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Vollständige Version anzeigen : Moderner Klassenkampf



politi_m
30.10.2005, 13:34
Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von Klassenkämpfen.
Freier und Sklave, Patrizier und Plebejer, Baron und Leibeigener, Zunftbürger und Gesell, kurz, Unterdrücker und Unterdrückte standen in stetem Gegensatz zueinander, führten einen ununterbrochenen, bald versteckten, bald offenen Kampf [...]
Unsere Epoche, die Epoche der Bourgeoisie, zeichnet sich jedoch dadurch aus, daß sie die Klassengegensätze vereinfacht hat. Die ganze Gesellschaft spaltet sich mehr und mehr in zwei große feindliche Lager, in zwei große, einander direkt gegenüberstehende Klassen: Bourgeoisie und Proletariat.Ersetzen wir "Proletarier" durch "Arbeitnehmer" und "Bourgeoisie" durch "Arbeitgeber", so erkennt man, dass der Klassenkampf immer noch aktuell ist.


Beispiele für den Klassenkampf unserer Zeit:




Generalstreik in Belgien

Mit dem Ausstand wollen die Gewerkschaften den Druck auf Arbeitgeber und Regierung erhöhen, um gegen eine geplante Rentenreform zu demonstrieren.Quelle (http://www.rp-online.de/public/article/nachrichten/wirtschaft/sonstige/ausland/110161)



AEG-Beschäftigte rüsten sich auf Arbeitskampf

Die Beschäftigten des AEG-Hausgerätewerks in Nürnberg bereiten sich auf einen Arbeitskampf vor. Bei einem Treffen wurde eine Tarifkommission mit 48 Mitgliedern gebildet, wie die IG Metall berichtete.

HB NÜRNBERG. Sollte der schwedische Mutterkonzern Electrolux die Schließung des Werks mit 1750 Beschäftigten verfügen, werde man einen Sozialtarifvertrag fordern, sagte der bayerische IG Metall-Chef Werner Neugebauer.

Notfalls werde es - wie beim Infineon-Werk in München - zur Urabstimmung und zum Arbeitskampf kommen. „Wir wollen aber den Erhalt des Standorts“, unterstrich Neugebauer. Seiner Auffassung nach geht es in der Schließungsfrage längst nicht mehr um ökonomische Begründungen. „Es geht um die Ehre von Electrolux-Chef Hans Straberg“, sagte Neugebauer. Straberg hatte angekündigt, mehr als ein Dutzend Electrolux-Werke in Hochlohnländern zu schließen. Quelle (http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/GoArt!200012,200038,981508/SH/0/depot/0/AEG-Besch%E4ftigte_r%FCsten_sich_auf_Arbeitskampf_.htm l)



Arbeitskampf in Spitälern eskaliert
Nachdem Gehaltsverhandlungen endgültig gescheitert sind, werden die Ärzte an den Salzburger Landeskliniken ab Jänner nur noch Dienst nach Vorschrift machenQuelle (http://derstandard.at/?url=/?id=2224160)



Hunderttausende gegen Villepins Reformpolitik auf der Strasse

Mit landesweiten Streiks haben in Frankreich mehrere hunderttausend Menschen gegen die Wirtschaftspolitik der Regierung Villepin demonstriert. In den Grossstädten kam das öffentliche Leben weitgehend zum Erliegen.

Zu dem Ausstand hatten alle grossen Gewerkschaften aufgerufen. Sie protestierten gegen hohe Arbeitslosigkeit, niedrige Löhne, eine geringe Kaufkraft sowie die Privatisierung von Staatsbetrieben und forderten die konservative Regierung von Ministerpräsident Dominique de Villepin damit zu einer Kraftprobe heraus.

Nach Angaben der Polizei beteiligten sich rund 470 000 Menschen an den insgesamt 155 Demonstrationen in verschiedenen französischen Städten. Allein 30 000 Demonstranten hätten in der Hauptstadt Paris an Kundgebungen teilgenommen. Die Gewerkschaften schätzten die Zahl der Protestierenden hingegen auf mehr als eine Million.Quelle (http://www.sfdrs.ch/system/frames/news/sda-news/index.php?/content/news/sda-news/meldung.php?docid=20051003brd096)



Kein Ende des Arbeitskampfs in Sicht

Die Stimmung aber ist vergiftet, die Rede von "kriegsähnlichen Zuständen".Quelle (http://www.br-online.de/bayern-heute/artikel/0510/26-infineon/index.xml)



Der Klassenkampf ist Realität. Das ist keine linke Spinnerei sondern Tatsache.

Marx hatte Recht! Das wollte ich nur mal gesagt haben. Denn viele Leute meinen zu wissen, dass Marx lediglich Mist erzählt, ohne auch nur das Manifest gelesen zu haben.

Roter Prolet
30.10.2005, 13:41
Richtig definiert. Klassenkampf ist ein typisches Merkmal einer Klassengesellschaft - ob nun in der Sklavenhaltergesellschaft, im Feudalismus oer heute Kapitalismus.

Ich finde nur, dass Begriffe wie "Arbeitsnehmer" und "Arbeitsgeber" sehr schwammig und nebulös sind. ;)

Was an Klassenkampf aber modern sein soll, naja... :))

Sauerländer
30.10.2005, 13:45
Der Klassenkampf ist Realität. Das ist keine linke Spinnerei sondern Tatsache.
Marx hatte Recht! Das wollte ich nur mal gesagt haben. Denn viele Leute meinen zu wissen, dass Marx lediglich Mist erzählt, ohne auch nur das Manifest gelesen zu haben.
Selbstverständlich sind Klassenkämpfe real, und dass der "Proletarier" heute nur noch sehr minderheitlich am Fließband steht, ändert nichts am Prinzip.
Die Frage ist allerdings, ob deshalb Geschichte auf den Ablauf von Klassenkämpfen zu reduzieren ist, was ich doch bestreiten möchte.

Mauser98K
30.10.2005, 13:54
Ich würde die Streiks nicht als Klassenkampf bezeichnen.

Eher sehen wir hier, daß die Menschen nicht mehr fähig, bzw. bereit sind, für immer weniger Realeinkommen immer mehr zu arbeiten.

Arbeit ist vorhanden, sie ist nur nicht ordentlich verteilt.

Das liegt daran, daß Gewerkschaften durch höhere Lohnabschlüsse bei gleichzeitiger Arbeitszeitverkürzung und die Politik durch immer höhere Steuern und Sozialabgaben für Arbeitgeber und Arbeitnehmer das Produkt Arbeit extrem verteuert haben.

Sauerländer
30.10.2005, 13:58
Ich würde die Streiks nicht als Klassenkampf bezeichnen.

Eher sehen wir hier, daß die Menschen nicht mehr fähig, bzw. bereit sind, für immer weniger Realeinkommen immer mehr zu arbeiten.

Arbeit ist vorhanden, sie ist nur nicht ordentlich verteilt.

Das liegt daran, daß Gewerkschaften durch höhere Lohnabschlüsse bei gleichzeitiger Arbeitszeitverkürzung und die Politik durch immer höhere Steuern und Sozialabgaben für Arbeitgeber und Arbeitnehmer das Produkt Arbeit extrem verteuert haben.

Die Gewerkschaften sind schuld an der Falschverteilung der Arbeit?

Sind es die Gewerkschaften, die Tag für Tag Betriebseffizienz "optimieren" indem per Technisierung der Kostenfaktor Mensch immer weiter eingespart wird?

Nein, der Fehler liegt im System. Dagegen können Gewerkschaften leider wenig ausrichten, da sie das System selbst in aller Regel nicht in Frage stellen.

politi_m
30.10.2005, 13:59
Ich würde die Streiks nicht als Klassenkampf bezeichnen.

Eher sehen wir hier, daß die Menschen nicht mehr fähig, bzw. bereit sind, für immer weniger Realeinkommen immer mehr zu arbeiten.

Es stehen sich die Interessen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer diametral gegenüber!

Egal ob bei Lohn, Arbeitszeit, Kündigungsschutz, Mitbestimmung, etc.
Immer wollen die Arbeitnehmer das genaue Gegenteil der Arbeitgeber. Lohnkämpfe, Arbeitskämpfe, Streiks, sogar Generalstreiks mit Hunderttausenden sind die Folgen.

Marx' Definition vom Konflikt zwischen den Interessen verschiedener gesellschaftlicher Klassen passt perfekt.

Roter Prolet
30.10.2005, 14:01
Ich würde die Streiks nicht als Klassenkampf bezeichnen

Doch.


Eher sehen wir hier, daß die Menschen nicht mehr fähig, bzw. bereit sind, für immer weniger Realeinkommen immer mehr zu arbeiten.

Eher sehe ich, wie Konzern-Chefs immer mehr soziale Errungenschaften, Löhne und Arbeiterrechte einschränken, kürzen und gar abschaffen zu Gunsten für Profit und Macht wollen. Logische Konsequenz, dass dann die ArbeiteInnen und AngestelltInnen Protest machen.


Arbeit ist vorhanden, sie ist nur nicht ordentlich verteilt.

Jaja, unterbezahlte und menschenunwürdige Jobs :rolleyes:


Das liegt daran, daß Gewerkschaften durch höhere Lohnabschlüsse bei gleichzeitiger Arbeitszeitverkürzung und die Politik durch immer höhere Steuern und Sozialabgaben für Arbeitgeber und Arbeitnehmer das Produkt Arbeit extrem verteuert haben.

Bei immer mehr grösseren Gewinnen soll die Schaffenden mehr schuften bei verlängerter Arbeitszeit und weniger Lohn? Willkommen in der Weimarer Republik. :flop:

Roter Prolet
30.10.2005, 14:02
Es stehen sich die Interessen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer diametral gegenüber!

Egal ob bei Lohn, Arbeitszeit, Kündigungsschutz, Mitbestimmung, etc.
Immer wollen die Arbeitnehmer das genaue Gegenteil der Arbeitgeber. Lohnkämpfe, Arbeitskämpfe, Streiks, sogar Generalstreiks mit Hunderttausenden.

Marx' Definition vom Konflikt zwischen den Interessen verschiedener gesellschaftlicher Klassen passt perfekt.

Eine Revolution (gesellschaftliche Umwälzung der Macht- und Eigentumsverhältnise) ist auch ein Ausdruck des Klassenkampfes.

politi_m
30.10.2005, 14:42
Eine Revolution (gesellschaftliche Umwälzung der Macht- und Eigentumsverhältnise) ist auch ein Ausdruck des Klassenkampfes.Ohne Frage!


Ich finde nur, dass Begriffe wie "Arbeitsnehmer" und "Arbeitsgeber" sehr schwammig und nebulös sind. Stehst mehr auf die Bezeichnungen Proletariat und Kapital, was? ;)


Was an Klassenkampf aber modern sein soll, naja... Lege die Betonung nicht auf das o sondern auf das e, dann stimmts. :))

Angel of Retribution
30.10.2005, 15:02
Ich glaube nicht das die Klassen heute noch so zu definieren sind wie zu Marx zeiten. Damals gehörten die meisten Fabriken direkt Privatpersonen, die damit eindeutig der Bourgeoisie zuzuordnen waren. Heute gehören die Firmen nicht mehr einzelpersonen sonder vielen Aktionären und so mancher Arbeiter besitzt Aktien und ist somit irgendwie auch wieder ein Teil der Arbeitgeber.

politi_m
30.10.2005, 15:07
Heute gehören die Firmen nicht mehr einzelpersonen sonder vielen AktionärenDas ist klar, nur das ändert nichts am Konflikt.


und so mancher Arbeiter besitzt Aktien und ist somit irgendwie auch wieder ein Teil der Arbeitgeber.Das ist nur eine Minderheit. Und selbst wer 0,0001% der Aktien eines Unternehmens besitzt. Der erhofft sich damit ein paar Euro zu machen, nicht mehr. Ein Arbeitnehmer mit Aktien der Firma, in der er Arbeiter ist, kann nicht mehr entscheiden als sein Kollege ohne Aktien. Er ist eindeutig Lohnarbeiter, kein Arbeitgeber.

Roter Prolet
30.10.2005, 15:08
Ich glaube nicht das die Klassen heute noch so zu definieren sind wie zu Marx zeiten. Damals gehörten die meisten Fabriken direkt Privatpersonen, die damit eindeutig der Bourgeoisie zuzuordnen waren. Heute gehören die Firmen nicht mehr einzelpersonen sonder vielen Aktionären und so mancher Arbeiter besitzt Aktien und ist somit irgendwie auch wieder ein Teil der Arbeitgeber.

Falsch, heutzutage soll der Eindruck der Anonymität dienen, um die Klassenzustände und -verhältnise zu verschleiern und die Existenz sozialer Klassen zu leugnen - Stichwort Sozialpartnerschaft
Das wird jedoch immer mehr schwieriger werden als zu Zeiten des Kalten Krieges und das ist auch gut so. :cool:

Angel of Retribution
30.10.2005, 15:12
Das ist nur eine Minderheit. Und selbst wer 0,0001% der Aktien eines Unternehmens besitzt. Der erhofft sich damit ein paar Euro zu machen, nicht mehr. Ein Arbeitnehmer mit Aktien der Firma, in der er Arbeiter ist, kann nicht mehr entscheiden als sein Kollege ohne Aktien. Er ist eindeutig Lohnarbeiter, kein Arbeitgeber.
Schon, aber gerade dieser Wunsch der Aktinäre, ein bisschen Geld machen zu wollen, zwingt die Firmenchefs zu Massenetlassungen. Die tun das ja nicht aus persöhlicher Bosheit, sondern unter dem Druck der Aktinäre, von denen sie ja gewählt werden. Auch wenn ein einzelner Kleinaktionär nicht viel bewegen kann, wenn sie in Interessensverbänden organisiert sind können auch sie eine Bedeutende Macht erhalten.

politi_m
30.10.2005, 15:17
Auch wenn ein einzelner Kleinaktionär nicht viel bewegen kann, wenn sie in Interessensverbänden organisiert sind können auch sie eine Bedeutende Macht erhalten.Wenn die Angestellten von Siemens 20, 30 oder 40 Prozent der Aktien von Siemens besitzen würden, hätten sie eine gewisse Macht. Dem ist aber sicherlich nicht so und ich vermute das ist nirgendswo der Fall. Die Arbeitnehmer mit Aktien haben nicht mehr Macht über die Firma, in der sie arbeiten, als die Arbeitnehmer ohne Aktien.

Falls du von Firmen weißt, bei denen die Arbeitnehmer zugleich Großaktionäre sind, wäre ich für einen Link dankbar.

Angel of Retribution
30.10.2005, 15:18
Falsch, heutzutage soll der Eindruck der Anonymität dienen, um die Klassenzustände und -verhältnise zu verschleiern und die Existenz sozialer Klassen zu leugnen - Stichwort Sozialpartnerschaft
Das wird jedoch immer mehr schwieriger werden als zu Zeiten des Kalten Krieges und das ist auch gut so. :cool:

Die Klassenunterschiede heute liegen aber nicht unbedingt zwischen Proletarien und kapitalisten sondre zwischen besser und schlechter verdienenden Arbeitnehmern.

politi_m
30.10.2005, 15:21
Die Klassenunterschiede heute liegen aber nicht unbedingt zwischen Proletarien und kapitalisten sondre zwischen besser und schlechter verdienenden Arbeitnehmern.Und wo siehst du den Klassenkampf zwischen den besser und schlechter verdienenden Arbeitnehmern? ?(

Angel of Retribution
30.10.2005, 15:21
Wenn die Angestellten von Siemens 20, 30 oder 40 Prozent der Aktien von Siemens besitzen würden, hätten sie eine gewisse Macht. Dem ist aber nicht so und ich vermute das ist nirgendswo der Fall. Die Arbeitnehmer mit Aktien haben nicht mehr Macht über die Firma, in der sie arbeiten, als die Arbeitnehmer ohne Aktien.


Es sind ja nicht unbedingt alle Kleinaktinäre einer firma selbst bei dieser beschäftigt.

Angel of Retribution
30.10.2005, 15:23
Und wo siehst du den Klassenkampf zwischen den besser und schlechter verdienenden Arbeitnehmern? ?(

Besser Lesen: ich habe geschrieben Klassenunterschiede nicht klassenkampf.

politi_m
30.10.2005, 15:24
Besser Lesen: ich habe geschrieben Klassenunterschiede nicht klassenkampf.Ich habe deinen Beitrag ziemlich gut durchgelesen. Die Frage bleibt.

Angel of Retribution
30.10.2005, 15:28
Ich habe deinen Beitrag ziemlich gut durchgelesen. Die Frage bleibt.

Wie gesagt, ich sehe keinen Kampf, aber sehr wohl große Unterschiede: Wenn ein Zeitarbeiter, der 900 Euro verdient, in einem heruntergekommen Wohnblock in einen Problemviertel und ein Arzt mit seiner Familie in einen Eigenheim am stadtrand wohnt sind das für mich durchaus Klassenunterschiede.

politi_m
30.10.2005, 15:36
Wie gesagt, ich sehe keinen Kampf, aber sehr wohl große Unterschiede: Wenn ein Zeitarbeiter, der 900 Euro verdient, in einem heruntergekommen Wohnblock in einen Problemviertel und ein Arzt mit seiner Familie in einen Eigenheim am stadtrand wohnt sind das für mich durchaus Klassenunterschiede.Natürlich gibt es große soziale Unterschiede auch zwischen den Arbeitnehmern. Es gibt ja auch riesige soziale Unterschiede zwischen den Arbeitgebern. Die sozialen Unterschiede zwischen den Arbeitnehmern ändern aber nichts am Klassenkampf zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Ich bin mir sicher, dass bei den Massenstreiks in Belgien und Frankreich die Arbeitnehmer (egal ob 12000€, 24000€ oder 36000€ Jahreseinkommen) zusammen gegen die Interessen der Arbeitgeber (egal ob 100000€, 500000€ oder 10000000€ Jahreseinkommen) demonstriert haben.

Roter Prolet
30.10.2005, 15:37
Die Klassenunterschiede heute liegen aber nicht unbedingt zwischen Proletarien und kapitalisten sondre zwischen besser und schlechter verdienenden Arbeitnehmern.

Eben doch - aber wo zum Gacker siehst du einen Antagonismus zwischen den Arbeitern selbst??
Das wäre höchtens ein mit neid-gefüllter Beweggrund, mehr nicht.

Angel of Retribution
30.10.2005, 15:52
Natürlich gibt es große soziale Unterschiede auch zwischen den Arbeitnehmern. Es gibt ja auch riesige soziale Unterschiede zwischen den Arbeitgebern. Die sozialen Unterschiede zwischen den Arbeitnehmern ändern aber nichts am Klassenkampf zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Ich bin mir sicher, dass bei den Massenstreiks in Belgien und Frankreich die Arbeitnehmer (egal ob 12000€, 24000€ oder 36000€ Jahreseinkommen) zusammen gegen die Interessen der Arbeitgeber (egal ob 100000€, 500000€ oder 10000000€ Jahreseinkommen) demonstriert haben.

Für mich ist die ganze Klassenkampf-Geschichte zu schwarz-weiß. Sie setzt einen Homogene Arbeitgeberklasse und eine Homogene Arbeitnehmerklasse voraus. beides existiert meiner Meinung nach so nicht.

politi_m
30.10.2005, 16:02
Für mich ist die ganze Klassenkampf-Geschichte zu schwarz-weiß.Die Realität ist ja auch in dieser Hinsicht ziemlich schwarz-weiß. Schau dir dieses Beispiel an: Die Arbeitnehmer verhandeln mit den Arbeitgebern ihre Löhne aus; das ist der sogenannte Lohnkampf. Der Lohnkampf geschieht nicht zwischen den armen und reichen Arbeitnehmern und auch nicht zwischen den Arbeitnehmern ohne Aktien und den Arbeitnehmern mit Aktien, sondern zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Dass einige Arbeitnehmer Aktien besitzen ändert nichts an diesem Konflikt.

xjanjan
30.10.2005, 16:32
Es stehen sich die Interessen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer diametral gegenüber!

Egal ob bei Lohn, Arbeitszeit, Kündigungsschutz, Mitbestimmung, etc.
Immer wollen die Arbeitnehmer das genaue Gegenteil der Arbeitgeber. Lohnkämpfe, Arbeitskämpfe, Streiks, sogar Generalstreiks mit Hunderttausenden sind die Folgen.

Marx' Definition vom Konflikt zwischen den Interessen verschiedener gesellschaftlicher Klassen passt perfekt.

das stimmt schon

nur würde ich im fall deutschland nicht von einem proliteriat sprechen
das wird sich erst bilden
der normale arbeitnehmer steht zwar im interressen konfilikt mit den unternehmer doch sollange es den mittel stand noch gibt wird es wohl nicht zum offen klassen kampf kommen wie marx ihn voraus sah

Angel of Retribution
30.10.2005, 16:36
der normale arbeitnehmer steht zwar im interressen konfilikt mit den unternehmer doch sollange es den mittel stand noch gibt wird es wohl nicht zum offen klassen kampf kommen wie marx ihn voraus sah

So hab ich das in etwa gemeint. Tarifauseinandersetzungen zählen für mich nicht als Klassenkampf.

politi_m
31.10.2005, 07:41
@Angel of Retribution

Also dein Einwand, dass durch Aktienbesitz der Lohnarbeiter die Grenze zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer verschwimmt und so ein Klassenkampf nicht vorstellbar ist, ist gerechtfertigt. Ich habe darüber nachgedacht und entkräfte deinen Einwurf folgendermaßen:
1. Die Reichsten (zu denen wohl fast nur Arbeitgeber gehören) werden die mit Abstand meisten Aktien besitzen, ein Arbeitnehmer bestitzt aber nur relativ wenige, falls überhaupt.
2. Der Arbeitnehmer hat selbst wenn er Aktien besitzt und so fünf Millionstel der Firma A, zwanzig Millionstel der Firma B und vielleicht zehn Millionstel der Firma C besitzt keine Macht über diese Unternehmen. Macht haben die Großaktionäre (andere Firmen und Reiche) und die Manager des Unternehmens.
3. Der Konflikt zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern wird auch bei den Aktien deutlich. So will der Arbeitgeber seinen Profit steigern, der Arbeitnehmer will aber möglichst viel Lohn, wenig Arbeiten, viele Rechte und den Arbeitsplatz erhalten. Die Interessen stehen sich gegenüber, da die Unternehmer sich dann einfach in ein anderes Land schleichen, wo die Arbeitnehmer mit weniger abzuspeisen sind.
Da ist wieder der Widerspruch: Der Arbeitnehmer, der Aktien besitzt, wird praktisch aus seinem eigenen Profitinteresse hin entlassen und bekommt dafür eine Kurssteigerung seiner drei Aktien geschenkt.

politi_m
31.10.2005, 07:43
So hab ich das in etwa gemeint. Tarifauseinandersetzungen zählen für mich nicht als Klassenkampf.Und was würde dann für dich als Klassenkampf zählen??
Man spricht doch bei den heutigen Auseinandersetzungen von Arbeitskampf, Lohnkampf und "kriegsähnlichen Zuständen".

xjanjan
31.10.2005, 10:24
Und was würde dann für dich als Klassenkampf zählen??
Man spricht doch bei den heutigen Auseinandersetzungen von Arbeitskampf, Lohnkampf und "kriegsähnlichen Zuständen".


das stimmt schon dochkann man die begriffe des proliteriats und der Bourgeoisie
nicht eintauschen damals waren andere spannuns verhältnise
der offenne klassen kampf wird kommen genau wie marx es vorausgesagt hat das kann nicht anders sein da unserre kalssen gegensätzliche interessen haben
nur bis dahin haben wir wol noch ein stündchen

politi_m
31.10.2005, 11:00
das stimmt schon dochkann man die begriffe des proliteriats und der Bourgeoisie
nicht eintauschen damals waren andere spannuns verhältnise
der offenne klassen kampf wird kommen genau wie marx es vorausgesagt hat das kann nicht anders sein da unserre kalssen gegensätzliche interessen haben
nur bis dahin haben wir wol noch ein stündchenHeute wie damals haben Lohnarbeiter und Unternehmer gegensätzliche Interessen. Natürlich war das Verhältnis damals noch gespannter. Generalstreiks mit Hunderttausenden auf der Straße sind doch aber schon ziemlich heftig.

Was wäre für dich ein "offener Klassenkampf"?

Angel of Retribution
31.10.2005, 11:04
Was wäre für dich ein "offener Klassenkampf"?

Auch wenn die Frage nicht für mich ist:
Für mich bedeutet offener Klassenkampf eine auseinandersetzung zwischen den Klassen, an deren Ende eine der beiden Klassen vernichtet ist.

politi_m
31.10.2005, 11:43
Auch wenn die Frage nicht für mich istDie hatte ich vorher auch dir gestellt. ;)


Für mich bedeutet offener Klassenkampf eine auseinandersetzung zwischen den Klassen, an deren Ende eine der beiden Klassen vernichtet ist.Laut Marx - so habe ich ihn verstanden - folgt der offene Klassenkampf einem versteckten Klassenkampf. Für mich könnten diese Generalstreiks und Lohnkämpfe z.B. sowas wie ein versteckter Klassenkampf darstellen.
Was wäre für dich ein versteckter Klassenkampf?

Angel of Retribution
31.10.2005, 11:53
Die hatte ich vorher auch dir gestellt. ;)


Oh. muss ich irgendwie überlesen haben *schäm*




Laut Marx - so habe ich ihn verstanden - folgt der offene Klassenkampf einem versteckten Klassenkampf. Für mich könnten diese Generalstreiks und Lohnkämpfe z.B. sowas wie ein versteckter Klassenkampf darstellen.
Was wäre für dich ein versteckter Klassenkampf?

Ok, damit könnten durchaus Tarifauseinandersetzungen gemeint sein.

xjanjan
31.10.2005, 12:59
ein offener klassen kapf wäre für mmich revolte die das zeil hat das derzeitige system zu beseitgen

marx definirt es änlich
ein genralstreik ist zwar ein anfang aber ein klassen kampf ist es deswegen nicht, weil man damit versucht das derzeitige system zu beschönigen

xjanjan
31.10.2005, 13:01
Auch wenn die Frage nicht für mich ist:
Für mich bedeutet offener Klassenkampf eine auseinandersetzung zwischen den Klassen, an deren Ende eine der beiden Klassen vernichtet ist.

das ist en bischen krass

Angel of Retribution
31.10.2005, 13:37
das ist en bischen krass

Ich denke du hast mit falsch verstanden: Mit vernichten meinte ich , das die Klasse zu existieren aufhört, nicht dass ihre Mitglieder vernichtet werden.

xjanjan
31.10.2005, 13:39
Ich denke du hast mit falsch verstanden: Mit vernichten meinte ich , das die Klasse zu existieren aufhört, nicht dass ihre Mitglieder vernichtet werden.

ja schon klar aber dem nach wäre beispiels weise die bauern aufstände zur zeit luters kein klassen kampf gewesen

Roter Prolet
31.10.2005, 16:04
ein offener klassen kapf wäre für mmich revolte die das zeil hat das derzeitige system zu beseitgen

Mal abgesehen davon, dass deine deutsche Grammatik zu wünschen übrig lässt, hast du vollkommen Recht ;)


marx definirt es änlich
ein genralstreik ist zwar ein anfang aber ein klassen kampf ist es deswegen nicht, weil man damit versucht das derzeitige system zu beschönigen

Moment!
Klassenkämpfe sind die ständige Mitbegleiter einer Klassengesellschaft.
Ganz egal ob in diesem Fall jetzt Verbesserungen für die Arbeiterklasse (wie z.B. mehr Lohn) oder wenn das System mit seinen Macht- und Eigentumsverhältnisen insgesamt in Frage gestellt wird, es entsteht immer ein unversöhnlicher Antagonismus.

Roter Prolet
31.10.2005, 16:05
ja schon klar aber dem nach wäre beispiels weise die bauern aufstände zur zeit luters kein klassen kampf gewesen

Hm, da wäre ich nicht so sicher...

Roter Prolet
31.10.2005, 16:06
das ist en bischen krass

Nö, das ist etwas grob und unkonkret, aber letztendlich richtig.

Angel of Retribution
31.10.2005, 16:49
ja schon klar aber dem nach wäre beispiels weise die bauern aufstände zur zeit luters kein klassen kampf gewesen
Natürlich ist das auch eine Art Klassenkampf, aber ich glaube nicht dass Massaker an der anderen Klasse in Marx Sinn wären.

xjanjan
31.10.2005, 17:15
Mal abgesehen davon, dass deine deutsche Grammatik zu wünschen übrig lässt, hast du vollkommen Recht ;)



Moment!
Klassenkämpfe sind die ständige Mitbegleiter einer Klassengesellschaft.
Ganz egal ob in diesem Fall jetzt Verbesserungen für die Arbeiterklasse (wie z.B. mehr Lohn) oder wenn das System mit seinen Macht- und Eigentumsverhältnisen insgesamt in Frage gestellt wird, es entsteht immer ein unversöhnlicher Antagonismus.


ja es ging aber um den offenen klassen kapf und den definirt marx eben als umsturz versuch des systetms

xjanjan
31.10.2005, 17:17
Hm, da wäre ich nicht so sicher...

was die bauern aufstände waren kein offener klassen kampf ?

xjanjan
31.10.2005, 17:19
Natürlich ist das auch eine Art Klassenkampf, aber ich glaube nicht dass Massaker an der anderen Klasse in Marx Sinn wären.

nein galube ich auch nicht