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Vollständige Version anzeigen : China plant Erdöl-Futures und greift damit frontal die USA an



fatalist
02.12.2013, 11:40
China plant Erdöl-Futures in Yuan statt in Dollars

F. William Engdahl

Seit dem ersten Erdölschock zu Beginn der 1970er Jahre, als der damalige US-Außenminister Henry Kissinger einen Nahostkrieg manipulierte und bewusst einen Anstieg der OPEC-Rohölpreise auf das Vierfache auslöste, gilt es zwischen Washington und Saudi-Arabien als fest vereinbart, dass die OPEC ihr Erdöl ausschließlich gegen Dollars verkauft. Kissinger sprach vom »Petrodollar-Recycling«. Solange Länder wie China, Japan oder Deutschland Dollars brauchen, um Erdöl zu kaufen, wird der Dollar gestützt. Jetzt plant China, das zu ändern. Die Folgen könnten gewaltig sein, sogar militärisch.

Die chinesische Warenterminbörse Shanghai Futures Exchange hat die Absicht bekannt gegeben, den Handel von Erdöl-Futures zukünftig in der eigenen Währung, dem Yuan, abzurechnen. Der Schritt könnte gewaltige Folgen haben. Bislang konnte sich ein Erdöl-Importland wie China gegen einen Preisanstieg nur durch den Kauf von Futures absichern, entweder auf dem LondonerInterContinental Exchange-Futures-Markt in London, der Nymex in New York oder der Dubai Futures Exchange in Dubai.

Die drei genannten Börsen verkaufen Öl ausschließlich auf Dollarbasis. Alle drei Börsen sind im Besitz derselben Wall-Street-Großbanken, die den Ölpreis beherrschen und manipulieren. Neben den jüngsten Spannungen oder Kriegen in Libyen, Syrien und bis vor Kurzem im Iran, durch die die Ölversorgung gefährdet wurde, gibt es weder hinsichtlich der real vorhandenen Menge noch hinsichtlich der Nachfrage nach Erdöl eine Erklärung, warum Öl heute zu einem Preis über 100 Dollar für das Barrel verkauft werden sollte. Durch die drei Erdöl-Futures-Börsen können die Wall-Street-Banken und die großen Ölkonzerne, die sie finanzieren – ExxonMobil, Chevron, BP und Shell–, die Preise hoch halten. Nach Einschätzung von Energie-Ökonomen würde sich ein echter auf Angebot und Nachfrage basierender Ölpreis heute bei 60 Dollar, möglicherweise sogar darunter, bewegen.

Seit Goldman Sachs Ende der 1980er Jahre in den Markt einstieg, ist der Handel mit Erdöl-Futures zu einer der wichtigen Säulen für die Wall-Street-Banken, die Ölkonzerne und vor allem den US-Dollar geworden. Hohe Ölpreise stützen automatisch den Dollar, denn Erdöl ist der mit Abstand wichtigste Rohstoff im Welthandel.

Der OPEC-Pakt
http://info.kopp-verlag.de/data/image/909520.jpg (http://www.kopp-verlag.de/Mit-der-Oelwaffe-zur-Weltmacht.htm?websale8=kopp-verlag&pi=909520&ref=portal%2fmeinungNL02_12_13&subref=f-william-engdahl/china-plant-erdoel-futures-in-yuan-statt-in-dollars.html)

Wie ich in meinem Buch Mit der Ölwaffe zur Weltmacht (http://www.kopp-verlag.de/Mit-der-Oelwaffe-zur-Weltmacht.htm?websale8=kopp-verlag&pi=909520&ref=portal%2fmeinungNL02_12_13&subref=f-william-engdahl/china-plant-erdoel-futures-in-yuan-statt-in-dollars.html) (Kopp) detailliert darlege, hat Washington seit der Zeit, als Henry Kissinger im Oktober 1973 den »Jom-Kippur«-Krieg im Nahen Osten manipulierte und damit einen Anstieg des Ölpreises auf das Vierfache auslöste, sichergestellt, dass dieOPEC ihr Öl gegen Dollars verkauft, egal wie hoch der Ölpreis steigt. Deutschland wollte in den 1970er Jahren unbedingt Erdöl gegen D-Mark kaufen und Japan gegen Yen, doch die OPEC blieb standhaft. 1975 besiegelte die US-Regierung den Pakt mit einem Rüstungsgeschäft mit Saudi-Arabien, einem der größten in der Geschichte der USA.

Seit 1975 gab es nur zwei Ausnahmen von der Erdöl-Petrodollar-Vereinbarung. Die erste war Saddam Hussein in den Monaten, bevor der Irak von den USA zurück in die Steinzeit bombardiert wurde. Zuvor hatte Saddam mit der französischen Regierung vereinbart, den Verkauf von irakischem Erdöl in Euro abzurechnen. Ein, wenn auch bei Weitem nicht der einzige, Grund für die amerikanische Besetzung des Irak im Jahr 2003 war die Absicht, die Vereinbarung, irakisches Erdöl gegen Euro zu verkaufen, zu beenden. Außerdem begann der Iran, der unter wachsenden Druck vonseiten Washingtons und Israels geriet, sein Erdöl auch gegen Euro zu verkaufen. Kurz darauf wurden die Erdölverkäufe des Iran an das Ausland durch beispiellose Wirtschaftssanktionen eingeschränkt, ein wichtiger Faktor in der jüngsten atomaren Entspannungspolitik mit Washington.

Die chinesische Strategie

Durch Erdöl-Futures, bei denen der Preis in Yuan festgelegt wird, begibt sich Peking in eine offene Herausforderung gegenüber einer der Säulen des Dollar-Imperiums – der Fähigkeit der Wall Street, Erdöl in Dollar zu berechnen und den Preis zu bestimmen.

weiterlesen:
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/f-william-engdahl/china-plant-erdoel-futures-in-yuan-statt-in-dollars.html

Kann Chinas Plan für den Dollar und die USA gefährlich werden :?

romeo1
02.12.2013, 14:19
Das wird schwierig, da der Rempel nicht frei konvertierbar ist. Eine interessante Idee ist es aber schon. Mal beobachten, wie es damit weitergehen wird.