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Vollständige Version anzeigen : Sozialismen, die Ideologien der Deutschen???



Bulldog
08.02.2014, 12:32
Warum lieben die Deutschen sozialistische Ideologien aller Farben???

Ob brauner, roter oder grüner Sozialismus, die Deutschen scheinen in der Mehrheit sozialistische Ideologien zu lieben und neigen zu sozialistischen Weltanschauungen.

In keinem anderen Land der Erde, nicht mal in Russland, in dem die sozialistischen Bolschewisten über 70 Jahre herrschten, erkenne ich eine derartige Affinität eines Volkes zu sozialistischen Ideologien.

Selbst die deutschen Kapitalisten sympathisieren mit dem grünen Sozialismus.

Warum ist das so???:?

Liegt das an der Mentalität der Deutschen???

Mögen sie die Sicherheit, die diese sozialistischen Ideologien versprechen oder sind sie allgemein kollektivistisch und freiheitsfeindlich veranlagt???

Sicherheit vor Freiheit => Sozialistische Weltanschauung oder wie???

Rocko
08.02.2014, 12:37
Warum lieben die Deutschen sozialistische Ideologien aller Farben???

Ob brauner, roter oder grüner Sozialismus, die Deutschen scheinen in der Mehrheit sozialistische Ideologien zu lieben und neigen zu sozialistischen Weltanschauungen.

In keinem anderen Land der Erde, nicht mal in Russland, in dem die sozialistischen Bolschewisten über 70 Jahre herrschten, erkenne ich eine derartige Affinität eines Volkes zu sozialistischen Ideologien.

Selbst die deutschen Kapitalisten sympathisieren mit dem grünen Sozialismus.

Warum ist das so???:?

Liegt das an der Mentalität der Deutschen???

Mögen sie die Sicherheit, die diese sozialistischen Ideologien versprechen oder sind sie allgemein kollektivistisch und freiheitsfeindlich veranlagt???

Sicherheit vor Freiheit => Sozialistische Weltanschauung oder wie???

Der Sozialismus verspricht den Deutschen zumindest auf dem Papier den fürsorgenden Obrigkeitsstaat, den sie immer hatten und unterschwellig immer wollten!
Das ist meiner Meinung nach im Grunde alles!

Bulldog
08.02.2014, 12:38
Der Sozialismus verspricht den Deutschen zumindest auf dem Papier den fürsorgenden Obrigkeitsstaat, den sie immer hatten und unterschwellig immer wollten!
Das ist meiner Meinung nach im Grunde alles!

Den hatten sie nur, wenn sie ihre Freiheit aufgaben.

Das Problem liegt also doch tiefer.

Para ou rien
08.02.2014, 12:46
Ist eine Spätfolge des deutschen Idealismus.

Rocko
08.02.2014, 12:47
Den hatten sie nur, wenn sie ihre Freiheit aufgaben.

Das Problem liegt also doch tiefer.

Anscheinend scheinen sie dazu bereit gewesen zu sein!
Ich meine...sonst hätte die Sache 1848 ja Erfolg gehabt und die Hauptforderung nach demokratischen Bürgerrechten, also persönlicher Freiheit, wäre seitdem erfüllt!
Wahrscheinlich gäbe es dann heute irgendeine Form der parlamentarischen Monarchie ähnlich wie in UK oder hier in den Niederlanden!

Letztenendes war die Verwurzelung im Obrigkeitsdenken jedoch größer...auch als man es nach dem 1. WK nochmal versucht hat, klappte es nicht!
Damals war das Obrigkeitsdenken allerdings noch national geprägt...heute ist es mehr eine Art von den Deutschen historisch erlernter Reflex!

Bulldog
08.02.2014, 12:52
Ist eine Spätfolge des deutschen Idealismus.

Ja, da wird wohl was dran sein.

Ich habe eine Handvoll Ideale, die ich zu Dogmen meiner Ideologie mache und sie dann unter die Leute bringe.

-jmw-
08.02.2014, 13:03
Hatte diese Tage einen ähnlichen Gedanken: Ob, wo es weder ein echter Konservativismus, noch ein echter Liberalismus, noch ein echter Nationalismus oder Faschismus es schaffen, die Massen gegen das Chaos aufzubieten, man für den Kampf nicht einen sozialistischen Mantel wird umhängen müssen.

Bulldog
08.02.2014, 16:49
Hatte diese Tage einen ähnlichen Gedanken: Ob, wo es weder ein echter Konservativismus, noch ein echter Liberalismus, noch ein echter Nationalismus oder Faschismus es schaffen, die Massen gegen das Chaos aufzubieten, man für den Kampf nicht einen sozialistischen Mantel wird umhängen müssen.

Also kann Deutschland mal wieder nur von Sozialisten gerettet werden!!!!

-jmw-
09.02.2014, 10:44
Also kann Deutschland mal wieder nur von Sozialisten gerettet werden!!!!
Stimmte mein Gedanke, dann könnte es am ehesten gerettet werden unter der roten Fahne und der Parole des Sozialismus, die geeignet sind, die Massen zu sammeln.
Dass es tatsächlich gerettet würde, stünden dahinter "echte" (Neo-)Sozialisten bzw. die Linkswürste der SPD und LiPa, die sich für "sozialistisch" halten, dürfen wir entschieden verneinen, denn diese Leute sind ja für unsere Probleme mitverantwortlich.

Anders ausgedrückt: Die Sozialisten dürfen gerade nicht Sozialisten im wortgewöhnlichen Sinne sein!

Rocko
09.02.2014, 11:48
Stimmte mein Gedanke, dann könnte es am ehesten gerettet werden unter der roten Fahne und der Parole des Sozialismus, die geeignet sind, die Massen zu sammeln.
Dass es tatsächlich gerettet würde, stünden dahinter "echte" (Neo-)Sozialisten bzw. die Linkswürste der SPD und LiPa, die sich für "sozialistisch" halten, dürfen wir entschieden verneinen, denn diese Leute sind ja für unsere Probleme mitverantwortlich.

Anders ausgedrückt: Die Sozialisten dürfen gerade nicht Sozialisten im wortgewöhnlichen Sinne sein!

Ich frage mich gerade, wie sowas praktisch vonstatten gehen soll!
Wie soll sich eine wertkonservative Bewegung sozialistisch tarnen, um die Massen einzusammeln, ohne hinterher von selbigen Massen entschieden auf den Deckel zu bekommen?

-jmw-
09.02.2014, 12:18
Ich frage mich gerade, wie sowas praktisch vonstatten gehen soll!
Das tue ich auch, seit mir der Gedanke kam.
Eine tragfähige Lösung habe ich dieweil noch nicht anzubieten.

Allerdings:

Wie soll sich eine wertkonservative Bewegung sozialistisch tarnen, um die Massen einzusammeln, ohne hinterher von selbigen Massen entschieden auf den Deckel zu bekommen?
Mit "Tarnung" ist es nicht getan, ich rede hier ja nicht einer grossen Verschleierung das Wort, derer man sich, zu Amt und Würden gelangt, entledigt, um das Programm Ron Pauls abzuspulen.
Das würd nicht funktionieren, wär übrigens ja auch grob unehrlich, ja, unehrenhaft!

Sondern die Idee des "Sozialismus" müsste "enteignet" werden ([Begriffs-]Expropriation der Expropriateure, sozusagen! LOL), man würde unter der Roten Fahne marschieren, um Ideen, die wichtiger sind als die der konkreten Einrichtung der Wirtschaftsordnung, voranzubringen.

Denn was nützt mir in einer Gesellschaft, die verblödet, verwahrlost, verslumt, verfettet, verweichlicht, vermasst, der Umstand einer niedrigen EkSt oder das Nichtvorhandensein eines Staatsarbeitsdienstes?
Wie weit trägt meine Freiheit, wenn sie abhängig ist vom Votum hirnloser Halbmenschen und kranker Eliten?
Dann vielleicht doch lieber ein richtiges Leben im falschen (System)?

(Kann es angehen, dass ich gerade einen "rechtsradikalen" Anfall habe, sach ma?)

-jmw-
09.02.2014, 12:21
Nachtrag:

Fällt mir Paul Goodman ein und seine Notes of a Neolithic Conservative, worin es heisst, for green grass and clean rivers, children with bright eyes and good color, and people safe from being pushed around – for a few things like these, I find I am pretty ready to think away most other political, economic, and technological advantages.

Commodus
09.02.2014, 12:23
Warum lieben die Deutschen sozialistische Ideologien aller Farben???

Weil hinter sozialistischen Ideologien meist "Gute" Absichten dahinter stecken. Die Deutschen/Europäer sind offenbar Weltmeister im "Gutsein". Ich bin ein nationalsozialistischer Gutmensch. So! :appl:

Heinrich_Kraemer
09.02.2014, 12:34
Ein verlockendes Thema, zu dem ich mich seitenweise auskotzen könnte.

politisch bürokratische Entwicklung:

nach dem 30 jährigen Krieg zerfiel Dt. in Kleinstaaten, welche gewohnheitrechtlich regiert wurden. In Preussen wurde dann die französische Bürokratie importiert, nach gescheiterter Revolution 48 machte sich der preussische Militarismus breit, französisch zentralistisch bürokratisch. Soweit der Liberalimus bereits hier im Keim erstickte wurde, war der Weg frei für den dt. Konservatismus, indem der Adel sukzessive in die Bürokratie wechselte, ein liberales Bürgertum nie aufkam.
1871 dann die Reichsgründung, welche auf den preussischen (französisch zentralen absolutistischen) Beamtenstaat aufbauend, das Gewohnheitsrecht längst vernichtete und in Anlehnung an Frankreich das römische Recht durchpeitschte.

--> Aufgrund dieser Entwicklung und Reichseinigung war das Bestreben nach einer Gesamtheit des Staates aufgekommen, welches in bürokratischer, aristokratischer, zentralistischer Herrschaft ausfloß.

Der Sozialismus, als Ableger des dt. Konservatismus, übernahm dann die Ideale des zentralistischen Bürokratenstaats, als Denkmethodik jedoch nicht die Monographie, sondern den Rationalismus in der geschichtsanalyse. Was jedoch zu völliger Widersprüchlichkeit führte aufgrund des Marxschen Ökonomiedeterminismus. D.h. Zukunftsaussagen nur intuitiv möglich, Entscheidungen somit nur durch Führer/Diktator mgl. in faschistischer Preisung irgendwelchen Paradieses auf Erden.

geistesgeschichtliche Entwicklung:

Im dt. Idealismus drückt sich dann der Wunsch nach Einheit, globaler Betrachtung aus, im Verhältnis zu den Kolonialmächten und den Folgen des 30jährigen Krieges. Man liest v.a. die Franzosen kommt dann wie Hegel zum "Bürokratischen Weltstaat", nach interpretation der höchsten Form des zentralistischen Absolutismus in Frankreich.

Das ewige, allumfassende /transzendentale Subjekt bei Kant, Hegels Bürokratischer Weltstaat nach deutschem Wesen und schließlich die Ausflüsse im Marxschen Paradies der globalen klassenlosen Gesellschaft, mit Diktatur durch das Proletariat.

Dazu kommt die preussische shice, des Universitätssystems, das zwar nach Humboldt "Forschung und Lehre" verknüpfen wollte, sowie eine Unabhängigkeit vom Staat herstellen wollte, sich jedoch den Eingriffen in F&L durch die Bürokratie ausgesetzt sah, abgesehen von Mathematik und Medizin. Auf der Insel herrschte Selbstverwaltung.
D.h. das Bildungssystem/Wissenschaftssystem setzte die Bestrebung der preussischen Bürokratie zur zentralistischen Herrschaft durch, indem die Posten poliitsch besetzt wurden, wie heute noch gute deutsche Tradition.
Soweit dann als Wahl der Mittel, die deskriptive Statistik, die Monographie usw., was dann diplomatisch immer die Kacke ritt.
--> Wissenschaft beschrieb ständig die zentralistischen, bürokratischen Aktivitäten der Regierungsbehörden, weil von diesen abhängig, somit im Selbstverständnis Teil des Staates, wie es ja heute gerne in den Medien kanonisiert wird: Wir alle sind der Staat.

Folge ein staatliches Bildungssystem, das die Bevölkerung hin zum allmächtigen Staat erzieht, dessen Aktivitäten beschreibt, die Leute voll auf materiellen Konsum ausrichtet, um somit die Staatseingriffe (das Wegnehmen des Eigentum beim anderen mit Umverteilung) ständig legitimiert.

Soweit eben in der Tradition konservativer Zentralismus und sozialdemokratischer Absolutismus beide den totalitären Bürokratenstaat durchsetzen, hat sich eine Mischfoprm herausgebildet, die der Sozialismus gewonnen hat. Jedoch aber mit Zugeständnissen, an die alte adlige Bürokratie, indem haltz dann schon auch Subventionen für die Ländereien fließen, Stiftungen das Vermögen vor dem Fiskus schützen usw.

Weil Dt. nie ein liberales Bürgertum entwickelte (gescheiterte Rev., Isolierung Humboldts und Schleiermachers durch preussshice Bürokratie) ist der Weg frei für die Durchsetzung des totalen Wohlfahrtsstaates.

Gefährlich wird dann jedoch der damit verbundene Ethnozentrismus, indem seine eigene totale Weltsicht mit der anderer verwechselt wird, was sich dann in der EuDSSR nach deutschem Wesen äußert.
Gefundenes Fressen für andere Diplomaten.

Und genau deshalb gabs und gibt es immer wieder eine auf den großmäuligen deutschen Holzkopf.

Beste Grüße Euer HK

Bulldog
09.02.2014, 12:52
Weil hinter sozialistischen Ideologien meist "Gute" Absichten dahinter stecken. Die Deutschen/Europäer sind offenbar Weltmeister im "Gutsein". Ich bin ein nationalsozialistischer Gutmensch. So! :appl:

Ja, gute Absichten haben wohl alle Sozialisten, das stimmt wohl.

In der Praxis kommen dann KZs, Gulaks und grüne Volksvernichtung dabei heraus.

Commodus
09.02.2014, 12:54
Ja, gute Absichten haben wohl alle Sozialisten, das stimmt wohl.

In der Praxis kommen dann KZs, Gulaks und grüne Volksvernichtung dabei heraus.

Dann doch lieber zum blanken Raubtier-Kapitalusmus mit ungebremsten Liberalismus.

Bulldog
09.02.2014, 12:56
Dann doch lieber zum blanken Raubtier-Kapitalusmus mit ungebremsten Liberalismus.

Nee, den Mist will ich auch nicht haben.

Commodus
09.02.2014, 13:01
Nee, den Mist will ich auch nicht haben.

Dann wirds aber eng mit den Möglichkeiten. Meine Vorstellung läge bei einer Volldemokratie mit ständigem Interventionsrecht des Volkes. Aber setz DAS mal durch!

Bulldog
09.02.2014, 13:03
Ein verlockendes Thema, zu dem ich mich seitenweise auskotzen könnte.

politisch bürokratische Entwicklung:

nach dem 30 jährigen Krieg zerfiel Dt. in Kleinstaaten, welche gewohnheitrechtlich regiert wurden. In Preussen wurde dann die französische Bürokratie importiert, nach gescheiterter Revolution 48 machte sich der preussische Militarismus breit, französisch zentralistisch bürokratisch. Soweit der Liberalimus bereits hier im Keim erstickte wurde, war der Weg frei für den dt. Konservatismus, indem der Adel sukzessive in die Bürokratie wechselte, ein liberales Bürgertum nie aufkam.
1871 dann die Reichsgründung, welche auf den preussischen (französisch zentralen absolutistischen) Beamtenstaat aufbauend, das Gewohnheitsrecht längst vernichtete und in Anlehnung an Frankreich das römische Recht durchpeitschte.

--> Aufgrund dieser Entwicklung und Reichseinigung war das Bestreben nach einer Gesamtheit des Staates aufgekommen, welches in bürokratischer, aristokratischer, zentralistischer Herrschaft ausfloß.

Der Sozialismus, als Ableger des dt. Konservatismus, übernahm dann die Ideale des zentralistischen Bürokratenstaats, als Denkmethodik jedoch nicht die Monographie, sondern den Rationalismus in der geschichtsanalyse. Was jedoch zu völliger Widersprüchlichkeit führte aufgrund des Marxschen Ökonomiedeterminismus. D.h. Zukunftsaussagen nur intuitiv möglich, Entscheidungen somit nur durch Führer/Diktator mgl. in faschistischer Preisung irgendwelchen Paradieses auf Erden.

geistesgeschichtliche Entwicklung:

Im dt. Idealismus drückt sich dann der Wunsch nach Einheit, globaler Betrachtung aus, im Verhältnis zu den Kolonialmächten und den Folgen des 30jährigen Krieges. Man liest v.a. die Franzosen kommt dann wie Hegel zum "Bürokratischen Weltstaat", nach interpretation der höchsten Form des zentralistischen Absolutismus in Frankreich.

Das ewige, allumfassende /transzendentale Subjekt bei Kant, Hegels Bürokratischer Weltstaat nach deutschem Wesen und schließlich die Ausflüsse im Marxschen Paradies der globalen klassenlosen Gesellschaft, mit Diktatur durch das Proletariat.

Dazu kommt die preussische shice, des Universitätssystems, das zwar nach Humboldt "Forschung und Lehre" verknüpfen wollte, sowie eine Unabhängigkeit vom Staat herstellen wollte, sich jedoch den Eingriffen in F&L durch die Bürokratie ausgesetzt sah, abgesehen von Mathematik und Medizin. Auf der Insel herrschte Selbstverwaltung.
D.h. das Bildungssystem/Wissenschaftssystem setzte die Bestrebung der preussischen Bürokratie zur zentralistischen Herrschaft durch, indem die Posten poliitsch besetzt wurden, wie heute noch gute deutsche Tradition.
Soweit dann als Wahl der Mittel, die deskriptive Statistik, die Monographie usw., was dann diplomatisch immer die Kacke ritt.
--> Wissenschaft beschrieb ständig die zentralistischen, bürokratischen Aktivitäten der Regierungsbehörden, weil von diesen abhängig, somit im Selbstverständnis Teil des Staates, wie es ja heute gerne in den Medien kanonisiert wird: Wir alle sind der Staat.

Folge ein staatliches Bildungssystem, das die Bevölkerung hin zum allmächtigen Staat erzieht, dessen Aktivitäten beschreibt, die Leute voll auf materiellen Konsum ausrichtet, um somit die Staatseingriffe (das Wegnehmen des Eigentum beim anderen mit Umverteilung) ständig legitimiert.

Soweit eben in der Tradition konservativer Zentralismus und sozialdemokratischer Absolutismus beide den totalitären Bürokratenstaat durchsetzen, hat sich eine Mischfoprm herausgebildet, die der Sozialismus gewonnen hat. Jedoch aber mit Zugeständnissen, an die alte adlige Bürokratie, indem haltz dann schon auch Subventionen für die Ländereien fließen, Stiftungen das Vermögen vor dem Fiskus schützen usw.

Weil Dt. nie ein liberales Bürgertum entwickelte (gescheiterte Rev., Isolierung Humboldts und Schleiermachers durch preussshice Bürokratie) ist der Weg frei für die Durchsetzung des totalen Wohlfahrtsstaates.

Gefährlich wird dann jedoch der damit verbundene Ethnozentrismus, indem seine eigene totale Weltsicht mit der anderer verwechselt wird, was sich dann in der EuDSSR nach deutschem Wesen äußert.
Gefundenes Fressen für andere Diplomaten.

Und genau deshalb gabs und gibt es immer wieder eine auf den großmäuligen deutschen Holzkopf.

Beste Grüße Euer HK

Interessante Betrachtungen.

Ich sehe die Neigung der Deutschen zu Sozialismen auch in der Mentalität der Deutschen begründet.

Sozialismus -Farbe egal- verspricht Fürsorge, Arbeit , Wohlstand für alle, Aufwertung der einfachen Leute, Ordnung, Ruhe , Sauberkeit, Vermeidung von Zukunfstängsten usw.

Also ein Heilsversprechen.

Hinzu kommen ein Haufen Ideale, die die romatischen, idealistischen Deutschen lieben, die ihnen die Ideologen dann aber als Dogmen verkaufen.


Ja, die Psyche der Deutschen ist es wohl, die die Deutschen zu Sozialisten werden lässt.

Bulldog
09.02.2014, 13:06
Dann wirds aber eng mit den Möglichkeiten. Meine Vorstellung läge bei einer Volldemokratie mit ständigem Interventionsrecht des Volkes. Aber setz DAS mal durch!

Wieso???

Ich muss doch nicht die Weltanschauung nehmen, die mir andere aufoktruieren wollen.

Ich bin alt genug, dass ich keine Vorbilder mehr brauche und denken kann ich auch selbst.

Ich habe meine eigene Weltanschauung!!!

PS.
Ich brauche keine geistig-moralischen Führer. Und Politische schon mal gar nicht.

Commodus
09.02.2014, 13:14
Wieso???

Ich muss doch nicht die Weltanschauung nehmen, die mir andere aufoktruieren wollen.

Ich bin alt genug, dass ich keine Vorbilder mehr brauche und denken kann ich auch selbst.

Ich habe meine eigene Weltanschauung!!!

PS.
Ich brauche keine geistig-moralischen Führer. Und Politische schon mal gar nicht.

Du, ich will dir nichts aufoktroieren, sondern will wissen, was DU dir so als Staats- u. Regierungsform vorstellst.

romeo1
09.02.2014, 13:34
Mir ist in den letzten Tagen so einGEdanke gekommen. Je mehr dieses Land nach links rückt, desto mehr nimmt die Überwachung und Kontrolle der Bürger durch verschiedenste Behörden Ausmaße an, daß ein Mielke da eigentlich nur noch gelb vor Neid werden könnte. Ebenso steigt der Konformitätsdruck durch jene unsägliche und ausufernde pol. Korrektneß, nach der man wie früher nur noch die vorgegebene veröffentlichte Meinung wiederkäuen darf, ohne div. Sanktionen befürchten zu müssen.

Bari
09.02.2014, 13:51
...

Hinzu kommen ein Haufen Ideale, die die romatischen, idealistischen Deutschen lieben, die ihnen die Ideologen dann aber als Dogmen verkaufen.

.....

So romantische Ideale wie Selbstbestimmung, unbedingte Freiheit, Individualismus...

Es geht immer um Ideale, wer was anderes denkt, hat sich selbst nicht begriffen, denke ich.

Rocko
09.02.2014, 13:56
So romantische Ideale wie Selbstbestimmung, unbedingte Freiheit, Individualismus...

Es geht immer um Ideale, wer was anderes denkt, hat sich selbst nicht begriffen, denke ich.

Das sind doch keine deutschen Ideale...ich bitte dich!

TheJoker
09.02.2014, 14:02
Mir ist in den letzten Tagen so einGEdanke gekommen. Je mehr dieses Land nach links rückt, desto mehr nimmt die Überwachung und Kontrolle der Bürger durch verschiedenste Behörden Ausmaße an, daß ein Mielke da eigentlich nur noch gelb vor Neid werden könnte.

Nene, das hat mit links nix zutun.
Je mehr die Arbeiter bzw. Menschen ausgebeutet und unterdrückt werden (geringer Lohn, Hartz4, private Vorsorge ect.), um so mehr die Politiker eine Politik fahren, die von der Mehrheit nicht getragen wird (Kriegseinsätze) usw., umso mehr wird der Bürger überwacht. Und zwar deshalb, da Bürger zur Bedrohung für die politische und herrschende Kaste werden kann (wenn sie aufstehen und ihre Rechte einfordern).

Bari
09.02.2014, 14:03
Das sind doch keine deutschen Ideale...ich bitte dich!

Nee nicht unbedingt (obwohl die Romantik da schon einiges hergibt!). Allerdings haben wir in der Philosophie den Verfechter der totalen persönlichen Freiheit hervorgebracht: Max Stirner. (und nicht die Engländer oder Franzosen).

Aber es sind eben doch auch Ideale und als solche per se nicht aus sich heraus überlegen oder besser. Darum gings mir nur. Der Hinweis: Sind doch Ideale ist halt kein Kriterium der Wertung, wenn man die ideale Natur der konkurrierenden Ideale bedenkt.

Bulldog
09.02.2014, 14:11
So romantische Ideale wie Selbstbestimmung, unbedingte Freiheit, Individualismus...

Es geht immer um Ideale, wer was anderes denkt, hat sich selbst nicht begriffen, denke ich.

Der Masse geht es nicht um Ideale , sondern nur ums eigene Leben.

Bulldog
09.02.2014, 14:13
Du, ich will dir nichts aufoktroieren, sondern will wissen, was DU dir so als Staats- u. Regierungsform vorstellst.

Volksdemokratie

Volksabstimmungen zu allen wichtigen Themen.

Dazu als Wirtschaftsordnung die Soziale Marktwirtschaft

Und eine Meinungsfreiheit, die den Namen auch verdient.

Bari
09.02.2014, 14:14
Der Masse geht es nicht um Ideale , sondern nur ums eigene Leben.

Alles bezogen auf denkende Menschen. Dass die Herde nur blökt und folgt, ist klar.

Bari
09.02.2014, 14:15
Volksdemokratie

Volksabstimmungen zu allen wichtigen Themen.

Dazu als Wirtschaftsordnung die Soziale Marktwirtschaft

Und eine Meinungsfreiheit, die den Namen auch verdient.

Also mit Sozialer Marktwirtschaft bist Du bei anderen wieder der böse Sozialist.

Bulldog
09.02.2014, 15:43
Also mit Sozialer Marktwirtschaft bist Du bei anderen wieder der böse Sozialist.

Nee, das ist noch lange kein Sozialismus.

Heinrich_Kraemer
09.02.2014, 18:49
Interessante Betrachtungen.

Ich sehe die Neigung der Deutschen zu Sozialismen auch in der Mentalität der Deutschen begründet.

Sozialismus -Farbe egal- verspricht Fürsorge, Arbeit , Wohlstand für alle, Aufwertung der einfachen Leute, Ordnung, Ruhe , Sauberkeit, Vermeidung von Zukunfstängsten usw.

Also ein Heilsversprechen.

Hinzu kommen ein Haufen Ideale, die die romatischen, idealistischen Deutschen lieben, die ihnen die Ideologen dann aber als Dogmen verkaufen.


Ja, die Psyche der Deutschen ist es wohl, die die Deutschen zu Sozialisten werden lässt.

Du kratzt da schon ziemlich nahe am Kern, finde ich.

Was mir allerdings völlig unbegreiflich ist, daß die selbe Kacke hierzulande immer und immer vom Volk legitimiert wird, wobei an der Realität immer und immer wieder gescheitert. Denn aus Schaden wird man klug, hierzulande nicht. So erfreut sich einerseits der NS und der Kaiser bei den Rechten großer Beliebtheit, auf der anderen dann die abwirtschaftende Sozialdemokratie oder aber die EX-SED, welche die DDR ruinierte. Die CDU/CSU als gemäßigter Sozialismus, allerdings mit Einstreuung irgendwelcher Wertefloskeln. Der höhepunkt dann der grüne Ökofaschismus.

Und eben diese Realitätsverweigerung kann nur tief in der Mentalität, erzeugt über den Staat und dessen Profiteure, begründet sein.

Ich schmeiß mal paar hochideologische völlig unscharfe Floskeln in den Raum, die jegliche rationale (Methodik des Liberalismus) Diskussion aushebeln und den allmacächtigen Staat volle Handlungsfreiheit geben, mit Eingriff ins Persönlichkeitsrecht und ins Privateigentum:

"Soziale Gerechtigkeit", das "Volk", "Raubtierkapitalismus", "Armut hierzulande", "die Gier", "böse Banken/ Spekulanten", das "Waldsterben", "Fukushima", "Atomlobby", "Fracking in USA", "Plastiktüten im Meer", "Kriegstreiberei des Westens", "gerade wir Deutschen", "nie wieder Krieg/Friedensprojekt" usw. Also alles Dinge, die der Staat für die Bevölkerung durchsetzen will, ohne vermeintlich selber einen Finger krumm machen zu müssen. Begrifflich schwammig, unpräzise, ohne Kontext.
Braucht man selber nurmal schaun, wie bei einem selbst gleich der pawlowsche Speichelreflex losgeht und welche Assoziationen erzeugt werden.

Und genau hier sind wir bei Deinen "Heilsversprechen". Weil eben die Herangehensweise an Politik hierzulande nicht rationalistisch erfolgt, sondern über hochtrabende Ideale/Dogmen vermittelt wird, bleibt nur der Ausfluß in den Intuitionismus. Und das ist die Methodik des irrationalen Faschismus, in welchen soweit auch immer wieder der Sozialismus mündet. Weil nicht rational genau geschätzt werden kann, was unter welchen Umständen geschieht, brauchts eine bürokratische Führung die das Heilsversprechen intuitiv herstellt. EU-Schulz ist das beste Bsp. hierfür. Man weiß zwar nicht wohin und wie die Reise geht (wobei die sozialistischer Internationale der SPD, welche in der CCCP so toll verwirklicht wurde, aber leider scheiterte), solange aber kein Zweifel daran gelassen wird das Paradies auf Erden, ähm der Eu , politisch wie auch immer herzustellen, ist ja alles bester Ordnung und weiter so.

Die Bevölkerung selbst sieht das soweit entspannt, darf sie sich auch moralisch empören über die schlimmen vermeintlichen Zustände die ihr der Staat vorgibt. Dazu nicht selbstverantwortlichm an allem sind die anderen Schuld, der Staat (wir alle) richtets dann schon. Wenn dieser wiedermal am Scheißebauen, dann warens die Banken, der Kapitalismus oder was auch immer und schon wieder weiter so.

Um mal hierbei ein wenig klar zu kommen, empfehle ich aufrichtig jedem politisch Interessierten hierzulande, nicht die staatliche Verblödungsliteratur hier zu verinnerlichen, sondern mal über den Tellerrand hinauszuschauen, um nicht die eigene Denkweise mit der anderer Mentalitäten zu verwechseln. V.a. die angelsächscihe Literatur, bzw. Medienlandschaft bietet sich an. Von Spencer, Smith, bis Sutton, Preparata und N.Ferguson, von Mises, von Hayek. Klare, präzise Darlegung der Problematik und deren Ausarbeitung, die sich nicht im hohlen moralischen, ganzheitlichen Geschwafel erschöpft, wie hierzulande.
Und dies dann gegen die deutsche "Argumentation" laufen lassen. Die Effekte sind frappierend! Daß für deutsche Diplomatie hier iimer noch kein Blumentopf zu gewinnen sein dürfte liegt soweit dann wohl bei jedem auf der Hand. Und zwar nicht verschwörungstheoretisch obskur unscharf, sondern rational, empirisch klar herausgeschält.

Selbst im kleinsten schon erstaunlich: Während bei den Ausschtreitungen in London/ Manchaster hierzulande in den Staatsmedien hochbezahlte Intellektuellenrunden seierten, es handle sich um "Klassenkampf", "manglende Integration der Immigranten" aufgrund fehlender Staatsausgaben für Soziales und sonstiger Sch**ß, ging es auf BBC einzig und alleine darum, wie diese "Kriminalität" nun exakt zu bekämpfen sei.

Beste Grüße Euer HK

Bari
09.02.2014, 20:55
Was hält Herr Kraemer denn von der sozialen Marktwirtschaft, die der Bulldog gerne mag? Ist das schon Sozialismus oder wie schlimm oder noch O-K?

Efna
09.02.2014, 21:07
Was hält Herr Kraemer denn von der sozialen Marktwirtschaft, die der Bulldog gerne mag? Ist das schon Sozialismus oder wie schlimm oder noch O-K?

Bei diesen ganzen Diskussionen um das thema Kapitalismus vs. Sozialismus ist es immer Interpredation und Subjektiv...

dr-esperanto
10.02.2014, 01:32
Ja, man sagt, die Deutschen seien kollektivistischer als die Franzosen (typisch deutsch sind z.B. die vielen Vereine). Andererseits stammt der Sozialismus ja aus Frankreich und nirgends gibt es eine höhere Staatsquote als in Frankreich, jedenfalls sind die Franzosen noch staatsgläubiger als die Deutschen und das freie Unternehmertum hat es dort noch viel schwerer als in Deutschland. Extrem sozialistisch, noch schlimmer als in Deutschland, geht es ja in Skandinavien zun. Den Polen sagt man einen gesunden Individualismus nach. Aber schon in Russland und dann erst in China, Japan und so - da ist das Kollektiv alles und das Individuum nichts. War bei uns auch so und das ist auch der Normalzustand in der menschlichen Gesellschaft, das Individuelle kam erst durch das Christentum und das Gewissen / die Verantwortlichkeit jedes Einzelnen vor Gott auf.
Die Einweltler loben China deshalb immer in den höchsten Tönen. Man will den Mittelstand, das freie Unternehmertum abschaffen, sodass es nur noch die proletarische Masse und oben die herrschende Schicht gibt. Jetzt in der totalen Krise wird man also mit Sicherheit einen neuen Weltsozialismus als Lösung der gigantischen Probleme anbieten und die Massen werden auch darauf anspringen, Hauptsache, sie können ihre Lage verbessern.

Affenpriester
10.02.2014, 04:01
Das tue ich auch, seit mir der Gedanke kam.
Eine tragfähige Lösung habe ich dieweil noch nicht anzubieten.

Allerdings:

Mit "Tarnung" ist es nicht getan, ich rede hier ja nicht einer grossen Verschleierung das Wort, derer man sich, zu Amt und Würden gelangt, entledigt, um das Programm Ron Pauls abzuspulen.
Das würd nicht funktionieren, wär übrigens ja auch grob unehrlich, ja, unehrenhaft!

Sondern die Idee des "Sozialismus" müsste "enteignet" werden (Expropriation der Expropriateure, sozusagen! LOL), man würde unter der Roten Fahne marschieren, um Ideen, die wichtiger sind als die der konkreten Einrichtung der Wirtschaftsordnung, voranzubringen.

[B]Denn was nützt mir in einer Gesellschaft, die verblödet, verwahrlost, verslumt, verfettet, verweichlicht, vermasst, der Umstand einer niedrigen EkSt oder das Nichtvorhandensein eines Staatsarbeitsdienstes?
Wie weit trägt meine Freiheit, wenn sie abhängig ist vom Votum hirnloser Halbmenschen und kranker Eliten?
Dann vielleicht doch lieber ein richtiges Leben im falschen (System)?

(Kann es angehen, dass ich gerade einen "rechtsradikalen" Anfall habe, sach ma?)

Nein, das sind durchaus kluge Gedanken und richtig gestellte Fragen, die ich da vernehme. ;)
Jeder, der meint, eine sichere Antwort darauf gefunden zu haben, sollte mit Misstrauen gewürdigt werden. Ich weiß es auch nicht so genau.

-jmw-
10.02.2014, 09:36
Nein, das sind durchaus kluge Gedanken und richtig gestellte Fragen, die ich da vernehme. ;)
Jeder, der meint, eine sichere Antwort darauf gefunden zu haben, sollte mit Misstrauen gewürdigt werden. Ich weiß es auch nicht so genau.
Wenn ich in Sachen Anthropologie "rechts" stehe und in Sachen "Metapolitik" Propertarist bin und dann der Linkspartei beitrete, implodiert, glaube ich, das Universum...

Bulldog
10.02.2014, 10:43
Ja, man sagt, die Deutschen seien kollektivistischer als die Franzosen (typisch deutsch sind z.B. die vielen Vereine). Andererseits stammt der Sozialismus ja aus Frankreich und nirgends gibt es eine höhere Staatsquote als in Frankreich, jedenfalls sind die Franzosen noch staatsgläubiger als die Deutschen und das freie Unternehmertum hat es dort noch viel schwerer als in Deutschland. Extrem sozialistisch, noch schlimmer als in Deutschland, geht es ja in Skandinavien zun. Den Polen sagt man einen gesunden Individualismus nach. Aber schon in Russland und dann erst in China, Japan und so - da ist das Kollektiv alles und das Individuum nichts. War bei uns auch so und das ist auch der Normalzustand in der menschlichen Gesellschaft, das Individuelle kam erst durch das Christentum und das Gewissen / die Verantwortlichkeit jedes Einzelnen vor Gott auf.
Die Einweltler loben China deshalb immer in den höchsten Tönen. Man will den Mittelstand, das freie Unternehmertum abschaffen, sodass es nur noch die proletarische Masse und oben die herrschende Schicht gibt. Jetzt in der totalen Krise wird man also mit Sicherheit einen neuen Weltsozialismus als Lösung der gigantischen Probleme anbieten und die Massen werden auch darauf anspringen, Hauptsache, sie können ihre Lage verbessern.

Hm... die Franzosen sind sozialistischer als die Deutschen , dafür sind die Deutschen kollektivistischer als die Franzosen.

Brrrrr....... ich glaube , du solltest deine Behauptungen noch einmal überdenken.

dr-esperanto
11.02.2014, 00:09
Die Franzosen sind schon individualistischer als die Deutschen, aber trotzdem wollen sie vom Staat ausgehalten werden und trotzdem sind sie hochgradig sozialistisch, noch sozialistischer als die Deutschen. Der französische Individualismus äußert sich halt nicht so sehr im Finanziellen als vielmehr im Ideellen. Finanziell sollen am besten alle gleich viel verdienen, aber in allem anderen darf chacun à son goût!

Bari
11.02.2014, 00:45
Echt der Wahnsinn wenn man hier in #35 lesen darf, das Christentum erst hätte das Individuum gebracht. Mal einfach die komplette Geistesgeschichte vor dem Christentum (bei dem sich wiederum jenes Christentum erst bediente: Platon, Aristoteles etc) verkannt oder ignoriert. Bei solchen Beiträgen wird einem wieder deutlich, wie sehr das Judäochristentum dem europäischen Geist geschadet hat. Aber das ist ja nicht das Thema.

Thema ist, dass die Franzosen, Skandinavier und Russen ebenso oder noch sozialistischer sind als die Deutschen.

dr-esperanto
11.02.2014, 01:55
Genau, am wenigsten sozialistisch sind halt noch die Briten und die Amerikaner. Aber auch die wollen die Weltherrscher jetzt durch die totale Zusammenbruchskrise zu Neosozialisten machen, wahrscheinlich geht das sogar schon unter Obama los, diesem
Obersozialisten (jedenfalls für amerikanische Verhältnisse).

Heinrich_Kraemer
12.02.2014, 09:46
Was hält Herr Kraemer denn von der sozialen Marktwirtschaft, die der Bulldog gerne mag? Ist das schon Sozialismus oder wie schlimm oder noch O-K?

Da müsste man erstmal den Begriff genauer klären. "Soziale Marktwirtschaft": das unter Erhard und Adenauer, unter Schmidt welcher die Lawine der Staatsschulden zum blanken Sozialkonsum lostrat und dessen Folgen wir heute langsam immer mehr zu spüren bekommen, oder gar heutzutage, wo der Spitzensteuersatz bei 1/25 der 60er jahre bereits beginnt, jedoch Banken verstaatlicht werden, die KFZ-Industrie subnventioniert.

Ich persönlich halte die soz. Mw für nichts weiter als eine Beschönigung, den fetten Bürokratenstaat und die Beamtentradition zu rechtfertigen, mit ihren Umverteilungen.

Denn streng genommen gibt es nur zwei Möglichkeiten:

1. kapitalistische Marktwirtschaft: Private Nachfrage und nur diese regelt den Markt, das Gewinnmotiv ist das Maß für die Produktion. Der Staat hat sich rauszuhalten und um seine Belange zu kümmern: Schutz des Eigentums (v.a. auch des Körpers des Individuums), Rechtssicherheit (die in dem Bürokratiewulst hierzulande ja längst zur Willkürherrschaft mutierte), Verhinderung von Kartellen

2. sozialistische Planwirtschaft: aufgrund bürokratischer, moralischer Vorwände wird staatlich in die Nachfrage eingegriffen und somit in den Markt, das Gewinnmotiv als Maß wird ausgehebelt. Methodik ist Staatsverschuldung, Hochsteuern, zentralistische Umverteilung, Subventionen, mehr oder minder willkürliches Steuersystem
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Angsichts dessen kann man sich die Mischform heutzutage genauer anschauen, zu welcher Seite die Sache mutiert. Denn klar ist, daß 1. die Macht der Bevölkerung demokratisch maximiert und somit die Bürokratenherrschaft einschränkt (die Privatnachfrage bestimmt die Produktion, die Löhne usw.), 2. ein Maximum bürokratischer Macht erzeugt, sowie die Legitimität einer fetten bürokratischen Profiteurskaste die sich fürstlich am Eigentum der Untertanen bedient.
Die Interessenlagen sind soweit mal klar denke ich, v.a. auch wenn man sich die Ausflüsse in die EUdSSR anschaut.
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Problem der soz. Mw sehe ich hierbei in in ihrer Entwicklung hin zum totalen, allmächtigen Bürokraten- und Überwachungsstaat. Denn achtet man nicht gleich von Anfang an darauf, Mittel zu haben die Bürokratie zu zügeln, entstehen zwangsläufig bürokratische Willkürherrschaften, durch Ausdifferenzierung v.a. (um zu Thema zurückzukommen) in der typisch deutschen Deskription der Gesellschaft, die in ihrer Ganzheitsbetrachtung immer weitere Nebenkriegsschauplätze eröffnet und dieser dann Regulatorisch begegnen will, mit mehr Bürokatie. Die angelsächsische Tradition kennt sowas weniger, indem simple Heuristiken entworfen werden und Funktionsweisen herausgearbeitet werden. Braucht man nurmal ein Büchlein von denen aufzuschlagen.