PDA

Vollständige Version anzeigen : Lebensrettendes Medikament vom Markt genommen



Alfred Tetzlaff
12.12.2013, 21:53
[QUOTE]Eine Pharmafirma hat ein wichtiges Leukämie-Mittel vom Markt genommen - als Arznei gegen Multiple Sklerose soll es wieder zugelassen werden. Ärzte vermuten kommerzielle Hintergründe, kann der Konzern doch so auf mehr Umsatz hoffen. Für die Krebspatienten ist das Mittel ohne Alternative.[QUOTE]

http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/leukaemie-mittel-marktruecknahme-empoert-aerzte-a-852164.html

Gerade für Leukämiekranke hatte sich dieses Medikament bestens bewährt.

OneDownOne2Go
12.12.2013, 21:57
Ja, entzückend! Aber es erinnern eben nur mal wieder daran, das Pharma-Unternehmen auch "nur" Unternehmen sind, deren Ziel nicht tatsächlich "helfen & heilen" ist, sondern Geld verdienen.

Alfred Tetzlaff
12.12.2013, 23:31
Ich werde das Gefühl nicht los, dass sogar Ärzte entgegen ihrem Eid nicht mehr heilen wollen sondern nur noch behandeln um die Patienten an sich zu binden. Kürzlich war ich zur Vorsorgeuntersuchung und habe die große Hafenrundfahrt über mich ergehen lassen.
Auf meine Bemerkung, dass ich mich eigentlich recht gesund fühle, bekam ich zur Antwort, dass, wer das glaubt, nur schlecht untersucht wurde.

OneDownOne2Go
12.12.2013, 23:40
Ich werde das Gefühl nicht los, dass sogar Ärzte entgegen ihrem Eid nicht mehr heilen wollen sondern nur noch behandeln um die Patienten an sich zu binden. Kürzlich war ich zur Vorsorgeuntersuchung und habe die große Hafenrundfahrt über mich ergehen lassen.
Auf meine Bemerkung, dass ich mich eigentlich recht gesund fühle, bekam ich zur Antwort, dass, wer das glaubt, nur schlecht untersucht wurde.

Auch Ärzte - zumindest niedergelassene mit eigener Praxis - sind letztlich "Unternehmer", damit stehen sie automatisch in einem Spannungsfeld zwischen "Heilauftrag" und Notwendigkeit zur Gewinnerzielung. Angestellte Ärzte im Krankenhaus stehen in der Regel unter dem Druck der "Kostenoptimierung". Wenn man bedenkt, was eine Praxisausstattung bereits bei einfachen Allgemeinmedizinern kostet ist auch klar, dass Geräte für eine fünfstellige Summe "sich bezahlt machen müssen", was sie natürlich nur tun, wenn man sie einsetzt. Ist der Patient dann noch entsprechend versichert, am besten privat, werden viele Ärzte quasi "automatisch" versuchen, die Untersuchungen und evtl. auch Behandlungen "aufzuschwatzen", mit denen sie ihren Gerätepark auslasten können. Wenn mein Vater zur Schrittmacher-Kontrolle geht, begrüßt ihn der Arzt meist schon mit "Na, was kann ich ihnen heute sonst noch anbieten?"...

Sloth
12.12.2013, 23:58
Ich werde das Gefühl nicht los, dass sogar Ärzte entgegen ihrem Eid nicht mehr heilen wollen sondern nur noch behandeln um die Patienten an sich zu binden. Kürzlich war ich zur Vorsorgeuntersuchung und habe die große Hafenrundfahrt über mich ergehen lassen.
Auf meine Bemerkung, dass ich mich eigentlich recht gesund fühle, bekam ich zur Antwort, dass, wer das glaubt, nur schlecht untersucht wurde.
Andererseits honorieren die Krankenkassen Leute, die regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen gehen. Das spricht für ihr kommerzielles Interesse an der Gesundheit des Mitglieds. Vorsorgeuntersuchungen sind demnach effektiv, da sie die Kosten der Krankenkasse, also die Behandlungsbedürftigkeit des Mitglieds, verringern.

Alfred Tetzlaff
13.12.2013, 00:02
Der Eid des Hippokrates, benannt nach dem griechischen Arzt Hippokrates von Kos (um 460 bis 370 v. Chr.), gilt als erste grundlegende Formulierung der ärztlichen Ethik (Wiki).Dieser Eid scheint keine Gültigkeit mehr zu haben. Die Pharmaindustrie und die "Unternehmen" der Ärztepraktien scheinen mir diese Ethik auszuhebeln. Denen scheint es schei..egal zu sein, ob ein Mensch leidet oder sich kurz vor dem Abnippeln befindet.
Deswegen werde ich künftig lieber auf deren Vorsorgehilfe vezichten und mich selbst medikamentieren, falls es notwendig sein sollte.
Meiner Frau wurden vor einigen Jahren zig Medikamente verschrieben, die nach und nach durch billige Ersatzprodukte mit ihren vielen Nebenwirkungen ersetzt wurden. Danach ging es ziemlich bergab mit ihr. Nachdem sie selbst alle Pillen bis auf die lebensnotwendigsten abgesetzt hatte, fühlt sie sich wohler und hat weniger Beschwerden.
So langsam habe ich den Glauben an die "Götter in weiß" verloren.

Alfred Tetzlaff
13.12.2013, 00:08
Andererseits honorieren die Krankenkassen Leute, die regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen gehen. Das spricht für ihr kommerzielles Interesse an der Gesundheit des Mitglieds. Vorsorgeuntersuchungen sind demnach effektiv, da sie die Kosten der Krankenkasse, also die Behandlungsbedürftigkeit des Mitglieds, verringern.


kommerzielles Interesse an der Gesundheit des Mitglieds ist eine interessante Satzschöpfung. :D

Dank Google konnte ich mich bisher erfolgreich mit gesunder Ernährung gut über Wasser halten. Gelobt sei das Internet.

opppa
13.12.2013, 07:01
Wer ist denn auf die abwegige Idee gekommen, daß der Geschäftszweck einer Pharma-Firma die Versorgung des Markts mit für den Patienten lebensnotwendigen Medikamenten sein könnte?

:haha:

kotzfisch
13.12.2013, 09:29
Andererseits honorieren die Krankenkassen Leute, die regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen gehen. Das spricht für ihr kommerzielles Interesse an der Gesundheit des Mitglieds. Vorsorgeuntersuchungen sind demnach effektiv, da sie die Kosten der Krankenkasse, also die Behandlungsbedürftigkeit des Mitglieds, verringern.

Nein.Medizinstatistisch Unsinn.

Beißer
13.12.2013, 09:35
So etwas ist nur möglich, weil wir ein sozialistisches Gesundheitssystem haben und keinen freien Gesundheitsmarkt. Es ist völlig normal, dass ein Unternehmen mit seinen Produkten möglichst gut zu verdienen versucht.

opppa
13.12.2013, 17:49
So etwas ist nur möglich, weil wir ein sozialistisches Gesundheitssystem haben und keinen freien Gesundheitsmarkt. Es ist völlig normal, dass ein Unternehmen mit seinen Produkten möglichst gut zu verdienen versucht.

Richtig!
Das Gesundheitssystem ist so sozialistisch, daß es kein Land der Welt gibt, in dem die deutschem Medikamente auch nur annähernd so teuer sind wie hier!

:bäh:

Beißer
14.12.2013, 14:22
Richtig!
Das Gesundheitssystem ist so sozialistisch, daß es kein Land der Welt gibt, in dem die deutschem Medikamente auch nur annähernd so teuer sind wie hier!

:bäh:
Kluge Kapitalisten sind den Sozialisten nun einmal haushoch überlegen und nutzen die Schwächen des Sozialismus gnadenlos aus.

Murmillo
14.12.2013, 15:46
[QUOTE]Eine Pharmafirma hat ein wichtiges Leukämie-Mittel vom Markt genommen - als Arznei gegen Multiple Sklerose soll es wieder zugelassen werden. Ärzte vermuten kommerzielle Hintergründe, kann der Konzern doch so auf mehr Umsatz hoffen. Für die Krebspatienten ist das Mittel ohne Alternative.[QUOTE]

http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/leukaemie-mittel-marktruecknahme-empoert-aerzte-a-852164.html

Gerade für Leukämiekranke hatte sich dieses Medikament bestens bewährt.

Das ist so neu nicht.
Gleiches hatte die Pharmaindustrie schon mit Avastin/ Lucentis zelebriert.
Das Krebsmittel Avastin erwies sich vor einigen Jahren auch als hilfreich gegen die zur Erblindung führende Makuladegeneration. Dafür durfte es aber nicht eingesetzt werden. Bald darauf wurde der neue Name Lucentis für die Arznei erfunden, die Substanz minimal verändert - und der Preis von 40 Euro bei Avastin auf 1500 Euro pro Behandlung der Makuladegeneration mit Lucentis hochgesetzt.
Die Medikamente werden von Novartis bzw.Roche hergestellt, wobei Roche zu 1/3 Novartis gehört.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!

Alter Stubentiger
14.12.2013, 15:52
Kluge Kapitalisten sind den Sozialisten nun einmal haushoch überlegen und nutzen die Schwächen des Sozialismus gnadenlos aus.

Amerikas Gesundheitssystem ist doppelt so teuer wie unseres.

Senator74
14.12.2013, 16:02
Ja, entzückend! Aber es erinnern eben nur mal wieder daran, das Pharma-Unternehmen auch "nur" Unternehmen sind, deren Ziel nicht tatsächlich "helfen & heilen" ist, sondern Geld verdienen.

Du bringst es auf den Punkt! Um die Genesung von Erkrankten/schwer Leidenden geht und ging es nie! Nur der Umsatz und der Profit sind die Parameter, nach denen verfahren wird!!

Senator74
14.12.2013, 16:08
[QUOTE=Alfred Tetzlaff;6776236][QUOTE]Eine Pharmafirma hat ein wichtiges Leukämie-Mittel vom Markt genommen - als Arznei gegen Multiple Sklerose soll es wieder zugelassen werden. Ärzte vermuten kommerzielle Hintergründe, kann der Konzern doch so auf mehr Umsatz hoffen. Für die Krebspatienten ist das Mittel ohne Alternative.

Das ist so neu nicht.
Gleiches hatte die Pharmaindustrie schon mit Avastin/ Lucentis zelebriert.
Das Krebsmittel Avastin erwies sich vor einigen Jahren auch als hilfreich gegen die zur Erblindung führende Makuladegeneration. Dafür durfte es aber nicht eingesetzt werden. Bald darauf wurde der neue Name Lucentis für die Arznei erfunden, die Substanz minimal verändert - und der Preis von 40 Euro bei Avastin auf 1500 Euro pro Behandlung der Makuladegeneration mit Lucentis hochgesetzt.
Die Medikamente werden von Novartis bzw.Roche hergestellt, wobei Roche zu 1/3 Novartis gehört.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!

Dein Beispiel ist ein absolut passendes Mosaiksteinchen im Bild der Gesellschaft heute: Wo es geht, wird Gewinn maximiert und der Mensch bleibt dabei eine Rab´nderscheinung, sieht man von den wenigen Absahnern ab, die das große Geld machen...eine unheilvolle Entwicklung!!

Beißer
15.12.2013, 10:25
Amerikas Gesundheitssystem ist doppelt so teuer wie unseres.

Es ist auch durch und durch sozialistisch. Die Aufwendungen allein für Medicare sind fast so hoch wie der gesamte Bundeshaushalt der BRD.

Alter Stubentiger
15.12.2013, 14:11
Es ist auch durch und durch sozialistisch. Die Aufwendungen allein für Medicare sind fast so hoch wie der gesamte Bundeshaushalt der BRD.

Weil die privaten Krankenversicherer es so wollen. Die blockieren jede Regelung die das US-System besser + günstiger machen würden. Das würde nämlich deren Geschäft verderben. Die wollen die Gutverdiener. Alte und Kranke können bleiben wo der Pfeffer wächst.

Hrafnaguð
15.12.2013, 14:11
Ich werde das Gefühl nicht los, dass sogar Ärzte entgegen ihrem Eid nicht mehr heilen wollen sondern nur noch behandeln um die Patienten an sich zu binden. Kürzlich war ich zur Vorsorgeuntersuchung und habe die große Hafenrundfahrt über mich ergehen lassen.
Auf meine Bemerkung, dass ich mich eigentlich recht gesund fühle, bekam ich zur Antwort, dass, wer das glaubt, nur schlecht untersucht wurde.


Man sollte sich einmal die psychologische Komponente dahinter genauer ansehen.
Ein guter Arzt wird seinem Patienten nicht so eine unterschwellige Negativaussage reinreichen.
Wohl Zeit für Dich mal den Doc zu wechseln. Die meisten sind eh nur Pillenverschreibungsmaschinen ohne wirkliche Heilerfähigkeiten. Krankheit = Profit. Das ist alles worums geht, Scheinchen zählen.
Was auch die Motivation für diesen verbrecherischen Akt im Eingangsbeitrag ist.
Die Pharma- und Gesundheitsindustrie ist eine Mafia die von kranken Menschen profitiert, nicht umgekehrt. Hab ich während der Krankheit meiner Frau gesehen. Chemotherapiemedis die pro Monat Abertausende gekostet haben, die Lebensqualität immens verschlechterten, es gab ein paar Studien welche
angebliche lebenverlängernde Wirkung beweisen sollten, aber letztlich keine Aussagekraft hatten.
In der Situation greift man nach jedem Strohhalm, die Pharma weiß das. Im Nachhinein frage ich mich allerdings was besser gewesen wäre - meine Frau ein, zwei Monate früher tot aber ohne das ganze Gekotze und die ständige Übelkeit, dafür aber mit guter Lebensqualität oder die Frage ob das überhaupt einen Einfluß hatte und ob nicht sogar einen negativen, der die Sache u.U. auch beschleunigt hatte. Den Chemotherapeutika greifen auch gesunde Zellen massiv an, zwar nicht so stark wie schnell teilende Tumorzellen, aber zu genüge, greifen damit auch aktiv die Selbstheilungskräfte des Körpers an. Ich weiß es ehrlich nicht, aber das Gefühl das man da aus der Krankheit noch das Maximum an Profit rausquetschte (und das wissentlich zu starken Ungunsten der Lebensqualität meiner Frau), obwohl man genau wußte das diese absolut unheilbar ist, das lässt mich im Nachhinein nicht mehr los. Gerade bei der Krankheit (Glyoblastom) hab ich hinterher immer mehr Indizien für absolute Kontraproduktivität von Chemo gefunden.
Wenigstens ist es mir gelungen sie aus dem Krankenhausmoloch herauszuhalten, dafür zu sorgen das sie Zuhause in positiver, friedlicher Umgebung sterben konnte und keinem Frankenstein in die Finger gefallen ist.

Beißer
15.12.2013, 14:13
Weil die privaten Krankenversicherer es so wollen.

Die privaten Krankenversicherer in den USA wollen ganz sicher nicht, dass es dort so etwas wie Medicare gibt.

Alter Stubentiger
15.12.2013, 14:32
Die privaten Krankenversicherer in den USA wollen ganz sicher nicht, dass es dort so etwas wie Medicare gibt.

Doch. Das wollen sie. Es minimiert ihre Risiken. Medicare ist für die privaten Versicherer die Müllhalde wo Leute landen die die Privaten nicht mehr fett füttern können.

Beißer
15.12.2013, 14:33
Doch. Das wollen sie. Es minimiert ihre Risiken. Medicare ist für die privaten Versicherer die Müllhalde wo Leute landen die die Privaten nicht mehr fett füttern können.

In einem freien Gesundheitssystem braucht keine private Krankenversicherung solche Leute aufzunehmen.