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Vollständige Version anzeigen : Deutsche, hört auf mit euren Schuldgefühlen!



Patriotistin
23.12.2013, 10:00
Die Deutschen sollten sich ihren historischen Schuldgefühlen stellen, meint Patricia Khoder, Journalistin aus dem Libanon. Sie sollten nicht weiter in Distanz zu sich selbst leben, sondern sagen, was sie wirklich denken - über Einwanderung, Integration, die Euro-Krise, die ärmeren Länder in Europa.


Ich bin vor einem Jahr zum ersten Mal nach Deutschland gekommen. Fünf Monate habe ich seitdem in Berlin und anderen Städten in Deutschland gelebt.

Damals, in der Schule, lernte ich Geschichte aus französischen Lehrbüchern, sie war von den Siegern geschrieben. Für mich endete der Zweite Weltkrieg mit einem Marshallplan für Europa, worauf die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft folgte, irgendwann endete der Kalte Krieg und alle lebten glücklich bis an ihr Lebensende. Aber trifft das mit dem glücklichen Ende auch auf die Deutschen zu?

Jemand, der nicht Deutscher ist und auch keine Beziehungen zu Deutschland hat, wird keine Ahnung haben, wie es mit dem Land nach dem Krieg weiterging.

Ich auch nicht. Alles, was ich wusste, war, dass die Deutschen ihr zerstörtes Land schnell wieder aufgebaut haben und zur größten Wirtschaftsmacht in Europa wurden.

All die Romane, wissenschaftlichen Arbeiten und Filme seit 1945 sind in Deutsch, und wer die Sprache nicht kennt, dem bleibt das vollkommen fremd – von „Goodbye Lenin“ und „Das Leben der Anderen“ einmal abgesehen.

Die Deutschen reden nicht über das Leid nach dem Krieg, darüber, wie es war, in einem besetzten, geteilten Land zu leben, sie stellen nicht, oder sehr selten, die brutalen Bombenangriffe auf ihre Städte infrage, auch die Vertreibung ist kein Thema, und dass sie sich noch bis vor kurzem schämten, die deutsche Flagge zu zeigen, hört man auch nicht. Dabei sind Millionen Deutsche im Krieg umgekommen.

Warum haben sich die Deutschen nie beschwert und warum tun sie es bis heute nicht? Warum sind sie so still? Sie sind natürlich anständig und zurückhaltend, vor allem aber fühlen sie sich schrecklich schuldig und deshalb ist es ihnen lieber über ihr eigenes Leid zu schweigen – Leid, das nichts mit dem der Juden, Polen oder der anderen Nationen, die Opfer der Deutschen wurde, zu tun hat.

Für eine Nation, die stets an ihre eigene Überlegenheit geglaubt hat (und das unbewusst vielleicht noch immer tut), ist die Erfahrung, auf die Knie gebracht zu werden, gewiss nicht nichts.

Möglicherweise bin ich eine naive Nahostlerin, geboren und aufgewachsen in einer Region, wo jeden Tag Menschen sterben und andere um ihr Leben und ihre Werte kämpfen müssen. Ich komme aus einem Land, in dem fast jeder Blut an den Händen hat. Ich möchte nichts relativieren und halte das, was die Deutschen im Krieg getan haben, für schrecklich; ich glaube aber, dass das, was die Deutschen durchgemacht haben, auch schrecklich ist.

Es ist Zeit, dass die Deutschen aufhören, sich schuldig zu fühlen, dass sie sich weiterentwickeln und vielleicht die Dinge etwas weniger ernst nehmen. Nicht noch mehr bauen und aufbauen, das kann ohnehin keiner besser. Die ganze Aufbauerei, erst im Westen und dann im Osten, ist wahrscheinlich doch nur eine Flucht vor den eigenen Gefühlen. Seit 1933, und sicher schon davor, war harte, ernste Arbeit der einzige Wert, der in Deutschland etwas galt. Und vielleicht hat sich Deutschland seitdem nicht wirklich weiterentwickelt.

Die Deutschen sollten sich ihren Schuldgefühlen stellen und nicht weiter in Distanz zu sich selbst leben, sie sollten sagen, was sie wirklich über Einwanderung, Integration, die Euro-Krise, die ärmeren Länder in Europa denken und fühlen – frei von Angst davor, beurteilt zu werden oder als Rassisten verurteilt zu werden. Wenn sie sich diesen Themen ohne Schuldgefühle stellen, werden sie vielleicht auch befriedigende Lösungen finden.

Weiter unter:http://www.tagesspiegel.de/meinung/gastbeitrag-deutsche-hoert-auf-mit-euren-schuldgefuehlen/9251550.html

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Ich frag mich wieviel Menschen aus anderen Nationen uns das immer wieder sagen
müssen/sollen bis wirs mal annehmen....

-jmw-
23.12.2013, 10:25
Ich frag mich wieviel Menschen aus anderen Nationen uns das immer wieder sagen
müssen/sollen bis wirs mal annehmen....
Da wir, wie Frau Khoder richtig feststellt, uns bzw. unsere Moral für überlegen halten, kann das noch dauern.

BlackForrester
23.12.2013, 10:28
Die Deutschen sollten sich ihren Schuldgefühlen stellen und nicht weiter in Distanz zu sich selbst leben, sie sollten sagen, was sie wirklich über Einwanderung, Integration, die Euro-Krise, die ärmeren Länder in Europa denken und fühlen – frei von Angst davor, beurteilt zu werden oder als Rassisten verurteilt zu werden. Wenn sie sich diesen Themen ohne Schuldgefühle stellen, werden sie vielleicht auch befriedigende Lösungen finden.



Ersetzt man "die Deutschen" durch "handelnde Parteien, deren Mitglieder sowie deren Mandatsträger und Medien wie Interessengruppen" wird es vielleicht richtiger....denn es sind nicht "die Deutschen", welche in Sack und Asche gehen wollen...es sind diese Organisationen, welche - aus welchen Gründen auch immer - versuchen das eigene Volk kleinzumachen.

Wenn man mir unterstellt Deutscher zu sein...ich fühle mich weder schuldig, noch fühle ich mich verantwortlich, ich weiß auch über die "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" begangen von den Allierten im WKII und ähnliches.

Auch wenn die politische Klasse und gewisse Interessensverbände in diesem Deutschland mir seit Jahrzehnten versuchen mir einzureden - ich wäre schuldig, ich wäre verantwortlich und die Verbrechen gegen die Menschlichkeit durch die Briten, Amerikaner und Russen hätte es nie gegeben.

Tja, zu deren Entsetzen lasse ich mir dies nicht einreden, trage den Kopf nicht auf meinen Schultern damit es mir nicht in den Hals regnet, sondern benutze den Inhalt desselben um mich zu informieren, mich schlau zu machen und nicht Opfer billigster Propagande und Polemik zu werden.

Verbrechen gegen die Menschlichkeit bleibt ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit...egal ob begangen von einem menschenverachtenden NS-System, einer stalinistischen Diktatur oder aufgeklärten Demokratien...auch wenn dies von den, in den Parlamentenen sitzenden Parteien bzw. deren Mitgliedern dieses Landes (Ausnahmen bestätitgen nur die Regel), eines nicht geringen Teil der Medienlandschaft und natürlichh den diversen Interessensverbänden ganz anders gesehen wird.

Um es brutalstmöglichst zu verdeutlichen:
Einen Rudolf Höß, Lagerkommandant von Ausschwitz, hat man aufgehängt - einem Arthur Harris, Chef der britischen Bomberflotte, hat man ein Denkmal gesetzt.
Unter dem Befehl von Höß wurden Menschen u.a. per Gas in großem Stil vernichtet - unter dem Befehl von Harris hat die britische Bomberflotte einen Krieg gegen Kinder, Frauen, alte Menschen geführt und diese in großen Stil zu Tode gebombt (in Summe sollen an die 4 Mio. Zivilisten in Deutschlands zu Tode gekommen sein)

Das darf man aber nicht Deutschland nicht sagen...weil, das ist ja sowas von rechtsradikal...tja...so what...was wahr ist muss wahr bleiben und so sage ich dies...ob es nun einer Partei, einem Medium oder einem Interessenverband passt oder nicht.

Dardonthinis
25.12.2013, 11:07
Geschichtliche Wahrheiten sind die Verbrechen von Deutschen an anderen Völkern, aber ganz genau so die Verbrechen an Deutschen - ebenso die Verbrechen Nichtdeutscher an anderen Völkern.

Die Unterschiede sind nur folgende: Die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs und die bundesdeutschen Geschichtsmasochisten versuchen, mit den Verbrechen von Deutschen von den Verbrechen an Deutschen und Nichtdeutschen abzulenken, sie totzuschweigen oder zu rechtfertigen, und unsere Rechtsausleger versuchen, mit den Verbrechen an Deutschen von den Verbrechen von Deutschen abzulenken, sie totzuschweigen oder zu rechtfertigen - das Denken und die Absichten sind die selben!

Herr B.
25.12.2013, 12:14
Die Deutschen sollten sich ihren historischen Schuldgefühlen stellen, meint Patricia Khoder, Journalistin aus dem Libanon. Sie sollten nicht weiter in Distanz zu sich selbst leben, sondern sagen, was sie wirklich denken - über Einwanderung, Integration, die Euro-Krise, die ärmeren Länder in Europa.
Ich stelle mich prinzipiell keinen historischen Schuldgefuehlen da mich keine historische Schuld betrifft. Wer dies je von mir erwarten sollte darf sich auf ein unmissverstaendliches l.m.a.A. gefasst machen.


Warum haben sich die Deutschen nie beschwert und warum tun sie es bis heute nicht? Warum sind sie so still? Sie sind natürlich anständig und zurückhaltend, vor allem aber fühlen sie sich schrecklich schuldig und deshalb ist es ihnen lieber über ihr eigenes Leid zu schweigen – Leid, das nichts mit dem der Juden, Polen oder der anderen Nationen, die Opfer der Deutschen wurde, zu tun hat.

Weit wichtiger waere etwas Anstaendigkeit und historisches Schuldbekennen diverser voelkischer Bagagen auf dem europaeischen Festland, sowie einer gewissen insularischen Ausbeutermeute. Fangen mir mal so kurz nach Kolumbus 1. Reise an...!