Agesilaos Megas
01.03.2014, 11:27
Man meint, die aktuelle Lage in Deutschland sei problemschwanger und ernst.
Nein, im Land der Bahnhöfle und Wutbürger bewegt die Gemüter nichts heftiger als eine 16 Jahre alte Broschüre der GEW.
Grund: der Rochlin-Fragebogen, ein Test des amerikanischen Psychologen Martin Rochlin aus den 70ern:
https://www.utexas.edu/diversity/ddce/gsc/downloads/resources/Heterosexual_Questionnaire.pdf
Eine Frage, ob man Heterosexualität mit Elektroschocks therapieren lassen sollte - in Erinnerung an die amerikanischen Methoden im Umgang mit Homosexualität - löste, nicht ohne Kalkül, eine von den Oppositionsparteien CDU-FDP (sic!) lancierte Protestaktion aus. Die GEW nahm vor einigen Tagen die Broschüre aus dem Netz:
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Baden-Württemberg hat sich von ihren Lehrmaterialien zum Thema »Lesbische und schwule Lebensweisen« distanziert.http://vg04.met.vgwort.de/na/f980345923574ed2858bcb765ddf579cEin Fragebogen (http://www.stefan-niggemeier.de/blog/matthias-matussek-scheitert-an-fragebogen-fuer-siebtklaessler/), der heterosexuelle Jugendliche mit den Vorurteilen konfrontierte, denen üblicherweise homosexuelle Jugendliche ausgesetzt sind, hatte in den vergangenen Wochen für Aufregung gesorgt. Konservative Kritiker hatten ihn so verstanden oder verstehen wollen, als sollten hier Jungen und Mädchen in ihrer Heterosexualität verunsichert und irgendwie schwul gemacht werden.
Allerdings wird mehr und mehr deutlich, dass die GEW einen Zickzack-Kurs fährt; erst kürzlich, und damit überraschend, kamen berechtigte Zweifel an dieser Hexenjagd:
Nachtrag, 21:05 Uhr.
Die GEW wehrt sich nun doch gegen die Verunglimpfungen von FDP und CDU. GEW-Sprecher Matthias Schneider sagte (http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.broschuere-zum-thema-homosexualitaet-gew-ueberarbeitet-umstrittenen-fragebogen.8488e03b-17db-43d7-8292-d173764e5a17.html), Kritiker hätten die Fragen bewusst missverstanden und aus dem Kontext gelöst. Eine Arbeitsgruppe werde den Fragebogen mit einem noch deutlicheren Hinweis auf die Methodik der Verfremdung und Satire versehen.
Nachtrag, 26. Februar. Markus Hanisch aus dem GEW-Hauptvorstand schreibt mir und widerspricht meiner Darstellung:
Ihre Darstellung, die GEW distanziere sich von der Broschüre oder ihren Inhalte — oder habe dies getan — trifft allerdings nicht zu. Es kann keine Rede davon sein, dass wir vor der von konservativer Seite auf uns einprasselnden Kritik einknicken.
Das von Ihnen aufgeführte Zitat ist zwar korrekt, allerdings aus dem Zusammenhang gerissen. Zu keinem Zeitpunkt hat sich die GEW, auch nicht die zitierten Personen, von den Inhalten oder der Broschüre insgesamt distanziert. Es wurde lediglich eingeräumt, dass Fehlinterpretationen der Arbeitsmaterialien durch eine noch deutlichere Erläuterung von Sinn und Zweck des »heterosexuellen Fragebogens« vielleicht hätten vermieden werden können. Auch wenn uns bewusst ist, dass der Fragebogen von einem Großteil der Kritiker ganz bewusst falsch verstanden wurde. Um es diesen Kritikern der Akzeptanz sexueller Vielfalt nicht zu einfach zu machen, hat sich die GEW Baden-Württemberg entschieden, die Broschüre zu überarbeiten und mit einer Erläuterung zu versehen. Diese Überarbeitung ist aber auf keinen Fall als Rolle rückwärts oder Distanzierung zu verstehen. Je länger wir uns die — seit 16 Jahren existierende — Broschüre angeschaut haben, umso überzeugter sind wir von ihrem Inhalt.
http://www.stefan-niggemeier.de/blog/gew-distanziert-sich-von-schwul-lesbischer-aufklaerungsbroschuere/
Erst kürzlich hat ein Forist diese politisch lancierte Ente auch ins Forum gesetzt, um die Stimmung anzuheizen. Jener Forist ist kaum ein paar Tage hier angemeldet und war nur zwei Tage aktiv. Ob man in das HPF Schreiberlinge setzt, die Stimmung machen sollen?
Sollte dem so sein, hätten wir ein gutes Paradebeispiel, vorsichtiger zu urteilen und uns nicht leichtfertig und über Gefühle manipulieren zu lassen.
http://politikforen.net/showthread.php?149973-Elektroschocks-zur-Sexualerziehung-Die-kranken-Hirne-unseres-Schulsystems
Nein, im Land der Bahnhöfle und Wutbürger bewegt die Gemüter nichts heftiger als eine 16 Jahre alte Broschüre der GEW.
Grund: der Rochlin-Fragebogen, ein Test des amerikanischen Psychologen Martin Rochlin aus den 70ern:
https://www.utexas.edu/diversity/ddce/gsc/downloads/resources/Heterosexual_Questionnaire.pdf
Eine Frage, ob man Heterosexualität mit Elektroschocks therapieren lassen sollte - in Erinnerung an die amerikanischen Methoden im Umgang mit Homosexualität - löste, nicht ohne Kalkül, eine von den Oppositionsparteien CDU-FDP (sic!) lancierte Protestaktion aus. Die GEW nahm vor einigen Tagen die Broschüre aus dem Netz:
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Baden-Württemberg hat sich von ihren Lehrmaterialien zum Thema »Lesbische und schwule Lebensweisen« distanziert.http://vg04.met.vgwort.de/na/f980345923574ed2858bcb765ddf579cEin Fragebogen (http://www.stefan-niggemeier.de/blog/matthias-matussek-scheitert-an-fragebogen-fuer-siebtklaessler/), der heterosexuelle Jugendliche mit den Vorurteilen konfrontierte, denen üblicherweise homosexuelle Jugendliche ausgesetzt sind, hatte in den vergangenen Wochen für Aufregung gesorgt. Konservative Kritiker hatten ihn so verstanden oder verstehen wollen, als sollten hier Jungen und Mädchen in ihrer Heterosexualität verunsichert und irgendwie schwul gemacht werden.
Allerdings wird mehr und mehr deutlich, dass die GEW einen Zickzack-Kurs fährt; erst kürzlich, und damit überraschend, kamen berechtigte Zweifel an dieser Hexenjagd:
Nachtrag, 21:05 Uhr.
Die GEW wehrt sich nun doch gegen die Verunglimpfungen von FDP und CDU. GEW-Sprecher Matthias Schneider sagte (http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.broschuere-zum-thema-homosexualitaet-gew-ueberarbeitet-umstrittenen-fragebogen.8488e03b-17db-43d7-8292-d173764e5a17.html), Kritiker hätten die Fragen bewusst missverstanden und aus dem Kontext gelöst. Eine Arbeitsgruppe werde den Fragebogen mit einem noch deutlicheren Hinweis auf die Methodik der Verfremdung und Satire versehen.
Nachtrag, 26. Februar. Markus Hanisch aus dem GEW-Hauptvorstand schreibt mir und widerspricht meiner Darstellung:
Ihre Darstellung, die GEW distanziere sich von der Broschüre oder ihren Inhalte — oder habe dies getan — trifft allerdings nicht zu. Es kann keine Rede davon sein, dass wir vor der von konservativer Seite auf uns einprasselnden Kritik einknicken.
Das von Ihnen aufgeführte Zitat ist zwar korrekt, allerdings aus dem Zusammenhang gerissen. Zu keinem Zeitpunkt hat sich die GEW, auch nicht die zitierten Personen, von den Inhalten oder der Broschüre insgesamt distanziert. Es wurde lediglich eingeräumt, dass Fehlinterpretationen der Arbeitsmaterialien durch eine noch deutlichere Erläuterung von Sinn und Zweck des »heterosexuellen Fragebogens« vielleicht hätten vermieden werden können. Auch wenn uns bewusst ist, dass der Fragebogen von einem Großteil der Kritiker ganz bewusst falsch verstanden wurde. Um es diesen Kritikern der Akzeptanz sexueller Vielfalt nicht zu einfach zu machen, hat sich die GEW Baden-Württemberg entschieden, die Broschüre zu überarbeiten und mit einer Erläuterung zu versehen. Diese Überarbeitung ist aber auf keinen Fall als Rolle rückwärts oder Distanzierung zu verstehen. Je länger wir uns die — seit 16 Jahren existierende — Broschüre angeschaut haben, umso überzeugter sind wir von ihrem Inhalt.
http://www.stefan-niggemeier.de/blog/gew-distanziert-sich-von-schwul-lesbischer-aufklaerungsbroschuere/
Erst kürzlich hat ein Forist diese politisch lancierte Ente auch ins Forum gesetzt, um die Stimmung anzuheizen. Jener Forist ist kaum ein paar Tage hier angemeldet und war nur zwei Tage aktiv. Ob man in das HPF Schreiberlinge setzt, die Stimmung machen sollen?
Sollte dem so sein, hätten wir ein gutes Paradebeispiel, vorsichtiger zu urteilen und uns nicht leichtfertig und über Gefühle manipulieren zu lassen.
http://politikforen.net/showthread.php?149973-Elektroschocks-zur-Sexualerziehung-Die-kranken-Hirne-unseres-Schulsystems