Durkheim
25.10.2013, 18:51
http://www.focus.de/politik/deutschland/tid-34248/report-ein-staatsanwalt-rechnet-ab_aid_1127687.html
REPORT: Ein Staatsanwalt rechnet ab
Mafia, Drogenkartelle, Einbrecherbanden, Betrüger-Clans: Egbert Bülles, langjähriger Chef der Abteilung für Organisierte Kriminalität in Köln, hält den Kampf gegen internationale Verbrechersyndikate in Deutschland für nahezu verloren
Lass es!“, hatten ihn seine einstigen Vorgesetzten gewarnt. Das bringe doch nichts. All der Ärger, wofür?
Kollegen rückten von ihm ab. Weggefährten, die mit Oberstaatsanwalt Egbert Bülles, 67, Menschenhändler-Ringe zerschlagen, Schleuserkartelle, russische oder italienische Verbrechersyndikate gejagt hatten – sie alle wollten plötzlich nichts mehr mit ihm zu tun haben.
Wieder einmal stand der 2012 pensionierte Leiter der Abteilung für Organisierte Kriminalität (OK) der Kölner Staatsanwaltschaft allein da. So wie Jahre zuvor als Chefermittler in der „Visa-Affäre“, die Außenminister Joschka Fischer (Grüne) in arge Nöte gebracht hatte.
Doch auch diesmal blieb Bülles hart. Er ließ sich nicht von seinem Plan abbringen, auf die Missstände bei der Verbrecherjagd hinzuweisen. Zusammen mit FOCUS-Redakteur Axel Spilcker schrieb er ein Buch über seinen Kampf gegen Mafia & Co.
Die Kriminal-Doku „Deutschland Verbrecherland?“ erzählt keine Schmonzetten eines gealterten Strafverfolgers. Bülles klagt an. Er rechnet ab mit einem überforderten Justizapparat, laschen Richtern und politischen Quertreibern bei der Jagd auf internationale Verbrecherkonzerne.
...
Schon früh war Berlin über die illegale Visa-Praxis unterrichtet gewesen, ließ aber alles weiterlaufen. Das Ende ist bekannt: Fischer & Co. mussten sich vor einem Untersuchungsausschuss im Bundestag verantworten und Fehler einräumen.
Schwierige Zeiten damals wie heute für Ermittler Bülles: Den Ausländeranteil unter den organisierten Gangstern beziffert er auf 80 Prozent. Das Rotlichtmilieu liegt in der Hand arabischer und türkischer Clans sowie von Banden aus dem Balkan und Rocker-Gangs. In hiesigen Gefängnissen regieren vor allem russische Ableger der Gruppen „Diebe im Gesetz“, den Drogenhandel beherrschen türkisch-kurdische und italienische Familien.
Die kalabrische N´drangheta lenkt nach EU-Erkenntnissen im Zusammenspiel mit mexikanischen Kartellen 90 Prozent des europäischen Kokainhandels, berichtet Bülles: „Jährlich erzielen die Banden einen Gewinn von 40 Milliarden Dollar. Experten schätzen, dass 230 Mitglieder der kalabrischen Spielart der ´Ehrenwerten Gesellschaft´ in Deutschland aktiv sind.“
Hierzulande kassieren die Italo-Gangster „bei einem Großteil von Gaststätten, die von Sizilianern geführt werden, Schutzgeld (italienisch: Pizzo)“, weiß der Ex-OK-Jäger. „Es gab Zeiten, da befanden sich 80 Prozent aller italienischen Lokale in Deutschland in Mafia-Hand oder mussten Pizzo zahlen.“ 2008 fasste die Polizei in Berlin drei Ganoven, die in 40 italienischen Restaurants „Spenden für den heiligen Beschützer“ einsammeln wollten. Unwilligen drohte das Trio mit „Schmerzen“. Wie viele Lokale heute bedroht werden, wissen die Fahnder nicht. Fest steht, dass Mafiosi mittlerweile auch bei türkischen Disco- und Barbesitzern Schutzgelder abgreifen.
Nur selten kommen deutsche Mafia-Fahnder an die Täter ran. Das liegt laut Bülles vor allem an dem miserablen Informationsfluss zwischen deutschen und italienischen OK-Einheiten. „Nach den Mafia-Morden vor einem Duisburger Nobel-Italiener im Jahr 2007 hat das Bundeskriminalamt (BKA) zwar mit den italienischen Kollegen eine Task-Force gebildet. Das war sicher ein Schritt in die richtige Richtung, dennoch zweifele ich daran, dass wir momentan nur im Entferntesten wissen, was die italienische Mafia hier in Deutschland treibt.“
Schuld tragen demnach die Landeskriminalämter, „die beharrlich islamistische Terroristen verfolgen, kriminelle Organisationen wie die Mafia aber eher weniger auf dem Schirm haben. Dabei wäre es gut, das eine zu tun, ohne das andere zu lassen.“
...
Ein drei Seiten Artikel im Focus! Reichlich spät wird man sich des Problems bewusst, das als Problemmigration in den 80er Jahren begann, seinen Höhepunkt in den 90er Jahren nahm und bis heute nachwirkt und immer mehr wird, als weniger. Lest euch den Artikel mal richtig durch.
Die importierte Kriminalität wird von vielen Deutschen nicht so als Problem wahrgenommen, weil erstens Medien kaum darüber berichten und die organisierte Kriminalität es vorzieht, Inkognito und lieber still die Kriminalität zu betreiben, als mit grossem Getöse. Es ist aber das grösste Problem und die Ursache der Folgekriminalität, die es ohne die importierte Kriminalität nicht geben würde in der Grössenordnung, zum Beispiel die Beschaffungskriminalität, was wiederum sehr eng mit dem Drogenschmuggel und -Handel zusammenhängt.
Ich sage es immer wieder, es kommt immer auf die Motive von Einwanderern an, wenn jemand kommt, um zu arbeiten und sich etwas aufzubauen, dann tut er das auch und schadet niemandem. Eine solche Person ist auch integriert und fällt nicht auf. Das Problem ist die organisierte Kriminalität bzw. importierte Kriminalität, die nach Deutschland kommen, weil sie Deutschland für ein Schlaraffenland für Kriminelle halten und Probleme in Gesetzen, Justiz und Polizei zielgerichtet ausnutzen.
REPORT: Ein Staatsanwalt rechnet ab
Mafia, Drogenkartelle, Einbrecherbanden, Betrüger-Clans: Egbert Bülles, langjähriger Chef der Abteilung für Organisierte Kriminalität in Köln, hält den Kampf gegen internationale Verbrechersyndikate in Deutschland für nahezu verloren
Lass es!“, hatten ihn seine einstigen Vorgesetzten gewarnt. Das bringe doch nichts. All der Ärger, wofür?
Kollegen rückten von ihm ab. Weggefährten, die mit Oberstaatsanwalt Egbert Bülles, 67, Menschenhändler-Ringe zerschlagen, Schleuserkartelle, russische oder italienische Verbrechersyndikate gejagt hatten – sie alle wollten plötzlich nichts mehr mit ihm zu tun haben.
Wieder einmal stand der 2012 pensionierte Leiter der Abteilung für Organisierte Kriminalität (OK) der Kölner Staatsanwaltschaft allein da. So wie Jahre zuvor als Chefermittler in der „Visa-Affäre“, die Außenminister Joschka Fischer (Grüne) in arge Nöte gebracht hatte.
Doch auch diesmal blieb Bülles hart. Er ließ sich nicht von seinem Plan abbringen, auf die Missstände bei der Verbrecherjagd hinzuweisen. Zusammen mit FOCUS-Redakteur Axel Spilcker schrieb er ein Buch über seinen Kampf gegen Mafia & Co.
Die Kriminal-Doku „Deutschland Verbrecherland?“ erzählt keine Schmonzetten eines gealterten Strafverfolgers. Bülles klagt an. Er rechnet ab mit einem überforderten Justizapparat, laschen Richtern und politischen Quertreibern bei der Jagd auf internationale Verbrecherkonzerne.
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Schon früh war Berlin über die illegale Visa-Praxis unterrichtet gewesen, ließ aber alles weiterlaufen. Das Ende ist bekannt: Fischer & Co. mussten sich vor einem Untersuchungsausschuss im Bundestag verantworten und Fehler einräumen.
Schwierige Zeiten damals wie heute für Ermittler Bülles: Den Ausländeranteil unter den organisierten Gangstern beziffert er auf 80 Prozent. Das Rotlichtmilieu liegt in der Hand arabischer und türkischer Clans sowie von Banden aus dem Balkan und Rocker-Gangs. In hiesigen Gefängnissen regieren vor allem russische Ableger der Gruppen „Diebe im Gesetz“, den Drogenhandel beherrschen türkisch-kurdische und italienische Familien.
Die kalabrische N´drangheta lenkt nach EU-Erkenntnissen im Zusammenspiel mit mexikanischen Kartellen 90 Prozent des europäischen Kokainhandels, berichtet Bülles: „Jährlich erzielen die Banden einen Gewinn von 40 Milliarden Dollar. Experten schätzen, dass 230 Mitglieder der kalabrischen Spielart der ´Ehrenwerten Gesellschaft´ in Deutschland aktiv sind.“
Hierzulande kassieren die Italo-Gangster „bei einem Großteil von Gaststätten, die von Sizilianern geführt werden, Schutzgeld (italienisch: Pizzo)“, weiß der Ex-OK-Jäger. „Es gab Zeiten, da befanden sich 80 Prozent aller italienischen Lokale in Deutschland in Mafia-Hand oder mussten Pizzo zahlen.“ 2008 fasste die Polizei in Berlin drei Ganoven, die in 40 italienischen Restaurants „Spenden für den heiligen Beschützer“ einsammeln wollten. Unwilligen drohte das Trio mit „Schmerzen“. Wie viele Lokale heute bedroht werden, wissen die Fahnder nicht. Fest steht, dass Mafiosi mittlerweile auch bei türkischen Disco- und Barbesitzern Schutzgelder abgreifen.
Nur selten kommen deutsche Mafia-Fahnder an die Täter ran. Das liegt laut Bülles vor allem an dem miserablen Informationsfluss zwischen deutschen und italienischen OK-Einheiten. „Nach den Mafia-Morden vor einem Duisburger Nobel-Italiener im Jahr 2007 hat das Bundeskriminalamt (BKA) zwar mit den italienischen Kollegen eine Task-Force gebildet. Das war sicher ein Schritt in die richtige Richtung, dennoch zweifele ich daran, dass wir momentan nur im Entferntesten wissen, was die italienische Mafia hier in Deutschland treibt.“
Schuld tragen demnach die Landeskriminalämter, „die beharrlich islamistische Terroristen verfolgen, kriminelle Organisationen wie die Mafia aber eher weniger auf dem Schirm haben. Dabei wäre es gut, das eine zu tun, ohne das andere zu lassen.“
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Ein drei Seiten Artikel im Focus! Reichlich spät wird man sich des Problems bewusst, das als Problemmigration in den 80er Jahren begann, seinen Höhepunkt in den 90er Jahren nahm und bis heute nachwirkt und immer mehr wird, als weniger. Lest euch den Artikel mal richtig durch.
Die importierte Kriminalität wird von vielen Deutschen nicht so als Problem wahrgenommen, weil erstens Medien kaum darüber berichten und die organisierte Kriminalität es vorzieht, Inkognito und lieber still die Kriminalität zu betreiben, als mit grossem Getöse. Es ist aber das grösste Problem und die Ursache der Folgekriminalität, die es ohne die importierte Kriminalität nicht geben würde in der Grössenordnung, zum Beispiel die Beschaffungskriminalität, was wiederum sehr eng mit dem Drogenschmuggel und -Handel zusammenhängt.
Ich sage es immer wieder, es kommt immer auf die Motive von Einwanderern an, wenn jemand kommt, um zu arbeiten und sich etwas aufzubauen, dann tut er das auch und schadet niemandem. Eine solche Person ist auch integriert und fällt nicht auf. Das Problem ist die organisierte Kriminalität bzw. importierte Kriminalität, die nach Deutschland kommen, weil sie Deutschland für ein Schlaraffenland für Kriminelle halten und Probleme in Gesetzen, Justiz und Polizei zielgerichtet ausnutzen.