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Vollständige Version anzeigen : Anleinpflicht für Hunde



Alfred Tetzlaff
28.10.2013, 23:31
Angeregt durch eine TV-Reportage über wilderne Hunde wollte ich einen alten passenden Strang wieder aktivieren. Mir wurde aber davon abgeraten uralt-Themen wieder zu reanimieren.
Deshalb eröffne ich das Thema neu. Dürfen Jäger streunende Hunde in Wald und Flur so ohne weiteres abknallen? Wenn ein Hundehalter mit seinem geliebtes Köter außerhalb der Setz- und Brutzeit durch Parks und Wälder läuft, richtet er doch keinen großen Schaden an, oder?

Don_Stefano
28.10.2013, 23:36
Was Parks Grünanlagen anbelangt weiß ich nicht. In Wäldern dagegen ganz klar Ja. Wurde bei uns auch schon ein paarmal von Jägern praktiziert.

Lilly
29.10.2013, 01:28
Angeregt durch eine TV-Reportage über wilderne Hunde wollte ich einen alten passenden Strang wieder aktivieren. Mir wurde aber davon abgeraten uralt-Themen wieder zu reanimieren.
Deshalb eröffne ich das Thema neu. Dürfen Jäger streunende Hunde in Wald und Flur so ohne weiteres abknallen? Wenn ein Hundehalter mit seinem geliebtes Köter außerhalb der Setz- und Brutzeit durch Parks und Wälder läuft, richtet er doch keinen großen Schaden an, oder?

Wenn der Hundehalter mit seinem Hund unterwegs ist, nicht. Nur, wenn der Hund erkennbar ohne den Halter unterwegs ist, wenn ich es noch richtig im Kopf habe. Bei Katzen ist das natürlich anders und bei Katzen kann man auch davon ausgehen, dass sie wildernd unterwegs sind, was beim Hund nicht zwangsläufig der Fall ist.

Stättler
29.10.2013, 03:00
Was Parks Grünanlagen anbelangt weiß ich nicht. In Wäldern dagegen ganz klar Ja. Wurde bei uns auch schon ein paarmal von Jägern praktiziert.

Da gibt es genaue Regelungen - ab bestimmten Entfernungen von menschlichen Ansiedlungen ( steht in den Jagdgesetzen ) und bei Beobachtung von wilderndem Verhalten dürfen
Hunde geschossen werden . Katzen übrigens auch.

Und im übrigen ist Anleinpflicht in dichtbesiedelten Gebieten völlig richtig - es gibt zu viel Möglichkeiten, daß es zu häßlichen Zwischenfällen kommt.
Freilaufende Hunde sind nur zu empfehlen, falls man sich des Gehorsams so gut wie möglich sicher ist - und selbst dann kann dies versagen zB bei Erscheinen einer läufigen Hündin:D

schastar
29.10.2013, 03:19
Aber wie sieht die Rechtslage wirklich aus?
Viele Hundebesitzer, die sich mit ihren Tieren in der Natur bewegen, wissen häufig nicht, was erlaubt ist und was nicht. Hinzu kommt die Unsicherheit, was bei Wild und Wald unter den Begriff „Störung“ fällt. Es ist also besonders ratsam, die grundlegenden Regeln des Jagdschutzes zu kennen. Dieses regelt nach § 23 des Bundesjagdgesetzes den Schutz des Wildes vor Futternot, Wildseuchen, Wilderern und den Schutz der Tiere vor wildernden Hunden und Katzen. Jedes einzelne Bundesland ist dazu befugt, eigene Vorschriften zu erlassen, die letzten Endes auch regeln, wann ein Jäger befugt ist, einen Hund oder eine Katze zu erschießen. Trotz alledem kommt es immer wieder vor, dass Hunde im Wald erschossen wurden, obwohl sie sich nur wenige Meter von ihrem Besitzer entfernt haben. Sicherlich nicht zuletzt deswegen, weil die Auslegungsmöglichkeiten für Jäger leider sehr breit sind.



Dürfen Hunde in Wald und Wiesen frei laufen?
Grundsätzlich gilt für jedermann ein Betretungsrecht für Wald und Flur, wobei besonders schützenswerte Gebiete vom Betretungsrecht ausgenommen sind. Wie bereits erwähnt, gibt es je nach Bundesland andere Vorschriften, die dieses Recht einschränken können. Es kommt also letzten Endes darauf an, wo der Hund wohnt, um sagen zu können, ob er angeleint oder frei den Wald betreten darf.



Welches Land welche Vorschriften erlassen, sehen Sie in der unteren Tabelle.



http://www.meradog.com/duerfen_jaeger_hunde_erschiessen.html

Reilinger
29.10.2013, 07:00
Ich bin sehr oft im Wald unterwegs und wurde schon mehr als einmal von freilaufenden Hunden belästigt bzw. in kritische Situationen gebracht. Die meisten Gemeinden haben mittlerweile für die Ortschaften eine Anleinpflicht herausgegeben, an die sich die Hundebesitzer aber bestenfalls zu 50% halten. Macht man sie darauf aufmerksam, hagelt es dumme Sprüche oder man wird einfach ignoriert. Wie überall ist das Problem nicht der Hund, sondern der, mit der Leine in der Hand. Denn die meisten Hundehalter haben ihre Tiere einfach nicht im Griff. Die Leine als "Notanker" ist eine schwache Lösung, denn im Zweifelsfall wird sie nicht halten. Ich habe hier in der Straße eine Familie, die haben sich zu ihrem Golden Retriever noch einen zweiten, ähnlich großen schwarzen Hund angeschafft (kenne mich in den Rassen nicht aus). Jetzt müssen immer zwei Leute die Hunde ausführen, weil die so wild an der Leine zerren, daß Herrchen oder Frauchen ihr ganzes Körpergewicht einsetzen müssen, um auch nur einen Hund zu bändigen. Und das beim völlig normalen Spazieren, ohne jede kritische Reizsituation! Ich will mir nicht mal vorstellen müssen, wie das ist, wenn die beiden im Wald von der Leine gelassen werden und losziehen!

Hunde sind Tiere, die einen großen natürlichen Bewegungsdrang haben und den auch ausleben müssen. Man kann sie nicht ein Leben lang an der Leine halten, das ist für das Tier nicht gut. Deshalb müssen andere Lösungen her - der Führerschein für Hunde zum Beispiel. Mit Prüfungen und regelmäßigen Überprüfungen, wie das beim Auto selbstverständlich ist, um zu verhindern, daß Schrottkisten den Straßenverkehr und das Leben von Menschen gefährden. Dafür die Hundesteuer weg - die Prüfungsentgelte sind dann genug. Dann können auch Leute wie ich, die schon sehr, sehr schlechte persönliche Erfahrungen mit freilaufenden Hunden gemacht haben, wieder entspannt spazieren gehen. Ich hab nämlich nichts gegen Hunde. Aber gegen welche, die mich beißen und vom Rad holen schon. Und am meisten habe ich etwas gegen Hundebesitzer, die mir dann noch einen Spruch der Marke "Ach, der Kratzer - das ist doch nichts", reindrücken. Auf sowas kann ich zu 100% verzichten.