ABAS
13.01.2014, 21:44
Ich mache jetzt einen Exkurs in die babylonische Mythologie ueber
die babylonische Hauptgoettin Ishtar nach Ueberlieferungen
auch als Inanna und Astarte bekannt.
http://abload.de/img/istar9lkk4.jpg
Ishtar - Göttin der Krieger und Huren
Dieser Artikel beschäftigt sich mit der bitch unter den Göttern und
Göttinen des Mittleren Ostens, der Göttin Ishtar. In ihrer Entwicklung zur
weiblichen babylonischen Hauptgöttin wurde ihr Name zum Inbegriff für
Göttin schlechthin.
(von Robin Gates)
Die Kulturen, die sie ursprünglich verehrten und die Mythen über sie nährten und
weiterentwickelten, sind lange verschwunden. Weshalb interessieren sich heute
noch, Jahrtausende später, Menschen für sie, vereinigen sich in Ritualen mit ihr
oder haben das Bestreben, durch die Beschäftigung mit den Geschichten, die über
sie überliefert worden sind, etwas über sich selbst zu lernen? Kurz- was sagt eine
Göttin wie Ishtar uns im einundzwanzigsten Jahrhundert?
Vielleicht liegt das ungebrochene Interesse des modernen Hexen- und Heidentums
an ihr daran, daß Ishtar ein gutes Vorzeigebeispiel für eine dominante, kriegerische
und sexuell ziemlich aktive Frau ist, die sich nimmt, was sie will. Being loud´n
proud als Frau ist anscheinend auch heute, selbst in einer postmodernen
Industriegesellschaft, noch nicht völlig selbstverständlich. Um so mehr stellt diese
Göttin, die sehr komplexe und unterschiedliche Archetypen in sich vereint, einen
Spiegel von Weiblichkeit dar, einen wesentlichen Aspekt des Göttlichen, den es sich
anzusehen und zu erfahren lohnt.
Ishtar vereinigt mehrere Gestalten in sich, und mehrere Namen. Ishtar ist ihr
akkadischer Name, während sie im Sumerischen Inanna genannt wurde. Ihr
westsemitisches Ebenbild ist Astarte, die auch in Ägypten, Ugarit und Kanaan
verehrt wurde.
Vermutlich war sie eine ursprünglich männliche astrale Gottheit (d.h. sie wurde mit
einem bestimmten Stern in Verbindung gesetzt, in diesem Fall der dem der Venus),
die durch die Verschmelzung mit der sumerischen Lokalgöttin von Uruk, Inanna, als
ein und dieselbe Göttin verehrt wurde.
Egal ob nun angerufen als Ishtar, als Inanna oder als Astarte: All diese Namen
haben eine Göttin gemeinsam, die für zwei Bereiche des Lebens steht, nämlich
Krieg und Liebe, wobei mit letzterem gar nicht so sehr idealisierte Liebe gemeint
ist, sondern vor allem Fruchtbarkeit und Sex. Sie ist Schutzgöttin der Huren, und
ihre Verehrung beinhaltete Tempelprostitution.
In den frühesten Darstellungen wurde Ishtar als Fruchtbarkeitsgöttin verehrt und
stark mit den Produkten von Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht, mit Fleisch,
Getreide oder Wolle. Ihre Verbindung zu Anu, der ebenfalls ein Wind- und
Sturmgott ist, sowie zu Enlil, wird in ihrem Aspekt als Göttin des Regens und der
Gewitter deutlich, doch steckt in dem Bild der Sturmgöttin außer der Idee vom
Boden fruchtbar machenden Regen auch noch ein anderes, martialischeres Bild,
nämlich das des Blitzes und des Donners.
Dies wurde mit Kampf, Auseinandersetzung und Krieg in Verbindung gebracht. Oft
wurde sie mit Pfeil und Bogen dargestellt, sowie mit einem Löwen, dessen Brüllen
mit dem Donner eines Gewitters verglichen wurde. Möglicherweise beeinflußte
dieses tierische Attribut in ihrer Form als Astarte auch die Darstellung der ägyptischen
Göttin Sekmeth, die ebenfalls sehr kriegerische Attribute besitzt und mit einem
Löwenkopf dargestellt wurde.
Ihre Verbindung zu Kampf und Auseinandersetzungen spiegelt sich ebenfalls in
ihrem Charakter wider. Sie wird als eine Göttin beschrieben, die impulsiv und
herrisch ist, eine Frau, die sich nimmt, was sie will, und die von denen, die sie
verehren, sehr nachdrücklich fordert, daß sie sich ihr mit ganzer Seele widmen.
Sie ist trotz ihres Fruchtbarkeitsaspektes keine Muttergöttin. Sie wird als junge und
attraktive Frau beschrieben, die auf die Jagd nach Liebhabern geht, immer bereit,
sich auf einen Mann einzulassen, ohne sich dabei für immer an einen zu binden.
Wenn jemand es nicht mehr wert ist, ihr Geliebter zu sein, geht sie von neuem auf
die Jagd.
Im Gilgamesch-Mythos ist es dieser Charakterzug, der dafür sorgt, daß Gilgamesch
ihr Werben ablehnt. Er will keine Nummer in einer langen Reihe von Liebhabern
sein. Wütend darüber, daß ein Sterblicher es ablehnt, mit ihr zusammen sein zu
wollen, beklagt sie sich wegen der empfundenen Beleidigung bei Anu, der ihr den
gewaltigen Himmelsstier gibt, mit dem sie sich an Gilgamesch rächen will.
Gilgamesch aber tötet die Bestie. Der bekannteste Mythos jedoch, den Ishtar umgibt,
ist die Reise, die sie in die Unterwelt unternimmt. Es ist dies der älteste schriftlich
überlieferte Mythos, in dem eine Gottheit stirbt und wieder zum Leben erweckt wird.
Parallelen und Nachläufer dieses Urdramas finden sich bis heute in religiösen Konzepten,
von denen das Christentum mit dem gekreuzigten und nach drei Tagen wieder
auferstandenen Christus das bekannteste darstellt.
Auch das moderne Hexentum schöpft aus dieser Quelle. Im Wicca ist es die Göttin,
die in die Unterwelt hinabsteigt, um dort - anstelle einer weiblichen Unterweltsgöttin-
auf den Gehörnten Gott in seiner Rolle als Herr des Todes zu treffen.
Da im Wicca stark mit der Polarität zwischen einer weiblichen Göttin und
einem männlichen Gott gearbeitet wird, änderte sich offensichtlich die Erzählung
dahingehend.
Ishtar unternimmt in der ursprünglichen Version dieses Mythos eine Reise zu ihrer
Schwester Ereshkigal, der Herrin der Unterwelt. Über ihre Motivation wird in den
meisten Erzählungen nichts weiter gesagt. Eine Version der Geschichte berichtet,
daß sie am Begräbnisritus von Ereshkigals Ehemann Gugalanna teilnehmen will.
Vielleicht ist es auf einer psychologischen Ebene auch einfach ein Teil ihres
expansiven und abenteuerlustigen Wesens, alle Bereiche des Lebens in all ihren
Formen kennenzulernen.
Erst als sie droht, die Tore der Unterwelt mit Gewalt einzureißen, so daß die Toten
in die Welt der Lebenden kommen könnten und Chaos über die Welt hereinbrechen
würde, läßt man sie ein. Doch mit jedem der sieben Tore, die sie bis ins Reich der
Toten durchschreiten muß, ist sie gezwungen, eine Insignie ihrer Göttlichkeit
abzulegen, bis sie schließlich völlig nackt und ungeschützt vor Ereshkigal steht.
Diese ist empört über die Anwesenheit von etwas Lebendigem in ihrem Reich und
läßt Ishtar töten.
Daraufhin bricht eine Periode der Unfruchtbarkeit über die Welt herein. Die Götter
sind besorgt, und der Gott Enki ersinnt einen Plan, um Ishtar zurückzuholen. Er
erschafft ein geschlechtsloses Wesen namens Asu-shu-namir und gibt ihm das
Wasser des Lebens. Aufgrund seiner Geschlechtslosigkeit findet dieses Wesen
anscheinend das Gefallen von Ereshkigal, denn im Totenreich ist Fruchtbarkeit
unbekannt. Als Asu-shu-namir der Herrin der Unterwelt gegenübersteht, verlangt
er vom Wasser des Lebens zu trinken, einen Wunsch, den Ereshkigal ihm nicht
erfüllen kann. Außer sich vor Wut verflucht sie ihn. Da sie nun in seiner Schuld
steht, ist es ihm erlaubt, Ishtars Körper zu bekommen. Er sprenkelt sie mit dem
Wasser des Lebens, woraufhin sie wieder lebendig wird. Sie verlassen die Unterwelt
und an jedem der sieben Tore erhält Ishtar eines ihrer göttlichen Insignien wieder
zurück.
Eine sumerische Version des Mythos, in dem Ishtar Inanna genannt wird, erzählt,
daß es ihr nur erlaubt ist, die Unterwelt zu verlassen, wenn sie einen Ersatz für ihre
Anwesenheit in Ereshkigals Reich findet. Die Unterweltdämonen, die sie in die Welt
der Lebenden eskortieren, töten schließlich ihren Liebhaber Dumuzi (ein Schäfer,
der durch die Liaison mit Ishtar zu einer Art Vegetationsgott wurde). Ishtar und
Dumuzis Schwester Geshtinanna gelingt es jedoch, Ereshkigal dazu zu bringen, daß
Dumuzi nur sechs Monate des Jahres in der Unterwelt verbringen soll. Geshtinanna
willigt ein, die restliche Hälfte des Jahres für Dumuzi in der Unterwelt zu sein.
Diese Version des Mythos hat in der griechischen Erzählung der Entführung
Persephones eine starke Parallele. Das Thema der Vegetationsgottheit, die für die
Winterjahreshälfte in die Unterwelt hinabmuß, findet sich bei den Sumerern in
seiner vermutlich ältesten Form.
Ishtar ist, wie man in den sie umgebenden Erzählungen sieht, keine einfache
Göttin. Impulsiv, willensstark und lustvoll, verkörpert sie die Leidenschaft für das
Leben in jedem Augenblick. Sie schreckt vor keinem Wagnis zurück, um neue
Erfahrungen zu machen, selbst wenn es sie in große Gefahr bringt. Sie ist der Urtyp
einer Abenteurerin und Entdeckerin, und sie ist Liebe, die sich nach freiem Willen
dem schenkt, der es wert ist.
Die folgende Trancereise ist eine Möglichkeit, sich dieser Göttin praktisch zu
nähern, falls man noch keine rituelle Erfahrung mit ihr besitzen sollte. In ihr
identifizieren sich die Teilnehmer mit Ishtar, die die Reise in die Unterwelt
unternimmt.
Am besten wird diese Trancereise unternommen, wenn eine oder mehrere
Personen sich bequem auf den Rücken legen, bzw. sich in eine ihnen angenehme
Meditationshaltung begeben, während eine andere Person den folgenden Text
vorliest. Wer alleine arbeitet, hat die Möglichkeit, den Text auf ein Diktiergerät
zu sprechen und ihn sich per Cassette anzuhören. Myrrhe ist ein dieser
Trancereise angemessenes Räucherwerk.
http://www.aha-zeitschrift.de/ishtar-goettin-der-krieger-und-huren#.UtRb54UTCHl
die babylonische Hauptgoettin Ishtar nach Ueberlieferungen
auch als Inanna und Astarte bekannt.
http://abload.de/img/istar9lkk4.jpg
Ishtar - Göttin der Krieger und Huren
Dieser Artikel beschäftigt sich mit der bitch unter den Göttern und
Göttinen des Mittleren Ostens, der Göttin Ishtar. In ihrer Entwicklung zur
weiblichen babylonischen Hauptgöttin wurde ihr Name zum Inbegriff für
Göttin schlechthin.
(von Robin Gates)
Die Kulturen, die sie ursprünglich verehrten und die Mythen über sie nährten und
weiterentwickelten, sind lange verschwunden. Weshalb interessieren sich heute
noch, Jahrtausende später, Menschen für sie, vereinigen sich in Ritualen mit ihr
oder haben das Bestreben, durch die Beschäftigung mit den Geschichten, die über
sie überliefert worden sind, etwas über sich selbst zu lernen? Kurz- was sagt eine
Göttin wie Ishtar uns im einundzwanzigsten Jahrhundert?
Vielleicht liegt das ungebrochene Interesse des modernen Hexen- und Heidentums
an ihr daran, daß Ishtar ein gutes Vorzeigebeispiel für eine dominante, kriegerische
und sexuell ziemlich aktive Frau ist, die sich nimmt, was sie will. Being loud´n
proud als Frau ist anscheinend auch heute, selbst in einer postmodernen
Industriegesellschaft, noch nicht völlig selbstverständlich. Um so mehr stellt diese
Göttin, die sehr komplexe und unterschiedliche Archetypen in sich vereint, einen
Spiegel von Weiblichkeit dar, einen wesentlichen Aspekt des Göttlichen, den es sich
anzusehen und zu erfahren lohnt.
Ishtar vereinigt mehrere Gestalten in sich, und mehrere Namen. Ishtar ist ihr
akkadischer Name, während sie im Sumerischen Inanna genannt wurde. Ihr
westsemitisches Ebenbild ist Astarte, die auch in Ägypten, Ugarit und Kanaan
verehrt wurde.
Vermutlich war sie eine ursprünglich männliche astrale Gottheit (d.h. sie wurde mit
einem bestimmten Stern in Verbindung gesetzt, in diesem Fall der dem der Venus),
die durch die Verschmelzung mit der sumerischen Lokalgöttin von Uruk, Inanna, als
ein und dieselbe Göttin verehrt wurde.
Egal ob nun angerufen als Ishtar, als Inanna oder als Astarte: All diese Namen
haben eine Göttin gemeinsam, die für zwei Bereiche des Lebens steht, nämlich
Krieg und Liebe, wobei mit letzterem gar nicht so sehr idealisierte Liebe gemeint
ist, sondern vor allem Fruchtbarkeit und Sex. Sie ist Schutzgöttin der Huren, und
ihre Verehrung beinhaltete Tempelprostitution.
In den frühesten Darstellungen wurde Ishtar als Fruchtbarkeitsgöttin verehrt und
stark mit den Produkten von Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht, mit Fleisch,
Getreide oder Wolle. Ihre Verbindung zu Anu, der ebenfalls ein Wind- und
Sturmgott ist, sowie zu Enlil, wird in ihrem Aspekt als Göttin des Regens und der
Gewitter deutlich, doch steckt in dem Bild der Sturmgöttin außer der Idee vom
Boden fruchtbar machenden Regen auch noch ein anderes, martialischeres Bild,
nämlich das des Blitzes und des Donners.
Dies wurde mit Kampf, Auseinandersetzung und Krieg in Verbindung gebracht. Oft
wurde sie mit Pfeil und Bogen dargestellt, sowie mit einem Löwen, dessen Brüllen
mit dem Donner eines Gewitters verglichen wurde. Möglicherweise beeinflußte
dieses tierische Attribut in ihrer Form als Astarte auch die Darstellung der ägyptischen
Göttin Sekmeth, die ebenfalls sehr kriegerische Attribute besitzt und mit einem
Löwenkopf dargestellt wurde.
Ihre Verbindung zu Kampf und Auseinandersetzungen spiegelt sich ebenfalls in
ihrem Charakter wider. Sie wird als eine Göttin beschrieben, die impulsiv und
herrisch ist, eine Frau, die sich nimmt, was sie will, und die von denen, die sie
verehren, sehr nachdrücklich fordert, daß sie sich ihr mit ganzer Seele widmen.
Sie ist trotz ihres Fruchtbarkeitsaspektes keine Muttergöttin. Sie wird als junge und
attraktive Frau beschrieben, die auf die Jagd nach Liebhabern geht, immer bereit,
sich auf einen Mann einzulassen, ohne sich dabei für immer an einen zu binden.
Wenn jemand es nicht mehr wert ist, ihr Geliebter zu sein, geht sie von neuem auf
die Jagd.
Im Gilgamesch-Mythos ist es dieser Charakterzug, der dafür sorgt, daß Gilgamesch
ihr Werben ablehnt. Er will keine Nummer in einer langen Reihe von Liebhabern
sein. Wütend darüber, daß ein Sterblicher es ablehnt, mit ihr zusammen sein zu
wollen, beklagt sie sich wegen der empfundenen Beleidigung bei Anu, der ihr den
gewaltigen Himmelsstier gibt, mit dem sie sich an Gilgamesch rächen will.
Gilgamesch aber tötet die Bestie. Der bekannteste Mythos jedoch, den Ishtar umgibt,
ist die Reise, die sie in die Unterwelt unternimmt. Es ist dies der älteste schriftlich
überlieferte Mythos, in dem eine Gottheit stirbt und wieder zum Leben erweckt wird.
Parallelen und Nachläufer dieses Urdramas finden sich bis heute in religiösen Konzepten,
von denen das Christentum mit dem gekreuzigten und nach drei Tagen wieder
auferstandenen Christus das bekannteste darstellt.
Auch das moderne Hexentum schöpft aus dieser Quelle. Im Wicca ist es die Göttin,
die in die Unterwelt hinabsteigt, um dort - anstelle einer weiblichen Unterweltsgöttin-
auf den Gehörnten Gott in seiner Rolle als Herr des Todes zu treffen.
Da im Wicca stark mit der Polarität zwischen einer weiblichen Göttin und
einem männlichen Gott gearbeitet wird, änderte sich offensichtlich die Erzählung
dahingehend.
Ishtar unternimmt in der ursprünglichen Version dieses Mythos eine Reise zu ihrer
Schwester Ereshkigal, der Herrin der Unterwelt. Über ihre Motivation wird in den
meisten Erzählungen nichts weiter gesagt. Eine Version der Geschichte berichtet,
daß sie am Begräbnisritus von Ereshkigals Ehemann Gugalanna teilnehmen will.
Vielleicht ist es auf einer psychologischen Ebene auch einfach ein Teil ihres
expansiven und abenteuerlustigen Wesens, alle Bereiche des Lebens in all ihren
Formen kennenzulernen.
Erst als sie droht, die Tore der Unterwelt mit Gewalt einzureißen, so daß die Toten
in die Welt der Lebenden kommen könnten und Chaos über die Welt hereinbrechen
würde, läßt man sie ein. Doch mit jedem der sieben Tore, die sie bis ins Reich der
Toten durchschreiten muß, ist sie gezwungen, eine Insignie ihrer Göttlichkeit
abzulegen, bis sie schließlich völlig nackt und ungeschützt vor Ereshkigal steht.
Diese ist empört über die Anwesenheit von etwas Lebendigem in ihrem Reich und
läßt Ishtar töten.
Daraufhin bricht eine Periode der Unfruchtbarkeit über die Welt herein. Die Götter
sind besorgt, und der Gott Enki ersinnt einen Plan, um Ishtar zurückzuholen. Er
erschafft ein geschlechtsloses Wesen namens Asu-shu-namir und gibt ihm das
Wasser des Lebens. Aufgrund seiner Geschlechtslosigkeit findet dieses Wesen
anscheinend das Gefallen von Ereshkigal, denn im Totenreich ist Fruchtbarkeit
unbekannt. Als Asu-shu-namir der Herrin der Unterwelt gegenübersteht, verlangt
er vom Wasser des Lebens zu trinken, einen Wunsch, den Ereshkigal ihm nicht
erfüllen kann. Außer sich vor Wut verflucht sie ihn. Da sie nun in seiner Schuld
steht, ist es ihm erlaubt, Ishtars Körper zu bekommen. Er sprenkelt sie mit dem
Wasser des Lebens, woraufhin sie wieder lebendig wird. Sie verlassen die Unterwelt
und an jedem der sieben Tore erhält Ishtar eines ihrer göttlichen Insignien wieder
zurück.
Eine sumerische Version des Mythos, in dem Ishtar Inanna genannt wird, erzählt,
daß es ihr nur erlaubt ist, die Unterwelt zu verlassen, wenn sie einen Ersatz für ihre
Anwesenheit in Ereshkigals Reich findet. Die Unterweltdämonen, die sie in die Welt
der Lebenden eskortieren, töten schließlich ihren Liebhaber Dumuzi (ein Schäfer,
der durch die Liaison mit Ishtar zu einer Art Vegetationsgott wurde). Ishtar und
Dumuzis Schwester Geshtinanna gelingt es jedoch, Ereshkigal dazu zu bringen, daß
Dumuzi nur sechs Monate des Jahres in der Unterwelt verbringen soll. Geshtinanna
willigt ein, die restliche Hälfte des Jahres für Dumuzi in der Unterwelt zu sein.
Diese Version des Mythos hat in der griechischen Erzählung der Entführung
Persephones eine starke Parallele. Das Thema der Vegetationsgottheit, die für die
Winterjahreshälfte in die Unterwelt hinabmuß, findet sich bei den Sumerern in
seiner vermutlich ältesten Form.
Ishtar ist, wie man in den sie umgebenden Erzählungen sieht, keine einfache
Göttin. Impulsiv, willensstark und lustvoll, verkörpert sie die Leidenschaft für das
Leben in jedem Augenblick. Sie schreckt vor keinem Wagnis zurück, um neue
Erfahrungen zu machen, selbst wenn es sie in große Gefahr bringt. Sie ist der Urtyp
einer Abenteurerin und Entdeckerin, und sie ist Liebe, die sich nach freiem Willen
dem schenkt, der es wert ist.
Die folgende Trancereise ist eine Möglichkeit, sich dieser Göttin praktisch zu
nähern, falls man noch keine rituelle Erfahrung mit ihr besitzen sollte. In ihr
identifizieren sich die Teilnehmer mit Ishtar, die die Reise in die Unterwelt
unternimmt.
Am besten wird diese Trancereise unternommen, wenn eine oder mehrere
Personen sich bequem auf den Rücken legen, bzw. sich in eine ihnen angenehme
Meditationshaltung begeben, während eine andere Person den folgenden Text
vorliest. Wer alleine arbeitet, hat die Möglichkeit, den Text auf ein Diktiergerät
zu sprechen und ihn sich per Cassette anzuhören. Myrrhe ist ein dieser
Trancereise angemessenes Räucherwerk.
http://www.aha-zeitschrift.de/ishtar-goettin-der-krieger-und-huren#.UtRb54UTCHl