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Vollständige Version anzeigen : Deutsche Universitäten nur Mittelmaß



Neu
17.08.2013, 09:56
Wir haben ja bei PISA gesehen, welch mittelmäßiges Bildungsniveau wir hierzulande haben. Daß wir bei den Universitäten ebenso mittelmäßig sind, wusste ich bis gestern noch nicht, ist jedoch logisch. Daher ists kein Wunder, daß in Deutschland - gerade in unserer Regierung - niemand mehr richtig Ahnung von irgendwas hat. Wer auf deutsche Schulen geht und auf deutschen Universitäten studiert, und erfolgreich werden will, hat bereits einen gravierenden Standortnachteil:

http://www.universityrankings.ch/
http://www.shanghairanking.com/
http://www.mba-master.de/studium/news/qs-ranking-deutsche-unis-auch-international-exzellent.html

Wir werden von vielen überholt - dank einer falschen und diskontinuierlichen Bildungsstrategie. Wenn man hier nachsieht http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich-Schiller-Universit%C3%A4t_Jena (Platz 275 unter 500 Top Universitäten) und mit den besten Universitäten vergleicht, erkennt man, daß nur durch die langfristige Entwicklung über die Jahrhunderte ein entsprechendes Bildungsniveau erreichbar ist. Wenns also zu gravierenden Umwälzungen kommt, zu Misswirtschaft, Kriege, Verarmung ganzer Bevölkerungsteile, und ein Land an Attraktivität verliert (Deutschland jetzt auf Platz 22), so hat das auch Einfluss auf die Bildungseinrichtungen, und die Intelligenz wandert teilweise ab - und das Niveau sinkt weiter.

Was wäre demnach zu tun, um eine positive Entwicklung zu erreichen?

Demokrat
17.08.2013, 10:34
Ich könnte mir vorstellen, dass die deutschen Unis immer noch wegen der Umstellung auf Bachelor/Master zu kämpfen haben, man krempelt sein akademisches System schließlich nicht alle Tage komplett um. Im Übrigen ist das eine Entwicklung, die ich entschieden ablehne. Zu alten Diplomzeiten hat es wesentlich mehr Vorlesungen gegeben, denen dann dazu passende Seminare und Übungen angegliedert waren. Heute gibt es diesen abgehackten Unterrichtsstil, bei dem jedes Thema getrennt voneinander innerhalb eines halben Jahres behandelt worden sein muss. Die Module sind teilweise sehr unausgegoren, und die Gewichtung der Inhalte stimmt nicht mehr. Außerdem wird vermehrt auswendiggelernt und weniger begriffen. Dort, wo es dieses akademische System schon immer gab, da hat es sich über die Jahrzehnte entwickeln können, hier bei uns wurde es lediglich übergestülpt.

OneDownOne2Go
17.08.2013, 10:38
Ich könnte mir vorstellen, dass die deutschen Unis immer noch wegen der Umstellung auf Bachelor/Master zu kämpfen haben, man krempelt sein akademisches System schließlich nicht alle Tage komplett um. Im Übrigen ist das eine Entwicklung, die ich entschieden ablehne. Zu alten Diplomzeiten hat es wesentlich mehr Vorlesungen gegeben, denen dann dazu passende Seminare und Übungen angegliedert waren. Heute gibt es diesen abgehackten Unterrichtsstil, bei dem jedes Thema getrennt voneinander innerhalb eines halben Jahres behandelt worden sein muss. Die Module sind teilweise sehr unausgegoren, und die Gewichtung der Inhalte stimmt nicht mehr. Außerdem wird vermehrt auswendiggelernt und weniger begriffen. Dort, wo es dieses akademische System schon immer gab, da hat es sich über die Jahrzehnte entwickeln können, hier bei uns wurde es lediglich übergestülpt.

Ich halte das für eine - nahezu "alternativlose" - Reaktion auf die zunehmende Untauglichkeit von Abiturienten für die klassische universitäre Bildung. Ganz gleich, wie man es offiziell begründet hat, wir hatten ein System, das hervorragend funktioniert hat. Nur hat es zunehmend "Ausschuss" in Form von Studienabbrechern, Examens-Versagern und Vielfach-Fachwechslern produziert. Dem konnte man nicht ehrlich noch weiter zusehen. Nur die Therapie... oh je!

Demokrat
17.08.2013, 11:05
Ich halte das für eine - nahezu "alternativlose" - Reaktion auf die zunehmende Untauglichkeit von Abiturienten für die klassische universitäre Bildung. Ganz gleich, wie man es offiziell begründet hat, wir hatten ein System, das hervorragend funktioniert hat. Nur hat es zunehmend "Ausschuss" in Form von Studienabbrechern, Examens-Versagern und Vielfach-Fachwechslern produziert. Dem konnte man nicht ehrlich noch weiter zusehen. Nur die Therapie... oh je!
Ich will mal so sagen, den von dir bezeichneten Leuten hätte man durchaus auf anderem Wege begegnen können. Hier wäre z.B. über eine sinnvoll eingesetzte Studiengebühr nachzudenken gewesen, die erst bei Langzeitstudenten greift oder für Personen, die ihr Studium abbrechen, indem sie für die geleisteten Semster rückzahlen müssen. Ich selbst hatte als Diplomand eine klasse Studienzeit, und es tut mir wirklich weh zu sehen, wie ein an sich hervorragend funktionierendes System mit höchster internationaler Anerkennung zugunsten eines weit verbreiteten Standards geopfert wurde.

BRDDR_geschaedigter
17.08.2013, 11:12
Ich will mal so sagen, den von dir bezeichneten Leuten hätte man durchaus auf anderem Wege begegnen können. Hier wäre z.B. über eine sinnvoll eingesetzte Studiengebühr nachzudenken gewesen, die erst bei Langzeitstudenten greift oder für Personen, die ihr Studium abbrechen, indem sie für die geleisteten Semster rückzahlen müssen. Ich selbst hatte als Diplomand eine klasse Studienzeit, und es tut mir wirklich weh zu sehen, wie ein an sich hervorragend funktionierendes System mit höchster internationaler Anerkennung zugunsten eines weit verbreiteten Standards geopfert wurde.

Es studieren viel zu viele Leute und es haben viel zu viel Leute Abitur, das senkt das Niveau. Und genau deswegen fehlen auch dem Handwerk die Lehrlinge.

In den Schule wird nur noch Schrott gelehrt wie Gleichberechtigung, Klimawandel, Kampf gegen Rechts, etc.. Da bleibt halt dann keine Zeit mehr für die wichtigen Fächer.

OneDownOne2Go
17.08.2013, 11:13
Ich will mal so sagen, den von dir bezeichneten Leuten hätte man durchaus auf anderem Wege begegnen können. Hier wäre z.B. über eine sinnvoll eingesetzte Studiengebühr nachzudenken gewesen, die erst bei Langzeitstudenten greift oder für Personen, die ihr Studium abbrechen, indem sie für die geleisteten Semster rückzahlen müssen. Ich selbst hatte als Diplomand eine klasse Studienzeit, und es tut mir wirklich weh zu sehen, wie ein an sich hervorragend funktionierendes System mit höchster internationaler Anerkennung zugunsten eines weit verbreiteten Standards geopfert wurde.

Ja, wobei du dabei natürlich übersiehst, dass diese Art der "intelektuellen Selektion" nicht erst an den Universitäten geschehen dürfte, und das es strikt gegen das Dogma vom für jeden erreichbaren akademischen Abschluss ist, dem Mantra nicht nur (aber mehrheitlich) linker Bildungspolitiker. Ich erinnere mich sehr gerne an meine Studienzeit, aber ich habe über 2 Hochschullehrer in der Familie auch Einblick in die aktuelle Situation, und ich muss ganz ehrlich sagen, ich bin ziemlich entsetzt und ehrlich froh, lang abgeschlossen zu haben.

Demokrat
17.08.2013, 11:44
Ja, wobei du dabei natürlich übersiehst, dass diese Art der "intelektuellen Selektion" nicht erst an den Universitäten geschehen dürfte, und das es strikt gegen das Dogma vom für jeden erreichbaren akademischen Abschluss ist, dem Mantra nicht nur (aber mehrheitlich) linker Bildungspolitiker.
Drücken wir es vereinfacht so aus: Von einer regelrechten Reifeprüfung kann heute wohl nicht mehr die Rede sein.