Patriotistin
22.08.2013, 09:50
Es sind erschreckende Bilder und Töne, die zurzeit aus Berlin-Hellersdorf kommen. Anwohner protestieren, weil in ihrer Straße nun Flüchtlinge wohnen - Menschen aus anderen Ländern, die hier Schutz suchen. Rechtsradikale Gruppen und Parteien mischen dabei kräftig mit. Nur unter Polizeischutz konnten die Asylsuchenden in ihr Wohnheim einziehen. Doch auch in Niedersachsen sind sie wohl nicht überall willkommen. Das zeigt das Beispiel eines Sonderposten-Markts des Unternehmens Thomas Philipps in Bramsche-Hesepe (Landkreis Osnabrück): Hier wird offenbar versucht, Bewohner des Flüchtlings-Aufnahmelagers von dem Geschäft fernzuhalten. Ein schwerer Vorwurf, zu dem es am Unternehmenssitz in Bissendorf lediglich heißt: kein Kommentar. Auf NDR Anfrage will man sich nicht äußern.
Gezielte Maßnahme gegen Asylsuchende?
Es ist eine bizarre Szene. Wer dieser Tage im Thomas-Philipps-Markt einkaufen will, wird am Eingang von zwei Wachleuten mit einem "Hallo" und einem musternden Blick begrüßt. Die Wachleute tragen Schirmmütze, hellblaues Hemd, dunkelblaue Weste, in der Tasche ein Funkgerät. Seit zehn Tagen arbeiten sie hier, so viel sagen sie. Viel zu tun hätten sie nicht. Dann blocken sie jede weitere Frage ab. Wenige Kilometer weiter in der Landesaufnahmebehörde glaubt Leiter Conrad Bramm zu wissen, was es mit dem Wachpersonal auf sich hat. Die Maßnahme richte sich gegen die Flüchtlinge, die bei ihm wohnen.
Bramm: Schon das Ansinnen ist diskriminierend
"Wie mir der Chef der Sicherheitsabteilung gesagt hat, haben die den Auftrag, unsere Bewohner nicht einzulassen", berichtet Bramm. Als Grund sei ihm eine Häufung von Diebstählen genannt worden. Das kann die Polizei in Bramsche allerdings nicht bestätigen. Bislang hat sich zwar noch kein Bewohner bei Bramm gemeldet, dem der Zutritt zum Sonderposten-Markt tatsächlich verwehrt wurde. Aber er bezeichnet schon das Ansinnen als sehr diskriminierend.
Grünen-Abgeordnete sieht Gesetzesverstoß
Auch die Grünen-Landtagsabgeordnete aus Bramsche, Filiz Polat, zeigte sich erschüttert. Sie sieht einen Verstoß gegen den Allgemeinen Gleichheitsgrundsatz: "Menschen aufgrund ihrer Herkunft vom Einkauf abzuhalten, ist menschenrechtlich fragwürdig, verstößt gegen das Gesetz und ist von allen abzulehnen. Denn dann kommen wir zurück zu Zeiten, wo Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe oder äußerlicher Merkmale nicht eingelassen wurden."
Weiter unter:http://www.ndr.de/regional/dossiers/der_norden_schaut_hin/schauplaetze/fluechtlinge389.html
Gezielte Maßnahme gegen Asylsuchende?
Es ist eine bizarre Szene. Wer dieser Tage im Thomas-Philipps-Markt einkaufen will, wird am Eingang von zwei Wachleuten mit einem "Hallo" und einem musternden Blick begrüßt. Die Wachleute tragen Schirmmütze, hellblaues Hemd, dunkelblaue Weste, in der Tasche ein Funkgerät. Seit zehn Tagen arbeiten sie hier, so viel sagen sie. Viel zu tun hätten sie nicht. Dann blocken sie jede weitere Frage ab. Wenige Kilometer weiter in der Landesaufnahmebehörde glaubt Leiter Conrad Bramm zu wissen, was es mit dem Wachpersonal auf sich hat. Die Maßnahme richte sich gegen die Flüchtlinge, die bei ihm wohnen.
Bramm: Schon das Ansinnen ist diskriminierend
"Wie mir der Chef der Sicherheitsabteilung gesagt hat, haben die den Auftrag, unsere Bewohner nicht einzulassen", berichtet Bramm. Als Grund sei ihm eine Häufung von Diebstählen genannt worden. Das kann die Polizei in Bramsche allerdings nicht bestätigen. Bislang hat sich zwar noch kein Bewohner bei Bramm gemeldet, dem der Zutritt zum Sonderposten-Markt tatsächlich verwehrt wurde. Aber er bezeichnet schon das Ansinnen als sehr diskriminierend.
Grünen-Abgeordnete sieht Gesetzesverstoß
Auch die Grünen-Landtagsabgeordnete aus Bramsche, Filiz Polat, zeigte sich erschüttert. Sie sieht einen Verstoß gegen den Allgemeinen Gleichheitsgrundsatz: "Menschen aufgrund ihrer Herkunft vom Einkauf abzuhalten, ist menschenrechtlich fragwürdig, verstößt gegen das Gesetz und ist von allen abzulehnen. Denn dann kommen wir zurück zu Zeiten, wo Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe oder äußerlicher Merkmale nicht eingelassen wurden."
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