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SAMURAI
17.10.2005, 07:13
Karl Rove

Bushs Gehirn droht Anklage


| 17.10.05 |
Der Chefstratege des US-Präsidenten gerät wegen einer CIA-Affäre immer mehr unter Druck. Das Weiße Haus rechnet bereits mit dem Schlimmsten.

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Von Peter Gruber, Washington

Karl Rove hat in diesen Tagen wenig Zeit. Erst am Wochenende musste der Chefberater von US-Präsident George W. Bush eine geplante Rede bei einem Republikaner-Frühstück absagen. Rove, der wegen seines Einflusses auf den Präsidenten den Spitznamen „Bushs Gehirn“ trägt, steckt in Schwierigkeiten. Genauer gesagt: er steckt in großen Schwierigkeiten.

Der untersetzte Politstratege mit der auffallend hohen Stirn steht im Mittelpunkt einer sich zuspitzenden Spionageaffäre. Es geht um die Enttarnung einer verdeckt arbeitenden CIA-Agentin und darum, ob Rove deren Namen an die Presse verraten hat. Viermal musste der Bush-Vordenker bereits vor einem Untersuchungsgericht in Washington D.C. aussagen. Zuletzt saß er am Freitag vier Stunden lang auf dem heißen Stuhl, wo ihn Sonderstaatsanwalt Patric Fitzgerald in die Zange nahm.

Undercover-Agentin heißt Valerie Plame

Seit fast zwei Jahren versucht Fitzgerald nun schon herauszufinden, ob Preisgabe der CIA-Dame ein gezielter politischer Racheakt war. Die Undercover-Agentin heißt nämlich Valerie Plame und ist mit dem früheren US-Botschafter Joseph Wilson verheiratet. Wilson wiederum war im Frühjahr 2003 für die CIA ins afrikanische Niger gereist, um Vorwürfen nachzugehen, Saddam Hussein wolle dort waffenfähiges Uran kaufen, um Atombomben zu bauen. So hatte es zumindest der US-Präsident damals in seiner jährlichen Rede zur Lage der Nation angedeutet.

Der Diplomat fand keinerlei Indizien für den angeblichen Uran-Deal. Kurz nach seiner Rückkehr warf Wilson Bush in der New York Times vor, er habe die Bedrohung durch Saddams angebliche Massenvernichtungswaffen maßlos übertrieben – nur um einen Grund für die Invasion im Irak zu schaffen. War Plames Outing, das nach US-Recht Hochverrat darstellt, die Retourkutsche für ihren streitbaren Ehemann? Und wenn ja, hielt Rove dabei die Zügel in der Hand? Und war mit ihm auch der Stabschef von Vizepräsident Dick Cheney, Lewis „Scooter“ Libby beteiligt?

Weißes Haus befürchtet Anklage

Bis Ende Oktober hat Sonderstaatsanwalt Fitzgerald noch Zeit, seine Ermittlungen in der CIA-Affäre abzuschließen. Einige Beobachter in der US-Hauptstadt vermuten, dass er Rove bereits in dieser Woche eine Anklage ins Weiße Haus schicken könnte: „Im Umfeld des Präsidenten rechnet man mit dem Schlimmsten“, meint der konservative Kolumnist Bill Kristol, der beste Drähte zur US-Regierung besitzt: „Die Folgen fürs Weiße Haus wären verheerend.“

Schon jetzt hat die Untersuchung in der Machtzentrale des Präsidenten deutliche Spuren hinterlassen. Seit sich Rove, der als Architekt von Bushs Wiederwahlsieg vor einem Jahr gilt, verstärkt um seine eigenen Angelegenheiten kümmern muss, steht sein Chef immer öfter im Regen – wie erst vorige Woche bei einer grauenhaft steif inszenierten „Diskussion mit US-Soldaten im Irak“, bei der die meisten Fragen und Antworten einstudiert waren.

Bush vermisst Rove bereits

Auch andere Fehler und PR-Desaster, wären wahrscheinlich kaum passiert, ist man in der US-Hauptstadt überzeugt, hätte sich Rove nur mehr auf seinen Job als Bushs Souffleur konzentrieren können: etwa die von allen Seiten scharf kritisierte viel zu späte und viel zu schleppende Reaktion des Präsidenten auf Hurrikan Katrina oder die insbesondere unter konservativen Republikanern umstrittene Nominierung seiner engen Vertrauten Harriet Miers zum Obersten US-Gerichtshof.

„Wer schon einmal wie Karl Rove vor ein Untersuchungsgericht zitiert wurde, weiß nur zu gut, welche Tortour ihm dort bevorsteht“, bilanziert Kristol: „Sich darauf vorzubereiten kann viele Wochen dauern. Und die US-Regierung hat einen hohen Preis dafür bezahlt.“

Was macht Rove?

Fraglich ist noch, was aus Rove wird, sollte er tatsächlich angeklagt werden. Ursprünglich hatte der Präsident der Nation versichert, es werde niemand im Weißen Haus arbeiten, der wegen eines Verbrechens unter Verdacht stehe.

Als sich die CIA-Affäre dann immer mehr auf Rove zuspitzte, zog er seine Beteuerung jedoch wieder zurück und legte die Messlatte für Entlassungen ein paar Stufen höher. Jetzt will der Präsident Gesetzesbrechern in seinem Mitarbeiterstab erst nach einer rechtskräftigen Verurteilung einen blauen Brief schicken. Damit bräuchte Rove auch im Fall einer Anklage vorerst nicht auf Jobsuche gehen – falls er nicht selber seinen Hut nimmt, um sich ganz seiner Verteidigung zu widmen

http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe.htm?id=20377
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Der Titel war einfach zu schön. Ob die Herrn von Focus wussten, dass Bush überhaupt kein Hirn hat ?

In den Zeiten von Watergate wäre wohl die Regierung zerlegt worden - heute ein leichtes Säuseln.

Wie der Herr so das Gescherr - oder ?

Sollte nicht Bush den Hut nehmen müssen - er trägt als Vorgesetzter doch angeblich die Verantwortung ?

http://dl.lustich.net/bilder/dunkel.jpg

Mondgoettin
17.10.2005, 17:02
zur zeit geht es aber ab,im weissen Haus! :D