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Vollständige Version anzeigen : Gequälte Heimkinder....



Heifüsch
26.03.2014, 13:03
Ein trauriger Artikel aus dem heutigen Berliner "Tagesspiegel", der Fragen aufwirft. Woher kommt der hier geschilderte Sadismus? Sind das Spätfolgen der Nazidiktatur? Oder eines übersteigerten Sitte & Anstand-Faschismus, wie er auch in der christlich geprägten westdeutschen Nachkriegsgesellschaft zur Tagesordnung gehörte? Kinder wurden überall gequält, ausgebeutet, erniedrigt, mißbraucht oder auch schon mal getötet. In christlichen Anstalten ebenso wie in staatlichen, in Ost wie in West. Aber wo ist der gemeinsame Nenner für diesen heute nicht mehr nachvollziehbaren Sadismus zu suchen?

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Missbrauch in DDR-Jugendheimen
Kinder als Staatsfeinde

http://www.tagesspiegel.de/images/heprodimagesfotos87120140325ddrkinder-jpg/9661386/2-format1.JPG (http://www.tagesspiegel.de/images/heprodimagesfotos87120140325ddrkinder-jpg/9661386/2-format43.JPG)Trügerisches Idyll. Mädchen und Jungen eines Stralsunder Kinderheims harken in den 1980er Jahren auf dem Heimgelände. Doch eine Vielzahl der Heimkinder wurde schwer traumatisiert. - Foto: picture alliance / zb

Die Täter in DDR-Heimen folgten einer langen Tradition der brutalen Umerziehung. In diesem System muss der geschlossene Jugendwerkhof Torgau als das zentrale Gefängnis für Kinder und Jugendliche in der DDR gelten.

Für die „Jugendhilfe“ war in der DDR in der Zuständigkeit des Ministeriums für Volksbildung ein Heer von Funktionären, Erziehern und technischem Personal tätig. Unter langjähriger Leitung Margot Honeckers, Ministerin von 1963 bis 1989, ging es dabei offiziell um die „Herstellung günstiger Bedingungen für die sozialistische Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen, deren Erziehung, Entwicklung oder Gesundheit unter der Verantwortung der Erziehungsberechtigten nicht gewährleistet“ waren. Das geschah in zahllosen Kinderheimen, Spezialheimen, Durchgangsheimen und Jugendwerkhöfen (hier eine Übersicht im "DDR-Heimatlas"). (http://www.ddr-heimerziehung.de/index.php/2013-09-18-18-45-45) Letztere waren die Ultima Ratio des Erziehungssystems der DDR: Eingewiesen wurden junge Menschen, die gegen die rigide Heimordnung ihrer Anstalt verstießen, die ihrem Heim zu entfliehen suchten, die in der Schule auffällig waren, die sich dem Konformitätsdruck widersetzten.
http://urban.adspirit.de/adview.php?pid=1201&wmid=5765&nvc=1&ord=[timestamp]&target=-http://urban.adspirit.de/adview.php?tz=1395838820&pid=821&kid=2331&wmid=7633&sid=1&nvc=1&target1=-

Der „geschlossene Jugendwerkhof“ Torgau muss in diesem System als das zentrale Gefängnis für Kinder und Jugendliche in der DDR gelten.
Dort landete auch, wem „sexuelle Triebhaftigkeit“ und das ähnlich beliebig definierbare „abweichende Verhalten“ sowie „Schwererziehbarkeit“ vorgeworfen wurde. Schuleschwänzen war ein Delikt, das ebenso hinter die drei Meter hohen Mauern von Torgau führen konnte wie ein jugendlicher Republikfluchtversuch oder eine „faschistische Provokation“. Darunter wurde etwa „Staatsverleumdung“ verstanden oder gar das „Beschmutzen von Bildern von unseren Staatsmännern“.

Wer Beatmusik liebte und lange Haare trug konnte im Heim landen

In den 1960er Jahren betrachtete der Staat Jugendliche, die die „sozialistische Lebensweise“ dadurch störten, dass sie Beatmusik liebten, lange Haare trugen, sich betont westlich kleideten, als Gegner. Die Maßnahmen gegen „Gammler“ – so der offizielle Terminus der Diffamierung – bestanden in polizeilicher Willkür, gelegentlich zwangsweiser Vorführung beim Friseur oder im Scheren des Haares durch „Ordnungsgruppen der FDJ“. Häufig wurde „Umerziehung“ angeordnet und im Jugendwerkhof vollstreckt.
Der Jugendhilfe folgte die Strafjustiz, wenn es darum ging, Menschen durch „Erziehung“ auf den vorgesehenen Weg zu bringen. In einem typischen Urteil gegen einen jungen Mann Anfang der 1970er Jahre heißt es in der Begründung: „Ihr asoziales Verhalten ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass Sie eine völlig labile Einstellung zu den Grundpflichten unseres sozialistischen Staates und zur gesellschaftlichen Arbeit haben.“ Asozialität war in der DDR definiert als „eine dem Sozialismus wesensfremde Erscheinung“, die durch Einflüsse aus dem imperialistischen Herrschaftssystem und durch Rudimente der kapitalistischen Gesellschaft in der DDR verursacht sei.



http://www.tagesspiegel.de/wissen/missbrauch-in-ddr-jugendheimen-kinder-als-staatsfeinde/9661360.html

cajadeahorros
26.03.2014, 13:21
Daß die freie, westliche Welt ihren eigenen Heimkindern inzwischen Entschädigungen zahlen muß und daß man den ehemaligen Heimkindern diese Entschädigung nicht einmal zur freien Verfügung aushändigt, sondern jeder Cent durch irgendeinen Bürokraten genehmigt werden muß, daß man die Heimkinder also auch noch als Erwachsene ganz bewußt ENTMÜNDIGT, das vergißt der Tagesspiegel natürlich. (Gilt auch für Ossis!)

Im Behördendeutsch heißt das dann:


Hilfeleistungen für Folgeschäden: Diese können in unterschiedlicher Form gewährt werden, um Folgeschäden aus der Heimunterbringung zu mildern. Ziel ist es, mit den Hilfeleistungen an die Lebenssituation der Betroffenen anzuknüpfen und auf individuelle Bedürfnisse einzugehen.

http://www.fonds-heimerziehung.de/

http://schlaege.com/assets/images/Buchcover.jpg

luis_m
26.03.2014, 13:56
Diese "Heimkinder" obiger Darstellung gab es nicht nur in der BRD, DDR. In den skandinavischen Ländern trieb man es soweit, das Mädchen in solchen Einrichtungen sterilisiert wurden, und das zog sich bis in die 70 er hinein. Die meisten dieser Einrichtungen wurden von kirchlichen Trägern unterhalten und Organisationen die der sozialistischen Regierung nahestanden.

Nanu
26.03.2014, 14:00
Die Täter in DDR-Heimen folgten einer langen Tradition der brutalen Umerziehung.

Nun, auch heute beginnt die Indoktrination bereits im Kindergarten. Die Methoden sind allerdings etwas raffinierter geworden.

Heifüsch
26.03.2014, 15:01
Diese "Heimkinder" obiger Darstellung gab es nicht nur in der BRD, DDR. In den skandinavischen Ländern trieb man es soweit, das Mädchen in solchen Einrichtungen sterilisiert wurden, und das zog sich bis in die 70 er hinein. Die meisten dieser Einrichtungen wurden von kirchlichen Trägern unterhalten und Organisationen die der sozialistischen Regierung nahestanden.

Man sagt, es war eine sehr christlich geprägte Zeit damals. Die Kirchen waren noch voll und Gottes Gebote wurden geachtet. Vielleicht liegt´s ja gerade daran, daß ein "sündiges" Kind nichts wert war...


https://www.youtube.com/watch?v=jRaOX-GyeeY

Krabat
26.03.2014, 15:07
Man sagt, es war eine sehr christlich geprägte Zeit damals. ...

Ja natürlich. Die DDR war äußerst christlich geprägt. Eine nahezu rein katholischer Staat. Damit dürfte die Schuldfrage ausreichend geklärt sein.

Und Honnecker sang immer Hosianna und tanzte dazu den Schalmeientanz.

So liebe Kinder, jetzt wißt Ihr wie die DDR war.

Heifüsch
26.03.2014, 15:11
Ja natürlich. Die DDR war äußerst christlich geprägt. Eine nahezu rein katholischer Staat. Damit dürfte die Schuldfrage ausreichend geklärt sein.

Und Honnecker sang immer Hosianna und tanzte dazu den Schalmeientanz.

So liebe Kinder, jetzt wißt Ihr wie die DDR war.

Die waren immerhin christlich erzogen und geprägt. Genau wie die Russen, die ja eine noch längere Periode des verordneten Staatsatheismus überstehen mussten. Aber kaum war das System kollabiert, waren sie schon wieder drauf auf´m religiösen Trip. Ich denke also schon, daß die Wurzel dieses Übels im Christentum zu suchen ist, das die Nächstenliebe nur benutzt um seine dunkle Seite zu kaschieren...

Leberecht
26.03.2014, 15:18
Ja natürlich. Die DDR war äußerst christlich geprägt. Eine nahezu rein katholischer Staat. Damit dürfte die Schuldfrage ausreichend geklärt sein. Und Honnecker sang immer Hosianna und tanzte dazu den Schalmeientanz. So liebe Kinder, jetzt wißt Ihr wie die DDR war.
Stimmt! Die DDR war(ist?) ausgesprochen atheistisch. Als ´braves´ Kind dorthin vertriebener ostpreußischer Christen litt ich sehr darunter.

Affenpriester
26.03.2014, 15:20
Mein Vater war Heimkind, war wohl nicht so toll da...

Heifüsch
26.03.2014, 22:22
Mein Vater war Heimkind, war wohl nicht so toll da...

Ist das der Grund, weshalb du heute etwas, äh...daneben bist? >&.(

borisbaran
26.03.2014, 22:39
Daß die freie, westliche Welt ihren eigenen Heimkindern inzwischen Entschädigungen zahlen muß und daß man den ehemaligen Heimkindern diese Entschädigung nicht einmal zur freien Verfügung aushändigt, sondern jeder Cent durch irgendeinen Bürokraten genehmigt werden muß, daß man die Heimkinder also auch noch als Erwachsene ganz bewußt ENTMÜNDIGT, das vergißt der Tagesspiegel natürlich. (Gilt auch für Ossis!)
Im Behördendeutsch heißt das dann:
http://www.fonds-heimerziehung.de/
http://schlaege.com/assets/images/Buchcover.jpg
Was meinst du, was in der DDR passiert wäre, wenn sie nach Entschädigungen gefragt hätten?

Affenpriester
27.03.2014, 05:52
Ist das der Grund, weshalb du heute etwas, äh...daneben bist? >&.(

Bin ich daneben?

Heifüsch
27.03.2014, 08:19
Bin ich daneben?

Das natürlich nicht. Taktlos und verdorben, sagen wir mal so... <8´(

Affenpriester
27.03.2014, 08:21
Das natürlich nicht. Taktlos und verdorben, sagen wir mal so... <8´(

Ja, aber ich versuche immer irgendwie noch das Maß zu wahren, mein lieber Heifüsch. Auch Geschmacklosigkeiten gehören anständig dosiert. ;)

Brotzeit
27.03.2014, 09:10
Nun, auch heute beginnt die Indoktrination bereits im Kindergarten. Die Methoden sind allerdings etwas raffinierter geworden.

Tja ; was meisnt Du weshalb die Linken immer so scharf auf das Kultus - und Bildungsministerium sind ?
Weil auch die Nazis wussten, daß wer die jungen Menschen in der Hand hat; der hat später auch die Macht in der Hand!

Brotzeit
27.03.2014, 09:12
Was meinst du, was in der DDR passiert wäre, wenn sie nach Entschädigungen gefragt hätten?

"Au´Backe! .......Da wärest du bei den Kommunisten bzw. der SED nach Hohenschönhausen gekommen!"
Das sagte meine Verwandte als ich sie danach fragte!

Peaky
27.03.2014, 11:27
Ich weiß zwar nicht, ob auch das hierher gehört, doch ich bin 3 mal in sogenannte " Kindererholungsheime " geschickt worden, da ich als Kind etwas mickrig geraten war.

In den beiden ersten, 1966 und 1968 , wurden die Kinder geschlagen ( tägliche Backpfeifen ) , durften nicht zur Toilette gehen, wenn sie angeblich frech waren oder etwas ausgefressen hatten und wurden für Stunden in den dunklen Keller gesperrt. Dazu herrschte ein Ton wie auf einem Kasernenhof !

Es war der reinste Horror und das schlimme war, daß die Eltern einem das nicht glaubten.

Die 3. Kur , 1973, war jedoch nicht zu vergleichen mit den anderen beiden, da hatte sich alles sehr zum Vorteil verändert. Vielleicht auch, weil man da kein Kind mehr war, sondern eher ein Teenie , der sich im Ernstfall gegen die autoritären dicken Tanten gewehrt hätte.

Das alles war keinesfalls in der DDR, sondern hier im Westen !

borisbaran
27.03.2014, 13:06
"Au´Backe! .......Da wärest du bei den Kommunisten bzw. der SED nach Hohenschönhausen gekommen!"
Das sagte meine Verwandte als ich sie danach fragte!
Volltreffer!

Heifüsch
27.03.2014, 13:21
Ich weiß zwar nicht, ob auch das hierher gehört, doch ich bin 3 mal in sogenannte " Kindererholungsheime " geschickt worden, da ich als Kind etwas mickrig geraten war.

In den beiden ersten, 1966 und 1968 , wurden die Kinder geschlagen ( tägliche Backpfeifen ) , durften nicht zur Toilette gehen, wenn sie angeblich frech waren oder etwas ausgefressen hatten und wurden für Stunden in den dunklen Keller gesperrt. Dazu herrschte ein Ton wie auf einem Kasernenhof !

Es war der reinste Horror und das schlimme war, daß die Eltern einem das nicht glaubten.

Die 3. Kur , 1973, war jedoch nicht zu vergleichen mit den anderen beiden, da hatte sich alles sehr zum Vorteil verändert. Vielleicht auch, weil man da kein Kind mehr war, sondern eher ein Teenie , der sich im Ernstfall gegen die autoritären dicken Tanten gewehrt hätte.

Das alles war keinesfalls in der DDR, sondern hier im Westen !

Natürlich gehört das hierher. Und dein Bericht deutet ja auch an, daß´68 eben nicht die hierzuforum vielgerügte Wende hin zu moralischem Verfall bedeutete, sondern etwas ganz anderes: Die Überwindung der schwarzen christlichen "Pädagogik", die ich nicht nur in christlichen Heimen vermute, sondern auch in staatlichen, in Ost und West gleichermaßen. Aber christlich geprägt waren beide Teilstaaten, das wird wohl keiner bestreiten können.

Brotzeit
27.03.2014, 13:30
Ich weiß zwar nicht, ob auch das hierher gehört, doch ich bin 3 mal in sogenannte " Kindererholungsheime " geschickt worden, da ich als Kind etwas mickrig geraten war.

In den beiden ersten, 1966 und 1968 , wurden die Kinder geschlagen ( tägliche Backpfeifen ) , durften nicht zur Toilette gehen, wenn sie angeblich frech waren oder etwas ausgefressen hatten und wurden für Stunden in den dunklen Keller gesperrt. Dazu herrschte ein Ton wie auf einem Kasernenhof !

Es war der reinste Horror und das schlimme war, daß die Eltern einem das nicht glaubten.

Die 3. Kur , 1973, war jedoch nicht zu vergleichen mit den anderen beiden, da hatte sich alles sehr zum Vorteil verändert. Vielleicht auch, weil man da kein Kind mehr war, sondern eher ein Teenie , der sich im Ernstfall gegen die autoritären dicken Tanten gewehrt hätte.

Das alles war keinesfalls in der DDR, sondern hier im Westen !

Waren es kirchlich geführte oder staatliche Einrichtungen ?

cajadeahorros
27.03.2014, 22:13
Was meinst du, was in der DDR passiert wäre, wenn sie nach Entschädigungen gefragt hätten?

Genausoviel wie in der BRD bis vor wenigen Jahren. Nichts.

borisbaran
27.03.2014, 22:14
Genausoviel wie in der BRD bis vor wenigen Jahren. Nichts.
Doch. Die würden dann wegen staatsfeindlichen Umtrieben im Knast landen.

Peaky
28.03.2014, 04:12
Waren es kirchlich geführte oder staatliche Einrichtungen ?

Das waren alles stattliche Einrichtungen und finanziert wurde das Ganze über das Gesundheitsamt.

Ich habe keine Ahnung, ob es so etwas heute noch gibt. Meine Kinder waren alle recht proper drauf, die brauchten keine " Aufpäppelungskur " .

Stanley_Beamish
28.03.2014, 06:16
Ja natürlich. Die DDR war äußerst christlich geprägt. Eine nahezu rein katholischer Staat. Damit dürfte die Schuldfrage ausreichend geklärt sein.

Und Honnecker sang immer Hosianna und tanzte dazu den Schalmeientanz.

So liebe Kinder, jetzt wißt Ihr wie die DDR war.

Ist doch nur ein weiterer, jetzt schon im Stundentakt eröffneten Christenbashingstrang des dauerfrustrierten Berufsschwuliberts Heifüsch.
Von soviel Hass auf eine Institution durchdrungen zu sein, dass die Gedanken sich Tag und Nacht nur noch darum drehen, ist eigentlich bemitleidenswert.


Die Überwindung der schwarzen christlichen "Pädagogik", die ich nicht nur in christlichen Heimen vermute, sondern auch in staatlichen, in Ost und West gleichermaßen. Aber christlich geprägt waren beide Teilstaaten, das wird wohl keiner bestreiten können.


Woher kommt der hier geschilderte Sadismus? (..) in der christlich geprägten westdeutschen Nachkriegsgesellschaft zur Tagesordnung gehörte? (...)In christlichen Anstalten ebenso (...)


Die waren immerhin christlich erzogen und geprägt (...) daß die Wurzel dieses Übels im Christentum zu suchen ist


Die Überwindung der schwarzen christlichen "Pädagogik", die ich nicht nur in christlichen Heimen vermute, sondern auch in staatlichen, in Ost und West gleichermaßen. Aber christlich geprägt waren beide Teilstaaten, das wird wohl keiner bestreiten können.

cajadeahorros
29.03.2014, 08:32
Doch. Die würden dann wegen staatsfeindlichen Umtrieben im Knast landen.

25 Jahre ist die DDR tot aber kleine Plappermäulchen können immer noch mit ihr arbeiten. So wie jeder Krieg Deutschlands ja nicht so schlimm war wie der Adolf (also sind wir "gut") ist jeder innenpolitische Dreck nicht so schlimm wie in der DDR, also auch gut.

borisbaran
29.03.2014, 22:01
25 Jahre ist die DDR tot aber kleine Plappermäulchen können immer noch mit ihr arbeiten. So wie jeder Krieg Deutschlands ja nicht so schlimm war wie der Adolf (also sind wir "gut") ist jeder innenpolitische Dreck nicht so schlimm wie in der DDR, also auch gut.
Die Entschädigungen sind der Beweis des Rechtsstaates in Deutschland. In der DDR wären die wegen staatsfeindlicher Umtrieben im Knast gelandet.

Affenpriester
29.03.2014, 22:02
Die Entschädigungen sind der Beweis des Rechtsstaates in Deutschland. In der DDR wären die wegen staatsfeindlicher Umtrieben im Knast gelandet.

Hat mit Rechtsstaatlichkeit nur wenig zu tun...

borisbaran
29.03.2014, 22:02
Hat mit Rechtsstaatlichkeit nur wenig zu tun...
...weil?

Affenpriester
29.03.2014, 22:08
...weil?

Naja, so wie ich Rechtsstaatlichkeit verstehe heißt das nur, dass vorm Gesetz alle gleich sind, vor allem auch der Staat selbst wie die Regierenden.
Heißt, der Staat hat sich an seine Verfassung zu halten. Auch ein "Unrechtsstaat" kann ein Rechtsstaat sein, also rechtsstaatlich.
Nehmen wir mal die widerlichen Nürnberger Rassegesetze, rechtsstaatlich einwandfrei, müssen sich auch Regierungsmitglieder daran halten.
Stelle dir mal vor, es gibt ein absolut unmoralisches Gesetz, ein völlig indiskutables. Kommt das auf legitime Weise zustande und gilt es für alle wie den Staat selbst, ist es rechtsstaatlich.
Ist schon ein heißes Eisen mit der Rechtsstaatlichkeit, Boris.

Captain_Spaulding
01.04.2014, 21:33
Natürlich gehört das hierher. Und dein Bericht deutet ja auch an, daß´68 eben nicht die hierzuforum vielgerügte Wende hin zu moralischem Verfall bedeutete, sondern etwas ganz anderes: Die Überwindung der schwarzen christlichen "Pädagogik", die ich nicht nur in christlichen Heimen vermute, sondern auch in staatlichen, in Ost und West gleichermaßen. Aber christlich geprägt waren beide Teilstaaten, das wird wohl keiner bestreiten können.

Ich will deine Christenhatz nicht behindern, aber Misshandlungen von Heimkindern sind bis heute an der Tagesordnung, daran hat keine 68er Revolution etwas geändert. Das hat meistens etwas mit dem mangelnden Budget und der daraus folgenden Überarbeitung der Angestellten dort zutun, das Christentum oder auch die schwarze Pädagogik haben damit dagegen herzlich wenig zutun.
Außerdem solltest du vielleicht wissen, dass Christen in der DDR verfolgt wurden, angesichts dessen von einem christlich geprägten Land zu sprechen ist fast schon Wahnsinn.

mfg
Captain Spaulding

Heifüsch
01.04.2014, 21:41
Ich will deine Christenhatz nicht behindern, aber Misshandlungen von Heimkindern sind bis heute an der Tagesordnung, daran hat keine 68er Revolution etwas geändert. Das hat meistens etwas mit dem mangelnden Budget und der daraus folgenden Überarbeitung der Angestellten dort zutun, das Christentum oder auch die schwarze Pädagogik haben damit dagegen herzlich wenig zutun.
Außerdem solltest du vielleicht wissen, dass Christen in der DDR verfolgt wurden, angesichts dessen von einem christlich geprägten Land zu sprechen ist fast schon Wahnsinn.

mfg
Captain Spaulding

Natürlich möchtest du die behindern, aber du bist zu gut erzogen, das so offen zuzugeben >$.)=

Und natürlich ist mir die Rolle der Kirche in der DDR bekannt. Dort stand sie an der Seite der Unterdrückten, im Westen dagegen an der der Unterdrücker. Aber informier dich bitte erst mal über die grauenhaften Schicksale von Heimkindern in der Nachkriegszeit. Der Sadismus, der damals an der Tagesordnung war ist aus heutiger Sicht kaum noch nachzuvollziehen, zumal sich diese Zeit als eine zutiefst christliche verstand...

Captain_Spaulding
01.04.2014, 21:55
Natürlich möchtest du die behindern, aber du bist zu gut erzogen, das so offen zuzugeben >$.)=

Und natürlich ist mir die Rolle der Kirche in der DDR bekannt. Dort stand sie an der Seite der Unterdrückten, im Westen dagegen an der der Unterdrücker. Aber informier dich bitte erst mal über die grauenhaften Schicksale von Heimkindern in der Nachkriegszeit. Der Sadismus, der damals an der Tagesordnung war ist aus heutiger Sicht kaum noch nachzuvollziehen, zumal sich diese Zeit als eine zutiefst christliche verstand...

Angenommen ich würde mich darauf einlassen wollen, hast du einen Literatur-Tipp für mich?

mfg
Captain Spaulding

Heifüsch
01.04.2014, 22:11
Angenommen ich würde mich darauf einlassen wollen, hast du einen Literatur-Tipp für mich?

mfg
Captain Spaulding
Ich schau nach, stand by...

Heifüsch
01.04.2014, 22:21
Angenommen ich würde mich darauf einlassen wollen, hast du einen Literatur-Tipp für mich?

mfg
Captain Spaulding

Hier ein Videobeitrag zu einem sehr bemerkenswerten Film, der voriges Jahr im Fernsehen zu sehen war. Aber natürlich findest du bei Google unzählige Beiträge zum Thema. U.a. auch über kirchliche Säuglingsheime, denen gegenüber die heutige Diskussion über Adoptionsrechte für Schwule oder die Abtreibungsfrage der reinste Hohn ist. Viele der betroffenen Kinder wären wohl froh gewesen, rechtzeitig abgetrieben oder von wem auch immer adoptiert worden zu sein, anstatt in die Hände kaltherziger Schwestern und Nonnen zu fallen...


https://www.youtube.com/watch?v=zBcqN5krIvg

Heifüsch
01.04.2014, 22:27
https://www.youtube.com/watch?v=OzD0WQ1KPoo

"Kinder der Sünde..."


https://www.youtube.com/watch?v=2tJuz0D-hBI

Captain_Spaulding
02.04.2014, 12:55
Hier ein Videobeitrag zu einem sehr bemerkenswerten Film, der voriges Jahr im Fernsehen zu sehen war. Aber natürlich findest du bei Google unzählige Beiträge zum Thema. U.a. auch über kirchliche Säuglingsheime, denen gegenüber die heutige Diskussion über Adoptionsrechte für Schwule oder die Abtreibungsfrage der reinste Hohn ist. Viele der betroffenen Kinder wären wohl froh gewesen, rechtzeitig abgetrieben oder von wem auch immer adoptiert worden zu sein, anstatt in die Hände kaltherziger Schwestern und Nonnen zu fallen...


https://www.youtube.com/watch?v=zBcqN5krIvg

Ist schon echt "sic!", obwohl der Bericht ja auch ohne Gegendarstellung daher kommt, könnte also auch total übertriebenes Christenbashing sein...
Der Begriff "Kinderknast" ist ja heute noch ein gängiger Begriff für ein Kinderheim, insofern interressiert mich eben besonders, ob die Kulturrevolution den Heimkindern wirklich geholfen hat, oder ob sie nicht einfach von den Händen verantwortungsloser Katholiken in die Hände von verantwortungslosen Linken gegeben wurden...

Nimm's mir nicht übel, ich glaube dir deine Leidensgeschichte, nur will ich nicht glauben, dass die 68er irgendetwas besser gemacht haben.
... Den will ich einfach nichts gönnen, nicht mal den geringsten Erfolg...

Werd mir wohl mal dieses Buch downloaden , "Schläge im Namen des Herren" und dann mal weiter sehen...

mfg
Captain Spaulding

Captain_Spaulding
02.04.2014, 13:09
https://www.youtube.com/watch?v=OzD0WQ1KPoo

"Kinder der Sünde..."


https://www.youtube.com/watch?v=2tJuz0D-hBI

... Verdammt sic, das kann ich mir nicht mal angucken, besonders das untere nicht.

mfg

Heifüsch
02.04.2014, 13:40
... Verdammt sic, das kann ich mir nicht mal angucken, besonders das untere nicht.

mfg

YT-inkompatibel oder weil´s an die Nerven geht?

Das hier ist allerdings ein Problem:

"... Den (68ern) will ich einfach nichts gönnen, nicht mal den geringsten Erfolg..."

Um diese Schwarze Pädagogik-Thematik wirklich objektiv zu erfassen, musst du deine Aversionen schon ein wenig ausblenden und dir einfach mal die Fakten ansehen. Aber selbst wenn du dann zugeben musst, daß nicht alles schlecht war an der 68er Revolte, bleibt doch genügend übrig, wofür du sie kritisieren kannst. Ich übrigens auch...

Captain_Spaulding
02.04.2014, 13:59
YT-inkompatibel oder weil´s an die Nerven geht?
Die Nerven....


Das hier ist allerdings ein Problem:

"... Den (68ern) will ich einfach nichts gönnen, nicht mal den geringsten Erfolg..."

Um diese Schwarze Pädagogik-Thematik wirklich objektiv zu erfassen, musst du deine Aversionen schon ein wenig ausblenden und dir einfach mal die Fakten ansehen. Aber selbst wenn du dann zugeben musst, daß nicht alles schlecht war an der 68er Revolte, bleibt doch genügend übrig, wofür du sie kritisieren kannst. Ich übrigens auch...
Da hast du Recht, seh ich auch ein, war nur zur Hälfte ernstgemeint. So starke Aversionen kann ich garnicht hegen, dass ich meinen Verstand ausschalten kann.
... Deswegen bin ich ja so toll, ich bin an meine eigene Eisenmoral gekettet, das hat mich schon quer durch alle politischen Lager geführt.

mfg
Captain Spaulding

Heifüsch
02.04.2014, 20:39
Die Nerven....

Okay, dann kannst du eigentlich kein schlechter Mensch sein. Aber diesen fast schon verjährten Ersteindruck habe ich sowieso längst revidiert >8.)=

Da hast du Recht, seh ich auch ein, war nur zur Hälfte ernstgemeint. So starke Aversionen kann ich garnicht hegen, dass ich meinen Verstand ausschalten kann.
... Deswegen bin ich ja so toll, ich bin an meine eigene Eisenmoral gekettet, das hat mich schon quer durch alle politischen Lager geführt.

mfg
Captain Spaulding

Mir ist ein Suchender tausendmal lieber als einer, der behauptet, die Wahrheit gefunden zu haben. Und das betrifft Religiöse wie Politische gleichermassen. Ich mutiere übrigens gerade vom ziemlich Linken zum Halbrechten. Mal sehen, wo das noch enden wird...>8´(

Captain_Spaulding
02.04.2014, 21:13
Okay, dann kannst du eigentlich kein schlechter Mensch sein. Aber diesen fast schon verjährten Ersteindruck habe ich sowieso längst revidiert >8.)=


Mir ist ein Suchender tausendmal lieber als einer, der behauptet, die Wahrheit gefunden zu haben. Und das betrifft Religiöse wie Politische gleichermassen. Ich mutiere übrigens gerade vom ziemlich Linken zum Halbrechten. Mal sehen, wo das noch enden wird...>8´(

Hehe erinnert mich an andere berühmte Forengrößen wie ODO2G , hab zumindest mal gehört ,dass der auch mal ursprünglich links war.
Ich war auch mal links, also sowohl national als auch antinational, was soll ich sagen, ich bin froh, dass ich es nicht mehr bin...

mfg
Captain Spaulding

OneDownOne2Go
02.04.2014, 21:23
Hehe erinnert mich an andere berühmte Forengrößen wie ODO2G , hab zumindest mal gehört ,dass der auch mal ursprünglich links war.
Ich war auch mal links, also sowohl national als auch antinational, was soll ich sagen, ich bin froh, dass ich es nicht mehr bin...

mfg
Captain Spaulding

Na, ich komme eher vom anderen Ende des Spektrums, jedenfalls nicht von links. Wobei, betrachtet man sich manche Linksnationale, dann erkennt man da schon Ansätze zu sowas wie einer Querfront. Man bleibt zum Glück nicht ewig 20, mit 40 kann man vieles entspannter und pragmatischer sehen.

Captain_Spaulding
02.04.2014, 21:29
Na, ich komme eher vom anderen Ende des Spektrums, jedenfalls nicht von links. Wobei, betrachtet man sich manche Linksnationale, dann erkennt man da schon Ansätze zu sowas wie einer Querfront. Man bleibt zum Glück nicht ewig 20, mit 40 kann man vieles entspannter und pragmatischer sehen.

Naja zur Klärung, NS und andere "nationale Sozialisten" sind für mich eindeutig links zu verordnen, aber ich denke das war damals auch noch ein bisschen anders oder?
Ich habe dich wohl verwechselt, nimm's mir nicht übel, wir haben einfach zu viele Exlinke hier...

mfg
Captain Spaulding

Heifüsch
02.04.2014, 21:31
Hehe erinnert mich an andere berühmte Forengrößen wie ODO2G , hab zumindest mal gehört ,dass der auch mal ursprünglich links war.
Ich war auch mal links, also sowohl national als auch antinational, was soll ich sagen, ich bin froh, dass ich es nicht mehr bin...

mfg
Captain Spaulding

Politische Bewusstseinserweiterung erfolgt wohl meist von links nach rechts. Ich kenne zumindest keinen, der den umgekehrten Weg ging.
Mit ODO2G habe ich mir übrigens so manches anstrengende Wortgefecht geliefert, bis er mich schließlich akzeptierte. Als dahergelaufener Kreuzberger "Schwuler" mit nachwirkendem Linksdrall hat man auch nicht gerade das beste Renommee, logisch... >8.)=
Aber was war bei dir der entscheidende Denkanstoß? Würde mich mal interessieren...

Affenpriester
02.04.2014, 21:34
Hehe erinnert mich an andere berühmte Forengrößen wie ODO2G , hab zumindest mal gehört ,dass der auch mal ursprünglich links war.
Ich war auch mal links, also sowohl national als auch antinational, was soll ich sagen, ich bin froh, dass ich es nicht mehr bin...

mfg
Captain Spaulding

Wir waren doch alle mal links, einige von uns haben sogar Nazis gejagt als sie jung waren. Ich hatte inner Schule einen BW-Rucksack mit "Nazis raus" Aufschrift, "Kill Faschos" und sowas.
Ich war so stramm links wie kaum etwas ... links bin ich immernoch, aber national.

OneDownOne2Go
02.04.2014, 21:41
Naja zur Klärung, NS und andere "nationale Sozialisten" sind für mich eindeutig links zu verordnen, aber ich denke das war damals auch noch ein bisschen anders oder?
Ich habe dich wohl verwechselt, nimm's mir nicht übel, wir haben einfach zu viele Exlinke hier...

mfg
Captain Spaulding

Kein Problem, ich hätte auch gut links anfangen können, "hauptsache Radikal". Bedingt durch den familiären Hintergrund stand ich aber schon recht früh recht weit rechts. Ich kann mich irren, aber zumindest mit scheint es heute durchaus Ansätze zu geben, das ganz strikte Lagerdenken aufzugeben, und sich eher nach Positionen als "historischen politischen Vorbildern" zu gruppieren. Die Tauglichkeit von Rechts und Links ist sowieso mehr als begrenzt. Vor 20 Jahren hätte ich mich für solche Äußerungen allerdings wahrscheinlich mindestens angespuckt ;)

Nachtrag: Das ist ein interessantes Thema, aber hier OT. Eigener Strang?

Captain_Spaulding
02.04.2014, 22:05
Politische Bewusstseinserweiterung erfolgt wohl meist von links nach rechts. Ich kenne zumindest keinen, der den umgekehrten Weg ging.
Ich auch nicht , und das obwohl die Medien uns das ständig verkaufen wollen. Wobei die Medien ja auch meinen der NS stünde irgendwo Rechts, total verrückt diese Welt.


Mit ODO2G habe ich mir übrigens so manches anstrengende Wortgefecht geliefert, bis er mich schließlich akzeptierte. Als dahergelaufener Kreuzberger "Schwuler" mit nachwirkendem Linksdrall hat man auch nicht gerade das beste Renommee, logisch... >8.)=
Ach was glaubst du ,was ich für Wortgefechte mit dem User hatte... Im Nachinein betrachtet schon fast albern, weil wir politisch eigentlich recht nahe stehen, will ich behaupten.


Aber was war bei dir der entscheidende Denkanstoß? Würde mich mal interessieren...
Meinst du meinen Wechsel vom antinationalen linken Lager zum nationalen linken Lager oder widerum meine Abkehr vom NS?

mfg

Captain_Spaulding
02.04.2014, 22:14
Wir waren doch alle mal links, einige von uns haben sogar Nazis gejagt als sie jung waren. Ich hatte inner Schule einen BW-Rucksack mit "Nazis raus" Aufschrift, "Kill Faschos" und sowas.
War ja klar, dass du mal richtig gestört warst, aber ich denke in Mitteldeutschland lief das noch nen bisschen anders und du bist ja auch 10 Jahre älter als ich....
Als ich damals in der antinationalen Linken (Antifa) engargiert war , haben wir nur NPD-plakate vollgeschmiert ,uns besoffen und davon geredet Nazis aufs Maul zu hauen.


Ich war so stramm links wie kaum etwas ... links bin ich immernoch, aber national.

Kommt ja immer auf die Definition an, aber ich bin da inzwischen ziemlich weit weg, allgemein habe ich mich arg von platonischen Staatstheorien wie Sozialismus oder Nationalsozialismus distanziert.
Ist meiner Ansicht nach alles widernatürlich, wobei ich sagen muss,dass manche Ansätze unter liberalen Bedingungen vielleicht sinnvoll wären.

mfg
Captain Spauldinmg

Affenpriester
02.04.2014, 22:18
War ja klar, dass du mal richtig gestört warst, aber ich denke in Mitteldeutschland lief das noch nen bisschen anders und du bist ja auch 10 Jahre älter als ich....
Als ich damals in der antinationalen Linken (Antifa) engargiert war , haben wir nur NPD-plakate vollgeschmiert ,uns besoffen und davon geredet Nazis aufs Maul zu hauen.



Kommt ja immer auf die Definition an, aber ich bin da inzwischen ziemlich weit weg, allgemein habe ich mich arg von platonischen Staatstheorien wie Sozialismus oder Nationalsozialismus distanziert.
Ist meiner Ansicht nach alles widernatürlich, wobei ich sagen muss,dass manche Ansätze unter liberalen Bedingungen vielleicht sinnvoll wären.

mfg
Captain Spauldinmg

Heute bin ich noch viel gestörter, aber politisch sehe ich klarer. Was will man schon als 15jähriger Bengel über Politik wissen? Da gehts doch erst los mit der politischen Ader.
Man festigt sich so Mitte 20, hab ich das Gefühl. Man rutscht weg vom Extrem (meist linkes Lager) und pendelt sich irgendwie ein, bleibt aber politisch unkorrekt.
Außerdem wird man allgemein diplomatischer und gelassener. Aber ein kleiner Sozialist steckt immernoch in mir, irgendwie.

Flaschengeist
02.04.2014, 22:21
Kein Problem, ich hätte auch gut links anfangen können, "hauptsache Radikal". Bedingt durch den familiären Hintergrund stand ich aber schon recht früh recht weit rechts. Ich kann mich irren, aber zumindest mit scheint es heute durchaus Ansätze zu geben, das ganz strikte Lagerdenken aufzugeben, und sich eher nach Positionen als "historischen politischen Vorbildern" zu gruppieren. Die Tauglichkeit von Rechts und Links ist sowieso mehr als begrenzt. Vor 20 Jahren hätte ich mich für solche Äußerungen allerdings wahrscheinlich mindestens angespuckt http://www.politikforen.net/images/smilies/wink.gif

Nachtrag: Das ist ein interessantes Thema, aber hier OT. Eigener Strang?



War ja klar, dass du mal richtig gestört warst, aber ich denke in Mitteldeutschland lief das noch nen bisschen anders und du bist ja auch 10 Jahre älter als ich....
Als ich damals in der antinationalen Linken (Antifa) engargiert war , haben wir nur NPD-plakate vollgeschmiert ,uns besoffen und davon geredet Nazis aufs Maul zu hauen.



Kommt ja immer auf die Definition an, aber ich bin da inzwischen ziemlich weit weg, allgemein habe ich mich arg von platonischen Staatstheorien wie Sozialismus oder Nationalsozialismus distanziert.
Ist meiner Ansicht nach alles widernatürlich, wobei ich sagen muss,dass manche Ansätze unter liberalen Bedingungen vielleicht sinnvoll wären.

mfg
Captain Spauldinmg


Heute bin ich noch viel gestörter, aber politisch sehe ich klarer. Was will man schon als 15jähriger Bengel über Politik wissen? Da gehts doch erst los mit der politischen Ader.
Man festigt sich so Mitte 20, hab ich das Gefühl. Man rutscht weg vom Extrem (meist linkes Lager) und pendelt sich irgendwie ein, bleibt aber politisch unkorrekt.
Außerdem wird man allgemein diplomatischer und gelassener. Aber ein kleiner Sozialist steckt immernoch in mir, irgendwie.


Schöner Dialog, der mich schmunzeln lässt und Erinnerungen wach ruft.

Captain_Spaulding
02.04.2014, 22:25
Kein Problem, ich hätte auch gut links anfangen können, "hauptsache Radikal".
Hehe ,so kennt man dich garnicht.


Bedingt durch den familiären Hintergrund stand ich aber schon recht früh recht weit rechts. Ich kann mich irren, aber zumindest mit scheint es heute durchaus Ansätze zu geben, das ganz strikte Lagerdenken aufzugeben, und sich eher nach Positionen als "historischen politischen Vorbildern" zu gruppieren. Die Tauglichkeit von Rechts und Links ist sowieso mehr als begrenzt.
Seh ich genauso, das politische Spektrum wird heutzutage ohnehin nur missbraucht, gleicht eher einem Gut/Böse-Schema , verstehe nicht warum linke Ideen wie NS oder Nationalismus auf einmal Rechts stehen sollen. Und die ethnisch homogenen Sowjet-Staaten waren links? Was wäre dann ein Mensch, der die Ausländerrate der DDR für Deutschland fordert? Ein Rechter? Mit Sicherheit , aber die DDR war doch links....
Das könnte man endlos fortführen, da verwirft man es doch besser, denke ich.
... Alleine schon die Grundannahme ,dass alle Ideen , die den Multikulturalismus ablehnen stramm rechts stehen ist absurd, bis zur Hälfte des 20. Jahrhunderts wärst du noch in ganz Europa wegen Hochverrates und Verschwörung im Knast gelandet, wenn du so einen gemein gefährlichen Wahnsinn gefordert hättest...


Vor 20 Jahren hätte ich mich für solche Äußerungen allerdings wahrscheinlich mindestens angespuckt ;)
Ich denke mal wir beide wären als Jünglinge keine Freunde geworden... Das politische Spektrum habe ich schon seit meiner Antifa-Zeit kritisch gesehen.


Nachtrag: Das ist ein interessantes Thema, aber hier OT. Eigener Strang?
Welches Thema meinst du, unsere politische Vergangenheit oder das politische Spektrum?
Ansonsten halb so wild, is eh nur der Strang von Heifüsch.;)

mfg
Captain Spaulding

Heifüsch
02.04.2014, 22:31
Meinst du meinen Wechsel vom antinationalen linken Lager zum nationalen linken Lager oder widerum meine Abkehr vom NS?

mfg

In genau der Reihenfolge, step by step... >8.)=

Captain_Spaulding
02.04.2014, 22:37
Heute bin ich noch viel gestörter, aber politisch sehe ich klarer. Was will man schon als 15jähriger Bengel über Politik wissen? Da gehts doch erst los mit der politischen Ader.
Man festigt sich so Mitte 20, hab ich das Gefühl. Man rutscht weg vom Extrem (meist linkes Lager) und pendelt sich irgendwie ein, bleibt aber politisch unkorrekt.
Außerdem wird man allgemein diplomatischer und gelassener. Aber ein kleiner Sozialist steckt immernoch in mir, irgendwie.

Sehe ich genauso, wenn ich zurück denke ,was ich damals noch für Vorstellungen hatte, extrem naiv.
Aber ohne Naivität landet man auch nicht bei der Antifa, denke ich.

mfg

Affenpriester
02.04.2014, 22:40
Sehe ich genauso, wenn ich zurück denke ,was ich damals noch für Vorstellungen hatte, extrem naiv.
Aber ohne Naivität landet man auch nicht bei der Antifa, denke ich.

mfg

Naja, oder mit drei Promille und starken THC-Pflanzen.

OneDownOne2Go
02.04.2014, 22:48
Hehe ,so kennt man dich garnicht.

Seh ich genauso, das politische Spektrum wird heutzutage ohnehin nur missbraucht, gleicht eher einem Gut/Böse-Schema , verstehe nicht warum linke Ideen wie NS oder Nationalismus auf einmal Rechts stehen sollen. Und die ethnisch homogenen Sowjet-Staaten waren links? Was wäre dann ein Mensch, der die Ausländerrate der DDR für Deutschland fordert? Ein Rechter? Mit Sicherheit , aber die DDR war doch links....
Das könnte man endlos fortführen, da verwirft man es doch besser, denke ich.
... Alleine schon die Grundannahme ,dass alle Ideen , die den Multikulturalismus ablehnen stramm rechts stehen ist absurd, bis zur Hälfte des 20. Jahrhunderts wärst du noch in ganz Europa wegen Hochverrates und Verschwörung im Knast gelandet, wenn du so einen gemein gefährlichen Wahnsinn gefordert hättest...


Ich denke mal wir beide wären als Jünglinge keine Freunde geworden... Das politische Spektrum habe ich schon seit meiner Antifa-Zeit kritisch gesehen.

Welches Thema meinst du, unsere politische Vergangenheit oder das politische Spektrum?
Ansonsten halb so wild, is eh nur der Strang von Heifüsch.;)

mfg
Captain Spaulding

Ich meinte die politischen Werdegänge. Aber so lange Heifüsch nicht zur Axt greift ...

Als Jugendliche wäre wir mit Sicherheit heftig aufeinander geprallt, Ausgang ungewiss. Heute, das sehe ich ähnlich, stehen wir uns gar nicht mehr so fern, die Unterschiede liegen in der Mehrheit im Detail. Ich habe mich vom ganz rechten Rand gelöst, als ich festgestellt habe, dass ich dort auf komplexere Fragen keine wirklich brauchbaren Antworten bekam. Ideologie ist gut und schön, und sich für etwas ganz und gar einzusetzen, das ist ein Privileg der Jugend, aber das Leben ist eben eindeutig komplexer, als es sich in schwarz-weiß-Schemata abbilden lässt.

Was Links und Rechts angeht, diese Vereinfachung ist in der Auseinandersetzung zwischen "Massen" eine Notwendigkeit, nur Individuen können ein Problem differenziert betrachten, mit "Schwarmintelligenz" ist das nicht zu machen. Du hast ja schon einige griffige Beispiele angeführt, die das Absurde an dieser Kategorisierung deutlich machen, ich rechne aber trotzdem nicht damit, dass es - gleich einem Quantensprung - gelingen könnte, das ideologische Lagerdenken zu überwinden, um zu einer inhaltsorientierten Diskussion zu kommen. Da steht einem die Vermittelbarkeitsgrenze im Weg, und die scheint mir aktuell enger zu werden, nicht weiter.

Auch die Inanspruchnahme der Begriffe - nicht nur links und rechts, auch konservativ, liberal, sozial, etc, etc. - durch politische Akteure, die sich faktisch gar nicht (mehr) um Inhalte scheren, macht es nicht besser, im Gegenteil. So steht in der aktuellen Betrachtung jemand, der vor 20 Jahren noch einfach nur ein Konservativer gewesen wäre, heute bereits hart am rechten Rand, und das ist gewollt, davon bin ich inzwischen überzeugt. Je entkernter ein Begriff ist, desto handlicher ist er, wenn er für bestimmte Interessen instrumentalisiert werden soll. Das müsste erst mal beendet werden, bevor man sich Inhalten im größeren Maßstab zuwenden kann.

Captain_Spaulding
02.04.2014, 23:03
In genau der Reihenfolge, step by step... >8.)=

Also in die Antifa-Kreise geriet ich über ein Mädchen, in das ich damals seit geraumer Zeit verknallt war, ich war damals 15. Ich fand ihre Leute eigentlich ganz nett, mit denen hatte ich das erste mal Alkohol getrunken, von daher war es nur logisch ,dass man sich bestens verstand. So ging das auch eine Weile gut, dazu muss man sagen, dass ich ideologisch schon von anfang an etwas abseits stand, ich sah den Multikulturalismus zB sehr kritisch, Erfahrungen mit Kulturbereicherern damals taten ihr übriges. Außerdem war ich niemals wirklich antinational, ich habe eigentlich immer den Kompromiss gesucht, d.h. gegen die BRD-Regierung sein, aber "Deutschland" trotzdem als die Menschen verstehen , die darin leben. Lediglich mit dem Sozialismus konnte ich etwas anfangen.
Irgendwann auf so einer Veranstaltung gegen Rassismus geriet ich dann an so einen mitte 20-jährigen, 2 Meter großen Linksfaschisten, der mir an den Kragen wollte, weil ich die Gewalt gegen den politischen Gegner, in dem Fall Rassisten, hinterfragt hatte.
Und nachdem ich mit ansehen musste wie meine angeblichen Freunde nur belämmert da standen war der Drops für mich gelutsch, hatte Glück, dass mein großer Bruder auf dieser Veranstaltung anwesend war, ansonsten wäre ich da wohl auch nicht ganz unbeschadet rausgekommen.
Zu meinem Glück entwickelte das Mädchen eine Art Nymphomanie, was dazu führte, dass der Knochen zumindest gelegentlich zum Hund kam und ich ihrem linkslastigen Freundeskreis fern bleiben konnte, die vernünftigsten Leute von damals sind mir übrigens gefolgt, einer wohnt immernoch in meiner Nachbarschaft. Waren eigentlich keine schlechten Menschen da, jedenfalls die unter 20-Jährigen...

Naja das war's von meiner Antifa-Karriere, ich schreib morgen weiter, mir wird das langsam zu spät, muss morgen in die Uni.

Nachti

Captain Spaulding

Captain_Spaulding
02.04.2014, 23:06
Naja, oder mit drei Promille und starken THC-Pflanzen.

Das THC hab ich nach wie vor, von daher denke ich, lag es eher an der Naivität.

mfg

Affenpriester
02.04.2014, 23:06
Das THC hab ich nach wie vor, von daher denke ich, lag es eher an der Naivität.

mfg

Jaja, die Jugend, dir sei vergeben. ;)

Heifüsch
02.04.2014, 23:38
......Naja das war's von meiner Antifa-Karriere, ich schreib morgen weiter, mir wird das langsam zu spät, muss morgen in die Uni.

Nachti

Captain Spaulding

´Nacht Captain... OneDown hat übrigens recht. Das Thema hat was und ist eigentlich zu interessant um nur diesen Heimkinderstrang künstlich am Leben zu halten.
Komischerweise interessieren sich unsere Christen überhaupt nicht für diese Kinderschicksale, aber egal. Bis morgen...>&.)