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Vollständige Version anzeigen : Niedergang der Deutschen Sprache - die schlimmsten Schnitzer



Grafenwalder
14.01.2014, 22:31
In einer Zeit, in der Kanackensprache als Dialekt anerkannt wird und englische Begriffe in vielen Bereichen Überhand nehmen, ist das Jammern über den Niedergang des Deutschen ein Gemeinplatz.

Jedoch sind es weniger o.g. Aspekte, die mich am Meisten stören. Es sind die kleinen Fehler, die sich langsam aber stetig in die Sprache fressen, und diese damit verändern und abschleifen, oft unbemerkt. Drei solcher Phänomene möchte ich hier einmal vorstellen:

1. Dativ und Akkusativ
Wen oder wem? Besonders im Internet in schriftlicher Form mittlerweile sehr oft anzutreffen. In der Umgangssprache sicher häufiger, in manchen Regionen sicherlich sogar Teil der Mundart. Man sollte aber, wenn man sich schriftlich äußert, und Hochdeutsch benutzt, hier die richtige Form verwenden. Lernt man normalerweise auch in der Grundschule. Dieser Fehler ist extrem nervig, weil er meinem Empfinden nach immer häufiger auftritt. Das Gefahrenpotential für die dt. Sprache ist gering, da er kaum Chancen hat, sich durchzusetzen, weil er jedem auch nur halbwegs Gebildeten sofort ins Auge springt. Es handelt sich hier vielmehr um ein Symptom des "Bildungskollaps". Lernt die Jugend kein ordentliches Deutsch mehr? Grotesk wird es, wenn solche "Opfer" (der Bildungskatastrophe) dann über Währungsfragen und Geostrategie sinnieren. Da bin ich dann ehrlich gesagt froh, dass diese Internet-Hartzer gerade keine Mitsprache bei derlei politischen Fragen haben. Oftmals handelt es sich hier vermutlich auch um Nicht-Muttersprachler. In diesem Falle bin ich ebenso froh, dass sie wahrscheilich niemals im deutschen Sprachraum ernst genommen werden können und somit auch nichts zu bestimmen haben.

Es ist einfach eine Zumutung für's Auge und für's Sprachempfinden.

2. Das "in" bei Jahreszahlen
Eine der größten Gefahren für die deutsche Sprache z.Zt. Hier sollte man mal eine Aufklärungskampagne starten. Dafür würde ich sogar spenden. Einfach nur schrecklich. "In 2012 gab es im Landkreis 500 Verkehrsunfälle". Eine Vergewaltigung, die sich innerhalb noch nicht mal einer Generation schon fast durchgesetzt hat, quasi unbemerkt. Wird sogar zum Teil schon in regionalen Nachrichtensendungen verwendet, in Zeitungen, im bundesweiten Staatsfunk dagegen soweit ich weiß (noch) nicht.

3. Falsche Übersetzungen aus dem Englischen
Wir haben "gelernt" statt "erfahren". Am Ende des Tages statt letztendlich. Einfach all diese beschissenen, sinnentstellten Rückübersetzungen.


Das sind so für mich die penetrantesten und nervigsten Schändungen unserer Sprache. Ich habe weniger was gegen sinnvoll gebrauchte Lehnwörter wie Computer oder Internet. Aber wenn die Verbastardisierung einsetzt, und das einfach so durchgewunken wird, pfui deiwel!

Mythras
14.01.2014, 22:35
Was los Bruda? Masch disch mal lokker. Yolo und so. :compr:

Strandwanderer
14.01.2014, 22:53
Was sich immer mehr in die Umgangssprache und sogar in die Schriftsprache einschleicht, ist der Ersatz von "einem" oder "einen" zu "ein".

Beispiel: "Unsere Familie hat ein Hund." statt " . . . einen Hund".

Ursache dieser Seuche ist entweder mundfaules Sprechen und/oder die Unkenntnis der richtigen Formen.

----------------------------------------------------------

Ich begrüße diesen Strang ausdrücklich, möchte aber zwei Korrekturen anmerken:

- Auch wenn man die deutsche Sprache hochhalten sollte, wird "deutsche" in diesem Begriff klein geschrieben.

- Nichts gegen Ernst, aber in "ernst nehmen" wird das Wort ebenfalls klein geschrieben.

Asyl
14.01.2014, 23:05
Beispiel: "Unsere Familie hat ein Hund." statt " . . . einen Hund".

Das sagen vielleicht Ausländer so, Deutsche sprechen das "ein" eher wie "ein'n" aus. Da wird das unsichtbare "n" am Ende doch noch betont ;) Ist wie red'n, schlaf'n, fahr'n usw.

Wobei das alles vollkommen unrelevant ist, da auf den meisten Straßen die Leute sowieso kein Deutsch mehr reden.

2030 wird es also massenweise "Deutsche" hier geben, die ausschließlich in der (nichtdeutschen) Muttersprache reden und lediglich einen deutschen Grundwortschatz von vielleicht 100 Wörtern besitzen werden.

Grafenwalder
14.01.2014, 23:06
Was sich immer mehr in die Umgangssprache und sogar in die Schriftsprache einschleicht, ist der Ersatz von "einem" oder "einen" zu "ein".

Beispiel: "Unsere Familie hat ein Hund." statt " . . . einen Hund".

Ursache dieser Seuche ist entweder mundfaules Sprechen und/oder die Unkenntnis der richtigen Formen.

----------------------------------------------------------

Ich begrüße diesen Strang ausdrücklich, möchte aber zwei Korrekturen anmerken:

- Auch wenn man die deutsche Sprache hochhalten sollte, wird "deutsche" in diesem Begriff klein geschrieben.

- Nichts gegen Ernst, aber in "ernst nehmen" wird das Wort ebenfalls klein geschrieben.

Danke für die Korrekturen. Steng genommen wird deutsch als Adjektiv natürlich klein geschrieben, aber ich schreibe das D-Wort grundsätzlich gerne groß, außerdem könnte man "deutsche Sprache" auch als Eigennamen sehen. Ist natürlich offiziell falsch, und es war mir bewußt beim Erstellen.

Das mit dem "ein" ist mir auch schon oft aufgefallen, eine unsägliche Verkümmerung durch die selbe Klientel, die einfachste deutsche Grammatik nicht beherrscht. Hatte wahrscheinlich seinen Ursprung im ausländischen Schulabbrecher-Milieu, aber wie in den USA zu beobachten ist, dass die Neger-Rapper-"Kultur" dort Mainstream wurde, kann man auch bei uns beobachten, dass große Teile der deutschen Jugend das Kanackentum und auch dessen begrenzte, falsche Sprache übernehmen - vorsätzlich oder unbewußt.

Cerridwenn
14.01.2014, 23:10
Was mich immer irritiert und ich selbst schon von Günther Jauch gehört habe, ist das - frische Geld - welches XY bekommt.

Wie kann man denn das schmutzige Geld als - frisch - bezeichnen?

In keinem Sinne ist Geld - frisch !

Grafenwalder
14.01.2014, 23:13
P.S. Groß-/Kleinschreibung sowie ss/ß-Unterscheidung sind nicht meine Stärke. Seit der sog. Rechtschreibreform alias Sprachverpfuschung bin ich da sehr unsicher und habe mir nicht mehr die Mühe gemacht, das nachzulernen. Zumal man ja bei offiziellen Schreiben i.d.R. ein Rechtschreibprogramm benutzt. Ich bitte, mir das nachzusehen. :hi:

Feldmann
14.01.2014, 23:15
Ein bisschen Werbung in eigener Sache: http://www.politikforen.net/group.php?groupid=172

Kreuzbube
14.01.2014, 23:20
Danke für die Korrekturen. Steng genommen wird deutsch als Adjektiv natürlich klein geschrieben, aber ich schreibe das D-Wort grundsätzlich gerne groß, außerdem könnte man "deutsche Sprache" auch als Eigennamen sehen. Ist natürlich offiziell falsch, und es war mir bewußt beim Erstellen.

Das mit dem "ein" ist mir auch schon oft aufgefallen, eine unsägliche Verkümmerung durch die selbe Klientel, die einfachste deutsche Grammatik nicht beherrscht. Hatte wahrscheinlich seinen Ursprung im ausländischen Schulabbrecher-Milieu, aber wie in den USA zu beobachten ist, dass die Neger-Rapper-"Kultur" dort Mainstream wurde, kann man auch bei uns beobachten, dass große Teile der deutschen Jugend das Kanackentum und auch dessen begrenzte, falsche Sprache übernehmen - vorsätzlich oder unbewußt.

Differenzierug bedeutet Bildung, Bildung bedeutet Disziplin. Weil Pöbel aber faul&bequem ist, ist ihm das lästig. Geht ja einfacher, solange er sich halbwegs verständlich machen kann. Ich glaube fast, es findet auch auf diesem Gebiet eine Re-Kultivierung, also Rückwärts-Entwicklung statt, weil der Höhepunkt der gesellschaftlichen Ethik&Ästhetik überschritten wurde.

Jim Knopf
14.01.2014, 23:23
Ihr heult schon ein bisschen viel rum, oder? Nur weil ein paar Deppen aus der Unterschicht nicht richtig schreiben können.
Das konnten sie auch vor 100 Jahren nicht.

Sprache hat sich schon immer verändert. So schnell geht das Vaterland nicht unter..
Allerdings, kluge Leute erkennt man am Genetiv.

Sherpa
14.01.2014, 23:50
Ich habe weniger was gegen sinnvoll gebrauchte Lehnwörter wie Computer oder Internet. Aber wenn die Verbastardisierung einsetzt, und das einfach so durchgewunken wird, pfui deiwel!
Stimme mit Euch überein.

Was mich aber noch mehr ärgert, ist die “Uniformierung” unserer Sprache, mir fällt kein anderer Ausdruck für z.B. folgende Sätze ein:

Wenn ich unsere Politiker beobachte, bin ich echt oft ein Stück traurig und frustriert. Der Pofalla geht doch jetzt, ja, tatsächlich zur Bahn. Ich sage mal, …

Lilly
15.01.2014, 06:03
Das sagen vielleicht Ausländer so, Deutsche sprechen das "ein" eher wie "ein'n" aus. Da wird das unsichtbare "n" am Ende doch noch betont ;) Ist wie red'n, schlaf'n, fahr'n usw.

Wobei das alles vollkommen unrelevant ist, da auf den meisten Straßen die Leute sowieso kein Deutsch mehr reden.

2030 wird es also massenweise "Deutsche" hier geben, die ausschließlich in der (nichtdeutschen) Muttersprache reden und lediglich einen deutschen Grundwortschatz von vielleicht 100 Wörtern besitzen werden.

So ganz stimmt das nicht und das finde ich jetzt doch interessant. Der Süddeutsche sagt red´n, ess´n, schlaf´n usw. Aber ein´n, das sagt nur der Norddeutsche. Da wird in Bayern das zweite E durchaus mitgesprochen.

Was man sehr häufig hört, ist die verschluckte Vorsilbe "da", auch bei den Norddeutschen. In Bayern heißt es "davon", anderswo nur "von". Beispiel: da kannst du dir ne (auch schon wieder sowas) Scheibe VON abschneiden.

Ich zucke jedesmal zusammen, wenn ich das höre oder lese.

Affenpriester
15.01.2014, 07:22
Das sagen vielleicht Ausländer so, Deutsche sprechen das "ein" eher wie "ein'n" aus. Da wird das unsichtbare "n" am Ende doch noch betont ;) Ist wie red'n, schlaf'n, fahr'n usw.

Wobei das alles vollkommen unrelevant ist, da auf den meisten Straßen die Leute sowieso kein Deutsch mehr reden.

2030 wird es also massenweise "Deutsche" hier geben, die ausschließlich in der (nichtdeutschen) Muttersprache reden und lediglich einen deutschen Grundwortschatz von vielleicht 100 Wörtern besitzen werden.

Bei uns in der Lausitz wird auch gern mal beim Reden der letzte Vokal verschluckt, ja. Aber beim Schreiben bleibt man so korrekt man kann.

Strandwanderer
15.01.2014, 08:31
. . . Deutsche sprechen das "ein" eher wie "ein'n" aus. Da wird das unsichtbare "n" am Ende doch noch betont ;) Ist wie red'n, schlaf'n, fahr'n usw.


Leider ist dies nicht die Erklärung für die Verkümmerung von "einen/einem" zu "ein".
Es geht nicht in erster Linie ums Sprechen.

Du findest sie in Schriftform auch hier im Forum.
Wenn ich darauf hinweise, werde ich von den Sprachschluderern jedesmal als "Grammar-Nazi" beschimpft.
Ist ja auch logisch - jedenfalls nach der Denkweise deutschfeindlicher Idioten:
Wer die deutsche Sprache als wichtiges Gut der Deutschen vor Verluderung bewahren will, kann nur "Nazi" sein.

Brotzeit
15.01.2014, 09:16
Was los Bruda? Masch disch mal lokker. Yolo und so. :compr:

DAs ist mir trotzdem lieber als die tumben und perversen Stammelphrasen der Nazi´s auf den Scheiben ...

Strandwanderer
15.01.2014, 09:31
Sprache hat sich schon immer verändert.

Das ist genau das Argument, das man stets von denen hört, denen unsere Sprache gleichgültig ist.

Es geht nicht um "Veränderung", sondern um Verlotterung einer weltweit anerkannten Hochsprache zu einer primitiveren Form.

kotzfisch
15.01.2014, 09:47
Ihr heult schon ein bisschen viel rum, oder? Nur weil ein paar Deppen aus der Unterschicht nicht richtig schreiben können.
Das konnten sie auch vor 100 Jahren nicht.

Sprache hat sich schon immer verändert. So schnell geht das Vaterland nicht unter..
Allerdings, kluge Leute erkennt man am Genetiv.


Ein neuer Fall?
Nein, nur vertippt, hoffe ich.

Strandwanderer
15.01.2014, 09:53
Ein neuer Fall?
Nein, nur vertippt, hoffe ich.


Die erste Version dieses Beitrags fand ich weitaus knackiger.


Ihr heult schon ein bisschen viel rum, oder? Nur weil ein paar Deppen aus der Unterschicht nicht richtig schreiben können.
Das konnten sie auch vor 100 Jahren nicht.

Sprache hat sich schon immer verändert. So schnell geht das Vaterland nicht unter..
Allerdings, kluge Leute erkennt man am Genetiv.


"Sprache hat sich schon immer verändert."

Strandwanderer
15.01.2014, 09:55
DAs ist mir trotzdem lieber als die tumben und perversen Stammelphrasen der Nazi´s auf den Scheiben ...


Der Deppenapostroph oben ist auf deinem Mist gewachsen.

http://www.stupidedia.org/stupi/Deppenapostroph

Brotzeit
15.01.2014, 10:03
Der Deppenapostroph oben ist auf deinem Mist gewachsen.

Das ist immerhin besser als auf einem braunen Misthaufen augewachsenes braunes Schwein zu sein!

Strandwanderer
15.01.2014, 10:08
Das ist immerhin besser als auf einem braunen Misthaufen augewachsenes braunes Schwein zu sein!


Die Antwort findest du intelligent?

Du kennst dich mit Misthaufen aus?

Werden "Nazis" jetzt mit Deppenapostrophen bekämpft?

Brotzeit
15.01.2014, 10:12
Die Antwort findest du intelligent?
Du kennst dich mit Misthaufen aus?

Was gibt es denn Dümmeres als einen Braunen ; einen Nazi ?

Rockatansky
15.01.2014, 10:12
..sowie ss/ß-Unterscheidung sind nicht meine Stärke.
...

Bsp.:

wissen mit "ss"

Spaß mit "ß"

weiß mit "ß"

wegen einem Vokal wie bei wissen der kurz betont wird, mit 2 mal s
Spaß mit einem Vokal der länger betont wird dann ß
weiß ist mit einem Diphtong
http://de.wikipedia.org/wiki/Diphthong
( Doppellaut = EI) und bei Doppellaut immer ß danach!

Eridani
15.01.2014, 10:31
[..........Volltext...........]




In einer Zeit, in der Kanackensprache als Dialekt anerkannt wird und englische Begriffe in vielen Bereichen Überhand nehmen, ist das Jammern über den Niedergang des Deutschen ein Gemeinplatz.
Jedoch sind es weniger o.g. Aspekte, die mich am Meisten stören. Es sind die kleinen Fehler, die sich langsam aber stetig in die Sprache fressen, und diese damit verändern und abschleifen, oft unbemerkt. Drei solcher Phänomene möchte ich hier einmal vorstellen:


In der Tat. Vieles, was ich so in der Öffentlichkeit mitschneide, ist nur noch zum Kotzen.

>> Der Zwang, bei Firmengründungen nur noch Denglisch einzusetzen. Worte wie Bäcker, Schneider, Schuster, Maler, Glaser usw., wirken fast schon anrüchig, stellt man sie neben den englischen Müll.

>> Da muss eben auf Firmen-Autos, oder an den Geschäften nur noch englisch geschrieben werden. Der Gag: Es gibt weder Gesetze in der BRD, die das vorschreiben, noch allg. Richtlinien, die "empfohlen" werden; nein - es passiert einfach. Als wenn wir Herdentiere sind, oder uns in Trance befinden. Modetrend? Ich sehe ab und an auch noch deutsche Wörter.

Im Süsswarenregal von KAISER's von 18 verschiedenen Angeboten, keines mehr in Deutsch!
Und unser Imbiss an der Ecke, hat auch nicht mehr geöffnet; er ist "open".

Ich habe div. Foto-Reihen über diesen Unsinn gemacht; auch schon ins Forum gestellt. Aber wen interessiert das schon, wenn man damit aufwächst?


Eine der größten Gefahren für die deutsche Sprache z.Zt. Hier sollte man mal eine Aufklärungskampagne starten. Dafür würde ich sogar spenden. Einfach nur schrecklich. "In 2012 gab es im Landkreis 500 Verkehrsunfälle". Eine Vergewaltigung, die sich innerhalb noch nicht mal einer Generation schon fast durchgesetzt hat, quasi unbemerkt. Wird sogar zum Teil schon in regionalen Nachrichtensendungen verwendet, in Zeitungen, im bundesweiten Staatsfunk dagegen soweit ich weiß (noch) nicht.


Eine der widerlichsten Veränderungen bis jetzt, die mir auffiel. Wie aller Müll, wurde diese "Neuerung" auch kritiklos aus den USA übernommen. Und fällt überhaupt nicht auf.

"In 2003 hatten wir einen heissen Sommer". (?!) :vogel: Also endweder schlicht: "2003 hatten wir einen heissen Sommer", oder, wie seit langer Zeit gewohnt: "Im Jahre 2003 hatten wir einen heissen Sommer".
#
Dieses: "In 2003", tauchte vor einigen Jahren ganz unauffällig auf und wird seitdem papageienartig nachgequatscht.


Falsche Übersetzungen aus dem Englischen
Wir haben "gelernt" statt "erfahren". Am Ende des Tages statt letztendlich. Einfach all diese beschissenen, sinnentstellten Rückübersetzungen.

Ich erinnere nur an solchen Unsinn wie: "Public viewing" (Leichenbeschau) - in der BRD für Open-Air-Veranstaltungen (alt-deutsch: "Freilichtbühnen-Veranstaltung") missbraucht.
Oder "Handy" und "cordless" für Funktelefone, was in England garnicht bekannt ist. Dort sagt man "wireless".
Den Spitzenplatz hält bei mir allerdings: "Coffee to go"; das ist nicht etwa ein "Kaffee zum gehen", - sondern ein Kaffee "zum mitnehmen". Schlicht und einfach, für diese modernen, abgehetzten Typen, die weder ein Cafe kennen, wo man mal einkehren könnte - noch die Zeit haben, in einem Solchen, die Zeit für ein paar Minuten Entspannung zu verbringen.
Diese Hektiker springen dann im letzten Augenblick in die S-Bahn und verschütten dann das heiße Getränk über die Hosen des Gegenüber. :)


Das sind so für mich die penetrantesten und nervigsten Schändungen unserer Sprache. Ich habe weniger was gegen sinnvoll gebrauchte Lehnwörter wie Computer oder Internet. Aber wenn die Verbastardisierung einsetzt, und das einfach so durchgewunken wird, pfui deiwel!

Du sagst es. Aber was soll's. Unsere kaputte Nutella-Generation merkt das alles garnicht mehr. Für die ist das Realität und Alltag.
Schöne, beschissene Globalisierung!

Chandra
15.01.2014, 10:39
Was los Bruda? Masch disch mal lokker. Yolo und so. :compr:



isch weis wo deihn haus wont hast du bir , isch kom um zwai:D

Chandra
15.01.2014, 10:40
Was gibt es denn Dümmeres als einen Braunen ; einen Nazi ?

bist Du ein Brauner?:D

Chandra
15.01.2014, 10:43
Das ist immerhin besser als auf einem braunen Misthaufen augewachsenes braunes Schwein zu sein!

augewachsenes:haha:

Brotzeit
15.01.2014, 10:56
bist Du ein Brauner?:D


Nein! Ich bin kein Stück Shice wie Du!

Brotzeit
15.01.2014, 10:58
augewachsenes:haha:

Sich über Tippfehler anderer Forenuser aufzuregen ist kein Zeichen von Intelligenz!
Im Gegenteil; es ist ein kalres Zeichen von Subkultur und Subkultiviertheit!

beemaster
15.01.2014, 11:04
Aber es ist doch schon alles gesagt zum Thema rechte Sprachpflege, und zwar hier:



http://www.youtube.com/watch?v=xAemDwDAZno

Miro Jennerjahn auf eine Abfrage der NPD im sächsischen Landtag. Rede zum NPD-Antrag "Deutsch statt 'Denglisch'" im Rahmen der 42. Sitzung des Sächsischen Landtags am 12. Oktober 2011
Wer kein Nazi ist, wird sich 5:47 lang beölen vor lachen:appl:

Registrierter
15.01.2014, 11:19
- Nichts gegen Ernst, aber in "ernst nehmen" wird das Wort ebenfalls klein geschrieben.

Und nach klassischer Rechtschreibung wird ernstnehmen nicht zusammen geschrieben, sondern zusammengeschrieben.

Kater
15.01.2014, 11:24
Das "in" vor Jahreszahlen ist letztlich auch dem Denglish geschuldet. Im englischen Original ist es korrekt - gehört also nicht so ins Deutsche. Das svhon genannte verkümmerte "ein" kommt nicht zwangsläufig aus dem ******ndeutsch. Ich hatte mal eine etwas unterbelichtete deutsche Freundin, die nie irgendwelche Berührung mit diesen Leuten hatte. Die schreibt genauso. "Einen" kannte sie gar nicht.

beemaster
15.01.2014, 11:41
Und nach klassischer Rechtschreibung wird ernstnehmen nicht zusammen geschrieben, sondern zusammengeschrieben.

Ich mache mir immer vor Lachen fast in die Hose, wenn die moderne Rechtschreibung von Leuten kritisiert wird, die nicht einmal die Rechtschreibung beherrschg, die 1901 eingeführt wurden. Auch damals schreib man zusammengeschrieben immer zusammen (als kleiner Tipp) - aber wer sich an Rechtschreibregeln hält oder sie gar kennt, ist ja ein Systemling, so eine Art literarischer Lesch, nicht wahr!

shreipt kabut was oich kabut machd!!!

Dr Mittendrin
15.01.2014, 11:48
Und nach klassischer Rechtschreibung wird ernstnehmen nicht zusammen geschrieben, sondern zusammengeschrieben.

:gp:

Brotzeit
15.01.2014, 11:54
Doitschä Spracke schwär´ä Spracke! Schwör´Euch voll krass ; Mann!

Chronos
15.01.2014, 12:03
Was gibt es denn Dümmeres als einen Braunen ; einen Nazi ?
Selbst wenn man sein Leben der hehren Aufgabe gewidmet hat, die Deutschen vor den Braunen zu beschützen, sollte man zumindest die einfachsten Grundlagen der deutschen Sprache in Wort und Schrift beherrschen.

Auch als engagierter Kämpfer gegen Rechts sollte man wissen, dass zwischen dem letzten Buchstaben eines Satzes oder eines Satzteiles vor einem Komma oder einem Semikolon oder einem sonstigen Satzzeichen kein Zwischenraum stehen darf.

Beispiele:

Nicht so: "abcdef ; ghijkl", sondern so: "abcdef; ghijkl".

Brotzeit
15.01.2014, 12:06
Selbst wenn man sein Leben der hehren Aufgabe gewidmet hat, die Deutschen vor den Braunen zu beschützen, sollte man zumindest die einfachsten Grundlagen der deutschen Sprache in Wort und Schrift beherrschen.

Auch als engagierter Kämpfer gegen Rechts sollte man wissen, dass zwischen dem letzten Buchstaben eines Satzes oder eines Satzteiles vor einem Komma oder einem Semikolon oder einem sonstigen Satzzeichen kein Zwischenraum stehen darf.

Beispiele:

Nicht so: "abcdef ; ghijkl", sondern so: "abcdef; ghijkl".


Hier auch für Dich gilt : .......


Sich über Tippfehler anderer Forenuser aufzuregen, ist kein Zeichen von Intelligenz!
Im Gegenteil; es ist ein klares Zeichen von Subkultur und Subkultiviertheit!

Chronos
15.01.2014, 12:15
Hier auch für Dich gilt : .......


Sich über Tippfehler anderer Forenuser aufzuregen, ist kein Zeichen von Intelligenz!
Im Gegenteil; es ist ein klares Zeichen von Subkultur und Subkultiviertheit!
Es ist noch viel weniger ein Zeichen von Intelligenz und eher ein erschreckendes Indiz für Subkultur und "Subkultiviertheit" (Heureka, ein neues Wort wurde soeben geboren - oder wolltest Du "Unkultiviertheit" schreiben?), Mahner vor dem dramatischen Verfall unserer schönen und reichhaltigen deutschen Sprache in die Nazi-Ecke drängen zu wollen.

Brotzeit
15.01.2014, 12:19
Es ist noch viel weniger ein Zeichen von Intelligenz und eher ein erschreckendes Indiz für Subkultur und "Subkultiviertheit" (Heureka, ein neues Wort wurde soeben geboren - oder wolltest Du "Unkultiviertheit" schreiben?), Mahner vor dem dramatischen Verfall unserer schönen und reichhaltigen deutschen Sprache in die Nazi-Ecke drängen zu wollen.

Siehst Du Chronos ?
Du begehst einen Fehler gleich zweimal hintereinander!
Ich begehe ihn nur ein Mal!

Chronos
15.01.2014, 12:21
Siehst Du Chronos ?
Du begehst einen Fehler gleich zweimal hintereinander!
Ich begehe ihn nur ein Mal!
Welchen Fehler soll ich - und dann sogar gleich zweimal - begangen haben?

luis_m
15.01.2014, 12:28
Wer kennt sie noch die alten deutschen Begriffe wie:
Bindwort, Mittelwort, Tunwort, Zeitwort, Wiewort, Namenwort, Hauptwort usf.?

Jim Knopf
15.01.2014, 12:29
Ein neuer Fall?
Nein, nur vertippt, hoffe ich.

:haha: jetzt hast du mich erwischt.
Ich lache über mich selbst. Der war gut.

Ok, ihr habt in dieser Hinsicht Recht, dass man im Internet immer mehr schlechte Rechtschreibung liest. Auch auf offiziellen Seiten.

Chronos
15.01.2014, 12:41
:haha: jetzt hast du mich erwischt.
Ich lache über mich selbst. Der war gut.

Ok, ihr habt in dieser Hinsicht Recht, dass man im Internet immer mehr schlechte Rechtschreibung liest. Auch auf offiziellen Seiten.
Wenn schon geschätzt die Hälfte der Mitmenschen nicht mehr die korrekte Anwendung von "dass" und "das" begreifen, ist es allerhöchste Zeit für solchen Strang wie diesen.

Frag doch mal spaßeshalber in Deinem Bekanntenkreis, wer überhaupt noch den Unterschied zwischen "scheinbar" und "anscheinend" kennt. Sogar gelernte Journalisten (das sind jene, die als Berufswunsch auf der Penne angegeben haben: "Irgendwas mit Medien") können diese Adverben nicht mehr richtig anwenden und sprechen meistens von "scheinbar", selbst wenn "anscheinend" angebracht wäre.

Affenpriester
15.01.2014, 13:40
Wenn schon geschätzt die Hälfte der Mitmenschen nicht mehr die korrekte Anwendung von "dass" und "das" begreifen, ist es allerhöchste Zeit für solchen Strang wie diesen.

Frag doch mal spaßeshalber in Deinem Bekanntenkreis, wer überhaupt noch den Unterschied zwischen "scheinbar" und "anscheinend" kennt. Sogar gelernte Journalisten (das sind jene, die als Berufswunsch auf der Penne angegeben haben: "Irgendwas mit Medien") können diese Adverben nicht mehr richtig anwenden und sprechen meistens von "scheinbar", selbst wenn "anscheinend" angebracht wäre.

Passiert mir auch. Aber die ss-Regelung ist da wichtiger. Doppelter Dativ, Genitiv (der kommt ja quasi gar nicht mehr vor), dies und das. Ich hab im Leistungskurs Deutsch nie aufgepasst, hatte nicht einmal eine Art Hefter.
Ich bekam noch einen Anschiss, ich solle nicht so offensichtlich zeigen dass ich unterfordert bin. Ich lenke die anderen ab, und so weiter. Der eine ist da halt etwas talentierter, der andere hat dort seine Schwächen.
Andere begreifen Mathematik nicht, ich habe mein Manko im räumlichen Denken gehabt. Man sollte das nicht ganz so verbissen sehen.
Dennoch ist die Verlotterung der deutschen Sprache etwas, was mir äußerst wehtut, daher kann ich mich mit sogenannten Grammar-Nazis gelegentlich solidarisieren.

kotzfisch
15.01.2014, 14:24
Die erste Version dieses Beitrags fand ich weitaus knackiger.




"Sprache hat sich schon immer verändert."



Dann eben: Genetiv schrieb Jim Knopf.
Genitiv scheint für kleinen Lordsiegelbewahrer der Sprachreinheit also von Genital zu kommen und
wenns mal kränkelt das Schwänzlein, ist es eben der Venerativ.

Hahahaha.....Kann mir ausser Strandwanderer jemand folgen?

kotzfisch
15.01.2014, 14:25
:haha: jetzt hast du mich erwischt.
Ich lache über mich selbst. Der war gut.

Ok, ihr habt in dieser Hinsicht Recht, dass man im Internet immer mehr schlechte Rechtschreibung liest. Auch auf offiziellen Seiten.

Beachte #45, das in etwa war die erste, scharfe Version.

kotzfisch
15.01.2014, 14:28
Wir alle Eseln von Zeit zu Zeit.
(Nicht "zur").

Gerne wird auch: "Was hälst Du von...." geschrieben.
Oder: "Ich geh bei Aldi"
Oder: "Im März diesen Jahres."

Schauderhaft.

Die Apostrophitis hatten wir noch gar nicht erwähnt:

Hier im Ort:

Grill` Hendl`

Und:

Mario`s Pizza`s

Drei Fehler in zwei Worten.
Ohne Worte.

Cerridwenn
15.01.2014, 14:38
Das ist genau das Argument, das man stets von denen hört, denen unsere Sprache gleichgültig ist.

Es geht nicht um "Veränderung", sondern um Verlotterung einer weltweit anerkannten Hochsprache zu einer primitiveren Form.



:gp: Richtig!

TheJoker
15.01.2014, 14:44
Ich sag nur:

Euros
Kilos
Einzigste

dazu die weitverbreitet Wolldecke im Mund:

Isch kann nisch normal spreschen

:kotz:

Affenpriester
15.01.2014, 14:45
Ich sag nur:

Euros
Kilos
Einzigste

dazu die weitverbreitet Wolldecke im Mund:

Isch kann nisch normal spreschen

:kotz:

Oder PKW's, LKW's, da gehts schon weiter, passiert sogar intelligenten Leuten. Man weiß dass die Mehrzahl von Wagen Wagen bleibt, dennoch hängt man das "s" dran.

schlaufix
15.01.2014, 14:45
Ich habe Vertrag. Ich vermisse da immer ein Wort.

Chronos
15.01.2014, 15:21
Oder PKW's, LKW's, da gehts schon weiter, passiert sogar intelligenten Leuten. Man weiß dass die Mehrzahl von Wagen Wagen bleibt, dennoch hängt man das "s" dran.
Ohne den Apostroph ist es (lt. Duden) immer noch erlaubt bzw. geduldet.

Hier ein paar Beispiele aus dem Online-Duden:



Wagen

der Fahrer des Pkws, Lkws, Busses, Kombis, Vans verlor die Kontrolle über seinen Wagen



Also sind PKWs, LKWs, AKWs usw. noch im grünen Bereich.... :D

Beißer
15.01.2014, 15:26
Raub auf Kiosk – oder: wenn Türken den Polizeibericht schreiben.

Beißer
15.01.2014, 15:27
Also sind PKWs, LKWs, AKWs usw. noch im grünen Bereich.... :D

Falsch. Auch die Mehrzahl lautet Pkw, Lkw, AKW.

Chronos
15.01.2014, 15:28
Falsch. Auch die Mehrzahl lautet Pkw, Lkw, AKW.
Sag das der Duden-Redaktion, aber nicht mir.

Beißer
15.01.2014, 15:31
Sag das der Duden-Redaktion, aber nicht mir.

Die Dudenredaktion besteht heute aus einem Haufen von Analphabeten. Leider. Pkws wäre nämlich die Abkürzung von Personenkraftwagens, Lkws die von Lastkraftwagens und AKWs die von Atomkraftwerkens. :wand:

Ajax
15.01.2014, 15:35
Was ich absolut hasse, sind Konstruktionen wie "Wem sein Auto ist das?", "Das ist Hans seine Tochter." usw.

Grauenhaft.

schlaufix
15.01.2014, 15:41
Die Dudenredaktion besteht heute aus einem Haufen von Analphabeten. Leider. Pkws wäre nämlich die Abkürzung von Personenkraftwagens, Lkws die von Lastkraftwagens und AKWs die von Atomkraftwerkens. :wand:

Mhhh.
Der / Die Personenkraftwagen
Der / Die Lastkraftwagen
Das / Die Atomkraftwerke
Bei LKW oder PKW ist das kleine s noch hinzunehmen. Bei AKW gehts nimmermehr.

Chronos
15.01.2014, 15:54
Die Dudenredaktion besteht heute aus einem Haufen von Analphabeten. Leider. Pkws wäre nämlich die Abkürzung von Personenkraftwagens, Lkws die von Lastkraftwagens und AKWs die von Atomkraftwerkens. :wand:
Dann halt aus Wiktionary:


Pkw (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m, Abkürzung[Bearbeiten]
Nominativ
der Pkw die Pkw(s)

Genitiv
des Pkw(s) der Pkw(s)

Dativ
dem Pkw den Pkw(s)

Akkusativ
den Pkw die Pkw(s)

Anmerkung:
Die Abkürzung kann sowohl schwach als auch stark gebeugt werden. Die Formen lauten dementsprechend die Pkw (schwach) und die Pkws (stark).Die Abkürzung kann sowohl PKW als auch Pkw geschrieben werden. Beide Schreibweisen sind gleichwertig anzusehen.
Worttrennung:
Pkw (auch: PKW); Plural: Pkw(s) (auch: PKW(s))


Demnach sind beide Schreibweisen zulässig.

Nach irgendeinem Standardwerk muss man sich ja richten, und da halte ich mich eben lieber an den Duden oder andere Lexika wie Meyer, Wiktionary usw., als an irgendwelche Amateure.

Beißer
15.01.2014, 15:57
Nach irgendeinem Standardwerk muss man sich ja richten, und da halte ich mich eben lieber an den Duden oder andere Lexika wie Meyer, Wiktionary usw., als an irgendwelche Amateure.

Stimmt schon, aber zuverlässig sind nur Ausgaben vor 1969.

Registrierter
15.01.2014, 16:09
Ich mache mir immer vor Lachen fast in die Hose, wenn die moderne Rechtschreibung von Leuten kritisiert wird, die nicht einmal die Rechtschreibung beherrschg, die 1901 eingeführt wurden. Auch damals schreib man zusammengeschrieben immer zusammen (als kleiner Tipp) - aber wer sich an Rechtschreibregeln hält oder sie gar kennt, ist ja ein Systemling, so eine Art literarischer Lesch, nicht wahr!

shreipt kabut was oich kabut machd!!!

Wer den ganzen Tag richtig über am Computer tippende Menschenaffen lachen will, ist eingeladen, hier im Forum Deine täglichen Schreibversuche zu begutachten.

Affenpriester
15.01.2014, 16:22
Ohne den Apostroph ist es (lt. Duden) immer noch erlaubt bzw. geduldet.

Hier ein paar Beispiele aus dem Online-Duden:



Also sind PKWs, LKWs, AKWs usw. noch im grünen Bereich.... :D

In dem Falle ja, "Die Bremsen des Personenkraftwagens haben versagt", das ist okay. Aber m.E. nicht "Die PKWs waren nicht in Ordnung", was ja heißen würde, die Personenkraftwagens.
Da sind wir wieder bei der Grammatik. Man muss eben nicht alles nachvollziehen können.

Chandra
15.01.2014, 18:54
Sich über Tippfehler anderer Forenuser aufzuregen ist kein Zeichen von Intelligenz!
Im Gegenteil; es ist ein kalres und Subkultur!Zeichen von Subkultur und Subkultiviertheit!

kalres - ganz ruhig nicht ärgern :D es ist nur eine virtuelle Welt

Wenn Du ordentlich an Dir arbeitest, werden sich auch Deine niederen Lebensumstände verbessern;)

Strandwanderer
15.01.2014, 19:00
. . . gelernte Journalisten (das sind jene, die als Berufswunsch auf der Penne angegeben haben: "Irgendwas mit Medien") . . .


...............:haha:

Kater
15.01.2014, 19:04
Ich sag nur:

Euros
Kilos
Einzigste

dazu die weitverbreitet Wolldecke im Mund:

Isch kann nisch normal spreschen

:kotz:

Ich wei-s. Das ist mittlerweile Standar-t. Da muss man tol-l-erant sein. Rück-rad schadet nur.

Strandwanderer
15.01.2014, 19:19
Ich wei-s. Das ist mittlerweile Standar-t. Da muss man tol-l-erant sein. Rück-rad schadet nur.

http://www.apotheken-umschau.de/multimedia/42/246/27/5513887761.jpg

Das Wort "Rückgrat" habe ich hier im Forum schon in allen "Varianten" gelesen, die kaum auszurotten sind:

"Rückgrad, Rückrat, Rückrad".

Ob manche, die sich über fehlendes Rückgrat beklagen - dies aber in einer falschen Scheibweise - überhaupt eine Vorstellung davon haben, was der Begriff bezeichnet:

die Wirbelsäule oder doch ein rückwärts fahrendes Einrad? http://www.einrad-jonglierbaelle.de/wp-content/uploads/2009/05/einrad-24-zoll-einsteiger.jpg

Strandwanderer
18.01.2014, 10:16
Gerade in einem Flugzeugforum als Kommentar zum "Tornado"-Absturz gelesen:


Ich hoffe das es den Piloten gut geht und sie gut aus der Maschine raus gekommen sind und wünsche ihn gute besserung


Wohlgemerkt: Es geht um zwei Flugzeugführer.

Die Verstümmelung betrifft also nicht nur "ein" statt "einen", sondern mittlerweile weitere Wörter.

Klopperhorst
18.01.2014, 10:17
Gerade in einem Flugzeugforum als Kommentar zum "Tornado"-Absturz gelesen:



Wohlgemerkt: Es geht um zwei Flugzeugführer.

Die Verstümmelung betrifft also nicht nur "ein" statt "einen", sondern mittlerweile weitere Wörter.

Ich denke, früher schrieben viele Leute auch nicht besser. Nur heute kann jeder Troll seinen Sondermüll Hunderttausenden zugänglich machen.

---

Kreuzbube
18.01.2014, 12:08
Ich denke, früher schrieben viele Leute auch nicht besser. Nur heute kann jeder Troll seinen Sondermüll Hunderttausenden zugänglich machen.

---

Es gibt einen Unterschied. Heute werden die Leute von Werbung, Serien usw. geradezu animiert, primitiv zu sprechen, weil das angeblich "cool" sein soll. Das war früher anders. Da gab es korrekte Vorbilder und Leitlinien.

Senator74
18.01.2014, 12:21
Es gibt einen Unterschied. Heute werden die Leute von Werbung, Serien usw. geradezu animiert, primitiv zu sprechen, weil das angeblich "cool" sein soll. Das war früher anders. Da gab es korrekte Vorbilder und Leitlinien.

Wenn ich schon höre: "So muss Technik...!"
Diese defektiven Satzkonstrukte sind das Letzte!!

Kreuzbube
18.01.2014, 12:24
Wenn ich schon höre: "So muss Technik...!"
Diese defektiven Satzkonstrukte sind das Letzte!!

Es tauchen auch gelegentlich seltsame Redewendungen auf; z.B. "Wir schlagen dann irgendwann bei euch auf...". Ich dachte immer, das tun nur abstürzende Flugobjekte.

Senator74
18.01.2014, 12:24
Das Endsilben-Schlucken ist eine verbale Krankheit von Vielfalt : Meine Dam`und Herr(e)n! ...Einen schön´ Amd!...usw.
Fernsehmoderatoren tun sich da besonders hervor...

Senator74
18.01.2014, 12:25
Es tauchen auch gelegentlich seltsame Redewendungen auf; z.B. "Wir schlagen dann irgendwann bei euch auf...". Ich dachte immer, das tun nur abstürzende Flugobjekte.

Stimmt! Es klingt nach verbaler Drohung, ist aber nett gemeint...

Kreuzbube
18.01.2014, 12:32
Stimmt! Es klingt nach verbaler Drohung, ist aber nett gemeint...

Oder das nervig-dämliche "...gehts noch?...Hallo?...Hallo?..." Sowas übernimmt kein Mensch mit Verstand in seinen Sprachgebrauch. Das höre ich in meinem Umfeld fast jeden Tag. Ein Beweis, wieviel Doofheit in der Welt ist, wenn man bedenkt, das Geist&Sprache unmittelbar zusammengehören. Dabei hab ich mit dem ganz gewöhnlichen Durchschnitt zu tun, zu dem ich mich selbst auch zähle.

Senator74
18.01.2014, 12:36
Oder das nervig-dämliche "...gehts noch?...Hallo?...Hallo?..." Sowas übernimmt kein Mensch mit Verstand in seinen Sprachgebrauch. Das höre ich in meinem Umfeld fast jeden Tag. Ein Beweis, wieviel Doofheit in der Welt ist, wenn man bedenkt, das Geist&Sprache unmittelbar zusammengehören. Dabei hab ich mit dem ganz gewöhnlichen Durchschnitt zu tun, zu dem ich mich selbst auch zähle.

"...gehts noch?" kenne ich eher aus dem Forum hier, aber das "Hallo!" ist eine Plage, genau wie das "okay" als Bestätigung, etwas verstanden zu haben, auch wenn es nicht zutrifft!!

Kreuzbube
18.01.2014, 12:42
"...gehts noch?" kenne ich eher aus dem Forum hier, aber das "Hallo!" ist eine Plage, genau wie das "okay" als Bestätigung, etwas verstanden zu haben, auch wenn es nicht zutrifft!!

Manches kann man gelegentlich anwenden, aber sehr dosiert.

Affenpriester
18.01.2014, 12:42
"...gehts noch?" kenne ich eher aus dem Forum hier, aber das "Hallo!" ist eine Plage, genau wie das "okay" als Bestätigung, etwas verstanden zu haben, auch wenn es nicht zutrifft!!

Ich mag das einfache "Bitte!", natürlich in dem genervten und leicht arroganten Ton. Schwule haben das gut drauf.
Das worüber gerade gesabbelt wird ist Slang. Dagegen habe ich nichts, wenn man es auch anders kann und pflegt.

JensVandeBeek
18.01.2014, 12:46
Was will man hier wohl sagen ?


Wird der Mod löschen deinen Mist.

Von jemand der sich für was hält.

Stanley_Beamish
18.01.2014, 12:54
Das Endsilben-Schlucken ist eine verbale Krankheit von Vielfalt : Meine Dam`und Herr(e)n! ...Einen schön´ Amd!...usw.
Fernsehmoderatoren tun sich da besonders hervor...

Manuela Schwesig, die neue Familienministerin redet so. Nicht bleiben, nehmen, abgeben, sondern bleihm, nehm und abgehm. :rofl:


http://www.youtube.com/watch?v=lKQXZjf1xRw

Senator74
18.01.2014, 12:58
Manuela Schwesig, die neue Familienministerin redet so. Nicht bleiben, nehmen, abgeben, sondern bleihm, nehm und abgehm.


http://www.youtube.com/watch?v=lKQXZjf1xRw

Leider ist das heute kein Grund, um den Hut zu neh`m ...:rofl:

Senator74
18.01.2014, 13:01
Was will man hier wohl sagen ?



Von jemand der sich für was hält.

Das Beispiel erinnert an das Einsickern des englischen Satzbaus in die deutsche Sprache.
"Kommt ihr noch bei uns vorbei, auf ein Getränk?" Statt : Kommt ihr noch auf ein Getränk bei uns vorbei?"

Senator74
18.01.2014, 13:03
Was auch nervt:
Sie fahren nach der Kreuzung rechts rein...
Statt:
Sie fahren hinter der Kreuzung...
NACH ist temporal zu gebrauchen, HINTER lokal......aber die Zeitungsfritzen und Radiomoderatoren wissen ja alles besser!!

Brathering
18.01.2014, 13:06
Das Beispiel erinnert an das Einsickern des englischen Satzbaus in die deutsche Sprache.
"Kommt ihr noch bei uns vorbei, auf ein Getränk?" Statt : Kommt ihr noch auf ein Getränk bei uns vorbei?"

Dagegen habe ich tatsächlich nichts einzuwenden. Die flexible Stellung der Wörter im Satz gefällt mir besonders bei der deutschen Sprache und ich nutze sie gerne für Abwechslung (wenn ich nicht gerade meine Forumsphrasen dresche).
Der erste Satz hat sogar in meinen Ohren einen weit höheren literarischen Wert, da das Verb zentral platziert ist um die Hauptaussage des Satzes. Im zweiten wird der gesamte Satz durch "kommt...........................vorbei" umarmt, was ich eher als negativ typisch deutsch empfinde.

Cruithne
18.01.2014, 13:09
Liebe Leute,

ich persönlich finde nicht, dass die deutsche Sprache in irgendeiner Weise bedroht ist. Selbst zu Goethes und Schillers Zeiten haben die Menschen ebenso viele Fehler gemacht wie heute, nur mit dem Unterschied, dass diese Fehler nicht belegt sind, denn erstens war die Alphabetisierungsrate zu jener Zeit viel niedriger, zweitens sprachen nur relativ wenige Menschen das Standarddeutsche (diese Variante des Deutschen setzte sich erst nach und nach gegenüber den anderen Varietäten durch) und drittens wurden hauptsächlich literarische Werke für die Nachwelt erhalten, jedoch keine unwichtigen Texte wie z.B. Briefe, Tagebücher und Notizen von Menschen, die für das Fortschreiten der Zivilisation keine Rolle gespielt haben. Damit meine ich z.B. Politiker, Schriftsteller, Philosophen oder Wissenschaftler.

Überhaupt sehe ich mich selbst eher als deskriptiv statt normativ veranlagt. Der Grund besteht darin, dass Sprachen ohnehin dynamische und nicht-kontrollierbare Systeme sind, die sich in mehrfacher Hinsicht verändern können und zahlreiche Sub-Varianten beinhalten. Selbst Laien kennen den Begriff "Dialekt". Hierbei handelt es sich um lokal bedingte Abweichungen von der Standardsprache auf phonologischer, morphologischer, möglicherweise auch syntaktischer und vor allem auf lexikalischer Ebene, die sich vor allem daraus ergeben, dass das Standarddeutsche erst im Zuge der Bibelübersetzung von Martin Luther entstanden und somit nur eine Sprachvarietät von vielen anderen Varietäten ist, die sich in verschiedenen deutschsprachigen Regionen aus dem Urgermanischen herausentwickelt haben und teilweise bis heute gepflegt werden.

Neben den Dialekten gibt es allerdings auch Soziolekte (z.B. Jugendsprache), Regiolekte (z.B. Ruhrdeutsch), Fachjargons (Amtsdeutsch, Wissenschaftsdeutsch) und seit einigen Jahrzehnten auch Ethnolekte (Kanak-Sprak). Des Weiteren verändert sich die Sprache auch über die Zeit. Sähen wir beispielsweise das Mittelhochdeutsche als einzig akzeptablen Standard an, so wäre die Grammatik in diesem Text absolut katastrophal. Die Existenz einer Varietät führt jedoch nicht zwangsläufig dazu, dass sich diese nachteilhaft auf andere Varietäten auswirkt. Wäre ich zynisch, dann könnte ich sogar sagen, dass ich der angeblichen Verhunzung der deutschen Sprache etwas sehr Positives abgewinnen kann, nämlich die Tatsache, dass ich sofort den Bildungsgrad einer Person an ihrer Sprache erkennen kann.

Kommen wir jetzt zu den Einflüssen des Englischen: In der Geschichte der deutschen Sprache hat es immer wieder Phasen gegeben, in denen andere Sprachen Einfluss auf die Entwicklung des Deutschen hatten. Erst waren Latein und Altgriechisch die dominanten Sprachen, danach folgte Französisch. Heute regt sich kein Mensch mehr über diese Einflüsse auf. Die meisten lateinischen und griechischen Lehnwörter werden vor allem in wissenschaftlichen Kontexten verwendet, um die deutsche Wissenschaftssprache als solche stilistisch zu markieren und sie von der Alltagssprache zu trennen. Auch das Französische besaß ein so hohes Prestige, dass man Lehnwörter nicht als Schändung der deutschen Sprache ansieht, sondern als Merkmale, an denen man gebildete Menschen erkennt. Ich als Akademiker spreche das Wort Cousin beispielsweise grundsätzlich mit Nasalvokal aus, während ein Assi wahrscheinlich Kusäng sagen würde. Aber nun zur Grammatik:

Die deutsche Grammatik ist im Vergleich zu anderen germanischen Sprachen sehr konservativ, während das Englische im Laufe seiner Geschichte fast jegliche Flexion verloren hat und deshalb gerade von Sprachpuristen als primitiv und ungebildet angesehen wird. Ironischerweise hat das Englische jedoch einen viel umfangreicheren Wortschatz als das Deutsche, vor allem für neue Konzepte und Technologien, für die es im Deutschen einfach keine geeigneten Entsprechungen gibt. Aus diesem Grund werden so viele Lehnwörter aus dem Englischen ins Deutsche übernommen, um eben diesen Mangel auszugleichen.

Ich möchte noch einmal auf den Punkt zurückkommen, dass ich mich weiter oben als "deskriptiv veranlagt" beschrieben habe. Damit meine ich, dass sich die Regeln danach richten sollten, wie das gemeine Volk spricht und nicht umgekehrt, da sich der Sprachwandel ohnehin nicht aufhalten lässt, da sich die Ursachen für den Sprachwandel nicht beseitigen lassen. Wenn wir eine Sprache sprechen, herrscht in uns immer ein Konflikt zwischen zwei Parteien: Auf der einen Seite möchten wir, dass die von uns verwendeten sprachlichen Strukturen kognitiv leicht zu verarbeiten sind, sowohl bei der Produktion als auch bei der Rezeption. Auf der anderen Seite möchten wir auch unsere Ausdrucksfähigkeit beibehalten.

Wenn wir also eine grammatische Struktur aufgeben, weil diese uns zu kompliziert geworden ist, bemühen wir uns automatisch darum, sie irgendwie zu ersetzen, damit wir genauso viel ausdrücken können wie vorher. Als letzten Punkt möchte ich anfügen, dass jeder Mensch im Rahmen seiner Identitätsfindung den Drang verspürt, sich sprachlich von der vorherigen Generation zu separieren, sodass es völlig natürlich ist, dass z.B. Jugendliche anders als ihre Eltern sprechen. Wenn wir z.B. die Jugendsprache der 1980er Jahre betrachten, so fällt auf, dass einige Begriffe in die Standardsprache übernommen wurden und mittlerweile nicht mehr auf die Jugend restringiert sind, während hunderte andere Wörter wieder so aus der Mode gekommen sind, dass sie keiner mehr benutzt. Eine ähnliche Entwicklung werden die Anglizismen nehmen.

Ein Problem bei den Anglizismen ist jedoch, dass sich das Englische phonetisch und orthographisch sehr stark vom Deutschen unterscheidet, sodass es nicht so leicht ist, englische Wörter einzudeutschen. Die meisten französischen Lehnwörter sind dagegen so integriert, dass man sie häufig kaum noch als solche erkennen kann.

Wie dem auch sei, zum Schluss möchte ich für meine Behauptung, dass keine grammatische Struktur aufgegeben wird, ohne eine neue zu schaffen, ein Beispiel geben. Irgendjemand hat sich darüber beschwert, dass man im Deutschen immer weniger zwischen Dativ und Akkusativ unterscheidet. In den folgenden fünf Sätzen werde ich jeweils die Satzteile unterstreichen, in denen die syntaktische Information enkodiert wird:

(1) Deutsch: Die Mutter gibt ihrem Sohn das Buch. (Kasusflexion bei Artikeln, Pronomen und Adjektiven, Satzstellung, SV-Kongruenz)
(2) Englisch: The mother gives her son the book. (Satzstellung, Präpositionen, SV-Kongruenz)
(3) Französisch: La mère donne le livre à son fils. (Satzstellung, Präpositionen, SV-Kongruenz)
(4) Spanisch: La madre da el libro al hijo. (Satzstellung, Präpositionen, SV-Kongruenz)
(5) Polnisch: Matka daje synowi książkę. (Kasusflexion bei Substantiven, SV-Kongruenz)

Fazit: Alle Sätze bedeuten absolut dasselbe und sind syntaktisch eindeutig markiert, wenn auch auf völlig unterschiedliche Weisen. Selbst wenn das Deutsche in 100 Jahren keine Fälle mehr haben sollte, könnt ihr Gift darauf nehmen, dass es andere Methoden geben wird, um das direkte und das indirekte Objekt eindeutig zu markieren.

Brathering
18.01.2014, 13:11
edit: @Beitrag von Cruithne
BÄM und grün dafür





Es gibt einen Unterschied. Heute werden die Leute von Werbung, Serien usw. geradezu animiert, primitiv zu sprechen, weil das angeblich "cool" sein soll. Das war früher anders. Da gab es korrekte Vorbilder und Leitlinien.

Ich vertraue ganz auf den sprachlichen Darwinismus, was nichts aussagt, kann nicht überleben :)
Manche Sachen halten sich dennoch, weil sie durch den Zeitgeist nur verstanden werden können "so muss Technik" Beispiel von Senator. Aber diese werden unter die Räder der Zeit geraten.

Senator74
18.01.2014, 13:11
Dagegen habe ich tatsächlich nichts einzuwenden. Die flexible Stellung der Wörter im Satz gefällt mir besonders bei der deutschen Sprache und ich nutze sie gerne für Abwechslung (wenn ich nicht gerade meine Forumsphrasen dresche).
Der erste Satz hat sogar in meinen Ohren einen weit höheren literarischen Wert, da das Verb zentral platziert ist um die Hauptaussage des Satzes. Im zweiten wird der gesamte Satz durch "kommt...........................vorbei" umarmt, was ich eher als negativ typisch deutsch empfinde.

Natürlich sind die Regeln des Satzbaues in keiner lebenden Sprache in Marmor graviert, aber es ist eigentümlich, dass die mediale Präsenz im Leben so stark verändernd zu wirken imstande ist.
Kein Wunder, dass die jüngste Ausgabe der DUDEN-Redaktion (Band1) voller Hinweise ist, wie: regional üblich, gilt auch, wird lokal verwendet in...usw.

Senator74
18.01.2014, 13:15
Liebe Leute,

ich persönlich finde nicht, dass die deutsche Sprache in irgendeiner Weise bedroht ist. Selbst zu Goethes und Schillers Zeiten haben die Menschen ebenso viele Fehler gemacht wie heute, nur mit dem Unterschied, dass diese Fehler nicht belegt sind, denn erstens war die Alphabetisierungsrate zu jener Zeit viel niedriger, zweitens sprachen nur relativ wenige Menschen das Standarddeutsche (diese Variante des Deutschen setzte sich erst nach und nach gegenüber den anderen Varietäten durch) und drittens wurden hauptsächlich literarische Werke für die Nachwelt erhalten, jedoch keine unwichtigen Texte wie z.B. Briefe, Tagebücher und Notizen von Menschen, die für das Fortschreiten der Zivilisation keine Rolle gespielt haben. Damit meine ich z.B. Politiker, Schriftsteller, Philosophen oder Wissenschaftler.

Überhaupt sehe ich mich selbst eher als deskriptiv statt normativ veranlagt. Der Grund besteht darin, dass Sprachen ohnehin dynamische und nicht-kontrollierbare Systeme sind, die sich in mehrfacher Hinsicht verändern können und zahlreiche Sub-Varianten beinhalten. Selbst Laien kennen den Begriff "Dialekt". Hierbei handelt es sich um lokal bedingte Abweichungen von der Standardsprache auf phonologischer, morphologischer, möglicherweise auch syntaktischer und vor allem auf lexikalischer Ebene, die sich vor allem daraus ergibt, dass das Standarddeutsche erst im Zuge der Bibelübersetzung von Martin Luther entstanden und somit nur eine Sprachvarietät von vielen anderen Varietäten ist, die sich in verschiedenen deutschsprachigen Regionen aus dem Urgermanischen herausentwickelt haben und teilweise bis heute gepflegt werden.

Neben den Dialekten gibt es allerdings auch Soziolekte (z.B. Jugendsprache), Regiolekte (z.B. Ruhrdeutsch), Fachjargons (Amtsdeutsch, Wissenschaftsdeutsch) und seit einigen Jahrzehnten auch Ethnolekte (Kanak-Sprak). Des Weiteren verändert sich die Sprache auch über die Zeit. Sähen wir beispielsweise das Mittelhochdeutsche als einzig akzeptablenm Standard an, so wäre die Grammatik in diesem Text absolut katastrophal. Die Existenz einer Varietät führt jedoch nicht zwangsläufig dazu, dass diese sich nachteilhaft auf andere Varietäten auswirkt. Wäre ich zynisch, dann könnte ich sogar sagen, dass ich der angeblichen Verhunzung der deutschen Sprache etwas sehr Positives abgewinnen kann, nämlich die Tatsache, dass ich sofort den Bildungsgrad einer Person an ihrer Sprache erkennen kann.

Kommen wir jetzt zu den Einflüssen des Englischen: In der Geschichte der deutschen Sprache hat es immer wieder Phasen gegeben, in denen andere Sprachen Einfluss auf die Entwicklung des Deutschen hatten. Erst waren Latein und Altgriechisch die dominanten Sprachen, danach folgte Französisch. Heute regt sich kein Mensch mehr über diese Einflüsse auf. Die meisten lateinischen und griechischen Lehnwörter werden vor allem in wissenschaftlichen Kontexten verwendet, um die deutsche Wissenschaftssprache als solche stilistisch zu markieren und sie von der Alltagssprache zu trennen. Auch das Französische besaß ein so hohes Prestige, dass man Lehnwörter nicht als Schändung der deutschen Sprache ansieht, sondern als Merkmale, an denen man gebildete Menschen erkennt. Ich als Akademiker spreche das Wort Cousin beispielsweise grundsätzlich mit Nasalvokal aus, während ein Assi wahrscheinlich Kusäng sagen würde. Aber nun zum Englischen:

Die deutsche Grammatik ist im Vergleich zu anderen germanischen Sprachen sehr konservativ, während das Englische im Laufe seiner Geschichte fast jegliche Flexion verloren hat und deshalb gerade von Sprachpuristen als primitiv und ungebildet angesehen wird. Ironischerweise hat das Englische jedoch einen viel umfangreicheren Wortschatz als das Deutsche, vor allem für neue Konzepte und Technologien, für die es im Deutschen einfach keine geeigneten Entsprechungen gibt. Aus diesem Grund werden so viele Lehnwörter aus dem Englischen ins Deutsche übernommen, um eben diesen Mangel auszugleichen.

Ich möchte noch einmal auf den Punkt zurückkommen, dass ich mich weiter oben als "deskriptiv veranlagt" beschrieben habe. Damit meine ich, dass sich die Regeln danach richten sollten, wie das gemeine Volk spricht und nicht umgekehrt, da sich der Sprachwandel ohnehin nicht aufhalten lässt, da sich die Ursachen für den Sprachwandel nicht beseitigen lassen. Wenn wir eine Sprache sprechen, herrscht in uns immer ein Konflikt zwischen zwei Parteien: Auf der einen Seite möchten wir, dass die von uns verwendeten sprachlichen Strukturen kognitiv leicht zu verarbeiten sind, sowohl bei der Produktion als auch bei der Rezeption. Auf der anderen Seite möchten wir auch unsere Ausdrucksfähigkeit beibehalten.

Wenn wir also eine grammatische Struktur aufgeben, weil diese uns zu kompliziert geworden ist, bemühen wir uns automatisch darum, sie irgendwie zu ersetzen, damit wir genauso viel ausdrücken können wie vorher. Als letzten Punkt möchte ich anfügen, dass jeder Mensch im Rahmen seiner Identitätsfindung den Drang verspürt, sich sprachlich von der vorherigen Generation zu separieren, sodass es völlig natürlich ist, dass z.B. Jugendliche anders als ihre Eltern sprechen. Wenn wir z.B. die Jugendsprache der 1980er Jahre betrachten, so fällt auf, dass einige Begriffe in die Standardsprache übernommen wurden und mittlerweile nicht mehr auf die Jugend restringiert sind, während hunderte andere Wörter wieder so aus der Mode gekommen sind, dass sie keiner mehr benutzt. Eine ähnliche Entwicklung werden die Anglizismen nehmen.

Ein Problem bei den Anglizismen ist jedoch, dass sich das Englische phonetisch und orthographisch sehr stark vom Deutschen unterscheidet, sodass es nicht so leicht ist, englische Wörter einzudeutschen. Die meisten französischen Lehnwörter sind dagegen so integriert, dass man sie häufig kaum noch als solche erkennen kann.

Wie dem auch sei, zum Schluss möchte ich für meine Behauptung, dass keine grammatische Struktur aufgegeben wird, ohne eine neue zu schaffen, ein Beispiel geben. Irgendjemand hat sich darüber beschwert, dass man im Deutschen immer weniger zwischen Dativ und Akkusativ unterscheidet. In den folgenden fünf Sätzen werde ich jeweils die Satzteile unterstreichen, in denen die syntaktische Information enkodiert wird:

(1) Deutsch: Die Mutter gibt ihrem Sohn das Buch. (Kasusflexion bei Artikeln, Pronomen und Adjektiven, Satzstellung, SV-Kongruenz)
(2) Englisch: The mother gives her son the book. (Satzstellung, Präpositionen, SV-Kongruenz)
(3) Französisch: La mère donne le livre à son fils. (Satzstellung, Präpositionen, SV-Kongruenz)
(4) Spanisch: La madre da el libro al hijo. (Satzstellung, Präpositionen, SV-Kongruenz)
(5) Polnisch: Matka daje synowi książkę. (Kasusflexion bei Substantiven, SV-Kongruenz)

Fazit: Alle Sätze bedeuten absolut dasselbe und sind syntaktisch eindeutig markiert, wenn auch auf völlig unterschiedliche Weisen. Selbst wenn das Deutsche in 100 Jahren keine Fälle mehr haben sollte, könnt ihr Gift darauf nehmen, dass es andere Methoden geben wird, um das direkte und das indirekte Objekt eindeutig zu markieren.

Zu deinem Beitrag (Beispiel) ist anzumerken, dass stets der KONTEXT das zentrale Element für das Verstehen des gemeinten Inhaltes ist. Sonst würden nicht einmal Sprachteilhaber ein und derselben Muttersprache erfolgreich kommunizieren können!!

Cruithne
18.01.2014, 13:20
Manuela Schwesig, die neue Familienministerin redet so. Nicht bleiben, nehmen, abgeben, sondern bleihm, nehm und abgehm.

Das sind keine Fehler, sondern Vokalreduktionen, die wiederum nasale Assimilationen des Artikulationsorts auslösen. Oder weniger kompliziert ausgedrückt:
Unbetonte <e>s werden [ə] ausgesprochen, wenn allerdings im Silbenauslaut ein weiterer Konsonant folgt, fällt das <e> beim Sprechen vollkommen weg. Jetzt haben wir allerdings das Problem, dass [n] mit der Zungenspitze artikuliert wird, während man beim [b] und beim [m] die Lippen verwendet. Folglich wird [n] an den Artikulationsort vom [b] bzw. vom [m] assimiliert, sodass aus dem [n] ein [m] wird:

"geben"
/ge:.bən/ > [ge:.bn̩] > [ge:.bm̩] > [ge:.m̩:]

Je nach dem, wie schnell und undeutlich man spricht, desto weiter rechts landet man... ;)


Wer kennt sie noch die alten deutschen Begriffe wie:
Bindwort, Mittelwort, Tunwort, Zeitwort, Wiewort, Namenwort, Hauptwort usf.?

Wer sich seriös über Grammatik unterhalten will, sagt Substantiv, Verb, Adjektiv usw. "Tuwörter" gibt es nur in der Grundschule.



Frag doch mal spaßeshalber in Deinem Bekanntenkreis, wer überhaupt noch den Unterschied zwischen "scheinbar" und "anscheinend" kennt. Sogar gelernte Journalisten (das sind jene, die als Berufswunsch auf der Penne angegeben haben: "Irgendwas mit Medien") können diese Adverben nicht mehr richtig anwenden und sprechen meistens von "scheinbar", selbst wenn "anscheinend" angebracht wäre.

Anscheinend ist "scheinbar" nicht eindeutig genug, aber es gibt ja genügend Alternativen, wie z.B. "nur zum Schein", "vermeintlich" usw.
Es geht also nichts verloren, wenn "scheinbar" und "anscheinend" Synonyme werden.


Ich sag nur:

Euros
Kilos
Einzigste

dazu die weitverbreitet Wolldecke im Mund:

Isch kann nisch normal spreschen

:kotz:

"Euro" und "Kilo" darf man nur dann nicht deklinieren, wenn man die Wörter als Einheiten gebracht. So kauft man beispielsweise drei Kilo Zucker (nicht "Kilos"), aber man kann sich durchaus über den Untergang des Euros (nicht "des Euro") unterhalten ;)
Bei "einzigste" gebe ich dir recht.

Aus dem Polnischen ist mir jedoch ein Beispiel gekannt, wo sich ein solcher Komparativ durchgesetzt hat. Das russische Wort für "der/die/das erste" ist "p'ervyj". Im Polnischen sagt man "pierwszy". "-szy" ist ein Suffix, mit dem man normalerweise den Komparativ bildet, folglich heißt "pierwszy" eigentlich nicht "der/die/das erste" sondern "der/die/das erstere". Auch wenn es nicht wirklich sinnvoll ist, "pierwszy" zu steigern, hat sich diese Form etabliert. Dasselbe könnte irgendwann mit "das Einzigste" geschehen.

Brathering
18.01.2014, 14:04
Natürlich sind die Regeln des Satzbaues in keiner lebenden Sprache in Marmor graviert, aber es ist eigentümlich, dass die mediale Präsenz im Leben so stark verändernd zu wirken imstande ist.
Kein Wunder, dass die jüngste Ausgabe der DUDEN-Redaktion (Band1) voller Hinweise ist, wie: regional üblich, gilt auch, wird lokal verwendet in...usw.

Die Medien haben zwei Funktionen:
Konservieren (Bücher)
und Verändern (Presse, Unterhaltungssendungen, "Bücher")

Von ihnen geht auf jeden Fall die Initiative zur Veränderung aus, sehr sehr viele heute. Das funktioniert auch wunderbar kurzfristig wenn der Nerv des Zeitgeistes getroffen wird.
Aber danach gehen die meisten dieser Veränderungen zu Grunde, wenn sie kluge Leute nicht akzeptieren und behalten.
Unterhaltungssendungen der Achtziger kennt heute kaum jemand, genauso wie die damalige Boulevardpresse. Bücher jedoch schon.

Ich setze Bücher oben einmal in Anführungszeichen, weil die meisten für mich heute in die Kategorie fürs Pack Unterhaltungsmedien fallen, wie auch zu Goethes Zeiten und auch in Vergessenheit geraten werden, wie zu Goethes Zeiten.

Sollte jedoch ein guter Veränderungsvorschlag kommen, wird er gewiss übernommen und weiter am Leben erhalten. Das sind aber sehr wenige und vernünftige.


Das ist meine sprachdarwinistische Sicht.

zitronenclan
18.01.2014, 14:18
Liebe Leute,

ich persönlich finde nicht, dass die deutsche Sprache in irgendeiner Weise bedroht ist. Selbst zu Goethes und Schillers Zeiten haben die Menschen ebenso viele Fehler gemacht wie heute, nur mit dem Unterschied, dass diese Fehler nicht belegt sind, denn erstens war die Alphabetisierungsrate zu jener Zeit viel niedriger, zweitens sprachen nur relativ wenige Menschen das Standarddeutsche (diese Variante des Deutschen setzte sich erst nach und nach gegenüber den anderen Varietäten durch) und drittens wurden hauptsächlich literarische Werke für die Nachwelt erhalten, jedoch keine unwichtigen Texte wie z.B. Briefe, Tagebücher und Notizen von Menschen, die für das Fortschreiten der Zivilisation keine Rolle gespielt haben. Damit meine ich z.B. Politiker, Schriftsteller, Philosophen oder Wissenschaftler.

Überhaupt sehe ich mich selbst eher als deskriptiv statt normativ veranlagt. Der Grund besteht darin, dass Sprachen ohnehin dynamische und nicht-kontrollierbare Systeme sind, die sich in mehrfacher Hinsicht verändern können und zahlreiche Sub-Varianten beinhalten. Selbst Laien kennen den Begriff "Dialekt". Hierbei handelt es sich um lokal bedingte Abweichungen von der Standardsprache auf phonologischer, morphologischer, möglicherweise auch syntaktischer und vor allem auf lexikalischer Ebene, die sich vor allem daraus ergeben, dass das Standarddeutsche erst im Zuge der Bibelübersetzung von Martin Luther entstanden und somit nur eine Sprachvarietät von vielen anderen Varietäten ist, die sich in verschiedenen deutschsprachigen Regionen aus dem Urgermanischen herausentwickelt haben und teilweise bis heute gepflegt werden.

Neben den Dialekten gibt es allerdings auch Soziolekte (z.B. Jugendsprache), Regiolekte (z.B. Ruhrdeutsch), Fachjargons (Amtsdeutsch, Wissenschaftsdeutsch) und seit einigen Jahrzehnten auch Ethnolekte (Kanak-Sprak). Des Weiteren verändert sich die Sprache auch über die Zeit. Sähen wir beispielsweise das Mittelhochdeutsche als einzig akzeptablen Standard an, so wäre die Grammatik in diesem Text absolut katastrophal. Die Existenz einer Varietät führt jedoch nicht zwangsläufig dazu, dass sich diese nachteilhaft auf andere Varietäten auswirkt. Wäre ich zynisch, dann könnte ich sogar sagen, dass ich der angeblichen Verhunzung der deutschen Sprache etwas sehr Positives abgewinnen kann, nämlich die Tatsache, dass ich sofort den Bildungsgrad einer Person an ihrer Sprache erkennen kann.

Kommen wir jetzt zu den Einflüssen des Englischen: In der Geschichte der deutschen Sprache hat es immer wieder Phasen gegeben, in denen andere Sprachen Einfluss auf die Entwicklung des Deutschen hatten. Erst waren Latein und Altgriechisch die dominanten Sprachen, danach folgte Französisch. Heute regt sich kein Mensch mehr über diese Einflüsse auf. Die meisten lateinischen und griechischen Lehnwörter werden vor allem in wissenschaftlichen Kontexten verwendet, um die deutsche Wissenschaftssprache als solche stilistisch zu markieren und sie von der Alltagssprache zu trennen. Auch das Französische besaß ein so hohes Prestige, dass man Lehnwörter nicht als Schändung der deutschen Sprache ansieht, sondern als Merkmale, an denen man gebildete Menschen erkennt. Ich als Akademiker spreche das Wort Cousin beispielsweise grundsätzlich mit Nasalvokal aus, während ein Assi wahrscheinlich Kusäng sagen würde. Aber nun zur Grammatik:

Die deutsche Grammatik ist im Vergleich zu anderen germanischen Sprachen sehr konservativ, während das Englische im Laufe seiner Geschichte fast jegliche Flexion verloren hat und deshalb gerade von Sprachpuristen als primitiv und ungebildet angesehen wird. Ironischerweise hat das Englische jedoch einen viel umfangreicheren Wortschatz als das Deutsche, vor allem für neue Konzepte und Technologien, für die es im Deutschen einfach keine geeigneten Entsprechungen gibt. Aus diesem Grund werden so viele Lehnwörter aus dem Englischen ins Deutsche übernommen, um eben diesen Mangel auszugleichen.

Ich möchte noch einmal auf den Punkt zurückkommen, dass ich mich weiter oben als "deskriptiv veranlagt" beschrieben habe. Damit meine ich, dass sich die Regeln danach richten sollten, wie das gemeine Volk spricht und nicht umgekehrt, da sich der Sprachwandel ohnehin nicht aufhalten lässt, da sich die Ursachen für den Sprachwandel nicht beseitigen lassen. Wenn wir eine Sprache sprechen, herrscht in uns immer ein Konflikt zwischen zwei Parteien: Auf der einen Seite möchten wir, dass die von uns verwendeten sprachlichen Strukturen kognitiv leicht zu verarbeiten sind, sowohl bei der Produktion als auch bei der Rezeption. Auf der anderen Seite möchten wir auch unsere Ausdrucksfähigkeit beibehalten.

Wenn wir also eine grammatische Struktur aufgeben, weil diese uns zu kompliziert geworden ist, bemühen wir uns automatisch darum, sie irgendwie zu ersetzen, damit wir genauso viel ausdrücken können wie vorher. Als letzten Punkt möchte ich anfügen, dass jeder Mensch im Rahmen seiner Identitätsfindung den Drang verspürt, sich sprachlich von der vorherigen Generation zu separieren, sodass es völlig natürlich ist, dass z.B. Jugendliche anders als ihre Eltern sprechen. Wenn wir z.B. die Jugendsprache der 1980er Jahre betrachten, so fällt auf, dass einige Begriffe in die Standardsprache übernommen wurden und mittlerweile nicht mehr auf die Jugend restringiert sind, während hunderte andere Wörter wieder so aus der Mode gekommen sind, dass sie keiner mehr benutzt. Eine ähnliche Entwicklung werden die Anglizismen nehmen.

Ein Problem bei den Anglizismen ist jedoch, dass sich das Englische phonetisch und orthographisch sehr stark vom Deutschen unterscheidet, sodass es nicht so leicht ist, englische Wörter einzudeutschen. Die meisten französischen Lehnwörter sind dagegen so integriert, dass man sie häufig kaum noch als solche erkennen kann.

Wie dem auch sei, zum Schluss möchte ich für meine Behauptung, dass keine grammatische Struktur aufgegeben wird, ohne eine neue zu schaffen, ein Beispiel geben. Irgendjemand hat sich darüber beschwert, dass man im Deutschen immer weniger zwischen Dativ und Akkusativ unterscheidet. In den folgenden fünf Sätzen werde ich jeweils die Satzteile unterstreichen, in denen die syntaktische Information enkodiert wird:

(1) Deutsch: Die Mutter gibt ihrem Sohn das Buch. (Kasusflexion bei Artikeln, Pronomen und Adjektiven, Satzstellung, SV-Kongruenz)
(2) Englisch: The mother gives her son the book. (Satzstellung, Präpositionen, SV-Kongruenz)
(3) Französisch: La mère donne le livre à son fils. (Satzstellung, Präpositionen, SV-Kongruenz)
(4) Spanisch: La madre da el libro al hijo. (Satzstellung, Präpositionen, SV-Kongruenz)
(5) Polnisch: Matka daje synowi książkę. (Kasusflexion bei Substantiven, SV-Kongruenz)

Fazit: Alle Sätze bedeuten absolut dasselbe und sind syntaktisch eindeutig markiert, wenn auch auf völlig unterschiedliche Weisen. Selbst wenn das Deutsche in 100 Jahren keine Fälle mehr haben sollte, könnt ihr Gift darauf nehmen, dass es andere Methoden geben wird, um das direkte und das indirekte Objekt eindeutig zu markieren.

Hallo Cruithane , ich überlege gerade welchen Beruf Du haben könntest.

Studienrat, Dolmetscher?
Verrätst Du es mir?
Kannst mir ja gegebenfalls eine PN senden.

Cruithne
18.01.2014, 14:31
Hallo Cruithane , ich überlege gerade welchen Beruf Du haben könntest.

Studienrat, Dolmetscher?
Verrätst Du es mir?
Kannst mir ja gegebenfalls eine PN senden.

Ich hab dir ne PN geschickt... ;)

Kreuzbube
18.01.2014, 15:10
Ich vertraue ganz auf den sprachlichen Darwinismus, was nichts aussagt, kann nicht überleben :)
Manche Sachen halten sich dennoch, weil sie durch den Zeitgeist nur verstanden werden können "so muss Technik" Beispiel von Senator. Aber diese werden unter die Räder der Zeit geraten.

"Sprach-Darwinismus" funktioniert aber nur in einer vernunftorientierten Welt. Nicht, wenn das Abartige aus gewissen Gründen bewußt gestützt wird. Dann gibt es eine Negativ-Auslese.

Beißer
19.01.2014, 09:40
Wenn ich schon höre: "So muss Technik...!"
Diese defektiven Satzkonstrukte sind das Letzte!!

Diese Werbung war/ist für mich Anlass dazu, bei dieser Firma nicht mehr zu kaufen.

Senator74
19.01.2014, 10:13
Diese Werbung war/ist für mich Anlass dazu, bei dieser Firma nicht mehr zu kaufen.

Gut! Dem Beispiel sollten mehrere Konsumenten folgen!
Verunglimpfung der Sprache sollte für Werbeagenturen untersagt sein, aber das spielen sie bestimmt nicht...leider!!