich in und am Rande der Slums durch ein erbärmliches Leben (die Unruhen in Frankreich sind nur ein Symptom dafür). Weitere 5 Mrd Menschen (also 50 mal diese 2 % sog. "Hochbegabten") sind ebenfalls von mentaler Leistungsadäquanz und von leistungsgerechter Wertschöpfungs-Verteilung abgeschottet. 170 000 Menschen krepieren tgl. daran (vor allem an verseuchtem Wasser, an verseuchten Nahrungsmitteln und an Hunger - auch an Elendskriminalität um die Verteilung von Brotkrumen).
Dieser mod. Feudalismus wird durch die auf Zwangsarbeit zugunsten von Eignern basierenden Sozialstaaten der Industrienationen künstlich am Leben gehalten und finanziert. Sozialisten personalisieren dazu das von Nichteignern er- und bewirtschaftete Kapital mit Eignern und verteufeln es damit gegenüber den Angebotserbringern bzw. Wertschöpfern klassenantagonistisch. Dem dient Marx als nützlicher Idiot, der ja genau das propagierte. Der Sozialismus ist also der Pseudolegitimations-Garant des mod. Feudalismus. Auch Sozialisten erklären Nichteigner zuständig für die Bedarfsdeckung von Eignern. Das ist kriminell. Diese Zwangsarbeit ist aus dem Rechtsraum zu entfernen.

Leider hält sich der Staat nicht aus der Wertschöpfung heraus: er garantiert, finanziert, organisiert und institutionalisiert vielmehr Zwangsarbeit zugunsten von Privatpersonen. Die politischen Feudalsekten haben sich den Staat per Sozialstaat und eigens dazu instrumentalisiertem ÖD zur fetten Beute gemacht, womit sie sich ihre Opfer gegenseitig zuhälterisch geiselnehmend in die gierigen Fänge treiben.
Doch der Rechtsraum hat den Nutzen des gesamten Souveräns zu bezwecken, der damit Subjekt, also Zweck seiner Wertschöpfung ist. Darin hat sich der Staat als grundlegender Vertragsgegenstand des Rechtsraums selbst zu erbringen.
Der Sozialstaat bezweckt also den Feudalstaat und gräbt damit einer demokr. Entwicklung das Wasser ab.

Weltweit eignen ein paar hunder Familien mehr als die ärmere Hälfte der Menschheit. Diese Relation gilt auch für den deutschen Rechtsraum - jeweils bis hinein in dessen Regionen, Städte und Stadtviertel. Genau das bewirkt die verheerende Krümmung der Eink./Verm.-Verteilung.

Es geht also zentral um die marktwirtschaftliche Doppelrolle: durch für sie nutzenmaximierende Angebotserbringung (mental leistungsadäquate und leistungsgerecht verteilte Wertschöpfung) breit gestreut kaufkräftige Nachfrager. Dazu ist die Marktwirtschaft vom mod. Feudalismus samt Zwangsarbeit zu entlasten. Nichteigner dienen also keineswegs der Bedarfsdeckung von Eignern. Userzentrierte Wertschöpfung hat vielmehr der Bedarfsdeckung von Nichteignern zu dienen.

Es geht also keinesfalls um sog. "Löhne", sondern um die leistungsgerechte Verteilung leistungsadäquat erwirtschafteter Wertschöpfung (Wertschöpfung ist die Differenz zw. betriebl. out- und input ohne "Löhne").

vG pV

Mohammed
05.11.2005, 11:39
absolut richtig! alle theorien, würden sich erübrigen, würde der staat sich aus allem raushalten!

Nee, das Libertäre funktioniert auch nicht.

Jodlerkönig
05.11.2005, 13:39
Nee, das Libertäre funktioniert auch nicht.

besser als diese fast-staatsgelenkte-wirtschaft ganz sicher!

ein beispiel, vorletztes jahr, hat die spd zusammen mit den grünen, die handwerksordung für zulassungspflichtige gewerke (meisterbetriebe) entrümpelt.... ergebniss war unter anderem, daß wir dieses jahr rnd., 1 mio schwarzarbeiter weniger hatten...und ein steuerplus von 3,8 mrd. euro..

wenn der staat mit seiner regelungswut, endlich mal die finger aus dem wirtschaftsleben rauslassen würde, könnte der ansich nicht so dumme bürger selbst mal entscheiden was er macht....und der bürger ist normalerweise nicht so dumm, daß er sich nur die finger verbrennt!

Roberto Blanko
05.11.2005, 14:11
...
Halt, er ist nicht wirklich blockiert, denn dort, wo der Staat nichts zu sagen hat, funktioniert alles: In der Schwarzarbeit (16% d. BSP). Wo Gewerkschaften oder andere Funktionäre nichts zu melden haben, funktioniert wunderbarerweise die Preisfindung: Der Lohn einer illegalen Putzhilfe (das dürften wohl 90% sein) und des Babysitters reguliert sich von selbst; es werden marktgerechte Preise bezahlt und es herrscht Vollbeschäftigung.
....

Nur komisch, daß die Preise für eine (Illegale) Putzfrau um die 8 Euro/Stunde liegen. Das würde die Dame als Angestellte noch nicht einmal brutto bekommen.

Deine Scheibentheorie ist ansonsten schlüssig. Nur wer will schon für kleines Geld arbeiten.

Gruß
Roberto

Kenshin-Himura
05.11.2005, 17:52
Zitat von wtf:
Erstaunt über die Theorie einiger Keynesjünger möchte ich hier einmal zum besten geben, wie Wirtschaft in meinen laienhaften Augen funktioniert. Zu Beginn folgende Thesen:

a) Arbeit ist unbegrenzt vorhanden.
b) Subventionen und andere Eingriffe des Staates sind schlecht.

(...)

Ich plädiere daher für die komplette Streichung aller Subventionen mit Ausnahme solcher, die für das Gedeihen des Staats unabkömmlich sind (Forschung, Bildung).

Na ja, Arbeit ist vielleicht nicht unbegrenzt vorhanden, weil auch die Ressourcen begrenzt sind, aber fast unbegrenzt, und zwar so viel, das wir nie und nimmer die Grenze erreichen könnten, selbst wenn wir Vollbeschäftigung und vergoldete Straßen hätten. Ansonsten gebe ich dir vollkommen recht, ein Keynes wäre schon seit Jahrzehnten genau das Richtige ! Es ist wirklich so ein altes gewerkschaftliches Dogma, dass Arbeit so ein festes Gut ist, was nur gerecht verteilt werden muss. (das alte, plebejische, proletarische Bild: Der König nimmt und das Geld weg und wird immer reicher, wir werden immer ärmer, also müssen wir ihn stürmen, uns das Geld zurückholen und ,,gerecht", sodass jeder genauso viel Geld habe.)

Manfred_g
05.11.2005, 20:16
...Deine Scheibentheorie ist ansonsten schlüssig. Nur wer will schon für kleines Geld arbeiten.

Gruß
Roberto

Wer's nötig genug hat. "Wollen" ist ein sehr relativer Begriff. Jedenfalls ist schon ein bisschen was nötig, um sich ein langes Leben und ein Mindestmaß an Bequemlichkeit zu erfüllen.

Wilhelm Tell
05.11.2005, 21:31
Mo, mom, MOMENT! Wohl oder übel, da muss man auf die Realität verweisen. Und die Realität ist, dass sogar die USA, die neoliberalen schlecht hin sogar, in den 30ern erkannten, dass sich die Wirtschaft mit eingriffen (NewDeal) und Subventionen besser, und vorallem schneller erholt.... aber ichgebe dir trotzdem in vielen punkten recht, wtf.