PDA

Vollständige Version anzeigen : Warum sind die meisten Menschen des Westens Materialisten???



Bulldog
12.02.2014, 16:54
Eine Frage , die mich schon länger beschäftigt, ist die Frage, warum die meisten Menschen des Westens Materialisten sind???

Meiner Meinung nach hängt das mit der Aufklärung und der damit Verbundenen Zurückdrängung des Glaubens zusammen.

Auch die Sozialismen, die scheinbar auf Ideale basierende Ideologien sind, sind doch mehr oder minder materialistisch.

Und die Frage, die der Materialismus aufwirft, ist die Frage, ob materialistisch eingestellt Gesellschaften und Völker langfristig überleben können???

Oder ist der Materialismus das Ende des Westens und Deutschlands???

Selbst viele Gläubige, die ich kenne ,sind mehr oder minder materialistisch eingestellt.

Ist der Materialismus und sind materialistische Weltanschauungen das Ende einer langen Entwicklung des Menschen hin zu einem selbstbestimmten Wesen oder befindet sich der Mensch als Materialist nur wieder auf eine weiteren Irrweg???

Leo Navis
12.02.2014, 18:32
Menschen brauchen etwas woran sie glauben können. Während früher Glaube an die christliche (eine) Gottheit dominierte, ist es eben heute der Materialismus/Determinismus der Welt.

Philosophisch gesehen ist der Materialismus natürlich nicht haltbar; klassisches Induktionsproblem Humes, nach dem wir über die angebliche objektive, materielle Welt nichts wissen können. Jung hat das mal sehr schön in seinen "Archetypen" beschrieben (Schweizer Psychiater letztes Jahrhundert): Der Mensch möchte funktionstüchtig bleiben und braucht eine Verknüpfung zwischen seiner psychischen Realität und der Realität die er wahrnimmt, weswegen er sich selbst in die Außenwelt assimiliert. Während also früher die Außenwelt über Götter etc in die Innenwelt assimiliert wurde, die Welt also Teil des Individuums war, ist es heute umgedreht: Das Individuum ist Teil der Außenwelt und nichts weiter als ein aus Teilchen bestehendes Etwas. Letzten Endes ist beides nichts weiter als der Versuch der Erklärung der erlebten Realität.

Ich persönlich finde ja meine persönliche Lösung am besten, nach der "die Welt" nichts weiter ist als ein mentaler Zustand des Ichs. Dementsprechend würde die Welt nichts weiter als eine Projektion dessen sein, was wir das "Gehirn" nennen. Das wäre im Einklang mit deterministischen/materialistischen Erklärungsversuchen, es würde lediglich die Frage ob es eine Außenwelt wirklich gibt egalisieren (was wir, wie gesagt, sowieso nicht wissen können).

Die Grundlage dieser Sichtweise ist, simpel gesprochen, die Frage "Gibt es den Mond wenn ihn keiner anguckt". Wir würden in dem Moment davon ausgehen dass außerhalb der eigenen persönlichen Wahrnehmung es keine "Realität" gäbe, da der Terminus Realität immer nur in Verbindung mit der Wahrnehmung des Individuums Sinn ergäbe. Anders ausgedrückt: Man kann nichts wahrnehmen außerhalb der eigenen Wahrnehmung - logischerweise - und ob es etwas außerhalb der eigenen Wahrnehmung tatsächlich gibt wird egalisiert da man es sowieso nicht rauskriegen kann, weil jede Art von Information ja immer erst mal durch den eigenen Wahrnehmungsapparat laufen müsste.

Wie kommt es nun dazu dass dieser Apparat annimmt, es gebe eine äußere Realität - eine materialistische Welt? Nun, um leistungsfähig zu bleiben. Es kann sich selbst nicht mehr am Leben erhalten indem es die Realitäten seiner eigenen psychischen Wirklichkeit auf eine Gottheit oder ähnliches projiziert, da dieses "widerlegt" wurde (wurde es natürlich nicht, aber aufgrund der allgemeinen Entwicklung ist es für das Individuum kein "gutes" dh leistungsfähiges Modell mehr davon auszugehen), also braucht es einen Ersatz - und es nimmt einfach den allgemeinen Glauben der Gesellschaft - den Materialismus. Es ist für den Standardmenschen einfach nicht sinnvoll sich soweit Gedanken über die Welt zu machen dass es überhaupt das Existieren einer Außenwelt infrage stellt, auch wenn das eine durchaus sinnvolle und logische Frage ist (sollte jedem philosophisch interessierten spätestens seit Popper klar sein), stattdessen nimmt es einfach an dass diese auch real existiert und die Wahrnehmung auf Realität basiert.

Interessant ist dabei - um mal der mentalen Theorie ein wenig Vorschub zu leisten - die Tatsache, dass beispielsweise ein Photon ohne den entsprechenden Interpretator "Auge" und letzten Endes "Gehirn" überhaupt keinen Sinn ergibt. Wir brauchen ja überhaupt erst mal einen Interpretator wie ein Gehirn um die Daten die die angebliche Außenwelt uns liefert überhaupt verarbeiten zu können, weswegen das komplette Universum ohne ein Gehirn das in der Lage ist dieses zu verarbeiten für das Individuum selbst natürlich keinerlei Sinn ergibt. Es ergibt lediglich dann Sinn ohne eben dieses wenn wir eines von zwei Dingen annehmen: Entweder eine Art Weltgeist - Gott - oder eine fixe real existierende Außenwelt - was uns zum Materialismus führt.

Mit anderen Worten: Solcherlei Glaubenskomplexe sind dazu den Menschen am Leben zu erhalten - ihn leistungsfähig zu halten - damit er sein Primärziel, das Überleben der menschlichen Spezies, verwirklichen kann. Es ist ein Kunstgriff der Psyche ohne Beweise Dinge anzunehmen ("glauben") - wie eben Weltgeist (der letztlich lediglich eine Selbstprojektion ist) oder auch Materialismus (also das Annehmen einer fixen Außenwelt - eben auch eine Selbstprojektion). Wir nehmen in dem Moment den Menschen als biologisches Wesen an, das versucht innerhalb der Welt zu überleben - also eine stark materialistische Weltsicht, eigentlich - nehmen aber weiterhin an, dass die komplette Welt die ihn umgibt und die es wahrnimmt lediglich eine Selbstprojektion seines Gehirns ist, was durchaus Sinn ergibt, schließlich kann man die Welt nur deshalb wahrnehmen weil gewisse Reize über das Gehirn verarbeitet werden.

Es ist eine Art Mischform aus beidem.

Keine Ahnung ob das Deine Frage irgendwie beantwortet. Ich hoffe. ^^

Rumpelstilz
12.02.2014, 19:06
Eine Frage , die mich schon länger beschäftigt, ist die Frage, warum die meisten Menschen des Westens Materialisten sind???

Meiner Meinung nach hängt das mit der Aufklärung und der damit Verbundenen Zurückdrängung des Glaubens zusammen.

Auch die Sozialismen, die scheinbar auf Ideale basierende Ideologien sind, sind doch mehr oder minder materialistisch.

Und die Frage, die der Materialismus aufwirft, ist die Frage, ob materialistisch eingestellt Gesellschaften und Völker langfristig überleben können???

Oder ist der Materialismus das Ende des Westens und Deutschlands???

Selbst viele Gläubige, die ich kenne ,sind mehr oder minder materialistisch eingestellt.

Ist der Materialismus und sind materialistische Weltanschauungen das Ende einer langen Entwicklung des Menschen hin zu einem selbstbestimmten Wesen oder befindet sich der Mensch als Materialist nur wieder auf eine weiteren Irrweg???
ich bin ueberzeugt, dass die meisten Menschen sich auf einem Irrweg befinden, weil sie dumm sind. Nicht so sehr dumm, was die kognitiven Leistungen angeht, sondern emotional dumm.

Ein intelligenter und vorraussschauender Materialist kuemmert sich also nicht um Werte, sondern nur um das, was er sehen und anfassen kann. Er konsumiert also und haeuft den Rest an.

Ein verbloedeter Materialist kauft das, was ihm die Werbung anpreist, damit er andere Leute beeindruckt. Er kuemmert sich in erster Linie nicht um seine Beduerfnissse, sondern lebt eine Psychose aus, einen Wahn, der ihn mit Mitmenschen in ein Komkurrenzverhalten draengt, wo gar keine Konkurrenz notwendig waere.

Psyochotisch sein und unnuetze Dinge tun geht natuerlich nur, wenn man sich in einer gesicherten Situation befindet. Das "Ende" kann deshalb nicht nahe sein.

Die Frage ist nur, wie der materialistische Westen bei einem Wettstreit der Systeme abschneidet, wenn die anderen Systeme etwas mehr leisten als nur ein Siechtum oberhalb der Ueberlebensgrenze.

schastar
12.02.2014, 19:11
Eine Frage , die mich schon länger beschäftigt, ist die Frage, warum die meisten Menschen des Westens Materialisten sind???

Meiner Meinung nach hängt das mit der Aufklärung und der damit Verbundenen Zurückdrängung des Glaubens zusammen.

Auch die Sozialismen, die scheinbar auf Ideale basierende Ideologien sind, sind doch mehr oder minder materialistisch.

Und die Frage, die der Materialismus aufwirft, ist die Frage, ob materialistisch eingestellt Gesellschaften und Völker langfristig überleben können???

Oder ist der Materialismus das Ende des Westens und Deutschlands???

Selbst viele Gläubige, die ich kenne ,sind mehr oder minder materialistisch eingestellt.

Ist der Materialismus und sind materialistische Weltanschauungen das Ende einer langen Entwicklung des Menschen hin zu einem selbstbestimmten Wesen oder befindet sich der Mensch als Materialist nur wieder auf eine weiteren Irrweg???

Meiner Erfahrung nach ist es genau andersrum. Sieh dich nur mal in den anderen Ländern um. Da arbeiten Menschen oft 70 bis 80 Stunden die Woche weil sie den Rachen nicht voll kriegen können. Bei uns wird schon gejammert wenn sie mal 45 Stunden arbeiten sollen, Automobilbau arbeiten sie irgendwo 37 oder so.
Kommt dann Pack nach Deutschland hört man nichts als Forderungen.

derfreiegeist
12.02.2014, 19:53
Eine Frage , die mich schon länger beschäftigt, ist die Frage, warum die meisten Menschen des Westens Materialisten sind???

Meiner Meinung nach hängt das mit der Aufklärung und der damit Verbundenen Zurückdrängung des Glaubens zusammen.

Auch die Sozialismen, die scheinbar auf Ideale basierende Ideologien sind, sind doch mehr oder minder materialistisch.

Und die Frage, die der Materialismus aufwirft, ist die Frage, ob materialistisch eingestellt Gesellschaften und Völker langfristig überleben können???

Oder ist der Materialismus das Ende des Westens und Deutschlands???

Selbst viele Gläubige, die ich kenne ,sind mehr oder minder materialistisch eingestellt.

Ist der Materialismus und sind materialistische Weltanschauungen das Ende einer langen Entwicklung des Menschen hin zu einem selbstbestimmten Wesen oder befindet sich der Mensch als Materialist nur wieder auf eine weiteren Irrweg???

Auch ich halte den Materialismus für eines der größten Probleme unserer Gesellschaft.
Die Frage weshalb zur philosophischen Leitkultur geworden ist, lässt sich leicht beantworten. Es ist in der Regel nicht die persönliche Überzeugung der meisten Menschen, sondern es ist schlicht die generelle Auffassung der Gesellschaft, dass der Mensch effektiver ist, wenn er rational handelt. An dieser Behauptung ist auch absolut nichts falsch, aber welchen Wert hat unser Leben noch, wenn wir alle irrationalen Wünsche ausblenden?
Leider erkennen das die meisten nicht. Ich glaube für die Ursache, müssen wir einen Blick zurück in die Zeit der Aufklärung werfen. Die damalige Zeit war von fantastischen Entdeckungen in der Welt der Wissenschaften geprägt und man wollte sich abwenden von dem idealistischen Weltbild der Kirche. Seien wir ehrlich, der Idealismus (besonders in seiner Reinform nach Platon!) eignet sich wunderbar, um andere zu unterdrücken. Dass dies auch auf den Materialismus (z.B. bei Marx, aber auch beim Nationalsozialismus, siehe Rassenlehre) zutrifft, war den Aufklärern noch nicht bewusst.
Der Materialismus begann also seinen Siegeszug, der bis heute anhält, denn was wir durch ihn erreicht haben ist bemerkenswert: Wohlstand, Fortschritt in der Medizin, Telekommunikation usw. Dennoch dürfen wir nicht vergessen welche Gefahr der reine Materialismus auch mit sich bringt. Denn letzten Endes ist er eine Ideologie, die den Menschen zu einer Maschine macht, zu einem reinen Produzenten und Konsumenten.

Im Übrigen halte ich den Sozialismus nicht für materialistisch. Mit Marx war vielleicht der bedeutendste Theoretiker des Sozialismus ein Materialist, der seine Theorie auch materialistisch untermauerte. Aber es gab auch idealistische Ausprägungen des Sozialismus, z.B. bei Johann Gottlieb Fichte, welcher eine Planwirtschaft vorschlug, als Sowjetrussland noch undenkbar war, und selbst subjektiver Idealist war.

Klopperhorst
12.02.2014, 19:58
Eine Frage , die mich schon länger beschäftigt, ist die Frage, warum die meisten Menschen des Westens Materialisten sind???
...

Man sollte Materialismus nicht mit Konsum verwechseln.

---

jack000
12.02.2014, 20:24
Man sollte Materialismus nicht mit Konsum verwechseln.
Es ist davon auszugehen, das ethischer Materialismus (Also Konsum) gemeint ist.

@ Topic
Ich sehe da eher einen Rückgang bei dem Willen nach Konsumplunder. In den 50er und 60er Jahren hatte man mit 19 Jahren den Führerschein und einen VW-Käfer, in den 70er und 80er Jahren mit 18 den Führerschein und z.B. einen Golf oder Kadett.
In den 90ern hatte ich und nur einige meiner Freunde mit 18 einen Führerschein und Auto und inzwischen (heutzutage) spielen Führerschein und Auto fast überhaupt keine Rolle mehr.

Der tatsächliche Konsumplunder (Handy, Playstation, etc...) kostet deutlich weniger als ein Auto und Führerschein und das Geld wird lieber für Reisen, Party oder Faulheit ausgegeben.

Im Gegenteil formiert sich sogar der Minimalismus: http://mrminimalist.com/minimalismus/
(Ein Thema, das ich mir schon länger anschaue und mich dem mal näher widmen möchte)

Tantalit
12.02.2014, 20:31
Meiner Erfahrung nach ist es genau andersrum. Sieh dich nur mal in den anderen Ländern um. Da arbeiten Menschen oft 70 bis 80 Stunden die Woche weil sie den Rachen nicht voll kriegen können. Bei uns wird schon gejammert wenn sie mal 45 Stunden arbeiten sollen, Automobilbau arbeiten sie irgendwo 37 oder so.
Kommt dann Pack nach Deutschland hört man nichts als Forderungen.

35 Stunden sollten reichen auch gerne weniger, es wäre sinnvoller mehr Leute einzustellen als Überstunden zu genehmigen.

Erst schreibste von 80 Stunden freiwillig und dann schreibste es wird schon bei 45 Stunden gejammert.

Wie hättest du es denn gerne?

schastar
12.02.2014, 21:12
35 Stunden sollten reichen auch gerne weniger, es wäre sinnvoller mehr Leute einzustellen als Überstunden zu genehmigen.

Erst schreibste von 80 Stunden freiwillig und dann schreibste es wird schon bei 45 Stunden gejammert.

Wie hättest du es denn gerne?

Du solltest es noch einmal durchlesen und darüber nachdenken.

Klopperhorst
12.02.2014, 21:26
Es ist davon auszugehen, das ethischer Materialismus (Also Konsum) gemeint ist.
...

Der Materialismus betrachtet die Welt als die Entwicklung ihrer physikalischen Abfolge. Mit Wenn-Dann-Schlüssen wird die Welt aus den, von der Natur allgemein abgewonnenen, Regeln konstruiert. Das rationalistische Weltmodell, das mit Bacon und Descardes in Europa Einzug hielt, nötigt die Natur, unserem Verstande zu gehorchen. Wunder und Mythen haben in dieser Betrachtung keine objektive Realität mehr, denn sie folgen keinen allgemeinen Regeln, sind somit nicht wissenschaftlich verwertbar. Nur das, was die Natur als allgemeine und reproduzierbare Anschauung erzeugt, betrachten wir als Realität, als wahr und somit bewiesen.

----

Tantalit
12.02.2014, 21:34
Du solltest es noch einmal durchlesen und darüber nachdenken.

Du solltest vielleicht etwas konkreter werden dann müßte man weniger raten was du genau meist.

Genau andersherum was, der Glauben, der Westen, die Atheisten oder der Materialismus?

Bari
12.02.2014, 22:07
Unter der Annahme das ontologischer Materialismus gemeint ist:

Die Kirche der Abrahamiten konnte ihre theokratische judäochristliche Gewaltherrschaft über zig Jahrhunderte nur durch strengste Denkdiktatur und physischen und psychischen Terrorapparat aufrecht erhalten. Selbst diese Gewaltherrschaft war aber nicht im Volk durch geistige Durchdringung verwurzelt. Denn die Bibel war ja nur in Latein zu haben und das konnte fast niemand. Es war also eine auf geheim gehaltenen Doktrinen beruhende Terrorherrschaft. Im Zuge des technischen Fortschritts gewann der Materialismus als geläufiges Modell der wissenschaftlichen Methode an Gewicht. Also ist der technische Fortschritt mit Schuld, dass die christliche Doktrin zerfiel. Das prominenteste Alternativmodell der Zeit war und ist also der wissenschaftlich propagierte Materialismus, welchen Schopenhauer spöttisch als Apothekerlehrlingsphilosophie benennt.

Da die christlichen Dogmatiker aus der Tradition der abrahamitischen Terrorherrschaft sich bei griechischen Philosophien mit höheren Erkenntnissen und Konzepten (Seelenidee, Idealismus etc) bedient hatten (Platon, Aristoteles), war in der Gegenbewegung zum christlichen Dogmatismus absurder Tyrannei auch ein Bruch mit den besseren und wertvolleren Errungenschaften des europäischen Geistes populär.

Die stupide Vergötzung des Fortschritts und die Wahnvergessenheit gegen die Meriten des europäischen Geistes liessen in beschränkter Manier den Fokus wie besessen auf dem Materiebegriff als Universalschlüssel zur gesamten Welterkenntnis überhaupt. Obwohl in der Aufklärung schon Kant die Beschränktheit dieser Sichtweise und einen Weg zum transzendentalen Idealismus aufweist, wird noch heute Aufklärung mit Materialismus verknüpft wahrgenommen, weil man jedweden nichtmaterialistischen Ansatz als der wissenschaftlichen Methode entgegen stehend wähnt. Zumal die Materialisten um die Sozialismen gerne die Ideale der Aufklärung für sich und ihren stupiden Materialismus reklamieren.

Es zeigt sich: Die englische Schule hat den stupiden Materialismus und Empirismus an ihre Freihandelsdogmatik und ihre Heilslehre der totalen Ökonomie gebunden. Als auch die Sozialisten den dogmatischen Materialismus an ihren Sozialismus gebunden haben, wo sich die niedrigsten Ideen die Hand geben.
Beide, Freihandelsdogmatik und Sowjetsystem fußen auf derselben Deppenphilosophie des Materialismus, der den Menschen zum Produkt der Materie und der Sozialingenieure macht. Im beiden Fällen sind es die Sozialingenieure, welche die Menschen zu den Richtigen und das Glück der materiellen Bedürfnisbefriedigung total machen wollen (Think tanks u Stiftungen, Unternehmen, Werber, Psychologen bei den einen - Sowjets, der Staat bei den anderen) .

Hat sich eine Sichtweise einmal erst in der Masse festgesaugt, ist sie ganz schwer ohne Umbrüche loszuwerden. Allerdings macht fogendes Hoffnung: Kaum einer denkt den Materialismus zu Ende und konsequent durch. Denn täten das die meisten, würde es geradewegs in den Nihilismus führen. Denn erst in der Erkenntnis, dass der einzelne als Materieroboter keine Handlung selbst ausführen kann und all sein Handeln und Empfinden ein materiell und vollständig ohne "sein Zutun" ablaufender Materieprozess ist, erkennt der Materialist dass er keinen Willen hat und er nur Flimmern einer Substanz ist, die er nie beeinflussen wird, da er ein totales Passivum ist. Hieran schließt dann je nach Charakter der Nihilismus an oder die Neuorientierung.

Man kann also froher hoffnung sein, dass die Anstiege psychischer Krankheiten auf ein wachsendes Unbehagen deuten. Toter aus toter Materie in toter Welt total passiv nur Zeuge illusionär "eigener" Abläufe zu sein, ist die letzte Stufe der Materialisten. Und das ist vielen schon im Andämmern zu viel. Da rasten sie schon früher aus oder schleichen auf die Suche.

Die psychische Untragbarkeit der Lügen des Materialismus wird ihn im Todeskampf des Westens der Masse entfremden und ich bin schon gespannt. Dass die Masse den Materialismus nicht ansatzweise zu Ende denkt, weil er eben lebensfeindliches Lügengift ist, macht Hoffnung. Ähnlich wie das jüdische Christentum wird der Materialismus im Zuge weiterer Ansicht des Konzeptes immer weiter entkleidet werden.

p. s. Jemand schrieb die Nationalsozialisten seien Materialisten gewesen. Das stimmt so nicht, denn sie haben den Materialismus als jüdisches Gift verabscheut.

Erik der Rote
12.02.2014, 22:30
Eine Frage , die mich schon länger beschäftigt, ist die Frage, warum die meisten Menschen des Westens Materialisten sind???

Meiner Meinung nach hängt das mit der Aufklärung und der damit Verbundenen Zurückdrängung des Glaubens zusammen.

Auch die Sozialismen, die scheinbar auf Ideale basierende Ideologien sind, sind doch mehr oder minder materialistisch.

Und die Frage, die der Materialismus aufwirft, ist die Frage, ob materialistisch eingestellt Gesellschaften und Völker langfristig überleben können???

Oder ist der Materialismus das Ende des Westens und Deutschlands???

Selbst viele Gläubige, die ich kenne ,sind mehr oder minder materialistisch eingestellt.

Ist der Materialismus und sind materialistische Weltanschauungen das Ende einer langen Entwicklung des Menschen hin zu einem selbstbestimmten Wesen oder befindet sich der Mensch als Materialist nur wieder auf eine weiteren Irrweg???

wenn das Jenseits weg ist bleibt nur das Diesseits und die maximale Erfüllung seiner wünsche in diesem Diesseits !!!

wenn man richtig nachdenkt kommt man sehr schnell zu der Feststellung das alle höheren Ideale ohne Glauben nicht zu praktizieren sind ! Wieso sollte sich auch ein Mensch für irgendein Ideal aufopfern wenn er wüsste das es seinen Befriedigungen im Diesseits wiederspricht !

Bari
12.02.2014, 22:44
wenn das Jenseits weg ist bleibt nur das Diesseits und die maximale Erfüllung seiner wünsche in diesem Diesseits !!!

wenn man richtig nachdenkt kommt man sehr schnell zu der Feststellung das alle höheren Ideale ohne Glauben nicht zu praktizieren sind ! Wieso sollte sich auch ein Mensch für irgendein Ideal aufopfern wenn er wüsste das es seinen Befriedigungen im Diesseits wiederspricht !

Auch die Annahme, Du würdest handeln ist ein Überbleibsel einer nicht materialistischen Philosophie. Als Materialist muss man notgedrungen das Konzept einer eigenen Handlung als Illusion ansehen. Du hast auch keinen Willen als Materialist aus demselben Grund. Beides sind so unsinnige Vorstellungen im Materialismus wie Gott und Gnade. Kann es nicht geben.

Jeder Materialist ist aufgerufen seine Begriffe und Vorstellungen zu entrümpeln. Jeder Gedanke, jede "Handlung" ist dann ein Produkt einer allumfassenden und Dich bestimmenden - und nicht umgekehrt! - Materie. Du musst den Preis des Materialismus entrichten: Du bist zu 100% und in jedem Augenblick total passiv. Allerdings bekommst Du einen Film im Bewusstsein abgespielt, der diese Abläufe protokolliert. Aber da sind sie schon längst determiniert.

Bulldog
12.02.2014, 23:45
Man sollte Materialismus nicht mit Konsum verwechseln.

---

Habe ich auch nicht gemacht!!!

Ich meine schon den philosophischen Materialismus.

Das die geistig einfachen Leute unter Materialismus Konsum verstehen , ist den eigentlichen Materialisten dann aber durchaus recht.

dr-esperanto
13.02.2014, 00:10
Der Materialismus ist eine Folge des Rationalismus, des Kartesianismus von Descartes. Dessen Credo besagte, dass nur das zweifelsfrei Beweisbare als wissenschaftliche Erkenntnis dienen kann. Während die Kirche immer Glaube und Vernunft zusammen gesehen hatte, wollte die Wissenschaft nur die Vernunft gelten lassen. Dieser Zustand hält bis heute an, obwohl auch der Wissenschaft langsam dämmert, dass es mehr gibt, als wir mit unseren beschränkten Sinnen und der Vernunft erfassen können.
Descartes und seine Mitaufklärer waren fest in venezianischen Netzwerken verankert. Diesen Noch-Weltbeherrschern auf dem absteigenden Ast ging es gerade nicht um die Wissenschaft und um die Technik, sondern sie wollten den immensen wissenschaftlichen und technischen Fortschritt der italienischen Renaissance stoppen, damit sich das Volk nicht mehr und mehr von den Reichen und Mächtigen durch die Technik unabhängig machen könnte. Denn was ist denn der Kartesianismus und der Materialismus anderes als eine sehr beschränkte und verkürzte Sicht der Realität? Wenn ich für weitere wissenschaftliche Studien nur akzeptieren darf, was auch wirklich ohne jeden Zweifel bewiesen ist, dann werde ich nicht furchtbar weit in Wissenschaft und Technik kommen. Genau das war die Absicht. http://www.youtube.com/watch?v=NFeSm5x4W4o
http://tarpley.net/online-books/against-oligarchy/how-the-dead-souls-of-venice-corrupted-science/
Über die Schule kam dieses verstümmelte wissenschaftliche Denken der Aufklärer halt leider auch in unsere Völker.

Bulldog
13.02.2014, 00:15
Menschen brauchen etwas woran sie glauben können. Während früher Glaube an die christliche (eine) Gottheit dominierte, ist es eben heute der Materialismus/Determinismus der Welt.

Philosophisch gesehen ist der Materialismus natürlich nicht haltbar; klassisches Induktionsproblem Humes, nach dem wir über die angebliche objektive, materielle Welt nichts wissen können. Jung hat das mal sehr schön in seinen "Archetypen" beschrieben (Schweizer Psychiater letztes Jahrhundert): Der Mensch möchte funktionstüchtig bleiben und braucht eine Verknüpfung zwischen seiner psychischen Realität und der Realität die er wahrnimmt, weswegen er sich selbst in die Außenwelt assimiliert. Während also früher die Außenwelt über Götter etc in die Innenwelt assimiliert wurde, die Welt also Teil des Individuums war, ist es heute umgedreht: Das Individuum ist Teil der Außenwelt und nichts weiter als ein aus Teilchen bestehendes Etwas. Letzten Endes ist beides nichts weiter als der Versuch der Erklärung der erlebten Realität.

Ich persönlich finde ja meine persönliche Lösung am besten, nach der "die Welt" nichts weiter ist als ein mentaler Zustand des Ichs. Dementsprechend würde die Welt nichts weiter als eine Projektion dessen sein, was wir das "Gehirn" nennen. Das wäre im Einklang mit deterministischen/materialistischen Erklärungsversuchen, es würde lediglich die Frage ob es eine Außenwelt wirklich gibt egalisieren (was wir, wie gesagt, sowieso nicht wissen können).

Die Grundlage dieser Sichtweise ist, simpel gesprochen, die Frage "Gibt es den Mond wenn ihn keiner anguckt". Wir würden in dem Moment davon ausgehen dass außerhalb der eigenen persönlichen Wahrnehmung es keine "Realität" gäbe, da der Terminus Realität immer nur in Verbindung mit der Wahrnehmung des Individuums Sinn ergäbe. Anders ausgedrückt: Man kann nichts wahrnehmen außerhalb der eigenen Wahrnehmung - logischerweise - und ob es etwas außerhalb der eigenen Wahrnehmung tatsächlich gibt wird egalisiert da man es sowieso nicht rauskriegen kann, weil jede Art von Information ja immer erst mal durch den eigenen Wahrnehmungsapparat laufen müsste.

Wie kommt es nun dazu dass dieser Apparat annimmt, es gebe eine äußere Realität - eine materialistische Welt? Nun, um leistungsfähig zu bleiben. Es kann sich selbst nicht mehr am Leben erhalten indem es die Realitäten seiner eigenen psychischen Wirklichkeit auf eine Gottheit oder ähnliches projiziert, da dieses "widerlegt" wurde (wurde es natürlich nicht, aber aufgrund der allgemeinen Entwicklung ist es für das Individuum kein "gutes" dh leistungsfähiges Modell mehr davon auszugehen), also braucht es einen Ersatz - und es nimmt einfach den allgemeinen Glauben der Gesellschaft - den Materialismus. Es ist für den Standardmenschen einfach nicht sinnvoll sich soweit Gedanken über die Welt zu machen dass es überhaupt das Existieren einer Außenwelt infrage stellt, auch wenn das eine durchaus sinnvolle und logische Frage ist (sollte jedem philosophisch interessierten spätestens seit Popper klar sein), stattdessen nimmt es einfach an dass diese auch real existiert und die Wahrnehmung auf Realität basiert.

Interessant ist dabei - um mal der mentalen Theorie ein wenig Vorschub zu leisten - die Tatsache, dass beispielsweise ein Photon ohne den entsprechenden Interpretator "Auge" und letzten Endes "Gehirn" überhaupt keinen Sinn ergibt. Wir brauchen ja überhaupt erst mal einen Interpretator wie ein Gehirn um die Daten die die angebliche Außenwelt uns liefert überhaupt verarbeiten zu können, weswegen das komplette Universum ohne ein Gehirn das in der Lage ist dieses zu verarbeiten für das Individuum selbst natürlich keinerlei Sinn ergibt. Es ergibt lediglich dann Sinn ohne eben dieses wenn wir eines von zwei Dingen annehmen: Entweder eine Art Weltgeist - Gott - oder eine fixe real existierende Außenwelt - was uns zum Materialismus führt.

Mit anderen Worten: Solcherlei Glaubenskomplexe sind dazu den Menschen am Leben zu erhalten - ihn leistungsfähig zu halten - damit er sein Primärziel, das Überleben der menschlichen Spezies, verwirklichen kann. Es ist ein Kunstgriff der Psyche ohne Beweise Dinge anzunehmen ("glauben") - wie eben Weltgeist (der letztlich lediglich eine Selbstprojektion ist) oder auch Materialismus (also das Annehmen einer fixen Außenwelt - eben auch eine Selbstprojektion). Wir nehmen in dem Moment den Menschen als biologisches Wesen an, das versucht innerhalb der Welt zu überleben - also eine stark materialistische Weltsicht, eigentlich - nehmen aber weiterhin an, dass die komplette Welt die ihn umgibt und die es wahrnimmt lediglich eine Selbstprojektion seines Gehirns ist, was durchaus Sinn ergibt, schließlich kann man die Welt nur deshalb wahrnehmen weil gewisse Reize über das Gehirn verarbeitet werden.

Es ist eine Art Mischform aus beidem.

Keine Ahnung ob das Deine Frage irgendwie beantwortet. Ich hoffe. ^^

Widerlegung des philosophischen Materialismus.

Es ist aber falsch, dass wir gar nichts über die materielle Welt wüssten.

Nur kann der Materialismus, der sich die Naturwissenschaften gern als Fundament wählt, die Ursachen der materiellen Welt und damit auch die Fundamente des Materialismus nicht beantworten.

Der Materialismus als Philosophie und die daus folgenden Weltanschauungen bleiben also immer unvollständige Philosophien.

Der Idealismus und die Religionen versuchen Antworten zu geben bzw. geben Antworten.

Bulldog
13.02.2014, 00:20
Ein intelligenter und vorraussschauender Materialist kuemmert sich also nicht um Werte, sondern nur um das, was er sehen und anfassen kann. Er konsumiert also und haeuft den Rest an.


Materie ist der höchste idealisierte Wert des philosophischen Materialismus.



Ein verbloedeter Materialist kauft das, was ihm die Werbung anpreist, damit er andere Leute beeindruckt. Er kuemmert sich in erster Linie nicht um seine Beduerfnissse, sondern lebt eine Psychose aus, einen Wahn, der ihn mit Mitmenschen in ein Komkurrenzverhalten draengt, wo gar keine Konkurrenz notwendig waere.


Die "verblödeten" Materialisten sind aber die Lieblinge des materialistischen Kapitalismus.



Psyochotisch sein und unnuetze Dinge tun geht natuerlich nur, wenn man sich in einer gesicherten Situation befindet. Das "Ende" kann deshalb nicht nahe sein.

Die Frage ist nur, wie der materialistische Westen bei einem Wettstreit der Systeme abschneidet, wenn die anderen Systeme etwas mehr leisten als nur ein Siechtum oberhalb der Ueberlebensgrenze.

Ja, von der Weltanschauung zur Psychose ist es oft nur ein kleiner Schritt.

Es gibt Psychologen, die behaupten, dass zumindest die radikalen Weltanschauungen allesamt Psychosen sind.

Bulldog
13.02.2014, 00:21
Meiner Erfahrung nach ist es genau andersrum. Sieh dich nur mal in den anderen Ländern um. Da arbeiten Menschen oft 70 bis 80 Stunden die Woche weil sie den Rachen nicht voll kriegen können. Bei uns wird schon gejammert wenn sie mal 45 Stunden arbeiten sollen, Automobilbau arbeiten sie irgendwo 37 oder so.
Kommt dann Pack nach Deutschland hört man nichts als Forderungen.

Schrecklich oberflächlicher und undifferenzierter Beitrag.

Heifüsch
13.02.2014, 00:24
Eine Frage , die mich schon länger beschäftigt, ist die Frage, warum die meisten Menschen des Westens Materialisten sind???

Meiner Meinung nach hängt das mit der Aufklärung und der damit Verbundenen Zurückdrängung des Glaubens zusammen.

Auch die Sozialismen, die scheinbar auf Ideale basierende Ideologien sind, sind doch mehr oder minder materialistisch.

Und die Frage, die der Materialismus aufwirft, ist die Frage, ob materialistisch eingestellt Gesellschaften und Völker langfristig überleben können???

Oder ist der Materialismus das Ende des Westens und Deutschlands???

Selbst viele Gläubige, die ich kenne ,sind mehr oder minder materialistisch eingestellt.

Ist der Materialismus und sind materialistische Weltanschauungen das Ende einer langen Entwicklung des Menschen hin zu einem selbstbestimmten Wesen oder befindet sich der Mensch als Materialist nur wieder auf eine weiteren Irrweg???

Die "Materie" ist nun mal das einzig Reale, das wir von allen Seiten betrachten und einschätzen können. Materialismus und Realismus sind deswegen vertrauenserweckender als immaterielle dogmatische Ideologien, von denen wir nach den Verwirrungen des letzten Jahrhunderts verständlicherweise endgültig die Schnauze vollhaben.
Und natürlich hat sich auch das organisierte Christentum als willfähriger Unterstützer irrationaler Heilsversprechen irrer Despoten hergegeben, um letztendlich mitsamt den alten Autoritäten unterzugehen.

Bulldog
13.02.2014, 00:25
Es ist davon auszugehen, das ethischer Materialismus (Also Konsum) gemeint ist.



Nein, der angewandte, gelebte Materialismus der gewöhnlichen Menschen folgt aus dem philosophischen Materialismus der Denker.

Es ist fatal, diesen Zusammenhang nicht zu verstehen oder aber ihn zu verstehen aber zu negieren.

Rumpelstilz
13.02.2014, 00:29
[...]
Es gibt Psychologen, die behaupten, dass zumindest die radikalen Weltanschauungen allesamt Psychosen sind.
Das sind Behauptungen, um das eigene System schoenzureden und Alternativen zu daemonisieren.

Das Problem jeglicher Gesellschaftsordnung ist, das in der Flasche nicht das drin ist, was auf dem Etikett steht. Weiterhin waere auch jede Gesekkschaftsform zu ertragen, wenn es keine Verbrechen, keinen Betrug, keine Hinterlist und keinen Zwang gaebe.

In einer BRD, wie sie Merkel beschreibt, liesse sich gut leben.

Bulldog
13.02.2014, 00:29
Die "Materie" ist nun mal das einzig Reale, das wir von allen Seiten betrachten und einschätzen können
.
.

Tja, wissen wir wirklich, was Materie ist???

Haben wir wirklich die materielle Welt verstanden???



Materialismus und Realismus sind deswegen vertrauenserweckender als immaterielle dogmatische Ideologien, von denen wir nach den Verwirrungen des letzten Jahrhunderts verständlicherweise endgültig die Schnauze vollhaben.
.

Gerade die roten Ideologien bauen auf dem Materialismus auf.

Sie verwechseln Materialismus mit der Realität und machen die materielle Welt selbst zu einem Ideal.

Klopperhorst
13.02.2014, 00:34
Habe ich auch nicht gemacht!!!

Ich meine schon den philosophischen Materialismus.

Das die geistig einfachen Leute unter Materialismus Konsum verstehen , ist den eigentlichen Materialisten dann aber durchaus recht.


Der europäische Materialismus lässt den Willen des Menschen und somit alles Ideelle aus seinen materiellen Bedürfnissen erwachsen. Dies wurde durch den Siegeszug der Naturwissenschaften untermauert und steht heute wie ein Fixstern am Firmament, der Leitmotiv und Maxime aller gesellschaftlichen Bewegung geworden ist.

Deswegen liegt das Heil Europas in seinem materiellen Untergang, in seiner biologischen Zerstörung. Wir müssen, wenn wir unseren alten Glauben wiederfinden wollen, erst verbrennen und damit den Materialismus ausmerzen, so dass sich aus der Asche dieser beiden Erscheinungen der eigentliche Wille freier und uneingeschränkter denn je entfalten kann.

---

Bulldog
13.02.2014, 00:36
wenn das Jenseits weg ist bleibt nur das Diesseits und die maximale Erfüllung seiner wünsche in diesem Diesseits !!!


Genau dies folgt wohl aus dem philosophischen Materialismus.

So viel wie möglich Glück , durch maximale Anhäufung funktionaler Materie.

Ob die philosophischen Materialisten das gewollt haben, wage ich zu bezweifeln.



wenn man richtig nachdenkt kommt man sehr schnell zu der Feststellung das alle höheren Ideale ohne Glauben nicht zu praktizieren sind ! Wieso sollte sich auch ein Mensch für irgendein Ideal aufopfern wenn er wüsste das es seinen Befriedigungen im Diesseits widerspricht !


Doch sind sie.

Wenn die Ideale selbst zum Fundament eines Glaubens werden.

Bulldog
13.02.2014, 00:40
Der europäische Materialismus lässt den Willen des Menschen und somit alles Ideelle aus seinen materiellen Bedürfnissen erwachsen. Dies wurde durch den Siegeszug der Naturwissenschaften untermauert und steht heute wie ein Fixstern am Firmament, der Leitmotiv und Maxime aller gesellschaftlichen Bewegung geworden ist.

---

Gleichzeitig reicht gerade den nach Sinn suchenden Menschen der Materialismus als Weltanschauung nicht.

Sie suchen nach mehr und verlangen auch nach mehr.

Muss aber nicht heißen, dass sie dann bei den Religionen landen.

OneDownOne2Go
13.02.2014, 00:42
Eine Frage , die mich schon länger beschäftigt, ist die Frage, warum die meisten Menschen des Westens Materialisten sind???

Meiner Meinung nach hängt das mit der Aufklärung und der damit Verbundenen Zurückdrängung des Glaubens zusammen.

Auch die Sozialismen, die scheinbar auf Ideale basierende Ideologien sind, sind doch mehr oder minder materialistisch.

Und die Frage, die der Materialismus aufwirft, ist die Frage, ob materialistisch eingestellt Gesellschaften und Völker langfristig überleben können???

Oder ist der Materialismus das Ende des Westens und Deutschlands???

Selbst viele Gläubige, die ich kenne ,sind mehr oder minder materialistisch eingestellt.

Ist der Materialismus und sind materialistische Weltanschauungen das Ende einer langen Entwicklung des Menschen hin zu einem selbstbestimmten Wesen oder befindet sich der Mensch als Materialist nur wieder auf eine weiteren Irrweg???

Ich glaube, der Mensch ist letztlich immer ein "Materialist", was auch nicht weiter verwunderlich ist, immerhin lebt er faktisch Zeit seines Lebens unentrinnbar in der materiellen Welt, und kann sein Überleben letztendlich nur "dinglich" sichern. Glauben und Ideologien sind letztlich nur partielle Substitute für ausbleibenden materiellen Erfolg, wo dieser nicht erringbar ist, flüchten die Menschen in immaterielle und teils sogar irrationale Vorstellungswelten, was sie aber der Notwendigkeit des materiellen Überlebens auch nicht entheben kann.

Sicher, man kann darüber streiten, woran materieller Erfolg sich bemisst, ist erst mal die Grenze überschritten, ab der ein Überleben sicher ist. Aber das stete Streben nach "mehr, von allem" ist dem Menschen ureigen, und es wird ihm niemals verloren gehen. Es richtet sich nur immer wieder mal neu aus, es rücken andere Ziele in den Fokus dieses Drangs. Beim setzen dieses Fokus' ist der Mensch oft fremdgesteuert, Erziehung, Prägung, gesellschaftlicher Konsens über die Definition von Erfolg bestimmen seinen Schwerpunkt, und die Mehrheit der Menschen hat schon deswegen nicht die Wahl, sich gegen diesen Mechanismus zu entscheiden, weil sie gar nicht weiß, dass er abläuft.

Der gesamte Aufstieg des Westens ist nur diesem Drang geschuldet, sein Niedergang, an dessen Beginn wir wohl leider stehen, ist aber nicht durch den Materialismus verschuldet, sondern durch die wachsende Unfähigkeit des Westens, seine Ziele im gewünschten und notwendigen Maß weiter zu verfolgen. Sättigung ist ein höchst gefährlicher Zustand, er lässt einen vergessen, wie kurz der Rückweg zum Status des Hungerleiders ist, er lässt viele sogar Zweifeln, dass dieser Rückweg überhaupt möglich ist, die Hegemonie und der materielle Wohlstand scheinen vielen unverbrüchlich zugesichert. Im Grunde haben wir uns in einer Welt des "verantwortungsvollen Konsums" verloren, in der plötzlich Bedenken vorherrschen, sich weiter der Methoden zu bedienen, die uns einst diesen Wohlstand brachten.

Materialistische Gesellschaften können so lange überleben, wie sie ihren Prinzipien treu bleiben, so lange, wie die bereits dazu sind, den Preis zu bezahlen, den das Überleben fordert. Es mag zynisch klingen, aber wer anfängt, sich Gedanken über Kinderarbeit in der Textilindustrie in Pakistan zu machen, über Schokolade, deren Kakao ohne Ausbeutung von Kindern angebaut und geerntet wird, über das Schicksal von Kleinbauern in der 3. Welt, über all die Dinge, die uns heute ein hysterischer moralischer Diskurs diktieren will, der vergessen hat, auf welchem Fundament seine Überheblichkeit ruht, der schlägt die Steine aus diesem Fundament. Tut das eine Mehrheit, bricht das System schließlich zusammen. Nicht wegen konzeptioneller Sterblichkeit, sondern wegen innerem Verfall.

Efna
13.02.2014, 00:48
Im Prinzip denkt im Konsumdenken materialistisch, der Unterschied zwischen den Westen und den Rest der Welt ist das man Westen diesen Materialismus recht offen auslebt, während in anderen teilen der Welt die Tradition oft als Vorwand dient diesen Materialismus zu fröhnen. Und bitte verwechselt es nicht mit den philosophischen Materialismus.

Candymaker
13.02.2014, 00:49
Eine Frage , die mich schon länger beschäftigt, ist die Frage, warum die meisten Menschen des Westens Materialisten sind???

Meiner Meinung nach hängt das mit der Aufklärung und der damit Verbundenen Zurückdrängung des Glaubens zusammen.

Auch die Sozialismen, die scheinbar auf Ideale basierende Ideologien sind, sind doch mehr oder minder materialistisch.

Und die Frage, die der Materialismus aufwirft, ist die Frage, ob materialistisch eingestellt Gesellschaften und Völker langfristig überleben können???

Oder ist der Materialismus das Ende des Westens und Deutschlands???

Selbst viele Gläubige, die ich kenne ,sind mehr oder minder materialistisch eingestellt.

Ist der Materialismus und sind materialistische Weltanschauungen das Ende einer langen Entwicklung des Menschen hin zu einem selbstbestimmten Wesen oder befindet sich der Mensch als Materialist nur wieder auf eine weiteren Irrweg???

Wer im Leben nichts anderes hat, der hat den Materialismus. Er ist die Ersatzreligion für geistig und intellektuell flache Menschen. Gesundheit, Familie und Freunde, sowie geistige Entwicklung sind wesentlich wichtiger, als sich immer neue materielle Wünsche zu erfüllen und am Ende seines Leben vor einer geistiges Leere dazustehen und zu merken, dass man sein Leben falschen Werten gewidmet hatte.

Klopperhorst
13.02.2014, 00:51
...
Ob die philosophischen Materialisten das gewollt haben, wage ich zu bezweifeln.

...


Der historische Materialismus ist auch kein Wunderding und von der Konzeption ziemlich einfach. Ich fand es viel schwerer, mich in Kants Axiome einzuarbeiten oder Erkenntnistheorie des Idealismus an sich zu verinnerlichen.

Schopenhauer bezeichnete den Sozialismus auch als Bestialität, ebenso die Junghegelianer, welche zur rein physischen Ansicht herabgesunken waren.

Ich sehe das mittlerweile ähnlich, wenngleich es mich viele Gedankengänge gekostet hat, den historischen Materialismus zu verwerfen. Es ist zu schön und zu einfach, alles aus Stoß und Gegenstoß und Bedürfnissen und Besitzverhältnissen der Klassen zu erklären.


---

Erik der Rote
13.02.2014, 00:53
Genau dies folgt wohl aus dem philosophischen Materialismus.

So viel wie möglich Glück , durch maximale Anhäufung funktionaler Materie.

Ob die philosophischen Materialisten das gewollt haben, wage ich zu bezweifeln.




Doch sind sie.

Wenn die Ideale selbst zum Fundament eines Glaubens werden.

nun das geht aber nur wenn man zu der Überzeugung kommt das diese Ideale wirklich existieren und dann ist man schon bei den göttlich ewigen Gesetzen bzw. dem Glauben !!

Heinrich_Kraemer
13.02.2014, 00:54
Eine Frage , die mich schon länger beschäftigt, ist die Frage, warum die meisten Menschen des Westens Materialisten sind???

Meiner Meinung nach hängt das mit der Aufklärung und der damit Verbundenen Zurückdrängung des Glaubens zusammen.

Auch die Sozialismen, die scheinbar auf Ideale basierende Ideologien sind, sind doch mehr oder minder materialistisch.

Und die Frage, die der Materialismus aufwirft, ist die Frage, ob materialistisch eingestellt Gesellschaften und Völker langfristig überleben können???

Oder ist der Materialismus das Ende des Westens und Deutschlands???

Selbst viele Gläubige, die ich kenne ,sind mehr oder minder materialistisch eingestellt.

Ist der Materialismus und sind materialistische Weltanschauungen das Ende einer langen Entwicklung des Menschen hin zu einem selbstbestimmten Wesen oder befindet sich der Mensch als Materialist nur wieder auf eine weiteren Irrweg???

Ich denke, daß hier ein völlig schiefes Bild erzeugt wird in Kontinentaleuropa, zum weiteren totalitären, sozialistischen Herrschaftsaufbau, indem hier der Pappdrache gejagt wird.

1. weist Max Weber nach, daß der Geist des Kapitalismus aus der calvinistischen Prädestionationslehre entspringt. D.h. Extrem durchrationalisierte rastlose Berufsarbeit bei absoluter Askese läßt bei wirtschaftlichem Erfolg die göttliche Vorbestimmtheit ablesen.
Völlig klar nachvollziehbar bei den "Kapitalisten" der frühen USA. Nurmal die Biographie der Familie Astor als Bsp. wo bereits im oberen Viertel der Reichsten angekommen, zu Fuß gegangen wurde zur Arbeit (weil Bus oder Kutsche/KFZ zu teuer) und die alten Anzüge bis zum völligen verschleiß aufgetragen wurden.

2. Bringt die völlige Ausrichtung aufs Materielle zum Konsum doch erst der historische Materialismus hervor, also der Marxismus in seinem ökonomischen Determinismus:
Weil das (ökonomische) Sein das Bewußtsein bestimmt, muß folgerichtig möglichst viel Materielles angeschafft werden. Weil das aber vom Eigentum an Produktionsmitteln abhängig ist, muß dies staatlich gewährleistet werden. Folge die Planwirtschaft, welche das Materielle für alle allmachtstechnisch zuweist. Naja, für die politisch Priviligierten wieder anders als für die breite Masse.

Weil aber in 2. das Problem der Herrschaft und Selbstverantwortlichkeit des Nachfragers durch Bürokratie bevormundet wird und somit die Produktion scheitert, bleibt nur der Verweis aufs böse Materielle des Westens, das man sich als Herrscher aber voll aneignet, ist man Sozi/Kommi.

Als idealtypischen Fall des blanken Kapitalimus: Warren Buffett. Geschätztes Vermögen 60 Mrden $, fährt gebrauchten Mittelklassewagen, trägt seine konservativen Anzüge auf, sein Unternehmen tritt markentingtechnisch so im Netz auf:
http://www.berkshirehathaway.com/
Testamentarische Verfügung, über 99% in wohltätige Zwecke.
Dagegen jetzt mal die russischen Oligarchen mit Snobismus.

Kurz: Sieht sowas für mich als staatlich gesteuerte Neidkampangne aus, um bürokratische Selbstbedienung weiter zu rechtfertigen, indem das unmündige Volk weiter zu seinem eigenen Schutz bevormundet und abgezockt werden soll.

Denn wer definiert denn den Menschen letzendlich übers Materielle: Daß der Hartzer z.B. pay-tv hat ist Menschenrecht, Abtreibung o.k. weil materielle Nachteile entstehen könnten usw.

Bari
13.02.2014, 00:54
Die "Materie" ist nun mal das einzig Reale, das wir von allen Seiten betrachten und einschätzen können. Materialismus und Realismus sind deswegen vertrauenserweckender als immaterielle dogmatische Ideologien, von denen wir nach den Verwirrungen des letzten Jahrhunderts verständlicherweise endgültig die Schnauze vollhaben.
Und natürlich hat sich auch das organisierte Christentum als willfähriger Unterstützer irrationaler Heilsversprechen irrer Despoten hergegeben, um letztendlich mitsamt den alten Autoritäten unterzugehen.

Die Terrorheilslehre des Sowjetsystems war eindeutig und dogmatisch materialistisch, bis in die Ontologie. Ich behaupte, dass der Terror des Materialismus dem des Christentums nicht weit nachsteht. Man muss aber die Leiden und den Terror der Sowjetgesellschaften dafür berücksichtigen. Auch der dogmatische Kapitalismus, der uns zu Automaten und Produkten, zu seelischen Krüppeln macht, beruht auf dem Materialismus. Deshalb ist es auch für die denkenden schon so weit, sich über die Unzulänglichkeiten des Materiebegriffs Gedanken zu machen. Was ja auch passiert. Die Farge ist: Muss das Konzept erst im Untergang weiter Teile des Westens verflucht werden oder schaffen es Kräfte, eine Neuorientierung vorher zu organisieen? (Ich erwarte den heftigeren Einsturz)

Ohne höhere Vorstellungen ist keine Ordnung zu halten, keine Balance zu finden. Wir werden den Preis für den Materialismus weiter zahlen.

Erik der Rote
13.02.2014, 00:56
Der historische Materialismus ist auch kein Wunderding und von der Konzeption ziemlich einfach. Ich fand es viel schwerer, mich in Kants Axiome einzuarbeiten oder Erkenntnistheorie des Idealismus an sich zu verinnerlichen.

Schopenhauer bezeichnete den Sozialismus auch als Bestialität, ebenso die Junghegelianer, welche zur rein physischen Ansicht herabgesunken waren.

Ich sehe das mittlerweile ähnlich, wenngleich es mich viele Gedankengänge gekostet hat, den historischen Materialismus zu verwerfen. Es ist zu schön und zu einfach, alles aus Stoß und Gegenstoß und Bedürfnissen und Besitzverhältnissen der Klassen zu erklären.


---

nun Kant ist kein Materialist sondern sowas wie das genaue Gegenteil ! Wenn man Kant verstanden hat hat man die Möglichkeit viel Schwachsinn und Ideologie wie er in der Gesellschaft vorkommt sehr schnell erkennen.

Bulldog
13.02.2014, 01:21
Die Terrorheilslehre des Sowjetsystems war eindeutig und dogmatisch materialistisch,

Marx , ein Schüler Hegels und die andren roten Zecken, alles Schüler Hegels im Grunde genommen.

Und Marx war ein lupenreiner Materialist, der den lupenreine materialistischen Kapitalismus bekämpfte.

Bulldog
13.02.2014, 01:27
nun das geht aber nur wenn man zu der Überzeugung kommt das diese Ideale wirklich existieren und dann ist man schon bei den göttlich ewigen Gesetzen bzw. dem Glauben !!

Wenn man geistige Werte als nicht materielle Werte erachtet, ist man scheinbar raus aus dem Materialismus.

Bis dann die Wissenschaften uns klar machen , das der menschliche Geist auch ein materielles Konstrukt ist.

Von der materiellen Welt kann sich der Mensch nicht frei machen, von materialistischen Weltanschauungen aber schon.

Es kommt nämlich immer darauf an, wie ich die materielle Welt deute.

Efna
13.02.2014, 01:31
Marx , ein Schüler Hegels und die andren roten Zecken, alles Schüler Hegels im Grunde genommen.

Und Marx war ein lupenreiner Materialist, der den lupenreine materialistischen Kapitalismus bekämpfte.

Und solche Antworten kommen wenn man sich mit den philosophischen Materialismus nicht auseinander setzt, dieser hat nur äusserst bedingt etwas mit dem konsumbegriff des Materialismus zu tun....

Bulldog
13.02.2014, 01:35
Und solche Antworten kommen wenn man sich mit den philosophischen Materialismus nicht auseinander setzt, dieser hat nur äusserst bedingt etwas mit dem konsumbegriff des Materialismus zu tun....

Jetzt pass mal auf Schätzchen.

Philosophischer Materialismus=> materialistische Ideologie=> materialistisches Verhalten.

Das wir Menschen alle materielle Grundbedürfnisse haben, die befriedigt sein wollen, macht uns aber noch lange nicht zu Materialisten.

Efna
13.02.2014, 01:45
Jetzt pass mal auf Schätzchen.

Philosophischer Materialismus=> materialistische Ideologie=> materialistisches Verhalten.

Das wir Menschen alle materielle Grundbedürfnisse haben, die befriedigt sein wollen, macht uns aber noch lange nicht zu Materialisten.

Es gibt im Prinzip drei Formen des Materialismus, einmal der Erkenntnistheoretische Materialismus, der seinen Ursprung schon in den Antiken Philosophie hatte wie etwa Demokrit, Epikur etc. die davon ausgehen das die Materie den Geist bildeten und der Geist nur durch die Materie existieren kann. Letztendlich gibt es im Erkenntnistheoretischen Materialismus nicht mehr als Atome im leeren Raum, alles basiert auf Atomen und der Materie. Daraus leitetete sich der dialektische Materialismus ab der von Karl Marx und Friedrich Engels stammte.
Das was du meinst ist der ethischen Materialismus der mit oben genannten nicht viel gemein hat. Es sind sogar zwei verschiedene Dinge....

Leo Navis
13.02.2014, 03:36
Widerlegung des philosophischen Materialismus.

Es ist aber falsch, dass wir gar nichts über die materielle Welt wüssten. ...
Induktionsproblem. Guckstu (http://de.wikipedia.org/wiki/Induktionsproblem).

Falls Dir die Implikation nicht klar wird, noch mal nachfragen.


Nur kann der Materialismus, der sich die Naturwissenschaften gern als Fundament wählt, die Ursachen der materiellen Welt und damit auch die Fundamente des Materialismus nicht beantworten.

Der Materialismus als Philosophie und die daus folgenden Weltanschauungen bleiben also immer unvollständige Philosophien.

Der Idealismus und die Religionen versuchen Antworten zu geben bzw. geben Antworten.
Das ist falsch. Wenn das Universum ein Kreisschluss ist, also immer existiert hat und immer existieren wird, brauchen wir kein Warum.

Heifüsch
13.02.2014, 09:12
Tja, wissen wir wirklich, was Materie ist???

Haben wir wirklich die materielle Welt verstanden???

Wir bemühen uns, sie zu verstehen. Und seitdem sich die Kirche nicht mehr in alles einmischen kann, sind wir ein gutes Stück weitergekommen im Verständnis der Welt und ihrer Wunder >8.)=




Gerade die roten Ideologien bauen auf dem Materialismus auf.

Sie verwechseln Materialismus mit der Realität und machen die materielle Welt selbst zu einem Ideal.

Ideologien sind generell abzulehnen, ob sie nun rot, braun oder christlich sind. Aber ich wiederhole mich...

Bulldog
13.02.2014, 10:52
Es gibt im Prinzip drei Formen des Materialismus, einmal der Erkenntnistheoretische Materialismus, der seinen Ursprung schon in den Antiken Philosophie hatte wie etwa Demokrit, Epikur etc. die davon ausgehen das die Materie den Geist bildeten und der Geist nur durch die Materie existieren kann. Letztendlich gibt es im Erkenntnistheoretischen Materialismus nicht mehr als Atome im leeren Raum, alles basiert auf Atomen und der Materie. Daraus leitetete sich der dialektische Materialismus ab der von Karl Marx und Friedrich Engels stammte.
Das was du meinst ist der ethischen Materialismus der mit oben genannten nicht viel gemein hat. Es sind sogar zwei verschiedene Dinge....


Materialismus ist Materialismus!!!

Unterscheidungen sind unwichtig!!!

Tantalit
13.02.2014, 10:54
Materialismus ist Materialismus!!!

Unterscheidungen sind unwichtig!!!

Was unterscheidet dich denn von Materialisten?

Bulldog
13.02.2014, 10:55
Was unterscheidet dich denn von Materialisten?

Mein Glaube am Gott.

Materialisten glauben an keinen Gott, sondern an die Allmacht und Alllgegenwärtigkeit der Materie.

Tantalit
13.02.2014, 11:01
Mein Glaube am Gott.

Materialisten glauben an keinen Gott, sondern an die Allmacht und Alllgegenwärtigkeit der Materie.

Oha, da hat aber einer ein einfaches Weltbild.

Das bedeutet dann wohl das ein reicher Christ oder Gläubiger nicht wirklich glaubt, er täuscht es nur vor.

Wenn mal alles so einfach zu erklären wäre. :kk:


Die Menschen sind Materialisten weil es geil ist fette Kohle zu haben und Geld bedeutet nun mal auch Freiheit.

Bulldog
13.02.2014, 14:05
Oha, da hat aber einer ein einfaches Weltbild.

Das bedeutet dann wohl das ein reicher Christ oder Gläubiger nicht wirklich glaubt, er täuscht es nur vor.

Wenn mal alles so einfach zu erklären wäre. :kk:


Die Menschen sind Materialisten weil es geil ist fette Kohle zu haben und Geld bedeutet nun mal auch Freiheit.

Hm.... du hast aber ein einfaches Weltbild.

Nach deinem Weltbild sind nur Reiche Materialisten!!!

Weder sind Reichen automatisch Materialisten, noch sind Arme automatisch Gläubige.

Judith
13.02.2014, 14:09
Eine Frage , die mich schon länger beschäftigt, ist die Frage, warum die meisten Menschen des Westens Materialisten sind???



Weil man vom Idealismus (Luft und Liebe usw.) nicht leben kann..

Die Natur existiert unabhängig von aller Philosophie; sie ist die Grundlage, auf der wir Menschen, selbst Naturprodukte, erwachsen sind;..

"Der Materialismus ist für mich die Grundlage des Gebäudes des menschlichen Wesens und Wissens.." Ludwig Feuerbach

Bulldog
13.02.2014, 14:24
Weil man vom Idealismus (Luft und Liebe usw.) nicht leben kann..

Die Natur existiert unabhängig von aller Philosophie; sie ist die Grundlage, auf der wir Menschen, selbst Naturprodukte, erwachsen sind;..

"Der Materialismus ist für mich die Grundlage des Gebäudes des menschlichen Wesens und Wissens.." Ludwig Feuerbach


Natürlich sind wir alle insoweit Materialisten, als das wir in einer materiellen Welt Leben.

Das heißt aber nicht , dass wir Menschen allesamt Materialisten im Sinne einer materialistischen Weltanschauung sind.

Judith
13.02.2014, 14:38
" In einem Palast denkt man anders als in einer Hütte." .." Wo du vor Hunger, vor Elend keinen Stoff im Leibe hast, da hast du auch in deinem Kopfe, in deinem Sinne und Herzen keinen Stoff zur Moral....." L.F.

Bari
13.02.2014, 15:43
Weil man vom Idealismus (Luft und Liebe usw.) nicht leben kann..

Die Natur existiert unabhängig von aller Philosophie; sie ist die Grundlage, auf der wir Menschen, selbst Naturprodukte, erwachsen sind;..

"Der Materialismus ist für mich die Grundlage des Gebäudes des menschlichen Wesens und Wissens.." Ludwig Feuerbach

Da die Natur nach den strengen gesetzen der Physik abläuft, ist alles, was Du erlebst, tust, denkst und empfundest ein Ablauf, der vor Deiner Geburt längst determiniert (wenn man nicht die Existenz von echtem Zufall annimmt, in welchem Falle aber das Resultat zur Handlungstheorie dasselbe ist) ist.

So hat es Laplace schon längst begriffen. Du hast damit noch nie eine Handlung begangen, nie etwas wirklich verursacht sondern bist ein zu 100% und total passiver beweglicher Haufen Materie. Was Dir wie Handlungen vorkommt, ist nur das Abflimmern der Abläufe der einen und alles determinierenden Materie, die in deinem inneren Bildschirm flackert.

In dieser Konsequenz hast Du auch keinen Willen, der den Namen verdiente. Du bist ein extern determinierter Fleischroboter. Alles, was viele Materialisten nicht auf den Schirm bekommen: Sich als Fleischroboter zu erkennen, die 100% passiv sind. Begriffe wie Handlung, Willen, Moral, Ethik etc und etliche andere, die Handlungskonzeptionen voraussetzen, die der Materialismus negieren muss, abzulehnen.

Es kann auch nicht von Zielen oder Imperativen geschwafelt werden, wenn man Materialist ist, da es keine handelnden Subjekte geben kann. Es gibt für Euch keine handlungen, wer anders denkt, hat die Tragweite der eigenen vorgeblichen Philosophie nicht durchdacht. Handlungen anzunehmen ist für Materialisten so absurd, wie von Gott und Gnade zu träumen. Geht den ganzen Weg!

Zinsendorf
13.02.2014, 16:48
Natürlich sind wir alle insoweit Materialisten, als das wir in einer materiellen Welt Leben.

Das heißt aber nicht , dass wir Menschen allesamt Materialisten im Sinne einer materialistischen Weltanschauung sind.
Materialismus und Idealismus als Erklärungsprinzipien "der Welt" sind quasi die beiden konträren Extremwerte.
Aber wie fast immer liegt die Realität irgendwo dazwischen.
Geht man aber ´mal eine gedankliche Abstraktionsebene höher, so erkennt man unschwer, dass beide Ansichten irgendwie zusammengehören: Denn ohne Materie keine Widerspiegelung der objektiven Realität, ohne "Denken" keine gezielte Weiterentwicklung dieser Realität. Was sich nun als jeweils historische Denkrichtung gerade anerkannt wird, ist fließend und lässt sich vllt. am besten nach dem Schema "Basis und Überbau" beschreiben.

Wie schon hier ab und zu gezeigt, ist eine einfache Schwarz-Weiß-Zuordnung nicht unbedingt zielführend, ebenso eine 1:1 Projezierung auf Gesellschaftsordnungen oder gar politische Einstellungen. Wieso, z. Bsp., kann ein "Materialist" nicht an einen "Gott", egal wo dieser herkommt oder wer ihn erdacht hat, glauben? Wieso sollte ein "Idealist" andererseits nicht auch von einem gewissen materiellen Einfluss auf Ideen, Ideologien und Handlungen überzeugt sein?

Bulldog
13.02.2014, 16:52
Materialismus und Idealismus als Erklärungsprinzipien "der Welt" sind quasi die beiden konträren Extremwerte.
Aber wie fast immer liegt die Realität irgendwo dazwischen.
Geht man aber ´mal eine gedankliche Abstraktionsebene höher, so erkennt man unschwer, dass beide Ansichten irgendwie zusammengehören: Denn ohne Materie keine Widerspiegelung der objektiven Realität, ohne "Denken" keine gezielte Weiterentwicklung dieser Realität. Was sich nun als jeweils historische Denkrichtung gerade anerkannt wird, ist fließend und lässt sich vllt. am besten nach dem Schema "Basis und Überbau" beschreiben.

Wie schon hier ab und zu gezeigt, ist eine einfache Schwarz-Weiß-Zuordnung nicht unbedingt zielführend, ebenso eine 1:1 Projezierung auf Gesellschaftsordnungen oder gar politische Einstellungen. Wieso, z. Bsp., kann ein "Materialist" nicht an einen "Gott", egal wo dieser herkommt oder wer ihn erdacht hat, glauben? Wieso sollte ein "Idealist" andererseits nicht auch von einem gewissen materiellen Einfluss auf Ideen, Ideologien und Handlungen überzeugt sein?

Die meisten Menschen, zumal die Simplen, denken nun mal in Schwarzweiß-Kategorien, gell.

Bulldog
13.02.2014, 16:54
Da die Natur nach den strengen gesetzen der Physik abläuft, ist alles, was Du erlebst, tust, denkst und empfundest ein Ablauf, der vor Deiner Geburt längst determiniert (wenn man nicht die Existenz von echtem Zufall annimmt, in welchem Falle aber das Resultat zur Handlungstheorie dasselbe ist) ist.

So hat es Laplace schon längst begriffen.

Ist auch meine Überzeugung und war auch die Überzeugung Einsteins.

Die Kopenhagener Deutung der Quantenphysik halte ich für falsch!!!!

Brathering
13.02.2014, 16:59
Kleiner Gedanke:

Ist der geldgläubige Mensch nicht ein Immaterialist?
Er glaubt ja nicht an den Geldschein sondern an das Symbol.

Ähnlich mit Prestigeobjekten.

Diogenes war für mich ein Materialist, er wollte keine abstrakten Güter von Alexander, sondern, dass er ihm lediglich aus der Sonne geht.

Tantalit
13.02.2014, 17:02
Kleiner Gedanke:

Ist der geldgläubige Mensch nicht ein Immaterialist?
Er glaubt ja nicht an den Geldschein sondern an das Symbol.

Ähnlich mit Prestigeobjekten.

Sokrates war für mich ein Materialist, er wollte keine abstrakten Güter von Alexander, sondern, dass er ihm lediglich aus der Sonne geht.

Das war nicht Sokrates sondern Diogenes, alter Schwede. ;)

Brathering
13.02.2014, 17:03
Das war nicht Sokrates sondern Diogenes, alter Schwede. ;)

stimmt, tut mir leid, zweiter joint schon hinter mir

Rocko
13.02.2014, 17:08
Warum sie Materialisten sind?
Nun...weil der Materialismus logisch und zweckmäßig ist!

Er ist sozusagen das Antriebsrad der kompletten Gesellschaft, denn er impliziert ja, dass Altes durch Neues zwingend ersetzt werden und das Neue stets Einzug gebieten muss!

Bari
13.02.2014, 17:09
Ist auch meine Überzeugung und war auch die Überzeugung Einsteins.

Die Kopenhagener Deutung der Quantenphysik halte ich für falsch!!!!

Nun ich habe kein materielles Weltbild/Welterfahrung (weil es eine absurde Weltvorstellung ist - wenn man sie zu Ende analysiert, hatte ich aber sehr wohl früher mal), allerdings ändert die Kopenhagener Deutung auch nichts im Hinblick auf die Unmöglichkeit von Handlungen im Wortsinn. Denn die Existenz von Zufällen im Quantenbereich - in der Materie überhaupt - wäre ja kein Ansatzpunkt, von dem aus Handlungen möglich werden. Denn Zufall bedeutet ja unbestimmt und somit eben nicht von einem Akteur oder Handelnden bestimmt. Das nimmt sich nicht viel. Allerdings ändert die Existenz von Zufällen vieles und macht einige Überlegungen möglich, wenn man die Existenz anderer Kräfte, Wesen, Ideen etc. nicht ausschließt. Mir ist die Existenz von Zufällen wahrscheinlich, da ich an die Existenz von Möglichkeiten glaube. Daran schließt sich ein weiteres Problem an, dessen Tragweite auch mir noch nicht klar ist. Mir scheint also die Kopenhagener Deutung schon erst mal stimmig. Aber auch in einer interatomaren Kollision halte ich selbst Wahrscheinlichkeiten für denkbar. Schweift vom Thema ab.

Es gilt aber: Materialisten, verabschiedet euch von Vorstellungen, die ihr zwingend negieren müsst: Handlung, Wille, Ziel, Verhalten, etc. und alles, was darauf Bezug nimmt. Alles Trugbilder überkommener, nichmaterialistischer Philosophien. Ihr seid Automaten, die Materie bestimmt Euch, nicht umgekehrt - immer und ausnahmslos! Wohl bekomms. Man kann sich nicht einen Aspekt einer Philosophie sichern, aber andere zwingend zugehörige ausblenden, ohne einer Täuschung zu erliegen.

Tantalit
13.02.2014, 17:11
stimmt, tut mir leid, zweiter joint schon hinter mir

:)

Schau dir das Buch mal an "Nichts als der Mensch: Beobachtungen und Spekulationen aus 2500 Jahren"

In dem Buch habe ich die Geschichte erst vor zwei Tagen in seiner ganzen Breite gelesen, kann ich nur empfehlen.

http://www.amazon.de/Nichts-als-Mensch-Beobachtungen-Spekulationen/dp/3869710748/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1392311012&sr=8-1&keywords=Nichts+als+der+MEnsch

PS: Ich lese jetzt immer ein bißchen in dem Buch wenn ich in der Stadt bin. ;)

Ist aber auch ein Mörderschinken.

Brathering
13.02.2014, 17:13
:)

Schau dir das Buch mal an "Nichts als der Mensch: Beobachtungen und Spekulationen aus 2500 Jahren"

In dem Buch habe ich die Geschichte erst vor zwei Tagen in seiner ganzen Breite gelesen, kann ich nur empfehlen.

http://www.amazon.de/Nichts-als-Mensch-Beobachtungen-Spekulationen/dp/3869710748/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1392311012&sr=8-1&keywords=Nichts+als+der+MEnsch

PS: Ich lese jetzt immer ein bißchen in dem Buch wenn ich in der Stadt bin. ;)

Ist aber auch ein Mörderschinken.

Danke, muss ich nur noch als epub oder pdf finden.

Seven
13.02.2014, 17:20
Früher waren die Menschen glücklicher. Die Kinder haben frei auf Feldern gespiel und getobt. Heute ist alles verbaut. Damals gab es noch was in der Natur zu entdecken. Heute hängen sie vorm Computer und sind fette Sesselpupser. Früher musste man selber ernten im Garten und selber Kochen. Heute hat man Fastfood an jeder Ecke. Auf Kosten der Gesundheit. Hat nix mit Glaube oder Religion zu tun.
Und die Industrie und Deutsche Wirtschaft will immer schnellere Allround Sklaven, die für weniger Lohn als früher alles machen alles können.

Das hat alles ganz irdische Gründe und keine übernatürlichen Gründe.

Chupacabras
13.02.2014, 17:21
Früher waren die Menschen glücklicher. Die Kinder haben frei auf Feldern gespiel und getobt. Heute ist alles verbaut. Damals gab es noch was in der Natur zu entdecken. Heute hängen sie vorm Computer und sind fette Sesselpupser. Früher musste man selber ernten im Garten und selber Kochen. Heute hat man Fastfood an jeder Ecke. Auf Kosten der Gesundheit. Hat nix mit Glaube oder Religion zu tun.
Und die Industrie und Deutsche Wirtschaft will immer schnellere Allround Sklaven, die für weniger Lohn als früher alles machen alles können.

Das hat alles ganz irdische Gründe und keine übernatürlichen Gründe.


Früher war alles besser.
Achja.

Leberecht
13.02.2014, 17:31
Die Kinder haben frei auf Feldern gespiel und getobt. Heute ist alles verbaut. Damals gab es noch was in der Natur zu entdecken. Heute hängen sie vorm Computer und sind fette Sesselpupser. Früher musste man selber ernten im Garten und selber Kochen. Heute hat man Fastfood an jeder Ecke. Auf Kosten der Gesundheit. Das hat alles ganz irdische Gründe und keine übernatürlichen Gründe.

Merkel: "Wir brauchen Wachstum!" Es ist unwahrscheinlich, daß eine Physikerin sich der tödlichen Konsequenz dieses Satzes für unseren Planeten nicht bewußt ist. Warum fordert sie trotzdem mehr Wachstum?

Seven
13.02.2014, 17:37
Weil es Wahnsinn ist. Konkorrenz auf Kosten der eigenen Bevölkerung. Sie liebt ihr Volk nicht wirklich.

Seven
13.02.2014, 17:38
Deutsche Politiker waren schon immer größenwahnsinnig. Ist nix neues.

Seven
13.02.2014, 17:42
Der Deutsche hat noch nicht mal Lebensraum für sich selbst. In den 60igern war das anders. Man hatte Vieh, Land, Garten. Heute bei 80 Millionen über die ganz Europa meist bevölkerte Population ist Deutschland. Und da wollen die immer noch mehr reinholen. Aber Mütter mit Kindern leben vom Müll. Und da reden sie von Abtreibung und Geburtenrückgang??? Sind doch selbst schuld mit ihrer menschenverachtenden Politik. Als Mensch möchte man auch Privatsphäre und Freiraum. Und nicht überbevölkert sein, dass man nicht mehr atmen kann und alle Lebensräume sterben ab. Nein Danke. Da ist Berlin Brandenburg immer noch das beste Umland.

Judith
13.02.2014, 18:22
Da die Natur nach den strengen gesetzen der Physik abläuft, ist alles, was Du erlebst, tust, denkst und empfundest ein Ablauf, der vor Deiner Geburt längst determiniert (wenn man nicht die Existenz von echtem Zufall annimmt, in welchem Falle aber das Resultat zur Handlungstheorie dasselbe ist) ist.

So hat es Laplace schon längst begriffen. Du hast damit noch nie eine Handlung begangen, nie etwas wirklich verursacht sondern bist ein zu 100% und total passiver beweglicher Haufen Materie. Was Dir wie Handlungen vorkommt, ist nur das Abflimmern der Abläufe der einen und alles determinierenden Materie, die in deinem inneren Bildschirm flackert.

In dieser Konsequenz hast Du auch keinen Willen, der den Namen verdiente. Du bist ein extern determinierter Fleischroboter. Alles, was viele Materialisten nicht auf den Schirm bekommen: Sich als Fleischroboter zu erkennen, die 100% passiv sind. Begriffe wie Handlung, Willen, Moral, Ethik etc und etliche andere, die Handlungskonzeptionen voraussetzen, die der Materialismus negieren muss, abzulehnen.

Es kann auch nicht von Zielen oder Imperativen geschwafelt werden, wenn man Materialist ist, da es keine handelnden Subjekte geben kann. Es gibt für Euch keine handlungen, wer anders denkt, hat die Tragweite der eigenen vorgeblichen Philosophie nicht durchdacht. Handlungen anzunehmen ist für Materialisten so absurd, wie von Gott und Gnade zu träumen. Geht den ganzen Weg!

Um zu Handeln muß ich SEIN um zu Denken muß ich SEIN...

Sprecher
13.02.2014, 18:34
Früher war alles besser.
Achja.

Nicht alles, aber vieles.

Bari
13.02.2014, 18:38
Um zu Handeln muß ich SEIN um zu Denken muß ich SEIN...

Du kannst gar nicht handeln, wenn alles Materie ist: Zu jedem Zeitpunkt t in der Vergangenheit ist - wenn man wie die Materialisten von Ursache und Wirkung als alldurchdringendes Prinzip ausgeht - jede spätere Anordnung der Materie vollständig determiniert: Also auch jede Deiner Handlungen. Somit hat die vollständige Gestalt, der Ausgang "deiner Handlungen" eine Ursache weit vor Deiner Geburt, am Urknall, vor dem Urknall. ALLES ist dann determiniert, seit Urzeiten, auch alle Deiner Handlungen. Weswegen der Begriff Handlung für Materialisten genau so ein Aberglaube wäre wie Seele, Geist, Gott etc.

Dein Denken ist auch nur ein Ablauf, der Dir einflimmert von einer seit Urzeiten im Ablauf total und umfassend überall determinierten Materie. Das alles gilt unumstößlich wenn man Materialist ist und keinen Zufall annimmt. Nimmt man einen Zufall als Materialist an, Sind Hindlungen immer noch unmöglich die eigenen, da der Zufall außer der Reichweite einer hypothetisch angenommenen handelnden Instanz liegt.

Das ist zwingend. Materialisten sind 100% und in allem passiv. Die Materie bestimmt alles, auch Dich vollständig seit ewigen Zeiten. Kein Entrinnen.

Judith
13.02.2014, 18:56
Du kannst gar nicht handeln, wenn alles Materie ist: Zu jedem Zeitpunkt t in der Vergangenheit ist - wenn man wie die Materialisten von Ursache und Wirkung als alldurchdringendes Prinzip ausgeht - jede spätere Anordnung der Materie vollständig determiniert: Also auch jede Deiner Handlungen. Somit hat die vollständige Gestalt, der Ausgang "deiner Handlungen" eine Ursache weit vor Deiner Geburt, am Urknall, vor dem Urknall. ALLES ist dann determiniert, seit Urzeiten, auch alle Deiner Handlungen. Weswegen der Begriff Handlung für Materialisten genau so ein Aberglaube wäre wie Seele, Geist, Gott etc.

Dein Denken ist auch nur ein Ablauf, der Dir einflimmert von einer seit Urzeiten im Ablauf total und umfassend überall determinierten Materie. Das alles gilt unumstößlich wenn man Materialist ist und keinen Zufall annimmt. Nimmt man einen Zufall als Materialist an, Sind Hindlungen immer noch unmöglich die eigenen, da der Zufall außer der Reichweite einer hypothetisch angenommenen handelnden Instanz liegt.

Das ist zwingend. Materialisten sind 100% und in allem passiv. Die Materie bestimmt alles, auch Dich vollständig seit ewigen Zeiten. Kein Entrinnen.

Die Materie bewegt und entwickelt sich gemäß ihrer eigenen objektiven Gesetzmäßigkeiten. In ihrem ewigen Entwicklungsprozeß bringt sie immer neue Formen und Gestaltungen hervor. Auf der Erde und möglicherweise auch auf anderen Himmelskörper, hat sich das Leben entwickelt, ist aus der unbelebten die belebte Materie hervorgegangen. Der Mensch mit seinem Bewußtsein, mit der Fähigkeit, die materielle Welt zu erkennen und zu verändern, ist das höchste Entwicklungsprodukt der Materie.

Im Einklang der Naturwissenschaft und Gesellschaftswissenschaft.

Bari
13.02.2014, 19:11
Die Materie bewegt und entwickelt sich gemäß ihrer eigenen objektiven Gesetzmäßigkeiten. In ihrem ewigen Entwicklungsprozeß bringt sie immer neue Formen und Gestaltungen hervor. Auf der Erde und möglicherweise auch auf anderen Himmelskörper, hat sich das Leben entwickelt, ist aus der unbelebten die belebte Materie hervorgegangen. Der Mensch mit seinem Bewußtsein, mit der Fähigkeit, die materielle Welt zu erkennen und zu verändern, ist das höchste Entwicklungsprodukt der Materie.

Im Einklang der Naturwissenschaft und Gesellschaftswissenschaft.

Materie bewegt sich determiniert. Zu jedem Zeitpunkt in der Vergangenheit ist jede Anordnung aller Konstellation der Zukunft schon determiniert. Das lässt sich nicht leugnen (es sei denn man nimmt den Zufall an, aber auch dann kann Bewegung nur nach den engen Gesetzen der Naturgesetze geschehen - fern ab jeder Möglichkeit eines angenommenen Handelnden).

ALLES ist in einer nur materiellen Welt längst determiniert. Das lässt sich nicht leugnen. Deine "Handlungen" sind Abläufe der seit Urzeiten determinierten Abläufe der alles durchdringenden Materie. Ich verstehe nicht, was daran zu bezweifeln wäre im Rahmen des Materialismus. Schon Laplace hat das bewiesen. Dass die Form Leben entstand ändert NULL und NICHTS daran. Die Gesetze der Physik gelten - das ist ja die Behauptung der Materialisten - auch und IMMER und ÜBERALL für jedes Lebewesen.

Rumpelstilz
13.02.2014, 19:11
Früher waren die Menschen glücklicher. Die Kinder haben frei auf Feldern gespiel und getobt. Heute ist alles verbaut. Damals gab es noch was in der Natur zu entdecken. Heute hängen sie vorm Computer und sind fette Sesselpupser. Früher musste man selber ernten im Garten und selber Kochen. Heute hat man Fastfood an jeder Ecke. Auf Kosten der Gesundheit. Hat nix mit Glaube oder Religion zu tun.
Und die Industrie und Deutsche Wirtschaft will immer schnellere Allround Sklaven, die für weniger Lohn als früher alles machen alles können.

Das hat alles ganz irdische Gründe und keine übernatürlichen Gründe.
Es gibt nicht nur einen technologischen Fortschritt, sondern auch einen gesellschaftlichen, wobei bei letzterem das Wort "Fortschritt" nicht im positiven Sinne ist.

Frueher hat die Obrigkeit ihre Steuern gefordert, weiterhin Respekt usw., aber sie wusste noch nicht, wie man die Leute indoktriniert. Die Leute lebten unter der Knute, waren aber geistig unabhaengig und damit geistig frei.

Man ueberliess auch die Leute weitestgehend sich selbst, solange sie nicht wegliefen und Steuern zahlten, Kriegs- oder Frondienst leisteten.

Heute werden die Leute indoktriniert und sie kuemmern sich um Dinge, von denen sie nicht profitieren. Ueber Buerokratie und Sozialstaat mischt sich der Staat/die Obrigkeit in alles ein.

Seven
13.02.2014, 19:14
Ja das ist so. Aber das geht ja eher jungen Menschen etwas an. Ältere und kranke Bürger haben eh nix von Politik mehr.

Königstiger87
13.02.2014, 19:14
Eine Frage , die mich schon länger beschäftigt, ist die Frage, warum die meisten Menschen des Westens Materialisten sind???

Meiner Meinung nach hängt das mit der Aufklärung und der damit Verbundenen Zurückdrängung des Glaubens zusammen.

Auch die Sozialismen, die scheinbar auf Ideale basierende Ideologien sind, sind doch mehr oder minder materialistisch.

Und die Frage, die der Materialismus aufwirft, ist die Frage, ob materialistisch eingestellt Gesellschaften und Völker langfristig überleben können???

Oder ist der Materialismus das Ende des Westens und Deutschlands???

Selbst viele Gläubige, die ich kenne ,sind mehr oder minder materialistisch eingestellt.

Ist der Materialismus und sind materialistische Weltanschauungen das Ende einer langen Entwicklung des Menschen hin zu einem selbstbestimmten Wesen oder befindet sich der Mensch als Materialist nur wieder auf eine weiteren Irrweg???

Das hängt damit zusammen das die viele Leute endlich klug genug sind um zu erkennen, dass es nichts Immaterielles gibt. Naja es gibt auch Außnahme die man zum Beispiel hier im Forum in der Theologieecke beobachten kann.

Judith
13.02.2014, 19:23
Materie bewegt sich determiniert. Zu jedem Zeitpunkt in der Vergangenheit ist jede Anordnung aller Konstellation der Zukunft schon determiniert. Das lässt sich nicht leugnen (es sei denn man nimmt den Zufall an, aber auch dann kann Bewegung nur nach den engen Gesetzen der Naturgesetze geschehen - fern ab jeder Möglichkeit eines angenommenen Handelnden).

ALLES ist in einer nur materiellen Welt längst determiniert. Das lässt sich nicht leugnen. Deine "Handlungen" sind Abläufe der seit Urzeiten determinierten Abläufe der alles durchdringenden Materie. Ich verstehe nicht, was daran zu bezweifeln wäre im Rahmen des Materialismus. Schon Laplace hat das bewiesen. Dass die Form Leben entstand ändert NULL und NICHTS daran. Die Gesetze der Physik gelten - das ist ja die Behauptung der Materialisten - auch und IMMER und ÜBERALL für jedes Lebewesen.

Auch der Hartnäckigste Anhänger des Idealismus ist im praktischen Leben gezwungen, sich wie ein Materialist zu verhalten, andernfalls ginge er zugrunde.....

Bari
13.02.2014, 19:31
Auch der Hartnäckigste Anhänger des Idealismus ist im praktischen Leben gezwungen, sich wie ein Materialist zu verhalten, andernfalls ginge er zugrunde.....

Darum geht es ja erstmal nicht. Die Materialisten sind in Wahrheit dogmatische Metaphysiker. Sie behaupten, die Grundkräfte Prinzipien und alle Substanzen der Welt zu kennen. Das ist ein metaphysischer Anspruch. Wenn man wie ich den Materialismus als absurd ansieht, da bleiben viele Alternativen: Skeptische Einstellung, Willensmetaphysik, Seelenglauben, Geisterglauben...eingestandene Unkenntnis ist eine ernst zu nehmende Alternative, finde ich. Man muss nicht alles zu Ende erklärt wähnen. Das ist zu forsch.

Rocko
13.02.2014, 19:37
Gott der Herr wird eines Tages seine eiserne Faust auf die Erde herniederfahren lassen und die Materialisten wie Ameisen zerquetschen! :haha:

Judith
13.02.2014, 19:43
Darum geht es ja erstmal nicht. Die Materialisten sind in Wahrheit dogmatische Metaphysiker. Sie behaupten, die Grundkräfte Prinzipien und alle Substanzen der Welt zu kennen. Das ist ein metaphysischer Anspruch. Wenn man wie ich den Materialismus als absurd ansieht, da bleiben viele Alternativen: Skeptische Einstellung, Willensmetaphysik, Seelenglauben, Geisterglauben...eingestandene Unkenntnis ist eine ernst zu nehmende Alternative, finde ich. Man muss nicht alles zu Ende erklärt wähnen. Das ist zu forsch.

Jeder Materialist kann auch zu einer Hälfte Idealist sein..-die Moraltheorie, Ethik = Gefühlsverhältnis, Verhältnisse der Menschen zueinander...usw. Religion als Herzenverhältnis

Bari
13.02.2014, 19:53
Jeder Materialist kann auch zu einer Hälfte Idealist sein..-die Moraltheorie, Ethik = Gefühlsverhältnis, Verhältnisse der Menschen zueinander...usw. Religion als Herzenverhältnis
Das ist ein Ansatz, aber Materialismus bedeutet alles ist Materie. Idealismus kann da nicht mit rein. Leider möchte man sagen. Macht ja alles denkerisch schwierig.
Alle ethischen Auffassungen sind aber nichtig, da niemand handeln kann und immer 100 % passiv ist (also ethische Erkenntnisse und Auffassungen sind völlig belanglos im determinierten Weltlauf) . Man muss es akzeptieren, Handlungen sind absolut unmöglich als Materialist. Darüber sehen viele hinweg, da es unbequem ist. Das allein wäre ja kein Argument gegen den Materilismus, könnte ja sein, dass wir und alles determiniert ist. Ich habe andere Argumente, die ihn als absurd erkennen lassen. Was daraus folgt, da haben wir eine unschätzbar reiche Tradition in Europa, die man heranziehen kann.

Leberecht
13.02.2014, 19:58
Auch der Hartnäckigste Anhänger des Idealismus ist im praktischen Leben gezwungen, sich wie ein Materialist zu verhalten, andernfalls ginge er zugrunde.....
Das ist eine einseitige Sicht. Menschen sind sehr wohl imstande, zwischen Idealismus und Materialismus abzuwägen und sich bewußt dazwischen zu positionieren ohne weder Würde noch Leben zu verlieren. Menschliches Elend resultiert aus dem Unwillen, es zu tun.

Bulldog
14.02.2014, 03:34
Das hängt damit zusammen das die viele Leute endlich klug genug sind um zu erkennen, dass es nichts Immaterielles gibt. Naja es gibt auch Außnahme die man zum Beispiel hier im Forum in der Theologieecke beobachten kann.

Das Problem ist nur, dass selbst die schlimmsten Hardcore-Materialisten sich selbst nicht als Klumpen Materie sehen.

Sie selbst sehen sich als aus der Materie hervorgegangenes und über der Materie stehendes Wesen.

Sie sind die Einzigen, die sich quasi außerhalb der schnöden materiellen Welt befinden.

Mir ist jedenfalls kein Mensch bekannt, der behauptet, er sein nur ein von der Natur mehr oder minder intelligent zusammengebastelter Haufen Materie.

Hier gilt mal wieder: meine Ideologie für die Anderen, ich stehe außerhalb meiner eigenen Ideologie, ich bin etwas besonderes.

Bulldog
14.02.2014, 04:29
Nun ich habe kein materielles Weltbild/Welterfahrung (weil es eine absurde Weltvorstellung ist - wenn man sie zu Ende analysiert, hatte ich aber sehr wohl früher mal), allerdings ändert die Kopenhagener Deutung auch nichts im Hinblick auf die Unmöglichkeit von Handlungen im Wortsinn. Denn die Existenz von Zufällen im Quantenbereich - in der Materie überhaupt - wäre ja kein Ansatzpunkt, von dem aus Handlungen möglich werden. Denn Zufall bedeutet ja unbestimmt und somit eben nicht von einem Akteur oder Handelnden bestimmt. Das nimmt sich nicht viel. Allerdings ändert die Existenz von Zufällen vieles und macht einige Überlegungen möglich, wenn man die Existenz anderer Kräfte, Wesen, Ideen etc. nicht ausschließt. Mir ist die Existenz von Zufällen wahrscheinlich, da ich an die Existenz von Möglichkeiten glaube. Daran schließt sich ein weiteres Problem an, dessen Tragweite auch mir noch nicht klar ist. Mir scheint also die Kopenhagener Deutung schon erst mal stimmig. Aber auch in einer interatomaren Kollision halte ich selbst Wahrscheinlichkeiten für denkbar. Schweift vom Thema ab.

Es gilt aber: Materialisten, verabschiedet euch von Vorstellungen, die ihr zwingend negieren müsst: Handlung, Wille, Ziel, Verhalten, etc. und alles, was darauf Bezug nimmt. Alles Trugbilder überkommener, nichmaterialistischer Philosophien. Ihr seid Automaten, die Materie bestimmt Euch, nicht umgekehrt - immer und ausnahmslos! Wohl bekomms. Man kann sich nicht einen Aspekt einer Philosophie sichern, aber andere zwingend zugehörige ausblenden, ohne einer Täuschung zu erliegen.

Tja, womit wir wieder beim freien Willen des Menschen angelangt wären.

Gibt es einen Freien Willen oder ist der Freie Wille nur eine Illusion???

Ich glaube, nein ich weiß, dass es keinen Freien Willen gibt.

Das was wir tun, stand schon bei der Schöpfung des Universums fest.

Und das hat gewaltige Auswirkungen auf alle Bereiche menschlichen Denkens und Handelns.

Sämtliche Philosophien und Weltanschauungen sind von uns Menschen dann ganz anders zu betrachten und zu bewerten.

Selbst der Glaube an Gott ist dann ganz anders zu betrachten und zu verstehen, als ihn uns die Bibel lehrt.

Bulldog
14.02.2014, 05:24
Der europäische Materialismus lässt den Willen des Menschen und somit alles Ideelle aus seinen materiellen Bedürfnissen erwachsen. Dies wurde durch den Siegeszug der Naturwissenschaften untermauert und steht heute wie ein Fixstern am Firmament, der Leitmotiv und Maxime aller gesellschaftlichen Bewegung geworden ist.

Deswegen liegt das Heil Europas in seinem materiellen Untergang, in seiner biologischen Zerstörung. Wir müssen, wenn wir unseren alten Glauben wiederfinden wollen, erst verbrennen und damit den Materialismus ausmerzen, so dass sich aus der Asche dieser beiden Erscheinungen der eigentliche Wille freier und uneingeschränkter denn je entfalten kann.

---

Ja, der Materialismus hat doch selbst seine Grenzen in der Psyche des Menschen.

Welcher mensch möchte den nichts anderes als ein Haufen Materie sein???

Natürlich bestehen wir Menschen aus Materie und wir leben in einer materiellen Welt, aber es ist eben doch ein Unterschied zwischen einem Stein oder einem Atom und einem Menschen.

Bulldog
14.02.2014, 05:31
Früher waren die Menschen glücklicher. Die Kinder haben frei auf Feldern gespiel und getobt. Heute ist alles verbaut. Damals gab es noch was in der Natur zu entdecken. Heute hängen sie vorm Computer und sind fette Sesselpupser. Früher musste man selber ernten im Garten und selber Kochen. Heute hat man Fastfood an jeder Ecke. Auf Kosten der Gesundheit. Hat nix mit Glaube oder Religion zu tun.
Und die Industrie und Deutsche Wirtschaft will immer schnellere Allround Sklaven, die für weniger Lohn als früher alles machen alles können.

Das hat alles ganz irdische Gründe und keine übernatürlichen Gründe.

Ja, der Mensch kann sich heute seine eigen künstliche Welt schaffen, das kommt noch hinzu.

Von der Schaffung einer künstlichen Wirklichkeit bis zum Glauben daran, dies sei die Wirklichkeit, ist es dann nicht mehr weit.

Dann ist es auch nicht mehr bis zu der "Erkenntnis" irgendeines " Denkers" weit, die Welt sei im Grunde genommen digital.

Und dann könnte man auch ganz schnell eine digitale Weltanschauung daraus entwickeln.

Der Mensch kann quasi seine eigen Welt schaffen.

Das diese Welt dann allerdings nur eine Seifenblase ist, merkt er ganz schnell, wenn die Natur zuschlägt und seine künstliche Welt zerstört.

Bulldog
14.02.2014, 05:38
Das hängt damit zusammen das die viele Leute endlich klug genug sind um zu erkennen, dass es nichts Immaterielles gibt. Naja es gibt auch Außnahme die man zum Beispiel hier im Forum in der Theologieecke beobachten kann.

Hm.... Materie , wie wir sie kennen, könnte wirklich eine Eigenart sein, die auf unser Universum beschränkt ist.

Vielleicht sind selbst theoretische Physiker eines Tages in der Lage, theoretisch Universen zu entwerfen, die ganz andere Formen der Energie entwickeln.

Bari
14.02.2014, 07:49
Tja, womit wir wieder beim freien Willen des Menschen angelangt wären.

Gibt es einen Freien Willen oder ist der Freie Wille nur eine Illusion???

Ich glaube, nein ich weiß, dass es keinen Freien Willen gibt.

Das was wir tun, stand schon bei der Schöpfung des Universums fest.
(... ...)

Materie ist nur die anschauende Form unseres Intellektes. Sie ist nur ein Eindruck neben anderen. Ein Ausschnitt aus dem Ganzen der Eindrücke. Ich glaube nicht an den unfreien Willen und nicht an die totale Prädetermination, weil ich kein materiales Weltbild habe.

Leo Navis
14.02.2014, 13:49
Die "Materie" ist nun mal das einzig Reale, das wir von allen Seiten betrachten und einschätzen können. Materialismus und Realismus sind deswegen vertrauenserweckender als immaterielle dogmatische Ideologien, ...
Realismus/Materialismus sind im Kern dogmatisch weil sie etwas als gegeben voraussetzen von dem man nur ausgehen kann.

Leo Navis
14.02.2014, 13:50
Materie ist nur die anschauende Form unseres Intellektes. Sie ist nur ein Eindruck neben anderen. Ein Ausschnitt aus dem Ganzen der Eindrücke. Ich glaube nicht an den unfreien Willen und nicht an die totale Prädetermination, weil ich kein materiales Weltbild habe.
Man glaubt nicht an den unfreien Willen. Das ist so ähnlich wie zu behaupten Atheisten würden an einen "nicht-Gott" glauben. Man glaubt an den freien Willen; wenn man nicht an ihn glaubt dann glaubt man halt an gar nichts. Abstinenz von einem Glauben != Glauben an das negativ dieses Glaubens. Nur weil man nicht an den christlichen Gott glaubt ist man kein Satanist. ;-)

Bari
14.02.2014, 13:59
Man glaubt nicht an den unfreien Willen. Das ist so ähnlich wie zu behaupten Atheisten würden an einen "nicht-Gott" glauben. Man glaubt an den freien Willen; wenn man nicht an ihn glaubt dann glaubt man halt an gar nichts. Abstinenz von einem Glauben != Glauben an das negativ dieses Glaubens. Nur weil man nicht an den christlichen Gott glaubt ist man kein Satanist. ;-)

Unfreier Wille im Sinne des Determinismus ist schon ein widersprüchlicher Begriff und negiert die frühere Bedeutung von Wille. Ansonsten: Ich hätte es auch ohne Verneinung sagen können, stimmt. Aber was solls.

Leo Navis
14.02.2014, 14:15
Unfreier Wille im Sinne des Determinismus ist schon ein widersprüchlicher Begriff und negiert die frühere Bedeutung von Wille. Ansonsten: Ich hätte es auch ohne Verneinung sagen können, stimmt. Aber was solls.
Nicht wenn wir "Freiheit" als Gefühl interpretieren. ;-)

Bari
14.02.2014, 14:30
Nicht wenn wir "Freiheit" als Gefühl interpretieren. ;-)

Besser nicht.

Leo Navis
14.02.2014, 14:37
Besser nicht.
Why not? :D Freiheit als Gefühl erklärt und macht sämtliche Probleme, die es mit dem Freiheitsbegriff so gibt, abstinent. ^^

Bari
14.02.2014, 17:31
Why not? :D Freiheit als Gefühl erklärt und macht sämtliche Probleme, die es mit dem Freiheitsbegriff so gibt, abstinent. ^^

Du hast im Eingangsbeitrag seriös argumentiert, das sollten wir beibehalten. Ich bin kein Freund von Begriffshuberei oder gar postmodernem Dünnschiss.

Judith
15.02.2014, 11:14
Das ist eine einseitige Sicht. Menschen sind sehr wohl imstande, zwischen Idealismus und Materialismus abzuwägen und sich bewußt dazwischen zu positionieren ohne weder Würde noch Leben zu verlieren. Menschliches Elend resultiert aus dem Unwillen, es zu tun.

zum Leben gehört: Essen,Trinken, Wohnung und Kleidung usw.

Materie + Geist = Energie (nach d. Chemiker W. Ostwald 1853-1932)

Bulldog
15.02.2014, 15:56
zum Leben gehört: Essen,Trinken, Wohnung und Kleidung usw.

Materie + Geist = Energie (nach d. Chemiker W. Ostwald 1853-1932)

Der Mensch lebt nicht nur vom Brot allein (Jesus Christus), meine Liebe.

Andreas63
15.02.2014, 16:27
Materialismus und Idealismus als Erklärungsprinzipien "der Welt" sind quasi die beiden konträren Extremwerte. Aber wie fast immer liegt die Realität irgendwo dazwischen.

Genau. Viele sind dem Schwarz-Weiß-Denken verhaftet und verstehen nicht das Wesen des Dualismus. Dabei hat dies schon Platon in seiner 'Ideenlehre' beschrieben. Bei Hegel war es die Dialektik, bei Marx 'Einheit und Kampf der Gegensätze'. Im Taoismus spricht man von Yin und Yang.

Judith
15.02.2014, 23:04
Der Mensch lebt nicht nur vom Brot allein (Jesus Christus), meine Liebe.

oder "Eher kommt ein Kamel durch ein Nadelöhr als ein Reicher in Gottes neue Welt" (Jesus Christus) Matthäus 19/24

Sjard
25.02.2014, 13:05
Ich denke das die meisten Menschen hier so materialistisch eingestellt sind,
liegt vor allem an den letzten beiden Weltkriegen und den materialistischen
Ideologien des 20 Jahrhunderts.
Nach dem 2 WK haben viele Menschen alles verloren und haben folglich alles daran
gesetzt dauerhafte materielle Sicherheit für sich und ihr Umfeld zu schaffen.

derfreiegeist
26.02.2014, 18:35
Genau. Viele sind dem Schwarz-Weiß-Denken verhaftet und verstehen nicht das Wesen des Dualismus. Dabei hat dies schon Platon in seiner 'Ideenlehre' beschrieben. Bei Hegel war es die Dialektik, bei Marx 'Einheit und Kampf der Gegensätze'. Im Taoismus spricht man von Yin und Yang.

Das sind gute Gesichtspunkte.
Aber wir werden wohl nie die endgültige Gewissheit erlangen, ob unsere Welt nun materialistisch, dualistisch, monistisch, idealistisch oder irgend etwas anderes ist. Den Materialismus halte ich dabei jedoch für die unwahrscheinlichste Variante.

Und dass er dennoch in der westlichen Welt die verbreiteteste Weltanschauung ist, ist das eigentliche Problem der heutigen Tage.

dr-esperanto
28.02.2014, 06:53
Wenn der Glaube an ein ewiges Leben (oder zumindest an weitere verschiedene Leben) fehlt, wenn man also glaubt, nur dieses eine Leben zu haben, dann macht das unter Umständen bei vielen auch ein Stückweit geiziger, egoistischer, jedenfalls muss man dann mit seiner kostbaren Lebenszeit und seinem kostbaren Leben besser haushalten.
Wer an ein oder mehrere Leben danach glaubt, der kann natürlich protzen mit seinen Geschenken an andere, der hat es ja. So jemand wird auch weit lockerer über Niederlagen im Leben hinwegkommen (der sagt sich dann halt, im nächsten Leben wird's besser oder im Himmel wird mir Gott die Vervollkommnung schenken).

Bulldog
28.02.2014, 09:36
Wenn der Glaube an ein ewiges Leben (oder zumindest an weitere verschiedene Leben) fehlt, wenn man also glaubt, nur dieses eine Leben zu haben, dann macht das unter Umständen bei vielen auch ein Stückweit geiziger, egoistischer, jedenfalls muss man dann mit seiner kostbaren Lebenszeit und seinem kostbaren Leben besser haushalten.
Wer an ein oder mehrere Leben danach glaubt, der kann natürlich protzen mit seinen Geschenken an andere, der hat es ja. So jemand wird auch weit lockerer über Niederlagen im Leben hinwegkommen (der sagt sich dann halt, im nächsten Leben wird's besser oder im Himmel wird mir Gott die Vervollkommnung schenken).

Stimmt, wer an keinen Gott glaubt, glaubt am Ende an die Materie.

derfreiegeist
28.02.2014, 12:06
Stimmt, wer an keinen Gott glaubt, glaubt am Ende an die Materie.

Ich glaube an keinen Gott. Mein Weltbild benötigt einfach keinen Gott.

Glaube ich deshalb an die Materie? Nein!

Leo Navis
23.03.2014, 09:22
Du hast im Eingangsbeitrag seriös argumentiert, das sollten wir beibehalten. Ich bin kein Freund von Begriffshuberei oder gar postmodernem Dünnschiss.
Aber "Freiheit als Gefühl" ist durchaus logisch.

Dementsprechend wäre Freiheit kein Konzept und nix und nix was man irgendwie "erwerben" könnte sondern lediglich ein Codewort für manche Menschen wenn sie sich auf eine bestimmte Art und Weise fühlen - dann fühlen sie sich halt "frei".

Das löst sämtliche philosophischen Problemchen die sich bei dem Begriff auftun. ;-)