Rudi Rollmops
25.02.2014, 13:35
Die christlichen Kirchen und die Politik - das ist ein spannendes historisches und aktuelles Feld. Beide, Kirche wie die Politik, haben seit Jahrhunderten teils miteinander, teils gegeneinander agiert und dabei jede Menge Schwachsinn abgeliefert. Nicht nur, aber es reicht für meine Begriffe.
Kirche und Politik bzw. Staat stehen somit für sehr vieles, was sich auch an miesen Dingen in der abendländischen Historie seit etwa dem 4 Jhd. ereignet hat, als der damailge römische Staat unter Kaiser Konstantin das damalige Christentum (bzw. den ihm genehmen Teil) als Staatsreligion anerkannte (Stichwort konstantinische Wende). Seit nun rund 16 Jahrhunderten in Italien, seit etwa dem frühen Mittelalter (ca. 1000 n. Chr.) zunehmend in Deutschland und dem übrigen Europa, galt und gilt das Christentum als weitgehend anerkannte Staatsreligion. Staat und Kirche haben seitdem vielerorts miteinander zu tun gehabt, mal in Rivalität, doch meist in Kooperation. Und das war nicht immer gut und war teils richtig übel.
Bedenklich wurde dieses Verhältnis im deutschen Faschismus, denn die beiden großen christlichen Kirchen haben es nicht geschafft, es nicht oder viel zu wenig versucht, der Menschenverachtung des deutschen Faschismus und damit auch em Staat Widerstand zu bieten. Zu sehr war man in das System verstrickt, zu sehr war man feige und gesesselt und hat dabei die christlichen 10 Gebote gebrochen.
Das ist einerseits verständlich, den ab 1933 wurde es schwer bis tödlich, einen solchen Widerstand zu bilden, die meisten von uns, mich selber eingeschlossen, wären vermutlich ähnlich angepasste Feiglinge gewesen, wenn wir nur noch die Wahl aufrechter Mensch, dafür einen Kopf kützer oder gebückte Kreatur, dafür noch mit Kopf, der nicht mehr denken darf. Es gab deswegen im Faschismus nur wenige Ausnahmen von später prominenten Widerständlern (z.B. den kath. Bischof von Münster Clemens August Graf von Galen, der mutig gegen die Tötung des angeblich lebensunwerten Lebens durch die Nazis predigte:
http://de.wikipedia.org/wiki/Clemens_August_Graf_von_Galen
...oder der ev. Theologe Dietrcih Bonhöffer, der als Mitglied der "Bekennenden Kirche" zusammen mit anderen mutigen Chrsten Widerstand gegen die Nazi-Diktatur zu leisten versuchte, dafür aber seinen Einsatz mit dem Leben bezahlen musste:
http://de.wikipedia.org/wiki/Dietrich_Bonhoeffer
In der Regel ist in den Kirchen wie im übrigen Leben eher eine feige Anpasse zu Hause und das besonders auch in unserer weichgespülten Demokratie, wo man zwar offiziell noch offen seine Meinung sagen kann, wo die nur aber selten jemand ernsthaft interessiert und wo man schnell blöd angemacht wird, wenn man von dieser Freiheit Gebrauch macht. Gerade die verklemmten Kirchen haben mit Leuten ihr Pronlem, die ihre Meinung sagen, besonders dann wenn diese Meinung dann nicht so zum weichgespülten parfümierten Programm der Kirchen passt, das da so fast jeden Sonntag und jedem Kirchentag runtergeleiert wirdm wie z.B.;
"Piep,piep, wir haben uns alle lieb, sind alle gut zueinander, niemad sagt ein böses Wort (heuchel) und wenn dann doch alles beim alten Murks bleibt dann helfe bitte du lieber Gott uns hilflosen selbst entmündigten Weicheiern!"
Kirche finde ich deswegen seit langem stinkend langweilig, unehrlich und furchtbar angepasst.
Offene Kritik an den Problemen, besonders an den eigentlichen Ursachen dieser Probleme gibt es kaum, soll es nicht geben. Hier findet sich ein riesiger Tabubereich und die Probleme sollen durch Spenden und die kostenlose Arbeit von Gutmütigen gelöst werden - ein dummes Spiel, das seit Jahrzehnten nicht klappt, weil es nicht klappen kann.
Meist wird so nur an den Symptomen herumdoktert, die Ursachen bleiben und damit die Gefahr, dass die alten Probleme bleiben bzw. neue hinzukommen. Doch anstatt nach 50 Jahren nicht wirklich erfolgreicher Sozial-und Entwicklungspolitik endlich die Augen auf zu machen und wenigstens in Form des geschriebenen oder gesprochenen Wortes (dazu sind eigentlich Predigten da) die aktuellen Probleme auf den Punkt zu bringen, schwurbeln die Popen allen Alters oder Couleur landauf/landab meist immer den glecihen pastoralen Singsang von der Kanzel, der ADS-Kinder in den Wahnsinn oder den handzahmen Normalbürger in den Tiefschlaf fallen lässt.
Zu dieser meiner negativen Sichtweise auf die Kirchen trifft es sich, dass das ev. Dekanat Dreieich eine aktuelle Veranstaltungsreihe betreibt, in der Politiker predigen. ich zitiere aus der Vorstellung des Programms:
Die Stadt der Zukunft - Vision und Wirklichkeit
Politiker predigen in der evangelischen Stadtkirche. Nicht zum ersten Mal sind in der Stadtkirche Menschen aus unterschiedlichen Berufen eingeladen, sich auf Grund ihrer Erfahrungen mit Vorstellungen des christlichen Glaubens auseinanderzusetzen. Im Rahmen des aktuellen Jahresthemas „Kirche findet Stadt“ im Evangelischen Dekanat Dreieich soll es bei der Predigtreihe zum Thema "Die Stadt der Zukunft - Vision und Wirklichkeit" in besonderer Weise um die Perspektiven unserer Gemeinwesen gehen.
Den Auftakt bildet die Predigt von Oliver Quilling (CDU), Landrat des Kreises Offenbach, am Sonntag, 23. Februar um 10 Uhr in der Stadtkirche, Wilhelm- Leuschner- Platz.
http://www.region-dreieich-evangelisch.de/
Ich war in dem besagten Gottesdienst und meine unguten Erfahrung wurden vollends bestätigt: In seiner ca. knapp 20 Minuten dauernden Predigt erlaubte sich Herr Quilling am Anfang seiner Predigt eine Menge richtiger, aber m.E. belangloser Fakten (was wir alles für Kirchen mit welchem Namen im Landkreis haben), kam aber dann in den weiteren 15 Minuten m.E. nicht so wirklich auf den Punkt.
Herr Quilling wies auf die jahrhunderte lange gute Tradition der Zusammenarbeit zwischen der Kirche und den Städten. Dass diese jahrhunderte lange angeblich so gute Tradition auch von sozialen Ungerechtigkeiten, Aufständen, Bildesrtürmen, Revolten, Bauernkriegen, Kirchenbesetzungen etc. angefüllt ist und dass diese gute Tradition auch nicht den schlimmen Faschismus verhindern konnte - kein Wort dazu fand sich in der nicht ganz kurzen Rede des Herrn Landrats.
Kirche würde an Gewicht verlieren, aber ihre Bedeutung behalten.
Toller Spruch, mag sogar einiges an philosophischer Wahrheit enthalten, aber was steckt dahinter?
Müssen sich die kleinen angepassten Christen immer den evtl. revolutinären Kern dieser Botschaft zusammen reinem?
Dieser putzigen Spruch genauer erklären zu wollen, hätte ich also nicht als Fehler gesehen,
aber leider war das Warten darauf eine Fehlanzeige.
Herr Quilling blieb weitgehend unkonkret, beschmuste mit einseitigen(und m.E. gegenüber den anderen Religionen unfairen) Komplimenten das Christentum und lobte die Kirche für ihr soziales Engagement, wobei er doch als Kommunalpolitiker wissen sollte, dass sich das die Kirche in aller Regel auch vom Staat bezahlen lässt (und nebenher die kirchlichen Mitarbeiter nicht selten schelcht behandelt).
Herrn Quillings Schmusekurs kann ich nur als einen vielleicht gutgemeinten, aber fehlerhaften Opportunismus gegenüber dem mittelprächtig großen Trupp von etwa 80 Leuten empfinden, die sich da in der nicht kleinen Stadtkirche versammelt hatten. Stadt und Kirche - für die 40 000 Langener Bürger scheint das nicht unbedingt das prickelnde Thema zu sein. Das sehe ich als verständlich, denn mit solch lauwarmen Predigten wie der von Herrn Quilling kann man selbst die Kerngemeinde langweilen, die bringt dann in der Kollekte noch 59 Euro und 7 Cent zusammen und schläft sich dem 2. Frühstück oder dem Mittagessen entgegen. Lebendiger Glauben sieht für meine Begriffe anders aus.
Hinterher gab es noch ein Kirchencafe. Cafe ist immer gut, besonders wenn es nichts kostet. Ich habe gleich meine eher unangenehme Pflichtübung hinter mich gebracht und als zweiter Dialogpartner den Herrn Landrat auf die m.E. erkennbaren Defizite seiner Predigt aufmerksam gemacht. Aus meiner Sicht blockte er meine Argumente ab, was mich nicht gerade freundlicher werden ließ, ich wurde etwas lauter und ungemütlicher, 2 Damen (ich vermute mal aus dem Kirchenvorstand oder zumindest dem aktiveren Kreis der Kerngemeinde) versuchten mich dann mit dem in Kirchen üblichen Vorwurf zu bermsen, ich wäre doch so aggressiv. Ich gab den beiden recht, ja ich wäre stinkig und ihätte meine Gründe dafür, z.B. die miese Lohndrückerei bei Daimler und überall im Land oder dass ich als Nachhilfelhrer via illegaler Zeitarbeit in einer Frankfurter Hauotschule zu dem Viertel des Lohns eines "echten" Lehrers ausgebeutet werden sollte.
Quilliing habe ich darauf hingewisen, dass die soziale Ungeerchtigkeit in Deutschland massiv zugenommen hat und dass erdas in seiner Position und mit seinem Gehalt vielleicht nur nicht sehen will, wenn er immer nur vom Ehrenamt und dem Engagemnet der Gutmütigen redet. Er warf mir auch einen Tunnelblick vor, ich gab ihm dafür den Tip, dass er mal mind. 100 000 Euro per anno als Kreishilfe für das neue Stadtteilzentrum in Sprendlingen in die Hand nehmen soll, damit dort arme Leute anständig bezahlt was zum arbeiten bekommen, anstatt wieder auf die ehrenamtliche Ausbeute von den dortigen Menschen zu setzten, die sich wegen irer Armut nicht viel leisten können.
Dann hatte ich mich ausdgeärgert und ich finde es ok, dass ich das erstemal mit einem Politiker am heiligen verlogenenSonntagmorgen in einer schönen neugotischen Stadtkirche etwas gezankt habe- mir ging s danach super. Danach noch 4 Tassen Kaffee und 7 Kekse verputzt und dem guten Landrat einen schönen Sonntag egwünscht und der mir auch - und nun mal sehen ob Dekan Zinke (der mit meinen kirchenkritischen mails im letzten Spätsommer ein Problem hatte) mir ein Hausverbot für seinen netten neugotischen Schuppen erteilt.
Wird er wahrscheinlich nicht machen- da er ein netter Mensch ist- halt nur zu nett...
Deswegen darf ich da wahrscheinlich so schnell keine Predigt dort halten,
onwohl mir das einen Schweinespass machen würde... :ätsch:
Kirche und Politik bzw. Staat stehen somit für sehr vieles, was sich auch an miesen Dingen in der abendländischen Historie seit etwa dem 4 Jhd. ereignet hat, als der damailge römische Staat unter Kaiser Konstantin das damalige Christentum (bzw. den ihm genehmen Teil) als Staatsreligion anerkannte (Stichwort konstantinische Wende). Seit nun rund 16 Jahrhunderten in Italien, seit etwa dem frühen Mittelalter (ca. 1000 n. Chr.) zunehmend in Deutschland und dem übrigen Europa, galt und gilt das Christentum als weitgehend anerkannte Staatsreligion. Staat und Kirche haben seitdem vielerorts miteinander zu tun gehabt, mal in Rivalität, doch meist in Kooperation. Und das war nicht immer gut und war teils richtig übel.
Bedenklich wurde dieses Verhältnis im deutschen Faschismus, denn die beiden großen christlichen Kirchen haben es nicht geschafft, es nicht oder viel zu wenig versucht, der Menschenverachtung des deutschen Faschismus und damit auch em Staat Widerstand zu bieten. Zu sehr war man in das System verstrickt, zu sehr war man feige und gesesselt und hat dabei die christlichen 10 Gebote gebrochen.
Das ist einerseits verständlich, den ab 1933 wurde es schwer bis tödlich, einen solchen Widerstand zu bilden, die meisten von uns, mich selber eingeschlossen, wären vermutlich ähnlich angepasste Feiglinge gewesen, wenn wir nur noch die Wahl aufrechter Mensch, dafür einen Kopf kützer oder gebückte Kreatur, dafür noch mit Kopf, der nicht mehr denken darf. Es gab deswegen im Faschismus nur wenige Ausnahmen von später prominenten Widerständlern (z.B. den kath. Bischof von Münster Clemens August Graf von Galen, der mutig gegen die Tötung des angeblich lebensunwerten Lebens durch die Nazis predigte:
http://de.wikipedia.org/wiki/Clemens_August_Graf_von_Galen
...oder der ev. Theologe Dietrcih Bonhöffer, der als Mitglied der "Bekennenden Kirche" zusammen mit anderen mutigen Chrsten Widerstand gegen die Nazi-Diktatur zu leisten versuchte, dafür aber seinen Einsatz mit dem Leben bezahlen musste:
http://de.wikipedia.org/wiki/Dietrich_Bonhoeffer
In der Regel ist in den Kirchen wie im übrigen Leben eher eine feige Anpasse zu Hause und das besonders auch in unserer weichgespülten Demokratie, wo man zwar offiziell noch offen seine Meinung sagen kann, wo die nur aber selten jemand ernsthaft interessiert und wo man schnell blöd angemacht wird, wenn man von dieser Freiheit Gebrauch macht. Gerade die verklemmten Kirchen haben mit Leuten ihr Pronlem, die ihre Meinung sagen, besonders dann wenn diese Meinung dann nicht so zum weichgespülten parfümierten Programm der Kirchen passt, das da so fast jeden Sonntag und jedem Kirchentag runtergeleiert wirdm wie z.B.;
"Piep,piep, wir haben uns alle lieb, sind alle gut zueinander, niemad sagt ein böses Wort (heuchel) und wenn dann doch alles beim alten Murks bleibt dann helfe bitte du lieber Gott uns hilflosen selbst entmündigten Weicheiern!"
Kirche finde ich deswegen seit langem stinkend langweilig, unehrlich und furchtbar angepasst.
Offene Kritik an den Problemen, besonders an den eigentlichen Ursachen dieser Probleme gibt es kaum, soll es nicht geben. Hier findet sich ein riesiger Tabubereich und die Probleme sollen durch Spenden und die kostenlose Arbeit von Gutmütigen gelöst werden - ein dummes Spiel, das seit Jahrzehnten nicht klappt, weil es nicht klappen kann.
Meist wird so nur an den Symptomen herumdoktert, die Ursachen bleiben und damit die Gefahr, dass die alten Probleme bleiben bzw. neue hinzukommen. Doch anstatt nach 50 Jahren nicht wirklich erfolgreicher Sozial-und Entwicklungspolitik endlich die Augen auf zu machen und wenigstens in Form des geschriebenen oder gesprochenen Wortes (dazu sind eigentlich Predigten da) die aktuellen Probleme auf den Punkt zu bringen, schwurbeln die Popen allen Alters oder Couleur landauf/landab meist immer den glecihen pastoralen Singsang von der Kanzel, der ADS-Kinder in den Wahnsinn oder den handzahmen Normalbürger in den Tiefschlaf fallen lässt.
Zu dieser meiner negativen Sichtweise auf die Kirchen trifft es sich, dass das ev. Dekanat Dreieich eine aktuelle Veranstaltungsreihe betreibt, in der Politiker predigen. ich zitiere aus der Vorstellung des Programms:
Die Stadt der Zukunft - Vision und Wirklichkeit
Politiker predigen in der evangelischen Stadtkirche. Nicht zum ersten Mal sind in der Stadtkirche Menschen aus unterschiedlichen Berufen eingeladen, sich auf Grund ihrer Erfahrungen mit Vorstellungen des christlichen Glaubens auseinanderzusetzen. Im Rahmen des aktuellen Jahresthemas „Kirche findet Stadt“ im Evangelischen Dekanat Dreieich soll es bei der Predigtreihe zum Thema "Die Stadt der Zukunft - Vision und Wirklichkeit" in besonderer Weise um die Perspektiven unserer Gemeinwesen gehen.
Den Auftakt bildet die Predigt von Oliver Quilling (CDU), Landrat des Kreises Offenbach, am Sonntag, 23. Februar um 10 Uhr in der Stadtkirche, Wilhelm- Leuschner- Platz.
http://www.region-dreieich-evangelisch.de/
Ich war in dem besagten Gottesdienst und meine unguten Erfahrung wurden vollends bestätigt: In seiner ca. knapp 20 Minuten dauernden Predigt erlaubte sich Herr Quilling am Anfang seiner Predigt eine Menge richtiger, aber m.E. belangloser Fakten (was wir alles für Kirchen mit welchem Namen im Landkreis haben), kam aber dann in den weiteren 15 Minuten m.E. nicht so wirklich auf den Punkt.
Herr Quilling wies auf die jahrhunderte lange gute Tradition der Zusammenarbeit zwischen der Kirche und den Städten. Dass diese jahrhunderte lange angeblich so gute Tradition auch von sozialen Ungerechtigkeiten, Aufständen, Bildesrtürmen, Revolten, Bauernkriegen, Kirchenbesetzungen etc. angefüllt ist und dass diese gute Tradition auch nicht den schlimmen Faschismus verhindern konnte - kein Wort dazu fand sich in der nicht ganz kurzen Rede des Herrn Landrats.
Kirche würde an Gewicht verlieren, aber ihre Bedeutung behalten.
Toller Spruch, mag sogar einiges an philosophischer Wahrheit enthalten, aber was steckt dahinter?
Müssen sich die kleinen angepassten Christen immer den evtl. revolutinären Kern dieser Botschaft zusammen reinem?
Dieser putzigen Spruch genauer erklären zu wollen, hätte ich also nicht als Fehler gesehen,
aber leider war das Warten darauf eine Fehlanzeige.
Herr Quilling blieb weitgehend unkonkret, beschmuste mit einseitigen(und m.E. gegenüber den anderen Religionen unfairen) Komplimenten das Christentum und lobte die Kirche für ihr soziales Engagement, wobei er doch als Kommunalpolitiker wissen sollte, dass sich das die Kirche in aller Regel auch vom Staat bezahlen lässt (und nebenher die kirchlichen Mitarbeiter nicht selten schelcht behandelt).
Herrn Quillings Schmusekurs kann ich nur als einen vielleicht gutgemeinten, aber fehlerhaften Opportunismus gegenüber dem mittelprächtig großen Trupp von etwa 80 Leuten empfinden, die sich da in der nicht kleinen Stadtkirche versammelt hatten. Stadt und Kirche - für die 40 000 Langener Bürger scheint das nicht unbedingt das prickelnde Thema zu sein. Das sehe ich als verständlich, denn mit solch lauwarmen Predigten wie der von Herrn Quilling kann man selbst die Kerngemeinde langweilen, die bringt dann in der Kollekte noch 59 Euro und 7 Cent zusammen und schläft sich dem 2. Frühstück oder dem Mittagessen entgegen. Lebendiger Glauben sieht für meine Begriffe anders aus.
Hinterher gab es noch ein Kirchencafe. Cafe ist immer gut, besonders wenn es nichts kostet. Ich habe gleich meine eher unangenehme Pflichtübung hinter mich gebracht und als zweiter Dialogpartner den Herrn Landrat auf die m.E. erkennbaren Defizite seiner Predigt aufmerksam gemacht. Aus meiner Sicht blockte er meine Argumente ab, was mich nicht gerade freundlicher werden ließ, ich wurde etwas lauter und ungemütlicher, 2 Damen (ich vermute mal aus dem Kirchenvorstand oder zumindest dem aktiveren Kreis der Kerngemeinde) versuchten mich dann mit dem in Kirchen üblichen Vorwurf zu bermsen, ich wäre doch so aggressiv. Ich gab den beiden recht, ja ich wäre stinkig und ihätte meine Gründe dafür, z.B. die miese Lohndrückerei bei Daimler und überall im Land oder dass ich als Nachhilfelhrer via illegaler Zeitarbeit in einer Frankfurter Hauotschule zu dem Viertel des Lohns eines "echten" Lehrers ausgebeutet werden sollte.
Quilliing habe ich darauf hingewisen, dass die soziale Ungeerchtigkeit in Deutschland massiv zugenommen hat und dass erdas in seiner Position und mit seinem Gehalt vielleicht nur nicht sehen will, wenn er immer nur vom Ehrenamt und dem Engagemnet der Gutmütigen redet. Er warf mir auch einen Tunnelblick vor, ich gab ihm dafür den Tip, dass er mal mind. 100 000 Euro per anno als Kreishilfe für das neue Stadtteilzentrum in Sprendlingen in die Hand nehmen soll, damit dort arme Leute anständig bezahlt was zum arbeiten bekommen, anstatt wieder auf die ehrenamtliche Ausbeute von den dortigen Menschen zu setzten, die sich wegen irer Armut nicht viel leisten können.
Dann hatte ich mich ausdgeärgert und ich finde es ok, dass ich das erstemal mit einem Politiker am heiligen verlogenenSonntagmorgen in einer schönen neugotischen Stadtkirche etwas gezankt habe- mir ging s danach super. Danach noch 4 Tassen Kaffee und 7 Kekse verputzt und dem guten Landrat einen schönen Sonntag egwünscht und der mir auch - und nun mal sehen ob Dekan Zinke (der mit meinen kirchenkritischen mails im letzten Spätsommer ein Problem hatte) mir ein Hausverbot für seinen netten neugotischen Schuppen erteilt.
Wird er wahrscheinlich nicht machen- da er ein netter Mensch ist- halt nur zu nett...
Deswegen darf ich da wahrscheinlich so schnell keine Predigt dort halten,
onwohl mir das einen Schweinespass machen würde... :ätsch: