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Vollständige Version anzeigen : MERKELS MINISTERRIEGE - Umzingelt von Machtmenschen - kann das gut gehen ?



SAMURAI
17.10.2005, 07:44
MERKELS MINISTERRIEGE

Umzingelt von Machtmenschen

Mit der Entscheidung der CSU für Horst Seehofer als Agrarminister ist die Kabinettsliste der Union vollständig. Deutlich wird: Die designierte Kanzlerin Merkel ist von Männern mit eigenen Machtansprüchen umstellt.

Berlin - Bis zuletzt hatte CDU-Chefin Angela Merkel gegen diese Personalie gekämpft. Am Freitag hatte sie CSU-Landesgruppenchef Michael Glos sogar den wichtigeren Posten des Verteidigungsministers angeboten, um Horst Seehofer in ihrem Kabinett zu verhindern. Doch am Ende hat alles nichts genutzt. Der Mann, der den Widerstand gegen Merkels Kopfpauschale und andere Reformprojekte angeführt hat, wird hinter ihr auf der Regierungsbank Platz nehmen - als Minister für Landwirtschaft und Verbraucherschutz.

Rivalen Seehofer und Stoiber: In Zukunft zusammen am Kabinettstisch
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DPA
Rivalen Seehofer und Stoiber: In Zukunft zusammen am Kabinettstisch
Die Landwirtschaft sei von besonderer Bedeutung für Bayern, hieß es heute in der CSU. Doch mindestens ebenso wichtig für Seehofers Nominierung ist ein anderer Grund: Parteichef Edmund Stoiber will seinen internen Widersacher mit dem Posten ruhig stellen. Stoiber treibt offenbar die Sorge um, dass sein Stellvertreter Seehofer in Bayern Widerstand gegen ihn organisieren könnte, wenn er nicht der Kabinettsdisziplin unterliegen würde. Seehofer war einer der ersten Unionspolitiker, die nach dem enttäuschenden Abschneiden bei der Bundestagswahl kritisiert hatten, die Union habe im Wahlkampf das Soziale nicht stark genug betont.

Zudem will Stoiber der CDU-Spitze deutlich machen, dass er sich bei Personalfragen nicht dreinreden lasse. Merkel habe das Angebot an Glos unterbreitet, ohne zuvor Stoiber informiert zu haben, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Dies war in der CSU als ungebührliche Einmischung und Angriff auf Stoibers Autorität aufgefasst worden. Wen die CSU ins Kabinett schicke, das entscheide immer noch Stoiber, hatte Glos sich unlängst zitieren lassen.

Wulff: "Es ist alles entschieden"

Nach der CSU-Vorentscheidung steht die Ministerriege der Union. "Es ist alles entschieden", erklärte der niedersächische Ministerpräsident Christian Wulff am Abend auf n-tv. Die Namen werden zwar erst morgen offiziell verkündet, aber mit Änderungen wird nicht mehr gerechnet. Merkel habe Seehofer bereits akzeptiert, meldete die Nachrichtenagentur Reuters am Abend unter Berufung auf Seehofer. Die letzte Entscheidung über seine Nominierung liege beim CSU-Präsidium, das am Montagmorgen darüber berate.

Neben den beiden CSU-Ministern Stoiber (Wirtschaft) und Seehofer gelten die folgenden vier aus der CDU als sicher: Wolfgang Schäuble (Innen), Franz Josef Jung (Verteidigung), Ursula von der Leyen (Familie) sowie Annette Schavan (Bildung/Forschung). Als Fraktionschef ist der bisherige Generalsekretär Volker Kauder vorgesehen. Laut einem Bericht der "Sächsischen Zeitung" sollen der bisherige Parlamentarische Geschäftsführer Norbert Röttgen ebenso wie der sächsische Innenminister Thomas de Maizière ins Kanzleramt wechseln. De Maizière solle Kanzleramtschef im Range eines Bundesministers werden, schreibt die Zeitung unter Berufung auf hochrangige Parteikreise. Röttgen solle als Staatsminister die Bund-Länder-Koordinierung übernehmen. Auch Röttgen war als möglicher Kanzleramtschef im Gespräch gewesen.

Nach der Vorstellung der Kabinettsliste beginnen morgen nachmittag die Koalitionsverhandlungen mit der SPD, die ihre Ministerkandidaten bereits am Donnerstag verkündet hatte. Die Kabinettsliste der Union zeigt: Mit Stoiber, Seehofer und auch Jung, der der Vertreter des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch im Kabinett sein wird, ist Merkel umzingelt von Männern mit eigenen Machtansprüchen.

CSU-Landesgruppe unzufrieden mit Stoiber

Der Streit um Seehofer weist schon vor der ersten Koalitionsrunde auf ein beträchtliches Konfliktpotenzial zwischen den Schwesterparteien hin. Während der stellvertretende CSU-Chef großen Rückhalt in Bayern genießt, ist die CSU-Landesgruppe im Bundestag alles andere als zufrieden mit der Wahl. Hier wird nicht goutiert, dass Seehofer für seine zahlreichen Querschüsse auch noch mit einem Amt belohnt wird. Stoiber riskiere mit seiner Entscheidung massive Konflikte mit der Landesgruppe, sagte ein führender CSU-Politiker gegenüber Reuters. Auch die CDU hätte lieber Glos im Kabinett gesehen.

Doch Seehofer, der sich im Gesundheitsstreit viele Sympathien in seiner Partei verscherzt hat, erlebte in der CSU und Teilen der CDU seit der Wahl ein Revival. Vor allem die Christsozialen stellten schnell fest, dass im Wahlkampf eine Persönlichkeit wie Seehofer fehlte, der vor allem die "kleinen Leute" anspricht. Stoiber war deshalb einer der ersten, der seinen Stellvertreter wieder aus dem Hintergrund zurück in die erste Reihe schob.

Seehofers Vielseitigkeit dürfte mit den Ausschlag gegeben haben, weshalb Stoiber ihn mit in Berlin am Kabinettstisch haben will. Er ist ein politisches Schwergewicht mit ungeheurer Erfahrung: So sitzt der am 4. Juli 1949 geborene Verwaltungswirt bereits seit 1980 im Bundestag. Dort war er von 1989 bis 1992 unter Arbeits- und Sozialminister Norbert Blüm (CDU) Parlamentarischer Staatssekretär, weshalb er bis heute den Ruf des "letzten Blümianers" trägt. Anschließend übernahm der verheiratete Vater von drei Kindern das Amt des Gesundheitsministers, das er bis zur Abwahl der Kohl-Regierung 1998 behielt. Als Gesundheitsexperte verhandelte er seitdem mehrfach mit der rot-grünen Bundesregierung über Reformen im Gesundheitswesen.

So war es denn auch nicht überraschend, dass heute Unterstützung für Seehofer vom Arbeitnehmerflügel der CDU kam. Seehofer sei "der Mann für die kommende Legislaturperiode", sagte der CDA-Vorsitzende Karl-Josef Laumann dem NDR. Es sei wichtig, der SPD nicht das gesamte Feld der Sozialpolitik zu überlassen. Laumann unterstrich, dass bei den Verhandlungen mit der SPD über eine große Koalition die "soziale Handschrift" der Union deutlich werden müsse. spiegel.de
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Ich bin nicht gerade ein Freund von Merkel. Das, was jetzt läuft, ist unsäglich.

Die Konstellation, in der sich Merkel hat von SPD und CSU hat einmauern lassen halte ich für ergebnislos. Dort wird sich die ganze Meute zerfleischen.

Ergebnisse werden von einigen Egomanen zutrümmert werden.

Kann MERKEL, das stemmen ?

http://dl.lustich.net/bilder/parking-donkey.jpg

Hunne
17.10.2005, 08:52
Kann MERKEL, das stemmen ?
Die wichtigen Ministerämter in Händen der SPD. Um den Rest schlagen sich machtgeile CDU/CSU Politiker. Genau so habe ich mir den Wahlausgang und das Danach gewünscht. ROT/ROT/GRÜN wäre mir allerdings noch einen Tick lieber gewesen.

SAMURAI
17.10.2005, 09:33
MERKELS PERSONAL

CSU-Präsidium einstimmig für Seehofer als Minister

Die CSU-Spitze hat Parteichef Edmund Stoiber einhellige Rückendeckung für die Nominierung von Horst Seehofer als neuen Landwirtschafts- und Verbraucherschutzminister gegeben. Das CSU-Präsidium stimmte dem Personalvorschlag einstimmig zu, wie aus Präsidiumskreisen verlautete.

München - Mit dem Beschluss in einer Telefonschaltkonferenz gab die Parteispitze ihre formale Zustimmung für das Comeback des stellvertretenden CSU-Vorsitzenden im Bundeskabinett. Zuvor war innerhalb der CSU-Landesgruppe Kritik an Seehofer laut geworden. So warf ein namentlich nicht genannter CSU-Bundestagsabgeordneter Seehofer in der "Süddeutschen Zeitung" vor, er sei illoyal und reite "auf der egomanischen Exzentrikwelle". Dass er nun für sein Verhalten belohnt werde, sei in der Landesgruppe auf massive Widerstände gestoßen, berichtete die Zeitung weiter.

Eilmeldeung Spiegel.de
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Seehofer tut dem Verein in Berlin sicher gut.

Nur was mich irritiert: Die CSU hat Seehofer mall fallen gelassen, auf Stoibers Befehl. Jetzt wurde Gloos ins Minister-Nirwana geschickt. Stoiber hat pro Seehofer votiert. Wurde Gloos zu stark für Stoiber ?

Christlicher Intriegenverein.

Interessant: Stoiber hat Angest vor Seehofer !

http://sueddeutsche.de/,tt1m2/deutschland/artikel/580/62518/

Roberto Blanko
17.10.2005, 10:39
CDU-Kreise: Sachsens Innenminister de Maizière wird Kanzleramtschef (http://de.news.yahoo.com/051017/286/4q7eq.html)

dieser heisst thomas
zur erinnerung, cousin lothar - in fachkreisen "IM Czerni" genannt - war einheits-mp der ddr

:lach: :lach:


^^seehofer wird den genfood durchdrücken. imo. nix "soziale handschrift"

Die Vetternwirtschaft geht weiter. Cousin Lothar, in Fachkreisen auch "Lothar, die Misere" genannt, sorgt schon für seine Familie.

Gruß
Roberto

SAMURAI
17.10.2005, 10:43
Die Vetternwirtschaft geht weiter. Cousin Lothar, in Fachkreisen auch "Lothar, die Misere" genannt, sorgt schon für seine Familie.

Gruß
Roberto

Ja, der ganze Clan "der Misere" dückt sich in der Politik rum !

SAMURAI
17.10.2005, 12:19
KANZLERAMTSCHEF DE MAIZIÈRE

Merkels Strippenzieher

Von Severin Weiland

Zwei Staatskanzleien hat er schon geführt, dazu drei Länderministerien. Thomas de Maizière, der neue Kanzleramtschef, hat Erfahrung mit großen Verwaltungsapparaten. Seit der Wiedervereinigung hat der Westdeutsche im Osten einen steilen Aufstieg hinter sich gebracht.

Innenminister de Maizière: Bald neuer Chef des Kanzleramtes in Berlin
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DDP
Innenminister de Maizière: Bald neuer Chef des Kanzleramtes in Berlin
Berlin - Mitte Mai wurde Thomas de Maizière nach seinen Zukunftsplänen gefragt. Die Bundestagswahl war noch mehr als drei Monate hin, doch schon damals kursierten Gerüchte, der Innenminister Sachsens könnte bei einem Sieg der Union im Bund in die Hauptstadt wechseln. De Maizière wich dem Frager aus. Sein Platz sei in Sachsen. "Ich bin oft genug in meinem Leben gewechselt." Ob er damit einen Wechsel nach Berlin definitiv ausschließe? Die Antwort klang da schon ein wenig verhaltener. "Na ja, wenn eine Bundeskanzlerin einen fragt."

Nun hat Angela Merkel, die bald erste Kanzlerin dieser Republik, den 51-Jährigen gefragt - und de Maizière wird ihrem Ruf folgen. Noch Ende der Woche waren entsprechende Gerüchte über einen Wechsel nach Berlin dementiert worden. "Ja", hieß es nunmehr am Montagmorgen aus Merkels Umgebung, als SPIEGEL ONLINE wissen wollte, ob der Mann aus Sachsen künftig das Kanzleramt führen wird. Eine Überraschung ist das nicht. Schon in den Tagen zuvor war im Merkel-Lager über eine "externe Lösung" nachgedacht worden, über die auch SPIEGEL ONLINE berichtet hatte.

Norbert Röttgen, der bisherige parlamentarische Fraktionsgeschäftsführer, galt bis dahin zwar als Favorit auf dem Posten - doch hatte der 40-Jährige Jurist einen Nachteil: Ihm fehlt Erfahrung in der Führung eines derartigen Apparates. Das Kanzleramt mit seinen 450 Mitarbeitern in Berlin und noch 20 in Bonn ist ein komplexes Großgebilde. Für die Leitung einer solchen Behörde, die sich mit den Ministerien abstimmen muss, bedarf es einer Person mit großer verwaltungstechnischer Erfahrung - und Loyalität. De Maizière scheint dafür in den Augen Merkels der geeignete Mann zu sein.

Regierungsberater des Cousins

Thomas de Maizières Aufstieg in der CDU war stets eng an verwaltungstechnische Jobs gekoppelt - ein unabdingbares Rüstzeug für große Aufgaben. Und mangelnde Loyalität konnte ihm gegenüber seinen bisherigen Dienstherren auch nicht nachgesagt werden.

De Maizière entstammt einer großbürgerlichen Familie. Sein Vater Ulrich war Generalinspekteur der Bundeswehr. Die Vita des Westdeutschen, der 1954 in Bonn geboren wurde, war eng mit dem Osten und der Deutschlandpolitik verbunden. In den Achtzigern war er Redenschreiber des damaligen Regierenden Bürgermeisters von Westberlin, Richard von Weizsäcker, dann Referatsleiter, schließlich Berliner CDU-Sprecher. In der Wendezeit gelangte er in die damals noch existierende DDR. Das war auch eine familienpolitische Entscheidung: Er diente einem Cousin als Berater - dem ersten und letzten frei gewählten DDR-Ministerpräsidenten Lothar de Maizière.

Der Osten sollte ihn geografisch und politisch seit diesen Tagen nicht mehr loslassen. Nach dem Ende der DDR ging Thomas de Mazière in das wiedergegründete Land Mecklenburg- Vorpommern, zunächst als Kultus-Staatssekretär, dann als Chef der Staatskanzlei unter CDU-Ministerpräsident Berndt Seite. Und als die Große Koalition dort ihr Ende fand, holte ihn der damalige sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf 1998 nach Dresden. Von 1999 bis 2001 war er Chef der Staatskanzlei, übernahm dann für ein Jahr das Finanzministerium, seit 2002 leitete er das Justizministerium, schließlich nach den letzten Wahlen im Herbst 2004 das Innenministerium.

De Maizière gilt als kühler Analytiker, als ein Mann, der auch über den Tellerrand hinauszublicken weiß. Angriffe der Opposition gegen eine angeblich zu harte innenpolitische Gangart wehrte er stets ab- auch hier ein Mann der Grundsätze. Im sächsischen Landesverband der CDU, seit der letzten Wahl stark verunsichert, wurde er gar schon als Nachfolger für den Ministerpräsidenten Georg Milbradt gehandelt. Der wiederum nutzte das Wahlergebnis am 18. September, um gegenüber Merkel auf die Rolle seines Landesverbandes hinzuweisen. "Durch das gute Abschneiden der sächsischen CDU ist klar, dass das Gewicht der Sachsen in der Bundespolitik stärker werden muss", hatte Milbradt angemahnt.

Nun wird Sachsen mit der Entsendung von Thomas de Maizière ins Kanzleramt gestärkt. Und Milbradt, der intern umstrittene Ministerpräsident, hat ein Problem weniger - ein möglicher Konkurrent verlässt die Elbmetropole.
spiegel.de
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Der OSTEN ist rot.

Der Verein der Wendehälse ! Wie die Spinnen im Netz ! :]

malnachdenken
17.10.2005, 12:21
Der OSTEN ist rot.

Der Verein der Wendehälse ! Wie die Spinnen im Netz ! :]

deine aussagen sind mal wieder plump und argumentfrei.

zur information:

Thomas de Maizière [ (* 21. Januar 1954 in Bonn) ist ein deutscher Politiker (CDU).

De Maizière studierte ab 1974 Rechtswissenschaften und Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und in Freiburg. Nach seiner zweiten juristische Staatsprüfung (1982) promovierte er 1986.

Er war 1999–2001 Chef der Sächsischen Staatskanzlei, 2001–2002 Staatsminister der Finanzen, 2002–2004 Staatsminister der Justiz und seit 2004 Staatsminister des Innern. In der neuen Bundesregierung der Schwarz-Roten Koalition soll er im November 2005 Kanzleramtsminister werden.

Sein Vater Ulrich de Maizière war Generalinspekteur der Bundeswehr; sein Cousin Lothar de Maizière letzter Ministerpräsident der DDR.

wikipedia.org

Motorsäge
17.10.2005, 12:35
Die Vetternwirtschaft geht weiter. Cousin Lothar, in Fachkreisen auch "Lothar, die Misere" genannt, sorgt schon für seine Familie.

Gruß
Roberto


Ach ja, und der schröder setzt seinen Kumpel aus dem Kanzleramt ins Außenministerium----ist das wirklich besser.