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Vollständige Version anzeigen : So viele Deutsche wie nie haben einen Zweitjob



BlackForrester
12.08.2013, 22:50
Immer mehr Menschen in diesem Lande haben einen "Zweitjob" und reflexhaft kommt natürlich von der Linkspartei und / oder den Gewerkschaften, man habe diesen Zweitjob, weil man von dem Arbeitseinkommen seines "Hauptjobs" nicht leben kann.

Leider wurde bei der Statistik aber, lt. der Agentur für Arbeit, nicht berücksichtigt, warum Jemand einen "Zweitjob" hat.

Ist es vielleicht Jemand wie ich, der den Hals nicht voll genug bekommen kann und am Wochenende sich auf den Bock setzt (um nicht zu verlernen wie man einen Lkw fährt, weil mir dies Spaß macht - nicht weil ich muss und nebenbei noch gut verdiene)...ist es Jemand, der sich eine Anschaffung tätigen will und dafür ´mal für ein paar Wochen oder Monate nebenher in einem zweiten Job arbeitet - oder sind es Menschen, deren Einkommen zum Auskommen nicht reicht, welche dann zu stolz sind aufs Amt zu rennen (denn sonst würde ja aufgestockt und man müsste nicht nebenher arbeiten)....oder sind es vielleicht Menschen, welche sich finanziell übernommen hat, aber zu stolz sind in die Privatinsolvenz zu gehen, sondern alles tun um die verhindern zu können.

Die Gründe werden mannigfaltig und oftmals sehr speziell sein...ich sehe dabei ein ganz anderes Problem (auch wenn ich kein Engel bin und das System selber nutze bin ich nicht blind) - wie viele "reguläre" Arbeitsplätze sind durch diese "Zweitjobs", die wohl in Masse auf 400 oder 450 € - Basis laufen - vernichtet worden...

Warum sollte ich aber diese Möglichkeit nicht nutzen...mit dem Geld kann ich mir dann schon einen höherklassigen Urlaub leisten, welche ich, trotz meines recht akzeptablen Gehaltes, sonst eventuell zusammensparen müsste...also setze ich mich so hundert Stunden im Jahr freiwillig auf den Bock und genieße dann meine Urlaube und muss mir da keine Gedanken machen, ob ich mir das überhaupt leisten kann...ich kann durch den Nebenjob

http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/trend-so-viele-deutsche-wie-nie-haben-einen-zweitjob-/8628944.html

Kuddel
12.08.2013, 22:53
Immer mehr Menschen in diesem Lande haben einen "Zweitjob" und reflexhaft kommt natürlich von der Linkspartei und / oder den Gewerkschaften, man habe diesen Zweitjob, weil man von dem Arbeitseinkommen seines "Hauptjobs" nicht leben kann.

Leider wurde bei der Statistik aber, lt. der Agentur für Arbeit, nicht berücksichtigt, warum Jemand einen "Zweitjob" hat.

Ist es vielleicht Jemand wie ich, der den Hals nicht voll genug bekommen kann und am Wochenende sich auf den Bock setzt (um nicht zu verlernen wie man einen Lkw fährt, weil mir dies Spaß macht - nicht weil ich muss und nebenbei noch gut verdiene)...ist es Jemand, der sich eine Anschaffung tätigen will und dafür ´mal für ein paar Wochen oder Monate nebenher in einem zweiten Job arbeitet - oder sind es Menschen, deren Einkommen zum Auskommen nicht reicht, welche dann zu stolz sind aufs Amt zu rennen (denn sonst würde ja aufgestockt und man müsste nicht nebenher arbeiten)....oder sind es vielleicht Menschen, welche sich finanziell übernommen hat, aber zu stolz sind in die Privatinsolvenz zu gehen, sondern alles tun um die verhindern zu können.

Die Gründe werden mannigfaltig und oftmals sehr speziell sein...ich sehe dabei ein ganz anderes Problem (auch wenn ich kein Engel bin und das System selber nutze bin ich nicht blind) - wie viele "reguläre" Arbeitsplätze sind durch diese "Zweitjobs", die wohl in Masse auf 400 oder 450 € - Basis laufen - vernichtet worden...

Warum sollte ich aber diese Möglichkeit nicht nutzen...mit dem Geld kann ich mir dann schon einen höherklassigen Urlaub leisten, welche ich, trotz meines recht akzeptablen Gehaltes, sonst eventuell zusammensparen müsste...also setze ich mich so hundert Stunden im Jahr freiwillig auf den Bock und genieße dann meine Urlaube und muss mir da keine Gedanken machen, ob ich mir das überhaupt leisten kann...ich kann durch den Nebenjob

http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/trend-so-viele-deutsche-wie-nie-haben-einen-zweitjob-/8628944.html

Nun, meine Frau hatte einen Job (wenn man das denn Zweitjob nennen kann). Aber der Grund dafür war ganz anders: Langeweile. Letztendlich brachte er durch die Versteuerung nämlich gar nichts.

Nun sitzt sie wieder zu hause bzw. im Büro und macht die Buchhaltung.

Liberalist
12.08.2013, 22:54
Die Gründe werden mannigfaltig und oftmals sehr speziell sein...ich sehe dabei ein ganz anderes Problem (auch wenn ich kein Engel bin und das System selber nutze bin ich nicht blind) - wie viele "reguläre" Arbeitsplätze sind durch diese "Zweitjobs", die wohl in Masse auf 400 oder 450 € - Basis laufen - vernichtet worden...

http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/trend-so-viele-deutsche-wie-nie-haben-einen-zweitjob-/8628944.html

Nö, wer mehr verdient, konsumiert auch mehr, schafft also neue Arbeitsplätze.

BRDDR_geschaedigter
12.08.2013, 22:55
Vorhin hat es mir den Vogel rausgehaun.

In den Nachrichten wurde ernsthaft behauptet, die LEute hätten einen Zweitjob, weil sie mehr konsumieren wollen.

Nur noch unfassbar.

BlackForrester
12.08.2013, 23:35
Vorhin hat es mir den Vogel rausgehaun.

In den Nachrichten wurde ernsthaft behauptet, die LEute hätten einen Zweitjob, weil sie mehr konsumieren wollen.

Nur noch unfassbar.



Für mich trifft dies - in abgewandelter Form - eindeutig zu...meinst Du jetzt wirklich, ich bin der Einzige in diesem Lande?

BlackForrester
12.08.2013, 23:39
Nö, wer mehr verdient, konsumiert auch mehr, schafft also neue Arbeitsplätze.



Man kann dieses Argument nicht so einfach vom Tisch wischen...aber ich sage dazu jein...denn, JEDER Arbeitnehmer, der einen Vollzeitarbeitsplatz verliert kann entweder in "Arbeitslosigkeit" (welche dann über die Beiträge in die Arbeitslosenversicherung erbracht werden muss) geraten oder kann zum Aufstocker (und diese Leistungen werden über Steuern finanziert) werden.

Am Ende des Tages wird also nicht mehr konsumiert...denn was der Eine mehr hat, dies hat der Andere weniger UND wir müssen über die Steuern und Abgaben noch die Bürokratie finanzieren.

Du kannst Geld nur einmal verteilen....

Liberalist
12.08.2013, 23:46
Man kann dieses Argument nicht so einfach vom Tisch wischen...aber ich sage dazu jein...denn, JEDER Arbeitnehmer, der einen Vollzeitarbeitsplatz verliert kann entweder in "Arbeitslosigkeit" (welche dann über die Beiträge in die Arbeitslosenversicherung erbracht werden muss) geraten oder kann zum Aufstocker (und diese Leistungen werden über Steuern finanziert) werden.

Am Ende des Tages wird also nicht mehr konsumiert...denn was der Eine mehr hat, dies hat der Andere weniger UND wir müssen über die Steuern und Abgaben noch die Bürokratie finanzieren.

Du kannst Geld nur einmal verteilen....

Arbeitslosigkeit basiert lediglich auf staatliche Systemfehler (Krankheit mal ausgenommen). Flexibiliisere ich den Arbeitsmarkt hab ich bei steigender Konjunktur Vollbeschäftigung (0 bis 5%), dazu muss ich aber jedoch in konjunkturschwachen Zeiten Abstriche hinnehmen (z.B. Teilzeit).

Diesbezüglich darf es nur einen Arbeitsmarkt geben, gleiches Recht für alle, jedoch haben wir wir in der BRD zwei Arbeitsmärkte, einen alten regulären und seit der Agenda 2010 einen neuen. Der neue bekommt weniger, da der alte zu viel verdient, besser alle würden nach ihrer Produktivität und hinsichtlich der es angebots und der Nachfrage bezahlt, verdient man insgesamt weniger ist das auch weniger tragisch, da somit das preisniveau auch sinkt.

BlackForrester
13.08.2013, 23:52
Diesbezüglich darf es nur einen Arbeitsmarkt geben, gleiches Recht für alle, jedoch haben wir wir in der BRD zwei Arbeitsmärkte, einen alten regulären und seit der Agenda 2010 einen neuen.
Der neue bekommt weniger, da der alte zu viel verdient, besser alle würden nach ihrer Produktivität und hinsichtlich der es angebots und der Nachfrage bezahlt, verdient man insgesamt weniger ist das auch weniger tragisch, da somit das preisniveau auch sinkt.



Naja. dann würden ja ALLE gleich bezahlt, richtig?
Dies heißt dann der "Alte" bekommt weniger, der "Neue" bekommt mehr und damit bleibt die Lohnsumme ja gleich...und wie soll damit das Preisniveau sinken?

Liberalist
14.08.2013, 10:02
Naja. dann würden ja ALLE gleich bezahlt, richtig?
Dies heißt dann der "Alte" bekommt weniger, der "Neue" bekommt mehr und damit bleibt die Lohnsumme ja gleich...und wie soll damit das Preisniveau sinken?

Jeder bekommt entsprechend seiner Produktivität das was er verdient, da diese in einigen Bereichen zu hoch ist, wird das Preisniveau sinken, ebenfalls wird zugelassen, das der Mensch günstiger als Maschinen arbeiten kann und so nimmt die Arbeitslosigkeit bei eher unqualifizierten ab, was zu weniger Besteuerung und Umverteilung bei den Arbeitslosen führen sollte.

BlackForrester
14.08.2013, 11:36
Jeder bekommt entsprechend seiner Produktivität das was er verdient, da diese in einigen Bereichen zu hoch ist, wird das Preisniveau sinken, ebenfalls wird zugelassen, das der Mensch günstiger als Maschinen arbeiten kann und so nimmt die Arbeitslosigkeit bei eher unqualifizierten ab, was zu weniger Besteuerung und Umverteilung bei den Arbeitslosen führen sollte.



Ich mag nun nicht entscheiden, ob die Bezahlung, gemessen an der Produktivität, in einigen Bereichen zu hoch ist. Die "Bezahlung" wurde, zumindest was die Tarifverträge betrifft, ja einmal ausgehandelt und man sollte wohl davon ausgehen, dass die Arbeitnehmerseite keinen Tarifvertrag abschließt, welcher über der "Produktivität" liegt...dies würde ja zwingend in die Pleite führen.
Auch glaube ich nicht, dass geringe Entlohnung dazu führen wird, dass ein Mensch eine Maschine ersetzt...dann müsste der Mensch am Ende des Tages billiger sein als die Maschine bzw. genau so gut arbeiten (was Qualität betrifft) wie eine Maschine.
Nur als Beispiel: Ob ein Mensch so genau schweißen und immer gleich schweißen kann wie ein Schweißroboter darf man wohl in Zweifel ziehen und dann müsste man ja auch noch den "Ausschuss" hinzurechnen.

Wobei...und auch dies muss man bedanken...je nach Branche...die Arbeitslohnkosten oftmals nicht einmal die Hälfte, in etlichen Branchen nicht einmal mehr ein Drittel und in einigen Branchen sogar deutlich unter 20% der Kosten ausmachen. Wenn Du also, sagen wir 2% Lohnkosten einsparst, dann macht dies am Ende des Tages, auf das Produkt bezogen, den Bruchteil eines Prozentes aus und nur diesen "Preisvorteil" könnte man weitergeben...heißt also real Kaufkraftverlust.

Liberalist
14.08.2013, 11:50
Ich mag nun nicht entscheiden, ob die Bezahlung, gemessen an der Produktivität, in einigen Bereichen zu hoch ist. Die "Bezahlung" wurde, zumindest was die Tarifverträge betrifft, ja einmal ausgehandelt und man sollte wohl davon ausgehen, dass die Arbeitnehmerseite keinen Tarifvertrag abschließt, welcher über der "Produktivität" liegt...dies würde ja zwingend in die Pleite führen.

Gewerkschaften müssen permanent höhere Löhne fordern, sonst haben die keine Existenzberechtigung und der Arbeitnehmer fragt sich wozu er die brauch. Diesbezüglich werden ja Niedriglohnarbeiter eingestellt um das zu kompensieren, wären die Lohnstückkosten in D so groß wie z.B. in Polen, warum sollte ich dann ein Werk in Polen bauen?


Auch glaube ich nicht, dass geringe Entlohnung dazu führen wird, dass ein Mensch eine Maschine ersetzt...dann müsste der Mensch am Ende des Tages billiger sein als die Maschine bzw. genau so gut arbeiten (was Qualität betrifft) wie eine Maschine.
Nur als Beispiel: Ob ein Mensch so genau schweißen und immer gleich schweißen kann wie ein Schweißroboter darf man wohl in Zweifel ziehen und dann müsste man ja auch noch den "Ausschuss" hinzurechnen.

Nicht jede maschine kann kann gegen Menschen ausgetauscht werden, das hab ich nicht geschrieben, das hängt immer von der Rendite ab, der entscheidende Fall ist aber, dass jede Lohnerhöhung dazu führtdas maschinenkapital gegenüber Humankapital günstiger wird, jedes Unternehmens hinsichtlich der Kostensenkungen also permanent darauf achtet wo Kosten eingespart werden.
Betriebswirtschaft hat bisher jede Lohnsteigerung dazu geführt, dass irgendwo Kosten eingespart werden mussten.


Wobei...und auch dies muss man bedanken...je nach Branche...die Arbeitslohnkosten oftmals nicht einmal die Hälfte, in etlichen Branchen nicht einmal mehr ein Drittel und in einigen Branchen sogar deutlich unter 20% der Kosten ausmachen. Wenn Du also, sagen wir 2% Lohnkosten einsparst, dann macht dies am Ende des Tages, auf das Produkt bezogen, den Bruchteil eines Prozentes aus und nur diesen "Preisvorteil" könnte man weitergeben...heißt also real Kaufkraftverlust.

Diesbezüglich musst mal schreiben um welche Branchen es sich handelt, ich kenn die falsche Auswertung der Statisken aber. Volkswirtschaftlich wird zwischen arbeitsintensiven branchen und kapitalintensiven Branchen unterschieden, die kapitalintensiven Branchen wurden kapitalintensiv weil das Lohnniveau permanent angestiegen ist, diese Haben jetzt keine Lohnkosten mehr, sondern maschinenkosten, eine Lohnsenkung würde hier dazu führen, dass der Lohnkostenanteil in diesen Branchen wieder steigt.

Arbeitsintensive Branchen, z.B. holz-, leder- und teltilbranchen wandern gern ins ausland, weil die arbeitstätigkeiten nicht durch maschinen erledigt werden können.

BlackForrester
14.08.2013, 12:16
Diesbezüglich musst mal schreiben um welche Branchen es sich handelt, ich kenn die falsche Auswertung der Statisken aber. Volkswirtschaftlich wird zwischen arbeitsintensiven branchen und kapitalintensiven Branchen unterschieden, die kapitalintensiven Branchen wurden kapitalintensiv weil das Lohnniveau permanent angestiegen ist, diese Haben jetzt keine Lohnkosten mehr, sondern maschinenkosten, eine Lohnsenkung würde hier dazu führen, dass der Lohnkostenanteil in diesen Branchen wieder steigt.



Kein Widerspruch...deswegen schrieb ich ja, dass man dies, je nach Branche betrachten muss und dass je nach Branche es...wenn überhaupt...zu nur sehr marginalen Preissenkungen kommen kann.

Wobei..wir können uns nicht mit Ländern messen, wo das Lohnniveau deutlich unter deutschen Verhältnissen liegt und werden akzeptieren müssen, dass lohnkostenintensive Unternehmen, wenn diese die Möglichkeit haben, Ihre Produktionsstätten auslagern...wobei jedoch die Lohnkosten NUR ein Parameter darstellen.

Es gibt jedoch genügend lohnkostenintensive Unternehmen, welche sich zumeist auf Dienstleistung spezialisiert haben, die können nicht abwandern...weil deren Geschäftsfeld hier in Deutschland liegt. Nur - in den meisten dieser Branchen liegen die Löhne am unteren Ende der Skala und da ist - will man die Arbeitnehmer nicht in Armut treiben - nichts mehr zu holen.

Liberalist
14.08.2013, 12:28
Kein Widerspruch...deswegen schrieb ich ja, dass man dies, je nach Branche betrachten muss und dass je nach Branche es...wenn überhaupt...zu nur sehr marginalen Preissenkungen kommen kann.

ok


Wobei..wir können uns nicht mit Ländern messen, wo das Lohnniveau deutlich unter deutschen Verhältnissen liegt und werden akzeptieren müssen, dass lohnkostenintensive Unternehmen, wenn diese die Möglichkeit haben, Ihre Produktionsstätten auslagern...wobei jedoch die Lohnkosten NUR ein Parameter darstellen.

Ich schrieb ja von Lohnstückkosten. Auf lange Sicht muss man sich messen, d.h. bei uns sinken die, in anderen Ländern steigen die, gleichen sich also an. Hierbei müssen aber auch die Lohnstückkosten betrachtet werden, nicht die Lohnkosten, d.h. wenn 1 mensch und eine Maschine in D das gleiche produzieren in einer Stunde wie z.B. 10 Menschen in Rumänien, dann darf der mensch in D nach Abzug der maschinenkosten auch mehr verdienen als jeder einzelne Rumäne.

http://de.wikipedia.org/wiki/Faktorpreisausgleichstheorem


Es gibt jedoch genügend lohnkostenintensive Unternehmen, welche sich zumeist auf Dienstleistung spezialisiert haben, die können nicht abwandern...weil deren Geschäftsfeld hier in Deutschland liegt. Nur - in den meisten dieser Branchen liegen die Löhne am unteren Ende der Skala und da ist - will man die Arbeitnehmer nicht in Armut treiben - nichts mehr zu holen.

Es sind aber viele abgewandert, bsp deutsche Textilbranche, diese produzieren jetzt in Osteuropa und natürlich können weitere noch abwandern, es reicht ja wenn die Verwaltung hier in deutschland bleibt.

BlackForrester
14.08.2013, 13:19
Ich schrieb ja von Lohnstückkosten. Auf lange Sicht muss man sich messen, d.h. bei uns sinken die, in anderen Ländern steigen die, gleichen sich also an. Hierbei müssen aber auch die Lohnstückkosten betrachtet werden, nicht die Lohnkosten, d.h. wenn 1 mensch und eine Maschine in D das gleiche produzieren in einer Stunde wie z.B. 10 Menschen in Rumänien, dann darf der mensch in D nach Abzug der maschinenkosten auch mehr verdienen als jeder einzelne Rumäne.

Es sind aber viele abgewandert, bsp deutsche Textilbranche, diese produzieren jetzt in Osteuropa und natürlich können weitere noch abwandern, es reicht ja wenn die Verwaltung hier in deutschland bleibt.



Ich muss Dir da widersprechen...in den "arbeitsintensiven" Branchen (wo also die Lohnkosten oder Lohnstückkosten den Löwenanteil am Produkt ausmachen) wird in Deutschland alles andere als "Spitzenlöhne" bezahlt...selbst wenn man als Branche oder Unternehmen gar nicht "auslagern" kann ist die Entlohnung eher am unteren Ende der Skala zu finden, wo kaum noch mehr Luft nach unten ist.

Wie willst Du da die Löhne noch weiter absenken ohne die Menschen dann in die "Arbeitsarmut" zu treiben? Denn was nützt es so einem Arbeitnehmer, wenn (bleibe ich bei der Bekleidungsindustrie) sein T-Shirt 1 € günstiger werden könnte, zugleich die Lebenshaltungskosten (oftmals politisch-ideologisch getrieben) in Summe ansteigen? Da ist keine Luft mehr nach unten...es sei denn - und die Möglichkeit gäbe es - wir bauen unser Steuer-, Sozial-, und Abgabensystem brutal um. Dies ist aber pure Utopie.

Wir werden damit leben müssen, dass wir uns im Wettbewerb um die Lohnkosten oder Lohnstückkosten, unabhängig davon ob ein Arbeitnehmer durch eine Maschine zu ersetzen ist oder nicht, auf Dauer einfach nicht konkurrenzfähig sein werden.
Um bei Deinem Beispiel zu bleiben:
Damit ein Mensch hier in diesem Lande das gleiche, unter dem Einsatz maschineller Mittel, produziert wie z.B. die 10 Rumänen, dann wird das entsprechende Unternehmen trotzdem nach Rumänien auswandern...denn dort produziert dann 1 Rumäne unter Einsatz maschineller Mittel genauso viel wie ein deutscher Arbeitnehmer und ist immer noch deutlich günstiger.

Ich sage es einmal brutal:
Der Arbeitsmarkt in Deutschland wird sich wandeln und sich in zwei Richtungen entwickeln...hier die Unternehmen, welche hochspezialisierte und entsprechend ausgebildete Fachkräfte benötigen um ein Produkt herzustellen und entsprechend gut entlohnen...dort die Unternehmen, welche sich im weiten Bereich der lohnintensiven Dienstleistungen bewegen, für welche man keine oder nur eine beschränkte Ausbildung brauchen wird und entsprechend schlecht entlohnt...und während die Einen (also die Fachkräfte) immer gut bis sehr gut verdienen werden - werden die Anderen (also die mehr oder minder Hilfskräfte) sich immer an unteren Ende der Lohnskala bewegen.

Die Zeiten, wo man - um in der Heimat zu bleiben - beim Daimler am Band als Hilfsarbeiter richtig gut bezahlt wurde, diese Zeiten gehen dem Ende entgegen, da wir in diesem Land einfach mit "Billiglohnländern" nicht konkurieren können.
Dies liegt u.a. auch daran, dass wir - und zwar als Gesellschaft gesamt - nicht mehr bereit sind für Waren, Produkte, Dienstleistungen einen angemessenen Preis zu bezahlen, sondern nach dem Motto "Billig, billiger, am billigsten" verfahren. Dass wir uns damit die eigene Grube graben...dies sehen wir nicht nur in unserer Kurzsichtigkeit gar nicht, sondern zeigen mit dem Finger auf Andere, welche schuld sein sollen. Dabei täte ein Blick in den Spiegel not....

Sicher...auf sehr lange Sicht gesehen werden die "Lohnkosten" auch in den heutigen "Billiglohnländern" steigen (müssen)...da aber die Lohnkosten auch bei uns steigen (müssen) wird der Abstand mehr oder minder gleich bleiben....es sei denn, man übt "Verzicht" (und damit meine ich jetzt nicht Lohnverzicht - sondern Verzicht im Bereich des kompletten Sozialsystems und der sozialen Absicherung und in der staatlichen Vollkaskoversorgung).

Liberalist
14.08.2013, 14:09
Ich muss Dir da widersprechen...in den "arbeitsintensiven" Branchen (wo also die Lohnkosten oder Lohnstückkosten den Löwenanteil am Produkt ausmachen) wird in Deutschland alles andere als "Spitzenlöhne" bezahlt...selbst wenn man als Branche oder Unternehmen gar nicht "auslagern" kann ist die Entlohnung eher am unteren Ende der Skala zu finden, wo kaum noch mehr Luft nach unten ist.

Hängt von der Branche ab. Inwieweit sich die Branchen da unterscheiden weiss ich nicht, es aknn aber auch immer wieder geschehen, dass ganze Branchen aus einem land verschwinden oder reduzieren, das gab es schon immer. Eine Senkung des volkswirtschaftlichen preisniveaus in den anderen Branchen würde aber auch dort hilfreich sein.


Wie willst Du da die Löhne noch weiter absenken ohne die Menschen dann in die "Arbeitsarmut" zu treiben? Denn was nützt es so einem Arbeitnehmer, wenn (bleibe ich bei der Bekleidungsindustrie) sein T-Shirt 1 € günstiger werden könnte, zugleich die Lebenshaltungskosten (oftmals politisch-ideologisch getrieben) in Summe ansteigen? Da ist keine Luft mehr nach unten...es sei denn - und die Möglichkeit gäbe es - wir bauen unser Steuer-, Sozial-, und Abgabensystem brutal um. Dies ist aber pure Utopie.

Utopie ist erstmal rein garnichts, Herr Kirchhoff hat es mal versucht, wurde vom Bürger aber abgestrafft, da ist der deutsche Wähler erstmal selbst Schuld. Aber Utopie ist Unsinn.

Grundsätzlich, ich will gar nichts absenken, ich fordere lediglich, dass die dem markt entsprechende Löhne bezahlt werden, nicht mehr und nicht weniger, wenn die seitens der Gewerkschaften überhöhten Löhne gedrückt werden, führt das gleichzeitig zum Absinken des Preisniveaus.

Grad die permanenten inflationären Lohnerhöhungen führen ja grad dazu das der Arbeitnehmer auf grund des progressiven Steuersystems in immer höhere Steuertarife gedrängt wird und somit ärmer wird.

Altersarmut bedeutet hartz 4.

Das Beispiel mit dem 1 Euro T-shirt ist unsinn, in hochlohnländer wie D werden keine 1 euro shirts produziert, darum geht es nicht, es geht um die shirts die 40 euro oder mehr kosten.


Wir werden damit leben müssen, dass wir uns im Wettbewerb um die Lohnkosten oder Lohnstückkosten, unabhängig davon ob ein Arbeitnehmer durch eine Maschine zu ersetzen ist oder nicht, auf Dauer einfach nicht konkurrenzfähig sein werden.
Um bei Deinem Beispiel zu bleiben:
Damit ein Mensch hier in diesem Lande das gleiche, unter dem Einsatz maschineller Mittel, produziert wie z.B. die 10 Rumänen, dann wird das entsprechende Unternehmen trotzdem nach Rumänien auswandern...denn dort produziert dann 1 Rumäne unter Einsatz maschineller Mittel genauso viel wie ein deutscher Arbeitnehmer und ist immer noch deutlich günstiger.

Ich sage es einmal brutal:
Der Arbeitsmarkt in Deutschland wird sich wandeln und sich in zwei Richtungen entwickeln...hier die Unternehmen, welche hochspezialisierte und entsprechend ausgebildete Fachkräfte benötigen um ein Produkt herzustellen und entsprechend gut entlohnen...dort die Unternehmen, welche sich im weiten Bereich der lohnintensiven Dienstleistungen bewegen, für welche man keine oder nur eine beschränkte Ausbildung brauchen wird und entsprechend schlecht entlohnt...und während die Einen (also die Fachkräfte) immer gut bis sehr gut verdienen werden - werden die Anderen (also die mehr oder minder Hilfskräfte) sich immer an unteren Ende der Lohnskala bewegen.

Das ist kompletter Unsinn, die vergangene Weltwirtschaft beweist das gegenteil, deutschland war als dumper in den 60er verschrien, ist jetzt ein Hochlohnland, japan war in den 70ern verschrien, ist jetzt ein Hochlohnland, mittlerweile arbeiten ostdeutsche in Polen oder Tschechien und wandern täglich über die Grenze, es geht relativ schnell, dass ein schwellenland industriell sich einem Hochlohnland anpasst.

Zu meinem Beispiel:

Das stimmt nicht, denn ein Umzug nach Rumänien ist teuer und der Unternehmer wird definitiv nicht umziehen, wenn die Infrastruktur in Deutschland bereits steht, ebenso die maschine. Ein Unternehmen investiert in Schwellenländern, weil 10 Rumänen hinsichtlich dieses Beispiels billiger produzieren als ein deutscher und eine maschine, die maschine wird erst angeschafft wenn die 10 Rumänen irgendwann viel zu teuer sind. Wenn dein Beispiel stimmen würde, warum wird in deutschland überhaupt noch produziert?

Deine Aussage hinsichtlich der Entwicklung des Arbeitsmarktes wurde ja bereits erläutert, dies ist lediglich eine folge falscher, starrer lohnpolitik, die nicht stattfinden muss, mal abgesehen davon das ein it-ler der ja auch dienstleister ist defintiv nicht für wenig Entlohnung arbeiten wird.


Die Zeiten, wo man - um in der Heimat zu bleiben - beim Daimler am Band als Hilfsarbeiter richtig gut bezahlt wurde, diese Zeiten gehen dem Ende entgegen, da wir in diesem Land einfach mit "Billiglohnländern" nicht konkurieren können.
Dies liegt u.a. auch daran, dass wir - und zwar als Gesellschaft gesamt - nicht mehr bereit sind für Waren, Produkte, Dienstleistungen einen angemessenen Preis zu bezahlen, sondern nach dem Motto "Billig, billiger, am billigsten" verfahren. Dass wir uns damit die eigene Grube graben...dies sehen wir nicht nur in unserer Kurzsichtigkeit gar nicht, sondern zeigen mit dem Finger auf Andere, welche schuld sein sollen. Dabei täte ein Blick in den Spiegel not....

Das beispiel VW mit der Auto 5000 GmbH verdeutlicht das gegenteil, das wurde kräftig investiert und mehr Arbeitsplätze in D geschaffen. Hier geht es auch um internationale Konkurrenzfähigkeit, den volkswirtschaftlichen Faktorpreisausgleich hab ich dir geliefert, irgendwie schliesst du den hier aus.
Die bevölkerung will halt billig kaufen, wer will das nicht und wir werden dementsprechend aus dem Ausland beliefert, da sind die Branchen hier in Deutschland halt aufgefordert dem nachzuziehen, aber wie bereits beschrieben, es werden immer hochwertige maschinen oder Autos in deutschland produziert, da musst du dir keine Sorgen, es sei denn die linke sprengt das gehaltsgefüge.


Sicher...auf sehr lange Sicht gesehen werden die "Lohnkosten" auch in den heutigen "Billiglohnländern" steigen (müssen)...da aber die Lohnkosten auch bei uns steigen (müssen) wird der Abstand mehr oder minder gleich bleiben....es sei denn, man übt "Verzicht" (und damit meine ich jetzt nicht Lohnverzicht - sondern Verzicht im Bereich des kompletten Sozialsystems und der sozialen Absicherung und in der staatlichen Vollkaskoversorgung).

Die Löhne steigen schnell in prosperierenden Volkswirtschaften, aber warum bei uns die Löhne steigen müssen ist mir ein rätsel, so stark sind sie doch in den letzten Jahren nicht gestiegen.

Ob der Sozialismus hier aus Deutschland verschwindet glaub ich jetzt nicht, es wäre aber wünschenswert. dazu gehört aber auch, das staat und gewerkschaften sich aus Marktbeeinflussung des Lohnes zurückhalten, was ich die ganze Zeit hier predige.