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Vollständige Version anzeigen : Der Faschismus- Ein Widerspruch an sich!



Belehrer
30.10.2005, 21:10
Hallo liebe Community,

nachdem ausführlich über den Kommunismus diskutiert wurde und wird möchte ich nun aus geschichtlichem Interesse auch eine Diskussion über den direkten Widerpart des Kommunismus, den Faschismus, machen!
Wobei ich sagen muss,dass der Faschismus ein Widerspruch an sich ist, die aschistischen Gruppen der einzelnen Länder fordern aggressiv die Rolle hres Landes als Weltmacht,was aber irgendwie nicht klappen kann:
Deutsche Faschisten (Nationalsozialisten) fordern den Deutschen Lebensraum im Osten auf Kosten der Polen und Russen zu erweitern, polnische Faschisten dagegen wollen den polnischen Staat weit nach Westen vorschieben, für sie sind Schlesien, Pommern, Westpreußen urpolnische Gebiete, genau wie Danzig oder Lodz. Russische Faschisten sehen wihr Land als Weltmacht und fordern seine Erstarkung auf Kosten Deutschlands und Polens.
Schon dieses Beispiel zeigt,welch ein Widerspruch diese Ideologie ist!
Was denkt ihr über die braunen Prolatarierhorden?! Gruß Belehrer

Giftzwerg
30.10.2005, 21:15
Der Faschismus ist nicht das Gegenteil / Widerpart des Kommunismus - er ist der "kleine Bruder".

Belehrer
30.10.2005, 21:17
Der Faschismus ist nicht das Gegenteil / Widerpart des Kommunismus - er ist der "kleine Bruder".

Wie kommst du auf "kleiner Bruder"?!

Giftzwerg
30.10.2005, 21:23
Wie kommst du auf "kleiner Bruder"?!Nunja - Benito Mussolini ist ja schon nach einem Sozialisten benannt. Die Wirtschafts- und Sozialpolitik war ähnlich auf Staatsbestimmung eingestimmt. Die beiden Ideologien sind sich sehr ähnlich - sie als "Gegenteile" zu bezeichnen ist wohl ein Witz.

Und klein ist er, weil er nicht so lange andauerte wie der Kommunismus und nicht so "erfolgreich" war (wobei die Opferzahlen schon eher rankommen).

Sauerländer
30.10.2005, 21:26
Der Faschismus erhebt ja nun auch -im Gegensatz zum Kommunismus- überhaupt nicht den Anspruch, global für alle friedliche Zustände zu schaffen, ganz im Gegenteil, im Grunde begrüßt er ja Krieg um seiner selbst willen. Dahingehend ist er sehr kapitalistisch, nur dass hier eben nicht Individuen im ökonomischen Wettbewerb miteinander stehen sondern nationale Kollektive im militärischen.

Belehrer
30.10.2005, 21:28
Nunja - Benito Mussolini ist ja schon nach einem Sozialisten benannt. Die Wirtschafts- und Sozialpolitik war ähnlich auf Staatsbestimmung eingestimmt. Die beiden Ideologien sind sich sehr ähnlich - sie als "Gegenteile" zu bezeichnen ist wohl ein Witz.


Beide Gruppen sehen sich als Gegenpart. Ob sie es wirklich sind ist natürlich die andere Frage.
Eigentlich ist nur das Thema Nationalisierung/Entnationalisierung der Knackpunkt, aber selbst da gibts ja Annäherungsversuche (Nationalbolschewisten)...! Gruß Belehrer

Giftzwerg
30.10.2005, 21:31
Der Faschismus erhebt ja nun auch -im Gegensatz zum Kommunismus- überhaupt nicht den Anspruch, global für alle friedliche Zustände zu schaffen, ganz im Gegenteil, im Grunde begrüßt er ja Krieg um seiner selbst willen. Dahingehend ist er sehr kapitalistisch, nur dass hier eben nicht Individuen im ökonomischen Wettbewerb miteinander stehen sondern nationale Kollektive im militärischen.Kennst Du eigentlich die Definition von "Kapitalismus"? Bin mir da nicht so sicher..

Sauerländer
30.10.2005, 21:35
Kennst Du eigentlich die Definition von "Kapitalismus"? Bin mir da nicht so sicher..
Der Hinweis ist nicht völlig falsch, ich hätte eher den Terminus "Marktwirtschaft" verwenden sollen, der so mit "Kapitalismus" nicht einfach gleichzusetzen ist, auch wenn das heute gerne getan wird.

Sauerländer
30.10.2005, 21:39
Beide Gruppen sehen sich als Gegenpart. Ob sie es wirklich sind ist natürlich die andere Frage.
Eigentlich ist nur das Thema Nationalisierung/Entnationalisierung der Knackpunkt, aber selbst da gibts ja Annäherungsversuche (Nationalbolschewisten)...! Gruß Belehrer
Der Kommunismus ist international angelegt, der Faschismus national. Der Kommunismus will Vergesellschaftung der Produktionsmittel, der Faschismus nicht. Der Kommunismus argumentiert ökonomisch, der Faschismus -nach italienischem Muster- ästhetisch bzw -nach deutschem Muster- rassisch.
Der Kommunismus ist utopisch, der Faschismus ist antiutopisch. Undsoweiterundsofort.
Nationalbolschewismus gibt es nun wieder in zig Varianten, sowohl als Kommunismus, der sich nationalen Parolen annähert (teilweise KPD Weimarer Zeit), als auch als Nationalismus, der sich einen sozialistischen Inhalt sucht.

Giftzwerg
30.10.2005, 21:40
Der Hinweis ist nicht völlig falsch, ich hätte eher den Terminus "Marktwirtschaft" verwenden sollen, der so mit "Kapitalismus" nicht einfach gleichzusetzen ist, auch wenn das heute gerne getan wird.Du verdrehst so einiges, wenn Du wirtschaftliche Systeme mit kriegerischem Expansionsstreben oder Frieden vergleichst..


Beide Gruppen sehen sich als Gegenpart. Ob sie es wirklich sind ist natürlich die andere Frage.Sie sind es nunmal nicht - auch wenn sie es noch so behaupten..

Vietminh
30.10.2005, 21:42
"Der Staat muss auf alle nur möglichen und vorstellbaren Kontrollen ausüben, soll aber auf jede Form ökonomischer Geschäftsführung verzichten. [...]

Der Kapitalismus ist nicht nur ein System der Unterdrückung, sondern auch Selektion von Werten, Koordierung von Hierarchien, ein sehr ausgereifter Sinn für individuelle Vernatwortung [...] Der Staat gebe uns eine Polizei, die Ehrenmänner vor Spitzbuben bewacht, eine gut organisierte Justiz, ein heer, das für alle Eventualitäten bereitsteht, eine Außenpolitik, die auf die nationalen Erfordernisse abgestimmt ist. Alles übrige, und davon schließe ich nicht einmal die höheren Schulen aus, muß der privaten Tätigkeit vorbehalten bleiben.

Benito Mussolini aus Mussolini XVI S. 283 und 431

- Zeigt mir, wo er sich für die sozialistische Planwirtschaft ausspricht.

"Wir stehen für den Erhalt des Privateigentums ... Wir sollen die freien Unternehmen als das beste Hilfsmittel oder lieder als das alleinig mögliche wirtschaftliche Ordnung beschützen."

"[...] die sogenannte Menschlichkeit, das ist ein Geschwätz der Schweinepfaffen. Mitleid ist eine Ursünde. Ich sage immer, Mitleid zu haben mit den Schwachen ist Verrat gegen die Natur."

Adolf Hitler


Der Duce KAM vielleicht aus der SP, aber die musste er verlassen, weil er für Kolonialismus, Imperialismus, Terrorismus etc. war.

Der Faschismus war der Versuch, Staaten so straff und kollektivistisch zu organisieren, wie die Sowjetunion, um die freie Marktwirtschaft gegen jenen Staat, auf militärischem Wege, zum Sieg zu führen und gleichzeitig die stark strukturierten Verbände der Kommunisten, innerhalb des jeweiligen Landes, zu unterwerfen.

Hitlers Lebensziel war die Vernichtung des Bolschewismus (auf Wunsch suche ich das entsprechende Zitat aus dem Buch "Der Untergang" von Joachim Fest).


Der realexistierende Sozialismus/Kommunismus/Bolschewismus (wie auch immer) und der Faschismus waren Todfeinde und nicht im entfertesten verwandt.

Sauerländer
30.10.2005, 21:47
Du verdrehst so einiges, wenn Du wirtschaftliche Systeme mit kriegerischem Expansionsstreben oder Frieden vergleichst..
Keineswegs. Beides, (freie) Marktwirtschaft wie faschistische (Aussen)politik basieren auf dem Grundgedanken des möglichst keinem höheren Eingreifen zu unterwerfenden "freien Spiel der Kräfte". In beiden Fällen gilt dieses Prinzip höher als das dadurch eventuell verursacht Leid.
Faschismus ist nichts anderes als ein pseudonationalistischer, halbstaatskapitalistischer Amoklauf.

Odin
30.10.2005, 21:50
Faschismus ist keine Meinung, sondern eine Staatsform.

Sauerländer
30.10.2005, 21:51
Der Duce KAM vielleicht aus der SP, aber die musste er verlassen, weil er für Kolonialismus, Imperialismus, Terrorismus etc. war.
Das hingegen stimmt so nicht. Mussolini war zum Zeitpunkt des Ersten Weltkriegs Chef des "Avanti!", der Parteizeitung der PSI, und als Bürgerschreck überall gefürchtet. Die Kontroverse, die zu seiner Entfernung aus der Partei führte, brach aus über die Frage nach dem Kriegseintritt Italiens. Nachdem er anfänglich ebenfalls die Neutralität bejaht hatte und nicht einsah, warum italienische Proletarier einen Krieg fechten sollten, der nicht der ihre war, kam er schnell zu der Überzeugung, dass dem vom reaktionären deutschen Kaissereich angegriffenen Frankreich geholfen werden müsse und propagierte seitdem den Kriegseintritt Italiens gegen Deutschland.
Da flog er dann aus der Partei.

Giftzwerg
30.10.2005, 21:52
Das hier (http://politikforen.de/showpost.php?p=352440&postcount=25) ist das Parteiprogramm der NSDAP.. Die stark an Sozialismus erinnernden Stellen sind fett hervorgehoben.

Die Besitztümer waren zwar nicht per Gesetz in Besitz des Staates, aber de facto schon.

Sauerländer
30.10.2005, 21:56
Das hier (http://politikforen.de/showpost.php?p=352440&postcount=25) ist das Parteiprogramm der NSDAP.. Die stark an Sozialismus erinnernden Stellen sind fett hervorgehoben..
Wenn Du jetzt noch dazu setzen würdest, was den Nationalsozialisten passiert ist, die auf diese Punkte gepocht haben... :D

Die Besitztümer waren zwar nicht per Gesetz in Besitz des Staates, aber de facto schon.
Was der Sozialismus will, ist das gesellschaftliche Eigentum an den Produktionsmitteln. Nicht staatlich, gesellschaftlich. Wenn ein STAAT all die Fabriken verwaltet (was so auch nicht stimmt), noch dazu einer, dessen Führung in ihrer ganzen Ideologie wahrlich nicht besonders proletarisch ist, dann hat das mit Sozialismus herzlich wenig zu tun.

Giftzwerg
30.10.2005, 22:05
Wenn Du jetzt noch dazu setzen würdest, was den Nationalsozialisten passiert ist, die auf diese Punkte gepocht haben... :DSie kamen an die Macht - und haben nette Ausgabenprogramme wie "Kraft durch Freude" und anderen Schwachsinn gestartet. Wie die Sozialisten haben sie das Volk durch verschiedene Organisationen indoktriniert.. Lies mal von Hayek, "Der Weg zur Knechtschaft"..


Was der Sozialismus will, ist das gesellschaftliche Eigentum an den Produktionsmitteln. Nicht staatlich, gesellschaftlich. Wenn ein STAAT all die Fabriken verwaltet (was so auch nicht stimmt), noch dazu einer, dessen Führung in ihrer ganzen Ideologie wahrlich nicht besonders proletarisch ist, dann hat das mit Sozialismus herzlich wenig zu tun.Jeder massive Eingriff in die wirtschaftliche Freiheit ist Sozialismus.

Apropos: warum heisst die Ideologie Hitlers denn "Nationalsozialismus"? Warum liess Stalin den Begriff gerade wegen der Ähnlichkeit verbieten und stattdessen "Faschismus" benutzen?

Sauerländer
30.10.2005, 22:18
Sie kamen an die Macht - und haben nette Ausgabenprogramme wie "Kraft durch Freude" und anderen Schwachsinn gestartet. Wie die Sozialisten haben sie das Volk durch verschiedene Organisationen indoktriniert..
Falsch. Sie traten aus der Partei aus oder wurden ausgeschlossen, manche (etwa Scheringer) traten zur KPD über, und die, die es nicht rechtzeitig merkten, starben an Bleivergiftung.

Lies mal von Hayek, "Der Weg zur Knechtschaft"..
Hayek...das erklärt einiges, aber das war bei dem Benutzertitel zu erwarten.

Jeder massive Eingriff in die wirtschaftliche Freiheit ist Sozialismus.
Das wiederum ist liberalistischer Nonsens. Sozialismus heißt Sozialismus, weil es bei ihm um die Vergesellschaftung (= Sozialisierung) der Produktionsmittel geht. Wer das nicht anstrebt, ist kein Sozialist.
Ein Eimer bleibt auch ein Eimer, selbst wenn ich einen Zettel mit der Aufschrift "Hammer" draufklebe.

Apropos: warum heisst die Ideologie Hitlers denn "Nationalsozialismus"?
Weil sich mancher in der damaligen Zeit eine Synthese aus Nationalismus und Sozialismus gewünscht hätte, Hitler dies erkannt hat und das entsprechende Potential über die Etikettierung anzusprechen hoffte. Ist die CDU eine besonders christliche Partei? Machen die Grünen primär Umweltpolitik?

Warum liess Stalin den Begriff gerade wegen der Ähnlichkeit verbieten und stattdessen "Faschismus" benutzen?
Weil Stalin dem Vergleich mit dem Nationalsozialismus entgehen wollte und damit im Hinblick auf Inhalte ausnahmsweise sogar recht hatte. Dass unter ihm ebenfalls ein parteienherrschaftlicher Staatskapitalismus geführt wurde, der sich im Hinblick auf den Terror (nicht auf dessen Zielstellung) eventuell mit dem Nationalsozialismus vergleichen (vergleichen ungleich gleichsetzen) lässt, ist unbestritten.



Dazu noch:


Der Sozialismus im Hitlerismus
Eine Stellungnahme

von Robert Korda

Per Lennart Aae versucht in der „Deutschen Stimme“ vom August 2004 den Beweis zu führen, der Nationalsozialismus hitlerscher Prägung sei ein Sozialismus gewesen, oder habe zu mindestens erhebliche sozialistische Anteile beinhaltet. Nachfolgend schildert er kurz, aber wenig analytisch, die Entstehung verschiedenster Richtungen des Sozialismus, ohne auf sie näher einzugehen. Schon dabei zeigt sich sein Verständnis von Sozialismus, er unterstellt Fourier und Owen hätten die ökonomische Macht kontrollieren wollen. Der Sozialismus zeichnet sich aber gerade dadurch aus, dass er die ökonomische Macht eben nicht kontrollieren, sondern beseitigen resp. gerecht verteilen und die Ausübung von Macht durch das Eigentum an Kapital und Produktionsmitteln brechen will.

Das wesentliche Ziel des Sozialismus ist nicht die gesellschaftliche oder gar staatliche Kontrolle über die Wirtschaft. Das wesentliche Ziel des Sozialismus ist die Beseitigung der Ausbeutung der Werktätigen durch das Kapital. Das heißt, der geschaffene Mehrwert fällt nicht dem Eigentümer der Produktionsmittel zu, sondern den Produzierenden selbst.

Marx sprach von einer „Diktatur des Proletariats“ und lehnte die Übernahme des bestehenden Staatsapparates der kapitalistischen Gesellschaft ab. Lenin entwickelte aus dem Gedanken der Diktatur des Proletariats die These der Diktatur einer Partei als der selbsterklärten Avantgarde der Arbeiterklasse, da die Arbeiterklasse über die Idee des Trade-Unionismus nicht hinauskomme. Sehr schnell wurde klar, dass es sich beim Leninismus kaum um Sozialismus wie er im 19. Jahrhundert entwickelt wurde handelt. Die Leninsche „Diktatur des Proletariats“ endete nach der völligen Entmachtung der Fabrikräte und der Einführung der NEP im März 1921 tatsächlich im Staatskapitalismus.

Nicht mehr Kapitalgesellschaften, sondern der Staat hatte die absolute Gewalt über die Produktionsmittel und den damit erwirtschafteten Mehrwert. Der Staat verwandelte sich in eine Kapitalgesellschaft. Dies war die maximal mögliche Zentralisierung des Eigentums an Produktionsmitteln und hat mit der Idee des Sozialismus kaum noch etwas gemein. Eine Gewinnbeteiligung des Staates an Unternehmen gibt es, über die Versteuerung, auch im Kapitalismus. Im Staatskapitalismus Leninscher Prägung werden nun eben die gesamten erwirtschafteten Erträge ausschließlich an den Staat abgeführt.

Das entscheidende Merkmal einer sozialistischen Gesellschaftsordnung ist die Beseitigung des Eigentums an Produktionsmitteln. Dies hat nicht wie Aae schreibt „notfalls gegen die Partikularinteressen von Wirtschaft und Kapital“, sondern es hat explizit gegen diese zu gehen. Daß es besser „mit Zustimmung der wirtschaftlichen Leistungsträger“ gehe ist absurd und zeugt vom völligen Unverständnis des sozialistischen Gedankens. Die Leistungsträger innerhalb einer Gesellschaft sind die Produzierenden, nicht die Eigentümer der Produktionsmittel.

Der Hinweis, ein willkürlich entscheidender Zwang lähme die Eigeninitiative der schöpferischen Kräfte zeigt klar, daß Herr Aae die Unternehmen und nicht die Werktätigen als die „schöpferischen Kräfte“ ansieht. Wenn wir uns die Situation der Wirtschaft in der BRD ansehen, beschränken sich die schöpferischen Kräfte der Unternehmen auf Stellenabbau und Arbeitszeitverlängerung. Die schöpferischen Kräfte der Wirtschaft vor 1933 hatten eine ähnliche Leistungsbilanz. Diese postulierten Leistungsträger arbeiten sich in eine kapitalistische Krise nach der anderen und delegieren die Folgen dieser gesellschaftsfeindlichen Produktionsmethoden an die Werktätigen und die Gesellschaft. Das sind ihre Leistungen.

Der nationale Sozialismus sei nicht im Marxschen Sinne sozialistisch, schreibt Aae, da er eine Verstaatlichung der Produktionsmittel nicht angestrebt habe. Was hat er angestrebt? Hitlers Regierungserklärung enthält den Satz: „Das Volk lebt nicht für die Wirtschaft und die Wirtschaft existiert nicht für das Kapital, sondern das Kapital dient der Wirtschaft und die Wirtschaft dem Volk.“ Das hört sich sehr vernünftig an, aber genau dabei blieb es auch, es hörte sich gut an.

Hitler habe nach Aae klargestellt, „daß der NS-Staat nicht vorhabe, mittels einer staatlichen Bürokratie die Volkswirtschaft höchstselbst zu betreiben“.

Es geht nicht darum, wer die Volkswirtschaft betreibt. Das Eigentum an Produktionsmitteln und das akkumulierte Kapital stellen einen Machtfaktor an sich dar. Diese Macht wird durch Kapitalisten ausgeübt. Ohne es gebetsmühlenartig wiederholen zu wollen, das Erreichen der Macht über die Produktionsmittel durch die Werktätigen ist kein Selbstzweck, Ziel ist die gerechte Verteilung des erwirtschafteten Ertrages. Ob eine Sozialisierung „tödlich gewesen wäre wie alle Experimente bis zum heutigen Tage beweisen“, ist dabei müßig. Das tödlichste Experiment bis zum heutigen Tage war wohl der Hitlerismus selbst.

In welchem Sinne man sozialistisch sein kann, ohne die Produktionsmittel zu vergesellschaften, sei dahingestellt. Selbst der Kapitalismus behauptet ja, letztlich diene das Privateigentum an Produktionsmitteln der gesellschaftlichen Entwicklung.

Wenn Adolf Hitler die Macht des Kapitals brechen wollte, fragt man sich unweigerlich, wodurch denn eigentlich? Woraus besteht die Macht des Kapitals? Sie besteht doch eben aus der Verfügungsgewalt über die Produktionsmittel und den Kapitalerträgen aus der gesamtgesellschaftlich geleisteten Arbeit.

Nach Aae ging die Reichsregierung sofort daran, die sozialistischen Aspekte umzusetzen. Dazu zieht er die erste „Verordnung zur Durchführung des organischen Aufbaus der deutschen Wirtschaft“ heran. Dann beschreibt er den organisatorischen Aufbau der Reichswirtschaftskammer, Reichsgruppen etc. Was an diesen Kontrollorganen der Wirtschaft nun sozialistisch sein soll, verschweigt er dem geneigten Leser.

Fangen wir doch in der Chronologie einmal anders an. 1934 ging die Reichsregierung mit dem „Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit“ vom 20. Januar daran, ganz andere Ideen umzusetzen.

Ein Zitat hilft hier vielleicht: „Im Betriebe arbeiten der Unternehmer als Führer des Betriebes, die Angestellten und Arbeiter als Gefolgschaft gemeinsam zur Förderung der Betriebszwecke und zum gemeinsamen Nutzen von Volk und Staat.
Der Führer des Betriebes entscheidet der Gefolgschaft gegenüber in allen betrieblichen Angelegenheiten, soweit sie durch dieses Gesetz geregelt werden.“

Dem ist wohl kaum etwas hinzuzufügen, die Kapitalisten als Avantgarde der Arbeiterklasse sind in der Sozialismusforschung ein Novum.

Herr Aae umschreibt die wirtschaftlichen Umgestaltungen im NS-Staat lieber so: „Gleichzeitig bot die neue Führung den Unternehmern ausreichende unternehmerische Freiheiten, um auch die marktwirtschaftliche Eigendynamik und die Vorteile der Privatinitiative in vollem Umfang nutzen zu können.“

Als nationaler Sozialist fühlt man sich mit Recht veralbert.

Zudem schreibt er einige Zeilen davor: „Durch diese engmaschige, sowohl vertikal-hierarchisch als auch horizontal-regional gegliederte öffentlich-rechtliche Organisation der deutschen Wirtschaft, an deren Spitze die Reichsregierung stand, konnte der NS-Staat seinen in den Vierjahresplänen festgelegten wirtschaftspolitischen Zielen mindestens genauso effektiv Geltung verschaffen, wie es bei einer Planwirtschaft möglich gewesen wäre.“

Erstens haben sich Planwirtschaften als reichlich ineffektiv erwiesen und zweitens sind sie nicht der Hauptpunkt des Sozialismus.

Folgt man seinen Ausführungen weiter, so avancierte Deutschland innerhalb der nächsten Jahre zur führenden Wirtschaftsmacht. Auch hier hilft die Betrachtung der Fakten, um die Angelegenheit aufzuklären. Der von Hjalmar Schacht ausgearbeitete „Neue Plan“ von 1934 zeigte im Anfang einige wirtschaftliche Erfolge, das Außenhandelsvolumen stieg um 20 %, allerdings entstanden Außenhandelsverluste in Höhe von 5 Milliarden Reichsmark. Zudem waren diese Außenhandelserfolge nur möglich durch eine Aussetzung der Tilgung aller auswärtigen Schulden, die Umstellung von bestehenden Außenhandelsbeziehungen auf devisenlose Zahlung. Deutlicher ausgedrückt, man hat einfach die Zahlungen eingestellt und in Naturalien verrechnet.

Die innerhalb des Reiches tatsächlich aufstrebende Wirtschaft und die Beseitigung der Arbeitslosigkeit waren wie Aae beschreibt durch ein „geniales Mittel“ möglich geworden. Im allgemeinen Geschäftsleben nennt man das, was Aae da beschreibt, einen ungedeckten Wechsel. Die permanente Erhöhung der Geldumlaufmenge ist nichts anderes als eine verdeckte galoppierende Inflation. Aae nennt dies prosaisch eine Ersatzwährung, die wegen der enormen Inflationsangst der Bevölkerung notwendig gewesen sei. Das ist in Teilen richtig, eine offensichtlichere deutliche Erhöhung des Umlaufkapitals zur Zahlung der Verbindlichkeiten des Reiches wäre sehr schnell desaströs geendet. Man muss dabei sehen, dass ein großer Teil des wirtschaftlichen Aufschwunges auf Staatsaufträgen an die private Wirtschaft basierte.

Da das Reichsbankgesetz langfristige Inflationswechsel von mehr als 400 Millionen Reichsmark Gesamtvolumen untersagte, vergab das Reich Aufträge über die „Metallurgische Forschungsgesellschaft mbH“. Diese wurden mit kurzfristigen Wechseln gezahlt. Die kurzfristigen Wechsel wurden nicht als langfristige Inflationswechsel betrachtet, obwohl ihre Laufzeit nach 6 Monaten auf 5 Jahre zu verlängern war. Abgelaufene Wechsel wurden mit neuen bezahlt. Insgesamt wurden bis 1939 Mefo-Wechsel mit einem Gesamtvolumen von 12 Milliarden Reichsmark ausgegeben. Aae schreibt hierzu: „Was geschah mit den Wechseln? Nach wenigen Jahren war die Wirtschaft und damit das Steueraufkommen so kräftig gewachsen, dass sie alle mit Leichtigkeit hätten eingelöst werden können.“ Sie wurden größtenteils niemals eingelöst und Aae nennt das „vom Markt dauerhaft aufgenommen“. Um die Auswirkungen derartiger Geldmengenvermehrung im Kapitalismus zu verhindern, wurde am 26.11.1936 ein allgemeiner Preisstop verhängt. Zusammen mit dem bestehenden Lohnstop wurde eine offensichtliche Inflation dirigistisch verhindert. Bis 1936 verfünffachte sich der Gewinn der Aktiengesellschaften im Reich und verdoppelte sich die Dividendenausschüttung. Insgesamt hatten die Unternehmensgewinne von 1933 bis 1939 eine jährliche Wachstumsrate von durchschnittlich 36,5 %. Die Zahl der Betriebe mit über 200 Beschäftigten verdoppelte sich von 1933 bis 1939 nicht zuletzt durch das Kartellgesetz vom Juli 1933.

Was das mit Sozialismus zu tun hat, verschweigt Herr Aae. Auch aus der von ihm beschriebenen Reorganisation des Bankwesens läßt sich kaum ersehen, was daran sozialistisch sein könnte. Eine Beschränkung der spekulativen Geschäfte ist sicherlich wünschenswert, eine „Brechung der Zinsknechtschaft“ wird allerdings auch hier nicht schlüssig nachgewiesen.

Die Ausführungen über das Kapitalverständnis des nationalen Sozialismus sind unwissenschaftlich und reichlich unverständlich. Ein wenig Keynes scheint allerdings irgendwie hineingerutscht zu sein. Die abschließende Ausführung geht dann allerdings völlig weg von jeder Idee des Sozialismus. Ich zitiere: „So gesehen, ist das Kapital ein Instrument zur ständigen dynamischen Anpassung der Volkswirtschaft an neue Anforderungen, und zwar durch fortlaufende Allokation, Umdisponierung von Ressourcen, z.B. eben Arbeitskräften. Der Inhaber des Kapitals besitzt gewissermaßen ein gesellschaftliches Mandat, hierüber fachkundig und verantwortungsbewußt zu entscheiden. Die Ressourcen, über deren Einsatz er entscheidet, sind aber nicht sein Eigentum, schon gar nicht, wenn es sich um menschliche Arbeitskräfte handelt, sondern nur vorübergehend seiner Kompetenz als Unternehmer, Wirtschaftsfachmann oder Finanzier unterstellt.“

Es ist unglaublich, hier wird in bester sozialdemokratischer Manier an das „gesellschaftliche Gewissen“ der Kapitalistenklasse appelliert, doch bitte mit den Ressourcen (den Werktätigen) verantwortlich umzugehen.

Dabei bleibt Herr Aae die Erklärung schuldig, wozu man Unternehmer in einer nationalen sozialistischen Gesellschaft eigentlich benötigt. Aus der Geschichte wissen wir sehr genau, wo die Kompetenzen dieser Unternehmer liegen, in der Profitmaximierung und der völligen Ablehnung gesellschaftlicher Verantwortung.

Daher kann man nur mit dem Aufruft Otto Strassers vom 4. Juli 1930 schließen: „Für uns bedeutet Sozialismus Bedarfswirtschaft der Nation unter Anteilnahme der Gesamtheit der Schaffenden an Besitz, Leitung und Gewinn der ganzen Wirtschaft dieser Nation, d.h. also unter Brechung des Leitungsmonopols, das bis heute an den Besitztitel gebunden ist.“

Dem ist wenig hinzuzufügen
Quelle: www.die-kommenden.net

Giftzwerg
30.10.2005, 22:29
Falsch. Sie traten aus der Partei aus oder wurden ausgeschlossen, manche (etwa Scheringer) traten zur KPD über, und die, die es nicht rechtzeitig merkten, starben an Bleivergiftung.Ja - und "Kraft durch Freude" war ja nur ein Traum..


Hayek...das erklärt einiges, aber das war bei dem Benutzertitel zu erwarten.Angst vor preisgekrönten Ökonomen?


Das wiederum ist liberalistischer Nonsens. Sozialismus heißt Sozialismus, weil es bei ihm um die Vergesellschaftung (= Sozialisierung) der Produktionsmittel geht. Wer das nicht anstrebt, ist kein Sozialist.
Ein Eimer bleibt auch ein Eimer, selbst wenn ich einen Zettel mit der Aufschrift "Hammer" draufklebe.1. Definition aus Wikipedia:


Sozialismus bezeichnet politische und ökonomische Theorien, die die Produktion und Verteilung von Leistungen unter gemeinschaftlicher oder staatlicher Lenkung befürworten.Das trifft auf den Nationalsozialismus zu.

2. Lern Deutsch - von "liberalistisch" hab ich noch nie was gehört. Wenn schon, dann von "liberal".


Weil sich mancher in der damaligen Zeit eine Synthese aus Nationalismus und Sozialismus gewünscht hätte, Hitler dies erkannt hat und das entsprechende Potential über die Etikettierung anzusprechen hoffte. Ist die CDU eine besonders christliche Partei? Machen die Grünen primär Umweltpolitik?Die CDU kommt einem oft mit "katholischer Soziallehre" - und die Grünen, tja, Atomausstieg, Feinstaub und so weiter sind also keine Umweltpolitik?


Weil Stalin dem Vergleich mit dem Nationalsozialismus entgehen wollte und damit im Hinblick auf Inhalte ausnahmsweise sogar recht hatte. Dass unter ihm ebenfalls ein parteienherrschaftlicher Staatskapitalismus geführt wurde, der sich im Hinblick auf den Terror (nicht auf dessen Zielstellung) eventuell mit dem Nationalsozialismus vergleichen (vergleichen ungleich gleichsetzen) lässt, ist unbestritten."Parteienherrschaftlicher Staatskapitalismus" - weil der Sozialismus unter Stalin (wie immer) eben nicht geklappt hat, schiebt man mal das Versagen ganz flink dem (Staats-) Kapitalismus zu und bringt die alten Hüte wieder unters Volk.

Vietminh
30.10.2005, 22:37
Das hier (http://politikforen.de/showpost.php?p=352440&postcount=25) ist das Parteiprogramm der NSDAP.. Die stark an Sozialismus erinnernden Stellen sind fett hervorgehoben.

Die Besitztümer waren zwar nicht per Gesetz in Besitz des Staates, aber de facto schon.

Das 25-Punkte-Programm wurde 1920 verfasst, als noch Nationalrevolutionäre, wie etwa die Gebrüder Strasser, Ernst Röhm etc. in der Partei waren.

Jedoch starben, kurz nach dem Machtantritt der Hitleristen, sämtliche Nationalrevolutionäre an einer Bleivergiftung, wie Sauerländer es sehr treffend formuliert hat, oder wurden auf eine andere Art kaltgestellt.

Sauerländer
30.10.2005, 22:41
Ja - und "Kraft durch Freude" war ja nur ein Traum.
Keineswegs. Aber ein nettes Urlaubsprogramm für die lieben proletarischen Volksgenossen in einem nichtsozialistischen System macht eben dieses System nicht sozialistisch.

Angst vor preisgekrönten Ökonomen?
Nein, eigentlich nicht. Eher vor den Auswirkungen, wenn zu viele Leute sich nicht fragen, warum gerade solche...Individuen preisgekrönt werden und ihnen ihre Schriften abnehmen.

1. Definition aus Wikipedia:
Das trifft auf den Nationalsozialismus zu.
Nun ist Wikipedia bekanntlich eine Nutzergestaltete Enzyklopädie. Wo Irrsinn weit verbreitet ist, findet sich auch in nutzergestalteten Enzyklopädien viel Unsinn.

2. Lern Deutsch - von "liberalistisch" hab ich noch nie was gehört. Wenn schon, dann von "liberal".
Wenn Du deine Ohren nicht benutzt, ist das nicht meine Schuld. "liberalistisch" als Adjektiv zur Ideologie des Liberalismus - analog zu Sozialismus/sozialistisch.

Die CDU kommt einem oft mit "katholischer Soziallehre" - und die Grünen, tja, Atomausstieg, Feinstaub und so weiter sind also keine Umweltpolitik?
Wann kommt einem die CDU mit katholischer Soziallehre? Hätte ihre gegenwärtige Chefin das getan, hätte sie vermutlich nicht derartig eins vors Fressbrett bekommen. Und die lieben Grünen...ja wo isser denn, der Atomausstieg? Sind wir atomkraftfrei? Nein, die Grünen sind eine liberale Partei.

"Parteienherrschaftlicher Staatskapitalismus" - weil der Sozialismus unter Stalin (wie immer) eben nicht geklappt hat, schiebt man mal das Versagen ganz flink dem (Staats-) Kapitalismus zu und bringt die alten Hüte wieder unters Volk.
Dass der Sozialismus unter Stalin versagt hat, war kein Wunder, da er auf einer grundsätzlichen Fehlentwicklung basiert, die spätestens in den Urgründen des Lenin`schen Bolschewismus zu sehen ist. Wer meint, mit autoritärer Führung durch eine kleine Avantgarde-Partei die Massen befreien zu können, und dabei das grundsätzlich entfremdete Verhältnis zur Arbeit nicht ändert, der läuft vor die Mauer. Das ist nur folgerichtig.

Giftzwerg
30.10.2005, 22:42
Das 25-Punkte-Programm wurde 1920 verfasst, als noch Nationalrevolutionäre, wie etwa die Gebrüder Strasser, Ernst Röhm etc. in der Partei waren.

Jedoch starben, kurz nach dem Machtantritt der Hitleristen, sämtliche Nationalrevolutionäre an einer Bleivergiftung, wie Sauerländer es sehr treffend formuliert hat, oder wurden auf eine andere Art kaltgestellt.Es gab trotzdem großangelegte Umverteilungsprogramme und Enteignungen.

Vietminh
30.10.2005, 22:44
Es ist grundsätzlich ein Unterschied, ob man zwei Systeme für gleich verwerflich hält, was empfindenssache ist, oder ob man von einer Wesensgleichheit spricht.

Sauerländer
30.10.2005, 22:46
Es ist grundsätzlich ein Unterschied, ob man zwei Systeme für gleich verwerflich hält, was empfindenssache ist, oder ob man von einer Wesensgleichheit spricht.
Die Behauptung der Wesensgleichheit mit dem Hitlerismus macht sich aber nunmal für die Diskreditierung eines Systems wesentlich besser.
:rolleyes:

Vietminh
30.10.2005, 22:46
Es gab trotzdem großangelegte Umverteilungsprogramme und Enteignungen.

Das geschah nicht aus antikapitalistischen, sondern aus rassistischen Gründen.

Die Bevölkerung in den Kolonien wurde auch "enteignet", aber wer da von einem sozialistischen Vorgang spricht, sollte langsam mal seine ideologischen Scheuklappen abnehmen.

Außerdem war das 3. Reich ein Paradies für die deutschen Industriebonzen, was man z.B. von Stalins UdSSR nicht behaupten kann.

Giftzwerg
30.10.2005, 22:51
Keineswegs. Aber ein nettes Urlaubsprogramm für die lieben proletarischen Volksgenossen in einem nichtsozialistischen System macht eben dieses System nicht sozialistisch.Die Forderungen "jener" Nazis nach Staatseingriffen in die Wirtschaft wurden jedoch erfüllt. :P


Nun ist Wikipedia bekanntlich eine Nutzergestaltete Enzyklopädie. Wo Irrsinn weit verbreitet ist, findet sich auch in nutzergestalteten Enzyklopädien viel Unsinn.Du kritisierst hier nur die Quelle - nicht die Aussage selber.


Wenn Du deine Ohren nicht benutzt, ist das nicht meine Schuld. "liberalistisch" als Adjektiv zur Ideologie des Liberalismus - analog zu Sozialismus/sozialistisch.Noch nie was von "liberaler Wirtschaftspolitik" gehört?


Wann kommt einem die CDU mit katholischer Soziallehre? Hätte ihre gegenwärtige Chefin das getan, hätte sie vermutlich nicht derartig eins vors Fressbrett bekommen. Und die lieben Grünen...ja wo isser denn, der Atomausstieg? Sind wir atomkraftfrei? Nein, die Grünen sind eine liberale Partei.Genau, weil wir noch Atomkraft haben, sind die Grünen nicht für Umweltschutz.. Und weil wir momentan keinen Führer haben, ist die NPD keine Neonazi-Partei.. Also, verarschen kann ich mich auch selber..

Giftzwerg
30.10.2005, 22:57
Das geschah nicht aus antikapitalistischen, sondern aus rassistischen Gründen.Hitler definierte das "raffende" jüdische und das "schaffende" arische Kapital.. Und wenn Du dir die Hetzpropaganda anschaust, und Jude durch Kapitalist ersetzt, dann macht das erstaunlich viel Sinn und erinnert an die sozialistische Propaganda..


Die Bevölkerung in den Kolonien wurde auch "enteignet", aber wer da von einem sozialistischen Vorgang spricht, sollte langsam mal seine ideologischen Scheuklappen abnehmen.Die Bevölkerung in den Kolonien wurde nicht enteignet, sondern beraubt.


Außerdem war das 3. Reich ein Paradies für die deutschen Industriebonzen, was man z.B. von Stalins UdSSR nicht behaupten kann.Paradies ist relativ. Es war keine erstrebenswerte Wirtschaftspolitik - aber noch immer besser als Stalins UdSSR, auch für die "Industriebonzen".

Sauerländer
30.10.2005, 23:02
Die Forderungen "jener" Nazis nach Staatseingriffen in die Wirtschaft wurden jedoch erfüllt. :P
Hat man den Herrschaften halt mal eine klitzekleine Nettigkeit getan, damit es gut aussieht. Für die wesentliche Beurteilung ist das nicht von Relevanz.

Du kritisierst hier nur die Quelle - nicht die Aussage selber.
Gut, dann präziser, damit es ankommt:
Unter Bedingungen, wo der Masse der Menschen Unsinn beigebracht wird, nämlich dass Sozialismus mit Staatswirtschaft identisch sei (und die wiederum mit Unfreiheit), wird ein nicht unwesentlicher Teil der so belehrten dies glauben. Nicht zuletzt, weil es durchaus im Interesse gewisser Kräfte ist. Und wenn der so belehrte Bürger dann an die Erstellung einer Internetenzyklopädie geht, schlägt sich diese Auffassung eben dort nieder.

Noch nie was von "liberaler Wirtschaftspolitik" gehört?
Doch, leiderleider viel zu oft. :( Natürlich verwenden "Liberale" lieber den Begriff "liberal" als "liberalistisch". Der -ismus würde sie ja als das entlarven, was sie sind, nämlich Anhänger einer Ideologie. Das aber darf nicht sein, denn "liberal" ist ja gerade (hahaha) der Gegensatz zu "ideologisch". :rolleyes:

Genau, weil wir noch Atomkraft haben, sind die Grünen nicht für Umweltschutz.. Und weil wir momentan keinen Führer haben, ist die NPD keine Neonazi-Partei.. Also, verarschen kann ich mich auch selber..
Wo sind wesentliche Schritte in Richtung Atomkraftfreiheit? Theoretische Verkündigungen klingen gut (so wie auch die Theorie der Volksgemeinschaft zunächstmal gut klingt), wo sind reale Ergebnisse? Und inwiefern hat Udo Voigt in der NPD ein führergleiches Alleinbestimmungsrecht, dem sich jeder zu beugen hat?

Sauerländer
30.10.2005, 23:05
Die Bevölkerung in den Kolonien wurde nicht enteignet, sondern beraubt.
Ich bedanke mich für die Feststellung, dass Enteignung ungleich Beraubung ist, das würde man von einem "Kapitalisten" so nicht erwarten. :D

Giftzwerg
30.10.2005, 23:10
Hat man den Herrschaften halt mal eine klitzekleine Nettigkeit getan, damit es gut aussieht. Für die wesentliche Beurteilung ist das nicht von Relevanz.Und ob. Der Nationalsozialismus hat sich durch seine Ausgabenprogramme die Zustimmung erkauft.


Gut, dann präziser, damit es ankommt:
Unter Bedingungen, wo der Masse der Menschen Unsinn beigebracht wird, nämlich dass Sozialismus mit Staatswirtschaft identisch sei (und die wiederum mit Unfreiheit), wird ein nicht unwesentlicher Teil der so belehrten dies glauben. Nicht zuletzt, weil es durchaus im Interesse gewisser Kräfte ist. Und wenn der so belehrte Bürger dann an die Erstellung einer Internetenzyklopädie geht, schlägt sich diese Auffassung eben dort nieder.Und was ist Sozialismus - deiner Meinung nach - dann?


Doch, leiderleider viel zu oft. :( Natürlich verwenden "Liberale" lieber den Begriff "liberal" als "liberalistisch". Der -ismus würde sie ja als das entlarven, was sie sind, nämlich Anhänger einer Ideologie. Das aber darf nicht sein, denn "liberal" ist ja gerade (hahaha) der Gegensatz zu "ideologisch". :rolleyes:Aber alle verwenden den Begriff "liberal".


Wo sind wesentliche Schritte in Richtung Atomkraftfreiheit? Theoretische Verkündigungen klingen gut (so wie auch die Theorie der Volksgemeinschaft zunächstmal gut klingt), wo sind reale Ergebnisse? Und inwiefern hat Udo Voigt in der NPD ein führergleiches Alleinbestimmungsrecht, dem sich jeder zu beugen hat?Demokratische Parteien in heutigen Zeiten verbringen den Grossteil der Zeit damit, theoretische Verkündigungen zu machen. Das ist ein schlechter Vergleich.

Giftzwerg
30.10.2005, 23:11
Ich bedanke mich für die Feststellung, dass Enteignung ungleich Beraubung ist, das würde man von einem "Kapitalisten" so nicht erwarten. :DEnteignung ist nur eine besondere Form des Raubes.

Sauerländer
30.10.2005, 23:24
Und ob. Der Nationalsozialismus hat sich durch seine Ausgabenprogramme die Zustimmung erkauft.
Das ist überwiegend richtig, das ist aber unerheblich für die Beurteilung der Frage, ob der Nationalsozialismus sozialistisch war.

Und was ist Sozialismus - deiner Meinung nach - dann?
Wie ich schon ausführte: Sozialismus ist ein System, dass Gemeinschaftseigentum anstrebt - NICHT Staatseigentum. Ob der Proletarier -oder meinetwegen der "Arbeitnehmer", wenn Marx´sches Vokabular zu antiquiert wirkt- in einer Fabrik sich totschuftet, von Aufsehern herumkommandieren lässt und einen unverschämten Lohn dafür erhält, um einen Fabrikbesitzer reich und immer reicher zu machen, oder um den Auflagen einer verbonzten Einheitspartei mit autoritären Methoden zu entsprechen - das kommt aufs selbe hinaus, der Arbeitsprozess bleibt in der von Marx kritisierten Entfremdung stehen. Auch und gerade deshalb haben Sowjetunion, DDR und VR China ein gewaltiges internes Legitimationsproblem besessen bzw besitzen es noch.
Sozialismus nach meinem Verständnis ist mit staatszentralistischen Strukturen nur bedingt kompatibel, er basiert wesentlich auf der Führung des Betriebs durch die Belegschaft, wobei dem Staat nur koordinierende Funktion zukommt. Der Staatsaufbau hätte dabei rätedemokratisch strukturiert zu sein.
Idealer wäre noch, gänzlich staatsfrei im Sinne anarchistischer Theorien zu operieren, auch wenn man über deren Realismus geteiltet Meinung sein kann.
Jedenfalls sehe ich -ganz im Gegensatz zu dir- den Staat als sozialismusfeindlich.

Aber alle verwenden den Begriff "liberal".
Wenn sich sowas erstmal festsetzt...es sprechen ja eben auch alle Menschen vom "Nationalsozialismus". Um es mit dem entsetzlich arroganten, aber dennoch manches Richtige sprechenden Adorno zu sagen: Kriterium des Wahren ist nicht seine unmittelbare Kommunizierbarkeit an jedermann.

Demokratische Parteien in heutigen Zeiten verbringen den Grossteil der Zeit damit, theoretische Verkündigungen zu machen. Das ist ein schlechter Vergleich.
Ist das je anders gewesen?

malnachdenken
31.10.2005, 06:47
vielleicht wäre es angebrachter wenn sich einige hier mal die definitionen von kapitalismus, kommunismus, demokratie, nationalsozialismus und faschismus genau anschauen (besonders der threadersteller).

was hier alles durcheinander gewürfelt wird (staatsformen und wirtschaftsformen etc.) ist einfach nur dumm.

Giftzwerg
31.10.2005, 08:44
vielleicht wäre es angebrachter wenn sich einige hier mal die definitionen von kapitalismus, kommunismus, demokratie, nationalsozialismus und faschismus genau anschauen (besonders der threadersteller).

was hier alles durcheinander gewürfelt wird (staatsformen und wirtschaftsformen etc.) ist einfach nur dumm.Ja - Kriege sind ja "kapitalistisch" und Frieden ist "kommunistisch".. Da muss man viel Phantasie haben..

Belehrer
31.10.2005, 21:46
Das 25-Punkte-Programm wurde 1920 verfasst, als noch Nationalrevolutionäre, wie etwa die Gebrüder Strasser, Ernst Röhm etc. in der Partei waren.

Jedoch starben, kurz nach dem Machtantritt der Hitleristen, sämtliche Nationalrevolutionäre an einer Bleivergiftung, wie Sauerländer es sehr treffend formuliert hat, oder wurden auf eine andere Art kaltgestellt.

Stimmt so nicht ganz! Einer dieser Nationalrevolutionäre zog seinen Kopf aus der Schlinge, indem er rasch die Seiten, also zu Hitler wechselte, machte eine steile Karriere in Hitlers neuem Kabinett, welches ja sonst keinerlei alte Kämpfer mehr enthielt, und wurde in den letzten Stunden des Dritten Reiches sogar Hitler Nachfolger als Reichskanzler.
Ich spreche übrigens von Gebruder Klumpfuß...! Gruß Belehrer

Sauerländer
31.10.2005, 21:50
Stimmt so nicht ganz! Einer dieser Nationalrevolutionäre zog seinen Kopf aus der Schlinge, indem er rasch die Seiten, also zu Hitler wechselte, machte eine steile Karriere in Hitlers neuem Kabinett, welches ja sonst keinerlei alte Kämpfer mehr enthielt, und wurde in den letzten Stunden des Dritten Reiches sogar Hitler Nachfolger als Reichskanzler.
Ich spreche übrigens von Gebruder Klumpfuß...! Gruß Belehrer
Es ist richtig, dass der gute Joseph in seiner Frühphase ein richtiges kleines Kämpferchen mit einigen roten Einsprengseln war. Er selber hat sich ja damals als "Deutschen Kommunist" -mit Betonung auf "deutsch"- bezeichnet. Nur hat er sich den sämtlichen Inhalt dieser Programmatik geknickt, indem er zum Hitlerismus übertrat und seinen Hintern rettete. Wäre er inhaltlich Nationalrevolutionär geblieben, wäre ihm das nicht möglich gewesen.

Belehrer
31.10.2005, 22:04
Es ist richtig, dass der gute Joseph in seiner Frühphase ein richtiges kleines Kämpferchen mit einigen roten Einsprengseln war. Er selber hat sich ja damals als "Deutschen Kommunist" -mit Betonung auf "deutsch"- bezeichnet. Nur hat er sich den sämtlichen Inhalt dieser Programmatik geknickt, indem er zum Hitlerismus übertrat und seinen Hintern rettete. Wäre er inhaltlich Nationalrevolutionär geblieben, wäre ihm das nicht möglich gewesen.

Ja, derjenige Goebbels, der noch 1932 über eine Zusammenlegung des linken NSDAP-Flügels mit dem rechten der KPD aussprach, was eine Spaltung der NSDAP und damit das Ende aller Träume Hitler aller Vorraussicht nach bedeutet hätte, und Lenin, den Gründer des späteren Todfeinds UDSSR als nationalen Retter Russlands in allerhöchsten Tönen pries,wetterte 10 Jahre später gegen den bösen Kommunismus und Bolschewismus aus der asiatischen Steppe...!
Zeigt doch mal wieder, mit welchen Verbrechern und Halsabschneidern wir es damals zu tun hatten! Gruß Belehrer

Sauerländer
31.10.2005, 22:15
Ja, derjenige Goebbels, der noch 1932 über eine Zusammenlegung des linken NSDAP-Flügels mit dem rechten der KPD aussprach, was eine Spaltung der NSDAP und damit das Ende aller Träume Hitler aller Vorraussicht nach bedeutet hätte, und Lenin, den Gründer des späteren Todfeinds UDSSR als nationalen Retter Russlands in allerhöchsten Tönen pries,wetterte 10 Jahre später gegen den bösen Kommunismus und Bolschewismus aus der asiatischen Steppe...!
Zeigt doch mal wieder, mit welchen Verbrechern und Halsabschneidern wir es damals zu tun hatten! Gruß Belehrer
Zeigt mir eher, wie charakterschwach der Herr Goebbels war. Hätte ihm diese Vision, die dann in der Tat unter der Bezeichnung Nationalbolschwewismus firmieren kann, auch nur im Ansatz etwas bedeutet, hätte er auch im Moment des internen Umschwungs dazu stehen oder wenigstens türmen müssen, wie Otto Strasser. Das tat er nicht, damit ist er abgehakt, und fällt weiiiiit hinter Männer wie Strasser oder Niekisch (der im NS im Knast saß und fast erblindet war, als er befreit wurde) zurück.

malnachdenken
02.11.2005, 09:28
Zeigt doch mal wieder, mit welchen Verbrechern und Halsabschneidern wir es damals zu tun hatten! Gruß Belehrer

"wir"? warst du etwa dabei?

Belehrer
02.11.2005, 15:05
"wir"? warst du etwa dabei?

Ich spreche allgmein für das deutsche Volk (Wir Deutsche)! Verstanden?!
Hoffen wirs ;) ! Gruß Belehrer

malnachdenken
03.11.2005, 06:28
Ich spreche allgmein für das deutsche Volk (Wir Deutsche)! Verstanden?!
Hoffen wirs ;) ! Gruß Belehrer


:)) :)) :))

na wenn du das so brauchst....

Beverly
03.11.2005, 17:53
Der Faschismus ist in mehrfacher Hinsicht ein Widerspruch, weshalb er als politisches Konzept gescheitert ist, sein Ungeist aber quicklebendig ist.

An dem Konzept hat sich - soweit ich das überblicken kann - noch am ehesten der italienischen Faschismus versucht.
Der Duce wollte eine straffes, qua Staat durchorganisiertes Gemeinwesen und Rom wiederauferstehen lassen.
Dazu schaffte er die parlamentarische Demokratie ab und führte Kriegen in Libyen und Äthiopien. Mir scheint sein System durchaus als Projekt der Moderne angelegt, wenn er auch unter Moderne etwas anderes verstand als die bürgerlichen Demokraten oder die Linken.
Allerdings ist dieses Konzept IMHO an folgenden Widersprüchen gescheitert:

1. Freiheitsfeindlich. Wie auch immer ein System sonst beschaffen sein mag, es sollte individuelle Freiheit respektieren.

2. Büttel des Kapitals. Wenn sich die Faschisten dem Kapital als Schutz vor den Kommunisten andienen, negieren sie damit ihren eigenen Absolutheitsanspruch. Anstatt auf wie fragwürdige Weise auch immer eine bürgerliche Gesellschaft zu "transformieren", verkommen die Faschisten zu den Schöpfern einer besonders menschenverachtenden Form bürgerlicher Herrschaft.
Wer zum Faschisten wird, weil er mit der Bourgeoisie "aufräumen" will, ihre schwache Oligarchie durch eine starke Monokratie ersetzen will, muss sich doch verarscht vorkommen, wenn er ein System unterstützt, das zur letzten Rettung eben jender Bourgeoisie wird. Es war die falsche Tür, links gehts weiter :)

3. Herrschaft über fremde Völker. Egal wie srark und mächtig der faschsitsche Staat sebst ist und wie schwach seine Opfer - je rabiater die Faschisten über fremde Völker herrschen, desto mehr deformieren sie damit ihr eigenes Volk (Das Gleiche gilt übrigens für bügerliche Kolonialherren).Mussolinis Italien ist da mit zwei blauen Augen davongekommen. Der Duce hat sich mit seinen Kriegen in Afrika allenfalls lächerlich gemacht und nur gezeigt, dass Italien eben nicht Rom ist resp. Rom im 20. Jahrhundert jämmerlich gescheitert wäre.

4. Anthopologischer Pessimismus. Selbst wenn die Faschisten mit ihrer Annahme, der Mensch sei schlecht, Recht haben, beweist ihr System, dass man schlechten Menschen nicht jende Macht geben sollte, die sie im Faschismus haben.
5. Selbstzerfleischung. Die Welt als Ort des "Kampfes ums Dasein" aufzufassen bedeutet nicht nur, immer kämpfen zu müssen sondern bei diesen Kämpfen auch allein zu sein.
Der Faschist hat viele Feinde, in Inneren wie nach außen. Wer sein eigenes Volk und seine eigene Lebensweise für allen anderen überlegen hält, tut sich schwer, Verbündete zu finden. Die rabiaten Methoden der Herrschaft sind der beste Nährboden für Widerstand.

An diesen Widersprüchen ist "konzeptioneller Faschismus" in Theorie und Praxis gescheitert. Faschisten stehen daher entweder vor der Wahl, den Faschismus oder das Denken aufzugeben.So verschwindet der Faschismus entweder oder er wird zu einer Geisteshaltung, die wenig mit Konzepten zu tun hat. Besondere Kennzeichen:

1. Rassismus
2. Kulturfeindlichkeit
3. gegen individuelle Freiheit
4. gegen Arbeiterbewegung udn Gewerkschaften
5. Gewaltbereitschaft
6. Herrenmenschen-Ideologie
7. Politik wird per se als Nullsummenspiel aufgefasst
8. Sozialdarwinismus

Die Vollzeit-Faschisten von einst mögen an die starke Monokratie geglaubt haben, die Teilzeit-Faschisten von heute verteidigungen mit Zähnen und Klauen eine "liberale" Oligarchie, deren Wert für Unterdrückung und Manipulation sie erkannt haben.

Salazar
06.11.2005, 18:40
Der einzige Faschismus, oder das einzige faschistoide Regime, dass meiner Meinung nach nicht gescheitert ist, war Salazars Estado Novo. Ein autoritäres Regime, dass im Gegensatz zu den totalitären Staaten auf eine entpolitisierung des Volkes setzte, und weder kriegerisch noch sozialdarwinistisch war.
Zwar waren die individuelen Freiheiten bei weitem nicht wie Heute, doch auch war die Verfolgung bzw. die Bestrafung der Vergehen nicht so extrem wie in anderen Diktaturen.